Ratgeber Haarausfall Therapie bei Haarausfall - Ausgabe 2.0, 14.03.2022

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Ratgeber
Haarausfall

Ausgabe 2.0, 14.03.2022

Therapie bei Haarausfall

Altea Long COVID Network
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Achtsamkeitsnotiz
                                                                   Nur ein Arzt oder eine Ärztin kann
                                                                   krankhaften Haarausfall
                                                                   (Alopezie) diagnostizieren. Wenn
                                                                   Sie unter ungewöhnlichem Haar-
                                                                   ausfall leiden, besuchen Sie bitte
                                                                   einen Hautarzt oder eine Haut-
                                                                   ärztin.

Therapie bei Haarausfall

Haarausfall – und jetzt?

Täglich verlieren wir rund 100 Kopfhaare. Dieser Haarverlust ist völlig normal und
kein Grund zur Sorge, denn jedes abgestossene Haar wird durch ein neues Haar
ersetzt.

Von krankhaftem Haarausfall (Alopezie) spricht man erst, wenn eine Person über
einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag verliert.

In Zusammenhang mit COVID-19 kann Haarausfall zwei Auslöser haben:

1) Bei intensivem Haarausfall mit grösseren kahlen Stellen sollte eine Autoimmun-
erkrankung in Betracht gezogen werden (sog. Kreisrunder Haarausfall oder Alope-
cia areata).

2) Die zweite Ursache in Zusammenhang mit COVID-19 kann infektionsbedingter
Stress sein. Dann spricht man von einem Telogenen Effluvium (TE). Beim stressbe-
dingten Haarausfall verliert man mehr oder weniger gleichmässig über den ganzen
Kopf Haare. TE kann neben anderem auch nach grossen Operationen, nach der Ge-
burt eines Kindes, bei starkem und langanhaltendem emotionalen Stress oder nach
langen Diäten auftreten. Die gute Nachricht: TE ist meist vorübergehend.

Was hilft bei Telogenem Effluvium (TE)?

Die einfache Antwort lautet: «Ruhe bewahren!». Die Haarfollikel gehen nicht ver-
loren. Im Laufe der Zeit stellt sich das Haarwachstum wieder ein und die verlorenen
Haare werden ersetzt.

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Unter Belastung oder Stress versuchen die Haarfollikel, die kostbaren Stammzellen,
aus denen der Haarfollikel später wieder neu ein Haar machen kann, zu schützen,
indem sie ihren Stoffwechsel herunterfahren. Klingt der Stresszustand oder die
Infektionen ab, beginnt das Haarwachstum von neuem. Etwa drei Monate braucht
der Wechsel von der Ruhephase zur Wachstumsphase, danach wachsen die Haare
wieder rund einen Zentimeter im Monat. Bis sich das Haarwachstum spür- und
sichtbar erholt hat, vergeht also einige Zeit.

Es gibt einige Dinge, die man tun kann, um das Nachwachsen der Haare und die
Regeneration des Wachstums zu unterstützen:

▪ Bei TE kann eine Therapie mit Minoxidil-Lösung helfen. Minoxidil fördert die
Durchblutung der Kopfhaut und somit das Wachstum der Haare. Zusätzlich ver-
kürzt Minoxidil die Ruhephase des Haarzyklus.

▪ Auch die Einnahme von Eisen oder Zink kann unterstützend wirken. Deren Werte
im Blut müssen allerdings vorgängig gemessen werden.

▪ Und letztlich spielen auch B-Vitamine und Biotin (Vitamin H) eine Rolle für das
Haarwachstum. Sie lassen sich als Nahrungsergänzungsprodukt einnehmen. Ihre
Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Was hilft bei Kreisrundem Haarausfall
(Alopecia areata)?

Wenn Stress als Auslöser ausgeschlossen werden kann, sollte eine Autoimmun-
erkrankung in Betracht gezogen werden und es gilt, schnellstmöglich einen Arzt
aufzusuchen.

Die Ursache des Kreisrunden Haarausfalls ist nicht gänzlich geklärt. Man geht
davon aus, dass der auslösende Faktor eine Störung des Immunsystems ist. Ex-
perten vermuten eine Autoimmunreaktion bei Betroffenen, also eine Fehlsteuerung
des Immunsystems. Aufgrund dieser Fehlsteuerung erkennt das Immunsystem
körpereigene Zellen als Fremdkörper und bekämpft sie. Wenn davon Zellen in den
Haarwurzeln (Follikel) betroffen sind, kommt es zu einer lokalen Entzündung, die
das Haarwachstum stört und schliesslich zum Haarausfall führt. Dabei entstehen
runde, kahle Stellen im Haar.

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Wenn der Haarausfall autoimmunbedingt ist, wird eine topische oder systemische
Immuntherapie bevorzugt. Dabei werden Glucocorticoide in der Form von Lösun-
gen auf die Kopfhaut aufgetragen oder systemisch verabreicht, um gezielt eine all-
ergische Reaktion auszulösen und durch wiederholte Behandlung aufrechtzuerhal-
ten. Das soll die Immunzellen von einem Angriff auf die Haarwurzeln «verdrängen».

In vielen Fällen heilt Kreisrunder Haarausfall von allein aus. Manchmal ist diese
Spontanheilung von Dauer, in anderen Fällen leider nur vorübergehend.

     Autorin
     Dr. med. Jaberg-Bentele, Nicoletta. Ärztin und Facharzt für Derma-
     tologie und Venerologie. Chiasso

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Quellen
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Februar). AWMF online—Das Portal der wissenschaftlichen Medizin.
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Scheibenbogen, C., Schüller, P. O., Stallmach, A., … Zeicher, A. (2021).
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ge, nahestehende und pflegende Personen, die sich auf eine ärztliche
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Koczulla, A. R., Ankermann, T., Behrends, U., Berlit, P., Böing, S., Brink-
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Medizin. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-027l_S1_
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               Altea Long COVID Network
               hello@altea-network.com
               www.altea-network.com

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