Perspektiven der Landwirtschaft im Alpenraum - Neue gemeinsame Agrarpolitik der EU - Agroscope

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Perspektiven der Landwirtschaft im Alpenraum -
Neue gemeinsame Agrarpolitik der EU

Johannes Fankhauser
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Leiter der Sektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung

Feldkirchtagung, 28. Oktober 2020                                            1
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Ü B E R S IC HT

BLOCK 1: AUSGANGSLAGE
− Betriebe & GAP Zahlungen in Österreich

BLOCK 2: MFR – EU Budget 2021 -2027 / GAP-Übergangsjahre 2021/22
− Mehrjähriger Finanzrahmen / Aufbaufonds
− Übergangsregelung LAUFENDE GAP-PERIODE 2021 und 2022

BLOCK 3: GAP neu ab 2023
− Zeitplan
− Ökoregelung 1. Säule EU
− Umwelt-, Klima- und Tierwohlausrichtung EU
− ÖPUL-Konzept neu
− Differenzierung Basiszahlung 1. Säule

BLOCK 4: Perspektiven
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        BLOCK 1

   AUSGANGSLAGE
BETRIEBE & GAP ZAHLUNGEN IN
        ÖSTERREICH

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Ø Zahlungen 1. und 2. Säule in € / ha - 2019

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Ø Zahlungen ÖPUL € / ha - 2019

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Ø Anteil Bio Betriebe in % - 2019

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         BLOCK 2

MFR – EU BUDGET 2021 -2027

 ÜBERGANGSREGELUNG
 LAUFENDE GAP-PERIODE
       2021 / 2022

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Mehrjähriger EU-Finanzrahmen – EU Budget 2021-2027
• Einstimmigkeit im Rat und Zustimmung Parlament auf Basis
  Vorschlag der Kommission erforderlich
• Einigung der Staats- und Regierungschefs auf den künftigen
  Finanzrahmen am 21. Juli 2020 beim Europäischen Rat nach
  intensiven Verhandlungen erfolgt
• Gesamt über 2 Billionen € (zu laufenden Preisen) vorgesehen:

  − 1.211 Mrd. € im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens

  − bis zu 807 Mrd. € im Aufbauinstrument („Next Generation EU“)

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Mehrjähriger EU-Finanzrahmen – EU Budget 2021-2027
• Budgetvolumen für die GAP insgesamt: rund 386,7 Mrd. €, davon
  378,5 Mrd. € aus dem MFR und 8,2 Mrd. € aus Next Generation EU

• Für GAP in Österreich mehr EU-Mittel als bisher zu erwarten (gesamt
  mehr als 5 Mio. € pro Jahr plus, LE plus rund 23 Mio. € pro Jahr)

• Weitere Schritte: seit Ende August Verhandlungen mit Europäischem
  Parlament, Abschluss für September/Oktober angestrebt (schwierig)
• Einigung auf MFR ist Voraussetzung für Einigung auf Basisrechtsakte
  zu Übergangsperiode und GAP neu

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GAP – Übergangsjahre 2021 / 2022 laufende Periode
• EU-Übergangsverordnung ermöglicht Fortführen der Maßnahmen
  nach dem Motto „Alte Regeln – neues Geld“
• EU-Rat und EU-Parlament haben sich auf zwei Übergangsjahre
  geeinigt, Beschluss erst Abschluss der Finanzverhandlungen
  zwischen Rat und EU-Parlament
• 1. GAP-Säule
  − Direktzahlungen 1:1 fortführen – in Österreich keine gesetzliche
    Änderung erforderlich – keine Umschichtung 1. / 2. Säule
  − Sektorprogramme (O+G, Wein, Imkerei) wie geplant umsetzen
• 2. Säule – Ländliche Entwicklung: Inhalte im Prinzip 1:1
  übernehmen, LE Programmänderung erforderlich                      10
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Flächenbezogene Maßnahmen in LE (ÖPUL und AZ)
GAP-Übergangsjahre 2021 / 2022
• Vollinhaltliche Weiterführung des Agrarumweltprogrammes ÖPUL
  sowie der Ausgleichszulage AZ mit bestehenden Regeln
• Aktive Antragsstellung für ÖPUL mit HA2020 (vorbehaltlich
  Genehmigung) und HA2021 notwendig, einjährige Verlängerung –
  entsprechende Informationsschreiben durch AMA erfolgen, AZ in MFA
• Kein Neueinstieg, es können nur bestehende Verpflichtungen
  verlängert werden (ausgen. „Bodennahe Gülleausbringung“)
• Verpflichtungsdauer / Prämienfähigkeit
  − 2021 verknüpft mit 15-20, kein prämienf. Flächenzugang (wie 2020)
  − 2022 als neue Verpflichtung nachfolgend an bestehende Verträge
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Flächenbezogene Maßnahmen in LE (ÖPUL und AZ)
GAP-Übergangsjahre 2021/2022
• Ammoniak NEC-Sonderregelungen
 − Einstieg in „Bodennahe Gülleausbringung“ mit HA2020
 − Erhöhte Förderobergrenzen bereits ab 2021
 − Parallel dazu Unterstützung in Investitionsförderung
• Bio-Sonderregelungen
 − Unterstützung Einstieg durch Bio-Zuschlag in UBB (ab 2021)
 − Aufhebung Kombiverpflichtung bei Bio-Ausstieg / Nicht-Verlängerung
   (betrifft Naturschutz, Immergrün, Bergmähder, SLK)
 − Ausweitung Möglichkeit konventioneller Tierhaltung
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Projektbezogene LE-Maßnahmen 2021/2022
• Programmänderung im Rahmen der festgelegten Strategie
• Schwerpunkte setzen:
  − Nicht alle Maßnahmen mit neuem Geld dotieren (Umsetzungs-
    stand, Bedarf)
  − Umwelt- und Klimamaßnahmen lt. Übergangsverordnung
    zumindest auf bestehendem Niveau
• INVEST / Existenzgründung im Prinzip 1:1 fortsetzen
  − Schwerpunktsetzung in INVEST
• Mittel aus Next Generation EU: Vorgaben für Mitteleinsatz?

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Zeitplan GAP-Übergangsregelung 2021/2022 –
LE Programmänderung

• Ende Juni 2020: Übergangsverordnung zwischen EU-Rat und EU-
  Parlament paktiert
• 21. Juli 2020: Europäischer Rat einigt sich auf den MFR 21-27
• Herbst 2020: BMLRT-Vorschlag zur Finanzierung der Maßnahmen in
  der Übergangsperiode
• Ende des Jahres: Beschluss der Programmänderung im LE-
  Begleitausschuss und Einreichung bei der EK (nach formellem
  Beschluss der Übergangsverordnung)

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                BLOCK 3

           GAP NEU AB 2023
                 ZEITPLAN

         ÖKOREGELUNG 1. SÄULE EU

UMWELT-, KLIMA- UND TIERWOHLAUSRICHTUNG EU

            ÖPUL-KONZEPT NEU

   DIFFERENZIERUNG BASISZAHLUNG 1. SÄULE
                                                           15
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Zeitplan GAP NEU 2023
• EU-Ebene
 − Politische Einigung in Trilogen GAP - Ende 2020/Anfang 2021
 − Finale EU Rechtstexte - 1./2. Quartal 2021
 − Einreichung EK Nationaler GAP-Strategieplan AT - 2. Quartal 2021
• Nationale-Ebene
 − Gestaltung Nationaler GAP-Strategieplan
    Vorschläge Experten-AG - September 2020
    Politische Weichenstellungen - Herbst 2020
 − Parallel Vorbereitung nationales GAP-Grundsätzegesetz
    Politischer Beschluss vor Einreichung - 2. Quartal 2021        16
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Überblick ExperInnengruppen Nationaler GAP-Strategieplan

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GAP NEU 2023: 9 spezifische EU-Ziele

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Neue Umweltarchitektur – Eckpunkte GAP 2023

• Europäischer Green – Deal als wesentlicher, strategischer Fahrplan der
  Europäischen Kommission für eine nachhaltige EU-Wirtschaft
• Verstärkte Konditionalität der Direktzahlungen (> CC + Greening)
• Öko-Regelungen sind von MS verpflichtend anzubieten –
  voraussichtlich Mindestdotation zwischen 20-30% der Direktzahlungen
• Umweltambition der zweiten Säule – Darlegung deutlich ehrgeizigerer
  umwelt- und klimabezogener Ziele in GSP erforderlich!

 Genehmigung EK GAP-Strategieplan davon abhängig!
  langfristig Zielerreichung anhand Indikatoren
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Öko-Regelung der 1. Säule – GAP 2023
• Finanzierung aus erster Säule (reduziert DZ), 100% EU-finanziert,
  einjährige Verpflichtung, Prämie orientiert sich gstzl. an Kalkulation
• Starke Tendenz in Richtung verpflichtender Umsetzung inkl.
  Mindestdotation (20 – 30% vergleichbar mit ÖPUL-Maßnahmen)
• Österreich fordert freiwillige Umsetzung durch MS, insbesondere
  Bezug auf bereits erbrachte Vorleistungen in der 2. Säule
• Nat. Diskussion gemeinsam mit ÖPUL-Maßnahmen: Geeignete
  (einjährige) Maßnahmen werden als „Öko-Regelung“ ausgewählt,
  dadurch höherer Spielraum ÖPUL-Maßnahmen (finanziert aus DZ)
• Baseline gleich wie ÖPUL: Anforderungen über Konditionalitäten
  hinausgehend                                                   20
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              Auswirkung erhöhte Umweltambition –
              verpflichtende Öko-Regelungen GAP 2023
                      Vergleich Struktur flächenbezogener Zahlungen bei
                    Annahme 25 % verpflichtende Öko-Regelungen ab 2023
            1'600

            1'400

            1'200                      AZ                                          AZ
            1'000

                                     ÖPUL                                       ÖPUL
Millionen

             800

             600
                                      DIZA                                   ÖKO-R.
             400
                                    Greening
             200                                                                DIZA
               -
                                        2019                                      2022+

             DIZA-Basisprämie (inkl. Greening, ohne gek.)   Eco-Scheme   Agrarumwelt      Ausgleichszulage

                                                                                                                21
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Erhöhte Grundanforderung der Direktzahlungen –
GAP 2023
• Weiterentwicklung von Cross-Compliance und Integration Greening in
  „Konditionalität“ (= DZ-Grundanforderungen)
• Themenbereiche Klima und Umwelt, Gesundheit und Tierwohl
• Relevante Bestimmungen u. a. Anlage von ökologischen Vorrang-
  flächen, Anbaudiversifizierung, Grünlanderhaltung, Pufferstreifen,
  Erosionsschutz, Feuchtgebiete und Moore (…)
  − Prüfung der gesetzlichen Vorgaben (16 Grundanf. an Betriebsführung)
  − Nationale Auflagen zur Zielerreichung (10 GLÖZ-Anforderung)
• Neu: GLÖZ-Anforderungen sind Teil der GAP-Programmgenehmigung
  − Beitrag zur Umweltwirkung in Gesamtstrategie erforderlich!       22
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Diskussionsstand ÖPUL – GAP 2023

• Grundsätzlich Weiterentwicklung bestehender Maßnahmen, jedoch
  Schärfung der Umweltwirkung und Leistungsgerechtigkeit
• Flexibilität anstatt Verpflichtung – besondere Umweltleistung belohnen
• Weiterführung der UBB als breit wirksame Maßnahme mit hoher
  Teilnahme und hoher Umweltwirkung (insbes. Biodiversitätsflächen)
   Ziel ist Steigerung der Attraktivität für Betriebe durch höhere Prämie
• Biologische Wirtschaftsweise weiterhin ein Kernelement der GAP in
  Österreich, Abgeltung insbesondere über kombinierbare Maßnahmen
• Ausgewogener Maßnahmenmix zwischen Acker / Grünland /
  Dauerkulturen sowie Gunstlagen / Berggebiet
                                                                      23
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Übersicht zu den geplanten Interventionen: Diskussionsstand
ÖPUL 2023 (inkl. Öko-Regelungen)
         Allgemein                        Acker                   Grünland                 Dauerkulturen                 Tierwohl                    WRRL/N2000

   Umweltgerechte und
  biodiversitätsfördernde                                      Humuserhalt und
    Bewirtschaftung und                                        Bodenschutz auf             Erosionsschutz
                                Begrünung - Zwischenfrucht                                                           Tierwohl - Weide         Natura 2000 - Landwirtschaft
        Biologische                                        umbruchsfähigem Grünland      Obst/Wein/Hopfen
     Wirtschaftsweise                                                  *
       (inkl. M, SLK)

     Naturschutz (inkl.
Regionaler Naturschutzplan             Begrünung -                Stickstoff-             Insektizidverzicht      Tierwohl - Stallhaltung -      WRRL - Landwirtschaft
            und                     System Immergrün         Kreislaufwirtschaft *       Obst/Wein/Hopfen                 Rinder                   (Stkm, ev. Bgld)
 Biodiversitätsmonitoring)

                                   Erosionsschutz Acker
    Ergebnisorientierte                                                                   Herbizidverzicht        Tierwohl - Stallhaltung -
                                       (MS, DS, QD)            Heuwirtschaft *
      Bewirtschaftung                                                                    Obst/Wein/Hopfen               Schweine
                                         (inkl. OG)

  Bodennahe Ausbringung
flüssiger Wirtschaftsdünger           Vorbeugender
                                                             Bewirtschaftung von      Einsatz von Nützlingen im
und Biogasgülle (SL, SS, INJ)    Grundwasserschutz Acker                                                           Tierwohl - Behirtung
                                                                Bergmähdern              geschützten Anbau
  und Wirtschaftsdünger-                (inkl. AG)
        aufbereitung

   Erhaltung gefährdeter                                     Standortangepasste
                                                                                                                     * = Kombinationspflicht mit UBB
      Nutztierrassen                                         Almbewirtschaftung
                                                                                                                                                                   24 24
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  BLOCK 4

PERSPEKTIVEN

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Strategische Ausrichtung Landwirtschaft
• Tierwohlstrategie
  − Tierwohl im ÖPUL
  − INVEST Schwerpunktsetzung ab 2021
  − Weiterentwicklung Tiergesundheit
  − Qualitätsausrichtung Rind-/ Kalbfleischproduktion
• Ausrichtung biologische Landwirtschaft
  − ÖPUL Neu 2023 – modulartiger Aufbau
  − Strategische Flächen & Marktentwicklung
• Stärkung heimischer Lebensmittel
  − Initiative „Das isst Österreich“
  − Projekt: „Forum Österreich isst regional“ - Gemeinschaftsverpflegung
  − Herkunftskennzeichnung
  − Kooperation Landwirtschaft & Handel/Gewerbe & Tourismus
                                                                             26
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