Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein

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Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
Steinberg am Rofan
 Das schönste Ende der Welt
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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Die Bergsteigerdörfer sind eine Initiative der Alpenvereine. Österreichischer Alpenverein, Deutscher
Alpenverein, Alpenverein Südtirol, Slowenischer Alpenverein (Planinska zveza Slovenije), Italienischer
Alpenverein (Club Alpino Italiano) und Schweizer Alpen-Club betreiben gemeinsam die Weiterentwicklung
der Bergsteigerdörfer, welche seit 2016 zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention sind.
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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                                                                 Inhalt

Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention         4
Vorwort                                                                6
Steinberg am Rofan – Das schönste Ende der Welt		                      8
Geschichtliches                                                       10
Besonderheiten                                                        13
Tourentipps Sommer                                                    16
Tourentipps Winter                                                    32
Alternativen für weniger gutes Wetter                                 38
Partnerbetriebe                                                       40
Anreise & Mobilität vor Ort                                           42
Schutzhütten und Almen                                                43
Wanderkarten                                                          44
Wichtige Adressen                                                     45
Impressum, Bildnachweis, Literatur                                    46
Richtiges Verhalten in den Bergen                                     47

                          1. Auflage, Innsbruck 2021
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine
einer gelebten Alpenkonvention
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Legend                                                                                                                                                                         Augsburg
                                                                                                                                                                                                                                                                  !
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     !
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               National border
                                                                                                                                                                                                       München
                                                                                                                          GERMANY
                                                                                                                                                                                                   !
               Perimeter Alpine Convention
                                                                                          Freiburg
                                                                                      !
     !         City
               River                                                                                                                                             Kempten
                                                                                                                                                                                                                                   !
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                                                                                                                                                             !
               Lake                                                             Basel
                                                                            !                                                                 Bregenz                                                                                                                                            Leoben
               Glaciated area (> 3000 m)                                                                                                  !                                                                                                                                                  !
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                                                                                                       !
                                                                                                                                                                           Innsbruck
                                                                S WI TZ E R LAN D                                                    Vaduz
                                                                                                                                                                                              !
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Graz
                                                                                          Luzern                                 !

                                                                          Bern                     !
                                                                      !
                                                                                                            LIECHTENSTEIN
                                                                                Thun
                                                                            !
                                                                                                                                                                                                                                                           Villach         Klagenfurt               Maribor
                                                                                                                                                                                                                                                                       !                                    !
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                                                     Lausanne
                                                 !                                                                                                                                            Bolzano                                                             Jesenice
                                                                                                                                                                                          !                                                                   !

                                                                                                                                                                                                                                                                               Kranj
                                        Genève                                                                                                                                                                                                                             !
                                    !
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ljubljana
                                                                                                                                                                                        Trento                                                                                  !
                                                                                                                                                                                    !                                                                 Nova Gorica
                                       Annecy                                                                                                                                                                                                     !                                                                 Zagreb

!
    Lyon
                                   !
                                                                                                                                                                                                                                                             SLOVENIA                                           !

                                                                                                                                          Bérgamo                                                                                                          Trieste
                                 Chambéry                                                                                             !                                                                                                                !
                             !
                                                                                                                                                             Bréscia
                                                                                                                          Milano
                                                                                                           Novara                                                                                               Pádova ! Venézia
                                                                                                                                                         !
                                                                                                                      !                                                             Verona                                                                                          Rijeka
                                                                                                       !                                                                        !                           !                                                                   !
                           Grenoble
                       !

                                                                               Torino
                                                                           !

                                                                                                                                                                  Parma
                                                                                                                            ITALY                             !

         FRANCE
                                                                                                                                                                                                  Bologna
                                                                                                                                                                                              !
                                                                                                                    Génova
                                                                                                                !

                                                                                                                                                  La Spézia
                                                                                                                                              !

                                                               Nice                                                                                                                           Firenze
                                                                                                                                                                                          !
                                                           !

                                                                MONACO
               Marseille

                                                                                                               O
                                                                                                                             Scale: 1 : 3,300,000
           !

                                                                                                                             0        25            50               100                 150                200
                                                                                                                                                                                                              km

Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention –
Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Österreich

Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher                                                                                                                               gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo
Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro-                                                                                                                               auch immer möglich anzuwenden, nicht nur
päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung                                                                                                                                  im Rahmen von Genehmigungsverfahren,
mit höchsten Zielsetzungen für die nachhalti-                                                                                                                             sondern insbesondere im Hinblick auf inno-
ge Entwicklung im alpinen Raum, ein Meilen-                                                                                                                               vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft-
stein in der Geschichte des Umweltschutzes ...                                                                                                                            liche Entwicklung auf lokaler Ebene.
möchte man meinen. Ganz so ist es aber lei-                                                                                                                               Der Österreichische Alpenverein war maß-
der nicht. Seit den 1950er-Jahren, in denen                                                                                                                               geblich am Zustandekommen der Alpenkon-
die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den                                                                                                                              vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit
Gründungsdokumenten der internationalen                                                                                                                                   jeher versucht er, die Alpenkonvention für
Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint,                                                                                                                                   die breite Öffentlichkeit fassbar zu machen,
bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum Be-                                                                                                                                sie von dem – zugegebenermaßen zum Teil
ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein                                                                                                                                sehr komplizierten – Juristenlatein loszulö-
langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia-                                                                                                                              sen und in ganz konkreten Projekten mit der
len Probleme der Welt jeden Umweltschutz-                                                                                                                                 Bevölkerung umzusetzen.
gedanken mehr denn je in den Hintergrund                                                                                                                                  Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg-
drängen, gewinnt die Alpenkonvention als                                                                                                                                  steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa-
Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es                                                                                                                                 len Projekt legen die Alpenvereine bereits
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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bei der Auswahl der Bergsteigerdörfer in            deln stehen auf dem Programm. Auch abseits
Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien         des Bergsports ist einiges geboten: Mit ge-
und der Schweiz besonderes Augenmerk auf            führten geologischen oder ornithologischen
die Geschichte der Gemeinden, auf ihre Ent-         Wanderungen, Besuchen von Bergwerksstol-
scheidungen in der Vergangenheit und ganz           len, Museen und alten Werkstätten gibt es
besonders auf ihre zukünftigen Entwick-             eine Vielzahl von Möglichkeiten. Oft reichen
lungsziele. Denn nicht jedes Bergsteigerdorf        aber auch schon ein warmes, trockenes Plätz-
aus den Anfangsjahren des Alpintourismus            chen am Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes
ist bis heute ein solches geblieben. Viele Ge-      Buch, zum Beispiel über die Alpingeschichte
meinden haben sich ganz dem Wintertou-              der Region, um einen verregneten Nachmit-
rismus verschrieben, haben die Berghänge            tag zu genießen.
planiert, entwässert, Speicherseen gegraben,        Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine
gesprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen        Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs-
gebaut – „alles für den Gast“. Für die ortsansäs-   orte aussucht, in denen es noch einiger-
sige Bevölkerung resultiert daraus die Abhän-       maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen
gigkeit von einem sich immer schneller dre-         Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die
henden Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen        Eigenverantwortung und Umweltbewusst-
Höhepunkt noch nicht erreicht scheint.              sein mitbringen oder zumindest sehr offen
                                                    dafür sind. Und mit dem Besuch in einem
Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich              der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte
die projekttragenden Alpenvereine mit den           Symbiose: Denn während der Gast endlich
Sektionen und dem Ständigen Sekretariat             den Alltag hinter sich lassen kann, werden
der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande-           in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten,
rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und         können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus-
Tourismus jener Gemeinden an, die sich be-          kommen finden, werden Nächtigungen auf
wusst für eine nachhaltige, eigenständige           Schutzhütten gebucht, findet das regionale
und selbstbewusste Entwicklung entschie-            kulinarische Angebot seine Abnehmer – und
den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer         genau DAS entspricht einer gelebten Um-
sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im          setzung der Alpenkonvention – die Balance
Alpenraum mit einer entsprechenden Relief-          zwischen Schutz der Gebirgsregionen und
energie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi-      einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung.
ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und        Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der
ihre starke Alpinkompetenz.                         Region zu halten und nicht an regionsfremde
Zusammen mit den Sektionen des Alpenver-            Investoren abzugeben.
eins wird an einer umfangreichen Angebots-
palette an Aktivitäten, die ohne technische         Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und
Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Je nach          Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter-
Charakter des Bergsteigerdorfes kann sich der       nationale Projektteam Bergsteigerdörfer –
Gast in einer weitestgehend unverbrauchten          sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer
Landschaft aktiv erholen: Wandern, Berg-            können eine echte Vorreiterrolle für die Um-
steigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen,        setzung der Alpenkonvention im Alpenraum
Schneeschuhwandern, Langlaufen und Ro-              einnehmen.
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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Herzlich willkommen
am schönsten Ende der Welt!

Steinberg am Rofan, liebevoll auch als das      center Rofan“ begleitet Sie gerne bei Ihren
schönste Ende der Welt bezeichnet, reiht        alpinistischen Aktivitäten und sorgt für un-
sich am 12. September 2021 in die Riege der     vergessliche Erlebnisse in der Steinberger
Bergsteigerdörfer ein.                          Bergwelt und im Karwendel rund um den
                                                Achensee.
Steinberg war schon immer auf einen sanf-
ten Tourismus ausgerichtet. Die vielen klein-   Das Sonnenplateau Steinberg ist auf 1.015 m
strukturierten Betriebe in Familienhand ha-     Seehöhe gelegen und bietet nicht nur im
ben seit jeher mit großer Gastfreundschaft      Sommer vielfältige Aktivitäten. Auch im Win-
und Herzlichkeit Gäste zur Sommerfrische        ter locken ein kleines Anfänger- und Fami-
und zum Wintersport beherbergt.                 lienschigebiet, ausgedehnte Langlaufloipen
Die himmlische Ruhe und unverbrauchte Na-       im klassischen und im Skating-Stil, eine be-
tur sind nach wie vor das zentrale Motiv un-    leuchtete Rodelbahn u. v. a. m. Wintersport-
serer Gäste um nach Steinberg zu kommen.        ler nach Steinberg.
Genau diese Kostbarkeiten haben schon vor
über 100 Jahren Wanderer und Bergsteiger        Mit harter Arbeit und viel Schweiß haben bis
nach Steinberg gelockt.                         heute die Steinberger Bauern den Ort mit
Das Gästebuch des ehemaligen Gasthofes          einer nachhaltigen Land- und Forstbewirt-
Kirchenwirt aus dem Jahr 1895 legt mit ei-      schaftung gehegt und gepflegt. Die bunten
nigen Einträgen über die unzähligen Erstbe-     Blumenwiesen im Tal, die Kräuterweiden auf
steigungen und Erstbegehungen im Rofan          den Almen sowie der majestätisch anmuten-
und am Guffert von berühmten Bergsteiger-       de Bergwald haben eine eigene Aura und la-
legenden wie zum Beispiel Joseph Nieberl,       den zum Energie-Tanken ein.
Hermann Buhl, Hans Dülfer, Hans Fiechtl, Pe-
ter Habeler und Mathias Rebitsch schriftlich    Um dieses Naturjuwel Steinberg weiterhin
Zeugnis ab.                                     zu erhalten und den gewachsenen Weg des
                                                sanften Tourismus abzusichern, hat der Ge-
Das weitläufige Wander- und Bergwegenetz        meinderat im Februar 2017 einen Wertekata-
lädt dazu ein, auf den Spuren dieser kühnen     log beschlossen. Seither werden alle Projekte
Bergpioniere die umliegenden Gipfel zu er-      und Entwicklungen auf dieser Grundlage be-
klimmen. Die örtliche Bergschule „Alpin-        wertet, ob diese zu Steinberg passen.
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„Bitte schaut mir auf meine Gemeinde Stein-
berg, damit die Ruhe und Natur – das Kapital
von Steinberg – immer erhalten bleibt!“
Mit diesen Worten erinnern wir uns gerne an
einen ganz besonderen Steinberger Bürger,
Dr. Wolfgang Burhenne, den Mitbegründer
und Doyen der Alpenkonvention. Dieser Ver-
antwortung sind wir uns bewusst.

Das Gütesiegel „Bergsteigerdorf“ ist ein
Versprechen an die zukünftigen Generatio-
nen, das Naturjuwel Steinberg zu behüten
und gleichzeitig ein sichtbares Qualitäts-
zeichen für alle Steinberg-Gäste und Natur-
Liebhaber.

Wir freuen uns, Sie in Steinberg am Rofan –
am schönsten Ende der Welt – willkommen
heißen zu dürfen!

Helmut Margreiter
Bürgermeister Steinberg am Rofan
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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Steinberg am Rofan
Das schönste Ende der Welt

                       LAGE
                       Die weitläufige Streusiedlung Steinberg am Rofan liegt im Tiroler Un-
                       terinntal nördlich des Inns in der Region Achensee. Das Dorf breitet
                       sich in einem weiten, sonnigen Talkessel am Ende des ca. 20 km lan-
                       gen Seitentals aus, das nördlich vom Achensee nach Osten abzweigt.

Drei mächtige Berggruppen umrahmen den Talkessel von Steinberg. Im Süden das Rofan,
auch der „Rosengarten Nordtirols“ genannt, mit dem höchsten Gipfel Hochiss (2.299 m). Im
Westen erheben sich die Unnütze (2.078 m). Im Norden steht als eigenständiger Gebirgsstock
der Guffert (2.194 m), hinter dem das bayerische Bergsteigerdorf Kreuth liegt.

GEMEINDE
Steinberg am Rofan (1.015 m) hat sich als Talschlussgemeinde bis heute eine einzigartige un-
berührte Natur- und Kulturlandschaft erhalten, die seinesgleichen sucht. Das kleine Dorf zählt
ca. 300 Einwohner. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Vordersteinberg, Außerstein-
berg und Hintersteinberg.
Steinberg am Rofan Das schönste Ende der Welt - Deutscher Alpenverein
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GEBIRGSGRUPPEN             SCHUTZHÜTTEN
Brandenberger Alpen        Gufferthütte (1.475 m)
Rofangebirge               DAV-Sektion Kaufering

                           Erfurter Hütte (1.834 m)
WICHTIGE GIPFEL            DAV-Sektion Ettlingen
Guffert (2.194 m)
Vorderunnütz (2.078 m)     Bayreuther Hütte (1.576 m)
Hochunnütz (2.075 m)       DAV-Sektion Bayreuth
Hinterunnütz (2.007 m)
Kotalmjoch (2.122 m)
Spieljoch (2.236 m)        BEWIRTSCHAFTETE ALMEN &
Sagzahn (2.228 m)          JAUSENSTATIONEN
Stuhljöchl (2.157 m)       Schönjochalm (1.287 m)
Stuhlböcklkopf (2.169 m)   Enteralm (1.324 m)
Hochiss (2.299 m)          Blaubergalm (1.552 m)
Seekarlspitze (2.261 m)    Köglalm (1.428 m)
Roßkopf (2.257 m)
Rofanspitze (2.259 m)
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Geschichtliches

Historische Entwicklung                          statt der romanischen Kirche eine neue Kirche
Die ersten menschlichen Spuren im Steinber-      im gotischen Stil erbaut und 1715 bis 1719
ger Gebiet reichen bis in die vorgeschicht-      im barocken Stil umgestaltet. Die Seeoner
liche Zeit zurück. In der Zeit von 500 v. Chr.   Benediktiner waren bis 1803 die Grundher-
drangen von Süden die Etrusker, von Norden       ren Steinbergs. Bis 1818 gehörte Steinberg
die Kelten vor. In einer Höhle in der Nähe des   zur Erzdiözese Freising, von da an zur Erz-
Guffert beim Schneidjoch wurde 1957 ein          diözese Salzburg.
Quellheiligtum aus dieser Zeit mit rätischen     Steinberg gehörte bis 1504 zum Herzogtum
Felsinschriften entdeckt. Die Kultstätte ist     Bayern. Zusammen mit den Landgerichten
eine der ältesten Tirols und gehört zum Euro-    Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg wurde
päischen Kulturerbe (siehe S. 13).               es unter Kaiser Maximilian I. habsburgisch.
Steinberg wurde ab dem 8. Jahrhundert von        Das bayrische Landrecht galt dennoch wei-
Bayern und von Breitenbach im Inntal her be-     tere zwei Jahrhunderte. Von 1805 bis 1814
siedelt. Um das Jahr 1000 wird das „Land im      nochmals bayrisch, wurde Steinberg 1811
Gebirge“ – unter anderem Steinberg – vom         eine eigenständige Gemeinde und danach
Grafengeschlecht der Aribonen der von ih-        wieder habsburgisch beziehungsweise ös-
nen gestifteten Benediktinerabtei Seeon          terreichisch.
(944–1803) geschenkt. Der Kirchenpatron          Wegen der abgelegenen und damit sicheren
der Grafen und des Klosters ist der Hl. Lam-     Lage erhielt Steinberg 1606 die Erlaubnis für
bert. 1188 wurde die damalige romanische         die Herstellung von Schießpulver in einer
Kirche durch den Bischof von Brixen wieder-      Pulvermühle. Der Steinberger Hofname „Pul-
um dem Hl. Lambert geweiht. 1419 wurde an-       verer“ deutet heute noch darauf hin.
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Alpingeschichte
Seit den Anfängen des modernen Alpi-
nismus locken die Berge des Rofan und
der Guffert immer wieder Bergsteiger
und bekannte Alpinisten an.
1894 errichteten die Steinberger das
erste Gipfelkreuz auf dem Guffert. Die
erste Seite des Gästebuchs des Kirchen-
wirts, auf dessen Platz heute das Dorf-
haus Steinberg steht, ist diesem Ereignis
gewidmet. In dem Buch sind 1909 unter
anderem einige Erstführen der berühm-
ten Brüder Nieberl aus München zu fin-
den. Tragisch ist die Eintragung vom töd-
                                                  Aus dem Fremdenbuch des Gasthofs Kirchenwirt.
lichen Absturz von Joseph Nieberl an der
Guffert-Südkante am 4.9.1911, nur zwei Tage
nach seiner Erstbegehung der Rofanspitze-      gingen. Heute kümmert sich die Wanderwe-
Nordwand.                                      gegemeinschaft Achensee zusammen mit
Bereits um 1900 hatte die Sektion München      der DAV-Sektion Kaufering um das gesamte
des Deutschen Alpenvereins die Wegbetreu-      Wegenetz.
ung für das gesamte Gebiet zwischen Wild-      1929 rechnete man mit etwa 500 Sommer-
bad Kreuth und dem Rofan übernommen.           gästen, der Fremdenverkehrsverband Stein-
Bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg     berg wurde gegründet und der Ortsname
waren es freiwillige Helfer aus der Bevölke-   Steinberg erhielt den Zusatz „Rosengarten
rung, die dem Alpenverein bei der Instand-     Nordtirols“. Heute wird Steinberg auch das
haltung und Markierung der Wege zur Hand       „Schönste Ende der Welt“ genannt.

                                                   Alter Wegweiser im Alpinen Museum, München.
12

Für die Wanderer und Kletterer wurden 1895
die Erfurter Hütte, 1908 die Bayreuther Hütte
und 1926 die Gufferthütte erbaut.
Im Winter 1931/32, in einer Zeit, da der Win-
tersport in Tirol schon größere Bedeutung
erlangt hatte, wurden in Steinberg ganze
15 Skifahrer gezählt. Allerdings nahmen im
gleichen Jahr Steinberger Kinder bereits an
einem Skiwettbewerb in Achenkirch teil.
1972 wurde der Gfaßkopf-Lift gebaut, 1976
fanden in Steinberg die Tiroler Alpinen Ski-
meisterschaften statt.
Mit dem Aufleben des Langlaufs wurde in
den 1980er-Jahren die erste Langlaufloipe
angelegt.
1956 wurden die bis dahin beschlagnahmten
Hütten und Wege dem Alpenverein zurück-
gegeben. Im gleichen Jahr wurde die Seil-
bahn von Maurach zur Erfurter Hütte gebaut                   Historische Aufnahme am Zireiner See.
und das gesamte Gebiet des Rofan und der
Brandenberger Alpen von Wanderern, Al-
pinisten und Naturliebhabern zunehmend
besucht. Trotz der großen Beliebtheit konnte    Nordwand Y-Ausstieg, Hochiss-Nordwand,
es seine Ursprünglichkeit und Ruhe weitest-     Guffert-Südkante (mit Hans Dülfer).
gehend bewahren.                                  Hias Rebitsch: Sagzahn: Direkte Ostwand
                                                und Nordost-Kante, Rofanspitze: Ostwandka-
Die Wände des Rofan ziehen bis heute die        min, direkte Nordost-Kante (Rebitschkante).
Kletter-Elite an. Die für damalige Verhält-       Hermann Buhl: Rofanspitze („Buhldach“).
nisse schwierigsten Erstbegehungen unter-
nahmen bekannte Kletterer wie Hans Fiechtl,     Im (nicht mehr verlegten) AV-Führer Rofan/
Hans Dülfer, Hias Rebitsch, Hermann Buhl        Brandenberger Alpen (5. Auflage 1983) sind
und Peter Habeler.                              dutzende Wanderungen und Klettertouren
                                                aller Schwierigkeitsgrade umfassend be-
Einige ausgewählte Erstbegehungen:              schrieben. Für die Sportkletterer gibt es eige-
   Hans Fiechtl (Erfinder des geschmiede-       ne Sportkletterführer mit einer riesigen An-
ten Felshakens „Fiechtlhaken“): Seekarlspitze   zahl von Möglichkeiten.

BUCHTIPP:
Pater Thomas Naupp OSB: Steinberg am Rofan – Ein Tiroler Bergdorf im Wandel der Zeit.
Edition Tirol, 2014, erhältlich im Dorfhaus Steinberg
13

                                                     Besonderheiten
Rätische Inschriften – Eine vorchristliche       RAMSAR Schutzgebiet
Kultstätte im Rofangebirge                       Wildalmfilz und Bayerische Wildalm
Am Nordabhang des Schneidjochs in der            Auf einer Fläche von 132 km², in etwa 1400 m
Nähe des Guffert befindet sich in einem sel-     Höhe befindet sich ein einmaliges Feucht-
ten begangenen Gebiet auf rund 1.500m            und Moorgebiet, das Tiroler Wildalmfilz und
Seehöhe eine Höhle in Form einer Felsspalte,     die Bayerische Wildalm. Der zusammenhän-
deren Wände mit eingemeißelten rätischen         gende Moorkomplex ist 2005/2007 in die
Schriftzeichen bedeckt sind. Diese Zeichen       Liste der Feuchtgebiete von internationaler
lassen sich über Umwege vom etruskischen         Bedeutung aufgenommen und als grenz-
Alphabet ableiten und wurden von den Rä-         überschreitendes RAMSAR-Gebiet ausgewie-
tern, also vorrömischen Alpenbewohnern,          sen. Das Feuchtgebiet liegt in einer Karstwan-
verwendet.                                       ne mit einem eigenen Mikroklima und einem
Insgesamt handelt es sich um acht Inschrif-      besonderen Wasserhaushalt. Es besteht aus
ten, deren Lesung lange Zeit ein völliges Rät-   Hang-, Durchströmungs- und Versumpfungs-
sel blieb. Jüngste sprachwissenschaftliche       mooren mit den jeweiligen typischen Pflan-
Analysen haben jedoch ergeben, dass hier         zengesellschaften. Das abfließende Wasser
unter anderem ein Mann namens Kastrie Et-        verschwindet in einem Schluckloch und
hunnu und später wohl auch dessen beide          fließt unterirdisch weiter. Das einsame, ab-
Söhne rituelle Weihehandlungen vorgenom-         geschiedene Gebiet kann sowohl von Bran-
men haben. Analysen in der Höhle deuten          denberg als auch von den Bergsteigerdör-
auf ein Quellheiligtum hin.                      fern Steinberg und Kreuth aus erwandert
Die 2.000 bis 2.500 Jahre alten Inschriften      werden.
sind das bedeutendste Zeugnis rätischer
Sprache in Nordtirol und wurden daher von        Künstler und Musiker in Steinberg
der EU zum Europäischen Kulturerbe erkoren.      Professor Richard Agreiter, Bildhauer und
                                                 frei schaffender Künstler in Steinberg, ist
                                                 international durch seine Bronzeskulpturen
                                                 bekannt geworden. Der Künstler fertigt alle
Rätische Inschriften.
                                                 Skulpturen vom Entwurf bis zum Guss in sei-
                                                 ner eigenen Gießerei. Mit seinen Großplasti-
                                                 ken zählt er zu den großen österreichischen
                                                 Bildhauern der Gegenwart.

                                                                Wildalmfilz und Bayerische Wildalm.
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                                               Steinberg als seinen inspirierenden Malplatz.
                                               Neben dem expressionistischen Maler Oskar
                                               Graf (1878–1958), hat sich der Kramsacher
                                               Andreas Einberger (1878–1952) mit seinen
                                               Winter- und Sommerbildern der Ampmoos-
                                               alm ein künstlerisches Denkmal gesetzt. Sei-
                                               ne Motive spiegeln sein Leben als Bauernbub
                                               und Hirte auf der Ampmoosalm wider.
                                               Der Jenbacher Karl Ihler (1897–1972) war Ar-
                                               beiter bei den Jenbacher Berg- und Hütten-
                                               werken, bevor er – von Gustav Bechler ent-
Skulptur von Prof. Richard Agreiter.
                                               deckt – mit 35 Jahren Kunstmaler wurde. Als
                                               „Maler vom Achensee“ wurde Karl Ihler für
                                               seine bestechenden Farbkompositionen und
Ein berühmter Steinberger ist auch der Hof-    seine kraftvollen Landschafts-, Menschen-
und Kirchenmaler Simon Gassner (1755–1830).    und Tierbilder berühmt.
Er arbeitete in Rom, Ungarn, Wien, Landshut
und Karlsruhe. Gassner zählt zu den Mitbe-     Steinberg ist ein musikalisches Dorf. Die Pfle-
gründern der Lithographie (Steindruck).        ge besonders der instrumentalen Musik hat
Der Münchner Kunstmaler Gustav Bechler         hier eine lange Tradition. Die Bundesmusik-
(1870–1959) malte in seinem Steinberger Ate-   kapelle feierte bereits 1977 ihr 100-jähriges
lier die großartigen Winterbilder des Rofan    Bestehen. Zufällig aufgefundene Noten aus
und Szenen aus dem harten Leben der Berg-      dem Jahre 1837 belegen, dass es bereits zu
bauern. Der Künstler liebte ganz besonders     dieser Zeit eine kleine Musikkapelle gab. 1909

UNSER BAYERISCHER NACHBAR, DAS BERGSTEIGERDORF KREUTH
Kreuth wurde 2018 als viertes Bergsteigerdorf in Bayern ausgezeichnet. Zwischen dem öster-
reichischen Nachbarort Steinberg und Kreuth gibt es enge historische und grenzübergreifen-
de Verbindungen, welche durch die Gemeinschaft der Bergsteigerdörfer noch mehr gestärkt
wird. Der Münchener Historiker Dr. Rudolf Röder schloss beide Orte in sein Herz. Von ihm
stammen die umfangreichen Wegebeschreibungen und -markierungen rund um Steinberg.
Für Kreuth hat er in einem kleinen Heft (Herausgeber Verkehrsamt Kreuth, erschienen in den
1950er-Jahren, Schutzgebühr 25 Pfennige) „Spaziergänge“, „Wanderun-
gen und Touren“, sowie „Größere Touren“, unter anderem mit der Be-
steigung des Gufferts ausführlich beschrieben.

Sowohl Kreuth als auch Steinberg gehören zum Arbeitsgebiet der DAV-
Sektion Kaufering. Ein markierter Weg von Kreuth über die Blauberge
nach Steinberg besteht seit Langem. Vielfältige gemeinsame Ideen
und Aktivitäten der beiden Bergsteigerdörfer sind angedacht, um das
Anliegen der Bergsteigerdörfer nicht nur bei den Gästen, sondern ganz
besonders auch bei den Gemeindebürgern zu vertiefen.
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                                                                            Fronleichnamsprozession.

wurde die „Musikgesellschaft“ mit “einheit-
licher Tracht im bayerischen Stil“ gegründet.
1923 rückte die Kapelle erstmalig nach Mau-
rach aus. Seither begleitet die Bundesmusik-
kapelle, die inzwischen auf etwa 35 Instru-
mentalisten aus fast jeder Steinberger Familie
gewachsen ist, die dörflichen Feste und Fei-
ern. Der Steinberger Kirchenchor und weitere
Volksmusikgruppen tragen darüber hinaus
zu einer lebendigen Pflege der Musik bei.
                                                                   Die Bundesmusikkapelle Steinberg.
Gelebtes Brauchtum
Eine kleine Dorfgemeinschaft, in der jeder
jeden kennt, ist der ideale Nährboden für ein     Regionale Spezialitäten am Bauernmarkt.
lebendiges Brauchtum. Dies gilt auch und
in besonderem Maße für Steinberg. Im jah-
reszeitlichen Rhythmus gibt es eine Fülle an
Festen und Veranstaltungen musikalischer,
sportlicher und traditioneller kirchlicher Art.
Von Drei-Königs-Umgang, Faschingstreiben,
Skirennen, Palmbuschentragen, Flurprozes-
sionen über Musikfeste der Bundesmusikka-
pelle, dem musikalischen Almhoangascht bis
hin zum regelmäßigen Bauernmarkt (siehe S.
45), dem Adventmarkt und dem „Aufkocht we-
ascht“ der Steinberger Frauen und zu verschie-
densten Veranstaltungen im Dorfhaus reicht
der bunte Reigen der Steinberger „Gmoa“.
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Tourentipps Sommer

Steinberg ist ein Paradies für jene, die gern in den Bergen unterwegs sind. Stille Schluchten,
sanfte und wilde Gipfel, grandiose Fern- und Tiefblicke, traumhafte Pfade und Rastplätze ma-
chen jede Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

WEITWANDERN

Adlerweg
Der Adlerweg verläuft auf 33 Etappen von          Etappen mit alpinen Herausforderungen
Osten nach Westen durch ganz Tirol. 413 Ki-       warten in den Brandenberger Alpen rund um
lometer und 31.000 Höhenmeter gilt es ent-        Steinberg. Beinahe bei jedem Schritt eröffnen
lang der Strecke zu bewältigen.                   sich großartige Fotomotive: Ein Meer an Al-
Der Wegverlauf gleicht der Silhouette eines       penblumen blüht auf sanften Gebirgsmatten,
Adlers, der mit weit ausgebreiteten Schwin-       dahinter erheben sich steile Felsformationen.
gen in den Lüften schwebt. Der Weitwander-        Der östliche Teil des Gebirgszugs erstreckt
weg ist dabei in zwei Routen unterteilt: 24 Ta-   sich als Pendlingzug von Steinberg/Branden-
gesetappen führen quer durch die Bergwelt         berg bis Kufstein, der westliche Teil zwischen
Nordtirols, die zweite Route durchquert auf       Brandenberger Ache und Achensee.
neun Tagesetappen die Glockner- und Vene-         Der höchste Gipfel dort ist die Hochiss mit
diger-Gruppe in Osttirol.                         2.299 Metern, einen markanten Felskamm
Vier herrliche, aber anspruchsvolle Adlerweg-     bilden unter anderem die Dalfazer Wände.
17

Adlerweg-Etappe 04:
Kufstein – Gasthof Buchacker
Ausgangspunkt: Unterlangkampfen
11 km, 1.330 m Aufstieg, 5,5 h Gehzeit
Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 05:
Gasthof Buchacker – Pinegg
Ausgangspunkt: GH Buchacker
18 km, 980 m Aufstieg, 6 h Gehzeit
Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Adlerweg-Etappe 06:
Pinegg – Steinberg am Rofan
Ausgangspunkt: GH Gwercherwirt
18 km, 1.100 m Aufstieg, 5 h Gehzeit
Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 07:
Jausenstation Waldhäusl – Erfurter Hütte
Ausgangspunkt: GH Waldhäusl in Steinberg
18 km, 1.590 m Aufstieg, 7 h Gehzeit
                                                                        Edelweiß am Zireiner See.
Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Genauere Informationen mit Beschreibung der einzelnen Etappen, interaktiven Karten, GPS-Tracks
und vielem mehr gibt es unter www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/21729786
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                                                                    Auf dem Weg zur Dalfazalm.

3 Tage durchs wilde Rofan                       3. Etappe: Dalfazalm – Steinberg
Diese genussreiche, aber recht anspruchsvol-    Dalfazalm, Steinernes Tor, Kögljoch, Schön-
le Hüttenwanderung führt durchs Rofan mit       jochalm, Steinberg (1.015 m)
seinen stillen Schluchten und wilden Gipfeln.   15 km, 810 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit
Grandiose Fern- und Tiefblicke, traumhafte
Pfade und Rastplätze, urige Einkehren und       Tipp:
Hütten machen diese Tour zu einem unver-        Die ortsansässige Bergschule bietet diese
gesslichen Erlebnis.                            Tour auch als geführte Wanderung an.
                                                Mehr Infos unter www.alpincenter-rofan.at
1. Etappe: Steinberg – Bayreuther Hütte
Steinberg, Ampmoosalm, Marchgatterl, Zirei-
ner See, Bayreuther Hütte (1.576 m)
14 km, 1.270 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit

2. Etappe: Bayreuther Hütte – Dalfazalm
Bayreuther Hütte, Vorderes Sonnwendjoch,
Scherbensteinalm, Grubascharte, Spieljoch,
Dalfazalm (1.576 m)
12 km, 1.310 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit

                             Die Ampmoosalm.
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WANDERUNGEN LEICHT                               Gaismoosstollen-Runde
                                                 Einfacher Rundweg mit tollen Aus- und Tief-
Bärenwald-Runde                                  blicken.
Sonniger Panoramaweg mit Blick aufs Dorf         Von der Kirche ein kurzes Stück auf der Stra-
und die umliegenden Berge.                       ße Richtung Süden, dann links Richtung
Von der Kirche nach Norden der Beschilde-        Steinberger Loch der Beschilderung folgen.
rung folgend abwärts zum Mühlbach, die           Im Loch über den Mühlbach und nach rechts
Straße überqueren und auf dem Wiesenweg          über eine weitere Brücke. Nun an der Grund-
aufwärts, am Mühlegghof vorbei zur oberen        ache flussaufwärts, nach ca. 1 km rechts über
Teerstraße. Dann nach rechts und nach dem        eine Brücke dem Schild Gaismoosstollen fol-
letzten Haus links ein kurzes Stück die Forst-   gen. Durch den kleinen Tunnel vorbei an ei-
straße entlang. Vor dem Schild „Guffert“         nem rauschenden Tobel bergauf über einen
dem mittleren Fahrweg zum Bärenwaldweg           kleinen Pfad mit schönen Aus- und Tiefbli-
folgen. Auf diesem Weg bis zum westlichen        cken wieder nordwärts Richtung Steinberg
Guffertanstieg. Links abwärts halten, später     und zurück zum Ausgangspunkt.
am Gasthof Waldhäusl vorbei und links hal-       5,5 km, 330 Hm Aufstieg, 2 h Gehzeit
tend wieder zurück zur Kirche.
4 km, 180 Hm Aufstieg, 1,5 h Gehzeit             Enteralm-Runde
   Erweiterung Panoramaweg (ca. 30 min):         Durch das romantische Grundachental mit
Ab dem Gasthof Waldhäusl rechts weiter zur       schönen Blicken aufs Rofan.
Landesstraße, diese anschließend links in        Vom Parkplatz im Steinberger Loch (904 m)
den Sandbichlweg queren. Auf diesem am           rechts über die Brücke und an der Grund-
Parkplatz des Rofanlifts II vorbei und nach      ache ca. 3 km entlang Richtung Schmalz-
ca. 300 m links zu einem Bauernhof abbie-        klausenalm. Am Wasserfall durch den Tunnel
gen. Hinter diesem Bauernhof zurück zum          weiter bis Abzweig. Dort der Beschilderung
Ausgangspunkt.                                   zur Enteralm bis zur Einmündung des Ad-
                                                 lerwegs (401) folgen. An der Unteren Küh-
Loch-Runde                                       lermahdalm vorbei, hier rechts aufwärts
Kurze Runde über schöne Pfade.                   über Wiesenweg (markanter Übersteig) zur
Von der Kirche ein kurzes Stück auf der Stra-    Oberen Kühlermahd. Hier rechts halten bis
ße Richtung Süden, dann links Richtung           zur Forststraße und dieser ca. 500 m rechts
Steinberger Loch der Beschilderung folgen.       folgen. Danach über Karrenweg links bis zur
Im Loch links auf der Straße bergauf am          Enteralm (1.324 m, bewirtschaftet). Von der
Mühlbach entlang bis zu einer kleinen Holz-      Enteralm zurück zur Oberen Kühlermahd,
brücke. Über die Brücke dem Steig Richtung       weiter zum Durrahof. Nach dem Hof links
Hinterberg folgen. An einer kleinen Abzwei-      durch den Wald zum Ausgangspunkt.
gung links halten. Dem beschaulichen Wald-       15 km, 760 Hm Aufstieg, 5 h Gehzeit
weg folgen bis zur Teerstraße, dort links           Erweiterung zur Labeggalm
Richtung Mühlegg. Am Hof Mühlegg vorbei          An der Abzweigung des Karrenwegs zur Ent-
bergab über die Wiesen und einen kleinen         eralm geradeaus bis zur schön gelegenen
Waldweg Richtung Mühlbach. Über die Brü-         Labeggalm mit grandiosem Blick in die Zen-
cke und ansteigend zurück zum Ausgangs-          tralalpen. Von dort ein Stück zurück auf glei-
punkt.                                           chem Weg und rechts der Beschilderung zur
3,5 km, 250 Hm Aufstieg, 1,5 h Gehzeit           Enteralm folgen. Der Weg führt dabei über
20

den Ameiskogel (1.518 m). Nach einer Jause      Hinterbergweg
auf der Enteralm (1.324 m, bewirtschaftet)      Beschaulich auf schmalen Wegen ans östli-
über den Karrenweg zurück zur Forststraße,      che Ende Steinbergs.
zur Oberen Kühlermahd, weiter zum Durra-        Von der Kirche nach Norden der Beschilde-
hof. Nach dem Hof links durch den Wald zum      rung folgend abwärts zum Mühlbach, die
Ausgangspunkt.                                  Straße bergab bis zu einer kleinen Holzbrü-
19 km, 1.050 Hm Aufstieg, 6,5 h Gehzeit         cke. Über die Brücke Richtung Hinterberg.
                                                An einer kleinen Gabelung rechts halten. Der
Rätische Inschriften und Geolehrpfad            Weg führt teilweise sehr schmal durch lich-
Abwechslungsreiche Runde für Entdecker.         ten Wald, später auf breiterem Weg durch
Vom Parkplatz Bergalm (997 m) auf der Lan-      Hochwald. Nach einer Brücke geht es aus-
desstraße ca. 500 m Richtung Achenkirch bis     sichtsreich auf einem Fahrweg nach Außer-
zur ersten, rechts abzweigenden Forststraße.    steinberg bis zu einer Asphaltstraße. Auf
Von dort am Weißenbach entlang Richtung         dieser oder auf gleichem Weg zurück nach
Weißenbachalm. Ein schöner Steig führt          Steinberg.
von dort weiter Richtung Schneidalm und         Achtung: Der Weg zwischen Mühlbach und
zur Höhle mit rätischen Inschriften. Von dort   Beginn Karrenweg nahe Außersteinberg ist
Richtung Klausbodenalm und in Folge weiter      schmal, teilweise ausgesetzt, für kleinere
Richtung Gufferthütte (1.475 m, bewirtschaf-    Kinder nur bedingt geeignet.
tet). Nach einer Jause über die Forststraße     8 km, 450 Hm Aufstieg, 3,5 h Gehzeit
(Geolehrpfad) am Ampelsbach bergab zum
Parkplatz Köglboden. Von dort entweder ne-      Schönjochalm
ben der Straße ca. 1 km zu Fuß oder mit dem     Aussichtsreiche Wanderung über wunderba-
Bus zurück zum Ausgangspunkt.                   re Waldwege zur urigen Schönjochalm.
14 km, 780 Hm Aufstieg, 4,5 h Gehzeit           Von der Kirche westlich am Mesnerhof vor-
                                                bei über den Wiesenweg zum Obermoos-
                                                hof. Von dort links ein kleines Stück auf der
                                                Straße bis zur Bushaltestelle und weiter über
                                                den Waldweg bergauf bis zur Forststraße,
                                                diese überqueren und rechts halten, auf
                                                dem Gfaßkopfweg zum Gfaßsattel mit Mar-
                                                terl und Bank. Von dort links kurz auf der
                                                Forststraße und weiter links auf den Wald-
                                                weg (Schönjochalmweg) und weiter zur
                                                Schönjochalm (1.287 m, bewirtschaftet). Am
                                                schönsten ist der gleiche Weg zurück oder
                                                auf der Forststraße zurück nach Steinberg.
                                                12 km, 500 Hm Aufstieg, 4 h Gehzeit

                                                                   Am Gipfelkreuz des Hinterunnütz.

                                                Murmeltier am Wildalmfilz.
21
22

WANDERUNGEN MITTELSCHWER                        Über das Kögljoch zum Achensee
                                                Beschauliche Wanderung, die auch für geh-
Große Holzermahd-Runde                          tüchtige Kinder geeignet ist.
Wunderbare Tiefblicke ins Grundachental.        Von Steinberg nach Westen auf markiertem
Von der Kirche nach Norden der Beschilde-       Wanderweg in leichtem Auf und Ab bis zur
rung folgend abwärts zum Mühlbach, auf der      Schönjochalm (1.287 m, bewirtschaftet), sie-
Straße bachabwärts zur Grundache (Loch,         he S. 20. Weiter der Forststraße folgend, zu-
Parkplatz). Über die Brücke rechts dem Schild   letzt auf einem Steig ins Kögljoch (1.485 m).
Schmalzklause durch das Grundachental mit       Nach Westen hinunter zur Köglalm (1.429 m)
schönen Blicken aufs Rofan ca. 3 km flussauf-   und über den markierten Weg zum Achen-
wärts, durch Tunnel und Brücke weiter bis       see (930 m). Mit dem Bus zurück zum Aus-
Abzweig Holzermahd. Rechts der Beschilde-       gangspunkt.
rung „Holzermahd-Runde“ folgen auf Fahr-        11 km, 600 Hm Aufstieg, 4 h Gehzeit
weg aufwärts bis Brunnen. Hier rechts auf           Kombinationsmöglichkeit zum Unnütz
Fußweg höhengleich weiter, Abstieg zum          Vom Kögljoch auf markiertem Steig auf den
Gaismoosbach, über die Brücke und rechts        Vorderunnütz (2.078 m) mit tollen Ausbli-
auf schmalem Weg aufwärts dann höhen-           cken auf den See und das Karwendel.
gleich am Hang entlang. Geradeaus bis zur       2,5 h zusätzliche Gehzeit
Teerstraße und weiter über den Wiesenweg            Erweiterung ab Köglalm zur Kotalm
(alternativ auf der Straße) zur Kirche.         Von der Köglalm dem markierten Steig in
8,5 km, 650 Hm Aufstieg, 3,5 h Gehzeit          leichtem Auf und Ab nach Süden zur Kotalm

Am Hof der Hornmilchsennerei Gang.
23

Mitterleger (1.608 m) folgen. Auf selbem
Weg zurück zur Köglalm.
2,5 h zusätzliche Gehzeit

Achen-Runde
Aussichtsreiche Runde mit schönen Rast-
und Spielmöglichkeiten für Kinder.
Von der Kirche nach Norden der Beschil-
derung folgend abwärts zum Mühlbach,
auf der Straße bachabwärts zur Grundache
(Loch, Parkplatz). Weiter rechts Richtung
Schmalzklausenalm an der Grundache ca.
3 km flussaufwärts, durch Tunnel und Brü-
cke weiter bis Abzweig. Dort nach links
immer der Beschilderung zur Enteralm fol-
gen. Leichter Anstieg bis zur Einmündung
des Weitwanderweges 401 mit herrlicher
Aussicht auf die Nordkette des Rofans, an                                    Die Schönjochalm.
der Unteren Kühlermahdalm vorbei. Hier
entweder rechts aufwärts auf Wiesenweg
Richtung Enteralm oder auf gleicher Höhe        später auf dem (oberen) Forstweg Richtung
bleibend geradeaus über Durrahof und En-        Steinberg. Nach ca. 3,5 km erreicht man wie-
terhof zurück zum Ausgangspunkt. Oder           der die Weggabelung zum Guffertstein. Hier
nach dem Durrahof links durch den Wald          dem bekannten Steig bergab folgen und auf
abwärts zurück zum Ausgangspunkt.               gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
12 km, 620 Hm Aufstieg, 4,5 h Gehzeit           15 km, 1.300 Hm Aufstieg, 6,5 h Gehzeit

Große Neubergalm-Runde / Guffertstein
Von der Kirche nordwärts und in Folge ab-                               An der Bärenwaldrunde.
wärts zum Mühlbach. Über die Straße und
den Wiesenweg bergauf zum Hof Mühlegg.
Nun rechts auf die Straße, nach dem letzten
Haus links zuerst ein kurzes Stück der Forst-
straße und dann rechts über einen Steig der
Beschilderung Guffert/Guffertstein folgen.
An der verfallenen Luxeggalm vorbei bis
zum Guffertstein (1.963 m). Vom Gipfel ca.
200 m auf gleichem Weg zurück und nach
Osten Richtung Sandegg (1.849 m).
Am Grat mit wunderbarem Blick weiter zur
Neubergalm (1.392 m, nicht bewirtschaf-
tet). Von der Neubergalm Richtung Westen,
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WANDERUNGEN SCHWER                                 Geradeaus weiter durch ein weiteres Lat-
                                                   schenfeld hinauf zu einer Steigteilung. Hier
Guffert                                            links in nordwestlicher Richtung leicht anstei-
Traumhafte, aber alpine Unternehmung auf           gend zum Gipfelaufbau, wo der Nordanstieg
das mächtige Steinberger Wahrzeichen.              von der Issalm herauf einmündet. Zuletzt
Von der Bushaltestelle/Parkplatz GH “Wald-         über Schrofengelände in leichter Kletterei
häusl“ vorbei und kurz danach rechts über          (UIAA I) entlang der zahlreichen Markierun-
eine Brücke. Am Beginn noch durch schat-           gen und über kurze versicherte Passagen
tigen Wald folgt man dem Hinweisschild             auf das Gipfelplateau mit dem Gipfelkreuz
„Guffert“ aufwärts, wobei einige Male ein          (2.194 m) mit fantastischem Rundblick vom
Fahrweg gequert wird. Weiter durch lichten         Watzmann über die Hohen Tauern, Zillertaler,
Wald hinauf zu einem kleinen Wasserlauf, wo        Ötztaler, die Zugspitze, das Alpenvorland bis
man kurz darauf einen Hang mit einer kurzen        nach München.
Felsstufe erreicht. Wieder durch ein Wald-         Abstieg auf dem selben Weg zurück.
stück, später hinüber zu einem Geröllfeld.         11 km, 1.250 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit
Am Serpentinensteig durch dieses Schutt-
feld weiter aufwärts, anschließend durch Lat-      Abstiegsvariante über den Guffertstein
schengelände vorbei an einem Felsköpfl zum         Anfangs am Aufstiegsweg zurück bis zum
Abzweig zur Schmiedtquelle, den man rechts         Abzweig beim Hinweisschild „Steinberg über
liegen lässt.                                      Luxegg“ zur Schmiedtquelle und mit kurzem
                                                   Gegenanstieg zum Guffertstein (1.963 m). Bei
                                                   der folgenden Steigteilung rechts in südli-
                        Am Einstieg zum Guffert.
                                                   cher Richtung hinab zur verfallenen Luxegg-
                                                   alm und über das Luxegg am Forchkogelweg
                                                   hinab nach Vordersteinberg. Rechts auf der
                                                   Teerstraße zurück zum Ausgangspunkt.
                                                   zusätzlich: 150 Hm Aufstieg, 1 h Gehzeit

                                                   Panoramagipfeltour Blauberge
                                                   Großartige Grat- und Gipfeltour auf der baye-
                                                   risch-tirolischen Grenze.
                                                   Wenige Meter östlich der Gufferthütte auf
                                                   dem Forstweg Richtung Bayerische Wildalm.
                                                   Dieses geschützte Hochmoorgebiet wurde
                                                   in die Liste der Feuchtgebiete von interna-
                                                   tionaler Bedeutung aufgenommen (siehe S.
                                                   13). Von dort auf kleinem Steig an der Bayeri-
                                                   schen Wildalm vorbei. Mit etwas Glück kann
                                                   man hier gut Murmeltiere beobachten. Nach
                                                   dieser Alm Anstieg hinauf zur Halserspit-
                                                   ze (1.867 m). Von der Halserspitze führt der
                                                   Steig immer am Grat entlang weiter zum Kar-
                                                   kopf (1.800 m), dem Blaubergkopf (1.767 m)
                                                   und zur Blaubergschneid (1.787 m). Von
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                                                         Im Herbst am Gipfelplateau des Vorderunnütz.

Abendstimmung am Hochunnütz mit Blick auf den Guffert.
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Oberhalb der Blaubergalm.

dieser kurz etwas steiler hinunter zur Blau-   die Halserspitze. Von hier auf selbem Weg zu-
bergalm (1.544 m). Richtung Osten zuerst       rück zur Gufferthütte (1.467 m), die mit einer
ein kurzes Stück auf einem Forstweg, dann      schönen Sonnenterrasse und köstlichen „So
nach links auf dem markierten Steig durch      schmecken die Berge“-Gerichten diese un-
Weideflächen und lichte Wälder Richtung        vergessliche Panoramawanderung abrundet.
Schönleitenalm mit beeindruckender Flora       13 km, 700 Hm, 5,5 h Gehzeit
und Fauna. An der Schönleitenalm vorbei auf
einem Forstweg. Nach der letzten Hütte wie-    Vorderunnütz
der auf schönem Steig bis zum Abzweig auf      Abwechslungsreiche und stille Wanderung
                                               auf den markanten Aussichtsberg.
                                               Vom Parkplatz Rofanlift II auf der Forststra-
                                               ße Richtung Schönjochalm. Nach ca. 1 km
                                               rechts auf den Weg zum Gfaßkopf. Am Mar-
                                               terl mit der Bank weiter auf dem Karrenweg
                                               Richtung Unnütz. An der verfallenen Stein-
                                               berger Kotalm vorbei und weiter auf kleinem
                                               Steig Richtung Schlagkopf. Über Wiesen zum
                                               weithin sichtbaren Gipfel des Vorderunnütz
                                               (2.078 m) mit seinen schönen Ausblicken auf
                                               den Achensee, das Karwendel und das Rofan

                                               Auf dem Weg zur Halserspitze.
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bis in die Zentralalpen. Zurück auf gleichem    schmäler werdenden Kamm nach Süden ab-
Weg zum Ausgangspunkt.                          wärts, über eine kurze felsige Passage aufwärts
Ab dem Marterl mit der Bank besteht die         und durch einen Felseinschnitt in die Ostflan-
Möglichkeit, nach links über den ausgewa-       ke des Vorderunnütz queren. Unschwierig die
schenen Karrenweg, später die Skipiste que-     Ostflanke queren und zuletzt von Südosten
rend, zum Parkplatz abzukürzen.                 auf den Vorderunnütz (2.078 m).
16 km, 1.200 Hm, 6,5 h Gehzeit                  Vom Gipfel nach Süden über freies Wiesen-
                                                gelände abwärts, kurz flacher durch ein Lat-
Unnütz-Überschreitung von Achenkirch            schenfeld und am breiten Südrücken steiler
Sportliche Überschreitung der drei Unnütze      abwärts. Durch ein Waldstück zum Abzweig
nach Steinberg.                                 Richtung Kögljoch, dort rechts halten und
Vom Parkplatz beim Biomasse-Heizkraftwerk       hinab zu den Almgebäuden der Köglalm. Ent-
in Achenkirch (916 m) kurz entlang der Forst-   lang der Zufahrtsstraße geradeaus hinab zur
straße der Beschilderung „Zöhreralm – Un-       unteren Köglalm (im Sommer einfacher Aus-
nütz“ folgen und rechts auf beschildertem       schank) und von dort am beschilderten Fuß-
Fußweg geradeaus steil durch Wald aufwärts.     weg abwärts Richtung Achenkirch. Bei den
Dreimal die Forststraße queren und beim         ersten Häusern rechts kurz aufwärts zu einer
vierten Mal kurz links und nach dem Graben      Murensperre, links über eine Brücke und am
wieder rechts am Abkürzungsweg weiter auf-      beschilderten Panoramaweg im leichten Auf
wärts zur Zöhreralm (1.334 m). Oberhalb der     und Ab zurück nach Achenkirch.
Alm ostwärts durch lichten Wald, später Lat-    13 km, 1.500 Hm, 6,5 h Gehzeit
schengelände, weiter aufwärts. Durch einen
Felsdurchschlupf und schräg durch einen
Latschengürtel hinauf zum großen Gipfel-        Tipp:
kreuz am Hinterunnütz (2.007 m). Nach Süden     Abkühlung nach einer Sommertour gibt es
abwärts in eine Senke und durch einen Lat-      an der Grundache, leicht zu erreichen vom
schengürtel, später über freie Wiesenflächen,   Parkplatz Steinberger Loch in nördlicher
aufwärts auf den Hochunnütz (2.078 m). Am       oder südlicher Richtung.

„Rofanglühen“ im Sommer.
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MOUNTAINBIKEN                                  der Weidesaison geöffnet), Köglalm (nur Ge-
                                               tränke), Dorfhaus und Gasthof Waldhäusl
In der Region Steinberg locken zahlreiche
landschaftlich reizvolle und abwechslungs-     Guffert-Umrundung
reiche Möglichkeiten, die Gegend mit dem       Steinberg (1.015 m) – Köglboden – Guffert-
Mountainbike zu erkunden. Es gibt drei aus-    hütte (1.465 m) – Kaiserklamm – Kaiserhaus
geschilderte Runden in Steinberg:              – Pinegg – Steinberg
                                               41 km, 1.000 Hm, 4,5 h Fahrzeit
Steinbergrunde                                 Einkehrmöglichkeit: Gasthof Waldhäusl, Guf-
Dorfplatz Steinberg (1.015 m) – Steinberger    ferthütte, Kaiserhaus
Ache – Tannegg – Durrahof – Steinberg
Einkehrmöglichkeit: Dorfhaus und Gasthof       Kaiserklamm
Waldhäusl                                      Steinberg (1.015 m) – Pinegg – Kaiserklamm
19,5 km, 450 Hm, 2 h Fahrzeit                  – Pinegg – Steinberg
                                               Für die Besichtigung der beeindruckenden
Unnützrunde                                    Klamm muss das MTB am Eingang der Klamm
Dorfplatz Steinberg (1.015 m) – Schönjochalm   stehengelassen werden. Fußweg ca. 1 h.
– Kögljoch (1.458 m) – Köglalm – Achenkirch    28 km, 600 Hm, 3,5 h Fahrzeit
(935 m) – alte Steinbergstraße – Steinberg
27 km, 750 Hm, 3 h Fahrzeit                    Mehr MTB-Touren unter
Einkehrmöglichkeit: Schönjochalm (während      maps.achensee.com

Auf dem Weg zur Schmalzklausenalm.                                       Klettern am Rotspitz.
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KLETTERN

Guffert
Der markante Guffert bietet ca. 20 alpine
Kletterrouten im Schwierigkeitsbereich zwi-
schen 5+ und 8 (UIAA).
Die vom Tal gut ersichtliche Südkante führt
in drei Aufschwüngen mit schöner Kletterei
und teilweise Gehgelände zum Hauptgipfel.
Sie wurde im Jahr 1911 von Dülfer/Fiechtl
erstbegangen.
300 m, 9 SL, 6- obligat
Der Westgrat lacht den Kletterer schon auf
dem Weg nach Steinberg wunderbar an.
Trotz des langen Zustiegs eine sehr lohnen-
de, abwechslungsreiche Gratkletterei in bes-
tem Fels.
500 m, 2 – 3, mit Direktaufschwung 6-

Direkt neben dem Weg über den Südanstieg                               Klettersteig am Roßkopf.
befindet sich auch der kleine Klettergarten
„Guffertstein“.                                KLETTERSTEIG

Rofan Nordwände                                Achenseer Fünf-Gipfel-Klettersteig
An den schönen Nordwänden des Rofan            Blumenwiesen, senkrechte Felswände und
können viele alpine und abenteuerliche Tou-    kleine Seeaugen bilden die Kulisse für eine
ren auf den Spuren berühmter Kletterer wie     abwechslungsreiche und spannende Rund-
Hans Dülfer, Hans Fiechtl, Mathias Rebitsch,   tour, die auch an einem Tag zu bewältigen ist.
Hermann Buhl und Peter Habeler unternom-       Es kann nach jedem Gipfel abgebrochen und
men werden.                                    wieder zum Ausgangspunkt Erfurter Hütte
                                               zurückgekehrt werden.
Weitere Möglichkeiten
Auch die Südseite des Rofans, das Kloben-      1. Haidachstellwand-Klettersteig (B/C)
joch und natürlich das Karwendel und das       2. Rosskopf-Klettersteig (C/D)
Zillertal bieten unzählige alpine Touren und   3. Seekarlspitze-Klettersteig (D)
Sportklettereien in (fast) allen Schwierig-    4. Spieljoch-Klettersteig (C)
keitsgraden.                                   5. Hochiss-Klettersteig (C/D)

Topos & Routenbeschreibungen:
  Kletterführer „Rofangebirge“, 2011, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-936740-05-9
  Kletterführer „Tirol“, 2016, routebook, ISBN 978-3-200-04518-7
  www.climbers-paradise.com & App
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Das 2021 neu errichtete Gipfelkreuz des Guffert.
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Tourentipps Winter

Hier, am wohl schönsten Ende der Welt, lässt sich der Zauber des Winters auf leisen Sohlen
und ohne Hektik genießen – egal ob zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Skiern an den Füßen.

SKITOUREN

Vorderunnütz                                       nem flachen Rücken, der vom Gipfel nach Sü-
Weite Hänge und schöne Ausblicke – der             den zieht. Über diesen zum Gipfel (2.078 m).
Klassiker in Steinberg. Bei sicherer Schneela-     Abfahrt wie Aufstieg, Schwierigkeit: 1
ge mit abenteuerlicher Abfahrtsvariante.           Tipp: Es lohnt sich, am Marterl nochmal auf-
Vom Parkplatz an der Talstation des Rofan-         zufellen, auf den Gfaßkopf zu gehen (ca. 15
lifts II (1.050 m) zunächst ein kurzes Stück auf   min.) und über die Skipiste abzufahren.
der Piste, dann rechts dem Forstweg in den         1.050 Hm, 3,5 h Aufstieg
Wald folgen. An einer Bank mit Marterl wei-
ter auf dem Weg zum Unnütz. Entlang des            Steile und abenteuerliche Abfahrtsvariante,
Sommerwegs geht es durch lichten Wald zur          nur bei guter und sicherer Schneelage!
Kotalm (1.688 m). In nordwestlicher Richtung
geht man durch eine freie Mulde, umrundet          Vom Gipfel den Südrücken hinab, dann nach
den Schlagkopf (1.688 m) auf der Nordseite         links in die Hänge des NO-Kars. Diese hinab
und erreicht einen Absatz. Hier quert man          bis zu einem Boden. Weiter durch ein schma-
unterhalb der Schaarwand nach Westen, an-          les Felsentor. Danach in Fallrichtung steil bis
steigend über das schöne Skigelände zu ei-         zu einem zweiten Boden. Jetzt links einen
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kleinen Gegenanstieg um einen markanten        breite Schneise trifft. Über diese in südwest-
Felsvorsprung nach links in eine weite Mulde   licher Richtung an der Angernalm vorbei in
queren. Über sehr schöne, teils steile Hänge   eine deutliche Einsattelung im Schneidjoch-
abwärts bis es flacher wird. Dann am Bach-     kamm. Hier wendet man sich nach rechts
bett entlang zur Forststraße und auf dieser    und steigt über den breiten Rücken west-
zur Oberen Bergalm. Zu Fuß oder mit dem        wärts zum Gipfel (1.811 m).
Bus zurück nach Steinberg.                     Abfahrt wie Aufstieg, Schwierigkeit 1.
                                               850 Hm, 3 h Aufstieg
Schneidjoch
Leichte Skitour in stiller Winterlandschaft.   Guffertkar
Das schöne Skigelände beginnt erst nach ei-    Rassig und steil durch die beeindruckende
ner längeren Talwanderung, bei der man die     Südflanke des Guffert.
beeindruckenden Nordwände des Guffert          Ausgangspunkt ist das Obinger Moos
genießen kann.                                 (1.120 m), ca. 500 m vor dem Ortsbeginn
Vom Wanderparkplatz „Köglboden“ (963 m)        Steinberg. Parkmöglichkeiten am Straßen-
auf der Forststraße Richtung Gufferthütte in   rand. Durch lichten Wald direkt auf das gut
weitem Rechtsbogen taleinwärts. Nach 1,5       sichtbare, riesige Kar zu. Je nach Schneelage
Std. macht die Straße eine scharfe Linkskur-   etwas Wendigkeit im Erlengestrüpp erfor-
ve (ca. 1.300 m). Hier geht man geradeaus      derlich. Im Kar anfangs rechts haltend, bis
nach Osten auf dem Sommerweg weiter und        es die Büsche erlauben, ins freie Hauptkar zu
erreicht so die freien Wiesen unterhalb der    wechseln. Nun geradeaus aufwärts zu einem
Gufferthütte bei einem Ombrometer. Nun         Felssporn (ca. 1.850 m) in der Mitte des Kars.
in südlicher Richtung durch lichten Wald       Hier nach links in die von diesem Punkt aus
und kleine Mulden empor bis man auf eine       gut sichtbare 45° steile Rinne. In ihr aufwärts

                                                                Auf dem Weg zum Vorderunnütz.
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Bei Traumbedingungen im Guffertkar.

zum Westgrat des Gufferts. Die Tour führt         SKIFAHREN
durch steiles, potenzielles Lawinengelände
und ist Einzugsgebiet von Lawinen, die sich       Zwei Schlepplifte, die Rofanlifte I und II, und
aus den steilen, schon in der Früh sonnenbe-      einen Babylift zählt das beschauliche „Skige-
schienenen Felsflanken oberhalb lösen kön-        biet“ in Steinberg, das zur nahen Christlum in
nen. Hohe Schneelage, sichere Verhältnisse        Achenkirch gehört. Party und Rummel findet
und alpine Erfahrung absolut erforderlich!        man hier nicht. Die Lifte bringen es zusammen
Bei Firn in der Regel unproblematisch, sofern     nur auf gut zwei Pistenkilometer. Dafür darf
man früh genug abfährt. Beste Zeit ab Mit-        man umso mehr entspanntes Skifahren „wie
te Februar bis Anfang April. Danach werden        damals“ genießen: auf gut präparierten Na-
auch in schneereichen Wintern die Tragestre-      turschneepisten, mit tollem Ausblick auf den
cken im unteren Teil immer länger. Im oberen      Guffert und nachher bei einer zünftigen Jause
Teil anhaltend 35° steil, was sicheres Aufstei-   im Liftstüberl oder in der Silberwaldhütte. Be-
gen (Harscheisen) und Abfahren voraussetzt.       sonders Familien mit Kindern fühlen sich hier
Abfahrt wie Aufstieg.                             auf Anhieb wohl.
1.120 Hm, 4 h Aufstieg                            www.christlum.at

Tipp: In der näheren Umgebung Steinbergs finden sich zahlreiche weitere tolle Skitouren-
möglichkeiten. Am besten beschrieben in den Skitourenführern
„Karwendel, Rofan, Wetterstein“, 2020, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-95611-120-4 und
„Best of Skitouren, Band 1“, 2015, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-95611-028-3.
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Eiszapfen an der Grundache.                                          Winterwandern in Steinberg.

WINTERWANDERN                                   zu entdecken. Für geübte Schneeschuhgeher
                                                bieten sich die Touren auf das Schneidjoch oder
Es gibt mehrere geräumte und ausgeschil-        auf den Vorderunnütz an, hier unbedingt die ak-
derte Winterwanderwege mit schönen Aus-         tuelle Lawinensituation berücksichtigen.
blicken aufs Dorf und die umliegenden Berge.    Bitte aus Rücksicht auf die Wildtiere auf den
Bitte beachten: eine Langlaufloipe ist kein     markierten Wegen bleiben.
Wanderweg! Die Loipen werden mit viel Auf-
wand täglich gepflegt und die Qualität leidet
enorm durch Fußgänger. Daher bitte stets        RODELN
auf den markierten Wegen bleiben.
Außerdem sind im Winter der Weg Richtung        Direkt hinter dem Gasthof Waldhäusl be-
Schönjochalm sowie der an der Grundache         ginnt die Rodelbahn. Die Distanz von knapp
Richtung Schmalzklausenalm immer ge-            einem Kilometer ist schnell überwunden, der
räumt. Auch hier lassen sich herrliche Spa-     Rodelspaß auf der gut gepflegten Bahn je-
ziergänge unternehmen.                          doch dank der Beleuchtung bis in die Abend-
                                                stunden möglich.

SCHNEESCHUHWANDERN
                                                EISSTOCKSCHIESSEN
Viele der leichten und mittelschweren Sommer-
wanderungen eignen sich bei ausreichender       Dieser schon fast unbekannt gewordenen,
Schneelage auch für eine Schneeschuhtour. Ob    aber traditionsreichen und geselligen Sport-
entlang der Grundache, des Ampelsbachs oder     art kann man an der Silberwaldhütte (neben
auch auf dem Weg zum Kögljoch – es gibt viel    dem Babylift) nachgehen.
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An der Dorfloipe in Steinberg.

LANGLAUFEN

Besondere Bedeutung genießt in Steinberg          Dorfloipe (mittelschwer)
das Langlaufen. Perfekt präparierte und täg-      Klassisch & Skating
lich gepflegte Loipen bieten Einsteiger wie       Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg
Profi gleichermaßen Langlaufgenuss vom            Die Dorfloipe führt leicht ansteigend Rich-
Feinsten. Flach, wellig oder satte Anstiege,      tung Rofanlift II und schlängelt sich vorbei
rasante Abfahrten oder gemütliches Ski-           an der Silberwaldhütte (bewirtschaftet) über
wandern, hier kommt jeder auf seine Kosten.       die Wiesen und weit verstreuten Siedlungen
Insgesamt sind 25 Loipenkilometer gespurt,        mit tollen Ausblicken auf das Rofan. Die Loi-
alle klassisch und Skating. Für alle „Bergzeit-   pe ist mit kurzen Anstiegen und Abfahrten
helden“ hat die Gemeinde Steinberg eine           für geübte Langläufer empfehlenswert.
eigene App entwickeln lassen, auf der man         6 km, 140 Hm Anstieg, 1 h
seine Bergzeiten auf der Pulverer-Mahd-Run-
de messen kann. Allen Loipen gemeinsam ist        Guffertloipe (mittelschwer)
das Tiroler Loipengütesiegel.                     Klassisch & Skating
                                                  Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg
Panoramarunde (leicht)                            Die Guffertloipe verbindet die Orte Stein-
Klassisch & Skating                               berg und Achenkirch. Die lange anspruchs-
Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg         volle Streckenführung leitet Langläufer über
Die Runde führt vorbei an der Festhalle           die Wiesen und Wälder von Steinberg. Alter-
Steinberg, über einen Forstweg bis zum Orts-      nativ kann nach ca. 4 Kilometern die Strecke
beginn und in Straßennähe zurück zum Aus-         mit der anspruchsvollen Pulverer-Mahd-Loi-
gangspunkt. Für Anfänger empfehlenswert.          pe kombiniert werden. Die Loipe verläuft,
4,5 km, 130 Hm Anstieg, 1 h                       unterbrochen von einem kurzen Anstieg im
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