Städtischer Pavillon - LSA
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Städtischer Pavillon Wahlfach Bachelor 6 ECTS Wintersemester 2020/21 LSA Lehrstuhl für Städtische Architektur
Prolog Die etymologische Wurzel des Wortes »Pa Beispielhaft werden wir uns in diesem Se- villon«, beruht auf dem lateinischen »papi mester mit der Intervention eines Pavillons lio«, also »Zelt« oder »Schmetterling«. Oft im Innerstädtischen Bereich Münchens vergänglich, versammeln sich unter seinem befassen. Im Zuge der geplanten Umstruk- Dach ebenso viele Gebäude, die durch ihr turierung des Grünzugs der Herzog-Wil- temporäres Dasein zum Mythos gewor helm-Straße, zwischen Sendlinger Tor und den sind, wie Bauten, die gewollt oder un Karlsplatz, werden wir den Typus des frei- gewollt überdauert haben, um das tägliche stehenden, städtischen Pavillons diskutie- Leben in Parks, Gärten und Städten zu ver ren und Konzepte einer möglichen Umset- wandeln. - Barry Bergdoll, Der Pavillon, zung erarbeiten. S.12 Der moderate Maßstab der Pavillon- Ihre Leichtigkeit und ihr oftmals temporärer typologie ermöglicht es uns, den Entwurf Charakter rückt Pavillons in die Nähe des konzeptionell und konstruktiv bis ins De- Zeltes, zudem bieten die Kleinarchitek- tail zu durchdenken. Die architektonische turen durch ihren schnellen Auf- und Ab- Zeichnung und das großmaßstäbliche bau ein Experimentierfeld abseits der oft- Modell werden dabei unsere wichtigsten mals langwierigen Bauprozesse. Werkzeuge sein, um die spezifischen räum- lichen und atmosphärischen Momente zu Die augenfällige Geometrie der Pavillon- begreifen und zu dokumentieren. bauten, das Typenhafte, weist über die Mi- niatur hinaus bis in den Palastbereich, ihre teilweise tektonische Strenge kontrastiert dabei mit ihrer weitgehenden Nutzungs- neutralität. Der offene Charakter der Bau- ten trägt dazu bei, dass sie trotz ihrer ge- ringen Größe durchaus öffentliche Orte des gesellschaftlichen Lebens im städtischen Raum bilden können. 3
Aufgabe Bereits seit Jahrzehnten gibt es Über- Zur Annäherung an die Typologie ‚Pavillon‘ legungen einige der im Untergrund ver- ist jede Studentengruppe dazu aufgefor- schwundenen Stadtbäche Münchens wie- dert eine Referenz aus der von uns gestell- der ans Licht zu holen. Im Bereich der ten Sammlung auszuwählen und über eine Herzog-Wilhelm-Straße verdichten sich die eigene Konzeptskizze die Kernidee des Planungen dank einer Machbarkeitsstudie Entwurfes herauszuarbeiten. aus dem Jahr 2017 der Umweltorganisati- on Green City. Der aktuell diskutierte Grün- Der Pavillon soll als kalter Raum vielfältig zug in der Herzog-Wilhelm-Straße, in des- nutzbar sein. Dies lässt große Spielräu- sen Mitte der heute überbaute westliche me bezüglich der Wahl der Materialität des Stadtgrabenbach wieder verlaufen soll, ist Raumes zu. Es gilt ein geeignetes Materi- Ausgangspunkt unserer Recherche. al zu wählen - abhängig von spezifischer konzeptioneller Idee, Größe und Funktion. Ziel des Seminars ist es einen städtischen Pavillon für den geplanten Grünraum zu Die Qualität der konzeptionellen und räum- entwerfen. Dieser darf einen temporären lichen Idee, die sie prägende Atmosphäre Charakter besitzen, kann als Aufenthalts- und der Übergang zwischen Innen und Au- ort, Ausstellung, temporärer Veranstal- ßen sind das zentrale Thema der Diskussi- tungs- oder Rückzugsort verstanden wer- on dieses Projektes. Der Entwurf des Pa- den. Die Arbeit hat einen experimentellen, villons soll anhand von Zeichnungen in offenen Charakter und erfolgt insbesonde- Grundriss, Schnitt und Ansicht sowie mit- re anhand von Modellen und Zeichnungen. hilfe des Modells entwickelt werden, die eindrücklichsten Stimmungen ausgewählt Zu Beginn werden wir gemeinsam den und Fotografien angefertigt werden. Ort des Eingriffs, die Herzog-Wilhelmstra- ße analysieren. Für die Setzung des Pavil- Voraussichtlich soll daraus eine kleine Aus- lons stehen drei verschiedene Standorte stellung vor Ort entstehen, die zur aktu- zur Disposition. Diese gilt es zeichnerisch ellen Diskussion der räumlichen Entwick- aufzunehmen und die Eigenheiten heraus- lung des Ortes beitragen kann. zuarbeiten. 5
Sonsbeek Pavillion in Arnhem, Aldo Van Eyck, 1966 6
Rahmen und Organisation Teamarbeit Das Projekt wird zu zweit bearbeitet. Eine vollständige Leistungserbringung und die Teilnahme des gesamten Teams sowohl an den Besprechungen als auch an der Schlusskritik und den Seminarterminen wird vorausgesetzt. Der entwerferische Prozess wird über vier kurze Werkstattkri- tiken betreut. Eine eigenständige, struk- turierte Bearbeitung wird daher voraus- gesetzt. Datenaustausch Planmaterial und Datenaustausch via LSA Dropbox. Über die LSA Dropbox stellen wir Material zur Verfügung und bieten gleichzeitig eine Austauschplatt- form für das erarbeitete Material und die Schlussabgabe. 7
Sonsbeek Pavillion in Arnhem, Aldo Van Eyck, 1966 8
Termine Di 03.11. Einführung 15.00 Uhr Mo 16.11. Besprechung ab 15:00 Uhr Mo 07.12. Besprechung ab 15:00 Uhr Mo 21.12. Besprechung ab 15:00 Uhr Mo 25.01. Besprechung ab 15:00 Uhr Mo 22.02. Endabgabe der Planunterlagen und Modelle bis 17:00 Uhr am Lehrstuhl Raum 3120 Di 23.02. Schlusskritik 9
Perspektivischer Stadtplan Münchens, 1613, Tobias Volckmer 10
Abgabeleistungen Lageplan M 1:200 Angaben zur Baukörperkonfiguration, Dachform Grundrisse des Pavillons M 1:50 Ansichten/Schnitte des Pavillons M 1:50 zum Verständnis erforderliche Schnitte und Ansichten mit Darstellung der Anschlüsse an das umliegende Gelände Visualisierungen des Außen- sowie Innenraums als Modellfoto, oder Rendering o.a. Modell Analog im Maßstab 1:10 oder 1:20 Abbildungsverzeichnis: Titelbild. Quelle: https://64.media.tumblr.com/0f133f95f761584307129c709b7cbc98/tumblr_ozazv5W0Fv1r904b7o1_1280.jpg Abb. 1. Foto: Jason Miller; Quelle: https://archives.ced.berkeley.edu/blog/some-travel-in-the-netherlands Abb. 2. Zeichnung: Aldo Van Eyck; Quelle: https://archeyes.com/aldo-van-eyck-sculpture-pavilion-sonsbeek-park/ Abb. 3. Zeichnung: Aldo Van Eyck; Quelle: https://archeyes.com/aldo-van-eyck-sculpture-pavilion-sonsbeek-park/ Abb. 4. Perspektivischer Stadtplan Münchens: Scan der Beilage aus Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Stadtbäche, Herausgegeben vom Stadtarchiv München, Franz Schiermeier Verlag München 2004 11
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