"QUALITÄTSDIALOG 2021 - DUALE STUDIENGÄNGE AUS DER PERSPEKTIVE DER AKKREDITIERUNG" DAS STUDIENGANGKONZEPT ALS RAHMEN FÜR DEN QUALITÄTSDISKURS ...
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Ins$tut für duale Studiengänge „QUALITÄTSDIALOG 2021 – DUALE STUDIENGÄNGE AUS DER PERSPEKTIVE DER AKKREDITIERUNG“ DAS STUDIENGANGKONZEPT ALS RAHMEN FÜR DEN QUALITÄTSDISKURS PROF. DR.-ING. W. ARENS-FISCHER
Duale Studiengänge ermöglichen den Erwerb wissenschaftlicher und berufspraktischer Kompetenzen und gewährleisten eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Fachkräften und Spezialisten. Dabei verbinden sie die akademische Bildung mit der berufspraktischen Arbeitswelt DUALES zu STUDIUM einem Mehrwert für die Studierenden und Unternehmen gleichermaßen und tragen verstärkt zur Fachkräftesicherung auf hohem Niveau bei. Die vielfältigen und praxisnahen Studienangebote erfreuen sich einer zunehmenden Nachfrage. ZU VIEL VIELFALT? Zielsetzung der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes ist eine Stärkung und ENTSCHLIESSUNG DES Attraktivitätssteigerung derDEUTSCHEN BUNDESTAGES beruflichen Bildung. OKTOBER Hierzu werden 2019Gesetz zur mit dem Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung verschiedene Maßnahmen ergriffen. Zum AUSSZUG: Beispiel werden neue Fortbildungsstufen eingeführt. II. Der Deutsche Bundestag begrüßt, das wachsende Angebot von dualen Studiengängen, die sich durch niedrige Abbruchquoten, wertvolle Praxisnähe und sehr gute Übernahmechancen auszeichnet. Seit Einführung der dualen Studiengänge hat sich eine Vielzahl an Umsetzungsmodellen entwickelt. In welchem Umfang und mit welchen Rechtsfolgen oder unter welchen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen scheint jedoch nicht in vollem Umfang bekannt und bewertet; das Anliegen der Bundesregierung, die Gleichwertigkeit der dualen und akademischen Bildung zu stärken. LEITFRAGEN: III. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, Ø Welche Dimensionen hat dieser Umfang an Umsetzungsmodellen? 1. wissenschaftlich untersuchen zu lassen, ob sich aus der bisherigen Entwicklung der dualen Inwiefern haben Ø Studiengänge diese Dimensionen ein Anlass einen herleitet für Regelungsbedarf Einfluss und auf die Qualität? in welcher Form dieser gegebenenfalls besteht. Dazu soll der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung Welche Ø (BIBB) imQualitätsfaktoren Zusammenwirkensind zu definieren, mit der um duale Studiengänge Kultusministerkonferenz zu bewerten? (KMK) gebeten werden, gemeinsam Empfehlungen zu geeigneten Rahmenbedingungen für duale Studiengänge abzugeben. Dabei soll ein umfassender Überblick („systematic review“) gegeben werden u. a. über die vielfältigen Ausprägungen des dualen Studiums in den Ländern, die Verzahnung der verschiedenen Lernorte und die wirtschaftliche, rechtliche und soziale Stellung der Studierenden. Hierbei sind insbesondere alle Ausprägungen dualer Studiengänge, alle Institut für duale Studiengänge 2 Möglichkeiten zur Akkreditierung und alle Gestaltungen und Strukturen dualer Studiengänge
KRITERIENRAHMEN DURCH WR UND KMK Methodisches Vorgehen | Seite 5 2 Methodisches Vorgehen Begriffsdefinition MERKMALE DES DUALEN STUDIUMS Seit Mitte der 1970er Jahren existiert mit dem dualen Studium ein Hybridformat an der Grenze DUALES'MASTERPROGRAMM' der traditionell getrennten Säulen der beruflichen und akademischen Bildung in Deutschland (vgl. Wolter & Kerst 2015).Berufsintegra9on'–'Nun'muss'es'gelingen!' Dabei wurde die Besonderheit der dualen Berufsausbildung in Der Wissenschaftsrat fordert mindestens die Deutschland, zwei Lernorte in Theorie und Praxis zu verzahnen, in das akademische System transferiert (WR 2013, S. 5). Erfüllung der drei profilbildenden Merkmale (WR 10/2013): Der Wissenschaftsrat (WR) hat 2013 mit seinem Positionspapier „Empfehlungen zur Entwick- lung des dualen Studiums“ eine Typologie und Abgrenzung Duales'Studium' des dualen Studiums vorgelegt, wonach ausschließlich ausbildungs-, praxis- und berufsintegrierende Studiengänge mit dem • BEZIEHUNG DER LERNORTE Etikett „dual“ versehen werden sollten: „Nach Auffassung des Wissenschaftsrats sind die Du- Lernorte inhaltlich, zeitlich und alität als Verbindung und Abstimmung von mindestens zwei Lernorten wissenschaEliches' Erfahrungsbildung' sowie die Verfasstheit institutionell verzahnt im'Beruf'am'' als wissenschaftliches bzw. wissenschaftsbezogenes Studium die konstituierenden Wesens- merkmale dieses Ausbildungsformates. […] Lernen' Diese Definition soll helfen, das duale Studium Arbeitsplatz' von anderen Ausbildungsformaten zu unterscheiden, die entweder nicht „dual“ im obigen Sinne oder kein mindestens wissenschaftsbezogenes Studium sind.“ (WR 2013, S. 22). Vor • WISSENSCHAFTLICHER ANSPRUCH diesem Hintergrund stuft der WR ausbildungs-, praxis- und berufsbegleitende PartnerC Angebote nicht Umfang der akademischen Hochschule' als dual ein (vgl. Tabelle 1). Dieser Definition unternehmen' schließt sich diese Untersuchung an. Ausbildungsanteile, die wissenschaftlichen Anforderungen des Studienangebots und Individueller Bildungsabschnitt Studienformat ihre Übereinstimmung mit denen der mit Berufsausbildung ausbildungsintegrierend (Bachelor) Erstausbildung entsprechenden regulären Studiengänge praxisintegrierend (Bachelor), mit Praxisanteilen • GESTALTUNG DES PRAXISBEZUGS gestalteter Ausbildungsanteil beim Praxispartner Intensität des Lernprozesses und das berufsintegrierend (Master/Bachelor) Niveau der Inhalte beim Praxispartner Weiterbildung mit Berufstätigkeit mit gestalteten Bezugnahmen mit Praxisanteilen 3 praxisintegrierend (Master/Bachelor) Quelle: WR 2013, S. 23 Tabelle 1: Typologie dualer Studiengänge laut Wissenschaftsrat Auch in einem weiteren Aspekt schließt sich diese Studie der Typologie des WR an, neben Institut für duale Studiengänge dem dualen Bachelor-Studium auch das duale Master-Studium zu berücksichtigen. Letzteres 3 ist eine relativ neue Erscheinung (vgl. Nickel & Püttmann 2015) und deshalb auch noch nicht so verbreitet wie das duale Bachelor-Studium. Seine Entstehung resultiert aus dem Wunsch
KRITERIENRAHMEN DURCH WR UND KMK MERKMALE DES DUALEN STUDIUMS ZUM SCHUTZ DES BEGRIFFS „DUAL“ Die Musterrechtsverordnung präzisiert (KMK, § 12 Abs. 6DUALES'MASTERPROGRAMM' ): Berufsintegra9on'–'Nun'muss'es'gelingen!' Ein Studiengang darf als „dual“ bezeichnet und beworben Duales'Studium' werden, wenn die Lernorte (min. Hochschule/Berufsakademie und Betrieb) wissenschaEliches' Erfahrungsbildung' im'Beruf'am'' Lernen' systematisch Arbeitsplatz' PartnerC Hochschule' • inhaltlich unternehmen' ANSATZ&DER&INHALTLICHEN&VERZAHNUNG&VON& THEORIE&UND&PRAXIS& • organisatorisch und • vertraglich DUALES&STUDIUM& & & miteinander verzahnt sind. & Studium& Praxis& THEORIE' PRAXIS' RELATION. PartnerC Hochschule& unternehmen& Institut für duale Studiengänge 4
LERNORTVERZAHNUNG FOKUSSIERT (ERWEITERTES) KOMPETENZPROFIL WISSENSCHAFTSRAT FORDERT DUALE STUDIENGÄNGE HERAUS Die Chancen, die sich durch den Lernort Praxis und den Transfer theoretischen Wissens in praktische Anwendung ergeben, liegen nicht in einer passgenauen Wissensvermittlung, die nur kurzfristigen und begrenzten Wert auf dem Arbeitsmarkt hat, sondern in einem vielseitigeren Kompetenzprofil, als es ein herkömmliches wissenschaftliches Studium ermöglicht. (Wissenschaftsrat, 2013,S. 31f) Erweitertes Kompetenzprofil durch Lernort Lernort Praxis wechselseitige Hochschule Lernortvernetzung (Unternehmen/ im dualen Studium Einrichtung) Institut für duale Studiengänge 5
VIELFALT DER UMSETZUNGSMODELLE DES DUALEN STUDIUMS DIMENSIONEN DER VIELFALT – FOKUS INHALTLICHE VERZAHNUNG Qualifikationsniveau Welches Studienniveau Bachelor / Master? Studienrichtung, Kompetenzziele & Institutionelle Verzahnung Studienformat Welche Betreuung ist an Welche Kompetenzziele sollen erreicht werden? welchem Lernort Welches Studienformat eignet sich für die erforderlich? Studienrichtung? Elemente zur Verzahnung Didaktik und Methodik der Funktionen des Lernortes Betrieb Wie soll in der Verzahnung Hochschule Lernorte im Was und wie soll am Lernort Betrieb und Betrieb gelernt werden? gelernt werden? dualen Studium Zeitliche Verzahnung der Lernorte Verzahnung der Studieninhalte Wie sind die Lernorte zeitlich im Welcher Inhalt des Studiums soll mit Studienablauf aufeinander abzustimmen, der Praxis verzahnt werden? um das Kompetenzniveau zu erreichen? Zeitmodell und Workload an den Lernorten Organisationsstruktur der inhaltlichen Verzahnung Wie ist die inhaltliche Verzahnung im Curriculum organisiert? Institut für duale Studiengänge 6
VIELFALT DER UMSETZUNGSMODELLE STUDIENFORMAT PERSPEKTIVE EMPLOYABILITY Methodisches Vorgehen | Seite 5 à UNTERSCHIEDLICHE ZIELGRUPPEN 2 Methodisches Vorgehen Begriffsdefinition Personal- Seit Mitte der 1970er Jahren existiert mit dem dualen Studium ein Hybridformat an der Grenze bindung & der traditionell getrennten Säulen der beruflichen und akademischen Bildung in Deutschland Wissensransfer (vgl. Wolter & Kerst 2015). Dabei wurde die Besonderheit der dualen Berufsausbildung in Personal- Deutschland, zwei Lernorte in Theorie und Praxis zu verzahnen, in das akademische System transferiert (WR 2013, S. 5). entwicklung Der Wissenschaftsrat (WR) hat 2013 mit seinem Positionspapier „Empfehlungen zur Entwick- Personal- berufsintegrierende lung des dualen Studiums“ eine Typologie und Abgrenzung des dualen Studiums vorgelegt, Bachelor- praxis- undund ausbildung wonach ausschließlich ausbildungs-, berufsintegrierende Studiengänge mit dem Masterstudiengänge Etikett „dual“ versehen werden sollten: „Nach Auffassung des Wissenschaftsrats sind die Du- alität als Verbindung und Abstimmung z.T.von auchmindestens zwei Lernorten sowie die Verfasstheit Personal- praxisintegrierende praxisintegrierende als wissenschaftliches bzw. wissenschaftsbezogenes Studium die konstituierenden Wesens- und berufs- rekrutierung merkmale dieses Ausbildungsformates. […] Diese Definition soll helfen, das duale Studium Studiengänge integrierende von anderen Ausbildungsformaten zu unterscheiden, die entweder nicht „dual“ im obigen ausbildungs- und Studiengänge Sinne oder kein mindestens wissenschaftsbezogenes Studium sind.“ (WR 2013, S. 22). Vor praxisintegrierende (Bachelor, Master)stuft der WR ausbildungs-, praxis- und berufsbegleitende Angebote nicht diesem Hintergrund als dual ein (vgl. Tabelle 1). Dieser Definition schließt sich diese Untersuchung an. ausbildungs-, Studiengänge praxisintegrierende (Bachelor) und berufs- Individueller Bildungsabschnitt Studienformat integrierende Studiengänge mit Berufsausbildung ausbildungsintegrierend (Bachelor) Erstausbildung (Bachelor, Master) praxisintegrierend (Bachelor), mit Praxisanteilen gestalteter Ausbildungsanteil beim Praxispartner berufsintegrierend (Master/Bachelor) Weiterbildung mit Berufstätigkeit mit gestalteten Bezugnahmen mit Praxisanteilen praxisintegrierend (Master/Bachelor) Institut für duale Studiengänge 7 Quelle: WR 2013, S. 23 Tabelle 1: Typologie dualer Studiengänge laut Wissenschaftsrat
mit 592 zurück. Zugleich ist der Zuwachs um rund ein Drittel seit 2011 wesentlich geringer als der bei praxisintegrierenden oder Studiengängen mit Mischformen, weswegen der Anteil der ausbildungsin- tegrierenden an der Gesamtzahl dualer Studiengänge erneut leicht gesunken ist, und nur noch 34,9 Prozent beträgt. VIELFALT DER UMSETZUNGSMODELLE Tabelle 2: Verteilung dualer Studienformate Auch dieinBetrachtung der Erstausbildung 2011 bis 2019 (in Zahlen) STUDIENFORMAT der Studienformatanteile verdeutlicht tiefgreifende Veränderungen: die ausbil- dungsintegrierenden Studiengänge, die 2011 noch gut die Hälfte des Angebots stellten, sind seitdem um 16 Prozentpunkte gesunken und liegen 2019 nur noch bei gut einem Drittel (Abbildung 2). Die Anzahl ausbildungs- Anzahl praxis- Anzahl Jahr praxisintegrierenden Studienformate GesamtZeitraum um 5,6 Prozentpunkte zu, wodurch legten im gleichen integrierender Studiengänge integrierender Studiengänge Mischformen sie mittlerweile über die Hälfte der angebotenen Studiengänge ausmachen. Ein bedeutender Anstieg von 10,4 Prozentpunkten ist bei den Mischformen zu 879verzeichnen, wodurch sich ihr Anteil mehr als 2011 447 395 37 verdreifacht hat. Der sinkende Anteil ausbildungsintegrierender Verteilung Studiengängeder ist vor allem auf den 2012 397 471 42 910 erheblichen Zuwachs von Mischformen zurückzuführen. Die Steigerung der Mischformen kann als In- Studiengänge nach AusbildungPlus Duales Studium in Zahlen – Trends und Analysen: Onlinefassung 6. Juli 2020 2013 445 diz für die wachsende 508 Ausdifferenzierung 61 der Gestaltung 1.014 dualer Studiengänge gewertet werden. So ist im Erhebungszeitraum 2016 bis 2019 eine Reduzierung der Anteile ausbildungsintegrierender und pra- 2014 592 736 Studienformate um 177 xisintegrierender dualen 1.505Anteil von einen marginalen 0,6 bzw.Studienformaten 0,1 Prozentpunkten zu be- 2015 576 obachten. Der759 Anteil der Mischformen218 erhöhte sich1.553 hingegen um 0,7 Prozentpunkte (Abbildung 2). in der Erstausbildung 2016 565 805 222 1.592 2019* 580 Abbildung 2: 840 Verteilung dualer Studienformate 242 in der 2011 2011 Erstausbildung 1.662 – 2019 (in bis 2019 %) (in %) Quelle: AusbildungPlus-Datenbank (Stand: 2019) *Keine Daten in 2017 und 2018 erhoben. 2019 34,9 50,5 14,6 14 2016 35,5 50,6 13,9 2015 37,1 48,9 14,0 Verteilung der 2014 39,3 48,9 11,8 Studierenden nach 2013 43,9 50,1 6,0 dualen Studienformaten 43,6 51,8 4,6 2012 in der Erstausbildung 2011 50,9 44,9 4,2 2011 – 2019 (in %) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ausbildungsintegrierendes Studium Praxisintegrierendes Studium Mischformen Institut für duale Studiengänge 8 Quelle: AusbildungPlus-Datenbank (Stand: 2019)
VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME FUNKTIONEN DER LERNRÄUME Duales Studium bedeutet lernen an mindestens zwei Lernorten. à Betrieb als Lernraum entfalten à Betrieblicher Lernraum hat potenziell unterschiedliche Funktionen • Betrieb / Praxiseinrichtung als Übungsraum • Betrieb / Praxiseinrichtung als zu entwickelnder Reflektionsraum • Betrieb / Praxiseinrichtung als zu Entwicklungsraum • Betrieb / Praxiseinrichtung als Forschungsraum Die angestrebten Funktion(en) des Lernraumes können im Verlauf eines Studiums wechseln. Die angestrebten Funktion(en) des Lernraumes haben Einfluss auf die inhaltliche, zeitliche und organisatorische Verzahnung und auf die didaktischen Zielsetzungen. Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2020): “Je mehr, desto besser“? – Lernortvernetzung und Betreuungskonzepte im dualen Studium in Abhängigkeit von den Funktionen des betrieblichen Lernorts. In: Duales Studium, 1/2020, S. 59–73. Institut für duale Studiengänge 9
VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME FUNKTIONEN DER LERNRÄUME Funktion Betrieb als Betrieb als zu Betrieb als Betrieb als Übungsraum reflektierender Entwicklungs- Forschungsraum Erfahrungsraum raum Übungsaufgaben am Reflektion der Aufdecken von verän- Hypothesengeleitete Aufgaben am Arbeitsplatz mit Bezug betrieblichen Aufgaben derungsbedürftigen Analyse des zu den Modulen des nach Art und Umfang Aufgaben; Entwick- betrieblichen Arbeitsplatz Studiums sowie die Formen zu lung u. Erprobung von Aufgabenfeldes deren Bearbeitung Alternativen/Lösungen Üben/Anwenden von Reflektion der Aufdecken von verän- Hypothesengeleitete Bedingungen betriebl. Instrumenten Methoden, Instru- derungsbedürftigen Analyse der und Hilfsmitteln mit mente und Techniken Methoden, Instrumen- betrieblichen am Bezug zu den der betrieblichen ten und Techniken; Arbeitsbedingungen Arbeitsplatz Modulen des Studiums Praxis zur Entwicklung und Aufgabenbearbeitung Erprobung von Alternativen/Lösungen Rollen / Üben von Reflektion (eigener) Aufdecken von verän- Hypothesengeleitete Interaktionen Rollenverhalten und betrieblicher Rollen derungsbedürftigem Analyse des Interaktionen sowie der Inter- Rollenverhalten und personalen und am aktionen mit anderen Beziehungen; Entwick- organisationalen Arbeitsplatz Stellen sowie der lung u. Erprobung von Verhaltens sowie der Organisationskultur Alternativen/Lösungen Organisationskultur Umfeld des Üben von Inhalten zu Reflektion der Aufdecken von verän- Hypothesengeleitete Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2020): “Je mehr, desto besser“? – Lernortvernetzung und Betreuungskonzepte im dualen Studium in Abhängigkeit von den Funktionen des betrieblichen Lernorts. In: Duales Studium, 1/2020, S. 59–73. Arbeitsplatzes interbetrieblichen Betriebsorganisation derungsbedürftigen Analyse des/der Prozessen, zu Umfeld- sowie von Umfeld- überbetrieblichen Umfeldes/Umwelt und und Umweltanalysen Institut für duale Studiengänge /Umwelteinflüssen auf Kooperationen sowie dessen Beziehung10 sowie den Arbeitsplatz sowie problematischen zum Arbeitsplatz
VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME ORGANISATIONSSTRUKTUREN DER INHALTLICHEN VERZAHNUNG Hochschulphase Praxisphase Grundmodelle Modul 1 6 CP Modul 2 Der Verband 6 CP Duales Hochschulphase Praxisphase Hochschulstudium Modul 3 Deutschland 6 CP (DHSD) ist Modul 1 6 CP Ansprechpartner Modul 4 für… 6 CP Modul 2 Der Verband 6 CP Praxismodul 6 CP Duales Hochschulstudium Modul 3 (leitend) Deutschland + Praxistransferprojekt 12 CP (DHSD) ist Ansprechpartner Modul 4 für… 6 CP 2Hochschulphase Praxisphase Modul 1 + Praxistransferprojekt 6 CP Modul 2 Der Verband + Praxistransferprojekt 6 CP Duales Hochschulstudium 3 Hochschul- Praxisphase Hochschul- Hochschulphase Modul 3 Deutschland + Praxistransferprojekt 6 CP (DHSD) ist phase phase Ansprechpartner Modul 4 für… + Praxistransferprojekt 6 CP Modul 1 + Praxistransferprojekt, 6 CP Modul 2 + PTP Modul 5 + Praxistransferprojekt 6 CP Arbeit im Unternehmen und Präsentat. des Präsenz- Präsenz- Bearbeitung des Praxistransfer- veranstaltungen veranstaltungen projektes Praxistransferprojekts 4 Die Organisationsstruktur kann im Studienverlauf wechseln. à Bezug zur Didaktik und Methodik Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2020): Strukturmodelle der Theorie-Praxis-Verzahnung. Duales Studium 2/2020, S. 87 - 96 Institut für duale Studiengänge 11
So kann das Praxistransferprojekt als ein eigenes Modul konzipiert und inhaltlich einem Modul der Theoriephase zugeordnet werden. Hier handelt es sich um das gleiche Themengebiet, das durch zwei Module theoretisch und praktisch bearbeitet wird. Zur Sicherstellung der Studi- enziele des Studiengangs ist die inhaltliche Anbindung der Praxistrans- VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME fermodule zu den dazugehörigen Theoriemodulen in der Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs festgelegt. DIDAKTIK UND METHODIK Beispiel: Zwischen Hochschule und Betrieb abgestimmte Projektarbeit Abbildung 1 Theorie-Praxis-Verzahnung mit zugeordnetem Praxistransfer- modul (analog zu Arens-Fischer/Dinkelborg 2020, S. 93) à Projektarbeit als 2. Beschreibung eines Ausnahme von der Praxistransferprojektes Die Organisationsstruktur kann im Studienverlauf wechseln. Routinearbeit im Betrieb à Bezug zur Didaktik und Methodik Das im Folgenden beschriebene beispielhafte Modell handelt von Pra- Kurzawa, Th. (2021): Organisatorische undxistransferprojekten eines inhaltliche Betreuung von dualen, praxisintegrierenden Praxistransferprojekten im Rahmen von Ingenieurstudi- Praxismodulen. In: Duales Studium 1/2021, S. 21 - 29 engangs. Entsprechend des Studiengangkonzeptes sind die Praxistrans- Institut für duale Studiengänge ferprojekte als einzelne Module mit Zuordnung zu inhaltlich passenden12 Theoriemodulen beschrieben (siehe Abbildung 1).
VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME DIDAKTIK UND METHODIK Beispiel: Erschließung der betriebliche Routine für die Theorie-Praxis-Verzahnung. Ansatz: Analyse des Arbeitsplatzes auf Veränderungsbedürftigkeit und -fähigkeit Arbeitsplatzanalyse Aufgabenanalyse Bedingungsanalyse Rollenanalyse • Aufgaben sachliche Arbeits- interne und externe • Aufgaben- bedingungen Interaktions- erfüllungsprozesse • Arbeitsverfahren beziehungen • Arbeitshilfsmittel Anforderungsanalyse Einbindung in die betriebliche Routine und deren Reflektion auf Arbeitsbewertung Basis von Modulinhalten Becker, F. (2002): Lexkon des Personalmanagements. S. 45. à Analyseprojekte Institut für duale Studiengänge Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2021):Arbeitsplatzanalyse – Ein Rahmenmodell für die Entwicklung akademischer Kompetenzen in der Praxisroutine. In: Duales Studium 1/2021, S. 71 - 83 13
ABB. 3 VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME DIDAKTIK UND METHODIK Hochschulphase Praxisphase Hauptaufgaben Modul 1 + Praxistransferprojekt 6 CP Beispiel: Erschließung der betriebliche Nr. Aufgabe Routine Teilaufgaben Abteilung Nr. APA Modul 2 Der Verband + Praxistransferprojekt 6 CP Duales für die Theorie-Praxis-Verzahnung. Modul 3 Hochschulstudium Deutschland + Praxistransferprojekt 6 CP (DHSD) ist Ansatz: Analyse des Arbeitsplatzes auf Modul 4 Ansprechpartner für… + Praxistransferprojekt 6 CP Veränderungsbedürftigkeit und -fähigkeit Modul 5 + Praxistransferprojekt 6 CP APA NR.: Aufgabenfeld: Beurteilung hinsichtlich Beurteilung hinsichtlich Veränderungsbedürftigkeit? Veränderungsfähigkeit? - Welche Probleme zeigen sich in der 4 Praxis? Welche Ansätze sind ableitbar, um die - In welcher Form zeigt sich eine Diffe- Situation zu verändern? Arbeitsplatzanalyse (APA) renz zwischen Theorie und Praxis? à Hypothesen bilden und erläutern! Teilaufgabe Ja Nein Begründung Ja Nein Begründung Definiere deine Teilaufgabe: Aufgaben- analyse Arbeitsverfahren Definiere deine Arbeitsverfahren/-mittel: Bedingungs- analyse Interaktionsbeziehungen Definiere deine Rolle bei dieser Aufgabe: Rollen- analyse Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2021):Arbeitsplatzanalyse – Ein Rahmenmodell für die Entwicklung akademischer Kompetenzen in der Praxisroutine. In: Duales Studium 1/2021, S. 71 - 83 Institut für duale Studiengänge à Theorie-Praxis-Transfer/Verzahnung muss betreut werden! 14
Damit ergibt sich auch eine klare Aufteilung der Betreuungsarbeit der Studierenden (siehe Tabelle 1). Am Lernort Betrieb werden die Studie- renden bei der Ausübung der betrieblichen Routineaufgaben betreut und es wird ihnen erläutert, warum die Betriebspraxis in dieser Form VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME durchgeführt wird. Hierfür sind seitens der Praxisbetreuenden detail- INSTITUTIONELLE VERZAHNUNG lierte Kenntnisse des Betriebes und der betrieblichen Zusammenhänge erforderlich. Die Hochschule übernimmt die Betreuung bei der wissen- schaftlichen Analyse und Reflexion. Die sich aus dieser Form der The- Die inhaltliche Verzahnung muss betreut werden à institutionelle orie-Praxis-Verzahnung ergebendenVerzahnung Praxistransferprojekte beinhalten die Mitwirkung in der betrieblichen Routine und den Workload zur Er- ist abhängig von der inhaltlichen, zeitlichen undder stellung organisatorischen Verzahnung Studienarbeiten (Hausarbeiten, Referate). Beispiel: Betreuungsleistungen seitens der Hochschule Betreuungsleistungen seitens der Betriebe Themenfindung und -abgrenzung Erläuterung des Arbeitsplatzes und dessen Einbindung in die Betriebsstrategie sowie deren Betriebsstrukturen und -prozesse Methoden zur Beschreibung, Analyse und Reflexion Einarbeitung in die Aufgaben und Rollen des Arbeitsplatzes Unterstützung bei der Literaturauswahl zur Erläuterung zu den Ursachen der Gestaltung wissenschaftlichen Fundierung des Arbeitsplatzes, wie er sich gegenwärtig darstellt Wissenschaftsbasierte Aufbereitung der Analyse- Erläuterung der Interaktionsbeziehungen und ergebnisse Rollen des Arbeitsplatzes Wissenschaftsbasierte Synthese zu Gestaltungs- Betreuung bei Konflikten am Arbeitsplatz empfehlungen und deren Kommunikation Beratung zur selbstbestimmten Lösung von Konflikten am Arbeitsplatz Tabelle 1 Aufteilung der Betreuungsarbeit Arens-Fischer, zwischen W. & Dinkelborg, Hochschule und Betrieb K. (2021):Arbeitsplatzanalyse – Ein Rahmenmodell für die Entwicklung akademischer Kompetenzen in der Praxisroutine. In: Duales Studium 1/2021, S. 71 - 83 Unterschiedliche Organisationsmodelle der Betreuung Hinsichtlich des Theorie-Praxis-Transfers der Anbindung an das Curriculum des Studiengangs (vgl. Arens-Fischer & Dinkelborg 2/2020) können diese Praxistransferprojekte an eigens dafür vorgesehene Module (Praxistransfermodule), die für die- Institut für duale Studiengänge se Lernortverzahnung vorgesehen sind (moduldifferenzierende Struk- 15 tur), oder an inhaltliche Fachmodule gebunden sein (modulintegrierende
VIELFALT ELEMENTE DERDER UMSETZUNGSMODELLE LERNRÄUME INSTITUTIONELLE VERZAHNUNG Die Betreuung der inhaltliche Verzahnung kann unterschiedlich organisiert werden: - modulorientiert durch Lehrende - modulübergreifend durch Studiengangsleiter*innen - modul- und studiengangübergreifend durch Betreuungsbüro Betreuungsarbeit im dualen Studium ist umfangreich! Gegenstandsbereiche der Betreuung für Studierende und Betriebe - Erstinformation vor dem Studium - Betreuung der Betriebe in der institutionellen Zusammenarbeit - Betreuung der organisatorischen Verzahnung - Inhaltliche Betreuung - Betreuung des Transfers - Betreuung Perspektiventwicklung zur Personal- und Organisationsentwicklung Dinkelborg, K.; Tränkner, E. (2020): Institutionelle Verankerung der personalen Betreuung im dualen Studium, In: Duales Studium, 2/2020. Institut für duale Studiengänge 16
ELEMENTE DER LERNRÄUME STUDIENGANGKONZEPT ALS SCHLÜSSEL ZUR QUALITÄT • Das duale Studium ist vielfältig mit einer Vielzahl an Umsetzungsmodellen. • Diese Vielzahl macht die Qualitätsprüfung komplex. • Qualität: konstitutive Merkmale des Wissenschaftsrates und die Regelungen der Musterrechtsverordnung, KMK, insbesondere: systematisch inhaltlich, zeitlich und institutionell miteinander verzahnte Lernorte liefern eine gute Grundlage zur Akkreditierung • Qualität erschließt sich in einem schlüssigen Studiengangkonzept • Wissenschaftliche Freiheit der Hochschulen sichert die Vielfalt des dualen Studiums • Verantwortung der Umsetzung liegt bei den Hochschulen Institut für duale Studiengänge 17
ELEMENTE DER RÜCKFRAGEN UNDLERNRÄUME WEITERE INFORMATIONEN ANSPRECHPARTNER Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer Institutsleitung/Studiendekan Institut für Duale Studiengänge Hochschule Osnabrück, Campus Lingen w.arens-fischer@hs-osnabrueck.de Tel.: 0591 80098-700 Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer Vorsitzender Verband Duales Hochschulstudium Deutschland GeschäftsstelleVerband Duales Hochschulstudium Deutschland e.V. www.dhsd.org T: +49 (0)30-30877-1020 E: info@dhsd.org c/o Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Dekanat Fachbereich Duales Studium Alt-Friedrichsfelde 60, D-10315 Berlin Institut für duale Studiengänge 18
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