SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT
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SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT IFOER3 UND IFOER 4 Bericht PA | 261.093 | Kommunale Freiraum- und Landschaftsplanung Studienrichtung Raumplanung und Raumordnung | E 033 240 bzw. E 630 Univ.Ass. Dipl.-Ing. Peter Risto TU Wien | Institut für Landschaftsplanung und Gartenkunst | WS 2006 - 07 Wien | Dezember 2006
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG INHALTVERZEICHNIS 1| EINLEITUNG & AUFGABENSTELLUNG 3 2| SWOT - ANALYSE 4 2.1| Stärken 4 2.2| Schwächen 6 2.3| Chancen 8 2.4| Risken 9 2.5| Zusammenfassung 10 IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |2| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 1| EINLEITUNG & AUFGABENSTELLUNG Im Rahmen des Projekt 2 „Kommunale Entwicklungs- und Flächenwidmungsplanung“ der Studienrichtung Raumplanung und Raumordnung an der TU Wien soll nach Erforschung der gegebenen Situation und Grundlagen ein Örtliches Raumordnungsprogramm für die Gemeinde Bad Vöslau in Niederösterreich erstellt werden. Das Projekt ist zentraler Bestandteil der Studienrichtung Raumplanung und Raumordnung. Dabei wird die Aufgabenstellung möglichst praxisnahe anhand einer ausgewählten Gemeinde bearbeitet. Das Projekt wird von neun verschiedenen Instituten betreut. Dabei stehen die zwei Kernfachbereiche Örtliche Raumplanung (IFOER) und Städtebau (STB), die die Koordination des Projektes übernehmen, am Beginn des Wintersemesters zur Auswahl. Das Projekt gliedert sich in zwei Teile – die Grundlagenforschung und –erhebung, sowie die darauf folgende Planungsphase. Die Grundlagenforschung soll neben der Erfassung der Stärken und Schwächen auch die regionalen Zusammenhänge umfassen. Dieser Bericht dient der Dokumentation der erhobenen Grundlagen des Themas Landwirtschaft für das Institut für Landschaftsplanung und Gartenkunst. In Niederösterreich sind etwa 42% der gesamten Landesfläche der Landwirtschaft, im speziellen dem Ackerbau vorbehalten. Obwohl die Beschäftigungszahlen in den letzten 50 Jahren auf rund 10% gesunken sind, macht Ackerbau, sowie Nutzviehhaltung in den bergigen Regionen in diesem Bundesland einen sehr starken Wirtschaftszweig aus. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Weinbau, der vor allem im Weinviertel, der Wachau und der Thermenregion zu finden ist. Die Landschaftsschutzgebiete in Niederösterreich nehmen eine Fläche von 22,4% des Landesgebietes ein, es sind 28 an der Zahl. Bad Vöslau ist an dem Landschaftsschutzgebiet „Wienerwald“ beteiligt, sowie an zahlreichen weiteren überörtlichen Naturschutzkonzepten. Des Weiteren befinden sich auf dem Gemeindegebiet 13 Naturdenkmäler, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Seltenheit oder kulturhistorischer Bedeutung unter Schutz gestellt wurden. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |3| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 2| SWOT – ANALYSE 2.1| Stärken + Image der Gemeinde als Weinort, Weinortcharakter Vor allem in Gainfarn und Großau zeigt sich die typische Charakteristik eines Weinortes. Als Weinort werden Ortschaften bezeichnet, in denen ein Großteil der Bevölkerung vom Weinbau lebt. Das Landschaftsbild ist geprägt von den Weinbauflächen, die zwischen der Bebauung und auf den großen Freiflächen immer wieder zu entdecken sind. Die gleichmäßig geradlinig verlaufenden Reihen der Weinreben prägen den Naturraum. Die Gemeinde Bad Vöslau identifiziert sich neben den Themen Wasser und Wald ganz spezifisch mit dem Thema Wein. Für Tourismus und Weinliebhaber wird spürbar, dass die Gemeinde nicht nur von Weinbau lebt, sondern auch das Thema Wein ganz bewusst vertritt und in der Gemeinde spürbar macht. + Weingastronomie, Vielfalt an Gastronomiebetrieben, Vollerwerbsbetriebe Wie Christian Herzog im Interview bereits erklärte, kann ein Weinort überhaupt nur durch eine Vielzahl von Heurigenbetrieben bestehen. Durchreisende oder Touristen müssen die Möglichkeit haben zwischen einer gewissen Anzahl an Buschenschanken zu wählen. Weiters positiv hervorzuheben ist die Entwicklung hin zu Vollerwerbsbetrieben. + Leitbetrieb – Schlumberger Schlumberger ist mittlerweile in ganz Europa ein bekannter Name, der für Qualität und Tradition in der Wein- und Sektherstellung steht. Die Marke Schlumberger zählt zu den Top 50 Marken in Österreich. Für Bad Vöslau bedeutet der Betrieb Schlumberger Repräsentation im Bereich Wein über die Grenzen hinaus.1 + Bodeneignung für den Weinbau Entlang der Thermenlinie besteht eine gute Eignung für den Anbau von Wein. + Kontinuierlicher Anstieg der Fördergelder Statistische Daten zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Förderungen nach ÖPUL. Dies ist eine gute Entwicklung um die Existenz der Landwirte zu sichern. Außerdem sind diese Förderungen ein Anreiz für eine umweltschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten Flächen. + Anreiz durch Förderungen Durch Förderungen werden Betriebe angeregt Maßnahmen in der Land und Forstwirtschaft durchzuführen, die sie ohne diese Geldmittel nicht durchführen würden bzw. nicht in diesem Ausmaß. ___________________ 1 Vgl. http://www.schlumberger.at/. Abgerufen Dezember 2006. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |4| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG + Beteiligung an überörtlichen Naturschutzkonzepten Die Stadt Bad Vöslau ist in zahlreiche überörtliche Naturschutzkonzepte involviert, wie zum Beispiel den Biosphärenpark Wienerwald, das Landschaftsschutzgebiet Wienerwald und auch das Natura 2000-Gebiet „Wienerwald-Thermenregion“ reicht zum Teil über das Gemeindegebiet Bad Vöslaus. Im südlichen Wiener Umland besteht ein weitläufiges Netz an überörtlichen Schutzkonzepten, was eine Biotopvernetzung auch innerhalb der Gemeinde fördert. + Artenvielfalt Durch die Recherchen auf dem Gebiet ist unter anderem hervorgestochen, dass im und um das Gemeindegebiet ein großer Artenreichtum, sowohl der Tier- und auch Pflanzenwelt, zu erkennen ist. Dieses Auftreten ist wohl vor allem in der geographischen und klimatischen Lage begründet. + Seltenheiten, Raritäten Wie bereits an der Vielzahl der Naturdenkmäler erkennbar (13 Stück im Gemeindegebiet Bad Vöslaus), sind in Bad Vöslau einige seltene, außergewöhnliche, als auch vom Aussterben bedrohte und deshalb unter Schutz gestellte Objekte vorhanden. Hinsichtlich der Tierwelt finden diese selten Arten vor allem in der Flora-Fauna-Habitat- und der Vogelschutz-Richtlinie Anerkennung. + Vielzahl an Schutzobjekten Das Landschaftsschutzgebiet Wienerwald reicht bis weiter über die Hälfte des Gemeindegebiets. Die Wiener Hochquellewasserleitung bildet die östliche Grenze des Schutzgebietes. Wie bereits erwähnt, gibt es eine relativ große Anzahl an Naturdenkmälern, deren Spektrum über Pflanzen (einzeln, in Gruppen oder flächig), Tiere (Schneckenreservat) bis zu besonderen Erscheinungsformen von Felsbildungen. Jedes dieser Naturdenkmäler ist im Flächenwidmungsplan der Gemeinde eingetragen. Die Naturdenkmäler sind über das gesamte Gemeindegebiet verbreitet, so befindet sich in jeder Katastralgemeinde zumindest ein Schutzobjekt und sogar im dicht besiedelten Zentrum der Stadt sind solche vertreten.Die Tatsache, dass sich doch einige Naturdenkmäler auf privatem Grund befinden, lässt eine gewisse Akzeptanz der Bürger für diese Schutzformen vermuten. + Gemeindehomepage Auf der Homepage der Stadtverwaltung lässt sich ein Interesse an der heimischen Pflanzenwelt durchaus erkennen, so ist dort ein Kalender zu finden, in dem den Bürgern bzw. Interessierten monatlich eine einheimische Art vorgestellt wird. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |5| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 2.2| Schwächen - Regionale / gemeinsame Vermarktung Als Schwäche wurde im Interview mit Christian Herzog die gemeinsame Vermarktung der Produkte in der Region genannt. Unter Vermarktung versteht man alle Bemühungen den Kunden für ein Produkt oder eine Dienstleistung am Markt zu gewinnen oder zu begeistern. In Bad Vöslau betreibt zum größten Teil jeder einzelnen Weinbaubetrieb Direktvermarktung. D.h. der Wein wird direkt ab Hof im Buschenschankbetrieb oder im Flaschenweinverkauf an den Endverbraucher verkauft. Was fehlt, ist die gemeinsame Repräsentation und Werbung in der Gemeinde, aber auch in der Region für die Produkte. - Betriebsgrößen (Lieferbedingungen Großhandel) Die Betriebe in Bad Vöslau, Gainfarn und Großau werden zum größten Teil als Familienbetrieb geführt. Sollten zusätzlich keine familienfremden Personen beschäftigt werden, erreicht der Betrieb rasch die maximale Auslastung. Um im Großhandel mit Produkten vertreten zu sein, müssen gewisse Bedingungen betreffend der Liefermenge garantiert werden können. Die einzelnen Familienbetriebe alleine sind jedoch kaum im Stande diese zu erfüllen. - Flurbereinigungsverfahren Flurbereinigungs- und Zusammenlegungsverfahren haben das Ziel dauerhafte und zeitgemäße Produktionsgrundlagen für die Land- und Forstwirtschaft zu schaffen und zu erhalten. Dabei sollen Mängel wie zersplitterter Grundbesitz, eingeschlossene Grundstücke, ungünstige Grundstücksformen, gestörter Landschaftshaushalt, beengte Hof- und Ortslage, unzugängliche Verkehrserschließung, ungünstige Geländeform und Wasserverhältnisse sowie hohe Erosionsgefährdung in der Agrarstruktur abgewendet, gemildert oder wenn möglich behoben werden. In Bad Vöslau gab es vor 10- 15 Jahre den Plan, ein Flurbereinigungsverfahren durchzuführen, das jedoch aufgrund diverser negativer Umstände, die nicht weiter erläutert wurden, wieder verworfen wurde. In nächster Zukunft ist kein Flurbereinigungsverfahren vorgesehen. - Biolandwirtschaft Im Gegensatz zu dem ansteigenden Trend in Niederösterreich hin zur Biolandwirtschaft und der allgemeinen Zunahme von Bio-Betrieben, ist in Bad Vöslau kein Betrieb bekannt, der sich diesem Trend anschließt. - Bodenaufbau Aufgrund des Bodenaufbaues ist der Boden für eine landwirtschaftliche Produktion nur bedingt geeignet. - Hindernis an Förderungsmöglichkeiten Viele Betriebe sind aufgrund Ihrer Größe (zu kleine Betriebsfläche) von den Förderungen ausgeschlossen. Das kann für diese Betriebe eine große Existenzbedrohung darstellen. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |6| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG - Zu lange Bindefrist Einige Landwirte lassen sich davon abschrecken Förderungen in Anspruch zu nehmen, da eine fünfjährige Bindefrist der Feldbewirtschaftung vorgeschrieben ist. - Flurbereinigung Da keine Flurbereinigung durchgeführt wurde bzw. in Planung ist, ist die Bewirtschaftung von einigen Flächen schwierig. - Landschaftsschutzgebiet begrenzt auf den Westen der Gemeinde Durch den Schwerpunkt der überregional geschützten Gebiete (Biosphärenpark Wienerwald, Landschaftsschutzgebiet Wienerwald, Natura 2000-Richtlinien) im Westen, verbleiben im Osten der Gemeinde weniger geschützte Gebiete, dafür mehr Raum für Bautätigkeit und Versiegelung der Flächen. Dieses Ungleichgewicht ist lediglich durch die Anordnung von Straßenbegleitgrün und anderen öffentlichen Freiflächen aufzuwiegen, was zwar nicht die bestehenden Lebensräume im westlichen Teil des Gemeindegebietes ersetzt, dafür aber eventuell Neue entstehen lässt - kaum öffentliche Kennzeichnung der Schutzgebiete Das Bestehen dieser bereits oben erwähnten Schutzgebiete, an denen Bad Vöslau beteiligt ist, wird in der Gemeinde kaum Publikum getan. Obwohl positiv anzumerken ist, dass zumindest einige Naturdenkmäler beschriftet sind und genauere Informationen zu denselben beinhalten, könnte die Gemeinde mehr Werbung für den Naturschutz leisten. - wenig Informationen zur Tierwelt Im Park um das Rathaus sind einige Bäume beschildert, hier könnten auch Informationen zu den im Park lebenden Tieren kundgemacht werden. Auch die Informationen für unsere Recherche waren sowohl seitens der Gemeinde, aber auch seitens der Bezirkshauptmannschaft und der Landesregierung nur schwer zu erhalten und zudem im Vergleich zur Pflanzenwelt verhältnismäßig spärlich. Erst aufgrund der Recherche bezüglich der überregionalen Schutzkonzepte wie Natura 2000 und dem Biosphärenpark Wienerwald konnten einheimische bzw. dort verbreitete Tierarten ausfindig gemacht werden. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |7| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 2.3| Chancen > Identifikation der Gemeinde mit Wein Wie bereits bei den Stärken erwähnt identifiziert sich die Gemeinde Bad Vöslau neben den Themen Wasser und Wald ganz spezifisch mit dem Thema Wein. Das Thema Wein bietet also ein enormes Potential im Bereich Image und Tourismus. > Verstärkte Kooperation der regionalen Akteure und Vermarktung der eigenen Produkte Da derzeit größtenteils Direktvermarktung in der Gemeinde betrieben wird, mangelt es an regionaler Repräsentation der einzelnen Betriebe. Das derzeitige Angebot an regionaler Kooperation beschränkt sich zum größten Teil auf den Tourismus (Weinstraße). > Biolandwirtschaft Aufgrund des derzeitigen Trends hin zu mehr Bioprodukten und der Tatsache, dass dieser landwirtschaftliche Zweig in Bad Vöslau zur Gänze fehlt, besteht hier großes Potential. Der mögliche Ausbau dieser Sparte der Landwirtschaft ist zu fördern. > Tourismus Eine Chance für Bad Vöslau hinsichtlich der Nutzung und Belebung des Tourismus bietet sich für botanisch bzw. geologisch Interessierte, aufgrund des vielfältigen Angebotes an Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt bzw. Lebensräume. Dieses Potenzial könnte weiter ausgeschöpft werden, um ein zweites, natürlich erheblich kleineres, Standbein als Fremdenverkehrsort neben dem Kurtourismus zu erlangen. > Erhalt und Ausbau der Raritäten Die Artenvielfalt und besonders der Erhalt und Ausbau der besonders hervorstechenden Objekte und Lebensräume in Bad Vöslau beinhaltet Potenzial, dass wie bereits erwähnt, für den Tourismus genutzt werden kann. Dadurch besteht die Möglichkeit Attraktionen hervorzuheben und zu nutzen. > Etablierung neuer Lebensräume Durch einen verstärkten Schutz der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten können sich neue Lebensräume etablieren. Diese ermöglichen auch weiteren Arten die Ansiedlung in diesem Gebiet und führt somit zu einem Ausbau des Naturraumes und trägt auch zur besseren Vernetzung der vorhandenen und mitunter nicht optimal vernetzten Biotope im Gemeindegebiet bei. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |8| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 2.4| Risken ! Nachwuchsproblematik bei Betrieben Aufgrund des immer unpopulärer Werden des Berufsandes der Landwirte, kommt es vermehrt zu einem Problem der Betriebsnachfolge. Die Zukunft vieler Betriebe ist somit nicht gesichert. ! Zerschneidung der landwirtschaftlichen Flächen durch geplante Umfahrung Durch die geplante Umfahrung Gainfarns kommt es, im Fall der Umsetzung, zu einem enormen Einschnitt in die bislang großflächig zusammenhängenden Flächen im Süden des Gemeindegebiets. Es entstehen also nicht zusammenhängende Teilflächen, Barrieren für die Bewirtschaftung sowie eine erhöhte Umweltbelastung des Teilgebiets. ! Beeinträchtigung durch neue Autobahnabfahrt Siehe „Zerschneidung der landwirtschaftlichen Flächen durch geplante Umfahrung“ ! Zerstörung der kleinstrukturierten Landwirtschaft Durch das Sterben der kleinen Betriebe fallen ökologische Faktoren wie Gehölzstreifen, Hecken und einzelne Bäume auf den Feldern weg ! Freizeitnutzung Im Falle eines zu intensiv genutzten Naturraumes im Sinne der Freizeitwirtschaft besteht die Gefahr, dass Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum beeinträchtigt werden könnten. Hier ist es erforderlich den „goldenen Mittelweg“ zwischen Nutzung des Naturraumes und Schutz und Erhalt der Lebensräume zu finden. So sollten in jenen Bereichen, in denen besonders gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihre Heimat gefunden haben eher ruhigere, weniger Lärm- und Rummelerzeugende Aktivitäten angeboten werden. Vor allem diese Bereiche sind jedoch prädestiniert für die, in Bad Vöslau allerdings bereits vorhandenen, Lehrpfade. ! Gefälle Ost-West In den graphischen Abbildungen der einzelnen Schutzgebiete die das Gemeindegebiet Bad Vöslaus betreffen, ist hervorgetreten, dass vor allem im Westen ein relativ dichtes Vorkommen solcher Flächen liegt. Im Gegensatz dazu, gibt es im Osten Bad Vöslaus, mit Ausnahme einiger Naturdenkmäler, kaum unter Schutz gestellte Flächen im Naturraum. Vor allem um den Bereich des Harzbergs herum befinden sich zahlreiche Schutzobjekte und sind auch gefährdete Tierarten beheimatet. Im östlichen Bereich des Gemeindegebietes gibt es solche Flächen kaum. Hier besteht die Gefahr, dass aufgrund der zahlreichen Bestimmungen für den westlichen Bereich, die Bautätigkeit und Versiegelung der Flächen im östlichen Gemeindegebiet weiterhin zunimmt, und der Naturraum darunter leidet. IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |9| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG 2.5| Zusammenfassung Stärken Schwächen Chancen Risken Ausgeprägte Rückgang der Identifikation der Beeinträchtigung der Weinkulturlandschaft Betriebe Gemeinde mit Wein Weinkulturlandschaft durch die Autobahnabfahrt Image der Gemeinde Keine Verstärkte Nachwuchsproblematik als Weinort Biolandwirtschaft Kooperation der bei den Betrieben regionalen Akteure Landschaftsbild – Keine Flurbereinigung, Verstärkte Zerstörung der Naturraum auch keine in Planung Vermarktung der kleinstrukturierten eigenen Produkte Landwirtschaft Keine Monokultur, Erhalt der Geplante Trassierung d.h. vielfältige Kulturlandschaft der Umfahrung im Kulturlandschaft Süden – zerschnittene Felder Weingastronomie Erhalt des Dorf- und Landschaftsbildes Prämierte Weingüter - Qualitätswein Schlumberger Schutzgebiete von Weinortcharakter überregionaler Bedeutung Erhaltung der Biolandwirtschaft Weinbauflächen – kein Rückgang Weinortcharakter ÖPUL 07 Gute Eignung des Bodens für Weinbau entlang der Thermen- Linie Förderungen nehmen stetig zu IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |10| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
SWOT - LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND TIERWELT P2 | BAD VÖSLAU | 261.093 | KOMMUNALE FREIRAUM- UND LANDSCHAFTSGESTALTUNG Stärken Schwächen Chancen Risken Beteiligungen an Kaum öffentliche Tourismusbelebung Gefahr zu intensiver mehreren überörtlichen Kennzeichnung der für Fachinteressierte Freizeitnutzung Naturschutzkonzepten Schutzgebiete hinsichtlich Artenreichtum Großer Artenreichtum Nur wenige Ausbau des der Tier- und Informationen zur Tourismus auf Pflanzenwelt heimischen Tierwelt Naturschutz z.B.: Biosphärenpark Große Anzahl an Erhalt und Ausbau von Naturdenkmälern Raritäten und botanischen sowie geologischen Besonderheiten Verteilung der Etablierung neuer Naturdenkmäler über Lebensräume das gesamte Gemeindegebiet Seltenheiten, Raritäten im Gemeindegebiet Weite Teile des Gemeindegebietes liegen im Landschaftsschutzgebiet Wienerwald Schutz und Hervorhebung der Tierarten durch die Natura 2000-Richtlinien Festlegung von Siedlungsgrenzen zum Erhalt des Naturraumes IFOER 3 | IFOER 4 SEITE |11| INSTITUT FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENKUNST | TU WIEN | WS 2006-07
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