Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV

 
WEITER LESEN
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Trinkwasserversorgung im Gebäude –
Verantwortung und Ursachen für Probleme

    Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE
    Zentrum für Integrale Gebäudetechnik
    Stefan Kötzsch
    Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter

    T direkt    +41 41 349 34 73
    stefan.koetzsch@hslu.ch
Hochschule
    Horw   Luzern Technik & Architektur
Institut für Gebäudetechnik und Energie
Stefan Kötzsch

                                                  Bild: F. Hammes
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Trinkwassermikrobiologie Einleitung …

                                   1 x 1 cm

  Dichtung

                               Glas           14 Tage Wartezeit
                           Hahnenwasser                                  Raster-
                                                                  Elektronenmikroskop
   Folie   2, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
30x
                             1 cm
                            10 mm
                        10'000 μm

                                    17.04.2019

Folie   3, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
1‘000x
                        0,01 cm
                         0,1 mm
                        100 μm

Folie   4, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
0,001 cm   10‘000x
                         0,01 mm
                           10 μm

Folie   5, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
60'000'000 Bakterien/cm2
                                    =
                             Einwohnerzahl
                                  von
                                 Italien

Folie   6, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Trinkwassermikrobiologie Einleitung …
                                                                                                Gebäudeinstallation

   Bezugsquelle

                                       Aufbereitung

                                                                  Hauptverteilung

                           F. Hammes                  F. Hammes                     F. Hammes                    F. Hammes

   Folie   7, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Normale Bakterienkonzentrationen …

➢ Wasserphase: 1'000 – 100'000 Bakterien/mL
➢ Biofilmphase: 10'000 – 10'000'000 Bakterien/cm2
➢ >99 % der Bakterien leben im Biofilm
                                                    1 mL   1 cm2

   Folie   8, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Wasser
(Planktonische Phase)

Oberfläche
(Sessile Phase)
   Folie
Trinkwasserversorgung im Gebäude - Verantwortung und Ursachen für Probleme - SSHV
Biofilmbewuchs auf Kunststoff     Biofilmbewuchs auf der Erde
Wasser           Foto: Fluoreszenzmikroskop        Foto: ISS
(Planktonische Phase)

       Suspendierte Bakterien

                           Wachstum

       Anheftung                                                            Ablösung

                                Wachstum

Oberfläche                                    Biofilmbewuchs
(Sessile Phase)
   Folie
                                             (Schleimbildung)
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Wachstum …

➢ Pro Bakterienzelle beträgt das zum Wachstum benötigte Nährstoffverhältnis ...
                            Kohlenstoff : Stickstoff : Phosphor
                               100     :     10    :      1

➢ Das Wachstum von Bakterien und damit die Ausbildung von Biofilmen wird in
  der Regel durch die Verfügbarkeit von assimilierbaren organischen Kohlenstoff-
  Verbindungen (AOC) limitiert.

➢ Diese Verbindungen werden hauptsächlich von den Oberflächen der verbauten
  Produkte (Metalle und Kunststoffe) abgegeben (Migration).

➢ Aus 1 μg AOC können sich 10 Millionen Bakterien bilden.
   Folie   11, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Wachstum …

                           +                        =

                                                              1 mL

Zuckerwürfel = 3 g             Pool = 2'500 m3
                                                        5'000 Bakterien/mL
  (= 1,3 g AOC)
                                                 12,5 Billionen Bakterien im Pool
                                                      (12'500'000'000'000)

  Folie   12, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Wachstum …

➢ Wasserphase: 1'000 – 100'000 Bakterien/mL
➢ Biofilmphase: 10'000 – 10'000'000 Bakterien/cm2
➢ >99 % der Bakterien leben im Biofilm
                                                    1 mL   1 cm2

Vielfalt der Bakterien …

➢ Ca. 200 – 10'000 Arten
➢ Der Grossteil der Bakterienarten ist für den
  Menschen nicht gefährlich. Im Gegenteil, sie
  sind nützlich und notwendig.

   Folie   13, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

   Fakultativ oder obligat pathogene Mikroorganismen, die in ein
   Verteilsystem eingetragen werden und/oder aufwachsen können.
                       Bakterien                        Pilze                          Protozoen                     Viren

   Enterococcus spp.                         Aspergillus fumigatus           Acanthamoeba T4                 Mimivirus and
   Legionella spp.                           A. terreus                      Balamuthia mandrillaris         Mamavirus of amoebae
   Pseudomonas aeruginosa                    Candida albicans                Naegleria fowleri               Norovirus
   Non-tuberculous mycobacteria              C. parapsilosis                 Acanthamoeba                    Rotavirus
   Acinetobacter baumannii                   Exophiala dermatitidis          Vahlkampfia                     Adenovirus
   Aeromonas hydrophila                                                      Vannella spp.                   Enterovirus
   ARB* (e.g. Afipia, Bosea,                                                 Vermamoeba vermiformis
   Parachlamydia)                                                            Giardia spp.
   E. coli (toxigenic strains)                                               Cryptosporidium spp.
   Listeria monocytogenes
   Staphylococcus aureus
   Stenotrophomonas maltophili
   Shigella spp.
   Vibrio Cholerae
   Clostridium spp.
   (spp. = Species Pluralis)
   Ashbolt (2015) Curr Environ Health Rpt. 2(1): 95-106)
   BAG (2010) Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser. BBL, S 08.10 1200 d 400 f 100i 40EXT1011.

   Folie   14, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

   Fakultativ oder obligat pathogene Mikroorganismen, die in ein
   Verteilsystem eingetragen werden und/oder aufwachsen können.
                       Bakterien

   Legionella spp.
                                                  U.a. besonders relevant für die
                                                  Trinkwasserverteilung im Gebäude

   (spp. = Species Pluralis)
   Ashbolt (2015) Curr Environ Health Rpt. 2(1): 95-106.
   BAG (2010) Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser. BBL, S 08.10 1200 d 400 f 100i 40EXT1011.

   Folie   15, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

                                                                   Bild: ppdictionary.com

Legionella spp.

➢ Legionellen sind weltweit in Oberflächengewässern, Böden und in technischen Wasser-
  systemen verbreitet. Sie können durch Aufbereitungs- und normale Desinfektionsverfahren
  nicht 100%ig vermieden werden. Sie sind fester Bestandteil der natürlichen mikrobiellen
  Gesellschaft.
     •        Relevant für z.B. Trinkwasser-Installationen, Sprudelbäder, Kühltürme, Rückkühlwerke

➢ Von Legionellen sind aktuell 57 Arten und 79 Serogruppen bekannt. Ca. 90 % der Infektionen
  werden durch Legionella pneumophila ausgelöst.

➢ Das Bakterium ist fakultativ pathogen. Für sein Wachstum in technischen Systemen sind
  mehrere Faktoren massgebend.
     •       Stagnation, Temperatur, heterogener Biofilm, Amöben und Material

    Folie   16, 17.04.2019
Trinkwasserhygiene - Mikrobiologie
Wasser
AufbereitungPhase)
(Planktonische & Nachweis
                                              ➢   Legionellen werden von Amöben beim „abgrasen“ des Biofilms
Besiedlungsverhalten von Legionellen
                                                  aufgenommen und können sich in den Amöben sowie im Biofilm
                                                  vermehren.
  Unbesiedeltes              Heterogener
  Leitungssystem             Biofilm im       ➢   Amöben bieten den Legionellen zusätzlichen Schutz, da Amöben
                             Leitungssystem       resistenter gegenüber Desinfektionsverfahren (z.B. Chlorung)
                                                  sind.
                                              ➢   Letztlich lysiren die Amöben und setzten die Legionellen frei. So
                                                  freigesetzte Legionellen haben für mehrere Tage eine gesteigerte
                                                  Infektiosität . Zusätzlich lösen sich auch Legionellen aus dem
                                                  Biofilm ab.

Oberfläche
(Sessile
      Folie
            Phase)
            17, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

Legionella spp.                                               Bild: ppdictionary.com

➢   Der Temperaturbereich, in dem sich Legionellen sehr gut vermehren können, reicht von
    25 °C bis 45 °C. Bevorzugt werden Warmwassersysteme aber auch im Kaltwasser können
    sie aufwachsen. In verschiedenen Studien wurden Legionellen im Temperaturbereich von
    6 °C – 66 °C nachgewiesen.

➢   Eine Legionellen-Infektion (Legionellose) kann zum sogenannten Pontiac-Fieber oder einer
    Pneumonie (Legionärskrankheit) führen, wobei letztere in 10 bis 15 % der Fälle tödlich
    endet.

➢   In beiden Fällen geschieht die Infektion durch das Einatmen von lungengängigen Aerosolen,
    die Legionellen enthalten. Eine solche Aerosolbildung entsteht z.B. durch Rückkühlwerke,
    Whirlpools, Duschen, Komposterde oder seltener durch Verschlucken (Mikroaspiration).

➢   In Abhängigkeit der Kontaminationsquelle treten Einzelerkrankungen als auch Epidemien
    auf (Dusche/Kühlturm).
     Folie   18, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

Legionella spp.                                                 Bild: ppdictionary.com

➢   Eine Legionellose ist in der Schweiz sowie in vielen anderen Ländern meldepflichtig.

➢   Der lückenlose Nachweis einer Legionellen-Infektionskette (Patient → Quelle) ist sehr
    schwierig, aufwändig sowie kostenintensiv und führt bei Einzelerkrankungen selten zum
    Erfolg.

➢   2018 wurden in der Schweiz 567 Legionellose-Fälle gemeldet. Es wird von einer starken
    Unterfassung der Fälle ausgegangen.

➢   Im europäischen Vergleich hat die Schweiz eine 3x höhere Melderate. Zudem bildet sich
    weltweit eine steigende Tendenz ab.

    Folie   19, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

Legionella spp.                                             Bild: ppdictionary.com

➢   Monatliche Inzidenz pro 100'000 Bevölkerung bis Woche 52/2018 (567 Fallmeldungen)

    Folie   20, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

Legionella spp.                                                                                                                       Bild: ppdictionary.com

➢     2018 wurden in Deutschland 1'621 Legionellose-Fälle gemeldet. Das Robert Koch-Institut
      (RKI) geht davon aus, dass der Infektionsort von über 50 % der jährlich gemeldeten Fälle
      im Privatbereich liegt, gefolgt von Hotels und medizinischen Einrichtungen.

➢     Laut den Hochrechnungen einer Studie des Excellence Network for Community Acquired
      Pneumonia (CAPNETZ) von 2008, verursachen Legionellen in Deutschland 15'000 – 30'000
      Pneumonien, von denen 1'500 – 2'000 tödlich verlaufen.

➢     Das Pontiac-Fieber (grippeähnliche Symptome) tritt RKI-Schätzungen zufolge 10 – 100 mal
      häufiger auf als die Pneumonie und verursacht dadurch einen relevanten wirtschaftlichen
      Schaden. Ein Erregernachweis wird meist nicht durchgeführt, da zu Aufwendig.

    Von Baum H, Ewig S, Marre R, Suttorp N, Gonschior S, Welte T, Lück C: Community-acquired Legionella pneumonia: new insights from the German competence network for community acquired pneumonia.
    Clin Infect Dis 2008; 46 (9): 1356–1364.
    RKI: Pontiac-Fieber: Diagnostische Möglichkeiten zum Nachweis von Legionellen als Ursache. Epidemiologisches Bulletin 2011; 28.
    RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016. Datenstand: 1. März 2017.
         Folie  21, 17.04.2019
    www.bag.admin.ch/bag/de/home/service/zahlen-fakten/zahlen-zu-infektionskrankheiten/meldepflichtige-infektionskrankheiten---woechentliche-fallzahlen.html
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Krankheitserreger …

Legionella spp.                                                                                            Bild: ppdictionary.com

➢       Zu den Risikogruppen für eine
        Legionellen-Infektion zählen u.a. ältere
        Menschen, chronisch Kranke, Menschen
        mit einer Immunsuppression, Raucher,
        Alkoholiker und Extremsportler.

➢       Männer erkranken im Schnitt 2.4x
        häufiger als Frauen.

RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016.
                                                                                            Verteilung der Fälle von Legionärskrankheiten je
Datenstand: 1. März 2017.
European Centre for Disease Prevention and Control:Annual Epidemiological Report for 2017
                                                                                            100 000 Einwohner nach Alter und Geschlecht
Legionnaires’ disease.

          Folie   22, 17.04.2019
                                                                                            EU / EWR 2017.
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Verantwortung …

              Bezugsquelle

                             Aufbereitung

                                             Hauptverteilung   Gebäudeinstallation

                                                                           Störung der
                                                                           biologischen
                                                                             Stabilität

 Verantwortung:                 Wasserversorger                 Eigentümer / Betreiber

   Folie   23, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
 Verantwortung …

                                                 Architekt/GU      Installationsänderung                Eigentümer
                                           Sanitär-Vorprojekt        Installationsalterung                 oder
                                      Ausschreibung/Offerte            Saisonale Nutzung                 Betreiber
   Planer                             Ausführungsplanung                 Ferienabwesenheit
                                Installationsbewilligung                   Seltene Nutzung           Wird faktisch zum
                                    Bauablaufplanung                          Wohnungsbezug Trinkwasserversorger
                          Produkte- u. Materialwahl                              Leerbestand
 Hersteller                  Produkteherstellung
                                                                                   Bauübergabe
                               Materiallieferung
                               Materiallagerung                                      Spülung
                         Rahmen-Vorfabrikation             Trinkwasser               Inbetriebnahme
Installateur                       Druckprüfung              Hygiene                Installationskontrolle Installateur
                           Installation Stockwerk                                  Fertigmontage
                                       Druckprüfung                              Druckprüfung
                            Installation Energiezentrale                     Installation Kellerverteilung
       Folie   24, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Verantwortung …

                                    Gesetze

                                 Verordnungen
                                  und Erlasse

                              Anerkannte Normen

                               Spezifikationen und
                            Richtlinien von Verbänden

                                 Firmennormen

   Folie   25, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Verantwortung …

➢ Gesetz (definiert die Begriffe)
     −       Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LMG)

➢ Verordnungen (definieren die Verantwortungsbereiche und Rahmenbedingungen)
     −       Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV) + Erläuterungen
     −       Verordnung über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und
             Duschanlagen (TBDV) + Erläuterungen

➢ Normen (eindeutige und anerkannte Regeln der Technik)
     −       SIA Normen z.B. 385/1 & 2 Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden, etc.

➢ Richtlinien (Empfehlungen und technische Vorschläge)
     −       SVGW W3: Richtlinie für Trinkwasserinstallationen + Erweiterungen E1/E2/E3

    Folie   26, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

              Bezugsquelle

                             Aufbereitung

                                            Hauptverteilung   Gebäudeinstallation

   Folie   27, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

                                                                               Verdichtetes Bauen
  Wunsch nach mehr Komfort

                                             Steigende Lebenserwartung
      Leerstand                                                                                             Vervielfachung der
                                                                                                             Entnahmestellen

                                    Zunahme der Pflege im häuslichen Umfeld
                                                                                                           Energieeinsparung
                                                                                                             Warmwasser
  Verändertes
 Nutzerverhalten
                                         Zunahme der Hygienerelevanz
                                                      Bild: Wikipedia                    Bild: Wikipedia
                                                                                                           Wassereinsparung

                            Gebäudedämmung
                                                                        Vielfältige Material- und
                                                                            Produktsituation
                                             Bild: Keystone

                                                                                                                     Bild: Tagesanzeiger

   Folie   28, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

    Hauptverteilung vs.     Gebäudeverteilung

    Gesamtlänge
                                Rohrinnenoberflächen   Wasservolumen
    Rohrleitungen

                                                               1,5 %
                                       25 %
            80 %

                                       75 %               98,5 %
           20 %

   Folie   29, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

Haupteinflussfaktoren für biologische Instabilität

➢ Dichtungs- und Rohrmaterial

➢ Stagnation

➢ Temperaturen (Warm- und Kaltwasser)

➢ Rohrdurchmesser (Oberflächen/Volumenverhältnis)

   Folie   30, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

Kritische Faktoren

➢ Bauphase und Erstbefüllung
     •       Bauliche Verunreinigungen
     •       Verschmutzte Verbindungsschläuche
     •       Verschmutztes Wasser
     •       Suboptimale Temperaturen
              (Kalt- und Warmwasser)
     •       Langzeitstagnation
     •       Installationsfehler

   Folie   31, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

Kritische Faktoren

➢ Bauphase und Erstbefüllung                     ➢ Betriebsphase
     •       Bauliche Verunreinigungen               •   Installationsfehler
     •       Verschmutzte Verbindungsschläuche       •   Suboptimale Temperaturen
     •       Verschmutztes Wasser                        (Kalt- und Warmwasser)
     •       Suboptimale Temperaturen                •   Langzeitstagnation
              (Kalt- und Warmwasser)                 •   Hydraulik
     •       Langzeitstagnation                      •   Generierung sehr grosser Oberflächen
     •       Installationsfehler                         (z.B. Filter, Enthärtungsanlagen)

   Folie   32, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Ursachen für Probleme …

                Bezugsquelle

                               Aufbereitung

                                                  Hauptverteilung    Gebäudeinstallation

    Mikrobiologische Kontrollen

➢   Der Wissenstand zur hygienischen Situation der Gebäudeinstallationen in der Schweiz
    ist ausbaufähig.
➢   Die Diskussion zum Thema sollte sachlich geführt werden. Dramatisierung oder
    Bagatellisierung sind dabei nicht zielführend und zu vermeiden.
➢   Die Prävention nimmt bezüglich der Gebäudeinstallation die wichtigste Rolle ein.
     Folie   33, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Generell …

 ➢ Mikrobiologische Probleme treten meist nur auf, wenn zuvor massive Fehler im Bereich
   Planung, Installation oder Betrieb gemacht wurden.

 ➢ Mikrobiologische Probleme im Trinkwasser nimmt man meist nicht wahr. Die menschliche
   Sensorik (Geruch, Geschmack, Sehen) ist dazu nicht im Stande.

                            10 Legionellen/L   1'000'000 Legionellen/L

 ➢ Wenn die menschliche Sensorik etwas wahrnimmt, ist das mikrobiologische Problem meist
   schon sehr massiv ausgeprägt.

 ➢ Die Eliminierung von mikrobiologischen Kontaminationen kann sehr aufwendig und
   langwierig sein.

   Folie   28, 17.04.2019
Trinkwasserversorgung im Gebäude
Generell …

 ➢ Im Wesentlichen kann die Trinkwasserqualität im Gebäude durch

           •        eine qualitativ hochwertige Installation,
                      −         Planung bezogen auf den späteren Gebäudenutzen
                      −         ausschliessliche Verwendung von Produkten mit Hygienezertifikat (SVGW/DVGW)
                      −         Installation nach Stand der Technik

           •        einen regelmässigen Wasseraustausch sowie
                      −         jede Entnahmestelle (kalt und warm) mehrmals pro Woche

           •        durch kontinuierlich optimale Temperaturen erhalten werden.

                      −         Kaltwasser
„Bakterien? Kleinigkeiten!”
                                                            Stanislaw Jerzy Lec

 ➢ Weiterführende Informationen
          −       Bundesamt für Lebensmittel und
                  Veterinärwesen (BLV)
          −       Bundesamt für Gesundheit (BAG)
          −       Kantonale Labore
          −       Schweizerischer Verein des Gas- und
                  Wasserfaches (SVGW)
          −       suisstec (Verband für Gebäudetechniker)

Bild: F. HammesFolie   36, 17.04.2019
Sie können auch lesen