ÖSTERREICHISCHES HELDENDENKMAL - Gedächtnisort der Republik - denkmal heer
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ÖSTERREICHISCHES
HELDENDENKMAL
Gedächtnisort der Republik
bundesheer.at
Österreichisches Heldendenkmal, 1933/34 im
Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg errichtet
GEDÄCHTNISORT
DER REPUBLIK
Das Heldendenkmal im Äußeren Burgtor der Wiener Hof- ZEITSCHICHTEN DES GEDENKENS
burg ist zentraler Ort staatlich-militärischen Gedenkens Das Heldendenkmal ist von den Zeitschichten der österrei-
der Republik Österreich. Am Nationalfeiertag finden Kranz- chischen Geschichte geprägt. 1933/34 für die Gefallenen
niederlegungen von Bundespräsident und Bundesregierung des Ersten Weltkriegs errichtet, wurde es nach 1945 auch
für die Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres, den österreichischen Wehrmachtssoldaten gewidmet.
die in Dienst und Einsatz ihr Leben verloren haben, und für
die Opfer des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus Seit 1965 wird der Widerstand gegen den Nationalsozialis-
statt. Vor dem Heldendenkmal, am Heldenplatz, legen Re- mus gewürdigt. 2019 wurde das Ehrenmal des Österreichi-
krutinnen und Rekruten ihr Gelöbnis ab. schen Bundesheeres seiner Bestimmung übergeben.
Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres,
errichtet 2019 in der Ehrenhalle des Heldendenkmals
DAS EHRENMAL DES
ÖSTERREICHISCHEN
BUNDESHEERES Zentrales Element des Ehrenmals ist das Hoheitszeichen –
ein graues Dreieck in einem weißen Kreis. Das Hoheits-
zeichen und die Begriffe SICHERHEIT – EINSATZ – FRIEDE
Das Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres der auf den miteinander verbundenen Streckmetallplatten
Zweiten Republik wurde 2019 in der Ehrenhalle des Hel- versinnbildlichen die Leistungen und die gesellschaftliche
dendenkmals errichtet und mit dem Totengedenken am Verantwortung des Bundesheers – militärische Landesver-
2. November 2019 seiner Bestimmung übergeben. Es ist teidigung, Schutz von Demokratie und Menschenrechten
den Soldatinnen und Soldaten sowie den zivilen Angehöri- sowie von staatlichen Einrichtungen, Hilfe bei Katastro-
gen des Bundesheers gewidmet, die sich für Demokratie, phen im In- und Ausland, Auslandsmissionen zur Friedens-
Frieden, Sicherheit und Menschenrechte eingesetzt und in sicherung unter österreichischer Beteiligung.
Ausübung ihres Dienstes ihr Leben gelassen haben.
Mit dem Ehrenmal wurde im Ensemble des Heldendenkmals
ORT DES GEDENKENS ein würdiger Gedenkort für das Bundesheer der Zweiten Re-
Die Widmung ÖSTERREICHISCHES BUNDESHEER – GEDENKT publik geschaffen.
ALLER, DIE IN AUSÜBUNG DES DIENSTES IHR LEBEN GELAS-
SEN HABEN erweist allen Angehörigen des Bundesheers, Das Ehrenmal versteht sich als sichtbarer Ausdruck der
die in Dienst und Einsatz ihr Leben verloren haben, ein eh- Traditionspflege des Österreichischen Bundesheeres, die
rendes Gedenken. Durch die Formulierung GEDENKT richtet am Schutz von Demokratie und Menschenrechten orien-
sich die Inschrift an alle Menschen, die dieses Ehrenmal tiert ist. Damit verortet sich das militärische Totengeden-
aufsuchen, und bindet sie in das Gedenken ein. Für Hinter- ken Österreichs in einer zukunftsorientierten europäischen
bliebene soll es ein Ort der Trauer und des Gedenkens sein. Erinnerungskultur.
Weiheraum für den Widerstand
gegen den Nationalsozialismus,
1965
Krypta des Heldendenkmals mit der Skulptur
des Toten Kriegers von Wilhelm Frass
Das Österreichische Heldendenkmal –
ZEITSCHICHTEN DER
ERINNERUNGSKULTUR DAS HELDENDENKMAL NACH 1945
Ende der 1950er Jahre wurde die Krypta des Heldendenk-
mals durch Ergänzung der Jahreszahlen 1939 und 1945
Das Österreichische Heldendenkmal ist seit seiner Einwei- sowie der Namenslisten in den Totenbüchern auch den ge-
hung 1934 zentraler Ort staatlich-militärischen Geden- fallenen österreichischen Soldaten der deutschen Wehr-
kens. Das Prestigeprojekt der Ständestaat-Diktatur am macht gewidmet. 1965 würdigte die Republik Österreich
Heldenplatz stand im Zeichen einer Geschichtspolitik, die durch die Errichtung des Weiheraums im linken Flügel des
unter Berufung auf die Habsburgermonarchie eine katho- Burgtors die Opfer des Widerstands gegen den National-
lisch-konservative Österreich-Identität begründen wollte. sozialismus. Seither gibt es am Nationalfeiertag die staat-
lich-militärische Tradition der Kranzniederlegung in beiden
KRYPTA UND EHRENHALLE Gedenkräumen des Heldendenkmals.
Das 1821 bis 1824 errichtete Äußere Burgtor wurde
1933/34 nach einem Entwurf des Architekten Rudolf GEDENKTAFEL FÜR SOLDATEN
Wondracek zum Heldendenkmal umgestaltet. Es bestand DES BUNDESHEERS
zunächst aus zwei Gedenkorten. Die Ehrenhalle ober- Das erste Erinnerungszeichen für das Bundesheer der
halb der Tordurchfahrt ist der Habsburgischen Armee seit Zweiten Republik im Heldendenkmal entstand 2002. Mit
1618 gewidmet. Im rechten Flügel des Burgtors wurde als einer Gedenktafel in der Krypta wurde der „Im Dienst und
Sakralraum die Krypta für die Gefallenen des Ersten Welt- Einsatz verunglückten, verstorbenen und gefallenen Sol-
kriegs eingerichtet. Vor dem Altar befindet sich die Figur daten“ gedacht. Ebenfalls 2002 erfolgte die Anbringung
des Toten Kriegers aus rotem Marmor, gestaltetet von Bild- der Inschrift „In Erfüllung ihres Auftrages liessen sie ihr
hauer Wilhelm Frass. Leben“ am Eingang zur Krypta.
Untersuchung des Sockels Hebung der 1935 von Metallhülse mit dem nationalsozialistischen
der Skulptur des Toten Kriegers Wilhelm Frass geschaffenen Bekenntnisschreiben des Bildhauers Wilhelm Frass
in der Krypta, 2012 Skulptur, 2012
2012 – BEGINN DER
NEUGESTALTUNG
des Heldendenkmals
2012 wurde in den Totenbüchern für die Gefallenen des Die nationalsozialistisch kontaminierte Krypta war für
Zweiten Weltkriegs der Name eines nationalsozialistischen staatliche Gedenkfeiern nicht mehr geeignet. Das Bundes-
Kriegsverbrechers nachgewiesen. Daraufhin ergriff das heer setzte daraufhin ein deutliches Zeichen für eine zeit-
Verteidigungsministerium die Initiative zur Neugestaltung gemäße Erneuerung seiner Erinnerungskultur. Die Kranz-
des Heldendenkmals. Der Ort stand bereits seit Jahren in niederlegungen bei der Skulptur des Toten Kriegers wurden
Kritik, denn das ehrende Gedenken an die Wehrmachtssol- eingestellt, die Totenbücher mit den Namen der Gefallenen
daten widersprach dem Selbstverständnis der Republik Ös- dem Staatsarchiv übergeben. Beginnend mit dem National-
terreich ebenso wie der Traditionspflege des Bundesheers. feiertag 2012 erfolgten staatlich-militärische Gedenkakte
an der Gedenktafel für die in Dienst und Einsatz verstorbe-
HEBUNG DES TOTEN KRIEGERS nen Soldaten des Bundesheers. 2015 wurde die Tafel von
2012 veranlasste das Verteidigungsministerium die He- der Krypta an die Fassade des Burgtors verlegt, hier fanden
bung der Skulptur des Toten Kriegers in der Krypta. Damit bis zur Errichtung des Ehrenmals 2019 am Nationalfeiertag
wurde dem Verdacht nachgegangen, dass sich im Sockel und zu Allerseelen Kranzniederlegungen statt.
ein nationalsozialistisches Bekenntnis des Bildhauers be-
findet. Tatsächlich fand sich eine 1935 hinterlegte Metall- Ebenfalls 2015 erfolgte die Profanierung der Krypta. Seit-
hülse mit einer handschriftlichen Botschaft des illegalen her werden die Räume für Ausstellungen genutzt, die sich
Nationalsozialisten Wilhelm Frass, die seine Hoffnung auf mit Österreich im Nationalsozialismus und mit der Ge-
den „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland schichte des Heldendenkmals auseinandersetzen.
dokumentiert.
Ausstellung zur Neugestaltung
des Heldendenkmals in der Krypta,
eröffnet 2019
Das Österreichische Bundesheer beteiligt sich seit 2013 mit
GEDENKEN einer Mahnwache am jährlichen Fest der Freude zum Gedenken
an die Befreiung vom NS-Regime am 8. Mai 1945.
FÜR GEGENWART
UND ZUKUNFT
Der österreichische Widerstand gegen die nationalsozia-
listische Gewaltherrschaft wird im Weiheraum des Helden-
Durch das neugestaltete Heldendenkmal verleiht das Ös- denkmals gewürdigt. Beim Fest der Freude, das seit 2013
terreichische Bundesheer seinem Selbstverständnis und jährlich am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom NS-Regime
seiner gesellschaftlichen Verantwortung als Träger staat- im Jahr 1945, am Heldenplatz stattfindet, gedenkt das
lich-militärischen Gedenkens der Republik Österreich Bundesheer mit einer Mahnwache vor dem Weiheraum der
sichtbaren Ausdruck. Opfer des Nationalsozialismus.
SCHUTZ VON DEMOKRATIE WÜRDIGUNG DES
UND MENSCHENRECHTEN MILITÄRISCHEN WIDERSTANDS
Das Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres, 2019 in Mit der Neugestaltung des Österreichischen Heldendenk-
der Ehrenhalle des Heldendenkmals errichtet, steht im Zei- mals bekennt sich das Bundesheer zu einem Traditionsver-
chen einer gegenwarts- und zukunftsorientierten Erinne- ständnis, das durch eine klare Distanz zum Zweiten Welt-
rungskultur und Wertorientierung. „Der Schutz von Demo- krieg geprägt ist. Der Traditionserlass bestimmt, dass „die
kratie und Menschenrechten bestimmt die Traditionspflege Deutsche Wehrmacht als Instrument des Dritten Reiches
des Österreichischen Bundesheeres“ (*). keine Tradition im Bundesheer begründen kann“, mit Aus-
nahme des militärischen Widerstands. Das Bundesheer hat
Die Krypta wurde zur musealen Nutzung bestimmt. Durch in den letzten Jahren durch eine Reihe von Initiativen dem
Ausstellungen und Vermittlungsprogramme soll sie als „Ort militärischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus
der kritischen Reflexion der österreichischen Geschichte ein ehrendes Gedenken gewidmet. 2020 verlieh das Vertei-
dienen“ (*). digungsministerium dem Amtsgebäude Roßau den Traditi-
*Erläuterungstafel des Österreichischen Bundesheeres in der Krypta, 2019 onsnamen Bernardis – Schmid.
IM ÜBERBLICK
Das Österreichische Heldendenkmal am Wiener Heldenplatz
ist zentraler Ort staatlich-militärischen Gedenkens der Re-
publik Österreich und des Österreichischen Bundesheeres.
Errichtung des Weiheraum für den Beginn Ehrenmal des
Äußeren Burgtors österreichischen der Neu- Österreichischen
der Wiener Hofburg Widerstand gestaltung Bundesheeres
1821–24 1965 2012 2019
1933/34 2002 2015
Umbau des Gedenktafel Profanierung
Burgtors zum für Soldaten der Krypta und
Österreichischen des ÖBH in Verlegung der
Heldendenkmal der Krypta ÖBH-Gedenktafel
an die Fassade
Weitere Informationen unter denkmal-heer.at
IMPRESSUM
Amtliche Publikation der Republik Österreich/
Bundesministerin für Landesverteidigung.
Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:
Republik Österreich, Bundesministerin für Landesverteidigung
BMLV, Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Redaktion: BMLV/MFW; Stand: 2020
Fotos: BMLV/HBF, Garde; Druck: Heeresdruckzentrum, 1030 Wien
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeug-
nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens,
BMLV/Heeresdruckzentrum, UW-Nr. 943
VersNr.: 7610-85636-1119
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