STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
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V FA A L E AALE – Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN 12 HOCHSCHULE. Praxisorientierte Hochschulen vom Typ Fachhochschule ■■ Verstärkte Entwicklung theoretisch-fachlicher und (University of Applied Sciences) bilden in Deutschland na- praxisnaher Masterstudiengänge im konsekutiven und hezu 55 % der Ingenieure in vielen verschiedenen Fachdis- Weiterbildungsbereich zur Ausbildung von Automati- ziplinen aus. Bezogen auf das Gebiet der Automatisierungs- sierungs-Ingenieuren in hoher nationaler und interna- technik werden durch diese Hochschulen jährlich etwa tionaler Qualität. 10.000 Automatisierungsingenieure erfolgreich mit dem Abschluss Bachelor oder Master in Industrie und Wirtschaft ■■ Auf- und Ausbau leistungsfähiger Forschungs- und entlassen. An der spezifischen Fachausbildung in den au- Entwicklungsstrukturen zur Angewandten Automatisie- tomatisierungstechnischen Studiengängen und Vertiefungs- rungstechnik zur nachhaltigen Stärkung der Drittmit- richtungen sind aktuell in Deutschland etwa 550 Professo- telfähigkeit der Hochschulen. ren beteiligt. 2004 beschlossen Professoren aus den auto- matisierungstechnischen Lehr- und Forschungsbereichen ■■ Erhöhung des Internationalisierungsgrades der auto- der Fachhochschulen Deutschlands, Österreichs und der matisierungstechnischen Fachbereiche, Studiengänge Schweiz gemeinsam mit Industrievertretern und unter Be- und Institute durch einen verstärkten wissenschaftlichen teiligung von Fachverbänden näher zusammenzurücken und und studentischen Austausch sowie internationale zukünftig die folgenden Ziele gemeinsam zu verfolgen: Kooperationsvorhaben in Lehre und Entwicklung. ■■ Sicherung qualitätsgerechter automatisierungstechni- Zur Unterstützung dieser Ziele wurde 2008 der Verein für scher Bachelor-Studiengänge mit dem Ziel der Bereit- Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwick- stellung von praxisorientierten Ingenieuren für die In- lung an Hochschulen VFAALE e.V. (www.vfaale.de) gegrün- dustrie mit einem berufs-anerkannten akademischen det. Mitglieder dieses Vereins sind neben führenden Indus- Basisabschluss. trieunternehmen der Automatisierungsbranche auch eine Reihe von Hochschulprofessoren. Aktuell hat der Verein 82 Mitglieder. Der Verein wird durch einen wissenschaftlichen Beirat unterstützt, in dem auch die großen Verbände der Automatisierungsindustrie wie NAMUR, VDI/VDE-GMA, VDMA und ZVEI als assoziierte Mitglieder vertreten sind. In den letzten Jahren hat sich der VFAALE und seine Jahres- konferenz für Angewandte Auto-matisierungstechnik in Lehre und Entwicklung (AALE) zu einem bewährten Forum für Hoch-schulprofessoren und Vertretern aus Wirtschaft und Industrie aus dem deutschsprachigen Raum entwickelt und dient zum Erfahrungsaustausch über moderne Konzep- te, Entwicklungen und die Lehre in der Automatisierungs- technik. Die Themen der Vorträge behandeln aktuelle Trends, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, Kooperationen zwischen Hochschule und Industrie sowie Lehre, Ausbildung, Didaktik und MINT-Projekte. Eine konferenzbegleitende Ausstel-lung bietet Partnern ferner die Möglichkeit, aktuel- le Produktentwicklungen auf dem Gebiet der Automatisie- rungstechnik zu präsentieren. E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
13 VFAALE – Vorstand und Beirat AALE 2020 nehmer aus dem deutschsprachigen Wissenschafts- und Wirtschaftsraum in Leipzig erwartet. Die Konferenz der „Angewandten Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung“ bildet eine Plattform, um neue Die folgenden zwei Beiträge der Hochschule für Technik, Ansätze im gesamten Feld der Automatisierungstechnik Wirtschaft und Kultur in Leipzig sowie der Technischen aufzuzeigen und zu diskutieren. Dazu zählen die Bereiche Hochschule in Wildau der sollen beispielhaft die Kompetenz der Industrie 4.0/IIoT als auch die Themen aus der virtuel- der Hochschulen für die Welt von morgen aufzeigen und len, erweiterten und realen Welt. Ein Schwerpunkt wird junge Menschen für ein ingenieurtechnisches Studium an „Automatisierung und Mensch-Technik-Interaktion“ auf der einer derartigen Hochschule begeistern. kommenden Veranstaltung einnehmen. Auf der zum 17. Mal stattfindenden Konferenz werden Herausforderungen der Zukunft für den Bestand und den Ausbau effizienter Produktionssysteme diskutiert. Neue Ansätze im Rahmen der Bundesstrategie „Industrie 4.0“ im Wandel der Produk- tionswelt aufzuzeigen, sollen hierbei Ziele der im März 2020 (4.-6. März 2020) in der HTWK Leipzig stattfindenden Konferenz der „Angewandten Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung“ darstellen. Die Verbindung der virtuellen mit der realen Welt im Kontext cyberphysischer Produktionssysteme stellen Aufgabenstellungen für die zukünftige Ausgestaltung von didaktischen Lehrinhalten sowie von Entwicklungsvorhaben in Wissenschaft und Wirtschaft dar. Adressierte Themenbereiche sind hierbei insbesondere: ■■ Mensch-Roboter-Kooperation ■■ Assistenzsysteme ■■ AR, VR und Mixed Reality Preisträger und Nominierte für den AALE Student Award auf der AALE 2o19 in Heilbronn ■■ Computer Vision ■■ Smart Production (Industrie 4.0, IIoT) ■■ IT-Security ■■ Intelligente und autonome Systeme KO N TA K T ■■ Klassische Automatisierungstechnik VFAALE e.V. c/o Technische Hochschule Wildau Die Autoren berichten über Hochschulring 1 ■■ Trends und Anwendungen 15745 Wildau ■■ Forschungs- und Entwicklungsarbeiten Büro: Haus 15-2.16 ■■ Kooperationen zwischen Hochschule und Industrie Tel.: 03375 508418 sowie Autor dieses Beitrags: ■■ Lehre und Ausbildung, Didaktik, MINT-Projekte. Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan 1. Vorsitzender des Vereins Im Rahmen der Konferenz werden die Fachbeiträgen durch E-Mail: jrs@vfaale.de Workshops, Postersessions, einer Podiumsdiskussion und Firmenpräsentationen begleitet. Es werden zirka 200 Teil- E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
Technische Hochschule Wildau TRADITION UND MODERNE – AUTOMATISIERUNGSTECHNIK 14 IM WANDEL DER ZEIT Studiengänge in naturwissenschaftlichen, ingenieurtech- nischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen und Ma- nagementdisziplinen. Ein besonderes Kennzeichen ist ihre Internationalität. Mehr als 20 Prozent der Studieren- den kommen aus 60 Ländern. Kooperationsverträge, Studenten- und Dozentenaustausche verbinden die TH Wildau weltweit mit über 140 akademischen Bildungsein- richtungen. Die Hochschule belegt in der angewandten Forschung seit Jahren bundesweit einen Spitzenplatz und besitzt einen anerkannten Ruf als Kompetenzzentrum für wichtige Wissenschaftsdisziplinen. Dazu zählen klassische Gebiete wie Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Physi- kalische Technik ebenso wie die neuen Bereiche Biowis- Campusbereich senschaften und Life Sciences, Logistik und Angewandte Die Technische Hochschule Wildau ist eine Ausbildungs- Informatik/Telematik sowie Luftfahrttechnik und Regene- einrichtung für Ingenieure mit einer langen Tradition im rative Energietechnik. Bereich des angewandten Maschinenbaus. Seit ihrer Neugründung hat sie aus dieser maschinenbaulichen Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem tradi- Tradition heraus neue Studieninhalte mit unikaler Profil- tionsreichen Industrieareal des früheren Lokomotiv- und bildung entwickelt, die sich in Lehre und Forschung au- Schwermaschinenbaus. Die gelungene Symbiose aus ßerordentlich erfolgreich am Markt positionieren konnten denkmalgeschützter Industriearchitektur und preisgekrön- und u. a. hoch innovative Bereiche aus Telematik, Energie- ten modernen Funktionsgebäuden setzt städtebaulich systemtechnik, Logistik und Automatisierungstechnik Maßstäbe. abdecken. Bachelorstudiengang Automatisierungstechnik „Exzellent studieren, entspannt leben“ – dafür steht die Die Automatisierungstechnik findet als Querschnittstech- Technische Hochschule Wildau. Im grünen und seenreichen nologie Anwendung in nahezu allen technischen Bereichen Gürtel südöstlich der Hauptstadt Berlin gelegen, finden wie z. B. in der Medizintechnik, der Automobiltechnik und Sie hier eine einzigartige Campushochschule mit ausge- dem Verkehrswesen, im Maschinen- und Anlagenbau zeichneten Bedingungen für ein erfolgreiches Studium, ebenso wie im Luft- und Raumfahrtbereich. Ziel ingenieur- aber auch für eine hohe Lebensqualität. technischer Arbeit ist es, Produktionsketten effektiv und effizient zu gestalten und dem Endkunden ein in hohem Die persönliche Atmosphäre, die individuelle Betreuung Maße funktionsintegriertes Produkt zur Verfügung zu durch die Lehrkräfte, die hochwertige Ausstattung der stellen. Diese Herausforderungen bieten für den Wirt- ingenieurtechnischen, natur- und wirtschaftswissenschaft- schaftsstandort Deutschland einzigartige Chancen, durch lichen Labore sowie eine der modernsten Bibliotheken die Entwicklung innovativer wettbewerbsdominierender bieten gute Voraussetzungen für die akademischen Aus- und Hochtechnologie-Produkte und durchgängiger, effizienter Weiterbildung sowie für die zielgerichtete Vorbereitung auf Prozessketten neue Marktsegmente hoher Wertschöpfung den Berufseinstieg. zu eröffnen und auszubauen. Die hieraus entstehende Innovationskraft ist der Treiber und nachhaltige Garant für Die TH Wildau ist die größte (Fach)Hochschule des Landes Wachstum sowie Arbeitsplätze in Deutschland und prägt Brandenburg. Ihr attraktives Studienangebot umfasst 32 das Markenzeichen „Made in Germany“. E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
15 Der moderne Bachelorstudiengang „Automatisierungs- Projekte verweisen auf den Nutzen für die strategische technik“ setzt diese Entwicklung konsequent fort, schließt Eingrenzung von Aufgabenfeldern auf Basis von iC3- eine markante Lücke im bisherigen Angebotsprofil und Kennzahlensystemen sowie an Implementierungsszenari- profiliert sich als ein wesentliches Bildungsangebot im en von energiesensorisch unterstützten Fertigungsma- Land Brandenburg. Im Fokus steht entsprechend der nagementsystemen bis hin zu Konzeptbetrachtungen maschienbaulichen Tradition der Hochschule eine bauteil- virtueller Steuerungsprozesse (viSPS) auf. Die Rolle der nahe Automatisierungstechnik. Diese spezifische Automa- Produktivfaktoren nimmt hierbei in einem humanzentrier- tisierungstechnik stellt sich den Anforderungen innovativer ten Ansatz innerhalb der Neustrukturierung von automa- industrieller Technologien an individuelle Lösungen der tisierter und menschlicher Arbeit eine Schlüsselstellung Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Typische An- ein. Wesentliche Zielgröße für die Wertschöpfungsprozes- forderungen an neuartige automatisierte Bauteile und se der überwiegend mittelständischen Hochschul- und Produkte aus Telematik, Life Science, Photonik erfordern Projektpartner stellt die zeitliche und räumliche Optimie- Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan eine intensive Verzahnung von mechanischer Konstruk- rung des Zusammenspiels Fabrik/Mensch/Maschine dar. tion, Fertigung und Automatisierung – dies gilt in beson- derem Maße für moderne mikrostrukturierte Produkte und Präzisionsbauteile, eine Spezialität der TH Wildau – auch in Abgrenzung zu ähnlichen Studienangeboten in der Region. Forschung und Entwicklung Die industrielle Produktion befindet sich erneut in einem immanenten Wandel. Dieser als vierte Industrielle Revo- lution 2011 ausgerufene Prozess verändert das Bild der industriellen Herstelung drastisch und erfordert ebenso ein Überdenken der Einbettung des Menschen als Akteur im Arbeitsprozess. Die Berechenbarkeit von Abläufen über die Grenzen des Fertigungsprozesses hinaus wird eine der wesentlichen Schnittstellenthematiken. Das Bild eines durchgängigen, transparenten „Produktions“prozesses wird die Gesellschaft und das B2B-Miteinander prägen. Es werden ausgehend von der Prüfung von neuen Innova- tionskonzepten, über die arbeitsorga-nisatorische Umset- zung im Fertigungsbereich bis hin zur Ausbildung von sensorischen Komponenten und deren Verkettung als Führungselemente im Produktionsumfeld ein System ge- KO N TA K T schaffen, das durch Selbstanalyse, Selbstorganisation und Technische Hochschule Wildau Selbstoptimierung geprägt ist. Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften Hochschulring 1 Ziel des Forschungsgebietes »iC3@Smart Production« am 15745 Wildau Institut für Cyberphysische Produktionssysteme (iCPPS) Studiengangssprecher/Direktor iCPPS: ist es, in diesem Umfeld Lösungen zu erarbeiten, die den Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan Prozess des Wandels in der Industrie durch sensorische Tel.: 03375 508-418 und aktorische Elemente (Entitäten) und deren Interaktion E-Mail: jrs@th-wildau.de unterstützen helfen. Wissenschaftliche und wirtschaftliche E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) FAKULTÄT INGENIEURWISSENSCHAFTEN AUTOMATISCH GUT VERNETZT FÜR DIE INDUSTRIE 4.0 16 Seit den 1990er Jahren wird AS-Interface, ein internatio- und Sensoren miteinander vernetzt. Dafür stehen die naler Standard zur industriellen Datenkommunikation, von Buchstaben A und S“, erklärt Heimbold. Das Faszinieren- Wissenschaftlern der HTWK Leipzig mitentwickelt. Für die de: Über ein und dasselbe Kabel kann ein sogenannter „Industrie 4.0“ kam 2018 die nächste Generation auf den Master mit den Sensoren und Aktoren kommunizieren, Markt. ohne dass die Signale einander stören – und er kann diese sogar mit Strom versorgen. „AS-Interface ist un- Auch wenn die meisten noch nie von AS-Interface (ASi) schlagbar robust und preiswert“, erläutert Heimbolds gehört haben – in unserem Alltag begegnen wir dem Mitarbeiter Tobias Rudloff die Vorteile des Systems. „Und System regelmäßig. So sorgt ASi zum Beispiel dafür, dass es lässt sich innerhalb von Sekunden montieren oder am Flughafen jedes Gepäckstück zum richtigen Flieger umbauen.“ Wirft man das Kabel in Wasser oder gar in Öl, findet, in Parkhäusern die freien Plätze angezeigt werden passiert – nichts. Auch Hitze und Kälte können dem Sys- oder dass in großen Gebäuden bei einer Feuermeldung tem nichts anhaben. die Fluchttüren öffnen – automatisch. Daran, dass all das so reibungslos funktioniert, haben Automatisierungstech- Aktueller Trend ist die Digitalisierung der Industrieproduk- niker der HTWK Leipzig entscheidenden Anteil. Denn die tion, also eine umfassende Vernetzung fast aller Maschinen gesamte Kommunikation zwischen Lichtschranken, Scan- und Geräte innerhalb einer Fabrik. Bislang konnte ASi ein nern, automatischen Klappen und anderen Geräten läuft Master mit 186 Sensoren und Aktoren vernetzen – das ist über die charakteristischen gelben Kabel von „AS-Interface“ für die Verwirklichung von „Industrie 4.0“ inzwischen zu (ASi). Heute ist AS-Interface ein weltweiter Standard, wenig. In dem vom Bundesforschungsministerium geför- ähnlich wie Dolby Surround und USB, nur für den Auto- derten Projekt „Interdisziplinäre System-Infrastrukturen matisierungsbereich. für die Gerätetechnik“ loteten die Leipziger Forscher ge- meinsam mit Industriepartnern und Wissenschaftlern aus Tilo Heimbold leitet am Forschungs- und Transferzentrum Stuttgart und Rostock die Möglichkeiten einer nächsten (FTZ) der Hochschule das weltweit erste akkreditierte ASi-Generation aus. Ihr Ansatz: Die simplen 1/0-Werte Prüflabor für alle ASi-Systemkomponenten. „AS-Interface der einzelnen Geräte werden zur Übertragung in ein Rau- wird in den unterschiedlichsten Prozessen und Anwendun- schen umgewandelt, welches im Master wieder entschlüs- Studentin im Labor gen eingesetzt, da der Standard auf der untersten Ebene selt wird. Dadurch können viel mehr Daten in der gleichen Automatisierungs- systeme. der Fabrikautomation zum Einsatz kommt – in den Anlagen Zeit über dasselbe Kabel laufen. Fast acht Jahre lang ar- (Foto: Lara Müller/ selbst, wo in Einsen und Nullen kommuniziert wird. Auf beiteten die Wissenschaftler seitdem im engen Austausch HTWK Leipzig) dieser sogenannten Feldbus-Ebene sind hunderte Aktoren mit der Industrie an der Weiterentwicklung des Kommu- nikationsstandards. Die gesamte Technologie wurde par- allel auf einen Chip integriert, der nicht einmal die Abmes- sungen eines Fingernagels hat – und störungsfrei mit dem aktuell am Markt befindlichen ASi-Verfahren auf dem gleichen Kabel betrieben werden kann. Im November 2018 war es endlich so weit: Die nächste ASi-Generation wurde auf der Automatisierungsmesse SPS IPC Drives in Nürnberg dem Fachpublikum vorgestellt. Voraussichtlich noch im Laufe des Jahres 2019 werden diese neuen Systeme in Fabriken, Parkhäusern und Flug- häfen in aller Welt zum Einsatz kommen – und dazu bei- tragen, dass „Industrie 4.0“ Wirklichkeit wird. Autorin: Dr. Rebecca Schweier E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
17 Prof. Tilo Heimbold, Dietmar Telschow und Tobias Rudloff (v.l.) im AS-Interface-Labor am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig. (Foto: Robert Weinhold/HTWK Leipzig) 3 Fragen an Dekan Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel Technik, Wirtschaft und Kultur: Wissen schafft Warum sollte man an der HTWK Leipzig Elektrotechnik Verbindung und Informationstechnik (EIT) studieren? HOCHSCHULE: Die Hochschule für Technik, Wirt- JJ: Im Bachelor- und Masterprogramm kann man sich auf schaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) vereint einer soliden fachlichen elektro- und informationstechni- praxisorientierte Lehre und anwendungsnahe For- schen Wissensbasis in verschiedenen Bereichen speziali- schung. Regionales Alleinstellungsmerkmal der sieren: Automatisierungstechnik, Biomedizinische Infor- Hochschule ist ihr breites ingenieurwissenschaftlich- mationstechnik, Elektrische Energietechnik, Elektronische technisches Profil. Zusammen mit den Bereichen Schaltungstechnik und Signalverarbeitung, Informations- Wirtschaft, Soziales und Kultur bietet die HTWK technik/Automatisierungssysteme und Mechatronik. Die Leipzig an ihren fünf Fakultäten ein vielfältiges Lehr- engen Kooperationen mit der Industrie, z.B. in gemeinsa- und Forschungsangebot. men Forschungs- und Entwicklungsprojekten, garantieren STUDIUM: Mehr als 40 Studiengänge der Ingeni- Dekan Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel einen hohen Anwendungsbezug und die Aktualität der eurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissen- (Foto: HTWK Leipzig) Studieninhalte. schaften, angewandten Medien- und Informations- Außerdem ist Leipzig einfach eine großartige Stadt für das wissenschaften sowie Informatik ermöglichen eine (Studenten)Leben. wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Ausbildung. Momentan sind etwa 6.200 Studieren- Wo liegen die Forschungsschwerpunkte der Fakultät de immatrikuliert. Ingenieurwissenschaften? FORSCHUNG: Langfristige und vielfältige Koopera- JJ: Ein Schwerpunkt ist der Bereich der Automatisierungs- tionen mit Unternehmen aus der Region, Deutschland technik und der industriellen IT, z. B. industrielle Kommu- und Europa sowie zahlreiche eingeworbene For- nikationstechnik, Mensch-Roboter-Kooperation, Bildver- schungsprojekte belegen die Leistungsstärke der arbeitung und energieautarke Sensornetzwerke. Ein wei- Hochschule. Mit einem Drittmittelaufkommen von terer Fokus liegt bei medizintechnischen Anwendungen, über 12 Millionen Euro pro Jahr gehört die HTWK u.a. Simulatoren für das chirurgische Training, Biosignal- Leipzig zu den forschungsstarken Hochschulen für verarbeitung und Bewegungsunterstützungssysteme. Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland. Welche Berufsaussichten haben die Absolventinnen und Absolventen? JJ: Sie haben beste Berufsaussichten, da ihre Qualifikation in der Wirtschaft sehr geschätzt wird. Dies belegt die re- KO N TA K T gelmäßige TOP-10-Platzierung im „Wirtschaftswoche“- HTWK Leipzig Ranking, in dem die Personaler deutscher Unternehmen Fakultät Ingenieurwissenschaften befragt werden. Beliebte Arbeitgeber für den Einstieg sind Karl-Liebknecht-Straße 134 | 04277 Leipzig die Automotivindustrie, Unternehmen der Energiebranche Dekan: Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel und Ingenieurdienstleister vor allem im Bereich Automa- Tel.: 0341 3076-4203 tisierungstechnik. Typische Tätigkeitsfelder sind Produktent- jens.jaekel@htwk-leipzig.de wicklung und -applikation, Projektierung und technischer Vertrieb, aber auch Forschung, z. B. in Forschungsprojek- Studiendekan Elektrotechnik und Informationstechnik ten an der Fakultät. Prof. Dr.-Ing. Tilo Heimbold Tel.: 0341 3076-1178 tilo.heimbold@htwk-leipzig.de fing.htwk-leipzig.de E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
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