Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld - Nr. 94/2022
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Nr. 94/2022 5. Oktober 2022 Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld In den letzten Monaten sind 15 neue Professor*innen an die Universität Bielefeld berufen wor- den. Ihr Lehr- und Forschungsspektrum reicht von „Didaktik der Chemie“ über „Kunstpäda- gogik und Kunstvermittlung“ bis „Klinischer Neuropsychologie mit Schwerpunkt Epilepsiefor- schung“. Unter ihnen sind auch Medizinprofessuren in den Bereichen Unfallchirurgie, Labora- toriumsmedizin, Endokrinologie und erstmals wurde eine Professur für die Medizin für Men- schen mit Behinderung, Schwerpunkt, psychische Gesundheit, besetzt. Professorin Dr. Damaris Borowski (40) arbeitet als Junior- professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ) an der Fakultät für Linguistik und Literaturwis- senschaft. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Fach- und Berufssprachen und ihrer Vermittlung – insbe- Foto: Universität Bielefeld sondere der Sprache in der Medizin. Zudem forscht sie zu sprachbezogenen Überzeugungen als Teil der professio- nellen Kompetenz von Lehrkräften. Als vorgezogene Nach- folge von Professor Dr. Uwe Koreik wirkt sie zunehmend an der Weiterführung des Sprachen- zentrums an der Türkisch-Deutschen Universität mit. Damaris Borowski hat in Marburg und Bielefeld Sprache und Kommunikation sowie DaF/DaZ studiert. Sie promovierte 2018 an der Uni- versität Bielefeld. Von 2013 bis 2019 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni- versität in Münster und von 2019 bis 2022 in Tübingen. 1/7
Professorin Dr. Annette Dufner wurde im Mai 2022 zur Professorin für Ethik der Medizin ernannt – gemeinsam von der Medizinischen Fakultät OWL und der Fakultät für Ge- schichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Hilfskonflikte unter Foto: Volker Lannert Knappheitsbedingungen, mögliche Diskriminierungsef- fekte im Kontext neuer Technologien, Verantwortungszu- schreibungen bei Demenz sowie Grundfragen der normati- ven Ethik und Metaethik. Annette Dufner hat an der University of Toronto (Kanada), promoviert. Es folgten Tätigkeiten als Postdoc in der Kollegforschergruppe „Normenbegründung in Medizi- nethik und Biopolitik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und als Professorin für Ethik und Medizinethik an der Universität Bonn. Professor Dr. Joachim Feldkamp (63), Direktor der Univer- sitätsklinik für Endokrinologie und Diabetologie, Allge- meine Innere Medizin, Infektiologie am Klinikum Bielefeld, ist im Juni 2022 zum Professor für den Fachbereich Endo- krinologie am Universitätsklinikum OWL ernannt worden. Joachim Feldkamp studierte Humanmedizin an der Hein- Foto: Klinikum Bielefeld rich-Heine-Universität Düsseldorf. Dort promovierte (1989) und habilitierte (1999) er auch. Seit 2002 ist er Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie, Infektiologie am Klinikum Bielefeld - Mitte. Der Schilddrüsenexperte ist in zahlrei- chen nationalen und internationalen medizinischen Fachgesellschaften aktiv. Nach seinem Amt als Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie ist er aktuell der Sprecher der Akademie für Fort- und Weiterbildung dieser Fachgesellschaft. Professor Dr. Philip Grewe (39) arbeitet seit Juni 2022 als Juniorprofessor und hat die Stiftungsprofessur für Klini- sche Neuropsychologie mit Schwerpunkt Epilepsiefor- schung an der Medizinischen Fakultät OWL inne. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Veränderungen der Foto: Universität Bielefeld kognitiven Leistungsfähigkeit bei Patient*innen mit Epi- lepsie. Er untersucht dabei verschiedene Gedächtnisfunk- tionen, die Zusammenhänge von psychiatrischen und kognitiven Variablen und die Auswirkungen 2/7
unterschiedlicher Therapieformen (vor allem der Epilepsiechirurgie) auf die kognitiven Leistun- gen. Nach seiner Promotion im Bereich der Physiologischen Psychologie im Jahr 2013 arbeitete er in der neuropsychologischen Abteilung des Krankenhaus Mara im Epilepsie-Zentrum Bethel, wo er seit 2015 als leitender Psychologe tätig war. Professorin Dr. Marie Herberger, LL.M. (32) ist seit Juli 2022 an der Fakultät für Rechtswissenschaft als Profes- sorin für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht, Recht der Digitalisierung und Methodenlehre tätig. Ihr beson- deres Interesse gilt den Auswirkungen der Digitalisierung im Rechtswesen mit der Zielsetzung, die dortigen Work- flows zu optimieren. Sie hat an der Universität des Saar- Foto: Yaph landes studiert und am dortigen Europa-Institut einen Master im Europäischen und Internationalen Recht erworben. 2016 wurde sie an der Universität des Saarlandes zu einem familienrechtlichen Thema promoviert. Dann schloss sich das Referen- dariat im Oberlandesgericht-Bezirk Zweibrücken an, unter anderem mit Stationen an der Deut- schen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer und am Bundesverfassungsgericht. 2022 hat sie sich an der Universität Passau zum Thema „Menschenwürde in der Zwangsvollstre- ckung“ habilitiert. Professor Dr. Robert Heyer (36) wurde von der Universität Bielefeld im Mai 2022 gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) Dortmund zum Juni- orprofessor für Mehrdimensionale Omics-Datenanalyse an die Technische Fakultät berufen. Er beschäftigt sich mit der Integration und Analyse von komplexen Genom-, Pro- teom-, und Metabolitdaten mit dem Ziel diagnostische, prognostische und therapeutische Biomarker zu identifizie- Foto: ISAS ren. Er untersucht die Pathogenese diverser Erkrankungen und entwickelt Software für die Auswertung von Omics-Daten. Robert Heyer hat Biosystemtech- nik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg studiert, im Anschluss im Bereich Biogas- mikrobiom promoviert und sich danach als Postdoc mit der Entwicklung von Auswertesoftware für Omics Daten beschäftigt. 3/7
Professorin Dr. Katja Hoffmann (47) wurde zum Septem- ber 2022 auf die Professur für Kunstpädagogik und Kunst- vermittlung berufen. Sie forscht zum Thema Wissensord- nungen und Kanon(reflexivität) unter Theorien zur visuel- Foto: Universität Bielefeld len Kultur, Postkolonialität und Geschlechterdifferenz so- wie zu Dimensionen ästhetischer Erfahrung in künstleri- schen Bildungsprozessen. Seit 2017 war sie Professorin an der Alanus Hochschule und dort von 2018 bis 2021 Prorek- torin für Forschung und Lehre. Katja Hoffmann war während ihrer Promotionszeit Mitglied der Nachwuchsforscherinnengruppe des DFG-Forschungskollegs „Medienumbrüche“ der Universität Siegen. Ihre Dissertation schloss sie an der Universität zu Köln ab, absolvierte das 1. und 2. Staatsexamen für das Lehramt (Fächer: Kunst und Germanistik), sowie ein Studium der Medien- wissenschaften an der Universität Siegen. Professor Dr. Thorsten Kaiser (47), Leiter des Universi- tätsinstituts für Laboratoriumsmedizin und Klinische Pat- hobiochemie am Klinikum Lippe, hat im Juli die W3-Pro- fessur „Laboratoriumsmedizin und Klinische Pathobioche- mie“ angetreten. Der Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin verfügt über 17 Jahre Lehr- und For- schungserfahrung. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung digitaler Entscheidungs- unterstützungssysteme. Die labormedizinische Präzisions- Foto: privat diagnostik ist für die zielgerichtete Patientenversorgung und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bei Entstehung, Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten von zentraler Bedeutung. Professorin Dr. Lara Keuck (37) hat seit September 2022 die Professur für Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin inne. Ihre Forschung widmet sich der Frage, wie sich Wissen über Krankheiten ausgebildet und verändert Foto: JungeAkademie/Peter Himler hat. Sie studierte molekulare Biomedizin, promovierte in einem deutsch-französischen Doktorandenkolleg zur Ge- schichte, Theorie und Ethik der Medizin und absolvierte ih- ren Postdoc in Philosophie und Wissenschaftsgeschichte. Sie war Branco Weiss Fellow der ETH Zürich und wurde 2021 Forschungsgruppenleiterin am MPI 4/7
für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Die Professur ist an die Abteilungen Philosophie und Ge- schichtswissenschaft sowie an die Medizinische Fakultät OWL angebunden; zudem beteiligt sie sich am Institute for Interdisciplinary Studies of Science (I2SoS). Professorin Dr. med. Tanja Sappok (52) wurde im Juni 2022 auf die Professur „Medizin für Menschen mit Behin- derung, Schwerpunkt, psychische Gesundheit“ an der Medizinischen Fakultät OWL berufen. Ab Januar 2023 wird sie zudem Direktorin der neuen Universitätsklinik für Inklusive Medizin am Krankenhaus Mara in Bethel. Hier Foto: EvKB/M. Bünemann können Medizinstudierende bereits im Rahmen ihrer me- dizinischen Grundausbildung mit Personen mit kognitiver Beeinträchtigung oder schwerer Mehrfachbehinderung in Kontakt kommen und die Spezifika der Behandlung kennenlernen – ein Novum in der deutschen Kliniklandschaft. Als Privatdozentin lehrte die gebürtige Heidelbergerin an der Berliner Charité. Zuletzt war sie am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin tä- tig. Dort war die Fachärztin für Neurologie, Nervenheilkunde und Psychiatrie und Psychothera- pie Chefärztin des Behandlungszentrums für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen. Professor Dr. Sören Schlichting (35) ist im Juni 2022 zum Professor für Theoretische Physik an der Fakultät für Phy- sik ernannt worden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Nicht-Gleichgewichtsdynamik von Quantensystemen. Dabei geht es zum Beispiel darum herauszufinden wie sich elementare Bestandteile von Materie auf mikroskopischer Foto: Universität Bielefeld Ebene verhalten, wenn sie in Kollisionen von schweren Atomkernen freigesetzt werden. Nach Abschluss des Mas- ter-Studiums an der Michigan State University (USA) pro- movierte er von 2010 bis 2013 in theoretischer Physik an der Universität Heidelberg. Er war drei Jahre als Goldhaber Distinguished Fellow am Brookhaven National Lab (USA) und zwei Jahre als Research Assistant Professor an der University of Washington (USA). Im April 2022 wurde er mit der Zimányi-Medaille der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Zuletzt war er Juniorprofessor an der Universität Bielefeld. 5/7
Professorin Dr. Sabine Steinke (42) wurde im Juni als Universitätsprofessorin für „Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankun- gen“ an der Universität Bielefeld ernannt und nimmt ihre Arbeit am 1. Januar 2023 auf. Sabine Steinke erhielt ihre klinische und wissenschaftliche Ausbildung an den Uni- Foto: Universität Bielefeld versitäten Heidelberg, Mannheim, Edinburgh (UK), Lyon (Frankreich) und Münster und war viele Jahre an der Münsteraner Universitätshautklinik in der Patientenver- sorgung, Forschung und Ausbildung der Studierenden tä- tig. Seit letztem Jahr ist sie niedergelassene Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Als eine der wenigen Universitätsprofessor*innen deutschlandweit wird sie gleichzeitig aktiv in der Niederlassung tätig sein und so eine Brücke zwischen ambulanter medizinischer Versorgung und universitärer Wissenschaft und Lehre schlagen. Professorin Dr. Stefanie Schwedler (42) ist seit April 2022 Professorin für Didaktik der Chemie. Sie erforscht derzeit Gelingensbedingungen des Studienstarts im Fach Chemie, Konzepte zum Lernen mit Simulationen sowie die Förderung digitaler und inklusiver Kompetenzen im Lehramtsstudium. Stefanie Schwedler hat Chemie in Foto: Universität Bielefeld Bielefeld und Edinburgh studiert und 2010 in Physikali- scher Chemie zu mehrdimensionaler Fluoreszenzspektro- skopie promoviert. Sie war als Studiengangskoordinato- rin und Gymnasiallehrkraft der Chemie und Physik tätig, bevor sie sich 2013 als akademische Rätin der Wissenschaft Chemiedidaktik zuwendete. 2019 schloss sie ihre Habilitationsarbeit zum Thema «Analyse des Studienstarts im Fach Chemie – fachdidaktische Wege aus der Überforderung» erfolgreich ab. Professorin Dr. Barbara Thiessen (57) ist seit September 2022 an der Fakultät für Erziehungs- wissenschaft Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Beratung unter be- sonderer Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse tätig. Ihr Interesse in der Forschung richtet sich auf die Frage, wie Beratung in Sozialer Arbeit und in Bildungskontexten mit 6/7
Geschlechterverhältnissen zusammenhängen. Für die re- konstruktive Beratungsforschung kann sie auf ihre tiefen- psychologisch ausgerichtete Supervisionsausbildung zu- rückgreifen. Ihre wissenschaftlichen Stationen waren die Universitäten Bremen und Lüneburg, wo sie 2002 ihre Pro- Foto: Uta Kellermann motion in der Erziehungswissenschaft abgeschlossen hat, und das Deutsche Jugendinstitut in München sowie die Hochschule Landshut. Professor Dr. Thomas Vordemvenne (50), Chefarzt der Kli- nik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) in Bielefeld wurde im Juli 2022 zum Universitätsprofessor ernannt. Zukünftig lehrt Vordem- Foto: EvKB, M. Bünemann; venne an der Medizinischen Fakultät OWL das Fach Unfall- chirurgie. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Allgemeine Chirurgie, spezielle Unfallchirurgie, Handchirur- gie und Notfallmedizin war 2014 als Chefarzt ans EvKB ge- kommen. 2015 wurde die Unfallchirurgie von der Berufsgenossenschaft ermächtigt, Schwerst- verletzte nach Arbeitsunfällen zu versorgen – eine besondere Auszeichnung, die nur wenigen Kli- niken erhalten. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die zelluläre Knochenheilung, Traumatologie von Menschen mit Behinderungen und intersektorale Versorgungsaspekte der Unfallchirurgie/Orthopädie. Das Bildmaterial ist hier abrufbar. Weitere Meldungen unter: www.uni-bielefeld.de/uni/presse-medien | Pressemitteilungen 7/7
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