OCLC WORLDCAT IDENTITIES: EIN IDEALES INSTRUMENT FÜR DIE EINSCHÄTZUNG DER BEDEUTUNG EINES WISSENSCHAFTLICHEN GESAMTWERKES? IS OCLC WORLDCAT ...
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Bibliotheksdienst 2023; 57(2): 111–127 Arno Tausch OCLC WorldCat Identities: Ein ideales Instrument für die Einschätzung der Bedeutung eines wissenschaftlichen Gesamtwerkes? Is OCLC WorldCat Identities the Ideal Tool to Assess the Significance of a Complete Scientific Work? https://doi.org/10.1515/bd-2023-0017 Zusammenfassung: In diesem Artikel soll gezeigt werden, dass Bibliothekar*innen heutzutage ein verlässliches Instrument in der Hand haben, um auf einen Blick den „Marktwert“ eines in Buchform publizierten wissenschaftlichen Gesamtwer- kes einzuschätzen. Dieses hier diskutierte und getestete Instrument ist „WorldCat Identities“, ein frei zugängliches bibliometrisches Instrument von OCLC WorldCat, das heute in der szientometrischen und bibliometrischen Literatur schon als geeig- nete Messskala für den Einfluss eines Gesamtwerkes benutzt wird. Gerade für die Geisteswissenschaften und die kontinentaleuropäischen Sozialwissenschaften, wo Zeitschriftenaufsätze noch nicht jene überragende Rolle in der Einschätzung einer wissenschaftlichen Leistung spielen, bietet dieses System ungeahnte und für die Bibliothekswissenschaft strategische Möglichkeiten, sich bei der Objektivierung der Beurteilung der Bedeutung eines Gesamtwerkes einzubringen. Der Beitrag stellt all- gemeine Aspekte des Systems „WorldCat Identities“ vor und diskutiert anschließend die Anwendung in der Politikwissenschaft. Grundlage ist ein Sample von über 100 habilitierten österreichischen Politikwissenschaftler*innen und Preisträger*innen des Skytte-Preises. Schlüsselwörter: OCLC WorldCat Identities, Open Syllabus, Scopus Author Profiles, H-Index, akademische Personalpolitik, Bibliometrie, Szientometrie Article Note: Universitätsdozent Dr. Arno Tausch (Universität Innsbruck und Corvinus University, Budapest) ist Politikwissenschaftler und Ökonom. Seit dem 01.05.2022 ist er Visiting Professor am Department of Political Studies and Governance an der University of the Freestate, Bloemfontein, Südafrika. Dr. Arno Tausch: arno.tausch@yahoo.de Open Access. © 2023 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von De Gruyter. Dieses Werk ist lizensiert unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
112 Arno Tausch Abstract: The article argues that librarians today have a reliable tool at hand to assess the “market value” of a body of scholarly work published in book form at one glance. “WorldCat Identities” is a freely available bibliometric tool under OCLC WorldCat already used for scientometric and bibliometric literature as an apt instrument to measure the global influence of complete works. Humanities and continental European social sciences, where journal papers do not (yet) play a major role in assessing the academic performance and achievement of researchers, could particularly benefit from this system, which, from the perspective of library science also offers an amazing strategic opportunity to get involved in assessing the importance of a body of work more objectively. The paper introduces general aspects of the “WorldCat Identities” system and discusses its application in political science contexts, based on a sample of more than 100 habilitated Austrian political scientists and laureates of the Skytte Prize. Keywords: OCLC WorldCat Identities, Open Syllabus, Scopus Author Profiles, H-Index, academic staff policy, bibliometrics, scientometrics 1 Einleitung und Hintergrund Haben Bibliothekarinnen und Bibliothekare heutzutage ein Instrument in der Hand, um auf einen Blick den „Marktwert“ eines in Buchform publizierten wissen- schaftlichen Gesamtwerkes einzuschätzen? Wenn ja, dann ist solch ein Instrument gerade in den Geisteswissenschaften und kontinentaleuropäischen Sozialwissen- schaften von unschätzbarer strategischer Wichtigkeit in einer halbwegs objekti- vierten akademischen Personalpolitik. Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, meinte unlängst zu diesem Thema: „In der Wissenschaft lasse sich ‚nicht alles in Zahlen und Rubriken einordnen‘“1 und „Die gleiche Zahl an Publikationen bedeute beispielsweise nicht, dass zwei Personen gleich pro- duktiv seien oder gleich viel zum Fortschritt in ihrem Gebiet beitrügen. Ebenso sage die Zahl an Lehrveranstaltungen nichts über deren Größe, Vielfalt und den mit ihnen verbundenen Aufwand aus. Die Lehrerfahrung könne daher nicht allein anhand der Zahl der Veranstaltungen beurteilt 1 https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/professur/dhv-mahnt-zur-sorgfalt-bei-berufungen- 4564 [Zugriff: 27.07.2022].
OCLC WorldCat Identities 113 werden. Auch Drittmittel seien nicht per se vergleichbar, sondern in Quelle und Höhe sowie je nach Fachkultur unterschiedlich zu gewichten. Berufungskommissionen blieben daher ver- pflichtet, selbst abzuwägen und dabei auch Kriterien zu berücksichtigen, die nicht miteinander vergleichbar sind oder sich einer Messung entziehen.“ Berufungen dürften nicht „per Knopfdruck“ erfolgen, mahnte Kempen. „Die Grenze zwischen der Aufbereitung von Daten und ihrer Interpretation ist sehr deutlich zu ziehen.“2 Seit vielen Jahren versucht die Bibliometrie und Szientometrie, Kennziffern für den Impact eines wissenschaftlichen Gesamtwerkes zu finden.3 Es mehren sich die Stimmen, die bibliometrische und szientometrische Instrumente einsetzen wollen, um den akademischen Stellenmarkt zu regulieren.4 Der Autor dieser Beitrags ist sich der Schwierigkeiten und Gefahren, die mit solchen Tendenzen verbunden sind, bewusst5 und plädiert insbesondere für den Bereich der Geisteswissenschaften dafür, Indikatoren zu verwenden, die dem wissenschaftlichen Buch seinen gebüh- renden Platz einräumen und weniger den Zitationsstatistiken in der Zeitschriften- literatur. „WorldCat Identities“, ein frei zugängliches bibliometrisches Instrument von OCLC WorldCat6 wird nunmehr schon in der szientometrischen und biblio- metrischen Literatur als für diese Disziplinen geeignete Messskala für den Einfluss eines Gesamtwerkes benutzt.7 Gerade für die Geisteswissenschaften und die kon- tinentaleuropäischen Sozialwissenschaften, in denen Zeitschriftenaufsätze noch 2 https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/professur/dhv-mahnt-zur-sorgfalt-bei-berufun gen-4564 [Zugriff: 15.09.2022]. 3 King, Jean: A review of bibliometric and other science indicators and their role in research eva- luation. In: Journal of information science 13.5 (1987), S. 261–276; Johnes, Jill; Taylor, Jim: Perfor- mance indicators in higher education: UK universities. Open University Press and the Society for Research into Higher Education, 1990. 4 Holden, Gary; Rosenberg, Gary; Barker, Kathleen: Bibliometrics: A potential decision making aid in hiring, reappointment, tenure and promotion decisions. In: Social work in health care 41.3–4 (2005), S. 67–92. 5 Aksnes, Dag W.; Langfeldt, Liv; Wouters, Paul: Citations, citation indicators, and research quality: An overview of basic concepts and theories. In: Sage Open 9.1 (2019), 2158244019829575. 6 http://www.worldcat.org/identities [Zugriff: 27.07.2022]; zur Verwendung von OCLC WorldCat Identities als Instrument der Bibliometrie: Torres-Salinas, Daniel; Arroyo-Machado, Wenceslao; Thelwall, Mike: Exploring WorldCat Identities as an altmetric information source: A library catalog analysis experiment in the field of Scientometrics. In: Scientometrics 126.2 (2021), S. 1725–1743; Maleki, Ashraf: Why does library holding format really matter for book impact assessment? Modelling the relationship between citations and altmetrics with print and electronic holdings. In: Scientometrics 127.2 (2022), S. 1129–1160; Hickey, Thomas B.: WorldCat identities: another view of the catalog. In: NEXT Space 6 (2007), S. 18–19. 7 Maleki, Ashraf: OCLC library holdings: Assessing availability of academic books in libraries in print and electronic compared to citations and altmetrics. In: Scientometrics 127.2 (2022), S. 991–1020.
114 Arno Tausch nicht jene überragende Rolle in der Einschätzung einer wissenschaftlichen Leis- tung spielen,8 bietet dieses System ungeahnte und für die Bibliothekswissenschaft strategische Möglichkeiten, sich bei der Objektivierung der Beurteilung der Bedeu- tung eines Gesamtwerkes einzubringen.9 Es gibt immer mehr gewichtige Stimmen, die die entscheidende Rolle der Bibliothekar*innen im Qualitätsmanagement der Universitäten hervorheben.10 Die frei zugänglichen fundamentalen Messzahlen der akademischen Leistung basieren – dies hat der Autor des Beitrags in dieser Zeitschrift bereits erläutert11 – auf drei Säulen: die Daten des WorldCat Identities-Projekts, die Daten über die Präsenz eines Autors / einer Autorin in den internationalen Lehrveranstaltungen („Open Syllabus“)12 und der äußerst verlässliche Indikator der Präsenz im interna- tionalen Zeitschriften-Publikationswesen, dem H-Index13 nach Scopus.14 8 Plümper, Thomas; Schimmelfennig, Frank: Wer wird Prof – und wann? Berufungsdeterminan- ten in der deutschen Politikwissenschaft. In: Politische Vierteljahresschrift 48.1 (2007), S. 97–117; Lutter, Mark; Schröder, Martin: Who becomes a tenured professor, and why? Panel data evidence from German sociology, 1980 – 2013. In: Research Policy 45.5 (2016), S. 999–1013; Hüther, Otto; Krücken, Georg: Hochschulen: Fragestellungen, Ergebnisse und Perspektiven der sozialwissen- schaftlichen Hochschulforschung. Berlin 2015. 9 Torres-Salinas, Daniel; Arroyo-Machado, Wenceslao; Thelwall, Mike: Exploring WorldCat Iden- tities as an altmetric information source: A library catalog analysis experiment in the field of Scientometrics. In: Scientometrics 126.2 (2021), S. 1725–1743; Van Petten, Deborah: Using WorldCat Identities. In: Georgia Library Quarterly 50.2 (2013), S. 11; Maleki, Ashraf: Why does library holding format really matter for book impact assessment? Modelling the relationship between citations and altmetrics with print and electronic holdings. In: Scientometrics 127.2 (2022), S. 1129–1160; Maleki, Ashraf: OCLC library holdings: Assessing availability of academic books in libraries in print and electronic compared to citations and altmetrics. In: Scientometrics 127.2 (2022), S. 991–1020; Makarov, Sergey et al.: Smart Innovations, Systems, and Technologies in University Libraries. In: International Perm Forum Science and Global Challenges of the 21st Century. Cham 2021. 10 Åström, Fredrik; Hansson, Joacim: How implementation of bibliometric practice affects the role of academic libraries. In: Journal of Librarianship and information Science 45.4 (2013), S. 316–322; Gumpenberger, Christian; Wieland, Martin; Gorraiz, Juan: Bibliometric practices and activities at the University of Vienna. In: Library management (2012). 11 Tausch, Arno: Classroom Citation: Das weltweite Open Syllabus-Projekt als dritte Säule biblio- metrischer Leistungsvergleiche wissenschaftlicher Communities und Verlagsunternehmen. In: Bibliotheksdienst 55.7 (2021), S. 363–393; Tausch, Arno: Zitierungen sind nicht alles: Classroom Cita- tion, Libcitation und die Zukunft bibliometrischer und szientometrischer Leistungsvergleiche. In: Bibliotheksdienst 56.2 (2022), S. 131–161, sowie der Gastkommentar des Autors in der Wiener Zei- tung, vom 24.09.2021, https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2121976-Fachleute- und-andere-Experten.html [Zugriff: 27.07.2022]. 12 https://opensyllabus.org/results-list/authors?size=50 [Zugriff: 27.07.2022]. 13 Bar-Ilan, Judit: Which h-index? – A comparison of WoS, Scopus and Google Scholar. In: Sciento- metrics 74.2 (2008), S. 257–271. 14 https://www.scopus.com/freelookup/form/author.uri [Zugriff: 27.07.2022].
OCLC WorldCat Identities 115 Der OCLC Worldcat ist der größte Verbundkatalog der Welt und umfasst heute 103 Länder; darunter mehr als 5.000 akademische Bibliotheken, 111 Staats- und Nationalbibliotheken, mehr als 5.000 Öffentliche Bibliotheken, mehr als 1.600 Bibliotheken auf Bundesländer- und Gemeindeebene und mehr als 1.000 Firmen- und Geschäftsbibliotheken. Im OCLC Worldcat, der die Bibliotheken von Alaska bis Südchile, von Nordnorwegen bis Südafrika und hinüber nach Ostasien, Australien, und Neuseeland umfasst, sind nicht weniger als 2,9 Milliarden Bücher gespeichert. Indikator ist die Gesamtzahl an Büchern eines Autors oder einer Autorin im globa- len Bibliothekssystem („Libcitation“). Aber auch auf der „Produktionsseite“ des wissenschaftlichen Publikations- betriebes – für die Buchverlage – bietet das System OCLC WorldCat Identities ungeahnte und bislang noch viel zu wenig genutzte Möglichkeiten, um die bereits bestehende Präsenz eines Autors oder einer Autorin in den Bibliotheken der Welt zu messen. Der Beitrag stellt einige allgemeine Aspekte des Systems WorldCat Identities vor und diskutiert die Anwendung auf die Politikwissenschaft unter Zuhilfenahme eines Samples von über 100 habilitierten Politikwissenschaftler*innen in Öster- reich sowie den Preisträger*innen des renommiertesten Wissenschaftspreises des Faches, dem Skytte-Preis.15 In den letzten Jahren hat sich eine Gruppe chinesischer Wissenschaftler*innen in einer bahnbrechenden quantitativen Arbeit mit den Mustern von wissenschaftlichen Preisverleihungen – wie dem Skytte-Preis – aus bibliometrischer und szientometrischer Sicht befasst.16 Der Forschung sind also keine Grenzen gesetzt. 2 E inige Beispiele für die Ergebnisse nach OCLC WorldCat Identities Während die Verwendung von Daten aus der kommerziell vertriebenen Vollver- sion des OCLC WorldCat in der Bibliometrie und Szientometrie heute bereits unum- stritten ist,17 steht die Verwendung der offen erhältlichen Version OCLC WorldCat 15 Tausch, Arno: Classroom Citation: Das weltweite Open Syllabus-Projekt als dritte Säule biblio- metrischer Leistungsvergleiche wissenschaftlicher Communities und Verlagsunternehmen. In: Bibliotheksdienst 55.7 (2021), S. 363–393. 16 Zheng, Juntao, Liu, Niancai: Mapping of important international academic awards. In: Sciento- metrics 104.3 (2015), S. 763–791. 17 White, Howard D. et al.: Libcitations: A measure for comparative assessment of book publica- tions in the humanities and social sciences. In: Journal of the American Society for Information
116 Arno Tausch Abb. 1: Die Spuren im globalen Bibliothekssystem, die die katholische Kirche hinterlassen hat. Identities in der Disziplin der Bibliometrie und Szientometrie erst am Anfang.18 Das System registriert bspw. über 300.000 Werke, deren Autorschaft der katholischen Kirche zugeordnet werden und zählt über 8 Millionen Bücher, die von Alaska bis Südchile, von Nordnorwegen bis zur Kapregion Südafrikas, und von Sankt Peters- burg bis Tasmanien in Australien im System OCLC erfasst sind und Institutionen der katholischen Weltkirche zum Autor haben.19 Über den auf der Webseite von WorldCat Identities abrufbaren „Virtual Autho- rity File“20 ist auch eine Landkarte der Verbreitung der Werke eines Autors / einer Autorin nach Erscheinungsländern abrufbar. So zeigt eine solche Landkarte z. B. die beeindruckende Präsenz der katholischen Kirche in den sprachlich durch das Lateinische geprägten Zonen der Erde. Es werden aber auch „weiße Flecken“ in der Autorschaft weltweit sichtbar. Science and Technology 60.6 (2009), S. 1083–1096 und Zuccala, Alesia et al.: Can we rank scholarly book publishers? A bibliometric experiment with the field of history. In: Journal of the Association for Information Science and Technology 66.7 (2015), S. 1333–1347. 18 Torres-Salinas, Daniel; Arroyo-Machado, Wenceslao; Thelwall, Mike: Exploring WorldCat Iden- tities as an altmetric information source: A library catalog analysis experiment in the field of Scien- tometrics. In: Scientometrics 126.2 (2021), S. 1725–1743. 19 https://www.oclc.org/de/contacts/libraries.html [Zugriff: 27.07.2022]. 20 https://viaf.org/viaf/130782063 [Zugriff: 27.07.2022].
OCLC WorldCat Identities 117 Abb. 2: Die Spuren, die die katholische Kirche im Bibliothekssystem der Welt nach Erscheinungs- ländern hinterlassen hat. In vielen dieser weißen Flecken triumphieren bis heute Marx und Lenin, wie man unschwer feststellen kann. Abbildung 3 verdeutlicht die bibliothekarische Wirkung des „Propheten“ der offenen Gesellschaft, Sir Karl R. Popper (1902–1994).21 OCLC WorldCat Identities registriert hier über 2.000 Werke Poppers in über 8.000 Publikationen in 20 Sprachen, was eine enorme Gesamtzahl von fast 120.000 Biblio- theksbeständen Poppers ergibt. Abbildung 4 zeigt die politische Geographie der partiellen Rezeption Poppers weltweit. Wiewohl auf dem Terrain der ehemaligen UdSSR und des ehemaligen Warschauer Paktes schon eine gewisse „verdünnte“ Rezeption Poppers nach 1989 stattfand, sind die „weißen Flecken“ doch erheblich. Im andinen Lateinamerika, in ganz Afrika außer Ägypten, und in weiten Teilen der muslimischen Welt, in Indien und in China ist kein einziges Werk von Popper erschienen, der vor den Gefahren des Faschismus und des Kommunismus gleichermaßen gewarnt hat. Selbst Kanada ist auf dieser Karte ein weißer Fleck. 21 Jarvie, I. C; Pralong, Sandra: Popper’s Open Society After Fifty Years: The Continuing Relevance of Karl Popper. Milton Park 2002.
118 Arno Tausch Abb. 3: Das Werk Sir Karl Raimund Poppers in den globalen Bibliotheken. 3 E mpirische Untersuchung mit zwei Stichproben politikwissenschaftlicher Communities Im Folgenden sollen einige vergleichende Ergebnisse, basierend auf dem System WorldCat Identities, präsentiert werden. Ähnliche Vergleiche können – mit einem Klick – künftig die Bibliothekarinnen und Bibliothekare weltweit erstellen – und damit zur Objektivierung akademischer Personalpolitik beitragen. Basierend auf rezenten bibliometrischen und szientometrischen Untersuchun- gen22 fokussiert der Autor im Folgenden seine Betrachtungen auf zwei bewähr- ten Samples internationaler Politikwissenschaftler*innen: die Träger*innen des renommierten Skytte-Preises der Politikwissenschaft und die österreichische poli- tikwissenschaftliche Community von Politikwissenschaftler*innen mit Habilitation. Der mehr als 7.300 Universitäten und andere höhere Bildungseinrichtungen in 96 Staaten weltweit umfassende Open Syllabus23, der auf mehr als 7,2 Millionen Syllabi basiert und die Werke von mehr als 3,6 Millionen Autorinnen und Autoren umfasst, ist eine der beiden zusätzlichen Qualitäts-Messlatten. Er speichert 4,8 Mil- lionen Titel von Unterrichtsmaterialien und zeigt, wie oft die Werke von mehr als 89.000 Verlagen in den Hörsälen der Welt genutzt werden. Geografischer Schwer- 22 Tausch, Arno: Classroom Citation, wie Anm. 15. 23 https://opensyllabus.org [Zugriff: 16.09.2022].
OCLC WorldCat Identities 119 Abb. 4: Wo sind Arbeiten Poppers herausgebracht worden? punkt dieses Informationssystems sind die angloamerikanischen Staaten mit den global führenden Universitäten. Indikator ist hier, wie viele Kurse weltweit Mate- rialien einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeweils in einer Lehr- veranstaltung verwendeten haben („Classroom Citation“). Die Zitierung akademischer Werke in akademischen Fachzeitschriften ist eine weitere Säule des Vergleichs: „Scopus Author Profiles“24 – das größte und geografisch weitreichendste wissenschaftliche Archiv der Welt für ausgewählte Quellen umfasst 34.000 Titel von 5.000 internationalen Verlagshäusern in 239 Ländern und Territo- rien. Der hier bestimmende Indikator ist der sogenannte H-Index der Zitierungen. Scopus Author Profiles informiert zum Beispiel darüber, dass der große, kürz- lich verstorbene US-Soziologe Ronald F. Inglehart (1934–2021), der Schöpfer des „World Values Survey“, in Scopus nicht weniger als 145 Artikel indiziert hat, 51 davon wurden laut der Metrik des H-Index 51-mal oder öfter im Schrifttum zitiert. Es mag noch bessere Indices geben als diesen H-Index; aber eines ist sicher: Keine Maßzahl fasst die Rezeption eines wissenschaftlichen Gesamtwerkes in den Natur- wissenschaften und den Sozialwissenschaften besser zusammen als dieser Index. An der Frage, wie hoch die Latte zu legen ist, um von internationaler akademi- scher Exzellenz in den Sozialwissenschaften zu sprechen, scheiden sich sicherlich die Geister. Eine lapidare Antwort könnte zunächst sein, welche Performance bspw. der vergangene und der derzeitige Wissenschaftsminister, die beide vor ihrem Ein- stieg in die Politik angesehene Forscher waren, aufzuweisen haben. Heinz Faßmann, 24 https://www.scopus.com/freelookup/form/author.uri [Zugriff: 16.09.2022].
120 Arno Tausch Wissenschaftsminister von 2017 bis 2021, hat in Scopus einen H-Index von 5. In Open Syllabus gibt es 34 Syllabi, die auf die Arbeiten von ihm Bezug nehmen. Und in OCLC WorldCat Identities hat er 7.287 Werke in den Bibliotheken der Welt plat- zieren können. Sein Amtsnachfolger Martin Polaschek, Wissenschaftsminister ab 2021, hat in Scopus einen einzigen Artikel mit einem H-Index von Null platziert, und auch in Open Syllabus gibt es ihn gar nicht. In OCLC WorldCat Identities werden 640 Bücher registriert. Es gilt der akademische Ratschlag, dass neben der Drittmittelstärke, Förderun- gen, Stipendien und Forschungspreise, Ortswechsel, Internationale Forschungs- kontakte beziehungsweise Kooperationen, Konferenzen, Tagungen und Vorträge, und der Interdisziplinarität für eine erfolgreiche Bewerbung als Universitätspro- fessor*in25 vor allem die Internationalität beziehungsweise internationale Sicht- barkeit eine Rolle spielen sollten. Gemeinhin spielt dieses Kriterium26 an den Uni- versitäten eine immer bedeutendere Rolle. Am besten, so die geltende Doktrin,27 sollte nicht nur im deutschen Raum, sondern auch international publiziert werden. Tabelle 1 fasst die hier erarbeiteten Kriterien für die Skytte-Preisträger*innen in der internationalen Politikwissenschaft zusammen, und zeigt, wie nachhaltig inter- national hier publiziert wurde. Tab. 1: Die OCLC WorldCat globale Bibliothekspräsenz im Vergleich mit der Präsenz in den globalen Lehrveranstaltungen nach „Open Syllabus“ und dem H-Index der Zitationen nach Scopus für die Emp- fänger*Innen des Johan Skytte Preises in der Politikwissenschaft. Jahr Empfänger*Innen des Johan Skytte Classroom Scopus Number Preises in der Politikwissenschaft citation H-Index of Library Holdings 2017 Amartya Kumar Sen 12718 56 73818 1995 Robert Alan Dahl 6391 14 45995 2016 Jon Elster 3569 26 41433 2007 Theda Skocpol 7254 28 35582 2015 Yoshihiro Francis Fukuyama 6288 23 32817 2022 Robert E. Goodin 3146 34 32151 1999 Elinor Claire Ostrom 6664 78 29566 2002 Sidney Verba 2972 26 27377 25 https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/postdoc/wie-koennen-wissenschaftler-ihre- chance-auf-eine-berufung-verbessern-1827 [Zugriff: 27.07.2022]. 26 https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/postdoc/wie-koennen-wissenschaftler-ihre- chance-auf-eine-berufung-verbessern-1827 [Zugriff: 27.07.2022]. 27 https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/postdoc/wie-koennen-wissenschaftler-ihre- chance-auf-eine-berufung-verbessern-1827 [Zugriff: 27.07.2022].
OCLC WorldCat Identities 121 Tab. 1: (fortgesetzt) Jahr Empfänger*Innen des Johan Skytte Classroom Scopus Number Preises in der Politikwissenschaft citation H-Index of Library Holdings 2011 Ronald F. Inglehart 3921 50 25830 2006 Robert David Putnam 9803 15 25602 2020 Peter J. Katzenstein 3412 25 21893 2005 Robert Owen Keohane 12643 44 21296 1997 Arend Lijphart 5043 30 19442 2004 Jean Blondel 608 9 17730 1998 Alexander L. George 2456 9 15431 2001 Brian Barry 1873 13 13642 2010 Adam Przeworski 5801 25 11908 1996 Juan José Linz 4087 13 11744 2019 Margaret Levi 1107 21 11678 2000 Fritz W. Scharpf 1401 21 11162 2012 Carole Pateman 1972 12 11098 2009 Philippe C. Schmitter 1856 19 9198 2013 Robert Marshall Axelrod 3476 34 7389 2018 Jane Mansbridge 1403 21 7129 2014 David Collier 4016 19 6866 2021 David D. Laitin 3973 35 6136 2008 Rein Taagepera 508 26 5330 2003 Hanna Fenichel Pitkin 718 10 4923 Tabelle 2 zeigt die Relevanz des Kriteriums „Internationale Bibliothekspräsenz“ für die österreichische Politikwissenschaft. Zwei Spitzenreiter, Rainer Bauböck und Anton Pelinka, haben jeweils mehr als 10.000 Bücher im internationalen Biblio- thekssystem des OCLC platzieren können und fünf Politikwissenschaftler*innen, nämlich Fritz Plasser, Oliver Marchart, Wolfgang C. Müller, Birgit Sauer und Barbara Prainsack haben 5.000 bis 10.000 Bücher im System platziert.28 Über 40 weitere Wissenschaftler*innen haben bislang 5.000 bis 1.000 Bücher im internationalen Bibliothekssystem platzieren können. 28 Um einen potentiellen Interessenskonflikt zu vermeiden, sind diesmal die Ergebnisse für den Autor dieser Studie, der ja selbst auch ein österreichischer Politikwissenschaftler ist, nicht ange- führt; sie wären aber mit den angegebenen Quellen leicht zu rekonstruieren. Kursiv gedruckte Forscher*innen mussten wegen Namensvettern an Hand des akademischen Lebenslaufs reanaly- siert werden.
122 Arno Tausch Tab. 2: Die OCLC WorldCat globale Bibliothekspräsenz im Vergleich mit der Präsenz in den globalen Lehrveranstaltungen nach „Open Syllabus“ und dem H-Index der Zitationen nach Scopus für österrei- chische Politikwissenschaftler*innen. Classroom Scopus H-Index Number of Library citation Holdings Bauböck, Rainer 151 16 18116 Pelinka, Anton 116 4 14591 Plasser, Fritz 119 9 8855 Marchart, Oliver 112 5 7607 Müller, Wolfgang C. 28 21 6936 Sauer, Birgit 38 9 6619 Prainsack, Barbara 53 24 5025 Falkner, Gerda 267 16 4494 Gottweis, Herbert 83 21 3600 Dhawan, Nikita 27 4 3578 Campbell, David F. J. 14 10 3572 Karlhofer, Ferdinand 5 2 3563 Bunzl, John 4 0 3513 Haerpfer, Christian 240 16 3246 Kernic, Franz 47 2 3212 Piattoni, Simona 179 9 3161 Thurner, Erika 5 0 3104 Dür, Andreas 0 20 3100 Mokre, Monika 15 2 2928 Maurer, Andreas 58 7 2804 Reiterer, Albert 0 1 2762 Rosenberger, Sieglinde 19 8 2556 Helms, Ludger 197 8 2553 Brand, Ulrich 110 15 2453 Gaertner, Heinz 0 2 2388 Schneider, Heinrich 13 0 2358 Heinrich, Hans-Georg 0 1 2271 Gebrewold, Belachew 23 4 2251 Segert, Dieter 8 3 2171 Talos, Emmerich 0 3 2168 Kritzinger, Sylvia 45 10 2168 Werlhof, Claudia 34 3 2092 Gerlich, Peter 12 3 2084 Lauber, Volkmar 26 10 1830 Pallaver, Günther 0 4 1764 Ley, Michael 2 0 1710 Dietrich, Wolfgang 23 0 1679 Appelt, Erna 2 1 1605 Neisser, Heinrich 3 1 1374 Dachs, Herbert 9 0 1321
OCLC WorldCat Identities 123 Tab. 2: (fortgesetzt) Classroom Scopus H-Index Number of Library citation Holdings Puntscher Riekmann, Sonja 2 1 1254 Zhurzhenko, Tatiana 5 5 1228 Hafez, Farid 16 2 1206 Lorey, Isabell 62 2 1160 Tenscher, Jens 29 8 1142 Heinisch, Reinhard 41 6 1058 Kreisky, Eva 3 1 1048 Mangott, Gerhard 20 1 1042 Luif, Paul 14 3 1030 Manoschek, Walter 0 0 1020 Spilker, Gabriele 128 10 991 Höll, Otmar 0 0 939 Roithner, Thomas 0 0 905 Seeber, Gilg 4 8 852 Filzmaier, Peter 1 3 848 Slominski, Peter 26 8 826 Liebhart, Karin 0 2 763 Stachowitsch, Saskia 35 5 746 Pohoryles, Ronald 2 4 730 Biegelbauer, Peter 5 5 730 Wissen, Markus 45 9 690 Dvorak, Johann 0 0 658 Horak, Roman 10 4 657 Etzersdorfer, Irene 0 0 623 Steger, Gerhard 4 0 609 Wimmer, Hannes 1 1 595 Pribersky, Andreas 11 1 563 Ernst, Werner W. 0 0 561 Blauberger, Michael 52 10 554 Gaertner, Reinhold 0 0 540 Ucakar, Karl 0 0 504 Stimmer, Gernot 0 0 429 Eppler, Annegret 1 1 420 Melchior, Josef 0 0 420 Kneucker, Raoul 0 0 408 Skuhra, Anselm 0 0 371 Eder, Franz 21 2 348 Reiterer, Michael 21 6 344 Bielfeldt-Schredelseker, Carola 0 0 324 Genth, Renate 0 0 312 Horner, Franz 0 3 279 Kramer, Helmut 0 1 254
124 Arno Tausch Tab. 2: (fortgesetzt) Classroom Scopus H-Index Number of Library citation Holdings Senn, Martin 23 4 249 Thöndl, Michael 0 0 223 Vetschera, Heinz 4 1 208 Mühlböck, Monika 0 6 206 Pesendorfer, Wolfgang 0 0 181 Vadrot, Alice 14 7 175 Köpl, Regina 0 0 172 Bichlbauer, Dieter 0 1 140 Jenny, Marcello 0 0 79 Fortin-Rittberger, Jessica 35 7 62 Lefkofridi, Zoe 45 8 55 Traweger, Christian 2 20 49 Faupel, Klaus 0 0 48 Windhager, Fritz 0 0 43 Schuetz-Mueller, Ingfrid 0 0 16 Wolf-Wicha, Barbara 2 0 13 Teuber, Charlotte 0 0 12 Miklin, Eric 0 4 7 4 W ie verlässlich ist die neue OCLC-Kennziffer des Marktwertes von Wissenschaftler*innen? Abschließend stellt der Beitrag die Frage, wie der statistische Zusammenhang des erarbeiteten Qualitätskriteriums der internationalen Bibliothekspräsenz mit dem Zitationsindex (H-Index) nach Scopus und der internationalen Präsenz in Lehrver- anstaltungen (Classroom Citation) zusammenhängt. Die Abbildungen 5 und 6 zeigen den Zusammenhang für die durch den Skytte-Preis international preisgekrönten Politikwissenschaftler*innen. Hier zeigt sich, dass der Zusammenhang mit dem zitationsbasierten H-Index nach Scopus nur rund 18 Prozent beträgt, während der statistische, auf der bivaria- ten, standardmäßigen Pearson-Bravais-Korrelation beruhende Zusammenhang von Classroom Citation und der internationalen Bibliothekspräsenz mit über 42 Prozent gemeinsamer Varianz recht aussagekräftig ist.
OCLC WorldCat Identities 125 Abb. 5: Der Zusammenhang von Zitationserfolg und Bibliotheksverbreitungsgrad bei international preisgekrönten Politikwissenschaftler*innen. Abb. 6: Der Zusammenhang von der Verbreitung in der internationalen Lehre und Bibliotheksver- breitungsgrad bei international preisgekrönten Politikwissenschaftler*innen.
126 Arno Tausch 5 Ausblick In diesem Beitrag konnte dargelegt werden, dass heutzutage Bibliothekarinnen und Bibliothekare ein verlässliches Instrument in der Hand haben, um auf einem Blick den „Marktwert“ eines in Buchform publizierten wissenschaftlichen Gesamt- werkes einzuschätzen. Das hier diskutierte und getestete Instrument ist WorldCat Identities, ein frei zugängliches bibliometrisches Instrument von OCLC WorldCat, das heute in der szientometrischen und bibliometrischen Literatur schon als für diese Disziplinen geeignete Messskala für den Einfluss eines Gesamtwerkes benutzt wird. Gerade für die Geisteswissenschaften und auch die kontinentaleuropäischen Sozialwissenschaften, in denen Zeitschriftenaufsätze noch nicht jene überragende Rolle in der Einschätzung einer wissenschaftlichen Leistung spielen, bietet dieses System ungeahnte und für die Bibliothekswissenschaft strategische Möglichkeiten, sich bei der Objektivierung der Beurteilung der Bedeutung eines Gesamtwerkes einzubringen. Dieses Instrument ist deshalb von strategischer Wichtigkeit in einer halbwegs objektivierten akademischen Personalpolitik. WorldCat Identities sollte aber im Kontext von weiteren Daten über die Präsenz eines Autors / einer Autorin in den internationalen Lehrveranstaltungen (Open Syllabus) und dem äußerst ver- lässlichen Indikator der Präsenz im internationalen Zeitschriften-Publikations- wesen, dem H-Index nach Scopus, verwendet werden. Der Beitrag versuchte, einige allgemeine Aspekte von WorldCat Identities vor- zustellen, und diskutierte die Anwendung auf die Politikwissenschaft unter Zuhilfe- nahme eines Samples aus über 100 habilitierten Politikwissenschaftler*innen in Österreich und den Preisträger*innen des renommiertesten Wissenschaftspreises dieses Faches, des Skytte-Preises. Die Empfänger*Innen des Johan Skytte Preises in der Politikwissenschaft haben eine internationale Bibliothekspräsenz von über 70.000 bis knapp unter 5.000. Zwei Spitzenreiter der österreichischen Politikwissenschaft, Rainer Bauböck und Anton Pelinka, haben jeweils mehr als 10.000 Bücher im internationalen Bibliothekssys- tem des OCLC platzieren können und fünf Politikwissenschaftler*innen haben 5.000 bis 10.000 Bücher im System platziert. So betrachtet, rangieren sie mit einigen unter den Skytte-Preisträger*innen gleich auf. Über weitere 40 der insgesamt 104 unter- suchten Wissenschaftler*innen haben bislang schon von 5.000 bis 1.000 Bücher im internationalen Bibliothekssystem platzieren können. Abschließend ging es um die Frage, wie der statistische Zusammenhang des hier erarbeiteten Qualitätskriteriums der internationalen Bibliothekspräsenz mit dem Zitationsindex (H-Index) nach Scopus und der internationalen Präsenz in Lehrveranstaltungen (Classroom Citation) zusammenhängt. Es zeigt sich, dass der Zusammenhang mit dem zitationsbasierten H-Index nach Scopus nur rund 18 Prozent beträgt, während der statistische, auf der bivariaten, standardmäßigen
OCLC WorldCat Identities 127 Pearson-Bravais-Korrelation beruhende Zusammenhang von Classroom Citation und der internationalen Bibliothekspräsenz mit über 42 Prozent gemeinsamer Varianz wirklich recht aussagekräftig ist. Es gilt in der akademischen Branche der Ratschlag, dass neben anderen Krite- rien die Internationalität beziehungsweise internationale Sichtbarkeit eine Rolle bei akademischen Personalentscheidungen spielen sollten. Am besten, so die geltende Doktrin, sollte nicht nur im deutschen Raum, sondern auch international publiziert werden. Der vorliegende Beitrag stellt eine sehr einfache und völlig frei verfügbare Kennziffer für diese Internationalität in den Raum, die insbesondere in Europa für die künftige akademische Personalpolitik von großer Wichtigkeit werden kann. Dr. Arno Tausch Ringofenstraße 5/28 A-2333 Leopoldsdorf bei Wien Österreich E-Mail: arno.tausch@yahoo.de
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