Themenheft Mikrobiomdiagnostik - der Darmflora und erweiterte Stuhldiagnostik Stand 04/2021 - LADR

 
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Themenheft Mikrobiomdiagnostik - der Darmflora und erweiterte Stuhldiagnostik Stand 04/2021 - LADR
Themenheft
Mikrobiomdiagnostik
der Darmflora und erweiterte Stuhldiagnostik

Stand 04/2021
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

              Ihr Labor vor Ort                                                     Oldenburg
                                                                       Kiel/
                                                                     Flintbek
                                                                                            Eutin                Güstrow

                                                                                              Grevesmühlen
                                                                                  Lübeck
                                                                            Hamburg
                                                                                       Ratzeburg    Parchim
                                                      Bremerhaven
                                                                                                                    Wittstock
                                       Leer                                  Geesthacht                           Neuruppin
                                              Oldenburg                                              Pritzwalk
                                                              Bremen         Rotenburg
                                                                                                                            Bernau
                                                                                Soltau Dannenberg          Kyritz
                                                                           Verden
                                                             Achim            Walsrode            Seehausen Hennigsdorf
                                                                                                                             Berlin

                                         Schüttorf                                                                    Falkensee
                                                                                      Braunschweig                                    Rüdersdorf
                                          Steinfurt              Hannover
                                                                                                        Magdeburg
                                               Münster                                Salzgitter

                             Borken
                                                                 Paderborn
                                      Recklinghausen

                                                                                Göttingen                   Leipzig
                                        Dortmund
                                                                                                                                  Dresden
                                                              Homberg
                                       Köln                                                  Erfurt

                                                            Frankfurt                                                                       LADR Facharztlabore
                                                                                                                                            Basislabore
                                                                                                                                            Krankenhauslabore
                                                                                                                                            Krankenhauslabore
                                                                                                                                            Intermed
                                                                                                                                            Intermed
                                                                                                                                            Intermed
                                                                                                                                            Patientennahe Einrichtunge
                                                                                                                                            Patientennahe Einrichtunge
                                           Idar-Oberstein
                                  Saarbrücken
                                                                                                      Nürnberg
                                                                                                                                       Stand:
                                                                                                                                       Stand: Juni
                                                                                                                                              Juni 2020
                                                                                                                                                   2020
                                                                                                                                         LADR Facharztlabore
                                                                        Stuttgart                                                           Basislabore
                                                                                                                                            Krankenhauslabore
                                                      Baden-Baden                                                                           Intermed

                                                                                    Ulm                                                     Patientennahe Einrichtunge

                                                                                                           München
                                                 Freiburg                                                                             Stand: Februar 2021

             Der LADR Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen ist ärztlich und inhabergeführt. Um die 18 regionalen
             Facharztlabore herum sind bundesweit mehr als 3 000 Mitarbeiter tätig, davon über 170 Laborärzte,
             Humangenetiker, Mikrobiologen, Pathologen und Naturwissenschaftler sowie Spezialisten aus
             klinischen Fachgebieten. Seit über 75 Jahren steht der LADR Laborverbund mit ärztlicher Tradition
             für labormedizinische Qualität und Beratung. Die LADR Fachlabore versorgen bundesweit gemeinsam
             mit den ­kooperierenden Laborgemeinschaften mehr als 20 000 Ärztinnen und Ärzte im Interesse
             der Patienten. Darüber hinaus vertrauen über 370 Kliniken ihre Analytik den Laboratorien des LADR
             Laborverbundes an.

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LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Themenheft
Mikrobiomdiagnostik
Stand 04/2021

Inhaltsverzeichnis

Einleitung                                                         4

Physiologische Zusammensetzung der Darmflora                       6

Präanalytik - Probenahme und Transport                             7

Quantitative Darmfloraanalyse und Stuhldiagnostik                  8

Erläuterungen zum Musterbefund und zur grafischen Darstellung      8

Abrechnung                                                         9

Musterbefund                                                       10
   • Ergebnisse                                                    10
   • Beurteilung                                                   10
   • Therapieempfehlung                                            10

Bedeutung der quantitativen Stuhlparameter / fäkale Marker         11
    • Calprotectin (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)       11
    • Lactoferrin (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)        12
    • Sekretorisches Immunglobulin A (Infektionen/Allergien)       13
    • Tumor M2-Pyruvatkinase (gastrointestinale Tumoren)           13
    • iFOBT (immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl)      14
    • α1-Antitrypsin (intestinaler Proteinverlust)                 14
    • Pankreatische Elastase 1 (exokrine Pankreasinsuffizienz)     15
    • Quantitative Stuhlfettanalyse (Malabsorption/Maldigestion)   15
    • Beta-Carotin (Steatorrhoe)                                   16
    • Gallensäuren im Stuhl (Gallensäureverlust-Syndrom)           17
    • Zonulin (Autoimmunerkrankungen / allergische Erkrankungen)   17
    • Zöliakie-Diagnostik (mittels Transglutaminase-IgA-Ak)        18
Literatur                                                          18

Laborauftrag und Begleitschein zur Interpretation
der quantitativen Darmfloraanalyse                                 19

                                                                                             3
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                           Einleitung

                           Die hoch komplexe Funktion der menschlichen                 Die Vielfalt des Darm-Mikrobioms mit
                           Darmflora und ihr Einfluss auf unsere Physio-          mehr als 500 verschiedenen Spezies sowie
                           logie und Gesundheit wurden in den letzten             hohen Keimkonzentrationen mit ca. 1012
                           Jahren intensiv erforscht und sind zentraler Be-       Bakterien pro Gramm Stuhl besteht nicht von
                           standteil zahlreicher wissenschaftlicher               Geburt an, sondern baut sich im Laufe der
                           Studien. Der Darm jedenfalls ist neben der             Individualentwicklung auf. Schon kurze Zeit
                           Leber das aktivste Stoffwechselkompartiment            nach der Geburt kommt es auf natürlichem
                           des Organismus.1,2                                     Wege durch Geburt und Stillen zur Besiedelung
                                                                                  mit Laktobazillen und Bifidobakterien, die eine
                                                                                  dauerhafte Besiedelung mit Anaerobiern ein-
                                                                                  leiten, die beim Erwachsenen ca. 99 % der
                                                                                  Darmflora ausmachen. Insgesamt trägt dieses
                                                                                  gesunde Darmmikrobiom entscheidend dazu
                                                                                  bei, dass sich pathogene Keime nur schwer an
    Abbildung 1:                                                                  den Darmepithelzellen anlagern können.
    Der Darm – neben der                                                          Weitere wichtige Funktionen der Intestinalflora
    Leber das aktivste                                                            sind die Unterstützung der Verdauung durch die
    Stoffwechsel­                                                                 Erweiterung der enzymatischen Kapazität, die
    kompartiment des                                                              Stimulation der Darmperistaltik, eine Be-
    Organismus1,2                                                                 teiligung an der Vitaminsynthese und die
                                                                                  Regulation der Entwicklung und Funktion des
                                                                                  darmassoziierten Immunsystems.2
                                Auch wenn das Thema „Mikrobiom des                     Störungen der Intestinalflora werden mit
                           Darms“ in der Schulmedizin bislang weitgehend          einigen Darmerkrankungen und allergischen Er-
                           ausgeblendet wurde, so verschiebt sich ins-            krankungen des atopischen Formenkreises in
                           besondere in der medizinischen Fachwelt zur Zeit       Zusammenhang gebracht. Wird das Gleich-
                           der Fokus des Interesses von der Bekämpfung der        gewicht zwischen protektiven und potenziell
                           „gesundheitsschädigenden Bakterien“ in Richtung        pathogenen Spezies gestört, kann es zur Über-
                           Unterstützung der „gesundheitsfördernden               wucherung mit proteolytischen Keimen (wie z. B.
                           Bakterien“, die bei weitem überwiegen. Befördert       Bakterienarten der Gattungen Klebsiella,
                           wurde diese Sichtweise durch zahlreiche Berichte       Proteus, Clostridioides) sowie zur Vermehrung
                           über erfolgreiche Stuhltransplantationen bei an-       von Hefen wie Candida albicans kommen. Dies
                           sonsten nicht mehr therapierbaren Clostridioides       kann zur Schädigung der Darmmukosa führen.
                           difficile-assoziierten Diarrhoen aber auch durch       Zu den Symptomen, die dabei auftreten können,
                           positive Auswirkungen bei Colitis ulcerosa, dem        zählen Abdominalschmerzen, Diarrhoe,
                           metabolischen Syndrom oder verschiedenen               Meteorismus, Infektanfälligkeit und chronische
                           neurologischen Erkrankungen.3,4,5                      Müdigkeit.1,2

4
                                                   Abbildung 2: Klebsiella spp.      Abbildung 3: Proteus spp.
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

     Die Intestinalflora kann durch Zufuhr von      Verschiebung der Hauptarten zugunsten der
lebenden Bakterien (Probiotika) moduliert           Firmicutes kommen, die bei adipösen Personen
werden. Verschiedene Stämme von Bakterien           mehr Energie aus der gleichen Nahrungsmenge
aus der physiologischen Darmflora (Bifido­          gewinnen als bei Normalgewichtigen. Trotzdem
bakterien, Laktobazillen, E. coli, Enterokokken)    gibt die Bacteroidetes/Firmicutes-Ratio nach
überstehen die Magenpassage, kolonisieren den       Metaanalysen keinen Hinweis auf eine Neigung
Dickdarm und entfalten dort ihre positiven          zu Adipositas.9 Nach Studienlage und eigenen
Effekte. Ging man früher davon aus, dass Pro-       Untersuchungen scheinen vielmehr andere
biotika nicht zur dauerhaften Ansiedlung im         Keimkonstallationen wie erhöhte Konzentra­
Darm führen können, so weiß man inzwischen,         tionen von E. coli (und anderen Enterobakterien)
dass bestimmte probiotische Bakterien wie           und Enterokokken sowie verminderte Konzen­
Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus gasseri,     tra­tionen von A. muciniphila auf einen erhöhten
Bifidobacterium bifidum und Bifidobacterium         BMI oder eine entsprechende Veranlagung
longum auch zu einer längerfristigen Darm-          hinzuweisen.
ansiedlung, der Stärkung protektiver Flora und            Das Darmmikrobiom weist eine dem
der Reduktion von E. coli führen können.6,7,8       Fingerabdruck vergleichbare Individualität auf.
     Untersuchungen des Darmmikrobioms              Nachdem es sich in den ersten Lebensjahren
weisen darauf hin, dass bestimmte, bisher           entwickelt hat, bleibt es weitgehend stabil.10
schwer nachweisbare Bakterien wie Akker­            Einfluss auf die Zusammensetzung nehmen die
mansia (A.) muciniphila und Faecalibacterium (F.)   Ernährung, Infektionen aber auch Medikamente,         Abbildung 4: E. coli
prausnitzii, die wichtige Versorger der Darm-       insbesondere Antibiotika.
epithelzellen mit kurzkettigen Fettsäuren wie             Da die überwiegende Mehrheit der im Darm
Buttersäure sind, positive Auswirkungen auf die     lebenden Bakterien bisher nicht kultivierbar ist,
Darmgesundheit haben. Die im Darm gebildete         ermöglichen derzeit nur molekulare Verfahren,
Buttersäure und ihre Derivate stellen die Haupt-    wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die
energiequelle des Darmepithels dar. Damit be-       Diversität zu erfassen. Die individuelle Bakterien­
einflussen diese Darmbakterien die                  vielfalt kann zurzeit nur in ihrer Gesamtheit
Mukusbildung und die Schleimhautversorgung,         beurteilt werden. Die Bedeutung veränderter
wirken anti-inflammatorisch und spielen eine        Konzentrationen einzelner Bakterienordnungen
wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung und        im Vergleich zu Gesunden wird sich erst in der
der Integrität der Darmbarriere. Eine Ver-          Zukunft erschließen lassen. Zum Darmmikro­
minderung dieser Organismen konnte bei              biom gehören auch Viren, Pilze und Einzeller,
Patienten mit Morbus Crohn beobachtet werden.       die bislang unter Parasiten zusammengefasst
Eine verringerte Konzentration von A.               werden. Noch gibt es keine Verfahren, um die
muciniphila kann auch bei Patienten mit             Gesamtheit dieser Mikroorganismen zu erfassen.
Adipositas und Typ-2 Diabetes festgestellt          Aber ergänzend können mittels Antigen-­Nach­
werden.                                             weisverfahren, Mikroskopie und molekularen
     Von besonderem Interesse ist zurzeit auch      Verfahren Virus- und Pilzinfektionen sowie
die Frage, ob bestimmte Bakterien auch ein          Parasitosen des Gastrointestinaltraktes als
Auslöser von Adipositas sein können? Das            mög­liche Ursachen für persistierende gastro-
Mikrobiom der Normalgewichtigen besteht             intestinale Beschwerden sicher ausgeschlossen
hauptsächlich (ca. 90 %) aus Bakterienarten der     oder nachgewiesen werden.
Stämme Bacteroidetes, gefolgt von denen der
Firmicutes. Bei adipösen Personen kann es zur

                                                                                                                                 5
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                              Physiologische Zusammensetzung der Darmflora

    Darmflora                 Die gesunde Darmflora setzt sich überwiegend           unterscheidet sich die Zusammensetzung der
                              aus anaeroben und mikroaerophilen Keimen zu-           Gastrointestinalflora qualitativ und quantitativ
                              sammen. Aerobe Keime machen nur ca. ein Pro-           in den verschiedenen Kompartimenten des
                              zent der Gesamtbesiedelung aus. Dabei                  Gastrointestinaltrakts.

                              Anaerobe / mikroaerophile Darmflora
                              Bacteroides spp.                ca. 57 %
                              Bifidobacterium spp.           ca. 30 %
                                                                                     entsprechen ca. 99 % der gesunden Darmflora
                              Lactobacillus spp.              ca. 10 %
                              Eubacterium spp. und andere
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Präanalytik – Probenahme und Transport

In der Praxis sollte der Stuhl in eine saubere Bettpfanne oder ein anderes geeignetes Gefäß            Präanalytik
abgesetzt werden. Im privaten Umfeld erschweren moderne Tiefspültoiletten eine Probenahme
ohne Hilfsmittel. Flachspültoiletten bergen die Gefahr, dass die Probe mit Desinfektions- oder
Reinigungsmitteln in Berührung kommt. Der Stuhlfänger (Best.-Nr. 107140) ist eine praktische Hilfe
für Ihre Patienten! Er wird im hinteren Bereich des Toilettensitzes so angebracht, dass er leicht
durchhängt, aber nicht mit dem Wasser in Berührung kommt. Nach der Probennahme wird der Papier-
streifen an beiden Enden gleichzeitig vom Sitz gelöst und mit dem Stuhl durch die Toilette entsorgt.

                                                                                                       Abbildung 6:
                                                                                                       Schematische
                                                                                                       Darstellung der
                                                                                                       Benutzung des
                                                                                                       Stuhlauffangpapiers
                                                                                                       (Best.-Nr. 107140)

Nach dem Stuhlgang werden von mehreren Stellen kleine Portionen Stuhl
entnommen und mit dem Stuhllöffel des Probenröhrchens (Best.-Nr.
452013) gemischt. Das Stuhlröhrchen wird mit dem Stuhllöffel in der Ver-
schlusskappe zu ca. einem Drittel des Volumens befüllt und gut ver-
schlossen. Nur so kann gewährleistet werden, dass im Inneren der Probe
ein anaerobes Milieu entsteht, welches das Überleben anaerober Keime
während des Transports sichert. Das befüllte Stuhlröhrchen darf nur im
mitgelieferten Container transportiert werden!
                                                                                                       Abbildung 7:
Nutzen Sie den „Laborauftrag und Begleitschein für quantitative Darm-                                  Stuhlröhrchen
floraanalyse“ (siehe Seite 19, Best.-Nr. 114719), um dem Labor wichtige                                mit Container
klinische Informationen für die Befundinterpretation mitzuteilen.                                      (Best.-Nr. 452013)

         Sie benötigen Entnahme- und
         Versandmaterial? Kontaktieren
         Sie unseren Partner Intermed.

         Freecall: 0800 08 50-113
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                                                                                                                             7
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                            Quantitative Darmfloraanalyse
                            und Stuhldiagnostik
    Analyse, Diagnostik     Die quantitative Darmfloraanalyse liefert viel-     zahlbestimmung von aeroben und anaeroben
                            fach wichtige Hinweise auf die Ursachen funk-       Indikatorkeimen (Protektivflora), Keimen mit
                            tioneller Abdominalbeschwerden.                     ausgeprägtem proteolytischem Stoffwechsel
                                Neben der qualitativen Untersuchung des         und Pilzen (siehe Fließdiagramm). Anhand der
                            Stuhls auf obligat pathogene Erreger (Salmo-        ermittelten Ergebnisse erfolgt eine ausführ-
                            nellen, Campylobacter, Yersinien, Shigellen)        liche schriftliche Befundung und Bewertung
                            und der Bestimmung des pH-Wertes umfasst            der Keimzusammensetzung. Soweit möglich,
                            die quantitative Darmfloraanalyse die Keim-         werden auch Therapieempfehlungen gegeben.

                                                        Abbildung 8: Quantitative Darmfloraanalyse

                               Nachweis             Aerobe         Aerobe Fäulniskeime             Pilze           pH-Wert
                                obligat         Indikatorkeime    (proteolytischer Abbau)      Candida spp.        alkalisch
                              pathogener             E. coli          E. coli Varianten         Geotrichum          normal
                            Enteritiserreger     Enterokokken               andere               candidum            sauer
                              Salmonellen                             Enterobakterien         Schimmelpilze
                             Campylobacter                          (z. B. Klebsiella spp.,
                               Shigellen                                 Proteus spp.)
                               Yersinien           Anaerobe       sonstige aerobe Keime
                                                Indikatorkeime      (Pseudomonas spp.,
                                                  Bacteroides       Staphylococcus spp.)
                                                Bifidobakterien
                                                 Lactobazillen

                                                                     Anaerobe Fäulnis­
                                                                      keime (proteoly­
                                                                       tischer Abbau)
                                                                          Clostridien

                                                    Ausführliche Beurteilung · Therapieempfehlungen

                            Erläuterungen zum Musterbefund
                            und zur grafischen Darstellung
                            Die Befunde (siehe auch Musterbefund auf Seite 10) gliedern sich in eine ausführliche schrift-
                            liche Befundung und einen grafischen Teil. Der aeroben Indikatorflora werden Escherichia coli
                            und deren Varianten, andere Enterobakterien und Enterococcus spp. sowie sonstige aerobe Bakte-
                            rien zugeordnet; Bacteroides spp., Clostridioides spp., Bifidobacterium spp. und Lactobacillus spp.
                            gehören zur anaeroben/mikroaerophilen Indikatorflora. In der Gruppe der Hefen werden Candida
         Abbildung 9:       spp. und Geotrichum spp. dargestellt. Der pH-Wert wird separat ausgewiesen. Keimzahlen und
      Clostridioides spp.   pH-Wert werden im Befund zusätzlich grafisch dargestellt. Dort werden Norm- und Toleranzbe-
                            reich als grüne Balken, auffällige Messwerte als rote Balken angezeigt. Die schriftliche Befundung
                            umfasst die Beschreibung der Ergebnisse und die Bewertung der Keimzusammensetzung sowie
                            Therapieempfehlungen.
8
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Folgende Norm- und Toleranzbereiche gelten für die jeweiligen Parameter:

          Keimzahlen der aeroben Indikatorflora          Keimzahlen der anaeroben Indikatorflora

                                  Toleranzbereich                                        Toleranzbereich
                                   [kbE/g Stuhl]                                          [kbE/g Stuhl]
E. coli                                  105 –108   Bacteroides spp.                         108–1010
E. coli Varianten                         < 105     Bifidobacterium spp.                     108–1010
andere Enterobakterien                    < 105     Clostridioides spp.                       < 106
sonstige Aerobier                         < 104     Lactobacillus spp. (mikroaerophil)       105 –108

                                                           Molekularbiologische Keimnachweise
                  Keimzahlen der Pilze
                                                        (vorwiegend für nicht kultivierbare Erreger)
                                  Toleranzbereich                                        Toleranzbereich
                                   [kbE/g Stuhl]                                          [kbE/g Stuhl]
Candida albicans                          < 103     Akkermansia muciniphila                 > 2 × 1010
Candida spp.                              < 103     Faecalibacterium prausnitzii            > 5 × 109
Geotrichum spp.                       < 5 × 102
Schimmelpilze                            negativ             Molekularbiologische Bestimmung
                                                                 der Diversität beinhaltet:
                                                                 Akkermansia muciniphila,
                        pH-Wert                                 Faecalibacterium prausnitzii

                                  Toleranzbereich
                                   [kbE/g Stuhl]
pH-Wert                                  5,8–7,2

Ausführliche Befundung
Die ausführliche schriftliche Befundung besteht aus drei Blöcken:
   Beschreibung der Ergebnisse
   Bewertung der Keimzusammensetzung
   Therapieempfehlungen

Abrechnung
Die quantitative Darmfloraanalyse ist keine Kassenleistung. Sie wird als Selbstzahlerleistung              Abrechnung
angeboten (individuelle Gesundheitsleistung) und dem Patienten in Anlehnung an GOÄ in Rechnung
gestellt.
                                                                                                                                 9
LADR Themenheft
        LADR GmbH Mikrobiomdiagnostik
                  MVZ Dr. Kramer & Kollegen                                                                                                     Lauenburger Str. 67, 21502 Geesthacht           Tel/Fax 04152 803‐0/‐369
                                                                                                                                                                                 Labornummer:   GB 0343 2266
                                                                                                                                                                                 Barcode:       20 0996 7520
                                Patient:                                                                                 FERTINGER, LIAM
                                geboren:                                                                                 29.09.15 ♂ (4 Jahre)
                                                                                                                              Musterbefund                                       Eingang vom:   19.08.20 15:09
                                                                                                                                                                                 Abnahme vom:   19.08.20 14:06
                                                                                                                                                                                 ENDBEFUND:     24.08.20 15:02    Seite 1/3
                                Material:                                                                                1 x Stuhl

       1. Material                                   Stuhl
       Quantitative Darmfloraanalyse
       Stuhluntersuchung auf Dysbiose ist kein akkreditiertes Verfahren
       Stuhl pH                                      6.5                              5.8 ‐ 7.2
       Aerobe Flora
       Escherichia coli                              1x10^7       KBE /g              10^5‐10^8
       E. coli ‐ Varianten
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Bedeutung der quantitativen
Stuhlparameter/fäkale Marker
Die wichtigsten quantitativen Stuhlparameter und deren Indikationen                                       Parameter

Parameter (im Stuhl) Indikation

Calprotectin             Diagnostik und Verlaufskontrolle der chronisch-entzündlichen
                         Darmerkrankungen (CED), Ausschluss von Reizdarmsyndrom

Lactoferrin              Diagnostik und Verlaufskontrolle der chronisch-entzündlichen
                         Darmerkrankungen (CED), Ausschluss von Reizdarmsyndrom,
                         Ausschluss der Darminfektionen
Sekretorisches           Diagnostik von sIgA-Mangel (bei rezidivierenden Infektionen und
Immunglobulin A          Erkrankungen des allergischen Formenkreises)

Tumor M2-Pyruvat-        Diagnostik von gastrointestinalen Tumoren
kinase

Hämoglobin               Diagnostik von gastrointestinalen Tumoren, Blutungen
(okkultes Blut)

α1-Antitrypsin           Diagnostik und Verlaufskontrolle des intestinalen Proteinverlustes

Pankreatische            Marker für exokrine Pankreasinsuffizienz
Elastase 1

Quantitative             Nachweis einer Steatorrhoe bei Verdacht auf Malabsorbtion oder
Stuhlfettanalyse         Maldigestion

Beta-Carotin (im         Indirekter Nachweis einer Steatorrhoe
Serum)

Gallensäuren             Diagnostik des Gallensäuren-Verlustsyndroms

Zonulin                  Leaky-Gut-Syndrom bei Autoimmunerkrankungen oder allergischen
                         Erkrankungen

Calprotectin im Stuhl
Calprotectin ist ein Calcium-bindendes Protein,     chronisch entzündlichen Darmerkrankungen              Calprotectin
welches vorwiegend aus neutrophilen                 (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, kollagene Colitis)
Granulozyten und Monozyten bei Stimulation          dar. Die Calprotectin-Werte normalisieren sich
(Entzündung) freigesetzt und im Stuhl aus-          dabei bei ­endoskopischer Abheilung. Eine
geschieden wird. Die Calprotectin-Konzentration     diagnostische Bedeutung wird auch der
im Stuhl korreliert mit der Anzahl der ein-         Prognose von Schüben der CED zugeschrieben.
gewanderten Leukozyten und mit dem Ausmaß                Der Stellenwert der Calprotectin-Bestim-
der entzündlichen Reaktion im Darm. Eine            mung liegt insbesondere in der Differenzierung
Differenzierung verschiedener Ursachen der          der CED und funktionellen Beschwerden/
Entzündung, insbesondere zwischen chronisch         Reizdarmsyndrom (bei einem Grenzwert von
entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und            50 mg/kg für Erwachsene: Sensitivität 93 %,
infektiösen Diarrhöen, ist nicht möglich. Fäkales   Spezifität 96 % und für Kinder: Sensitivität 92 %,
Calprotectin stellt einen geeigneten Marker zur     Spezifität 76 %).
Bestimmung der Entzündungsaktivität bei
                                                                                                                              11
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                           Geringgradig (1,5-fach) erhöhte Calprotectin-          Wegen begrenzter Spezifität ist der Test
                       Werte werden bei Barrett-Ösophagus, Ulkus              zum Screening für kolorektale Karzinome nur
                       ventriculi, Gastritis/Duodenitis detektiert. Mittel-   bedingt geeignet.
                       gradige (10–15-fache) Erhöhung kann bei                    In Stuhlproben ist Calprotectin über einige
                       Magenkarzinom und kolorektalem Karzinom be-            Tage bei Raumtemperatur stabil. Das Einfrieren
                       obachtet werden. Hochgradig (10–30-fach) er-           von Stuhlproben kann durch Freisetzung aus
                       höhte Werte können bei Morbus Crohn und                zerstörten Leukozyten zur Erhöhung von
                       Colitis ulcerosa bestimmt werden.                      Calprotectin-Werten führen.

                       Lactoferrin im Stuhl
 Lactoferrin           Lactoferrin ist ein Eisen bindendes Glykoprotein       z. B. bei Infektionen, CED, Diverticulitis u. a.
                       aus polymorphkernigen Neutrophilen. Mono-              Die Lactoferrin-Bestimmung hat einen hohen
                       zyten und Lymphozyten bilden kein Lactoferrin.         Stellenwert bei der Differenzierung zwischen
                       Die fäkale Lactoferrin-Konzentration korreliert        entzündlichen Erkrankungen und dem Reiz-
                       mit der Infiltration der intestinalen Schleimhaut      darmsyndrom (Sensitivität 86 %, Spezifität
                       durch Granulozyten und stellt ähnlich wie das          99 %). Die Sensitivität zur Erkennung der Ent-
                       Calprotectin einen Marker für einen zellulären         zündungsaktivität bei CED beträgt ca. 90 %, es
                       entzündlichen Prozess im Darm dar.                     wurde ein negativer prädiktiver Wert von 99 %
                            Lactoferrin weist keine Spezifität bezüg­lich     ermittelt.
                       der zugrunde liegenden Erkrankung auf,                      Lactoferrin ist stabil im Stuhl für mindes-
                       sondern zeigt generell das Vorhandensein ­und          tens 5 Tage bei Raumtemperatur.
                       ­das Ausmaß der Entzündung im Darm ­an  wie

12
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Sekretorisches Immunglobulin A im Stuhl
Das sekretorische Immunglobulin A (sIgA) wird        die Bindung von Toxinen, Mikroorganismen,             Sekretorisches
von den Plasmazellen in den Schleimhäuten des        Nahrungsmittelantigenen.                              Immunglobulin A
Gastrointestinal-, Urogenital-und Respirations-           Ein sIgA-Mangel ist häufiger mit rezidi­vie­
trakts sowie in Tränen-, Speichel-, Brustdrüsen      ren­den Infektionen und Erkrankungen des aller­
gebildet und in die Sekrete sezerniert. Das sIgA     gischen Formenkreises assoziiert. Die Produktion
besteht aus zwei IgA-Monomeren, verbunden            des sIgA kann bei humoralen Immundefekten
durch eine J-Kette sowie einer sekretorischen        bzw. Immunsupression vermindert sein. In wäss-
Komponente, die vor dem Abbau durch Proteasen        rigen Stuhlproben (durch Verdünnung) können
schützt. Die sekretorische Komponente wird von       falsch niedrige Werte bestimmt werden.
den Epithelzellen gebildet und bindet nachträglich        Erhöhte sIgA-Werte können auf ein entzünd-
an das IgA. Die Säuglinge werden über die Mutter­    liches Geschehen im Gastrointestinaltrakt
milch mit sIgA versorgt. Die Funktion des sIgA ist   hinweisen.

Tumor M2-Pyruvatkinase im Stuhl
Pyruvatkinase (PK) ist ein im Zellstoffwechsel       c­ hronisch-entzündlichen Darmerkrankungen,           Tumor M2-Pyruvat-
unentbehrliches Enzym, welches bei der                Pouchitis oder Divertikulitis weisen ebenfalls er-   kinase
Glykolyse gewonnene Energie als ATP bereitstellt      höhte Werte auf. Als Vorteil dieses Tests wird die
und eine wichtige Rolle bei der Zellproliferation     Möglichkeit des Nachweises von nicht blutenden
spielt. Es sind vier gewebsspezifische Isoformen      Tumoren aufgeführt.
der PK bekannt. Während der Karzinogenese ver-             Die Sensitivität bei Kolonkarzinom beträgt
ändert sich das Isoenzymmuster: die dimere            80–85 %, die Spezifität 70–80 %. Die Sensitivität
Form (M2-PK) wird überexprimiert. M2-PK ist           bei Rektumkarzinomen und Adenomen ist
kein organspezifischer Tumormarker. Erhöhte           niedriger (44 % bei Adenomen > 1 cm). Bei
M2-PK-Werte im Plasma werden bei ver-                 positivem Nachweis sollten weiterführende
schiedenen Neoplasien beobachtet: Nierenzell-,        Untersuchungen (z. B. Koloskopie, Gastroskopie)
Bronchial-, Pankreaskarzinom. Im Stuhl finden         durchgeführt werden.
sich erhöhte Konzentrationen von M2-PK bei                 Für den Tumor M2-PK-Stuhltest liegen keine
gastrointestinalen Tumoren wie z. B. bei kolo-        randomisierten kontrollierten Screeningstudien
rektalem Karzinom. M2-PK wird aber nicht nur          vor. M2-PK ist stabil im Stuhl für 2 Tage bei
bei Darmkrebs freigesetzt: Patienten mit              Raumtemperatur.

                                                                                                                               13
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                       FOBT (Fecal Occult Blood Test) – Blut im Stuhl
 FOBT                  Makroskopisch nicht erkennbares (okkultes)          tierisches Blut oder einige pflanzliche Stoffe
                       Blut im Stuhl kann bei zahlreichen patholo­         können die Ergebnisse verfälschen. Die Aus­­wer­
                       gischen Prozessen des Gastrointestinaltraktes       tung der Ergebnisse ist subjektiv und nicht
                       (u. a. Oesophagusvarizen, Magenulkus,               automatisierbar.
                       Duodenal­ulkus, Tumore, entzündliche Darm-               Die immunologischen Tests (iFOBT oder
                       erkrankungen, Divertikulitis, Hämorrhoiden)         FIT – Fecal Immunochemical Tests) sind den
                       nachweisbar sein.                                   gFOBT überlegen und zeichnen sich durch deut-
                            Die Bestimmung kann im Rahmen der              lich bessere analytische Eigenschaften im Hin-
                       Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung            blick auf Sensitivität aus. Generell unterscheidet
                       von Darmkrebs oder zum Nachweis gastro­             man zwischen qualitativen Schnelltests und
                       intestinaler Blutungen erfolgen.                    quantitativen iFOBT. Die EU-Leitlinie zur Darm-
                            Bisher waren guajakbasierte chemische          krebsprävention empfiehlt quantitative immu­
                       Stuhltests (gFOBT) gebräuchlich. Die Sensitivität   no­logische FOBT als Methode der Wahl.
                       der gFOBTs ist gering. Diese Tests basieren auf          Ein positiver Nachweis von okkultem
                       der Pseudoperoxidaseaktivität von Hämoglobin        Blut im Stuhl indiziert eine weiterführende
                       und sind daher nicht spezifisch für humanes         Diagnostik wie z. B. eine Endoskopie.
                       Hämoglobin. Nahrungsmittelbestandsteile wie

                       α1-Antitrypsin im Stuhl
 α1-Antitrypsin        α1-Antitrypsin (α1-AT) gehört zur Familie der       bei Morbus Menetrier durch Bestimmung des
                       Serinprotease-Inhibitoren, die Proteasen wie        intestinalen α1-AT nicht so zuverlässig nach-
                       Elastase, Trypsin, Chymotrypsin durch die Kom­      weisen.
                       plexbildung irreversibel hemmen. α1-AT wird             Erhöhte Werte von fäkalem α1-AT können
                       hauptsächlich in Hepatozyten bzw. in Makro-         auch bei intestinalen Blutungen nachgewiesen
                       phagen und Monozyten synthetisiert. Da α1-AT im     werden.
                       Darm weder einer intestinalen Degradation noch          α1-AT ist ein Akute-Phase-Protein, deshalb
                       Resorption unterliegt, erscheint es besonders       können die Serum-Spiegel von α1-AT erheblichen
                       geeignet zur Diagnostik und Verlaufskontrolle       Schwankungen unterliegen. Die Bestimmung der
                       des intestinalen Proteinverlustes. Enterale         α1-AT-Clearance ist der einzelnen Testung von α1-
                       Eiweißverluste infolge einer erhöhten Schleim-      AT im Stuhl überlegen und erhöht die Sensitivität
                       hautpermeabilität können unterschiedlicher Ge-      der Untersuchung. Die α1-AT-Clearance kann aus
                       nese sein: u. a. Morbus Crohn, einheimische         der α1-AT-Serum- und -Stuhlkonzentration sowie
                       Sprue, Morbus Whipple, chronische mesenteriale      der Stuhlmenge (von 3 aufeinanderfolgenden
                       Ischämie, Blind-loop-Syndrom, nekrotisierende       Tagen) berechnet werden. Die Ergebnisse der α1-
                       Enterokolitis, erworbene Lymphabflussstörun­        AT-Clearance-Bestimmung korrelieren gut mit
                       gen, intestinales Lymphom, systemischer Lupus       nuklearmedizinischen diagnostischen Methoden
                       erythematodes, Darmtuberkulose. Da α1-AT bei        der exsudativen Enteropathie.
                       pH-Werten < 3 im Magensaft nicht stabil ist,            α-1-Antitrypsin ist stabil im Stuhl über
                       lässt sich der verstärkte gastrale Eiweißverlust    mindestens 7 Tage bei Raumtemperatur.

14
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Pankreatische Elastase (PE) 1 im Stuhl
Pankreatische Elastase wird in Azinuszellen des     93 %. Die Vergleichswerte für Chymotrypsin be-      Pankreatische
Pankreas als Proenzym gebildet und wird im          tragen 65 % Sensitivität und 90 % Spezifität. Vor   Elastase (PE)
Intestinallumen durch Trypsin aktiviert. Die PE     allem geringgradige Funktionseinschränkungen
spaltet Elastin, nicht aber Kollagen und Keratin.   der exokrinen Pankreasfunktion werden durch
Die Sekretion von PE korreliert mit der Bildung     Bestimmung von PE im Vergleich zu Chymo-
von weiteren Pankreas-Enzymen wie Lipase,           trypsin besser erfasst. Die Abnahme der PE im
Amylase und Trypsin. Während der Darm-              Stuhl ist ein sensitiver Marker für die ex-
passage erfolgt im Gegensatz zu Chymotrypsin        kretorische Pankreasinsuffizienz bei Patien­ten
nur ein geringer Abbau; die Konzentration von       mit zystischer Fibrose.
PE im Stuhl ist deshalb um Faktor 5–6 höher als         Die Substitutionstherapie beeinflusst die
im Duodenalsekret.                                  Bestimmung von PE nicht. In wässrigen Stuhl-
    Die Reduktion der fäkalen PE-Ausscheidung       proben können falsch-pathologische Werte be-
korreliert mit der exkretorischen Pankreas-         stimmt werden. In Stuhlproben ist die PE über 5
insuffizienz. Bei einem Grenzwert von 200 µg/g      Tage bei Raumtemperatur stabil.
Stuhl beträgt die Sensitivität 93 %, Spezifität

Quantitative Stuhlfettanalyse
Die Bestimmung der 24 h-Stuhlfettausscheidung       Störungen des Gallensäurestoffwechsels              Quantitative
kann als Screening-Test zum Nachweis einer          (Leberinsuffizienz, Gallengangobstruktion,          Stuhlfettanalyse
Steatorrhoe bei Verdacht auf Malabsorbtion          mikrobielle Dekonjugation bei Überwucherung
oder Maldigestion durchgeführt werden. Die          des Dünndarms, ­Unterbrechung des entero-
Stuhlfett-Konzentration hat einen geringen          hepatischen Kreislaufs bei z. B. Ileumresektion)
diagnostischen Wert. Die mikroskopische Fett-       auftreten.
bestimmung ist obsolet.                                 Die Stuhlfettausscheidung ist wegen
     Die normale tägliche Stuhlausscheidung         großer Funktionsreserve des Pankreas zur
ist relativ konstant und ist von der Nahrungs-      Frühdiagnostik der exokrinen Pankreas-
aufnahme unabhängig (ca. 3 g pro Tag).              insuffizienz eher bedingt geeignet.
     Zur Steatorrhoe können zahlreiche Er-              Die quantitative Stuhlfettanalyse setzt
krankungen führen. Die Malabsorbtion (Ein-          eine konstante orale Aufnahme von 80–100 g
schränkung der Absorptionsfähigkeit des Dünn-       Neu­tral­fett drei Tage vor und während der
darms) entsteht bei endemischer und tropischer      Sammelperiode voraus. Es wird eine Sammel-
Sprue, intestinalen Lymphomen, Amyloidose,          periode von 3–4 aufeinanderfolgenden Tagen
Morbus Crohn, Morbus Whipple u. a. Die              mit Konservierung des Materials bei 4 °C
Steatorrhoe im Rahmen einer Maldigestion            empfohlen. Eine Kontamination mit Urin ist
kann bei exkretorischer Pankreasinsuffizienz        unbedingt zu vermeiden.
(chronische Pankreatitis, Resektion, Tumoren),

                                                                                                                           15
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                       Beta-Carotin im Serum
 Beta-Carotin          Die Steatorrhoe kann indirekt über die Be-            der Fett-Malassimilation. Da Carotine im gelben
                       stimmung von Beta-Carotin (β-Carotin) im              und grünen Gemüse enthalten sind, sollte über-
                       Serum erfasst werden. Die Untersuchung stellt         mäßige Aufnahme solcher pflanzlicher Produkte
                       eine sehr gute Alternative zur Stuhlfettanalyse       vor Probenentnahme vermieden werden.
                       und der damit verbundenen, wenig praktikablen         Potentielle Störfaktoren sind Carotin-Mangeler-
                       Stuhlsammlung über mehrere Tage dar. Das β-           nährung (Alkohol-Abusus), Fieber, Leber-
                       Carotin – ­fettlösliches Provitamin A – korreliert    erkrankungen.
                       reziprok mit der Fettausscheidung im Stuhl. Da            β-Carotin-Konzentrationen > 1000 µg/l
                       β-Carotin in geringem Maße gespeichert werden         schließen eine Steatorrhoe weitgehend aus. β-
                       kann, tritt bei einer Fett-Malassimilation eine       Carotin-Werte < 470 µg/l deuten auf eine erhöhte
                       Verminderung der Serum-Werte schon nach               Stuhlfettausscheidung hin.
                       wenigen Wochen ein. Der Test erlaubt keine                Die Serum-Proben (nüchtern) sollten licht-
                       Aussage über das Ausmaß der Steatorrhoe und           geschützt in Alufolie transportiert und aufbe-
                       lässt keine Rückschlüsse zu auf die Ursachen          wahrt werden.

                       Abbildung 10: Schematische Darstellung des enterohepatischen Kreislaufes
                       der Gallensäure und der Fettresorption

                               Normal                    Kompensiertes         Dekompensiertes
                                                       Gallensäureverlust-    Gallensäureverlust-
                                                            syndrom                syndrom
                                       Fette

                          Synthese

                                               Ileum

                    Gallensäuren

                                     Kolon

                                                            Diarrhoe              Steatorrhoe
                                                                                   Diarrhoe

                       Die Größe des Gallensäurepools beziehungsweise die Konzentration der
                       Fettsäuren ist durch die Dicke der jeweiligen Striche dargestellt.

16
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Gallensäuren im Stuhl
Gallensäuren (GS) sind nicht in der Nahrung         Stuhl ausgeschieden. Die Ursachen für die GS-      Gallensäuren
enthalten und werden in der Leber aus               Malassimilation sind vielfältig: Resektion des
Cholesterin synthetisiert. Nach Konjugation mit     terminalen Ileums, Morbus Crohn, Strahlen-
Glycin und Taurin werden unter physiologischen      schäden, Gluteninduzierte Enteropathie. Auch
Bedingungen täglich 15–17 g GS in das Duo-          unphysiologische Mengen der GS, die im Dick-
denum sezerniert. Die GS spielen eine wichtige      darm dekonjugiert werden, können zur Diarrhoe
Rolle bei der Resorption von Fettsäuren im          führen. Der GS-Verlust kann durch gesteigerte
Dünndarm durch Mizellenbildung, bei der             Neusynthese in der Leber kompensiert werden.
Aktivierung von Pankreaslipase sowie bei der        Kennzeichnend für ein solches kompensiertes
Resorption fettlöslicher Vitamine. Außerdem         GS-Verlustsyndrom sind sekretorische wässrige
stabilisieren sie zusammen mit Lecithin das         Durchfälle.
Cholesterin in der Galle.                               Übersteigt der GS-Verlust die Synthese-
     Der größte Teil der primären Gallensäuren      kapazität der Leber, kommt es zum Zustand des
wird nach Dekonjugation aus dem terminalen          dekompensierten GS-Verlustsyndroms. Solche
Ileum rückresorbiert und gelangt über die           Patienten entwickeln eine Diarrhoe und
Pfortader zur Leber. Ein geringer Teil wird durch   Steatorrhoe mit typischen Komplikationen wie
Darmbakterien dekonjugiert und zu sekundären        Vitaminmangel, Osteomalazie, Oxalatnieren-
GS umgewandelt. Diese werden fast vollständig       steine, Cholesteringallensteine u. a.
im Kolon resorbiert. Insgesamt gehen von den            GS können im Stuhl quantitativ nach-
in das Duodenum sezernierten GS nur etwa            gewiesen werden. Die Differenzierung zwischen
0,5 g/d mit dem Stuhl verloren. Der Verlust wird    einem kompensierten und einem de-
durch Synthese in der Leber ausgeglichen. Der       kompensierten GS-Verlustsyndrom ist für das
überwiegende Teil der GS zirkuliert im entero-      therapeutische Vorgehen von großer Bedeutung.
hepatischen Kreislauf mehrfach täglich (sechs-      Die Konzentration der Gallensäuren im Stuhl
bis achtmal).                                       unterliegt starken intraindividuellen
     Bei Funktionsverlust des Ileums werden die     Schwankungen und sollte mehrfach bestimmt
GS weniger resorbiert und vermehrt mit dem          werden.

Zonulin im Stuhl
Zonulin (Prä-Haptoglobin 2) ist ein Glykoprotein,   mikrobielle Zellbestandteile erhöhen (Leaky Gut)   Zonulin
welches die Permeabilität der Tight Junktions       mit inflammatorischen Reaktionen als Folge.
(TJ) des Darmepithels reguliert und in den              Erhöhte Zonulin-Konzentrationen können
Epithelzellen gebildet wird. Die Tight Junktions    bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie
bestehen aus Membranproteinen, die die be-          Zöliakie, Diabetes mellitus Typ I, rheumatoider
nachbarten Epithelzellen miteinander verbinden      Arthritis und Morbus Bechterew, bestimmten
und die parazelluläre Diffusionsbarriere bilden.    Erkrankungen des Nervensystems wie Multipler
Zonulin kann die Permeabilität der TJ für Makro-    Sklerose und Schizophrenie oder entzündlichen
moleküle wie Nahrungsmittelallergene oder           Darmerkrankungen nachgewiesen werden.

                                                                                                                       17
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

                       Transglutaminase-IgA-Ak im Serum
 Transglutaminase-­    Laut S2k-Leitlinie werden Stuhlteste im                   Zusammenfassung dieser S2k-Leitlinie (LADR
 IgA-Ak                Rahmen der Zöliakie-Diagnostik nicht mehr                 Informiert Nr. 241, Best.-Nr. 114700) kann über
                       empfohlen. Zur Primärdiagnostik einer Zöliakie            unseren Partner Intermed bezogen werden.
                       werden ausschließlich Endomysium- bzw.
                       Transglutaminase-IgA-Ak in Kombination mit                Freecall: 0800 08 50-113
                       einer Untersuchung des Gesamt-IgAs (alle Para-            Freefax: 0800 08 50-114
                       meter aus Serum) empfohlen. Lediglich bei er-             www.intermed.de
                       niedrigtem Gesamt-IgAs sollten zusätzlich noch
                       die IgG-Parameter abgeklärt werden. Eine

                       Literatur
                       1.    Beckmann, G. / Rüffer, A.; Mikroökologie des Darmes: Grundlagen, Diagnostik, Therapie. 2000
                       2.    Müller, H. E.; Mikrobiologe. 2014 / 24. Jg.: 57–61
                       3.    Smits, L. P. et al.; Gastroenterology. 2013 / 145: 946–53
                       4.    Guzmann, J. R.; BioMed Res Intern. 2013 / Article ID 425146: 1–12
                       5.    Mayer, E. A.; J. Clin Invest. 2015 / DOI: 10.1172/JCI76304
                       6.    Spaiser, S. J. et al.; A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Crossover Study.
                             Journal of the American College of Nutrition. 2014 / DOI: 10.1080/07315724.2014.983249
                       7.    Plaza-Diaz, J. et al.; Nutrients. 2015 / 7, 3999–4015; DOI: 10.3390/nu7063999
                       8.    Bischoff S. C. / Manns M. P.; Probiotika, Präbiotika u. Synbiotika – Stellenwert i. Klinik u. Praxis.
                             DÄB. 2005 / 102(11): A752–759
                       9.    Walters W. A. et al.; FEBS Letters. 2014 / 588: 4223–33
                       10.   Lim M. Y. et al.; Sci. Rep. 2014 / 4: 7348
18
LADR Themenheft Mikrobiomdiagnostik

Begleitschein zur Interpretation der
quantitativen Darmfloraanalyse

                           Laborauftrag und Begleitschein                                                               LADR Zentrallabor Dr. Kramer & Kollegen
                           Quantitative Darmfloraanalyse/IGeL                                                           Institut für Integrative Labormedizin
                                                                                                                        Lauenburger Straße 67 · 21502 Geesthacht
                            Name, Vorname                                                               geb. am         Telefon 04152 803-0 · Fax 04152 803-369
                                                                                                                                                                                             9900009900
                                                                                                                                                                                   Die Untersuchungen werden
                                                                                                                                                                   Einsender
                                                                                                                                                                                   ausschließlich von einem LADR-
                                                                                                                                                                                   Labor erbracht und können nur
                                                                                                                                                                                   aus dem mitgesandten Proben-
                                                                                                                                                                                   material durchgeführt werden.

                                                                                                                                                                                   Bei zusätzlicher Anforderung
                                                                                                                                                                                   von Kassenleistungen sind Über-
                                                                                                                                                                                   weisungsschein Muster 10 und
                                                                                                                                                                                   separates Probenmaterial bzw.
                                                                                                                                                                                   Röhrchen unbedingt erforderlich.

                           Probenahme-Datum                       Uhrzeit

                           Gewicht                  Körperlänge        BMI

                                               kg                 cm

                                                                                                                               Material: Stuhl
                           Abrechnung:                                 Datum
                           Rechnung an Patient/in                                                                              weiblich          männlich
                           (Bitte vollständige Adresse)

                                Bei Säuglingen                                       Sportliche Betätigung                          Ernährung                                             Antibiose
                                vollgestillt                                         wenig bis kein Sport                           vegetarisch                                           ja (in den letzten 4 Wochen)
                                teilgestillt                                         leichter Ausdauersport                         vegan                                                 nein
                                Flaschennahrung                                      regelmäßiger Sport                             Mischkost

                                Entzündungen:                                        Erkrankungen:                                  Symtome:
                                Colitis ulcerosa                                     Diabetes mellitus                              Diarrhoe                                              Reizdarm
                                Morbus Crohn                                         Nahrungsmittelunverträglichkeit                Obstipation                                           unklare abdom. Beschwerden
                                Gastritis                                            Divertikulose                                  Dyspepsie                                             sonstige Beschwerden
                                                                                     Hämorrhoiden                                   Meteorismus
                                                                                     Pankreasinusuffizienz
                                                                                     Colon-CA

                                Test                                                                                    E           Test                                                                                                 E
                                Quantitative Darmflora (QD + PK inkl. pathogene Keime)                                 57,10        Quantitative Darmflora (QD + PK + F. prausnitzii/A. muciniphila PCR)                             115,38
       Profile

                                Quantitative Darmflora (QD ohne pathogene Keime)                                       47,78        Quantitative Darmflora (QD + F. prausnitzii/A. muciniphila PCR)                                  106,06

                                α1-Antitrypsin                               (Schleimhautpermeabilität)                10,49        Elastase                                    (Exokrine Pankreasinusuffizienz)                      27,08
       Einzelparameter

                                Zonulin                                      (Schleimhautpermeabilität)                43,72        Hämoglobin                                  (Darmkrebsvorsorge)                                     8,74
                                Calprotectin                                 (Entzündung)                              26,23        M2PK                                        (Tumormarker)                                         26,23
                                Lactoferrin                                  (Entzündung)                              14,57        Sekretorisches IgA                          (Schleimhautimmunität)                                  8,74

                                Faecalibacterium prausnitzii/                (M. Crohn / entzündliche                               Relative Zusammensetzung                    (Diversität der Darmflora)
       PCR

                                Akkermansia muciniphila                      Darmerkrankungen, D. mellitus)            58,28        der Darmflora – Leitkeime (PCR)                                                                   87,42
       Erregerdiagnostik

                                Clostridien                                  (CD-AG / CD-Toxin)                        29,14        Parasiten (PCR)                             (E. histolytica, Lamblien, D. fragilis, Kryptosporidien) 58,28
                                Pilz-Quant. + Differenzierung                (C. albicans + C. non-albicans)            6,99        Viren (PCR)                                 (Noro- / Rota-Viren)                                  58,28
                                Parasiten                                    (Wurmeier + Lamblien-Ag)                  26,23        Enterobius PCR (Madenwurm)                  (Tesafilmpräparat)                                    29,14

                               Einverständniserklärung des Patienten
                               Ich bin damit einverstanden, dass die für die Befundbeurteilung notwendigen persönlichen Daten dem Institut für Integrative Labormedizin
                               des LADR Zentrallabor Dr. Kramer & Kollegen zur Verfügung gestellt werden. Die ermittelten Laborergebnisse werden dem behandelnden
                               Arzt bzw. Therapeuten zur Verfügung gestellt.
                               Mir ist als Mitgleid der gesetzlichen Krankenkasse bekannt, dass die beauftragten Laborleistungen nicht Bestandteil des gesetzlichen
                               Leistungskataloges sind und deshalb die Kosten dafür von mir übernommen werden müssen.
                               Die von mir beauftragten Laborleistungen werden gemäß GOÄ durch das Institut für Integrative Labormedizin des LADR Zentrallabor
                               Dr. Kramer & Kollegen oder durch die PVS Südwest GmbH (PVS) in Rechnung gestellt.

                                                                                                                                                                           Einverständniserklärung Patient/in

                                                                                                                       Datum                                                                     Unterschrift

                                                                                                                                                            Intermed Tel. 08000/850113 · Artikel-Nr. 114719 · (2018.03/xx.xxx/0x000)

                           Laborauftrag und Begleitschein „Quantitative Darmfloraanalyse für IGeL-Patienten“
                           Best.-Nr.: 114719, für Privatpatienten Best.-Nr.: 114720
                           Freecall: 0800 08 50-113 · Freefax: 0800 08 50-114 · www.intermed.de

                                                                                                                                                                                                                                                            19
Im LADR Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen
werden Sie gerne beraten.
LADR Laborzentrum    Hormonzentrum               LADR Laborzentrum        Partner des Labor­
Baden-Baden          Münster                     Nord-West, Schüttorf     verbundes:
T: 07221 21 17-0     T: 0251 871 13-23           T: 05923 98 87-100       LIS Labor im Sommershof,
                                                 Zweigpraxis Leer         Köln
LADR Laborzentrum    LADR Laborzentrum           T: 0491 454 59-0         T: 0221 93 55 56-0
Berlin               an den Immanuel Kliniken,
T: 030 30 11 87-0    Hennigsdorf                 LADR Laborzentrum        LADR Der Laborverbund
                     T: 03302 20 60-100          Paderborn                Dr. Kramer & Kollegen GbR
LADR Laborzentrum    Zweigpraxis Bernau,         T: 05251 28 81 87-0      Lauenburger Straße 67
Braunschweig         Zweigpraxis Rüdersdorf                               21502 Geesthacht
T: 0531 310 76-100                               LADR Laborzentrum        T: 04152 803-0
                     LADR Laborzentrum           Recklinghausen           F: 04152 803-369
LADR Laborzentrum    Neuruppin                   T: 02361 30 00-0         interesse@LADR.de
                                                                                                        Best.-Nr. 111846 Stand 04/2021

Bremen               T: 03391 35 01-0
T: 0421 43 07-300                                LADR Zentrallabor        Der Laborverbund
                     LADR Laborzentrum           Dr. Kramer & Kollegen,   dient aus­schließlich der
LADR Laborzentrum    Nord, Flintbek              Geesthacht               Präsen­ta­tion unabhängiger
Hannover             T: 04347 90 80-100          T: 04152 803-0           LADR Einzelgesellschaften.
T: 0511 901 36-0     Zweigpraxis Eutin
                                                                          www.LADR.de
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