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Schutz vor Extremwetter-Wie können sich Hausbesitzer vor Folgen des Klimawandels wappnen? 5. Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Länder 26. September 2018 Alexander Küsel
Agenda 1. Ausgangslage 2. Statistik 3. Versicherung 4. Prävention und Versicherungsschutz 5. Kommunikation 26. September 2018 Datum:
1. Starkregenereignisse 2014 Münster war kein Einzelfall 26. September 2018 Quelle: DWD, Aufbereitung GDV Datum:
1. Starkregenereignisse 2017 20.6-2.7.2017 Vom 27. Mai bis 600 9. Juni 2016: Mio. € für beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe sowie kaskoversicherte Autos Eine Milliarde Euro Schaden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben 600 Millionen Euro Schaden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben 26. September 2018 Datum:
2. Statistik Halbjahresbilanz 2018: Bislang überdurchschnittliches Naturgefahrenjahr für Versicherer In den ersten sechs Monaten 2018 liegen die versicherten Sturm-, Hagel- und Starkregenschäden an Wohngebäuden schon so hoch wie sonst im Gesamtjahr. Mit 1,3 Milliarden Euro erreichen sie fast den zehnjährigen Jahresschnitt von 1,4 Milliarden Euro. Rund 1,1 Milliarden Euro des ersten Halbjahres 2018 entfallen auf Sturmschäden an Wohngebäuden. Mehr als die Hälfte der Schäden geht auf das Konto der Stürme „Friederike“ und „Burglind“ im Januar. Leicht unterdurchschnittlich fällt bisher mit 0,2 Milliarden Euro die Schadenbilanz der erweiterten Naturgefahren aus, zu denen etwa Starkregen gehört. Es gab zwar im Juni in Teilen Deutschlands heftige Niederschläge mit vergleichsweise hohen Versicherungsschäden. Größtenteils aber waren Betroffene nicht ausreichend versichert. Vor allem als Folge des heißen und trockenen Sommers sind in diesem Jahr überdies Ernteschäden von rund zwei Milliarden Euro zu erwarten. Versicherer hätten diese ersetzt, doch kaum ein Landwirt hat sich finanziell gegen Dürreschäden abgesichert. 26. September 2018 Datum:
2. Statistik 26. September 2018 Quelle: GDV Datum:
3. Versicherung 26. September 2018 Datum:
3. Naturgefahrenversicherung Datum:
3. Wohngebäudeversicherung • Wiederherstellung des Gebäudes in gleicher Art und Güte nach heute üblicher Bautechnik und behördlichen Vorgaben. • Das ist bautechnisch bedingt fast immer eine faktische Verbesserung zum Zustand des Gebäudes vor dem Schaden. • Bei Totalschaden ein neues Haus 26. September 2018 Datum:
3. Versicherung Versicherungsschutz - Typische Instrumente zum Risikomanagement Risikobewertung: Wohngebäude / Kleingewerbe Objektbezogene Ermittlung der Gefährdungen und des Schadenpotentials ZÜRS Geo + ggf. Hochwasserpass als ergänzende Gefährdungsbeurteilung Angaben des Versicherungsnehmers (u. a. Wert des Gebäudes und vorhandene Schutzmaßnahmen) Tarifierung auf der Basis der Gefährdungsbeurteilung, Angaben des VN und Schadenerfahrungen des Versicherers … 26. September 2018 Datum:
3. Versicherung: GDV-Projekt Klimafolgen Kernfragen der Versicherungswirtschaft zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Versicherungstechnik: Welchen Einfluss haben sich ändernde klimatische Verhältnisse auf die Schadensituation der Naturgefahren Sturm/Hagel und Überschwemmung (inkl. Starkregen)? • Wie ändert sich die jährliche Schadenerwartung? • Wie ändert sich die Kumulerwartung? Mit welcher Robustheit der Aussagen können bzw. müssen wir „rechnen“? Welche Entwicklung könnte nach derzeitigem Kenntnisstand die wahrscheinlichste sein? 26. September 2018 Datum:
3. Versicherung: GDV-Projekt Klimafolgen Mittlerer Schaden pro Wiederkehrintervall: Mittelwerte aus mehreren hydrologischen Modellierungen. (Werte in Mio. EUR) Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen werden zunehmen. Hochwasserschäden, die heute alle 50 Jahre wiederkehren und einen Schaden von etwa 750 Mio. EUR verursachen, könnten in Zukunft mehr als doppelt so teuer werden. Überschwemmungsschäden könnten sich bis 2100 verdoppeln oder gar verdreifachen. Hochwasserschadenmodell PIK 26. September 2018 Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Datum:
3. GDV-Projekt Starkregen 26. September 2018 Datum:
4. Prävention 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Bei Baukonstruktionen und Baustoffen Prävention beachten Der Gebäudebestand in Deutschland ist nur unzureichend auf Extremwetterlagen wie Hagel und Starkregen vorbereitet Die Vulnerabilität von Baustoffen und Bauweisen gegenüber Naturgefahren spielt im Gebäudeneubau sowie in der Sanierung nur eine untergeordnete Rolle Neue Baustoffe haben bislang nicht gekannte, neue Vulnerabilitäten geschaffen Angesichts einer zu erwartenden Zunahme der Extremwetterlagen sieht die deutsche Versicherungswirtschaft die Notwendigkeit, Planungs- und Baunormen sowie die Vorschriften für Errichter an die sich verändernden Vulnerabilitäten anzupassen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Schutzzielen stärker als bisher zu berücksichtigen 26. September 2018 Datum:
4. Naturgefahrenschutz z.B. nachhaltige Raum- und Öffentliche Bebauungsplanung, Deiche, Hand Retentionsflächen Versicherungsschutz kann Prävention nicht ersetzen. z.B. Gebäudeöffnungen gegen Oder wird perspektivisch Gesamt- Private Starkregen und zunehmend teurer. risiko Gebäudeeigentümer Oberflächenwasser schützen Verbleibendes Elementarschaden- Restrisiko absichern Versicherung 26. September 2018 Rolle der öffentlichen Hand, der Gebäudeeigentümer und der Versicherer Datum:
4. Prävention Schlüssel zur nachhaltigen Begrenzung von Schäden – Beispiele: • „Hochlagern“ von elektronischen Geräten im Keller (z. B. Waschmaschine auf Podest) • Sichern von Ölheizungen und Heiztanks • Vermeidung von niedrigen Steckdosen sowie elektrischen Leitungen im Keller oder Souterrain/Tiefgarage • Installation von Barrieresystemen, z. B. Bodenschwellen, insbesondere bei Gebäuden, die in Geländesenken liegen • Vorhalten von mobile Schutzelementen wie Fensterklappen und Wasserbarrieren • Errichtung von Aufkantungen an Licht- schächten und Kellereingängen • Auswahl geeigneter Baustoffe • Automatische Rückstauklappen 26. September 2018 www.hochwasser-pass.com www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Sturm: Gebäude • Bemessung der Dach- und Fassadenbauteile nach den all- gemein anerkannten Regel der Technik (EURO Code, DIN und Richtlinien des Handwerks), da sie Windeinwirkungen ausgesetzt sind • Beispiel: Klammern jedes Dachziegels nach Angaben des Dachdeckerhandwerks! • Instandhaltung exponierter Dach- und Fassadenbauteile sowie deren An- und Aufbauten: • Überprüfung auf mögliche Schäden und Mängel regelmäßig und insbesondere nach einem Sturm- ereignisses, z. B. Lockerung der Befestigung • Beauftragung eines Fachunternehmens • Sicherung gegen Absturz bei der eigenständigen Wartung • Reinigung von Dachrinnen 26. September 2018 www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Sturm: Grundstück - Bäume • Der Baumbestand auf dem Grundstück soll regelmäßig überprüft werden, möglichst zweimal im Jahr • Empfehlungen gemäß der Baumkontrollrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau • Ein Fachmann/-frau soll eingeschaltet werden, wenn nur dadurch eine sichere Beurteilung des jeweiligen Baumzustandes möglich ist • … 26. September 2018 www.hochwasser-pass.com www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Extrem-Niederschlag • Starkregen • Schnee • Hagel • … 26. September 2018 www.hochwasser-pass.com www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Starkregen: Gefährdungen … • Erkennen möglicher Gefährdungen, u. a. mit Hilfe vom z.B. Hochwasserpass • Vermeidung und Minimierung von Gefährdungen beim Neubau, insbesondere durch die Wahl des Gebäude- standortes (Senke, Hanglage, …) • … 26. September 2018 www.hochwasser-pass.com www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Starkregen: Bestandsbau • Abdichtung möglicher Wassereindringwege • Angepasste Nutzung und Ausstattung im ggf. gefährdeten Gebäudebereichen (Keller, Erdgeschoss) • … 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Starkregen: Bestandsbau • Rückstauschutz gemäß der jeweiligen Ortssatzung einbauen und regelmäßig warten • Schutz vor dem eindringenden Regenwasser ansonsten auch leicht möglich • Auf Grund kaum vorhandener Vorwarnzeit sind mobile Schutzmaßnahmen in der Regel nicht geeignet • … 26. September 2018 www.vds.de Datum:
4. Prävention Schutz vor Starkregen: Baustoffe und Bauarten (Neubau und Bestandsbau) • Verwendung nachweislich widerstandsfähiger Baustoffe und Baukonstruktion, ggf. bei der Sanierung • Forschung in Zusammenarbeit mit der HTW Dresden zur Erarbeitung transparenter Kriterien zur Wahl geeigneter Baustoffe und Bauarten, basierend auf systematischer Schadenauswertung • Empfehlungen an Bau- herren und Planern (VdS 6002) • … 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Schneelast • Bemessung der Dachbauteile nach den allgemein anerkannten Regel der Technik (EURO Code und DIN) • Instandhaltung der Dachbauteile sowie deren An- und Aufbauten: • Überprüfung der Dachbauteile und Dachaufbauten, etwa der Schneefanggitter, auf mögliche Schäden und Mängel regelmäßig und insbesondere vor dem Winter • Rechtzeitige Räumung von Schnee vom Dach • Beauftragung eines Fachunternehmens • Sicherung gegen Absturz bei der eigenständigen Schneeräumung • … 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Hagel • Hagelereignisse sind vielerorts möglich und können erhebliche Schäden verursachen • Dach- und Fassadenbauteile sowie deren An – und Aufbauten sind besonders exponiert… 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Hagel • Verwendung nachweislich hagelwiderstandsfähiger Baustoffe und Bauteile • Positive Erfahrungen in der Schweiz und in Österreich mit Hagelprüfungen: geprüfter Produkte und Systeme sind für fast alle exponierten Bauteile verfügbar: https://www.hagelregister.ch/ and https://www.hagelregister.at/hagelregister/ • Zusammenarbeit D-A-CH in der FER (Fachkommission Elementarschutz-Register) • Empfehlungen zum baulichen Hagelschutz (VdS 6100) wird demnächst seitens der Versicherungswirtschaft veröffentlicht • … 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Auswirkungen des Klimawandels • Zunahme extremer Wetterereignisse wird gemäß der wissenschaftlichen Klimaprojektion erwartet • Versicherungswirtschaft unterstützt die fortlaufen- de Forschungen der Wissenschaft über die Folgen des Klimawandels • Unschärfe der wissenschaftlichen Klimaprojektion im Fokus • Veröffentlichung von Schadendaten jährlich mit dem GDV-Naturgefahren-Reportes seit 2012, die mit der Zeit die wissenschaftlichen Klima- projektion ggf. untersetzen können • … 26. September 2018 Datum:
4. Prävention Schutz vor Auswirkungen des Klimawandels • Ein verstärkter Schutz im Sinne der Schadenverhütung und damit die Erhöhung der Klima-Resilienz sinnvoll • Zusammenwirkung regionaler und örtlicher Maß- nahmen zur Anpassung an den Klimawandel und Begrenzung der Vulnerabilität (Verletzbarkeit) • Unterstützung der Anpassung technischer Normen an den Klimawandel durch die Versicherungswirtschaft: Beispiel der Vulnerabilitätsbewertung für den Fall der Sommerhitze unter der Federführung des GDV (DIN SPEC 35220 und Beiblatt): z. B. Installation von wirksamen Sonnenschutz für Fenster Auch Wechselwirkung zum Hagelschutz • Hilfe für Hitzeopfer auch über Notrufsäulen möglich (GDV-Dienstleistungs-GmbH) • … 26. September 2018 www.hochwasser-pass.com www.vds.de Datum:
5. Kommunikation 26. September 2018 Datum:
5. Öffentliche Wahrnehmung August 2010 August 2002 Juni 2013 26. September 2018 Datum:
5. Kommunikation 26. September 2018 Quelle: R + V Versicherung, Studie 2017, Angaben in % Datum:
5. Kommunikation Wo treten die meisten Schäden auf ? Schadenaufwand Anzahl der Schäden 2002 - 2013 in Mio. Euro 2002 - 2013 26. September 2018 Quelle: GDV Datum:
5. Kommunikation Feuer Wohngebäude: > 99 % Hausrat: 75,2 % Leitungswasser (inkl. Frost) Wohngebäude: 84 % Hausrat: 75,2 % Sturm und Hagel Wohngebäude: 93 % Hausrat: 75,2% Weitere Naturgefahren Wohngebäude: rd. 41 %* Hausrat: 26. September 2018 (real 23 %) rd. 31 % *Entspricht 6,7 Mio. Verträge über alle Gefahrenzonen Datum:
5. Kommunikation: Warum sind nur 41 % in Deutschland gegen Naturgefahren versichert ? 26. September 2018 GfK-Umfrage Juni 2016 Datum:
5. Kommunikation Informationsoffensive 26. September 2018 Datum:
5. Kommunikation Informationsoffensive 26. September 2018 Datum:
5. Kommunikation Informationsoffensive 26. September 2018 Datum:
5. Informieren 26. September 2018 Datum:
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