Status Quo und Perspektiven zur Diversity in Führungspositionen von Mittelstand und Familienunternehmen

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Status Quo und Perspektiven zur Diversity in Führungspositionen von Mittelstand und Familienunternehmen
Status Quo und
         Perspektiven zur Diversity
         in Führungspositionen
         von Mittelstand und
         Familienunternehmen

         Eine gemeinsame Studie von Prof. Dr. habil. Patrick Ulrich
         (Aalener Institut für Unternehmensführung, AAUF)
         mit freundlicher Unterstützung der Stanton Chase Stuttgart GmbH

www.stantonchase.com
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Status Quo und Perspektiven zur Diversity in Führungspositionen von Mittelstand und Familienunternehmen
Impressum
    Studienautor                  Professor Dr. habil. Patrick Ulrich
    Weitere beteiligte Personen   Prof. Gerold Frick, Felix Stockert
    Herausgeber                   Stanton Chase Stuttgart GmbH
                                  Augustenstr. 44
                                  70178 Stuttgart
    Copyright                     © 2022 by Stanton Chase Stuttgart GmbH
    Druck                         Stuttgart 2022
                                  Printed in Germany

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Status Quo und Perspektiven zur Diversity in Führungspositionen von Mittelstand und Familienunternehmen
Inhaltsverzeichnis
     I. Vorwort............................................................................................ 4

     II. Executive Summary........................................................................... 5

     III. Studienhintergrund.......................................................................... 6
         1. Ziele der Studie.................................................................................6
         2. Methodik und Stichprobe..................................................................6

     IV. Spannungsfelder der Studie............................................................... 8
         1. These: Bisher sind nur leichte Veränderungstendenzen
     		       im Bereich Diversity erkennbar.........................................................8
         2. These: Implizite und explizite Wünsche der Unternehmen
     		widersprechen sich...........................................................................8
         3. These: Musterbrecher*innen haben nach wie vor wenig Chancen.......9
         4. These: Die Präferenzen von Frauen und Männern
     		       im Rahmen der Job-Auswahl unterscheiden sich deutlich...................9
         5. These: Klassische Attraktivitätsmerkmale der Arbeitgeber
     		       greifen nur noch sehr begrenzt........................................................ 10

     V. Detaillierte Ergebnisse aus der empirischen Erhebung......................... 11
         1. Thesen zur Diversity in Vorstand/Geschäftsführung..........................11
         2. Führungsstruktur und Kandidat*innensuche....................................13
         3. Erwartungen der Kandidat*innen....................................................20
         4. Zukunftsentwicklung und Hemmnisse............................................22

     VI. Empfehlungen für die Praxis.............................................................23

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I. Vorwort
      Mittelständische Unternehmen und Familienunternehmen
      sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Nicht nur in der
      aktuellen COVID-19-Pandemie, sondern auch durch moderne
      Entwicklungen wie Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel
      und Nachhaltigkeit sehen sich diese Unternehmen jedoch
      mit großen Herausforderungen konfrontiert.

      Zu diesen Herausforderungen zählt sicher auch der Themenbereich der Diversity. Diversity
      oder auch Vielfalt bezeichnet ganz allgemein ein Konzept zur Unterscheidung und Anerkennung
      von Gruppenmerkmalen und individuellen Merkmalen von Personen in Organisationen.
      Für die Unternehmenspraxis haben nicht nur, aber besonders die Merkmale Geschlecht,
      Alter und Nationalität in den letzten Jahren vermehrte Aufmerksamkeit erhalten. Unternehmen
      diskutieren stärker als früher die Notwendigkeit, Vielfalt in der Belegschaft und auch in
      Führungsteams zu fördern. Neben einer höheren Stakeholder-Legitimität soll dies auch
      zu besseren Entscheidungen führen.

      Gerade in Mittelstand und Familienunternehmen zeigt sich auf Basis bestehender Studien jedoch ein
      etwas geringerer Anteil diverser Belegschaften und auch diverser Führungsteam. Deshalb gehen wir
      gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Prof. Dr. habil. Patrick Ulrich vom Aalener Institut für
      Unternehmensführung (AAUF) in der aktuell vorliegenden Studie auf der Grundlage von 175 befragten
      mittelständischen Unternehmen sowie fünf Experteninterviews der Frage nach, wie mittelständische
      Unternehmen und Familienunternehmen im Bereich Diversity aufgestellt sind. Neben dem Status
      Quo geben wir auch einen Ausblick auf die Suche nach Kandidat*innen für Führungspositionen in
      Mittelstand und Familienunternehmen der Zukunft und zeigen Hemmnisse auf, die die Unternehmen
      überwinden müssen, um im Bereich personeller Potenziale auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein.

      Wir wünschen Ihnen eine interessante und anregende Lektüre unserer Studie.

      Prof. Gerold Frick
      Partner bei Stanton Chase Stuttgart GmbH

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II. Executive Summary
      Die Einführung des Zweiten Führungspositionen-Gesetzes hat zahlreiche deutsche Großkonzerne
      unter Zugzwang gebracht. Börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr
      als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen müssen bei Nachbesetzungen in der Top-
      Management-Etage mindestens eine Frau in den Vorstand holen. So sehen es die neuen Regeln vor,
      die im vergangenen August in Kraft getreten sind.

      Die durchgeführte Studie fokussiert sich auf die Diversität in Vorstand und Geschäftsführung im
      Mittelstand. Der Fokus dieser Studie liegt zudem verstärkt auf Familienunternehmen, welche von
      oben genannten Gesetzen nur teilweise bzw. noch nicht betroffen sind. Neben der bereits genannten
      Gender Diversity spielen weitere Diversitäts-Dimensionen eine wichtige Rolle. Beispielsweise sind
      auch Diversität nach Nation oder Alter relevant. Ein großer Teil der Studienteilnehmenden gibt an,
      dass eine Steigerung der Diversität in den genannten Dimensionen erstrebenswert ist. Frauen sind
      stärker als Männer der Meinung, dass ein Vorstands- oder Geschäftsführungsteam durch Diversity
      erfolgreicher wird.

      Der aktuelle Frauenanteil in Vorstand/Geschäftsführung der befragten Unternehmen liegt bei
      22,5% und soll bis 2025 auf 30,6% steigen. Bei granularer Betrachtung der Vorstandsressorts
      ist aktuell ebenfalls eine geringe Diversität zu erkennen. Vorstände bestehen größerenteils aus
      deutschen Männern zwischen 40 und 59 Jahren. Vereinzelt planen Unternehmen, Vorstands- und
      Geschäftsführungspositionen in Kürze bzw. in den nächsten 1-2 Jahren neu zu besetzen. Die
      dafür in Frage kommenden Kandidat*innen sollten vor allem visionär und unternehmerisch denken,
      strategische Kompetenzen haben und Veränderungskompetenz aufweisen. Darüber hinaus sollten
      sie Überzeugungskraft und Führungskompetenz besitzen. Frauen erfüllen aus Sicht der Befragten
      eher die erwartete Veränderungs- und Führungskompetenz, während Männer über eine stärkere
      Überzeugungskraft verfügen und strategischer und unternehmerischer denken. Darüber hinaus soll
      die potenzielle Führungskraft gut ins Team passen.

      Für die Auswahl von Kandidat*innen für Vorstands- und Geschäftsführungspositionen besitzen
      52% der befragten Unternehmen kein spezifisches Anforderungsprofil. Das Profil wird in jedem
      zweiten Unternehmen nach dem Werteprofil des Entscheiders festgelegt. Neben interner Akquisition
      und Nutzung des persönlichen Netzwerks werden auch Executive Search Berater zur Suche von
      potenziellen Mandanten eingesetzt.

      Kandidat*innen für Vorstands- und Geschäftsführungspositionen legen geschlechterunabhängig
      besonders Wert auf Gestaltungsfreiräume, eine sinnhafte Unternehmensvision, persönliche
      Weiterentwicklung, Flexibilität und Gehalt. Die Unternehmen scheinen hinsichtlich dieser
      Anforderungen größerenteils gut aufgestellt, haben jedoch vereinzelt noch Nachholbedarf.

      Frauen sehen Vorbehalte männlicher Führungskräfte als großes Hemmnis für höhere Gender Diversity.
      Nur jeder fünfte Mann findet, dass diese Vorbehalte bestehen. Dagegen meinen 71% der Männer,
      dass nicht hinreichend qualifizierte Kandidatinnen vorhanden seien, worin ihnen Frauen jedoch
      größtenteils widersprechen.

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III. Studienhintergrund
       1. Ziele der Studie
       Die Studie mit Fokus auf Status Quo von und Perspektiven auf Diversity in Vorstand und
       Geschäftsführung von Familienunternehmen erfolgte durch eine empirische Erhebung in Form eines
       standardisierten Fragebogens und ergänzender Experteninterviews. Es wurden unter anderem
       folgende Themenbereiche in der Erhebung untersucht:

           1. Status Quo und zukünftige Entwicklung des Diversitätsgrads in Vorstand
              und Geschäftsführung.
           2. Anforderungen von Kandidat*innen für Vorstand und Geschäftsführung an Arbeitgeber.
           3. Zukünftige Entwicklung der Relevanz dieser Anforderungskriterien.
           4. Gegenwärtiger Erfüllungsgrad dieser Anforderungskriterien durch Unternehmen.
           5. Bestehende Hemmnisse zur Steigerung der Diversity in Unternehmen.

       2. Methodik und Stichprobe
       Die Studie kombiniert die empirischen Methoden des standardisierten Fragebogens und der
       Experteninterviews. Beides resultiert in der finalen Studie.

       2.1 Fragebogen

       Um die Diversity in Vorstand und Geschäftsführung zu beleuchten, wurde eine standardisierte
       Umfrage in Form eines Onlinefragebogens im Zeitraum von Mitte Oktober bis Anfang November 2021
       durchgeführt. Das Interesse zur Teilnahme an der Online-Umfrage war hoch. Die Stichprobe beläuft
       sich auf 175 Teilnehmende (aus 175 verschiedenen Unternehmen), wobei nicht jede teilnehmende
       Person alle Fragen beantwortet hat, so dass die Anzahl der Antworten bei einigen Fragen geringer
       war. Der Fragebogen enthielt 33 Fragen, die in sieben Themenbereiche gegliedert wurden. Zu Beginn
       wurden allgemeine Informationen über die Befragten und die Unternehmen erfragt. Anschließend
       sollten die Teilnehmenden ihre Einschätzung zu einer Reihe an Thesen geben. Anschließend wurden
       Fragen zur aktuellen Struktur in der obersten Führungsebene der jeweiligen Unternehmen und
       nachfolgend zu den Auswahlkriterien für die Führungskräfte bzw. der Arbeitgeber gestellt. Zuletzt
       folgten Fragen nach der zukünftigen Entwicklung dieser Anforderungen sowie möglicher Hemmnisse
       bei der Steigerung der Diversität in Führungspositionen.

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Unter den Teilnehmenden der Umfrage sind 53% weiblich und 47% männlich. 88% der Befragten
    sind zwischen 30 und 59 Jahren alt. Die Teilnehmenden arbeiten in vielfältigen Branchen. So geben
    27% an, in der Industrie tätig zu sein, 15% sind in Financial Services beschäftigt und 12% sind im
    Bereich Life Sciences and Healthcare tätig. Die Umsätze der Unternehmen liegen zu 57% unter einer
    Milliarde Euro pro Jahr, während 86% der Unternehmen mehr als 500 Mitarbeitende beschäftigen.
    Die Familienmitglieder selbst sind zum Großteil stark in das Geschäft involviert, denn 32% der
    Teilnehmenden geben an, dass die Familie in Geschäftsführung oder Vorstand involviert ist bzw. in
    37% der Antworten im Aufsichtsrat sitzt. Auch befinden sich 60% der teilnehmenden Unternehmen
    mehrheitlich oder komplett in Familienbesitz.

    2.2 Experteninterviews

    Darüber hinaus wurden ergänzende Experteninterviews geführt. Insgesamt wurden 5 Expert*innen
    befragt und die Interviews transkribiert. Schlussendlich wurden mehr als 30 Seiten an transkribierten
    Interviews in einem gemeinsamen Prozess iterativ analysiert. Die Statements sind in Form von
    persönlichen Zitaten oder konkreten Beispielen in die Studie integriert. Folgende Expert*innen wurden
    im Rahmen der Studie befragt:

          - Christina Fuchs: Vice President HR bei Danfoss
          - Anka Schönberger: Head of HR bei MEC Holding
          - Boris Wörter: Vice President Global HR Centre of Expertise bei Festo
          - Dr. Florian Heydenreich: Vice President Sales&Service Germany bei Kion Gruppe
          - Jürgen Bosch: President Global Aerospace & Marketing Europe bei Trelleborg

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IV. Spannungsfelder der Studie
       Um die Ergebnisse der Studie den Leser*innen
       fassbarer zu machen und mit den Erkenntnissen aus
       den Experteninterviews anzureichern, wurden die
       wesentlichen Erkenntnisse in fünf übergreifenden Thesen
       zusammengefasst. Diese Thesen sollen gleichzeitig im Sinne
       „hier drückt der Schuh“ die Spannungsfelder aufzeigen,
       die sich aus der Studie ergeben.

       1. These: Bisher sind nur leichte
          Veränderungstendenzen im Bereich
          Diversity erkennbar
       Die Auswertungen der Studie lassen bisher noch keine großen Veränderungstendenzen im Bereich
       Diversity in Führungspositionen in Mittelstand und Familienunternehmen erkennen. Auch wenn die
       Befragten das Thema „auf der Agenda“ haben und im Rahmen der strategischen Überlegungen
       des Unternehmens stärker einbeziehen als früher, lassen sich hier noch keine tiefgreifenden
       Veränderungen der Art und Weise der Besetzung von Führungspositionen erkennen. Dies lässt sich
       bspw. auch an den immer noch relativ geringen Anteilen von Frauen in Vorstand und Geschäftsführung
       festmachen. Die Frauen, die es auf dieses Level geschafft haben, besetzen zudem beinahe
       ausnahmslos die Position der Vorständin / Geschäftsführerin für Personal und Soziales (CHRO).
       Ähnliche Befunde lassen sich auch für die Altersstruktur und Nationalitätsverteilung innerhalb der
       Stichprobe ableiten.

       2. These: Implizite und explizite Wünsche
         der Unternehmen widersprechen sich
       Wir haben im Rahmen der Interpretation der Studie festgestellt, dass sich die impliziten und expliziten
       Wünsche der Unternehmen im Rahmen der Auswahl von Kandidat*innen für Führungspositionen
       in Mittelstand und Familienunternehmen zum Teil gravierend unterscheiden. Anders gesagt:
       Auch wenn sowohl männliche wie weibliche Studienteilnehmende der These „eine Steigerung
       insbesondere der Geschlechtervielfalt in Führungspositionen ist wünschenswert“ beinahe
       ausnahmslos zustimmen, spiegelt sich dies leider nicht in einem veränderten Auswahlverhalten
       wider. Aus den Experteninterviews sind hier Gründe wie tradierte Strukturen, festgefahrene

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Entscheidungswege, Restriktionen innerhalb der Branche und nicht zuletzt ein nicht hinreichend
    großer Pool an verfügbaren Kandidat*innen zu nennen. Die Tatsache, dass immerhin 41 Prozent der
    Unternehmen aktuell noch immer einen Frauenanteil von 0 Prozent auf der ersten Führungsebene
    aufweisen und dass diese Unternehmen auch nur eine moderate und unterdurchschnittliche
    Anpassung dieser Quote für die kommenden Jahre planen, ist zumindest kritisch zu sehen bzw.
    seitens Personalentscheider zu hinterfragen.

    3. These: Musterbrecher*innen haben
       nach wie vor wenig Chancen
    Auch wenn sich die Mehrheit der befragten Unternehmen wahrscheinlich selbst als dynamisch,
    modern und digital sowie „auf der Höhe der Zeit“ beschreiben würden, zeigen die Daten der Studie,
    zumindest bezogen auf die Suche nach und Auswahl von Kandidat*innen für Führungspositionen
    in Vorstand und Geschäftsführung, ein anderes Bild. Auf explizite Nachfrage nach den gewünschten
    und erforderlichen Kompetenzen nennen die Studienteilnehmenden visionäres, strategisches Denken,
    strategische Kompetenz und unternehmerisches Denken – allesamt Aspekte, die nicht nur in der
    Literatur, sondern auch von den Studienteilnehmenden (und hier sowohl von Männern als auch
    Frauen) eher Männern zugesprochen werden. Einzig die Veränderungs- und Transferkompetenz
    ist eine der Kompetenzen, die Frauen eher zugesprochen wird und die in der Studie zumindest
    auf Platz vier der wichtigsten Kompetenzen landet. Kombiniert man diese Analyse mit der Aussage,
    dass 52 Prozent der Unternehmen Positionen nach dem individuellen Anforderungs- und Werteprofil
    des Entscheiders besetzen, lässt sich der Schluss ableiten, dass Musterbrecher*innen bei der
    Besetzung von Führungspositionen in Mittelstand und Familienunternehmen nach wie vor nur
    wenig Chancen haben.

    4. These: Die Präferenzen von Frauen
       und Männern im Rahmen der Job-
       Auswahl unterscheiden sich deutlich
    Die Befragung der Studienteilnehmenden zeigt in doppelter Hinsicht (als Personalverantwortliche
    und Führungskräfte im eigenen Sinn), dass sich die Präferenzen von Frauen und Männern
    im Rahmen der Job-Auswahl von Führungspositionen zum Teil deutlich unterscheiden.
    Die Studienteilnehmenden geben zunächst an, dass Gestaltungsfreiräume heute aus Sicht
    der Kandidat*innen fast noch eine höhere Bedeutung als das Gehalt haben. Ebenfalls
    an Bedeutung gewinnen sinnhafte Unternehmensvision und Werte, die Möglichkeiten zur
    persönlichen Weiterentwicklung sowie Flexibilität. Eine geschlechterspezifische Auswertung
    zeigt, dass Kandidatinnen mehr Wert auf Familienfreundlichkeit, Work-Life-Balance, Flexibilität
    sowie Unternehmensvision und Werte legen – allesamt Tugenden, mit denen Mittelstand
    und Familienunternehmen eigentlich punkten müssten. Männer hingegen betonen
    „klassische“ männliche Kriterien wie Gehalt, Firmenwagen und Gesellschaftsanteile.

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5. These: Klassische Attraktivitätsmerkmale
              der Arbeitgeber greifen nur noch sehr begrenzt
           Zuletzt ergibt die Analyse der Veränderungstendenzen im Rahmen der Job-Auswahl von
           Kandidat*innen für Führungspositionen, dass Mittelstand und Familienunternehmen mit klassischen
           Attraktivitätsmerkmalen wie Gehalt nur noch bedingt werden punkten können – die Präferenzen
           der Kandidat*innen haben sich schlicht verändert und werden sich auch noch weiter verändern.
           Eine erste Analyse zeigt, dass die Unternehmen nicht nur bei einigen „weichen“ Themen wie
           mobilem Arbeiten und Homeoffice, sondern auch beim „harten“ Thema Gesellschaftsanteile
           (z.B. Stock Options) nicht so gut aufgestellt sind, wie sie dies vielleicht annehmen. Führungskräfte
           sollen heutzutage immer stärker Mitunternehmer sein und mitunternehmerisch denken. Ist dies
           ernsthaft erwünscht, dann müssen Unternehmen ihren Führungskräften hier schlicht mehr bieten als
           in Vergangenheit – statt klassischer Gehaltsargumente und der Ankündigung, mehr Verantwortung
           zu bekommen, muss sich dies auch in mitunternehmerischen Anreizen und Anteilen niederschlagen.
           Bezogen auf die stärksten Veränderungen bis 2025 werden aus Sicht der Studienteilnehmenden
           die Themen Familienfreundlichkeit, Flexibilität, Unternehmensvision und Werte (Sinnhaftigkeit)
           sowie Mobiles Arbeiten/Homeoffice am stärksten an Bedeutung zunehmen.

Unternehmen haben nicht
nur bei den vermeintlich
neuen Themen wie
Familienfreundlichkeit,
sondern auch bei Themen
wie Stock Options
Nachholbedarf.

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V. Detaillierte Ergebnisse aus
        der empirischen Erhebung
        Im nachfolgenden Kapitel werden ausgewählte Resultate
        des standardisierten Online-Fragebogens dargestellt
        und interpretiert.

        1. Thesen zur Diversity in Vorstand/
           Geschäftsführung
        Einführend enthielt der standardisierte Fragebogen die nachfolgenden acht Thesen. Diese werden im
        darauffolgenden Diagramm kontrastiert nach der Einschätzung von Frauen und Männern dargestellt.

        • These 1: Eine Steigerung der Geschlechtervielfalt in Geschäftsführung/Vorstand ist allgemein
          wünschenswert!
        • These 2: Eine Steigerung der Vielfalt des kulturellen Hintergrunds in Geschäftsführung/Vorstand
          ist allgemein wünschenswert!
        • These 3: Eine Steigerung der Altersvielfalt in Geschäftsführung/Vorstand ist allgemein
          wünschenswert!
        • These 4: Kandidatinnen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen legen bei der Wahl
          des Arbeitgebers andere Schwerpunkte als Männer!
        • These 5: Kandidatinnen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen kommen aufgrund
          organisatorischer oder anderer Barrieren (z.B. Vorbehalte der Belegschaft) seltener an derartige
          Positionen als Männer!
        • These 6: Frauen interessieren sich generell weniger für Positionen in Vorstand und
          Geschäftsführung, da sie weniger durchsetzungsstark und machtbewusst sind als Männer!
        • These 7: Frauen schaffen es auch deshalb nicht immer in Vorstands- und
          Geschäftsführungspositionen, da sie weniger durchsetzungsstark und machtbewusst sind
          als Männer!
        • These 8: Kandidatinnen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen kommen oft nicht zum Zug,
          weil sie bestimmte, als notwendig erachtete, Kompetenzen nicht oder nicht hinreichend haben!

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Abbildung 1: Einschätzung zu den dargestellten Thesen

                                                                                 Einschätzung zu den dargestellten Thesen
                                                           5
                                                                4,60
            1 = starke Ablehnung / 5 = starke Zustimmung

                                                                                      4,17
                                                                          4,05
                                                           4
                                                                4,14
                                                                                                3,58
                                                                                                                    3,48
                                                                          3,72        3,70

                                                                                                3,38
                                                           3                                                                  2,78               Frauen
                                                                                                           2,43                         2,56     Männer
                                                                                                                              2,87
                                                                                                                    2,64                2,57
                                                                                                          2,28
                                                           2

                                                           1
                                                               These 1   These 2     These 3   These 4   These 5   These 6   These 7   These 8

     Frauen und Männer finden eine Steigerung der Geschlechter-, Nationalitäts- und Altersvielfalt in
     Vorstand und Geschäftsführung erstrebenswert. Frauen finden die Steigerung der Diversität generell
     noch wichtiger als Männer. Uneinig sind sich die Teilnehmenden, ob Frauen bei der Wahl des
     Arbeitgebers andere Schwerpunkte legen. Sowohl Frauen als auch Männer sehen organisatorische
     Barrieren nicht als Begründung für fehlende Gender Diversity. Über die Hälfte der Frauen stimmen
     zu, dass sie sich weniger für Führungspositionen interessieren, da sie weniger durchsetzungsstark
     und machtbewusst als Männer seien. Tendenziell abgelehnt wird die These, dass Frauen aufgrund
     fehlender Kompetenzen nicht zum Zug kommen.

12
2. Führungsstruktur und Kandidat*innensuche
     Abbildung 2: Aktueller Frauenanteil auf Vorstands-/Geschäftsführungsebene

                                       41%
          Aktueller Frauenanteil auf
           Vorstands-/Geschäfts-
               führungsebene

                                                         18%

                                                                     15%

                                                   10%

                                             6%
                                                               5%                                   5%

                                                                           0%    0%    0%    0%

                                       0%    10%   20%   30%   40%   50%   60%   70%   80%   90%   100%

     Der Frauenanteil auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene ist aktuell eher gering. Zwar ist
     zu erkennen, dass vereinzelt Frauen im Vorstand oder der Geschäftsführung tätig sind, jedoch
     liegt der Frauenanteil durchschnittlich nur bei 22,5%.

13
Abbildung 3: Geplanter Frauenanteil auf Vorstands-/Geschäftsführungsebene bis 2025
      Geplanter Frauenanteil auf

       führungsebene bis 2025
        Vorstands-/Geschäfts-

                                                                    26%

                                                                                      22%
                                                           21%
                                        19%

                                                                              5%                                                   5%

                                                                                                 1%
                                                    0%                                                   0%      0%          0%

                                         0%       10%      20%      30%      40%      50%      60%       70%     80%     90%      100%

     Die obenstehende Grafik zeigt den geplanten Frauenanteil in Vorstand und Geschäftsführung bis
     2025. Im Vergleich zum aktuellen Frauenanteil ist zu erkennen, dass eine Erhöhung des Frauenanteils
     durchaus angestrebt wird. Der geplante Frauenanteil soll 2025 durchschnittlich bei 30,6% liegen.

     Abbildung 4: Geschlechterverteilung Vorstand/Geschäftsführung

                                                    Geschlecht Vorstand/Geschäftsführung
                     100%
                                                                                                                       92%
                                         88%
                                                             85%
                                                                                80%
                       80%                                                                         77%

                       60%
                                                                                                                                    51%
                                                                                                                                       49%

                       40%

                                                                                               23%
                                                                            20%
                       20%                               15%
                                     12%
                                                                                                                  8%
                                               0%                  0%                 0%                 0%                  0%              0%
                         0%
                                     CEO (Chief          CFO (Chief         CPO (Chief           CIO (Chief        COO (Chief         CHRO (Chief
                                   Executive Officer) Financial Officer)    Procurement     Information Officer) Operating Officer) Human Resources
                                                                              Officer)                                                  Officer)

                                                                           Weiblich   Männlich     Divers

     Die Männerdominanz in Vorstand und Geschäftsführung spiegelt sich auch bei der
     Geschlechterverteilung der einzelnen Vorstandsressorts wider. Einzig bei der Funktion des CHRO
     ist eine diverse Geschlechterverteilung zwischen Frauen und Männern erkennbar.

14
Abbildung 5: Nationalitätenverteilung auf Ebene von Vorstand/Geschäftsführung
                                    Nationalität Vorstand/Geschäftsführung
            100%
                       85%                                                          86%
                                                                                                        84%
                                          80%
             80%
                                                                                                                           69%
                                                                65%

             60%

             40%                                                      35%
                                                                                                                                 31%

                                                20%
             20%             15%                                                                               16%
                                                                                          14%

              0%
                     CEO (Chief          CFO (Chief        CPO (Chief                CIO (Chief        COO (Chief         CHRO (Chief
                   Executive Officer) Financial Officer)   Procurement          Information Officer) Operating Officer) Human Resources
                                                             Officer)                                                       Officer)

                                                                Deutsch     Nicht deutsch

     Bei der Betrachtung der Nationalität wird sichtbar, dass Vorständ*innen und Geschäftsführer*innen
     größerenteils deutsch sind. Vereinzelt ist die internationale Diversität in der Beschaffung und dem
     HR vertreten.

     Abbildung 6: Altersstruktur auf Ebene Vorstand/Geschäftsführung

                                          Alter Vorstand/Geschäftsführung
            100%

             80%

                                                59%                                                            58%
             60%             54%
                                                                      45%
                                                                                       38%                                       41%
             40%                                                  35%                    33%                                   34%
                                              26%
                                23%
                                                                          20%                             19%
             20%         16%                                                                14%                  17%
                                                    14%                                                                   13%      13%
                                                                                    10%
                       7%                                                         5%
                                           2%                                                          3% 3%
              0%
                     CEO (Chief          CFO (Chief         CPO (Chief               CIO (Chief        COO (Chief         CHRO (Chief
                   Executive Officer) Financial Officer)    Procurement         Information Officer) Operating Officer) Human Resources
                                                              Officer)                                                      Officer)

                             Unter 30 Jahre     30 - 39 Jahre      40 - 49 Jahre       50 - 59 Jahre      60 Jahre und älter

     Die Darstellung zur Altersstruktur zeigt eine inhomogene Verteilung auf. Vorstand und
     Geschäftsführung sind zu 42% mit Personen zwischen 50 und 59 Jahren besetzt. Dies ist insofern
     nicht verwunderlich, da für das Executive-Level üblicherweise Erfahrung vorausgesetzt wird.
     Im Informations- und Personalressort ist eine leicht jüngere Altersstruktur zu erkennen.

15
Abbildung 7: Neubesetzung von Vorstands-/Geschäftsführungspositionen
                                                                                  Neubesetzung von Vorstands-/Geschäftsführungspositionen
           100%

            90%

            80%

            70%
                                                                 71%
                                                                                      76%                                       79%                    78%                                                     k.A./weiß nicht
            60%                                                                                                                                                                                   82%
                                                                                                                                                                            84%
                                                                                                           91%                                                                                                 2025
            50%
                                                                                                                                                                                                               2024
            40%                                                                                                                                                                                                2023
                                                                                                                                                                                                               2022
            30%
                                                                  4%
            20%                                                  10%                   6%                                                              3%
                                                                                                                                 6%
                                                                                       4%                                                              5%
                                                                                                                                                                            5%                    7%
                                                                  6%                   4%                                        6%                    3%
            10%                                                                                                                                                                                   4%
                                                                                      10%                   6%                                         11%                 8%
                                                                  8%                                                             9%                                                               7%
                                                                                                            3%                                                             3%
                     0%
                                                             CEO (Chief       CFO (Chief Financial     CPO (Chief            CIO (Chief           COO (Chief           CHRO (Chief       Sonstige, und zwar
                                                           Executive Officer)      Officer)        Procurement Officer) Information Officer)    Operating Officer)   Human Resources
                                                                                                                                                                         Officer)

     Vereinzelt sollen Vorstandsressorts in den kommenden Jahren neubesetzt werden.

     Abbildung 8: Erforderliche Kompetenzen von Kandidat*innen für Vorstands-/
     Geschäftsführungspositionen
                       Erforderliche Kompetenzen von Kandidat*innen für
                            Vorstands-/Geschäftsführungspositionen
            1 = starke Ablehnung / 5 = starke Zustimmung

                                                                  5      4,60       4,56       4,49
                                                                                                           4,26       4,16                     4,21
                                                                         4,68                  4,62                              4,07
                                                                                    4,55                                                                  3,78
                                                                  4                                        4,27       4,26                     4,32                                        3,70
                                                                                                                                 4,18                                3,56         3,55
                                                                                                                                                          4,00
                                                                                                                                                                                                        3,19          Frauen
                                                                                                                                                                     3,55         3,53     3,33                       Männer
                                                                  3                                                                                                                                     3,29

                                                                  2

                                                                  1

     Die obige Abbildung zeigt die geschlechterspezifisch kontrastierten geforderten Kompetenzen
     von Kandidat*innen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen. Es ist zu erkennen, dass Frauen
     und Männer ähnliche Anforderungen stellen. Besonders wichtig sind visionäres, strategisches
     Denken, strategische Kompetenz und unternehmerisches Denken. Digitale Kompetenz
     und Dienstleistungsorientierung sind weniger relevant. Bei der Problemlösungskompetenz
     weichen die Ansichten von Frauen und Männern ab. Diese ist für Männer deutlich relevanter.

16
Abbildung 9: Erwartete Erfüllung der Kompetenzen nach Geschlecht

                                                                           Erwartete Erfüllung der Kompetenzen nach Geschlecht
                        Soziale und interkulturelle
                                                                                      71%                                                              0%
                               Kompetenz
            Dienstleistungsorientierung                                                              45%                                               0%
                                                           Veränderungs- und
                                                                                                           39%                                         0%
                                                           Transferkompetenz
                                                           Führungskompetenz                                      28%                                           7%
                                                           Fach- und Problem-
                                                                                                                        23%                                3%
                                                           lösungskompetenz
                                                           Überzeugungskraft                                                     12%                                             24%
                                                                                                                                                                                             Frauen
            Persönliche Unabhängigkeit                                                                                           12%                                             25%         Männer
                                Visionäres, strategisches
                                                                                                                                       8%                            12%
                                        Denken
                                      Strategische Kompetenz                                                                               7%                              17%

                                                           Digitale Kompetenz                                                                   3%                   13%

                                                              Marktkenntnisse                                                                   3%          5%

            Unternehmerisches Denken                                                                                                             1%                    16%

                                                                                80%          60%            40%               20%                     0%               20%             40%

     Männer und Frauen sind der Meinung, dass soziale und interkulturelle Kompetenzen,
     Dienstleistungsorientierung und Veränderungs- und Transferkompetenz deutlich besser
     von Frauen verkörpert werden. Überzeugungskraft, persönliche Unabhängigkeit
     und unternehmerisches Denken wiederum werden von Männern besser umgesetzt.

     Abbildung 10: Kriterien zur Führungskräfteauswahl
                                                                                            Kriterien zur Führungskräfteauswahl
                                                       4
             1 = eher irrelevant / 4 = eher relevant

                                                                                                                                    3,25                               3,23
                                                                                                                                                                       3,06

                                                       3
                                                                                                                                    2,68

                                                                                                                                                                                             Frauen
                                                                                                    2,15                                                                                     Männer
                                                                                                    2,06
                                                                        1,98
                                                       2
                                                                        1,65

                                                       1
                                                                      Expertise                Managementstil                 Kompetenzen                   Persönlichkeit und Werte

     Expertise und Managementstil stellen eher irrelevante Kriterien zur Führungskräfteauswahl dar.
     Deutlich relevanter sind Persönlichkeit und Werte. Männer achten stärker auf Kompetenzen als
     Frauen. Expertise wird hier schlichtweg als Must-have im Rahmen der Führungskräfteauswahl
     gesehen. Interessant ist hingegen die untergeordnente Bedeutung des Managementstils.

17
Abbildung 11: Kennzeichen eines erfolgreichen Vorstands- und
     Geschäftsführungsteams
                       Kennzeichen eines erfolgreichen Vorstands- und
                                  Geschäftsführungsteams
                                                               5
                     1 = eher irrelevant / 4 = eher relevant

                                                                                                                                                                4,00
                                                               4                                                                                                3,83

                                                                                                                                              3,17
                                                                          3,03
                                                                                                2,88                   2,88                                                     Frauen
                                                               3                                                       2,73
                                                                                                2,65
                                                                          2,53                                                                                                  Männer
                                                                                                                                              2,36

                                                               2

                                                               1
                                                                      Fachkompetenz   Klare Rollenverteilung    Interdisziplinarität      Diversität         Gutes Team

     Fachkompetenz, klare Rollenverteilung und Interdisziplinarität wird sowohl von Frauen als
     auch von Männern als mittelmäßig relevant eingestuft. Beide sehen ein gutes Team mit Abstand
     als relevantestes Kennzeichen eines erfolgreichen Vorstands- und Geschäftsführungsteams.
     Das Kennzeichen der Diversität sehen Frauen als deutlich erfolgsrelevanter als Männer.

     Anforderungsprofil
     52% der befragten Unternehmen besitzen kein spezifisches Anforderungsprofil für die Auswahl
     von Kandidat*innen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen.

     Abbildung 12: Bezugsquelle des Anforderungsprofils

                                                               Eigenes Anforderungs-
                                                                und Werteprofil des                                               52%
                                                                   Entscheiders
       Anforderungsprofils
        Bezugsquelle des

                                                                      Executive Search
                                                                                                               27%
                                                                          Berater

                                                                     Sonstige, und zwar         7%

                                                                   Unternehmensberater          7%

                                                                           Fachliteratur     5%

                                                                                           0%          10%              20%             30%            40%     50%        60%

     Das Anforderungsprofil wird hauptsächlich durch das persönliche Anforderungs- und Werteprofil
     des Entscheiders determiniert. 27% der befragten Unternehmen setzen außerdem Executive
     Search Berater ein.
18
Abbildung 13: Wer legt das Anforderungsprofil fest?

                                           Geschäftsführung/
                                                                                           54%
                                               Vorstand
                Anforderungsprofil fest?

                                                 Aufsichtsrat/
                                                                                     46%
                                                    Beirat
                     Wer legt das

                                           Human Resources                   26%

                                               Gesellschafter            20%

                                           Sonstige, und zwar     2%

                                                                 0%     10%        20%       30%       40%   50%   60%

                        Das Anforderungsprofil wird vorrangig von Geschäftsführung/Vorstand und Aufsichtsrat/
                        Beirat festgelegt. Ein Viertel der befragten Unternehmen legen das Anforderungsprofil durch
                        die HR-Abteilung fest und ein Fünftel durch Gesellschafter.

                        Abbildung 14: Tools zur Suche von potenziellen Kandidat*innen für Vorstands-/
                        Geschäftsführungspositionen

                                                 Persönliches
                                                                                                 61%
                                                  Netzwerk
     Tools zur Suche von potenziellen
      Kandidat*innen für Vorstands-/
      Geschäftsführungspositionen

                                              Executive Search
                                                                                                 60%
                                                  Berater

                                                   Eigenes
                                                                                           55%
                                                 Unternehmen

                                              Auswertung von
                                                                       15%
                                              Stellengesuchen

                                                     Sonstige,
                                                                  4%
                                                     und zwar

                                                                 0%      10%       20%       30%       40%   50%   60%   70%

                        Die Suche von potenziellen Kandidat*innen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen erfolgt
                        über persönliche Netzwerke, Executive Search Berater und intern im eigenen Unternehmen.
                        Nur zu einem kleinen Teil werden Stellengesuche ausgewertet.

19
3.Erwartungen der Kandidat*innen
     Abbildung 15: Relevante Kriterien von Kandidat*innen für Vorstands- und
     Geschäftsführungspositionen
                                                                     Relevante Kriterien bei der Arbeitgeberwahl von Kandidat*innen für
                                                                                Vorstands- und Geschäftsführerpositionen
             1 = starke Ablehnung / 5 = starke Zustimmung

                                                            5
                                                                  4,58
                                                                                 4,24      4,21         4,13
                                                                                                                  3,95
                                                            4     4,40                                                         3,71
                                                                                           4,26         4,19                             3,59          3,58         3,61
                                                                                 4,00                             4,03                                                              3,39
                                                                                                                               3,68                                        3,16                     Frauen
                                                                                                                                         3,58                       3,43
                                                            3                                                                                          3,26                                         Männer
                                                                                                                                                                                    3,05
                                                                                                                                                                           3,00

                                                            2

                                                            1

     Bei der geschlechterspezifischen Kontrastierung der Anforderungskriterien bei der Arbeitgeberwahl
     zeigt sich nur eine geringfügige Abweichung zwischen Frauen und Männern. Besonders relevant
     sind Gestaltungsfreiräume, Gehalt, Unternehmensvision/Werte und persönliche Weiterentwicklung.
     Im direkten Vergleich weniger relevant sind Gesellschaftsanteile/Stock Options, Work-Life-Balance
     und Familienfreundlichkeit.

     Abbildung 16: Erwartete Relevanz der Kriterien nach Geschlecht
                       Erwartete Relevanz der Kriterien nach Geschlecht
            Familienfreundlichkeit                                                   77%                                                          0%

                                            Work-Life-Balance                                     57%                                             1%

                                                                Flexibilität                        53%                                           0%
            Unternehmensvision
                                                                                                          45%                                     0%
                und Werte
                Mobiles Arbeiten/
                                                                                                                37%                               0%
                  Home Office
                            Sonstige, und zwar                                                                           25%                                 13%
                                                                                                                                                                                                    Frauen
            Gestaltungsfreiräume                                                                                           20%                               11%                                    Männer
                                         Persönliche
                                                                                                                               14%                                  21%
                                       Weiterentwicklung
                                                                 Branche                                                         11%                          14%

                                                                    Gehalt                                                               1%                                             58%
                Gesellschaftsanteile/
                                                                                                                                             0%                                   50%
                   Stock Options
                  Sonstige Benefits
                                                                                                                                             0%                                         60%
                 (z.B. Dienstwagen)
                                                                               90%         70%            50%            30%           10%             10%           30%      50%             70%

     Im Gegensatz zur vorangegangenen Fragestellung werden hier beide Geschlechter explizit gefragt,
     welche Kriterien aus ihrer Sicht eher für Frauen und welche Kriterien eher für Männer relevant sind.

20
Hierbei wird im Gegensatz zur vorangegangenen Fragestellung eine deutliche Differenzierung
                            zwischen Frauen und Männern ersichtlich. Familienfreundlichkeit stellt nach Ansicht beider
                            Geschlechter speziell für Frauen ein enorm relevantes Kriterium dar. Daher ist nicht verwunderlich,
                            dass damit korrelierende Kriterien wie Work-Life-Balance, Flexibilität und mobiles Arbeiten/
                            Homeoffice ebenfalls für Frauen relevant scheinen. Dagegen sind traditionelle Kriterien wie Gehalt,
                            Gesellschaftsanteile/Stock Options und sonstige Benefits (z. B. Dienstwagen) nach Ansicht beider
                            Geschlechter eher relevanter für Männer.

                            Während in Abbildung 15 die tatsächliche Relevanz der Kriterien geschlechterspezifisch kontrastiert
                            dargestellt wurde, zeigt Abbildung 16 die erwartete Relevanz spezifisch nach Geschlecht abgefragt.
                            Der Vergleich beider Abbildungen zeigt, dass die geschlechterspezifische tatsächliche und
                            erwartete Relevanz stark divergiert. Schlussendlich deutet dies darauf hin, dass relevante Kriterien
                            arbeitnehmer- und arbeitgeberseitig klar kommuniziert werden sollten, da angenommene Klischees
                            häufig nicht zutreffen.

                            Abbildung 17: Erfüllungsgrad der befragten Unternehmen hinsichtlich der
                            Anforderungen von Kandidat*innen für Vorstands-/Geschäftsführungspositionen

                                                    Sonstige Benefits
                                                                      2%3%                  20%                                                  59%                                             17%
                                                   (z.B. Dienstwagen)
     Erfüllungsgrad der befragten Unternehmen

                                                Gestaltungsfreiräume           6%          14%               12%                                 43%                                       25%
         hinsichtlich der Anfoderungen von

                                                              Branche          6%                  27%                                      37%                                      30%
            Kandidat*innen für Vorstands-/
             Geschäftsführerpositionen

                                                               Gehalt          6%                      31%                                               50%                                      13%

                                                  Mobiles Arbeiten/
                                                                                9%           14%                   15%                       30%                                     32%                           Sehr hoher
                                                     Home Office
                                                                                                                                                                                                                   Nachholbedarf
                                                Unternehmensvision
                                                                               6%      11%                   21%                                   38%                                     24%                     Hoher
                                                    und Werte
                                                                                                                                                                                                                   Nachholbedarf
                                                           Flexibilität        8%                18%                     17%                             39%                                 18%
                                                                                                                                                                                                                   Geringer
                                                                                                                                                                                                                   Nachholfbedarf
                                                Familienfreundlichkeit         8%                18%                     15%                                 48%                                   11%
                                                                                                                                                                                                                   Gute Aufstellung
                                                     Persönliche
                                                                           5%         12%                           31%                                        42%                                 11%
                                                   Weiterentwicklung
                                                                                                                                                                                                                   Sehr gute
                                                   Sonstige, und zwar                                    50%                                                             50%                                       Aufstellung

                                                 Gesellschaftsanteile/
                                                                                     17%                     19%                     19%                             34%                           10%
                                                   Stock Options
                                                   Work-Life-Balance       5%                23%                                      39%                                      26%                     8%

                                                                          0%          10%          20%             30%         40%         50%         60%         70%         80%          90%             100%

                            Hinsichtlich der Anforderungskriterien von Kandidat*innen für Vorstands-/
                            Geschäftsführungspositionen erfüllen Unternehmen diese vorrangig. Speziell bei den sonstigen
                            Benefits (z. B. Dienstwagen), Gestaltungsfreiräumen und der Branche besteht eine sehr gute
                            Aufstellung. Nachholbedarf besteht lediglich bei der Work-Life-Balance, Gesellschaftsanteile/Stock
                            Options und vereinzelt der persönlichen Weiterentwicklung.

21
4. Zukunftsentwicklung und Hemmnisse
         Abbildung 18: Relevanz der dargestellten Kriterien bis 2025

                                  Familienfreundlichkeit                 9%                                                                61%                                                                                  30%

                                                Flexibilität             11%                                                      48%                                                                                41%

                                   Unternehmensvision
                                                                            12%                                                     47%                                                                              41%
                                       und Werte
     Relevanz der dargestellten

                                     Mobiles Arbeiten/
                                                                            14%                                                        47%                                                                            39%
                                        Home Office
         Kriterien bis 2025

                                  Gestaltungsfreiräume                           18%                                                                 51%                                                                        31%                                      Deutlich
                                                                                                                                                                                                                                                                         unwichtiger
                                     Work-Life-Balance                             21%                                                          41%                                                                       38%
                                                                                                                                                                                                                                                                         Eher
                                       Persönliche                                                                                                                                                                                                                       unwichtiger
                                                                                     23%                                                                    48%                                                                 29%
                                     Weiterentwicklung                                                                                                                                                                                                                   Neutral
                                                    Gehalt               11%                                                            54%                                                                           31%                                5%
                                                                                                                                                                                                                                                                         Eher
                                  Gesellschaftsanteile/                                                                                                                                                                                                                  wichtiger
                                                                       6%                13%                                                      48%                                                              24%                             10%
                                    Stock Options
                                                                                                                                                                                                                                                                         Deutlich
                                                Branche             5%          8%                                                               59%                                                                  17%                          11%                   wichtiger

                                     Sonstige Benefits
                                                       2%                                21%                                                                   52%                                                              21%                      5%
                                    (z.B. Dienstwagen)
                                    Sonstige, und zwar 0%                                                                                                        100%                                                                                         0%

                                                                  0%              10%                20%                30%                    40%                50%             60%               70%              80%                 90%                100%

         Die Relevanz von Anforderungskriterien der Kandidat*innen für Vorstands-/
         Geschäftsführungspositionen wandeln sich. Vereinbarkeit von Familie und Karriere durch flexible
         Arbeitsmodelle, verstärkte Wünsche nach der Sinnhaftigkeit der Arbeit und Gestaltungsfreiräume
         stellen eine relevanter werdende Anforderung dar. Auch die persönliche Weiterentwicklung wird
         vermehrt gefordert. Dagegen werden traditionelle Anforderungen wie Dienstwagen, Gehalt
         und Stock Options weniger relevant.

         Abbildung 19: Hemmnisse zur Steigerung von Gender Diversity in Vorstand/
         Geschäftsführung
                                                                  Hemmnisse zur Steigerung von Gender Diversity in Vorstand/Geschäftsführung
                                   100%

                                    90%

                                    80%
                                                                                                                                                                                  71%
                                    70%
                                                 60%                                               61%
                                    60%
                                                                          53%
                                                                                                   48%                        48%
                                    50%                                                                                                                   45%
                                                                                                                              39%                                                                                                 39%
                                    40%                                                                                                                                           35%                     35%
                                                                          32%                                                                             32%
                                    30%                                                                                                                                                                                            33%
                                                 23%
                                                                                                                                                                                                                                                             20%
                                    20%
                                                                                                                                                                                                                                                             19%
                                                                                                                                                                                                         16%
                                    10%

                                     0%
                                          Vorbehalte männlicher     Zurückhaltung und         Nicht hinreichend       Fehlende Vereinbarkeit           Allgemeine           Nicht hinreichend      Fehlende Talent- und     Unklarheit bezogen        Fehlende rechtliche
                                            Führungskräfte im        Unsicherheit von       viele Kandidat*innen,      von Beruf und Familie         gesellschaftliche      viele qualifizierte   Entwicklungsprogramme      auf Lebensmodelle       Rahmenbedingungen
                                              Unternehmen               Frauen in              die aufgrund der                                         Vorurteile           Kandidat*innen             für Frauen        von Männern und Frauen    (z.B. keine Zeilzeitarbeit
                                                                    Führungspositionen        Arbeitsbelastung                                                                                                                                           für Vorstände)
                                                                                           wirklich auf Vorstands-/
                                                                                           Geschäftsführungsebene
                                                                                              arbeiten möchten

                                                                                                                                                Frauen             Männer

         Frauen sehen insbesondere Vorbehalte männlicher Führungskräfte im Unternehmen als Hemmnis.
         Männer wiederum geben vorrangig an, dass diese Vorbehalte nicht bestünden. Frauen sehen sich
         selbst verstärkt als zurückhaltend und unsicher in Führungspositionen. Einigkeit besteht darin, dass
         noch eine fehlende Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie besteht und gesellschaftliche Vorurteile
         hemmend wirken. Knapp 3/4 der Männer finden, dass es nicht hinreichend qualifizierte Kandidatinnen
         gibt. Nur halb so viele Frauen teilen diese Einschätzung.

22
VI. Empfehlungen für die Praxis
        Ehrliche Bestandsaufnahme zum Thema Diversity
        in Führungspositionen im eigenen Unternehmen
        Mittelständische Unternehmen und Familienunternehmen sollten die Zukunftsbemühungen
        um eine Steigerung der Diversity im Unternehmen allgemein und v.a. in Führungspositionen mit
        einer ehrlichen, auch quantitativen Bestandsaufnahme beginnen. „Lippenbekenntnisse“ helfen hier
        nur bedingt. Stattdessen sollte man sich einen Status Quo der Diversity im Vergleich zur Branche
        und den stärksten Wettbewerbern verschaffen, um auch in Zukunft sowohl strategisch erfolgreich
        als auch als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.

        Diversity planen und nachvollziehen
        Abgeleitet aus den Ergebnissen der Bestandsaufnahme und den unternehmensspezifischen
        Zielsetzungen ist eine integrierte Diversity-Planung zu entwickeln. Hierzu muss neben einer Diversity-
        Vision auch eine Diversity-Strategie mit konkreten Maßnahmen, Budgets und Verantwortlichkeiten
        abgeleitet werden. Diversity ist kein Selbstzweck, so dass es besonders wichtig ist, das Thema
        mit den strategischen Zielen des Unternehmens zu verknüpfen.

        Diversity wirklich vielfältig verstehen
        Nicht nur in unserer Studie, sondern ganz allgemein wird Diversity (zu) oft auf das Thema
        Geschlechtervielfalt verkürzt. Die Diskussionen innerhalb des Unternehmens und mit den relevanten
        Stakeholdern müssen auf die für das Unternehmen erfolgskritischen Diversity-Dimensionen
        ausgeweitet werden.

        Diversity als Thema mit strategischem Mehrwert verstehen
        Wer Diversity „in Quoten“ denkt, hat die Tragweite des Themas noch nicht verstanden:
        Richtig eingesetzt und operationalisiert kostet Diversity nicht mehr als es nutzt, sondern hilft
        dem Unternehmen, die eigenen strategischen Ziele besser zu erreichen. Diversity ist letztendlich
        ein Teil der immer wichtiger werdenden Suche nach den „richtigen Personen auf den richtigen
        Stellen“ zur Neuausrichtung des Unternehmens für die Zukunft.

23
Lebenszyklusbetrachtungen anstellen
            Diversity gilt es nicht nur eindimensional und kurzfristig, sondern dynamisch zu denken. Wir wollen
            mit unserer Studie nicht andeuten, dass Männer oder Frauen, Deutsche oder Ausländer besser
            oder schlechter für eine bestimmte Position geeignet sind. Wir wollen Unternehmen dazu anregen,
            in Lebenszyklen und Phasen zu denken. Vielleicht benötigen Unternehmen in verschiedenen
            Phasen (z.B. Wachstumsphase, Reifephase, Sättigungsphase, Turnaround) nicht nur unterschiedliche
            Führungskräfte, sondern auch ein unterschiedliches Maß an Diversity. In strategischen
            Neuausrichtungen oder disruptiven Wachstumsphasen könnte eine Diversity deutlich hilfreicher
            sein als in einer Krisenphase oder einem Turnaround, in dem schnelle und unangenehme
            Entscheidungen gefragt sind.

            Diversity-Kriterien messbar machen und aktiv kommunizieren
            Diversity wird von vielen Führungsteams, aber auch Aufsichtsräten und Gesellschaftern, zu oft
            als rein weiches Thema verstanden. Analog zur Diversity-Planung sollten Diversity-KPIs abgeleitet
            und die Veränderung dieser KPIs auch aktiv nach innen und außen kommuniziert werden.

In unterschiedlichen
Phasen (Wachstum, Reife)
hat Diversity eine anders
gelagerte Bedeutung.

24
Diversity zur Steigerung von Nachhaltigkeit
     und Sinnhaftigkeit nutzen
     Diversity ist kein isoliertes Thema. Eine starke Diversity kann aktiv zur Verbesserung auch in den
     Bereichen Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit genutzt werden. Diversity ist per se ein Teil der ESG-
     Nachhaltigkeitsindikatoren, sie besitzt also eine interne und externe Steuerungsrelevanz und wird
     von Investoren immer stärker aktiv nachgefragt. Gerade Mittelstand und Familienunternehmen sollten
     ihre Daseinsberechtigung als „Rückgrat der Gesellschaft“ aktiv nutzen, um die von Kandidat*innen
     für Führungspositionen wahrgenommene Sinnhaftigkeit ihres Handelns durch Diversity-Management
     weiter zu steigern.

     Eine starke Diversity auch als Signal für die Arbeitgebermarke
     einsetzen
     Viele Mittelständler und Familienunternehmen bewegen sich im B2B-Bereich. Aber nicht nur diese
     Unternehmen, sondern auch viele Unternehmen im B2C-Bereich, haben noch kein professionelles
     Employer Branding als Teil ihres Personalmanagements. Eine starke Diversity sollte für die Zukunft ein
     aktiver Teil des Employer Branding sein, die Arbeitgebermarke nach innen und außen stärken
     und somit die Arbeitgeberattraktivität steigern.

     Executive Search Berater in die Diversity-Planung aktiv
     einbinden
     In der Studie wurde auch thematisiert, dass Unternehmen im Rahmen der Besetzung von
     Führungspositionen häufig aktiv auf Executive Search Berater zurückgreifen. Diese Partner sollten
     im Rahmen der Diversity-Planung aktiv eingebunden werden, um gemeinsam die Suchstrategien
     und Anforderungsprofile für Schlüsselfunktionen entsprechend auf die geänderten
     Rahmenbedingungen anpassen zu können.

     Um Unternehmen zukunftsfest zu machen, gilt mehr denn
     je: „Nicht nur seltene Erden, sondern seltene Qualifikationen
     sichern“
     Vor allem dort wo nur sehr wenige Talente verfügbar sind und die strategische Relevanz der
     Positionen (sog. Schlüsselpositionen) als sehr hoch einzustufen ist, sollten Unternehmen im klugen
     Zusammenspiel mit externen HR-Dienstleistern attraktive Rahmenbedingungen „für seltene bzw.
     sehr gefragte Schlüsselpositionen“ schaffen und wirksame Rekrutierungs-Pipelines sicherstellen.
     Eine wahrlich strategisch wertige Herausforderung für alle Personalentscheider*innen.

25
Asia/Pacific
                                                        Auckland · Bangalore · Beijing · Chennai
                                                     Hong Kong · Mumbai · New Delhi · Seoul · Perth
                                                         Shanghai · Singapore · Sydney · Tokyo

                                                                Europe, Middle East, Africa
                                                   Amsterdam · Athens · Belgrade · Brussels · Bucharest
                                                  Budapest · Copenhagen · Dubai · Düsseldorf · Frankfurt
                                                    Helsinki · Istanbul · Johannesburg · Lagos · Lisbon
                                                    Ljubljana · London · Lyon · Madrid · Milan · Moscow
                                                    Oslo · Paris · Porto · San Sebastian · Prague · Sofia
                                                      Stockholm · Stuttgart · Vienna · Warsaw · Zurich

                                                                     Latin America
                                                       Bogotá · Buenos Aires · Lima · Mexico City
                                                     Montevideo · Panama City · Santiago · São Paulo

                                                                     North America
                                                        Atlanta · Austin · Baltimore · Birmingham
                                                  Boston · Calgary · Chicago · Dallas · Detroit · Houston
                                                       Los Angeles · Miami · Nashville · New York
                                                         Philadelphia · Raleigh · San Francisco
                                                               Toronto · Washington, D.C.

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