TECH OUTLOOK KI-Ansätze, KI-unterstützte Prozesse, KI und Kunst - und was das bedeutet - Christoph Bl 344si

Christoph Bläsi
             Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien /
             Buchwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

             TECH OUTLOOK
             KI-Ansätze, KI-unterstützte Prozesse, KI und Kunst
             – und was das bedeutet

             Kongress Deutsche Fachpresse 2018, Berlin, 16.5.18

Folie Nr.   1
Datum:      29.05.2018

Ertel (42016): Grundkurs Künstliche Intelligenz, S.8

https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4misse

http://www.global-engage.com/life-science/deep-learning-in-digital-pathology/

•   „Artificial Intelligence“ (Darthmouth College, 1956)

vgl. Ertel (42016)                       Erklärung:

Google Perspective
•     https://www.perspectiveapi.com/#/

Folie Nr.   8
Datum:      29.05.2018

Google Perspective
•     https://www.perspectiveapi.com/#/

Folie Nr.   9
Datum:      29.05.2018

Google Autodraw
•     https:http://www.autodraw.com
•     //www.perspectiveapi.com/#/

Folie Nr.   10
Datum:      29.05.2018

Google Autodraw
•     https:http://www.autodraw.com
•     //www.perspectiveapi.com/#/

Folie Nr.   11
Datum:      29.05.2018

Valossa
•     Input: /www.youtube.com/watch?v=uobdbSupy6w
•     Output: https://portal.valossa.com/portal/heatmap/e481039f-a371-44a0-
      95e2-59ba067b99bd

Folie Nr.   12
Datum:      29.05.2018

Wissenschaft: Castillo et al.
•     https://www.retresco.de/textgenerierung/

                                                 p. 144
Folie Nr.   13
Datum:      29.05.2018

KI und Kunst
•     Frage: Kann KI etwas Kreatives *hervorbringen* ?

•     Bisher v.a.: ´Einfüllen´ strukturierter Daten in Templates (ggf. mit
      grammatikalischen Anpassungen)

•     Aber: Aus Neugier erfolgendes oder zielgerichtetes Auswählen von Daten
      und der zielgerichtete Aufbereitung für eine Zielgruppe, ganz zu schweigen
      vom Erfinden von Geschichten (´fiction´) ?

Folie Nr.    14
Datum:       29.05.2018

KI und Kunst
•     Es gibt Experimente ...
       – buchreport berichtet von dem Experiment der Künstlergruppe Botnik, die
           einen Algorithmus implementiert hat, der beim Schreiben eines Harry-
           Potter-ähnlichen Textes jeweils nächste Sätze (!) vorschlägt, unter
           denen (menschliche) Autoren auswählen konnten
       – Außerdem berichtet buchreport über ein Experiment, bei dem Stephen
           Marche nach Richtlinien gemäß dem von Adam Hammond und Julian
           Brooke entwickelten Algorithmus SciFiQ (Stil, Themen, erzählerische
           Mittel: Personenführung etc., …) eine Science Fiction-Geschichte
           schrieb / schreiben ließ

Folie Nr.   15
Datum:      29.05.2018

Botnik
•     https://www.retresco.de/textgenerierung/

Folie Nr.   16
Datum:      29.05.2018

Stephan Marche
•     https://www.retresco.de/textgenerierung/

Folie Nr.   17
Datum:      29.05.2018

zu Stephan Marche
•     Wissensrepräsentation: Topic Maps

•     Beispielregeln:
       – Rule number 6: “Include a pivotal scene in which a group of people
          escape from a building at night at high speed in a high tech vehicle
          made of metal and glass.”
       – Rule number 10: “Include extended descriptions of intense physical
          sensations and name the bodily organs that perceive these sensations.”
          /

Folie Nr.   18
Datum:      29.05.2018

Was bedeutet das ?

• Wie kann man diese Entwicklungen ohne zu viele
  Skrupel einfach nutzen ?

Folie Nr.   19
Datum:      29.05.2018

Was bedeutet das ?
        – Wie gesagt: Niedrigere Kosten, höhere Qualität in der Produktion

             • Beispiele: automatische Generierung nicht qualitätssensibler Texte,
               besser qualitäts-´gecheckte´ Texte, etc.

Folie Nr.    20
Datum:       29.05.2018

Was bedeutet das ?
        – Bessere, „intelligentere“, individualisierte – oder wenigstens:
          Sprachassistenten-taugliche … – Produkte

             • nicht mein Thema ☺

Folie Nr.    21
Datum:       29.05.2018

Was bedeutet das ?

• Wo muss man aufpassen, damit – überwiegend aus
  ´mittelfristigem´ Eigeninteresse – keine
  Wettbewerbsverzerrungen bzw. Schieflagen
  auftreten?

Folie Nr.   22
Datum:      29.05.2018

Was bedeutet das ?
        – Was kann passieren ?
                  – „KI-Silos“: KI-Komponenten von US-Technologie-Unternehmen ->
                     Anreicherung von deren Datenbasis an, Abhängigkeit, Verlust von
                     Transparenz und Kontrolle
                  – „Klein-klein“: Eigenentwicklung -> keine Skaleneffekte, keine
                     Interoperabilität
                  – perfektionierte Disintermediation: Kunden können sich nicht
                     nur direkt an Informationsquellen (Regierung, Unternehmen; Self
                     Publishing-Autoren) wenden, sondern diesen Direktzugriff über
                     Software-Agenten auch noch sehr effektiv und effizient gestalten:
                        » „Smart Contracts“, auch für Mikro-Transaktionen wie die
                           Lizenzierung eines Gitarren-Riffs für das Sampling:
                           Konditionen aushandeln mit Hilfe von KI, Abrechnen bzw.
                           Dokumentieren mit Blockchain-Lösungen (Beispiel von
                           Andreas Wagener, HS Hof))
        – Mittel: Regulierung ? Kooperation ? Gutes Management ?

Folie Nr.    23
Datum:       29.05.2018

Was bedeutet das ?

• Wo gibt es gesellschaftliche Verantwortung und
  bedarf es der Legitimierung der Rolle von Verlagen …
  (Normatives und Nachhaltiges, sozusagen)

Folie Nr.   24
Datum:      29.05.2018

Was bedeutet das ?
•     …

Folie Nr.   25
Datum:      29.05.2018

Was bedeutet das ?
•     Mittel: (Publizistische) Verantwortung – Holger Volland zum möglichen Beitrag gerade
      unserer Branche:

        – „Es ist […] Aufgabe der Kultur, nicht zuletzt der Verleger, Autoren, Buchhändler und
          Journalisten, die Menschen mit Wissen und Szenarien zu versorgen, damit diese
          aufgeklärte und wichtige Fragen an die Technologieunternehmen und die Politik stellen
          können. Kreative künstliche Intelligenz wird weitreichendere Auswirkungen haben als
          Gentechnik oder Atomkraft. Wir können es uns deshalb nicht leisten, sie als
          Nischenthema der Technologen abzutun. Auch Technophobie hilft nicht weiter. Nur
          aufgeklärte Menschen können entscheiden, welche Entwicklungen sie wollen und
          welche nicht. […] […] [U]nsere Branche muss dazu beitragen, dass sich all jene damit
          beschäftigen, die heute bereitwillig ihre Daten bereitstellen, ohne zu wissen, welche
          Geheimnisse Maschinen darin entdecken können. Unsere Branche kann besser als
          jede andere Aufklärung bewirken. Und diese ist der wichtigste Schlüssel für eine
          kulturelle Technologiedebatte. “ (boersenblatt.net, 15.2.2018)

•     Zusätzlich: Mittel Regulierung ?
       – “We really need to figure out how to hold people who develop machine learning
           accountable. It is more than just hype. It’s dangerous.” (Chelsea Manning auf der
           re:publica 2018)

Folie Nr.     26
Datum:        29.05.2018

Prof. Dr. Christoph Bläsi
Danke !
                         Institut für Buchwissenschaft
                         Johannes Gutenberg-Universität Mainz
                         Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18
                         D-55128 Mainz
Christoph Bläsi
                         Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Buchwissenschaft, D-55099 Mainz

                         Fon: +49-(0)6131-39-36289
                         Fax: +49-(0)6131-39-25487
                         e-Mail: christoph.blaesi@uni-mainz.de
                         Web: www.buchwissenschatf.uni-mainz.de-
                         mainz.de/lehrende/professoren/univ_prof_dr_ch_blaesi.html, www.medien.uni-mainz.de
                         XING: https://www.xing.com/profile/Christoph_Blaesi
                         LinkedIn: http://de.linkedin.com/in/christophblaesi

Folie Nr.   27
Datum:      29.05.2018