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STADTEINGANG ELBBRÜCKEN Dokumentation der Online-Beteiligung und der Mitmachkarten der 17. Stadtwerkstatt
INHALT Übergeordnete Planungsziele und Projektrahmen | 4 Auswertung der Kommentare | 7 Teilraum I: Billhafen/Rothenburgsort West | 8 Teilraum II: Am Haken/Rothenburgsort Süd | 10 Teilraum III: Nördliche Veddel | 12 Teilraum IV: Flusslandschaft Bille | 15 Gesamtraum | 17 Umfrage | 20 Übersichtspläne | 22 Impressum | 24 2 3 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
ÜBERGEORDNETE PLANUNGSZIELE UND PROJEKTRAHMEN Der Stadteingang Elbbrücken ist ein von Verkehrsinfra- im Juni 2019 drei Finalisten beauftragt, ihre Entwürfe bis struktur dominierter, stark fragmentierter Stadtraum, auf Oktober 2019 weiter auszuarbeiten (Phase 2). Nach einer den sich zukunftsweisende Stadtentwicklungsprojekte abschließenden Sitzung des Beurteilungsgremiums und wie die HafenCity, der Billebogen und der Grasbrook di- einem Pressegespräch begann am 16. November 2019 in 4 rekt auswirken. Die Nähe zum Wasser sowie die cityna- Form der Stadtwerkstatt der Beteiligungsprozess (Phase he Lage machen die Gegend zwischen Amsinckstraße im 3). An den Workshopstationen konnten die rund 200 Teil- Norden und der Veddel im Süden trotzdem zu einem wert- nehmenden der Stadtwerkstatt Anregungen, Kritik, Wün- 2 geschätzten und attraktiven Stadtraum. sche und Ideen auf sogenannten Mitmachkarten festhal- ten. Des weiteren stellte die BBEG die Entwürfe der drei Um die städtebaulichen, landschaftsplanerischen und Planungsteams COBE mit COBE Landschaft aus Kopenha- nutzungsbezogenen Potenziale rund um die Elbbrücken gen, E2A mit Hager Partner aus Zürich und gmp Architek- Elbtower (in Planung) Branntweinmonopol herauszuarbeiten, haben die Billebogen Entwicklungsge- ten mit WES LandschaftsArchitektur aus Hamburg in drei sellschaft mbH & Co.KG (BBEG), die Behörde für Stadtent- weiteren Veranstaltungen vor: am 18. November 2019 1 wicklung und Wohnen und das Bezirksamt Hamburg-Mitte mit Unternehmen und Gewerbetreibenden in Kooperation 2019 gemeinsam das Städtebauliche Testplanungsverfah- mit dem Billbrook-Kreis, am 26. November im Stadtteilrat ren Stadteingang Elbbrücken initiiert. Übergeordnetes Pla- Rothenburgsort und am 27. November 2019 in einer In- nungsziel des Verfahrens ist es, die Qualitäten des Stadt- formations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Bund raums besser erlebbar zu machen, einen repräsentativen Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA Ham- ehemalige Zollhallen Eingang zu Hamburgs innerer Stadt zu definieren sowie burg). Zudem standen die Entwürfe vom 16. November öffentliche Freiräume als Orte der Gemeinschaft und eine bis zum 16. Dezember 2019 auf dem Geoportal der Stadt 3 1 Am Haken neue Nutzungsvielfalt auszubilden. Hamburg zur Diskussion und Bewertung online. 2 Billhafen 3 Nördliche Veddel Das in drei Phasen unterteilte Testverfahren ist darauf Bis Mitte 2020 sollen, so die ursprüngliche Planung, die bes- ausgelegt, die besten Planungsansätze und Ideen für ein ten Testplanungsideen miteinander verknüpft werden. Auf 4 Grünzug Bille späteres Leitkonzept zu ermitteln. Dazu wurden im Ja- Grundlage der Empfehlungen des Beurteilungsgremiums nuar 2019 zunächst sechs Planungsteams aufgefordert, und unter Berücksichtigung des Beteiligungsprozesses bil- sich mit dem in vier Teilräumen untergliederten Gebiet den sie die Basis für die Erstellung eines Rahmenplans. Ob zu befassen und Ideen für Städtebau und Freiräume zu dieser Zeitplan im Lichte der Corona-Krise realistisch ist, entwickeln (Phase 1). Mit dem Ende der Phase 1 wurden war zu Redaktionsschluss (Ende März 2020) jedoch offen. Das Projektgebiet mit vier Teilräumen 4 5 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
Mitmachkarten mit Platz für Ideen bei der Stadtwerkstatt am 16. November 2019 AUSWERTUNG DER KOMMENTARE Zu den vorgestellten Entwürfen der drei Planungsteams 24 Kommentare abgegeben. Im Folgenden werden die An- wurden im Rahmen der Stadtwerkstatt am 16. November regungen und Kommentare je Teilraum zusammengefasst 2019 116 Anregungen auf Mitmachkarten festgehalten. und ausgewertet. Während der einmonatigen Onlinebeteiligung wurden 6 7 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
TEILRAUM I: BILLHAFEN/ROTHENBURGSORT WEST Für den Teilraum I Billhafen/Rothenburgsort West wurden Bezüglich des Elbdomes werden sowohl der Entwurf von online drei und während der Stadtwerkstatt elf Kommen- gmp/WES als auch von E2A/Hager Partner online dafür tare abgegeben. Dabei erhält das Team von COBE/COBE kritisiert, die notwendige Anbindung an verkehrliche In- Landschaft für seinen Entwurf die meiste positive Reso- frastruktur (S- und U-Bahn Elbbrücken sowie Parkplätze nanz. Gelobt werden u. a. die intelligente Anbindung des am Elbtower, einem im HafenCity-Quartier Elbbrücken vor Elbdomes, eine multifuktionale Veranstaltungshalle für dem Baubeginn stehenden mischgenutzter Turm von rund ca. 8.000 Zuschauer, an die vorhandene verkehrliche Inf- 245 Metern Höhe und mit mehr als 100.000 m² Brutto- rastruktur sowie die geplante dichte, hohe Bebauung des geschossfläche) nicht mitgedacht zu haben. Auf den Mit- Quartiers. Diese stelle durch die Geschossigkeit eine visu- machkarten wird der Entwurf von gmp dafür kritisiert, kei- elle Verbindung zur HafenCity und den neuen Quartieren ne adäquate Ost-West-Querung im Teilraum I anzubieten. Teilraum I: Billhafen/Rothenburgsort (in Rot) Entwurf 1 von COBE mit COBE Landschaft auf dem Grasbrook her. Im Vergleich zum Team gmp/WES, Weiterhin wird der Wunsch geäußert, die Veloroute 10 das für Rothenburgsort Nord ebenfalls eine dichte Be- zwischen der Veddel und Rothenburgsort zu verbessern bauung vorsieht, bevorzugt ein Kommentar die kleintei- und die Busspur über die Elbbrücken für den Radverkehr ligen Gebäudestrukturen von COBE/COBE Landschaft, zu öffnen. Ein Kommentar fordert den Erhalt des Lösch- während zwei weitere Nutzer das Backsteinhochhaus von platzes Billhafen als Freiraum ohne Bebauung. Eine poten- gmp/WES positiv hervorheben und vorschlagen, dieses in zielle Aufschüttung des Billebeckens wird mit Blick auf den Entwurf von COBE zu integrieren. aktuelle Umwelt- und Klimadebatten in einem Kommentar als „Unding” kritisiert. Insgesamt wird eine dichte Bebauung als wichtig für die Verknüpfung mit den umliegenden Stadtteilen Hammer- Die geplanten Grünflächen von E2A/Hager werden in den brook, HafenCity, Veddel und Grasbrook sowie für den Online-Kommentaren kritisch betrachtet. So bestehe zum stark fragmentierten Stadtteil Rothenburgsort angese- einen keine Notwendigkeit für zusätzliche Grünflächen, da hen. In den Kommentaren auf den Mitmachkarten der sich diese in direkter Nachbarschaft zum Elbpark Enten- Stadtwerkstatt wird mehrfach die Sorge vor Verdrängung werder und anderen öffentlichen Freiräumen befänden, geäußert und gefordert, eine soziale Durchmischung der zum anderen wird hinterfragt, inwiefern eine Aufenthalts- neuen Wohngebiete zu gewährleisten. qualität in dieser Lage überhaupt hergestellt werden könne. Entwurf 2 von E2A Architekten mit Hager Partner Entwurf 3 von gmp Architekten mit WES LandschaftsArchitektur 8 9 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
TEILRAUM II: AM HAKEN/ROTHENBURGSORT SÜD Für den Teilraum II Am Haken/Rothenburgsort Süd wurde Am meisten kommentiert werden auf den Mitmachkarten ein Kommentar online abgegeben und 18 Beiträge auf die Verkehrsplanungen im Gebiet, wobei der Fokus deut- Mitmachkarten während der Stadtwerkstatt. Der Online- lich auf einer gut ausgebauten Infrastruktur für Rad- und Kommentar spricht sich für Teile des Entwurfs von von Fußverkehr sowie deren Anbindung an den öffentlichen COBE und E2A/Hager aus und lobt vor allem deren Ideen Personennahverkehr (ÖPNV) und die bestehenden Velo- hinsichtlich möglicher Wohnnutzungen um das ehemalige routen 3, 9 und 10, wie z. B. den Elberadweg in Richtung Branntweinmonopol, einem Gelände der Bundesmonopol- Oberhafen/Zentrum, liegt. Während COBE diesbezüglich verwaltung für Branntwein. Eine großzügige Flächenverga- gelobt wird, kritisiert ein Kommentar den Entwurf von be an Baugemeinschaften sowie Wohnungsbau für größe- gmp/WES als „Stückwerk”. Auch eine Anbindung der Ve- re Familien werden in diesem Kontext explizit gewünscht. loroute Elberadweg an den Nagelsweg wird gewünscht. Positiv hervorgehoben wird zudem der in beiden Entwür- Ein Kommentar schlägt eine Fuß- und Radverbindung vor, Teilraum II: Am Haken/Rothenburgsort Süd (in Rot) Entwurf 1 von COBE mit COBE Landschaft fen vorgeschlagene Erhalt des Branntweinmonopols, des- vergleichbar mit der Millenium Bridge in London. Der Ent- sen Verknüpfung mit der Nachbarschaft (E2A/Hager) so- wurf von E2A/Hager wird für den Zugang von Rothen- wie dessen Nutzung als Stadtteilzentrum (COBE). burgsort zum Haken gelobt. Ebenfalls online wird der Entwurf von gmp/WES dafür kri- Auch die heutige bzw. künftige verkehrliche Überlastung tisiert, durch das geplante Hochhaus am Entenwerder Elb- des Stadtteils wird thematisiert: In Bezug auf motori- park eine Trennung zwischen bestehender Nachbarschaft, sierten Verkehr werden Lärmschutzwände an den Gleis- überplantem Branntweinmonopol und Park zu erwirken. anlagen gewünscht. Um den Durchgangsverkehr in Rot- Das Hochhaus von gmp wird auch auf mehreren Mitmach- henburgsort zu verringern, wird zudem vorgeschlagen, karten der Stadtwerkstatt bemängelt. die Billstraße zur Durchgangsstraße zu entwickeln. Im Hinblick auf vermehrten Radverkehr sorgt sich ein Kom- Als positives Modell für nachbarschaftliche Zusammen- mentar darum, dass der Entenwerder Elbpark überlastet arbeit im Stadtteil und im Zusammenhang mit der Um- werden könnte. nutzung des Branntweinmonopols wird auf den Mitmach- karten mehrfach die Initiative „Mikropol” hervorgehoben und deren Fortführung gewünscht. Generell wird deutlich, dass Erhalt und Umnutzung bestehender Bausubstanz be- fürwortet werden. Entwurf 2 von E2A Architekten mit Hager Partner Entwurf 3 von gmp Architekten mit WES LandschaftsArchitektur 10 11 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
TEILRAUM III: NÖRDLICHE VEDDEL Der Teilraum III Nördliche Veddel wurde mit insgesamt Nutzung verkennen würde. Der Entwurf von gmp/WES elf abgegebenen Kommentaren online am stärksten dis- wird zudem von einigen für die als zu steril empfunde- kutiert. Im Rahmen der Stadtwerkstatt wurden für die- ne Bepflasterung des Innenhofs kritisiert. Der Verfasser sen Teilraum 27 Kommentare abgegeben. Die Meinungen eines Kommentars weist daraufhin, dass dieser auf einer darüber, welches Büro die vorhandenen städtebaulichen stark abgeänderten Verkehrsführung basiere und, ange- Strukturen auf der Veddel im Umgang mit den ehemaligen passt an vorhandene Verkehrsführung, stark an Qualität Zollabfertigungshallen am besten aufgreift und ergänzt, einbüßen würde. Ein weiterer Kommentar interessiert sich gehen stark auseinander. dafür, wie der Entwurf von gmp/WES im Falle einer Ver- kehrsberuhigung im Veddeler Norden (Veddeler Markt- Die Entwürfe von gmp/WES und E2A/Hager werden dabei platz/Prielstraße) aussehen würde. aufgrund ihrer ähnlichen Herangehensweise – einer lärm- Teilraum III (in Rot): südlich der Norderelbe Entwurf 1 von COBE mit COBE Landschaft schützenden Umbauung der denkmalgeschützten Zollab- Beim Entwurf von COBE wird die Flankierung der Zollhal- fertigungshallen – meist gemeinsam bewertet. Während len mit einzelnen fünf- bis achtgeschossigen Gebäuden einige Kommentatoren die Umbauung als zu monolithisch als interessante Ergänzung der vorhandenen Veddeler empfinden, wird andererseits positiv hervorgehoben, dass Blockstrukturen hervorgehoben. In einem kritischen Kom- die vorhandene bauliche Struktur auf der Veddel auf mo- mentar wird erklärt, dass COBE sich mit ihrem Entwurf derne Art und Weise aufgegriffen und ergänzt wird. Es zu weit von vorhandener städtebaulicher Struktur ent- wird zudem mehrfach erwähnt, dass eine derartige Be- fernen würden. Die Einbindung der denkmalgeschützten bauung aus Lärmschutzgründen notwendig sei. Mehrfach Zollabfertigungshallen in den Entwurf sowie vor allem die angemerkt wird auch, dass die Dimension eines Blocks, Öffnung des Innenhofes zum Stadtteil im Süden und zur wie von E2A/Hager und gmp/WES anvisiert, eine Heraus- Norderelbe im Norden finden hingegen Anklang. forderung sowohl für das Stadtteilleben als auch für das städtebauliche Antlitz der Veddel sei. In Bezug auf den Wasserzugang werden vor allem das Pa- noramafenster, eine im Norden des „Superblocks“ vorge- In der detaillierten Bewertung wird deutlich, dass der Ent- sehene Öffnung zur Elbe, und der in Richtung Elbbrücken wurf von E2A/Hager, der kleinteilige Nutzungen in den ausgerichtete, als vorgelagerter Park und grüne Sitzarena bestehenden Zollabfertigungshallen vorsieht, gegenüber zur Norderelbe fungierende „Veddeler Balkon“ von gmp/ dem von gmp/WES bevorzugt wird, da letzterer die Poten- WES als gelungene Verbindung des Stadtteils mit der Elbe ziale des Bestands für nachbarschaftliche und gewerbliche bewertet. Ein Kommentar, der die Bebauung von COBE Entwurf 2 von E2A Architekten mit Hager Partner Entwurf 3 von gmp Architekten mit WES LandschaftsArchitektur 12 13 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
bevorzugt, schlägt vor, den Veddeler Balkon von gmp/ Ein weiteres großes Thema ist der Verkehr, vor allem der mögliche Angsträume kritisiert und es wird der Wunsch WES in den COBE-Entwurf zu integrieren. ÖPNV, dessen Ausbau in Form der Elbfähre unterstützt geäußert, diese durch Brücken und Stege zu ersetzen. wird, sowie eine Ausweitung der Rad- und Fußverkehrs- Entwurfsunabhängig wird in einigen Kommentaren die routen. Mehrfach explizit gewünscht wird eine bessere Er- Bezüglich des Ausbaus der Grün- und Freiräume wird die Notwendigkeit einer differenzierteren Nutzungsplanung reichbarkeit der neuen S- und U-Bahnstation Elbbrücken von COBE im Veddeler Norden vorgeschlagene Water ausgesprochen. Betont werden dabei die spezifischen für Fuß- und Radverkehr zum einen und eine Busverbin- Plaza, ein durch Wasserbecken gestalteter Aufenthalts- Bedarfe des Stadtteils an sozialen, gemeinnützigen und dung in Richtung Veddel/Wilhelmsburg zum anderen. Ge- bereich südlich des Deichs, welcher von Teilnehmenden religiösen Einrichtungen sowie einer der sozialdemografi- nerell dominiert der Wunsch nach mehr Raum für den Fuß- fälschlicherweise als Abenteuerspielplatz gedeutet wurde, schen Stadtteilstruktur entsprechenden lokalen Nahver- und Radverkehr, vor allem zur Querung der Norderelbe. als gute Idee bewertet. Eine weitere Person fragt, wieso sorgung. Ein Kommentator äußert diesbezüglich die Sor- Desöfteren wird die Öffnung der zweiten Ebene der Frei- private Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer ge, diese Bedarfe könnten im Kontext der zu erwartenden hafenbrücke vorgeschlagen. Die geplanten Unterführun- der Veddel nicht an den Planungen beteiligt würden. sozialdemografischen Differenzen zwischen der Veddel gen von der Veddel zum Grasbrook werden mehrmals als und dem neuen Quartier Grasbrook unter den Tisch fal- Überwiegend positiv bewertet: der Veddeler Balkon (gmp/WES) len, indem Nahversorgung und verkehrliche Anbindung für beide Stadtteile übergreifend behandelt würden. Ein Generell erfuhr der Teilraum III auch auf den Mitmachkar- anderer Kommentar betont die Wichtigkeit des Veddeler ten die höchste Aufmerksamkeit, was nicht zuletzt dem di- Nordens als zentrale Anlaufstelle für die Bewohnerin- rekt auf der nördlichen Veddel gelegenen Veranstaltungs- nen und Bewohner der Veddel und des Grasbrooks und ort geschuldet sein mag. Viele Kommentare beschäftigen TEILRAUM IV: FLUSSLANDSCHAFT BILLE schlägt eine für beide Quartiere relevante Nutzungsmi- sich mit der Zukunft des denkmalgeschützten Zollhafens. schung in Form von Nahversorgung sowie sozialer und Die Meinungen gehen stark auseinander: Während Erhalt medizinischer Infrastruktur als mögliches Bindeglied vor. und Umnutzung der Zollrampen entwurfsunabhängig viel- Ein Kommentar äußert die Sorge, ob das Fortbestehen fach unterstützt und gewünscht werden, fordern zahl- der Veddeler Fischgaststätte gesichert sei. Hinsichtlich reiche andere den Abriss der denkmalgeschützten Hallen Für den Teilraum IV Flusslandschaft Bille wurden online Freiräume für verschiedene Bedarfe (Sport, Spiel, Insek- des Lärmschutzes schlägt ein Kommentator vor, den Ha- zugunsten einer Überplanung des Gebietes. Der Erhalt zwei und während der Stadtwerkstatt sieben Kommen- ten) geäußert. fen- und Autobahnverkehr durch einen Tunnel umzuleiten würde, so einige Teilnehmende, einer sinnvollen Erweite- tare abgegeben. Ein Kommentar spricht sich für eine sowie den Kfz- und Schienenverkehr rund um die Veddel rung der Veddel gen Norden im Wege stehen. Befürwor- Gestaltung im Sinne von gmp/WES oder E2A/Hager, er- Für den Teilraum Veddel Nord wird eine Entsiegelung des zu überdachen. ter des Erhaltes loben in diesem Kontext den Entwurf von gänzt um die Holzstege von COBE, aus. Im zweiten Kom- Bodens gefordert. In Bezug auf den Entwurf von gmp/ COBE für das Einbeziehen des Bestands und kritisieren mentar kam der Wunsch nach mehr Sportflächen, ggf. WES wird vorgeschlagen, auf das geplante Gebäude ge- Ein Kommentar auf den Mitmachkarten greift dieses The- gmp/WES und E2A/Hager dafür, die Verwaltungsgebäude in Kombination mit einer temporären Traglufthalle im genüber des Elbdomes zugunsten eines größeren Vorplat- ma ebenfalls auf und fordert eine effektivere Abschirmung nicht zu erhalten. Mehrfach kritisch in Frage gestellt wird Winter, auf. zes zu verzichten sowie den Anleger „Veddeler Balkon” auf der Autobahnbrücke am Müggenburger Hafen, um die auch der von E2A/Hager geplante Hotel- und Büroturm, die Seite der Elbbrücken zu verlegen und somit tideunab- Veddel vor dem Autobahnlärm zu schützen. Auch die zu für den aus Sicht der Teilnehmenden kein Bedarf beste- An der Workshopstation „Grün- und Freiraumplanung” hängig zu machen. Zudem wird vorgeschlagen, in einem erwartende stärkere Verkehrsbelastung der anliegenden he und der zudem aufgrund seiner Lage an der Autobahn der Stadtwerkstatt wurde auf den Mitmachkarten der der Bunker auf der Veddel über Grünraumgestaltung und Stadtteile durch den Elbdome wird mit Sorge betrachtet. sehr schlecht zu erreichen sei. Wunsch nach mehr freier Natur sowie einer durchdach- die Bewahrung des historischen Erbes zu informieren. ten und abwechslungsreichen Gestaltung der grünen 14 15 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
GESAMTRAUM Für den Gesamtraum wurden online acht Kommentare abgegeben. Positiv bewertet werden darin die Planungs- ideen von COBE und gmp/WES. Bei der Stadtwerkstatt bezogen sich insgesamt 53 der 116 Mitmachkarten, abge- geben an der Station „Stadtmodell“, auf den Gesamtraum. Die Bebauung von Rothenburgsort als auch die Planun- gen für den Veddeler Norden werden beim Entwurf von gmp/WES besonders positiv hervorgehoben, wobei der „Superblock“ – ähnlich zu einigen zum Teilraum abgege- Teilraum IV (in Rot): zwischen Billebecken und Brandshofer Schleuse Entwurf 1 von COBE mit COBE Landschaft benen Kommentaren – als zu monolithisch erachtet wird. Im Falle von COBE unterstreicht ein Kommentar deren Er- fahrungen im Holzbau. Im Hinblick auf potenziellen Wohn- raum wird in einem Kommentar ein hohes Maß an Sozial- wohnungsbau eingefordert. Blick von der Veddel in Richtung HafenCity (COBE/COBE Landschaft) Während gmp/WES für die Grünflächen am Wasser gelobt Generell gewünscht wird in einem weiteren Kommentar werden, erntet der Brückenpark von E2A/Hager Kritik da- der ungehinderte Zugang zu Wasser- und Grünflächen, für, weder über einen Wasserzugang noch über Aufent- z. B. in Form von Treppen. haltsqualität zu verfügen. Ein anderer Kommentar hinge- gen lobt die großzügigen Freiräume, die der Entwurf von Sowohl COBE als auch gmp/WES werden dafür gelobt, E2A/Hager in Form des Brückenparks vorsieht und sieht nah am aktuellen Charakter des Stadtraumes zu bleiben in den Entwürfen der anderen Büros die Gefahr, die Bill- und auf dessen Ist-Zustand einzugehen. Es wird sich zu- horner Brückenstraße würde durch die dichte Bebauung dem in vielen Kommentaren für eine Einbindung der be- zu einer „Schluchtenstraße”. stehenden Architektur, gegen Abriss und für nachhaltige Planungen im Bestand ausgesprochen. Die die Idee von COBE, Wasserflächen für den Bau des Elbdomes zu verfüllen, wird angesichts zunehmender Ebenfalls gelobt wird das Wegekonzept von COBE. Die Idee Entwurf 2 von E2A Architekten mit Hager Partner Entwurf 3 von gmp Architekten mit WES LandschaftsArchitektur Hochwasserstände in einem Kommentar negativ bewertet. von E2A/Hager, den Straßenzug Brandshofer Schleuse – 16 17 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
Billhorner Röhrendamm mit dem Elbdome zu überbauen, Als zweites Hauptthema zeichnet sich auf den Mitmach- kritisiert ein Kommentar dafür, dadurch den potenziellen karten die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner Ausbau einer Rad-, Bus- und Stadtbahn-Verbindung zwi- aus Rothenburgsort mit bezahlbarem Wohnraum und so- schen Amsinckstraße, dem Elberadweg und Rothenburg- zialer Infrastruktur ab. Mehrfach wird darauf hingewiesen, sort zu verhindern. Generell eingefordert wird in diesem dass hier Wohnraum für (Groß-)Familien gebraucht werde. Kontext eine umfangreiche Infrastruktur für Rad- und Weiterhin wird in einem Kommentar gefordert, 100 Pro- Fußverkehr in einem bislang von Kfz- und Schienenver- zent statt nur eines Drittels des neuen Wohnraums öf- kehr dominierten Stadtraum. Zusätzlich angemerkt wird, fentlich gefördert zu realisieren. Auch eine weiterführen- dass die verkehrliche Verbindung zwischen Grasbrook de Schule sowie eine Sporthalle und Spielplätze werden und Veddel weiter ausgearbeitet werden sowie Bedar- für den Stadtteil gewünscht und verdeutlichen die Bedarfe fe für Parkplätze rund um den Elbdome stärker bedacht ansässiger Familien. Ein Kommentar wünscht den Erhalt werden müssten. Auch die Errichtung von Park & Ride- des Golfübungsplatzes. Anlagen wird vorgeschlagen. Ein Teilnehmer wünscht mit Bezug auf den Entwurf von In den Kommentaren auf den Mitmachkarten der Stadt- gmp/WES, das Branntweinmonopol nicht durch zu hohe werkstatt dominieren die Themen Verkehr im Allgemeinen Bebauung vom Stadtteil abzuschotten. Der Wunsch nach sowie der Ausbau der Infrastruktur für Fuß- und Radver- Entw. von E2A Architekten mit Hager Partner: Integration der Zollanlagen einer künftigen Rolle des Gebäudes als Quartierstreff, Die Ideen der Teilnehmenden wurden für alle sichtbar aufgehängt kehr im Speziellen. Vor allem ein Ausbau der Rad- und Werkstatt- und Veranstaltungsraum sowie als Anker- Fußgängerverbindung auf den Elbbrücken und der Frei- punkt für die zahlreichen Rothenburgsorter Initiativen gänzlich zu verwerfen, wird in anderen Kommentaren der hafenbrücke zur Querung der Norderelbe wird häufig (z. B. Mikropol) wird vielfach hervorgehoben. Es werden erwartete Anstieg des motorisierten Individualverkehrs eingefordert. Doch nicht nur die Nord-Süd-Verbindung sowohl eine Vertiefung des Beteiligungsprozesses als und der als zu knapp angesehene Parkraum, problemati- wird thematisiert: Ebenfalls gewünscht werden mehr auch eine Nutzung des Branntweinmonopol-Geländes als siert. Für ihren Entwurf des Elbdomes werden E2A/Hager komfortable Möglichkeiten zur Querung der Billhorner gemeinwohlorientierter und nachbarschaftlicher Raum in einem Beitrag explizit kritisiert; ein anderer Kommentar Brückenstraße. COBE werden in einem Kommentar für eingefordert. In diesem Kontext wird zudem die generel- schlägt die Verlegung des Elbdomes nach Wilhelmsburg ihr Verkehrskonzept für den Rad- und Fußverkehr gelobt; le Bedeutung eines für die Bewohnerinnen und Bewohner vor. Der einzige befürwortende Beitrag lobt den Entwurf die weiteren Kommentare beziehen sich nicht explizit auf aus Rothenburgsort offenen Planungsprozesses betont. von gmp/WES für den Elbdome. einen der Entwürfe. In Bezug auf den ÖPNV wird auf einer Auch der Einbezug der im „Mercedeshaus“ ansässigen Mitmachkarte der Erhalt der Bushaltestelle „Billhorner Hausgemeinschaft aus Kreativschaffenden wird in einem Während auf einer Mitmachkarte die Grünräume von E2A/ Röhrendamm” gewünscht, auf einer anderen der generelle Kommentar gewünscht. In Bezug auf soziale Quartiers- Hager positiv hervorgehoben werden und der generelle Ausbau des Busverkehrs zur Entlastung der S3. Auch eine strukturen wird auf einer anderen Karte davor gewarnt, Wunsch an die Stadt gerichtet wird, mutig in die Grün- Fährverbindung in Richtung Landungsbrücken wird vorge- eine „zweite HafenCity” zu schaffen. und Freiraumplanung zu gehen, merkt ein anderer Kom- schlagen. mentar an, dass Reinigungs- und Entsorgungsstrukturen Die Veranstaltungshalle Elbdome wird auf den Mit- der Grünflächen mitgedacht werden müssten. machkarten unterschiedlich bewertet. Während eini- Orientierung am städtebaulichen Ist-Zustand bei gmp/WES ge der Teilnehmenden fordern, die Planungen dafür 18 19 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
UMFRAGE Ergänzend zu der Kommentierung der Entwürfe bei der Stadtwerkstatt und der Onlinebeteiligung wurde bei den Bürgerinnen und Bürgern in Form einer Online-Umfrage auch das generelle Stimmungsbild hinsichtlich der drei Entwürfe abgefragt. Die konkrete Frage lautete „Welcher der vorgestellten Entwürfen gefällt mir am besten?“. An der Umfrage beteiligten sich 380 Personen. Von diesen favorisierten 62 % den Entwurf von COBE, rund 30 % der Teilnehmenden bevorzugten den Entwurf von gmp/WES gmp/WES Landschafts- und rund 8 % den Entwurf von E2A/Hager.Dies entspricht architektur (116) dem Gesamteindruck aus den Kommentaren. Deutlich wird jedoch die Differenzierung, die durch die Bewertung E2A/Hager der Teilräume in Kommentarform möglich wurde. Partner (29) Während festzustellen ist, dass der Entwurf von COBE in COBE/COBE der Umfragen zum persönlichen Meinungsbild insgesamt Landschaft (235) favorisiert wurde, zeigen die Kommentierungen zu den Teilräumen, dass auch wesentliche Teile des Entwurfs von gmp/WES als in sich abgewogen wahrgenommen und in Kombination mit dem Entwurf von COBE positiv kommentiert wurden. 20 21 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
Gesamtplan COBE mit COBE Landschaft Gesamtplan E2A Architekten mit Hager Partner Gesamtplan gmp Architekten mit WES LandschaftsArchitektur 22 23 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN
IMPRESSUM Herausgeber: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Neuenfelder Straße 19 21109 Hamburg Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co.KG Osakaallee 11 20457 Hamburg Bezirksamt Hamburg-Mitte Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Caffamacherreihe 1-3 20355 Hamburg E-Mail: stadtwerkstatt@bsw.hamburg.de www.hamburg.de/bsw Bestellungen über: publikationen@bsw.hamburg.de V.i.S.d.P.: Barbara Ketelhut Redaktion und Layout: SUPERURBAN Kommunikation Bildnachweis: Fotofrizz/BBEG (Titel), BBEG (S. 8, 11, 13, 16 oben rechts), BBEG/BSW (S. 5), COBE/COBE Land- schaft (S. 8, 11, 13, 16 oben rechts; 17, 22), E2A/Hager (S. 8, 11, 13, 16 unten links; 18, 22/23), gmp/WES (S. 8, 11, 13, 16 unten rechts; 14, 18, 23), Miguel Ferraz (S. 6, 7, 19, 20, 23, 24)
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