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SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung SGV Brandschutz - INFO 2019 März/April 2019
Agenda 17.00 Uhr Begrüssung SGV Prävention – Mehr als Brandschutz Thomas Fluri, Leiter Prävention Burglind + Co. – Der stürmische Jahresbeginn 2018 Ruth Furter, Fachexpertin Naturgefahren Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Renate Forster, Fachexpertin Naturgefahren Brandschutz – Neues aus der Qualitätssicherung Thomas Fluri, Leiter Prävention Rauchmelder – Ein sinnvoller Lebensretter Daniel Flury, Brandschutzexperte Schlussrunde 18.30 Uhr Apéro 2
SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung Prävention Mehr als Brandschutz März/April 2019
Definitionen Prävention (lateinisch praevenire = zuvorkommen‚ verhüten) bezeichnet Massnahmen zur Abwendung von unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen könnten, wenn nichts getan würde. Suchtprävention Wenn die SGV von Prävention spricht, meint sie Quelle: Wikipedia 4
Definitionen Brandschutz (BS) Brandschutz bezweckt den Schutz von Personen, Tieren und Sachen vor den Gefahren und Auswirkungen von Bränden und Explosionen. Schutzziele Die Sicherheit von Personen und Tieren gewährleisten; Der Entstehung von Bränden und Explosionen vorbeugen und die Ausbreitung von Flammen, Hitze und Rauch begrenzen; Die Tragfähigkeit während eines bestimmten Zeitraums erhalten; Eine wirksame Brandbekämpfung ermöglichen und die Sicherheit der Rettungskräfte gewährleisten. Informationen www.bsvonline.ch (Brandschutzvorschriften) www.bsronline.ch (Brandschutzregister) www.sgvso.ch/kundencenter (Merkblätter, Formulare, Plakate etc.) Quelle: VKF-Brandschutzvorschriften 5
Definitionen Elementarschadenprävention (ESP) Objektschutzmassnahmen (OSM) gegen Naturgefahren Objektschutzmassnahmen sind effiziente Lösungen, die Personen- und Sachwert- risiken reduzieren. Gebäude werden resistent ausgebildet, so dass einwirkende Gefahren den Bauten keinen oder zumindest nur geringen Schaden zufügen können. Objektschutz, nicht Flächenschutz SGV fokussiert sich auf Gebäude/Parzellen (nicht Gebiete, Quartiere, Zonen etc.) Naturgefahren Gravitative Naturgefahren Meteorologische Naturgefahren Lawinen Wind Hochwasser Hagel Rutschungen Regen Murgänge (Oberflächenabfluss) Steinschlag Schnee Quelle: VKF-WEGLEITUNGEN Objektschutz gegen Naturgefahren 6
Definitionen Informationen www.schutz-vor-naturgefahren.ch Naturgefahren-Check, Planungshilfen, Fachinformationen etc. www.hagelregister.ch Hagelgeprüfte Bauteile www.vkg.ch/de/naturgefahren/praevention Prävention, Forschung, Projekte VKF-Wegleitung «Objektschutz gegen gravitative Naturgefahren» VKF-Wegleitung «Objektschutz gegen meteorologische Naturgefahren») www.wetter-alarm.ch www.sgvso.ch/kundencenter Checkliste, Formulare, Broschüren etc. 7
Schweizer Klimaszenarien CH2018 Trockene Sommer Heftige Niederschläge Mehr Hitzetage Schneearme Winter Quelle: www.nccs.admin.ch/ 9
Strategische Zielsetzungen Prävention SGV Minimierung der Schadenrisiken durch Optimierung des vorbeugenden Brand- und Objektschutzes: Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften und gleichwertiger Konzeptlösungen. Beratung von Eigentümern und Architekten im Brandschutz (BS) und in der Elementarschadenprävention (ESP). Erhöhung des Fachwissens von Mitarbeitern und Kunden durch Aus- und Weiterbildung. Gebäude-, Umwelt- und Schadendaten nutzen, um gezielt und effizient Schadenprävention zu betreiben. Durchführen von Risikoanalysen und Erarbeitung und Umsetzung von zielorientierten Schutzkonzepten. Mittels finanzieller Beiträge den Anreiz zur freiwilligen Erhöhung des Brand- und Objektschutzes schaffen. Quelle: SGV-Leitbild 11
Umsetzung Für unsere Kunden und Partner Unsere Kunden (Eigentümer-/Nutzerschaft, Bauherrschaft, Planer etc.) bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben unterstützen. proaktiv frühzeitig umfassend Unsere Partner (Bau- und Planungsbehörden in Gemeinde und Kanton) beim Wahrnehmen ihrer Aufgaben und Verantwortlichkeiten unterstützen; begleiten und beraten. 12
Umsetzung - Projektphasen Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Phase 6 Vorstudie Projektierung Ausschreibung Realisierung Bewirtschaftung Baugesuch Baubewilligung Baustart Bauende Bauabnahme Bis 2018 Beratungen BS BS-Gesuch BS-Bewilligung BS-Kontrolle BS-Abnahme ESP-Auflagen (nach Anmeldung Bauversicherung) Ab 2019 Beratungen BS BS/ESP-Gesuch BS-Kontrolle BS-Abnahme Beratungen ESP BS/ESP-Bewilligung ESP-Abnahme Quelle: SIA 112 und SGV 13
Umsetzung Änderungen Aus der «Brandschutz-Bewilligung» wird die «Bewilligung Brandschutz und Elementarschadenprävention». Brandschutzauflagen und Objektschutzmassnahmen (BS+ESP) werden während der Baugesuchsphase bestimmt. Brandschutzmassnahmen werden verfügt, Objektschutzmassnahmen ESP werden mit Nachdruck empfohlen (Sachwertschutz) und/oder verfügt (Personensicherheit). Ab 2019 Beratungen BS BS/ESP-Gesuch BS-Kontrolle BS-Abnahme Beratungen ESP BS/ESP-Bewilligung ESP-Abnahme 14
Umsetzung - Baugesuchsverfahren 15
Organisation bis 2018 Brandschutz SGV Leitung Abteilung Brandschutz Fachstelle Administration Blitzschutz Brandschutz 16
Organisation ab 1.1.2019 Prävention SGV Leitung Abteilung Prävention Fachstellen Blitzschutz Administration Brandschutzanlagen Wärmetechn. Anlagen Elementarschaden Brandschutz -Prävention 17
Zusammenfassung Die «neue» SGV-Abteilung Prävention will Sie proaktiv, frühzeitig und umfassend unterstützen, begleiten und beraten. Dafür hat die SGV Prozesse und Organisation angepasst und entsprechende Ressourcen bereitgestellt. Nutzen Sie unsere Dienstleistungen und die Fachkompetenz unserer Mitarbeitenden! Beanspruchen Sie unsere kostenlosen Beratungen! Profitieren Sie von möglichen finanziellen Beiträgen für berechtigte Brandschutz- und Objektschutzmassnahmen! 18
SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 März/April 2019
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Themen Windspitzen / Einwirkungen von Wind auf Gebäude Schadenzahlen / Schadensummen Häufige Sturmschäden an Gebäuden Schutzmassnahmen an Gebäuden Weitere Informationen zum Schutz vor Sturmschäden Schaden durch rollenden Container Schaden durch fliegende Gegenstände Schaden an Blechdach durch Sogwirkung 20
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Windspitzen [km/h] Winddaten von so-wind.ch Mess-Station 03.01.2018 15.01.2018 17.01.2018 Burglind Evi Friederike Grenchen 119.5 79.6 79.2 Solothurn 104.4 73.4 71.6 Welschenrohr 118.1 82.1 141.5 Gösgen 131.0 83.5 96.5 Breitenbach 70.9 72.4 48.2 21
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Einwirkungen von Wind auf Gebäude Wind zugewandte Fassade Wind abgewandte Fassade Broschüre VKG: Sicherheit von Dächern und Fassaden bezüglich schadenverursachendem Wind (2010) 22
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Vergleich Burglind + Co. mit Lothar Burglind & Co. Lothar Anzahl Schäden 6’000 Stk. 12’000 Stk. Schadensumme 14 Mio. 21 Mio. Durchschnittliche Schadensumme 2’300 Fr. 1’750 Fr. Grösster einzelner Schaden 1.26 Mio. Fr. 816’000 Fr. Anzahl abgelehnte Schäden 446 Stk. 183 Stk. 23
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Anzahl Schadenmeldungen pro Gemeinde Burglind 2018 Lothar 1999 24
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Sturmschäden an Sturmschäden durch Dächern fliegende Gegenstände Fassaden Bäume Lamellenstoren Mangelndem Unterhalt 25
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Schutzmassnahmen an Gebäuden Konstruktionen bemessen nach sia Norm 261 Materialwahl für Dach und Fassade Dachform, Gebäudeform Regelmässiger Unterhalt Storen bei Sturm hochziehen Fenster, Türen und Tore bei Sturm schliessen Wetterwarnungen beachten Bilder: Präventionsstiftung VKG 26
Burglind + Co. Der stürmische Jahresbeginn 2018 Informationen zum Wind sia Norm 261 sia Dokumentation D 0260 Wegleitung: Objektschutz gegen meteorologische Naturgefahren Sicherheit von Dächern und Fassaden bezüglich schadenverursachendem Wind www.schutz-vor-naturgefahren.ch ERFA Tagung 2015 Wind-Demonstration 27
SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung Starkregen Schutz gegen Oberflächenabfluss März/April 2019
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Themen Wann entsteht Oberflächenabfluss? Gefährdungskarte Oberflächenabfluss / Naturgefahrenkarte Schadenereignis 2016 in Nuglar Kritische Eindringstellen bei Gebäuden Objektschutzmassnahmen Beispiele Raumplanerische Schutzmassnahmen 29
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Wann entsteht Oberflächenabfluss Starkregen bei Unwettern Regenmengen von 30 l/m2 in 20 Minuten Entspricht einem 30-jährigen Ereignis Weitere Einflüsse: Regen nach Trockenperioden Regen nach Kälteperioden Lange Regenperioden Bepflanzungsart der Bodenoberfläche Bewirtschaftungsart der Bodenoberfläche Bilder: Eigentümer 30
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Gefährdungskarte Oberflächenabfluss Naturgefahrenkarte Interaktive Karten des BAFU: Interaktive Karten des Kantons www.map.geo.admin.ch Solothurn 31
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Schadenereignis 2016 in Nuglar Versicherte Gebäude 501 Stk. Anzahl Schäden: 35 Stk. Schadensumme: 500’000 Fr. Grösster einzelner Schaden: 132’000 Fr. Anzahl abgelehnte Schäden: 5 Stk. 32
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Kritische Eindringstellen bei Gebäuden Lichthöfe | Lichtschächte Luftschächte von Wärmepumpen Garagenabfahrten Aussentreppen Lichthof Aussentreppen Lichtschacht | Luftschacht WP Garagenabfahrt 33
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Objektschutzmassnahmen Öffnungen im Untergeschoss vermeiden Oberflächenwasser an der Grundstücksgrenze fassen und gezielt ableiten Erhöhung der Lichtschächte | Luftschächte Überfahrbuckel bei Einfahrten Drainage und Stellriemen Stahl Überfahrbuckel Erhöhte Luftschächte Wärmepumpe Drainage und Stellriemen 34
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Objektschutzmassnahmen | Einfamilienhaus Schadenereignis Situation Gefährdungskarte Oberflächenabfluss Fotos vor dem Ereignis 35
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Objektschutzmassnahmen 36
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Objektschutzmassnahmen | Wohnüberbauung MFH Schadenereignis Quelle: Eigentümer Situation Gefährdungskarte Oberflächenabfluss Ereignis Oberflächenabfluss 37
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Objektschutzmassnahmen Quelle: BSB + Partner, Ingenieure und Planer 38
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Raumplanerische Schutzmassnahmen Auffangmulde Versickerungsmulden Überflutungsflächen Fliesskorridore Schutzdämme Rückhaltebecken Sickermulde Überflutungsflächen Fliesskorridor Schutzdamm Rückhaltebecken 39
Starkregen – Schutz gegen Oberflächenabfluss Grosse Herausforderungen für Gemeinden Projektverfasser Hauseigentümer Informationen zu Starkregen Objektschutz gegen meteorologische Naturgefahren SIA D 0260 Entwerfen und Planen mit Naturgefahren im Hochbau www.schutz-vor-naturgefahren.ch 40
SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung Brandschutz Neues aus der Qualitätssicherung März/April 2019
Inhalt Teilrevision der VKF-Brandschutzrichtlinie 11-15 Qualitätssicherung im Brandschutz Erfahrungen Punktuelle Anpassungen Praxisbeispiel Merkpunkte 42
Erfahrungen Qualität wird zum Thema Mehr Brandschutzfachwissen in der Planung und Ausführung ist gefordert Brandschutzpläne und -konzepte gehören vermehrt zum Standard Kontakt zwischen Brandschutzbehörde und Projektverantwortlichen hat sich intensiviert Probleme und Herausforderungen werden angesprochen Brandschutzbelange haben Einfluss auf die Meilensteine der Projektphasen 43
Erfahrungen Probleme – Diskussionen – Fragen Wo finden wir den QS-Verantwortlichen (QS-V) in der Projektorganisation und den -prozessen? Ist der QS-V der Bauherrschaft, dem Gesamtplaner oder der Brandschutzbehörde verpflichtet? Wie hoch sind die Kosten für die Qualitätssicherung im Brandschutz? Sind die «üblichen Grundleistungen» in jedem Fall zu erbringen? Was hat die Brandschutzbehörde eigentlich noch zu tun? 44
Erfahrungen Die Übereinstimmungserklärung (ÜstE) wurde in der Praxis teilweise heftig kritisiert: «Die Zusicherung «vollständig und mängelfrei» geht zu weit!» 45
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Überprüfung Umfrage bei Brandschutzbehörden zur Praxis Vergleich der ÜstE-Vorlagen der VKF und der Brandschutzbehörden Mögliche Verbesserungen an der ÜstE Feststellungen Wortlaut der ÜstE entspricht exakt dem Text in der QS-Richtlinie Regelung der Haftung in der QS-Richtlinie widerspricht dem OR Auftrag IOTH (Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz der Kantone) an VKF Teilrevision der QS-Richtlinie erarbeiten Jedoch nur punktuelle Anpassungen der dringendsten und wichtigsten Punkte vornehmen 46
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Brandschutzrichtlinie 11-15 Qualitätssicherung im Brandschutz 4.1.1 Aufgaben Eigentümer- und Nutzerschaft Die Eigentümer- und Nutzerschaft von Bauten und Anlagen: … GELÖSCHT e unterzeichnen rechtsgültig vor Bezug der Baute oder Anlage die Übereinstimmungserklä- rung Brandschutz und bestätigen der Brandschutzbehörde die vollständige und mängelfreie Umsetzung aller geplanten und erforderlichen Brandschutzmassnahmen (verfügt sie nicht über das notwendige Fachwissen, stützt sie sich auf die Übereinstimmungserklärung des QS Verantwortlichen Brandschutz); … 47
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Brandschutzrichtlinie 11-15 Qualitätssicherung im Brandschutz 4.1.3 Aufgaben QS Verantwortlicher Brandschutz Der QS Verantwortliche Brandschutz: … e bescheinigt vor Bezug der Baute oder Anlage der Eigentümerschaft sowie der Brandschutzbehörde die vollständige und mängelfreie Umsetzung aller geplanten und erforderlichen Brandschutzmassnahmen mit einer Übereinstimmungserklärung; GEÄNDERT e bescheinigt vor Bezug der Baute bzw. Inbetriebnahme der Anlage der Eigentümerschaft sowie der Brandschutzbehörde die ordnungsgemässe Umsetzung aller ihm durch die Brandschutzvorschriften auferlegten Qualitätssicherungsmassnahmen mit einer Übereinstimmungserklärung; 48
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Brandschutzrichtlinie 11-15 Qualitätssicherung im Brandschutz NEU Zu Ziffer 4.1.3 Aufgaben QS-Verantwortlicher Brandschutz Konkretes Leistungsbild QS-Verantwortlicher Brandschutz Der detaillierte Umfang des Leistungsbildes des QS-Verantwortlichen Brandschutz ergibt sich aus den Anforderungen des konkreten Bauprojektes. Dessen Auftrag und Einbindung in das Bauprojekt ist so zu fassen, dass er seine Aufgabe in Bezug auf die entsprechende QS-Stufe ungehindert und umfassend wahrnehmen kann. 49
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Anpassung QS-Richtlinie (Anhang) Anwendungshilfe zur Umsetzung der Qualitätssicherungsstufe 50
Punktuelle Anpassungen per 1.1.2019 Brandschutzrichtlinie 11-15 Qualitätssicherung im Brandschutz NEU zu Ziffer 5 – Umsetzung in Abhängigkeit der Qualitätssicherungsstufe Die aufgeführten QS-Massnahmen für die einzelnen Qualitätssicherungsstufen erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus von Bauten und Anlagen. In deren einzelnen Lebensphasen sind die aufgeführten QS-Massnahmen durch die Eigentümer- und Nutzerschaft, die Bauherrschaft, die Planer oder die ausführenden Unternehmungen zu erbringen. Die Zuweisung der Verantwortlichkeiten kann z.B. in einem QS-Konzept oder in einer Verantwortlichkeitsmatrix erfolgen. Die nachfolgende Tabelle stellt eine Anwendungshilfe dar. Sie ist nicht abschliessend und muss objektbezogen entsprechend angepasst werden. 51
Praxisbeispiel Einbau Teeküche in Fachhochschule Wieso QS-Stufe 3 für den Einbau einer Teeküche in der Fachhochschule? Wenn das Leistungsbild des QS-V projektbezogen definiert wird, macht die QS-Stufe 3 objektbezogen Sinn. Für den Auftrag des QS-V empfehlen wir folgendes Vorgehen: 1. Baute oder Anlage in QSS einstufen 2. Leistungsbilde anhand des konkreten Bauprojektes festlegen/vereinbaren 3. Auftrag des QS-V definieren 4. Offerten einholen 5. Auftrag erteilen 52
Praxisbeispiel Einbau Teeküche in Fachhochschule 53
Merkpunkte Eigentümer- und Nutzerschaft unterzeichnen die Übereinstimmungserklärung nicht mehr. Sie sind aber zusammen mit der Brandschutzbehörde die Adressaten der ÜstE. Der QS-Verantwortliche Brandschutz bescheinigt mit der ÜstE die ordnungs- gemässe Umsetzung aller ihm auferlegten Qualitätssicherungsmassnahmen. Die Übereinstimmungserklärung dient der Nachvollziehbarkeit der Qualitätssicherung. Die QS-Massnahmen erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus von Bauten und Anlagen. Die Zuweisung der Verantwortlichkeiten kann z.B. in einem QS-Konzept oder in einer Verantwortlichkeitsmatrix erfolgen. Der detaillierte Umfang des Leistungsbildes des QS-V ergibt sich aus den Anforderungen des konkreten Bauprojektes. Die Tabelle (Anhang zu Ziffer 5) stellt eine Anwendungshilfe dar. 54
SGV Solothurnische Gebäudeversicherung – Mehr als eine Versicherung Rauchmelder Ihr Lebensretter März/April 2019
Gefährliche Mythen Bei mir zu Hause brennt es nie! > In der Schweiz brennt es im Durchschnitt alle 40 Minuten Wenn es brennt, habe ich genügend Zeit die Wohnung zu verlassen! > Studien ergeben eine Fluchtzeit von 3 - 4 Minuten, nach Brandausbruch Mein Hund oder meine Katze werden mich rechtzeitig wecken! > Eine gefährliche Fehleinschätzung, wenn man nur sehr wenig Zeit hat Wer gut aufpasst ist vor einem Brand sicher! > Elektrische Installationen und Geräte sind häufig Brandursachen, diese können jederzeit (Tag und Nacht) in Brand geraten 56
Mögliche Brandstifter im Haushalt 57
Mögliche Brandstifter auch in der Nacht 58
In der Nacht gibt es die meisten Opfer 90 % aller Opfer von Bränden sterben an einer Rauchvergiftung Ein Drittel der Brände geschehen in der Nacht und fordern 70 % der Opfer Brände in Privathaushalten fordern die meisten Todesopfer Bereits wenige Atemzüge mit Rauchgasen können tödlich sein Im Schlaf wird der Rauch gar nicht oder viel zu spät wahrgenommen 59
Sie haben nur wenig Zeit für eine Flucht! Studien der siebziger Jahre kalkulierten noch bis zu 17 Minuten für das Verlassen von einem brennenden Raum Der gestiegene Anteil von Kunststoffen in unseren Räumen ist heute ein Grund für die schnellere Ausbreitung von Bränden Es bleiben Ihnen vielleicht 3 - 4 Minuten zur Flucht nach dem Brandausbruch 60
Rauchmenge ist nicht zu Unterschätzen Rauchmenge von 1 kg Holz füllt ein ganzes Einfamilienhaus! Eine brennende Matratze füllt ein ganzes Mehrfamilienhaus mit Rauch! 61
Brandverhütungstipps Während dem Kochen, sich nicht ablenken lassen Defekte Geräte sofort ersetzen und entsorgen Nur unter Aufsicht Kerzen brennen lassen Nur unter Aufsicht Geräte und Akkus laden Während dem Schlafen möglichst keine Geräte in Betrieb lassen Asche und Grillkohle richtig zwischenlagern (Blechkübel mit Deckel mind. 4-5 Tage) Rauchmelder montieren etc. 62
Einzel- Rauchmelder oder Funk- Rauchmelder? Einzel- Rauchmelder >> im Brandfall alarmiert nur ein Rauchmelder Funk- Rauchmelder >> im Brandfall alarmieren alle Rauchmelder gleichzeitig Funk- Rauchmelder bis 30 Stk. vernetzbar (Funkmodul ist im Melder eingebaut) Einzel- Rauchmelder 63
Einzel- Rauchmelder Beispiel Einfamilienhaus Überwachung aller Räume mit Einzel- Rauchmelder Beispiel: Brand in der Waschküche Nur der Rauchmelder in der Waschküche alarmiert Die anderen Rauchmelder alarmieren nicht Nachteil: Brand im Kellergeschoss kann evtl. akustisch nicht wahrgenommen werden 64
Kombination Einzel- & Funk- Rauchmelder Beispiel Einfamilienhaus Überwachung Alle Räume im Keller und Treppe sind mit Funk- Rauchmelder überwacht übrige Räume mit Einzel- Rauchmelder Beispiel: Brand in der Waschküche Sämtliche Funk- Rauchmelder im Keller alarmieren gleichzeitig Vorteil: Brand im Kellergeschoss kann wahrgenommen werden 65
Funk- Rauchmelder Beispiel Einfamilienhaus Überwachung aller Räume mit Funk- Rauchmelder Beispiel: Brand in der Waschküche Alle Funk- Rauchmelder alarmieren gleichzeitig Vorteil: Brand in der Waschküche oder in anderen Räumen wird sicher wahrgenommen 66
Smarte- Rauchmelder Mit einer App wird der Brand (z.B. Brand Waschküche) auf Ihr Natel übermittelt Statusanzeige von jedem Rauchmelder (Alarm, Funksignal, Batteriestand, etc.) Bei einem Brandfall alarmieren alle Rauchmelder gleichzeitig Mit dem Gateway verbinden Sie alle Melder via WIFI mit dem Smartphone 67
Einbruch- Alarmanlagen mit Rauchmelder Einbruchalarmanlagen können mit Funk-Rauchmeldern ergänzt werden Der Brandalarm kann auch per App auf Ihr Natel übermittelt werden 68
Batteriewechsel oder festeingebaute Batterie? Rauchmelder mit festeingebauter Batterie sind zu bevorzugen kein Batteriewechsel notwendig keine Folgekosten über Jahre in Betrieb ohne Unterbruch Rauchmelder mit eingebauter Batterie Batterielebensdauer bis 10 Jahre Batteriewechsel ist Batterielebensdauer ca.1- 2 Jahre nicht möglich 69
Optik von Rauchmelder Rauchmelder müssen nicht weiss oder rund sein 70
Empfohlene Überwachung mit Rauchmelder Einfamilienhäuser Ferienhäuser / Ferienwohnung Mehrfamilienhäuser (Wohnungen und Treppenhaus / Fluchtweg) Kindergarten / Kindertagesstätten (KITA) Zivilschutzräume mit zivilen Nutzungen (Gruppenräume, Musikproberäume, Vereinsräume etc.) Ladebereich von Elektrovelos Ladebereich von Modellbau Akkus Etc. 71
Minimaler Überwachungsumfang In allen Schlaf-, Aufenthalts- und Arbeitsräumen In jeder Etage (Treppenhaus oder Korridor) 72
Optimaler Überwachungsumfang Alle Räume ausser; Badezimmer, WC, Räume mit Staub oder mit erhöhter Feuchtigkeit, Räume unter 0 oder über 40 °C 73
Rauchmelder im Einfamilienhaus Rauchmelder in der Küche: mindestens 2 m Abstand zum Kochherd, Backofen & Steamer 74
Rauchmelder in der Küche Der Rauchmelder ist möglichst weit weg, mind, 2.0 m vom Backofen, Steamer und Kochherd zu montieren Mindestens 50 cm Abstand zu Wänden und Einrichtungen einhalten Ist die Küche zu klein, kann der Rauchmelder auch ausserhalb der Küche, jedoch möglichst nahe beim Kücheneingang montiert werden 75
Laden von Akkus (E- Bikes & Modellbau etc.) Nur unter Aufsicht laden >>> nie während der Nacht! Ladebereiche mit Rauchmelder überwachen Abstand zu brennbaren Materialien einhalten 76
Beispiel: Mehrfamilienhaus Wohnungen Überwachung mit Einzel- Rauchmelder Treppenhaus / Fluchtweg Überwachung mit Funk- Rauchmelder - zuoberst - unterste Etage - in jeder 2. Etage Untergeschosse In allen angrenzenden Räumen vor der Türe zum Treppenhaus 77
Montage der Rauchmelder Gebrauchsanleitung lesen (sehr wichtig!) Maximale überwachte Fläche je Melder nicht grösser als 50 m2 Rauchmelder an der Decke und in der Raummitte montieren Mindestens 50 cm Abstand zu Wänden, Balken, Einrichtungsgegenstände (Lampen, Möbel, etc.) Melder dürfen nicht überstrichen werden Nicht unter Putz oder in Decken montieren 78
Richtige Montage von Rauchmeldern Grundsätzlich in der Mitte eines Raumes Ausserhalb vom Wärmepolsters (roter Bereich) montieren Mindestens 50 cm Abstand zu allem 79
Richtige Montage von Rauchmelder Mindestens 50 cm Abstand zu Wände, Lampen, Einrichtungen Balken, etc. 80
Befestigung der Rauchmelder Selbstklebende Magnet-Befestigung Oder Befestigung durch Schrauben 81
Kontrolle und Reinigung von Rauchmelder Gemäss Gebrauchsanweisung! Testknopf betätigen (monatlich) >>> Alarm ertönt
Kauf von Rauchmelder und Eigenschaften Kaufen Sie nur qualitativ hochstehende Rauchmelder nach DIN EN 14604 geprüft oder VDS- zertifiziert (beinhaltet auch die DIN EN 14604) Gute Rauchmelder sind bereits ab 20 Franken erhältlich Lässt die Batterieleistung nach, piepst der Melder in kurzen Abständen mindestens 7 Tage lang >> Gilt als Aufforderung zum Batteriewechsel oder Austausch des Melders Nach 10 Jahren sollten die Rauchmelder ausgetauscht werden Rauchmelder alarmieren die Feuerwehr nicht! Sie werden verkauft in Warenhäusern, Shops für Rauchmelder, Internet, etc. 83
Mit 20 Franken Menschenleben retten Rauchmelder verbessern die Sicherheit zu Hause für wenig Geld Nehmen Sie Ihre Eigenverantwortung wahr und handeln Sie, schützen Sie sich und Ihre Familienangehörigen Investitionskosten von 20 Fr pro Raum wird die Sicherheit über Jahre optimiert! Empfehlen Sie Ihren Kunden den Einbau von Rauchmeldern 84
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