STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...

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STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
V FA A L E

         AALE – Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung
         STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE
         ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN
12       HOCHSCHULE.

                                     Praxisorientierte Hochschulen vom Typ Fachhochschule         ■■ Verstärkte Entwicklung theoretisch-fachlicher und
                                     (University of Applied Sciences) bilden in Deutschland na-      praxisnaher Masterstudiengänge im konsekutiven und
                                     hezu 55 % der Ingenieure in vielen verschiedenen Fachdis-       Weiterbildungsbereich zur Ausbildung von Automati-
                                     ziplinen aus. Bezogen auf das Gebiet der Automatisierungs-      sierungs-Ingenieuren in hoher nationaler und interna-
                                     technik werden durch diese Hochschulen jährlich etwa            tionaler Qualität.
                                     10.000 Automatisierungsingenieure erfolgreich mit dem
                                     Abschluss Bachelor oder Master in Industrie und Wirtschaft   ■■ Auf- und Ausbau leistungsfähiger Forschungs- und
                                     entlassen. An der spezifischen Fachausbildung in den au-        Entwicklungsstrukturen zur Angewandten Automatisie-
                                     tomatisierungstechnischen Studiengängen und Vertiefungs-        rungstechnik zur nachhaltigen Stärkung der Drittmit-
                                     richtungen sind aktuell in Deutschland etwa 550 Professo-       telfähigkeit der Hochschulen.
                                     ren beteiligt. 2004 beschlossen Professoren aus den auto-
                                     matisierungstechnischen Lehr- und Forschungsbereichen        ■■ Erhöhung des Internationalisierungsgrades der auto-
                                     der Fachhochschulen Deutschlands, Österreichs und der           matisierungstechnischen Fachbereiche, Studiengänge
                                     Schweiz gemeinsam mit Industrievertretern und unter Be-         und Institute durch einen verstärkten wissenschaftlichen
                                     teiligung von Fachverbänden näher zusammenzurücken und          und studentischen Austausch sowie internationale
                                     zukünftig die folgenden Ziele gemeinsam zu verfolgen:           Kooperationsvorhaben in Lehre und Entwicklung.

                                     ■■ Sicherung qualitätsgerechter automatisierungstechni-      Zur Unterstützung dieser Ziele wurde 2008 der Verein für
                                        scher Bachelor-Studiengänge mit dem Ziel der Bereit-      Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwick-
                                        stellung von praxisorientierten Ingenieuren für die In-   lung an Hochschulen VFAALE e.V. (www.vfaale.de) gegrün-
                                        dustrie mit einem berufs-anerkannten akademischen         det. Mitglieder dieses Vereins sind neben führenden Indus-
                                        Basisabschluss.                                           trieunternehmen der Automatisierungsbranche auch eine
                                                                                                  Reihe von Hochschulprofessoren. Aktuell hat der Verein 82
                                                                                                  Mitglieder. Der Verein wird durch einen wissenschaftlichen
                                                                                                  Beirat unterstützt, in dem auch die großen Verbände der
                                                                                                  Automatisierungsindustrie wie NAMUR, VDI/VDE-GMA,
                                                                                                  VDMA und ZVEI als assoziierte Mitglieder vertreten sind.

                                                                                                  In den letzten Jahren hat sich der VFAALE und seine Jahres-
                                                                                                  konferenz für Angewandte Auto-matisierungstechnik in
                                                                                                  Lehre und Entwicklung (AALE) zu einem bewährten Forum
                                                                                                  für Hoch-schulprofessoren und Vertretern aus Wirtschaft
                                                                                                  und Industrie aus dem deutschsprachigen Raum entwickelt
                                                                                                  und dient zum Erfahrungsaustausch über moderne Konzep-
                                                                                                  te, Entwicklungen und die Lehre in der Automatisierungs-
                                                                                                  technik. Die Themen der Vorträge behandeln aktuelle Trends,
                                                                                                  Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, Kooperationen
                                                                                                  zwischen Hochschule und Industrie sowie Lehre, Ausbildung,
                                                                                                  Didaktik und MINT-Projekte. Eine konferenzbegleitende
                                                                                                  Ausstel-lung bietet Partnern ferner die Möglichkeit, aktuel-
                                                                                                  le Produktentwicklungen auf dem Gebiet der Automatisie-
                                                                                                  rungstechnik zu präsentieren.

     E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
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                                                                                                                             VFAALE – Vorstand und Beirat

AALE 2020                                                      nehmer aus dem deutschsprachigen Wissenschafts- und
                                                               Wirtschaftsraum in Leipzig erwartet.
Die Konferenz der „Angewandten Automatisierungstechnik
in Lehre und Entwicklung“ bildet eine Plattform, um neue       Die folgenden zwei Beiträge der Hochschule für Technik,
Ansätze im gesamten Feld der Automatisierungstechnik           Wirtschaft und Kultur in Leipzig sowie der Technischen
aufzuzeigen und zu diskutieren. Dazu zählen die Bereiche       Hochschule in Wildau der sollen beispielhaft die Kompetenz
der Industrie 4.0/IIoT als auch die Themen aus der virtuel-    der Hochschulen für die Welt von morgen aufzeigen und
len, erweiterten und realen Welt. Ein Schwerpunkt wird         junge Menschen für ein ingenieurtechnisches Studium an
„Automatisierung und Mensch-Technik-Interaktion“ auf der       einer derartigen Hochschule begeistern.
kommenden Veranstaltung einnehmen. Auf der zum 17.
Mal stattfindenden Konferenz werden Herausforderungen
der Zukunft für den Bestand und den Ausbau effizienter
Produktionssysteme diskutiert. Neue Ansätze im Rahmen
der Bundesstrategie „Industrie 4.0“ im Wandel der Produk-
tionswelt aufzuzeigen, sollen hierbei Ziele der im März 2020
(4.-6. März 2020) in der HTWK Leipzig stattfindenden
Konferenz der „Angewandten Automatisierungstechnik in
Lehre und Entwicklung“ darstellen. Die Verbindung der
virtuellen mit der realen Welt im Kontext cyberphysischer
Produktionssysteme stellen Aufgabenstellungen für die
zukünftige Ausgestaltung von didaktischen Lehrinhalten
sowie von Entwicklungsvorhaben in Wissenschaft und
Wirtschaft dar.

Adressierte Themenbereiche sind hierbei insbesondere:
■■ Mensch-Roboter-Kooperation
■■ Assistenzsysteme
■■ AR, VR und Mixed Reality                                    Preisträger und Nominierte für den AALE Student Award auf der AALE 2o19 in Heilbronn
■■ Computer Vision
■■ Smart Production (Industrie 4.0, IIoT)
■■ IT-Security
■■ Intelligente und autonome Systeme                                KO N TA K T
■■ Klassische Automatisierungstechnik                               VFAALE e.V.
                                                                    c/o Technische Hochschule Wildau
Die Autoren berichten über                                          Hochschulring 1
■■ Trends und Anwendungen                                           15745 Wildau
■■ Forschungs- und Entwicklungsarbeiten                             Büro: Haus 15-2.16
■■ Kooperationen zwischen Hochschule und Industrie                  Tel.: 03375 508418
   sowie                                                            Autor dieses Beitrags:
■■ Lehre und Ausbildung, Didaktik, MINT-Projekte.                   Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan
                                                                    1. Vorsitzender des Vereins
Im Rahmen der Konferenz werden die Fachbeiträgen durch              E-Mail: jrs@vfaale.de
Workshops, Postersessions, einer Podiumsdiskussion und
Firmenpräsentationen begleitet. Es werden zirka 200 Teil-

                                                                                                         E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
Technische Hochschule Wildau
                TRADITION UND MODERNE –
                AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
14              IM WANDEL DER ZEIT

                                                                                                        Studiengänge in naturwissenschaftlichen, ingenieurtech-
                                                                                                        nischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen und Ma-
                                                                                                        nagementdisziplinen. Ein besonderes Kennzeichen ist
                                                                                                        ihre Internationalität. Mehr als 20 Prozent der Studieren-
                                                                                                        den kommen aus 60 Ländern. Kooperationsverträge,
                                                                                                        Studenten- und Dozentenaustausche verbinden die TH
                                                                                                        Wildau weltweit mit über 140 akademischen Bildungsein-
                                                                                                        richtungen.

                                                                                                        Die Hochschule belegt in der angewandten Forschung seit
                                                                                                        Jahren bundesweit einen Spitzenplatz und besitzt einen
                                                                                                        anerkannten Ruf als Kompetenzzentrum für wichtige
                                                                                                        Wissenschaftsdisziplinen. Dazu zählen klassische Gebiete
                                                                                                        wie Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Physi-
                                                                                                        kalische Technik ebenso wie die neuen Bereiche Biowis-
Campusbereich
                                                                                                        senschaften und Life Sciences, Logistik und Angewandte
                                          Die Technische Hochschule Wildau ist eine Ausbildungs-        Informatik/Telematik sowie Luftfahrttechnik und Regene-
                                          einrichtung für Ingenieure mit einer langen Tradition im      rative Energietechnik.
                                          Bereich des angewandten Maschinenbaus. Seit ihrer
                                          Neugründung hat sie aus dieser maschinenbaulichen             Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem tradi-
                                          Tradition heraus neue Studieninhalte mit unikaler Profil-     tionsreichen Industrieareal des früheren Lokomotiv- und
                                          bildung entwickelt, die sich in Lehre und Forschung au-       Schwermaschinenbaus. Die gelungene Symbiose aus
                                          ßerordentlich erfolgreich am Markt positionieren konnten      denkmalgeschützter Industriearchitektur und preisgekrön-
                                          und u. a. hoch innovative Bereiche aus Telematik, Energie-    ten modernen Funktionsgebäuden setzt städtebaulich
                                          systemtechnik, Logistik und Automatisierungstechnik           Maßstäbe.
                                          abdecken.
                                                                                                        Bachelorstudiengang Automatisierungstechnik
                                          „Exzellent studieren, entspannt leben“ – dafür steht die      Die Automatisierungstechnik findet als Querschnittstech-
                                          Technische Hochschule Wildau. Im grünen und seenreichen       nologie Anwendung in nahezu allen technischen Bereichen
                                          Gürtel südöstlich der Hauptstadt Berlin gelegen, finden       wie z. B. in der Medizintechnik, der Automobiltechnik und
                                          Sie hier eine einzigartige Campushochschule mit ausge-        dem Verkehrswesen, im Maschinen- und Anlagenbau
                                          zeichneten Bedingungen für ein erfolgreiches Studium,         ebenso wie im Luft- und Raumfahrtbereich. Ziel ingenieur-
                                          aber auch für eine hohe Lebensqualität.                       technischer Arbeit ist es, Produktionsketten effektiv und
                                                                                                        effizient zu gestalten und dem Endkunden ein in hohem
                                          Die persönliche Atmosphäre, die individuelle Betreuung        Maße funktionsintegriertes Produkt zur Verfügung zu
                                          durch die Lehrkräfte, die hochwertige Ausstattung der         stellen. Diese Herausforderungen bieten für den Wirt-
                                          ingenieurtechnischen, natur- und wirtschaftswissenschaft-     schaftsstandort Deutschland einzigartige Chancen, durch
                                          lichen Labore sowie eine der modernsten Bibliotheken          die Entwicklung innovativer wettbewerbsdominierender
                                          bieten gute Voraussetzungen für die akademischen Aus- und     Hochtechnologie-Produkte und durchgängiger, effizienter
                                          Weiterbildung sowie für die zielgerichtete Vorbereitung auf   Prozessketten neue Marktsegmente hoher Wertschöpfung
                                          den Berufseinstieg.                                           zu eröffnen und auszubauen. Die hieraus entstehende
                                                                                                        Innovationskraft ist der Treiber und nachhaltige Garant für
                                          Die TH Wildau ist die größte (Fach)Hochschule des Landes      Wachstum sowie Arbeitsplätze in Deutschland und prägt
                                          Brandenburg. Ihr attraktives Studienangebot umfasst 32        das Markenzeichen „Made in Germany“.

          E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
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Der moderne Bachelorstudiengang „Automatisierungs-            Projekte verweisen auf den Nutzen für die strategische
technik“ setzt diese Entwicklung konsequent fort, schließt    Eingrenzung von Aufgabenfeldern auf Basis von iC3-
eine markante Lücke im bisherigen Angebotsprofil und          Kennzahlensystemen sowie an Implementierungsszenari-
profiliert sich als ein wesentliches Bildungsangebot im       en von energiesensorisch unterstützten Fertigungsma-
Land Brandenburg. Im Fokus steht entsprechend der             nagementsystemen bis hin zu Konzeptbetrachtungen
maschienbaulichen Tradition der Hochschule eine bauteil-      virtueller Steuerungsprozesse (viSPS) auf. Die Rolle der
nahe Automatisierungstechnik. Diese spezifische Automa-       Produktivfaktoren nimmt hierbei in einem humanzentrier-
tisierungstechnik stellt sich den Anforderungen innovativer   ten Ansatz innerhalb der Neustrukturierung von automa-
industrieller Technologien an individuelle Lösungen der       tisierter und menschlicher Arbeit eine Schlüsselstellung
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Typische An-         ein. Wesentliche Zielgröße für die Wertschöpfungsprozes-
forderungen an neuartige automatisierte Bauteile und          se der überwiegend mittelständischen Hochschul- und
Produkte aus Telematik, Life Science, Photonik erfordern      Projektpartner stellt die zeitliche und räumliche Optimie-            Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan
eine intensive Verzahnung von mechanischer Konstruk-          rung des Zusammenspiels Fabrik/Mensch/Maschine dar.
tion, Fertigung und Automatisierung – dies gilt in beson-
derem Maße für moderne mikrostrukturierte Produkte und
Präzisionsbauteile, eine Spezialität der TH Wildau – auch
in Abgrenzung zu ähnlichen Studienangeboten in der
Region.

Forschung und Entwicklung
Die industrielle Produktion befindet sich erneut in einem
immanenten Wandel. Dieser als vierte Industrielle Revo-
lution 2011 ausgerufene Prozess verändert das Bild der
industriellen Herstelung drastisch und erfordert ebenso
ein Überdenken der Einbettung des Menschen als Akteur
im Arbeitsprozess. Die Berechenbarkeit von Abläufen über
die Grenzen des Fertigungsprozesses hinaus wird eine der
wesentlichen Schnittstellenthematiken. Das Bild eines
durchgängigen, transparenten „Produktions“prozesses
wird die Gesellschaft und das B2B-Miteinander prägen.
Es werden ausgehend von der Prüfung von neuen Innova-
tionskonzepten, über die arbeitsorga-nisatorische Umset-
zung im Fertigungsbereich bis hin zur Ausbildung von
sensorischen Komponenten und deren Verkettung als
Führungselemente im Produktionsumfeld ein System ge-              KO N TA K T
schaffen, das durch Selbstanalyse, Selbstorganisation und         Technische Hochschule Wildau
Selbstoptimierung geprägt ist.                                    Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften
                                                                  Hochschulring 1
Ziel des Forschungsgebietes »iC3@Smart Production« am             15745 Wildau
Institut für Cyberphysische Produktionssysteme (iCPPS)            Studiengangssprecher/Direktor iCPPS:
ist es, in diesem Umfeld Lösungen zu erarbeiten, die den          Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan
Prozess des Wandels in der Industrie durch sensorische            Tel.: 03375 508-418
und aktorische Elemente (Entitäten) und deren Interaktion         E-Mail: jrs@th-wildau.de
unterstützen helfen. Wissenschaftliche und wirtschaftliche

                                                                                                    E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
         FAKULTÄT INGENIEURWISSENSCHAFTEN
         AUTOMATISCH GUT VERNETZT FÜR DIE INDUSTRIE 4.0
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                                     Seit den 1990er Jahren wird AS-Interface, ein internatio-     und Sensoren miteinander vernetzt. Dafür stehen die
                                     naler Standard zur industriellen Datenkommunikation, von      Buchstaben A und S“, erklärt Heimbold. Das Faszinieren-
                                     Wissenschaftlern der HTWK Leipzig mitentwickelt. Für die      de: Über ein und dasselbe Kabel kann ein sogenannter
                                     „Industrie 4.0“ kam 2018 die nächste Generation auf den       Master mit den Sensoren und Aktoren kommunizieren,
                                     Markt.                                                        ohne dass die Signale einander stören – und er kann
                                                                                                   diese sogar mit Strom versorgen. „AS-Interface ist un-
                                     Auch wenn die meisten noch nie von AS-Interface (ASi)         schlagbar robust und preiswert“, erläutert Heimbolds
                                     gehört haben – in unserem Alltag begegnen wir dem             Mitarbeiter Tobias Rudloff die Vorteile des Systems. „Und
                                     System regelmäßig. So sorgt ASi zum Beispiel dafür, dass      es lässt sich innerhalb von Sekunden montieren oder
                                     am Flughafen jedes Gepäckstück zum richtigen Flieger          umbauen.“ Wirft man das Kabel in Wasser oder gar in Öl,
                                     findet, in Parkhäusern die freien Plätze angezeigt werden     passiert – nichts. Auch Hitze und Kälte können dem Sys-
                                     oder dass in großen Gebäuden bei einer Feuermeldung           tem nichts anhaben.
                                     die Fluchttüren öffnen – automatisch. Daran, dass all das
                                     so reibungslos funktioniert, haben Automatisierungstech-      Aktueller Trend ist die Digitalisierung der Industrieproduk-
                                     niker der HTWK Leipzig entscheidenden Anteil. Denn die        tion, also eine umfassende Vernetzung fast aller Maschinen
                                     gesamte Kommunikation zwischen Lichtschranken, Scan-          und Geräte innerhalb einer Fabrik. Bislang konnte ASi ein
                                     nern, automatischen Klappen und anderen Geräten läuft         Master mit 186 Sensoren und Aktoren vernetzen – das ist
                                     über die charakteristischen gelben Kabel von „AS-Interface“   für die Verwirklichung von „Industrie 4.0“ inzwischen zu
                                     (ASi). Heute ist AS-Interface ein weltweiter Standard,        wenig. In dem vom Bundesforschungsministerium geför-
                                     ähnlich wie Dolby Surround und USB, nur für den Auto-         derten Projekt „Interdisziplinäre System-Infrastrukturen
                                     matisierungsbereich.                                          für die Gerätetechnik“ loteten die Leipziger Forscher ge-
                                                                                                   meinsam mit Industriepartnern und Wissenschaftlern aus
                                     Tilo Heimbold leitet am Forschungs- und Transferzentrum       Stuttgart und Rostock die Möglichkeiten einer nächsten
                                     (FTZ) der Hochschule das weltweit erste akkreditierte         ASi-Generation aus. Ihr Ansatz: Die simplen 1/0-Werte
                                     Prüflabor für alle ASi-Systemkomponenten. „AS-Interface       der einzelnen Geräte werden zur Übertragung in ein Rau-
                                     wird in den unterschiedlichsten Prozessen und Anwendun-       schen umgewandelt, welches im Master wieder entschlüs-
     Studentin im Labor
                                     gen eingesetzt, da der Standard auf der untersten Ebene       selt wird. Dadurch können viel mehr Daten in der gleichen
     Automatisierungs-
     systeme.                        der Fabrikautomation zum Einsatz kommt – in den Anlagen       Zeit über dasselbe Kabel laufen. Fast acht Jahre lang ar-
     (Foto: Lara Müller/             selbst, wo in Einsen und Nullen kommuniziert wird. Auf        beiteten die Wissenschaftler seitdem im engen Austausch
     HTWK Leipzig)                   dieser sogenannten Feldbus-Ebene sind hunderte Aktoren        mit der Industrie an der Weiterentwicklung des Kommu-
                                                                                                   nikationsstandards. Die gesamte Technologie wurde par-
                                                                                                   allel auf einen Chip integriert, der nicht einmal die Abmes-
                                                                                                   sungen eines Fingernagels hat – und störungsfrei mit dem
                                                                                                   aktuell am Markt befindlichen ASi-Verfahren auf dem
                                                                                                   gleichen Kabel betrieben werden kann. Im November 2018
                                                                                                   war es endlich so weit: Die nächste ASi-Generation wurde
                                                                                                   auf der Automatisierungsmesse SPS IPC Drives in Nürnberg
                                                                                                   dem Fachpublikum vorgestellt.

                                                                                                   Voraussichtlich noch im Laufe des Jahres 2019 werden
                                                                                                   diese neuen Systeme in Fabriken, Parkhäusern und Flug-
                                                                                                   häfen in aller Welt zum Einsatz kommen – und dazu bei-
                                                                                                   tragen, dass „Industrie 4.0“ Wirklichkeit wird.
                                                                                                                             Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
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Prof. Tilo Heimbold, Dietmar Telschow und Tobias Rudloff (v.l.) im AS-Interface-Labor am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig.
(Foto: Robert Weinhold/HTWK Leipzig)

3 Fragen an Dekan Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel                                Technik, Wirtschaft und Kultur: Wissen schafft
Warum sollte man an der HTWK Leipzig Elektrotechnik                        Verbindung
und Informationstechnik (EIT) studieren?                                   HOCHSCHULE: Die Hochschule für Technik, Wirt-
JJ: Im Bachelor- und Masterprogramm kann man sich auf                      schaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) vereint
einer soliden fachlichen elektro- und informationstechni-                  praxisorientierte Lehre und anwendungsnahe For-
schen Wissensbasis in verschiedenen Bereichen speziali-                    schung. Regionales Alleinstellungsmerkmal der
sieren: Automatisierungstechnik, Biomedizinische Infor-                    Hochschule ist ihr breites ingenieurwissenschaftlich-
mationstechnik, Elektrische Energietechnik, Elektronische                  technisches Profil. Zusammen mit den Bereichen
Schaltungstechnik und Signalverarbeitung, Informations-                    Wirtschaft, Soziales und Kultur bietet die HTWK
technik/Automatisierungssysteme und Mechatronik. Die                       Leipzig an ihren fünf Fakultäten ein vielfältiges Lehr-
engen Kooperationen mit der Industrie, z.B. in gemeinsa-                   und Forschungsangebot.
men Forschungs- und Entwicklungsprojekten, garantieren                     STUDIUM: Mehr als 40 Studiengänge der Ingeni-                           Dekan Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel
einen hohen Anwendungsbezug und die Aktualität der                         eurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissen-                       (Foto: HTWK Leipzig)
Studieninhalte.                                                            schaften, angewandten Medien- und Informations-
Außerdem ist Leipzig einfach eine großartige Stadt für das                 wissenschaften sowie Informatik ermöglichen eine
(Studenten)Leben.                                                          wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte
                                                                           Ausbildung. Momentan sind etwa 6.200 Studieren-
Wo liegen die Forschungsschwerpunkte der Fakultät                          de immatrikuliert.
Ingenieurwissenschaften?                                                   FORSCHUNG: Langfristige und vielfältige Koopera-
JJ: Ein Schwerpunkt ist der Bereich der Automatisierungs-                  tionen mit Unternehmen aus der Region, Deutschland
technik und der industriellen IT, z. B. industrielle Kommu-                und Europa sowie zahlreiche eingeworbene For-
nikationstechnik, Mensch-Roboter-Kooperation, Bildver-                     schungsprojekte belegen die Leistungsstärke der
arbeitung und energieautarke Sensornetzwerke. Ein wei-                     Hochschule. Mit einem Drittmittelaufkommen von
terer Fokus liegt bei medizintechnischen Anwendungen,                      über 12 Millionen Euro pro Jahr gehört die HTWK
u.a. Simulatoren für das chirurgische Training, Biosignal-                 Leipzig zu den forschungsstarken Hochschulen für
verarbeitung und Bewegungsunterstützungssysteme.                           Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland.

Welche Berufsaussichten haben die Absolventinnen
und Absolventen?
JJ: Sie haben beste Berufsaussichten, da ihre Qualifikation
in der Wirtschaft sehr geschätzt wird. Dies belegt die re-                   KO N TA K T
gelmäßige TOP-10-Platzierung im „Wirtschaftswoche“-                          HTWK Leipzig
Ranking, in dem die Personaler deutscher Unternehmen                         Fakultät Ingenieurwissenschaften
befragt werden. Beliebte Arbeitgeber für den Einstieg sind                   Karl-Liebknecht-Straße 134 | 04277 Leipzig
die Automotivindustrie, Unternehmen der Energiebranche                       Dekan: Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel
und Ingenieurdienstleister vor allem im Bereich Automa-                      Tel.: 0341 3076-4203
tisierungstechnik. Typische Tätigkeitsfelder sind Produktent-                jens.jaekel@htwk-leipzig.de
wicklung und -applikation, Projektierung und technischer
Vertrieb, aber auch Forschung, z. B. in Forschungsprojek-                    Studiendekan Elektrotechnik und Informationstechnik
ten an der Fakultät.                                                         Prof. Dr.-Ing. Tilo Heimbold
                                                                             Tel.: 0341 3076-1178
                                                                             tilo.heimbold@htwk-leipzig.de
                                                                             fing.htwk-leipzig.de

                                                                                                                   E L E K T R O - U N D I N F O R M AT I O N S T E C H N I K
STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ... STUDIEREN UND FORSCHEN FÜR DIE ZUKUNFT AN EINER PRAXISORIENTIERTEN HOCHSCHULE - VFAALE ...
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