Tour de France Route des Grandes Alpes - oder die

 
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Tour de France Route des Grandes Alpes - oder die
Tour de France
         oder die

 Route des Grandes Alpes
Tour de France Route des Grandes Alpes - oder die
Die Route des Grandes Alpes führt von Thonon-les-Bains am Genfersee nach Menton an der
 Côte d'Azur. Die Strasse überquert auf den knapp 700 km rund 16 Alpenpässe (6 davon über
 2000m) darunter den Col de l’Iseran, den mit 2764m höchsten Strassenpass der Alpen. Total
              kommen unter dem Strich in etwa 15'700 Höhenmeter zusammen.

 Drei Nationalparks, zwei regionale Naturparks und mehrere Naturschutzgebiete schützen und
        erhalten die schönsten Pflanzen- und Tierarten entlang der Hochalpenstrasse.
  In den Tälern sind die unterschiedlichsten Baustiele Zeugen der Vergangenheit: dies gilt für
                    religiöse Bauten sowie für die Grenzschutz-Festungen.

 Die meisten der befahrenen Abschnitte sind inzwischen legendäre Bestandteile der Tour de
   France, hier wo die grossen Schlachten unter den Profis geschlagen werden. Welchem
 Radsportfan läuft bei den Anstiegen zum Galibier oder nach Alpe dHuez nicht das Wasser im
                                     Munde zusammen?

 Eine Alpendurchquerung mit dem Rad stellt die wohl ultimative Herausforderung an Geist und
   Körper dar. Unzweifelhaft eines der grössten Rad-Abenteuer, welches man machen kann.

 Radfahren erfordert einen gewissen Fitnesslevel. Keine Frage. Mit dem Rad auf Berge zu fahren,
   erfordert einen etwas höheren Fitnesslevel. Mit dem Rad mehrere Tage auf Berge zu fahren,
   erfordert einen sehr hohen Fitnesslevel. Transalp heißt Abenteuer am Rad in den Alpen. Ein
 Transalp mit Rennrad oder Mountainbike, eine Alpenüberquerung bedeutet also, ein sehr hohes
                          Fitnesslevel zu haben. Mental wie körperlich.

16 Pässe überquert man, wenn man sich strikt an die Route des Grandes Alpes hält,
welche vom Strat bis zum Ziel im übrigen beschildert ist. Damit hat aber noch nicht
alle Leckerbissen aufgesammelt, die die Geografie bietet, solche Sahnestücke und
Legenden wie Alpe d’Huez, Les Deux Alpes und Les Arcs 2000 würden einem verweht
bleiben.

Also muss man die Originalstrecke erweitern, um in den maximalen Genuss zu
kommen. Und der sieht dann so aus:
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9 Tage   1.045km   29.060hm   30 Pässe
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Col de Joux-Plane (1700 m)

Kategorie :            HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :          10.2km / 750Hm                          Härte :     

Geografie:

Der Col de Joux Plane liegt im französischen Department Haute-Savoie und verbindet die beiden Orte
Samoëns und Morzine miteinander. Weiterhin liegt er zwischen dem Genfer See und dem Mont-
Blanc-Massiv, das ca 40 km im Süden liegt.
Vom Pass bietet sich ein grandioser Ausblick auf den mit 4810m hohen Mont Blanc, den höchsten
Berg Europas. Am Pass befindet sich außerdem ein 280m langer See, an dessen Ufer man eine
Erholungspause einlegen kann.

Anfahrt:

Die Nordseite vom Wintersportort Morzine wird bei der Tour de France meist hinab gefahren.
Nichtsdestotrotz bildet sie eine sehr schöne Auffahrt auf diesen Berg der Hors Catégorie. Man verlässt
den Ort in südlicher Richtung über die Avenue de Joux Plane (wie könnte sie anders heißen?).
Die ersten paar hundert Meter fährt man geradeaus noch im Ort und blickt links ins Tal. Am
Ortsausgang kommt man nach einem kurzen Wiesenabschnitt bald in den Wald, den Forêt de
Pététoz. Hier wechseln sich nun auf den kommenden Kilometern kurvige Abschnitte mit längeren
Geraden ab, wobei die Steigung zwischen 6 und 11% schwankt. Die steilste Passage ist direkt die
zwischen Kilometer 0 und Kilometer 2. Steigungsspitzen von 13% kommen allerdings nur kurz vor.
Weiterhin im Waldstück kann man sich etwa bei der Hälfte bei einem Flachstück, das zeitweise sogar
1% abfällt, erholen, bevor der Schlussanstieg zum Col de Ranfolly mit 8 bis 9% losgeht.
Dieser hinter einer Spitzkehre am Sessellift gelegene Pass wird links liegen gelassen. Nach einem
erneuten Flach- und Bergabstück erreicht man über mehrere Linkskurven und eine sanfte Steigung
von 4 bis 5% schliesslich den Col de Joux Plane auf 1700 m; man sieht den Lac de Joux Plane und
die Gipfelgasthöfe vor sich.

Tour de France:

Im Radsport kommt dem Col de la Joux Plane eine große Bedeutung zu. Er wurde 1978 erstmals
während der Tour de France überfahren und fand sich seitdem weitere 10 Mal in der Streckenführung
wieder. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Höhe von 1700 m und seiner lediglich 989 Höhenmeter
wird er in der Bergwertung der sog. „hors catégorie“, der höchsten Schwierigkeit eines Berges der
Tour de France, zugerechnet. Bei einer Länge von 11,6 km weist er auf der Südseite eine
durchschnittliche Steigung von 8,5 % auf. Dabei ist er vom Profil her sehr ruppig. Die Etappen enden
meistens im an der Nordseite gelegenen Morzine, so dass der Joux Plane von der Dramatik her mit
Bergankünften zu vergleichen ist.

Im Jahre 2000 konnte Jan Ullrich auf diesem Pass seinem Rivalen Lance Armstrong die einzige
empfindliche Niederlage während einer Bergetappe zufügen – Armstrong erlitt einen Hungerast und
büßte 1:37 Minuten ein.
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Col de Romme (1300 m)

Kategorie :             1                                       Schönheit : 
Nordanfahrt :           9.4km / 814Hm                           Härte :     

Geografie:

Romme ist Gemeindeteil von Nancy sur Cluses und ein kleiner Skiort südlich oberhalb von Cluses
hoch oben auf einem Bergrücken. Der kleine Sattel bietet eine deutlich schwerere Alternative zur
klassischen Nordrampe zum Col de la Colombière, kann aber auch ohne die Bezwingung des
bekannten Passes befahren werden, wenn man denn oben genug hat. In diesem Fall führt der Weg
dann ab Le Reposoir zurück ins Arve-Tal.

Anfahrt:

Der Weg nach Romme ist leicht zu finden. Zuerst fährt man in Richtung der Normalstrecke zum
Colombière nach Süden aus Cluses heraus. Kurz nach der Unterquerung der Autobahn führt die
ausgeschilderte Strecke scharf nach links auf (noch) breiter Straße (noch) ein wenig flach durch einige
Industriebauten hindurch.
Nach wenigen Metern beginnt die Straße aber parallel zur Autobahn steil anzusteigen, und zwar
unmittelbar. Entlang einer Felswand sind permanente Werte bis zu 13 % zu knacken. Ein passender
Beginn für diese Auffahrt mit herrlichen Blicken zur Autoroute Blanche einschließlich der Mautstation
vor Cluses im Arve-Tal. Nach der Felspassage bleibt es steil, und die Strecke führt zurück nach
Westen, wo dann zwei kurze Kehren hoch über Cluses den steilen Anfangsteil beschließen
(Kilometer 2,5).
Die Steigung bewegt sich danach durch einige Kehren hindurch bis kurz vor Erreichen von Nancy sur
Cluses nach ca. 4,5 km etwas gemäßigter weiter, jedoch trotzdem meist jenseits der 9 %-Marke. Die
Landschaft ist bis oben recht abwechslungsreich, einige Waldstücke, viel Wiesen und eine lockere
Bebauung wechseln sich ab, so dass keine Langeweile eintritt.
Der Kilometer bis zum Ortsausgang von Nancy ist dann deutlich flacher, und man kann sich ein wenig
regenerieren, bevor es bei den letzten Häusern dann wieder zur Sache geht. Die nächsten
3 Kilometer durch die zweite Serpentinenpassage hindurch haben dann wieder annähernd 10 % im
Schnitt, jedoch selten mehr. Die paar flacheren hundert Meter bis zum Beginn von Romme kommen
einem dann fast eben vor.
Eine zwar kurze aber überraschend schwere Auffahrt durch insgesamt 12 Kehren (Schnitt über 9 %),
die aber ohne allzu harte Rampen auskommt und recht gleichmäßig ist. Wer größeres an diesem Tag
plant, sollte sich diese Variante gut überlegen.

Tour de France:

Bei der Tour wurde dieser Anstieg erstmals 2009 ins Programm aufgenommen und fand in einer
170km langen Etappe mit einem Anstieg der 2ten Kategorie und 4 Anstiegen der 1ten Kategorie statt.

Die Etappe gewann Fränk Schleck vor Alberto Contador. Auf dem Col de Romme, dem vorletzten
Anstieg der Etappe lautete die Reihenfolge oben: F. Schleck, A. Schleck, A. Contador.
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Col de la Colombiere (1618 m)

Kategorie :             1                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :           23.1km / 1495Hm                        Härte :     

Geografie:

Der Col de la Colombiere verbindet das Arve-Tal bei Cluses mit dem jungen Borne-Tal beim Skiort
Grand-Bornand, und wird von den meisten Rennradreisenden in den französischen Alpen wohl als
notwendiges Übel empfunden, wenn man auf der klassischen Route des Grandes Alpes vom
Genfersee zum Mittelmeer unterwegs ist. Ignoriert man den eher popligen Col des Gets, ist der
Colombière in Nord-Süd-Richtung das erste ernstzunehmende Hindernis – mit immerhin über 1100
Höhenmetern. Denken wird man jedoch an die bekannteren Namen weiter südlich – Iséran, Galibier,
Izoard – wo sich die großen Tour-de-France-Dramen abspielen. Und so wird der Colombière auch
immer im Schatten dieser Pässe stehen, auch wenn er selbst regelmäßig von der Tour besucht wird.
Ganz objektiv betrachten muss man den Col de la Colombière jedoch eindeutig in die Kategorie der
Hochgebirgspässe einordnen. Seine Passhöhe ist umgeben von den schroffen Gipfeln des Bornes-
Massivs, und in der Abfahrt nach Süden baut sich die felsige Aravis-Kette am Horizont auf. Vom
Genfersee aus ist der Colombière – neben dem Joux-Plane – immerhin der einzige in einer Tagestour
erreichbare Hochgebirgspass.

Anfahrt über Col de Romme:

Prinzipiell kann man fast sagen, dass dies die einzig wahre Auffahrt ist, mit Sicherheit jedoch die
schwerste Variante parallel zur direkten Nordostrampe. Ähnlich wie z.B. beim Col du Galibier über den
Col du Télegraphe oder auch beim Kühtai über den Silzer Sattel muss hierbei zunächst ein
vorgelagerter Pass bezwungen werden, so dass noch einige schwere Höhenmeter mehr
hinzukommen.
Von Cluses nimmt man die Straße hinauf nach Romme für die ersten schweren gut 800 Hm. Von dort
verliert man wieder ca. 360 Hm auf den nächsten 6,2 Km und mündet dann wieder in Le Reposoir auf
die klassische Strecke für die letzten 7,5 km. Diese führen mit beachtlichen 8,5 % im Schnitt zunächst
durch einige Kehren nach oben. Die letzten kehrenfreien 3 Km an der Felswand entlang sind dann bei
ständig um die 10 % noch eine echte Herausforderung zum Schluss, auch weil man die Passhöhe (mit
Restaurant) ständig im Blick hat, die leider nur sehr langsam näher kommt.

Tour de France:

Der Col de la Colombière war schon 20mal im Programm der Tour de France. Trotz seiner geringen
absoluten Höhe ist dieser Pass besonders von Norden her schwer zu fahren, da die zu überwindende
Höhe und der zehn Prozent steile letzte Kilometer zur Passhöhe hochalpine Vergleiche zulässt.

Ehrentafel:
1997 Richard Virenque          2006 Floyd Landis               2010 Christophe Moreau
2000 Marco Pantani             2007 Linus Gerdemann
2002 Mario Aerts               2009 Fränk Schleck
Col des Aravis (1486 m)

Kategorie :            2                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :          10.5km / 631Hm                         Härte :     

Geografie:

Die Chaîne des Aravis (Aravis-Kette) ist sozusagen der höchste Gebirgszug der Savoyer Voralpen –
wenn man von den Dreitausendern im Haut Chablais im schweizerisch-französischen Grenzgebiet
absieht. Unmittelbar östlich der Aravis-Kette baut sich mit dem Montblanc-Massiv schon das höchste
Gebirgsmassiv der gesamten Alpen auf. Verglichen mit dem 4810 m hohen omnipräsenten Montblanc
nimmt sich die Pointe Percée, höchster Punkt im Aravis, mit 2752 m natürlich eher mickrig aus. Den
besten Ausblick auf die Pointe Percée hat man übrigens wohl vom Col des Annes aus, der in Grand-
Bornand seinen Ausgang nimmt, doch das hier nur am Rande.
Hier soll es nämlich um den Col des Aravis gehen, der die Aravis-Kette auf einer Passstraße zwischen
St. Jean-de-Sixt und Flumet an ihrer niedrigsten Stelle überquert. Mit 1486 m Höhe ist er auch eher
niedrig, und auf der Westseite wird die schöne Bergwelt enorm von den Skianlagen, Hotels und
Chalets von St. Jean getrübt. Hübscher dagegen ist der Pass auf der Ostseite, von wo er auch
beeindruckende Ausblicke hin zum Montblanc bietet.
Ist man auf der bekannten Ferienstraße Route des Grandes Alpes unterwegs, steht der Col des Aravis
ebenfalls auf dem Programm. Wie Perlen auf der Schnur reihen sich die Pässe in den Savoyer Alpen
hintereinander – vom Genfersee über den Colombière gelangt man zum Aravis, und von dessen
östlichen Fußpunkt Flumet kann man sogleich zum Col des Saisies durchstarten.

Nord-Anfahrt:

Zum Col des Aravis fährt man ab St.-Jean-de-Sixt geradeaus und folgt dem Verkehr in die
Tourismushochburg La Clusaz.
Hinter La Clusaz macht die Straße eine Rechtskurve, wird etwas schmaler und vor allem
verkehrsärmer. Ab hier beginnt der schöne Teil des Anstiegs. Die Straße führt nun in einer
langgezogenen leichten Linkskurve am Hang entlang. Die letzten gut 4 km strebt sie dann in einigen
Serpentinen zwischen Kuhwiesen hindurch dem Pass entgegen. Auf diesem letzten Stück wird es
etwas steiler, allerdings ohne dass die 8 % überschritten würden.
Der Col des Aravis weist durchgehend eine angenehme Steigung auf und birgt in Sachen Steilheit
keine bösen Überraschungen. So ist er auch für alpenunerfahrene Radler ein guter erster Test. Die
Straße ist durchgehend zweispurig ausgebaut.
ACHTUNG bei der der Abfahrt nach Flumet! Nicht weit hinter der Passhöhe kommt ein in den Fels
geschlagener unbeleuchteter Tunnel. Der Tunnel ist zwar nur kurz, aber der Asphalt ist hier
grundsätzlich nass. Außerdem macht die Straße im Tunnel eine scharfe Rechtskurve, die man vor
Tunneleinfahrt leicht übersieht. Die in Passstraßen üblichen Schlaglöcher sind wegen der Dunkelheit
nicht zu erkennen. Wer gesund in Flumet ankommen will, sollte also aufpassen!

Tour de France:
Den Namen wird man wohl unweigerlich aus der Tour-de-France-Berichterstattung kennen, denn den
Statistiken zufolge wurde er vom Tour-Peloton seit 1948 insgesamt 39 mal überquert und steht damit
immerhin auf Rang sieben. Damit ist er nach dem Galibier nebenbei bemerkt auch der am
zweithäufigsten gefahrene Pass der Alpen.
Zuletzt überquert wurde der Pass 2010, damals in der Reihenfolge Jerome Pineau, Christophe
Moreau, Anthony Charteau.
Col des Saisies (1650 m)

Kategorie :            1                                       Schönheit : 
Nordanfahrt :          14.5km / 780Hm                          Härte :     

Geografie:

Die Saisies ist eine Passstraße im Department Savoie auf 1650m Höhe. Sie bildet den Übergang
zwischen dem Tal von Beaufort und des Val d'Arly. Oben gibt es ein Skigebiet, beliebt bei den alpinen,
sowie den nordischen Skifahrern. Der Blick von oben kann sich sehen lassen: Über ein flaches Tal
hinweg sieht man die rauen Zinnen des Bisanne.

Nord-Anfahrt:

Der Anstieg zum Col des Saisies beginnt in Flumet mit der Überfahrt der tiefen Arly-Schlucht auf einer
malerischen schmalen Steinbrücke. Direkt nach der Brücke folgen zwei oder drei kurze und steile
Serpentinen, bevor die D218 sich ihren Weg den Hang hinauf mit angenehm zu bewältigender
Steigung fortsetzt.
Wieder etwas steiler wird es, wenn man das Hauptörtchen Notre Dame de Bellecombe erreicht. Wer
mit seinen Mitfahrern um die Bergwertung am Col des Saisies kämpfen möchte, sollte hier angreifen.
Am Ortsausgang macht die Straße eine Linkskurve und steigt nun wieder stetig, aber nicht übermäßig
steil. Wer auf den nächsten gut zwei Kilometern einen schönen Vorsprung herausfahren kann, kann
sich auf dem folgenden Flachstück erholen.
Nun folgen nochmal vier insgesamt nicht zu steil ansteigende Kilometer. Wer hier seine Kontrahenten
noch nicht distanziert hat, sollte sich auf einen Sprint um die Bergpunkte einstellen. Kurz vor der
Passhöhe auf 1650 m fährt man durch einen Kreisverkehr geradeaus.
Das Passschild befindet sich etwa 150 m dahinter und ist ab dem Kreisverkehr auch gut zu sehen.

Tour de France:

Der Col des Saisies wurde bislang 11 mal in die Tour aufgenommen und wird in die 1. Kategorie
eingestuft. Hier die Ahnentafel:

1979   Henk Lubberding                 2000    Marco Pantani
1984   Pedro Delgado                   2002    Mario Aerts
1987   Carlos Hernandez                2006    Patrice Halgand
1992   Claudio Chiappucci              2009    Thor Hushovd
1994   Peter de Clercq                 2010    Jerome Pineaud
1995   Federico Munoz
Cormet de Roselend (1968m)

Kategorie :             1                                       Schönheit : 
Westanfahrt :           19.5km / 1224Hm                         Härte :     

Geografie:

Der Cormet de Roselend ist einer der abwechslungsreichsten Strecken der Alpen und verbindet
Albertville im Westen mit Bourg St. Maurice im Osten. Ist er im Teil zwischen Beaufort und dem
Vorpass Col de Méraillet noch bewaldet, so endet die Bewaldung genau dort und gibt einen
atemberaubenden Blick auf den Lac de Roselend (1533m) frei. Das Zwischenstück vom See zum
Pass ist karg alpin, aufgefrischt durch den Lauf der springenden Neuva. Die Abfahrt nach Bourg St.
Maurice durchläuft kargste Geröllhalden.
Der Pass selber liegt windgeschützt im Schatten der Crête des Gittes (2542m) im Norden, der la
Clavetta (2644 m) im Osten und den Spitzen Aigle du Grand Fond (2889m) und la Terrasse (2891m)
im Süden.
Von Albertville aus führt das Isèretal nach Westen, es besteht jedoch auch die Möglichkeit, nach
Süden Richtung Col de la Madeleine weiter zu fahren. Von Bourg St. Maurice aus führen der Petit St.
Bernard ins Aostatal nach Italien, sowie der Col de l'Iséran weiter nach Süden. Außerdem gibt es die
Möglichkeit, auf der Westrampe auf halbem Weg nach Norden über den Col des Saisies abzubiegen.
Eigentlich Pflicht: Bad im Lac de Roselend, zu dem man am äußersten Ostende über einen
zehnminütigen Fußmarsch nur noch einige Meter hinabsteigen muss.

Nord-Anfahrt:

Beaufort ist Ausgangspunkt der westlichen 19,5 km langen Rampe, die als D 925 gekennzeichnet ist
und über den vorgelagerten Col de Méraillet (1605 m) zum Roselend führt. Auf den ersten 4 km
verengt sich das Tal zusehends. Man gewinnt nur mäßig an Höhe. Steil wird es erst ab dem
Campingplatz, den man links liegen lässt. Die Maximalsteigung beträgt auf dieser Seite 11%. Kehren-
und kurvenreich leitet einen das Asphaltband zum Col de Méraillet.
Bot der bisherige Aufstieg wenig Sehenswertes, so öffnet sich hier unvermittelt ein prächtiger Blick auf
den Lac de Roselend (1533 m) und die umliegenden Berge. Auf der anderen Uferseite kann man den
weiteren Verlauf der Passstraße verfolgen, ehe sie durch einen Felseinschnitt aus dem Blick
entschwindet. Dieser wunderbare Erdenfleck bietet sich für eine Pause an. Im See kann man übrigens
auch baden.
Die folgenden 8km bis zum Gipfel gehören dann sicherlich zu den schönsten Alpenkilometern
überhaupt. Am nördl. Ufer umfährt man auf der nunmehr als D217 gekennzeichneten Straße den See,
ehe die bereits gesehenen langgezogenen Serpentinen zum Felseinschnitt leiten. Auf dem Weg
dorthin sollte man einen Blick auf den großen Wasserfall werfen. Ist die Enge passiert, öffnet sich
unerwartet ein breites Hochtal. Die Steigung nimmt deutlich ab, so dass man die tolle Landschaft
gebührend mit den Augen aufsaugen kann. Angetrieben vom Hochgefühl, lassen sich die restlichen
Kilometer leicht herunterkurbeln.

Tour de France:

Der Cormet de Roselend wurde bisher 10x im Rahmen der Tour befahren. Er ist ein Anstieg der 1.
Kategorie. Folgende Radprofis querten den Pass als erster Fahrer des Feldes

1979   Henk Lubberding          1995   Alex Zülle               2007 Michael Rasmussen
1984   Francis Castaing         1996   Udo Bölts                2009 Franco Pellizotti
1987   Mathieu Hermans          2002   Mario Aerts
1992   Claudio Chiappucci       2005   Alejandro Valverde
Col de l’Iseran (2764m)

Kategorie :            HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :          44km / 1866Hm                           Härte :     

Geografie:

Eine Beschreibung des Col de l’Iséran kommt wohl nicht ohne eine Diskussion über den Superlativ
des höchsten Alpenpasses aus. Die höchste asphaltierte Straße der Alpen ist bekanntlich die Ötztaler
Gletscherstraße mit 2830 m, doch hier handelt es sich unstrittigerweise nicht um einen Passübergang,
sondern um eine Stichstrasse.
Der Pass liegt im französischen Département Savoie. Die durchgehend asphaltierte Straße ist ein Teil
der Route des Grandes Alpes. Sie verbindet hier die Hochtäler der Isère (Tarentaise) und des Arc
(Maurienne).
Die eigentliche Passstraße verläuft von Val-d’Isère im Norden nach Bonneval-sur-Arc im Süden.
Insbesondere auf der Nordseite hat aber der gut ausgebaute vorhergehende Anstieg von Seéz nach
Val-d’Isère auch fast durchweg Passstraßen-Charakter mit Steigungen zwischen sieben und zwölf
Prozent. Insgesamt ist die Passtraße fast 60 km lang.

Nord-Anfahrt:

Von Norden her vollzieht sich der Passanstieg in zwei etwa gleichgroßen Stufen. Auf jeweils 15km
Strecke werden ca. 900Hm überwunden. Zunächst deutet ab Seez noch nichts auf einen
bevorstehenden Passanstieg hin. Bei schwach schwankender Höhe, zunächst sogar leicht abfallend,
wird auf dem ersten 6 km keine Höhe gewonnen. Erst dann beginnt mit einer Serpentinengruppe die
erste Steigungsstufe. Mit max. ca. 7% Steigung erreicht man nach 3km Ste Foy Tarentaise auf ca.
1050m Höhe. Vom Col du Petit St. Bernard kommend, ermöglicht eine Verbindungsstraße von dessen
Südrampe nach Ste Foy Tarentaise, den Anstieg zum Iseran hier zu beginnen.
Der weitere Anstieg verläuft nahezu kehrenfrei oberhalb der Isere bei Steigungen von meistens 5-
7,maximal 9%. Insbesondere im oberen Abschnitt sind hierbei einige Galerien zu durchfahren. Nach
insgesamt knapp 20 km erblickt man die Staumauer des Lac de Cevril. Nach 21 km hat man
oberhalbdes Stausees auf gut 1800m den ersten Anstieg überwunden. Durch einige Tunnel führt die
Strecke weitgehend steigungsfrei, teilweise leicht abfallend, oberhalb des Sees entlang und erreicht 7
km später Val d'Isere.
Leicht ansteigend durchquert man den Wintersportsort sowie einige nachgelagerte Ortsteile.
Allmählich nimmt die Steigung zu, und auf knapp 1900 m Höhe beginnt der Schlussanstieg. Ab hier
informieren alle 1000m Hinweistafeln über Distanz und Höhendifferenz bis zum Pass sowie die
aktuelle Steigung. Zunächst noch folgt die Straße bei bis zu 7% Steigung kurvenarm dem Flusslauf.
Nach etwa 4 km auf knapp 2100 m, 11km vor dem Pass, macht sie jedoch eine scharfe Rechtskurve,
überquert den Fluss und beginnt mit einer kurzen Serpentinengruppe den landschaftlich schönsten
Teil des Anstiegs. Auf den folgenden 7 km wechseln sich längere Kehrenfreie Passagen mit kurzen
Serpentinengruppen ab. Knapp 4 km vorm Ziel auf gut 2500 m Höhe lohnt eine kurze Pause. Hier in
der letzten Kehre weist ein (leicht zu übersehendes) Hinweisschild auf einen etwa 100m Schotterweg
abseits der Straße liegenden sehr lohnenden Aussichtspunkt mit Blick auf den Mont Blanc hin. Der
obligatorische Table d'orientation informiert hier über die umliegenden Berge. Bei knapp 7% relativ
steil werden auf kehren- jedoch nicht kurvenfreier Strecke die letzten 250 Hm bis zum Pass
überwunden. Wie schon während der ersten Stufe fällt es bei recht konstanter Steigung von nicht
über 9, meistens ca. 5-7% leicht, einen Rhythmus zu finden.

Bei jeweils recht konstanter Steigung und geringer Maximal Steigung sind beide Teilanstiege
angenehm zu fahren und weisen keine besonderen Schwierigkeiten auf – einzeln betrachtet jeweils 3
Sterne, in der Summe trotz des großen Höhenunterschieds nur 4 Sterne.
Die Abfahrt ist auf den ersten 14 km bis Bonneval sur Arc fast durchgängig steil und auf den
folgenden 10 km nahezu eben, bis die Straße auf die rechte Seite der Arc wechselt. Es folgt ein kurzer
Gegenanstieg von ca. 60 Hm bei bis zu 7% Steigung sowie eine wiederum Steile Abfahrt bis
Lanslevillard. Hier zweigt links eine direkte Verbindung zur Nordrampe des Col du Mont Cenis ab. Bei
schwachem Gefälle erreicht man nach weiteren 3km Lanslebourg. Die Weiterfahrt zum
Ausgangspunkt des Col du Galibier (über Col du Telegraphe) verläuft nahezu ohne Gegenanstiege
(abgesehen von ca. 50 Hm kurz vor Modane) bei meist schwachem Gefälle.

Tour de France:

Der Col de l’Iseran stand schon sieben Mal im Programm der Tour de France, zuletzt 2007, davor in
den Jahren 1938, 1939, 1949, 1963 und 1992. 1996 stand er ebenfalls auf dem Programm, doch
wegen schlechten Wetters wurde die Überquerung damals kurzfristig gestrichen. Die Tour 2007
gewann Alberto Contador, den Col de l’Iseran überquerte Jaroslaw Popowytsch im Verlaufe der
Etappe als Erster.
Col de Chaussy (1532m)

Kategorie :             HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :           4km / 350Hm                             Härte :     

Geografie:

Der Col de Chaussy verbindet Pontamafrey (499m, 4km westlich von St-Jean-de-Maurienne) mit der
Südrampe des Col de la Madeleine.
Der eilige Fahrer wird hier sicherlich den Talweg über la Chambre (441m) wählen, auf dem man kaum
Höhenmeter umsonst fährt. Man sollte sich aber die Zeit für diesen Umweg nehmen, denn der mit
1532m recht kleine Pass hat einiges zu bieten.
Herausragend sind die 18 Kehren auf den ersten vier Kilometern, die nach Montvernier führen, aber
auch im oberen Teil der Südrampe gibt es überzeugende Ausblicke auf die Maurienne, wie das Arc-
Tal hier genannt wird, und auf auf der Abfahrt nach Westen die Berge jenseits der Madeleine-
Passstraße.

Montvernier-Serpentinenstrasse:

In Pontamafrey beginnt ein wahres Kleinod der französischen Alpen: die Montvernier-
Serpentinenstraße. 4km mit 18! Kehren und 350 Hm liegen vor uns - und das auf äußerst schmaler
Straße, sobald man den Ort verlassen hat.
Teilweise durch schmale Felseinschnitte windet sich die Straße durch enge Kehren nach oben. Ein
dünnes Eisengeländer trennt uns vom Steilhang, und zwischen vereinzelten Bäumen öffnet sich
immer mehr der Blick aufs Tal: kleinere Industriebauten, St-Jean-de-Maurienne und die Berge
zwischen Col de la Croix de Fer und Col du Galibier mit den (hier nicht sichtbaren) Aigles d'Arves
(3510                                                                                          m).
Diese geballten Eindrücke der fernen und nahen Natur, aber besonders der Straßenführung lassen
diese 4km wie im Flug vergehen, und so wird das Serpentinengewirr schneller verlassen als gehofft,
und in satten Wiesen führt die Straße flach hinein nach Montvernier (849m).

Tour de France:
Die Tour hat diesen Anstieg wohl noch nicht für sich entdeckt – ein Fehler?
Col de la Madeleine (1993m)

Kategorie :            HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :          27.5km / 1582Hm                         Härte :     

Geografie:

Der Col de la Madeleine verbindet Feissons-sur-Isère in der Tarentaise, also dem oberen Isère-Tal,
mit dem im Maurienne gelegenen La Chambre. Er nutzt dafür einen relativ weiten Einschnitt, das
zwischen der Lauzière-Kette (Grand Pic de la Lauzière, 2829 m) und den westlichen Ausläufern des
Vanoise-Massivs (Cheval Noir, 2832 m) verläuft. Was jedoch nicht bedeutet, dass man locker im Tal
dahinrollen könnte. Ganz im Gegenteil – beide Varianten haben viele steilere Passagen jenseits der
10 % zu bieten. Garantiert ist jedoch eine sensationelle Alpenkulisse, deren i-Tüpfelchen ein
grandioser Ausblick auf das majestätische Montblanc-Massiv darstellt.

Nord-Anfahrt:

Die 27,5 km lange Nordanfahrt mit Startpunkt in Feissons-sur-Isère führt ausnahmslos über schmalste
Teersträßchen. Von Feissons führt die D94 aus dem Isèretal heraus an den Südhang der Chaîne de
la Lauzière und verläuft die ersten 15,5 km bei einstelligen Steigungswerten durch bewaldetes Gebiet,
immer im Tal der Eau Rousse.
Erst in la Thuile, wo sich die im Sommer 2000 noch gesperrte Anfahrt auf der D 213 über Doucy
unserem Weg anschließt, erreicht man offeneres Gebiet, in dem sich bald ein majestätischer Anblick
offenbart: Im Norden schiebt sich der Mont Blanc langsam über die Felsklippen jenseits der Isère.
Ab Celliers (1282 m) wird es auf den letzten 10 km langsam steiler, bis ca. 2 km vor dem Pass in
letzten Serpentinen zweistellige Steigungswerte erreicht werden. Der Pass selber ist mit einer
wunderschönen Aussicht gesegnet, die man lange genießen kann. Die Abfahrt nach La Chambre
zeigt keine Rafinessen und kann recht schnell absolviert werden

Tour de France:
Der Col de la Madeleine ist einer der legendärsten und schwierigsten Anstiege der Tour und stand
nicht umsonst bislang 25 mal im Programm. Zum ersten Mal bei der Tour 1969, letztmals 2013 im
Verlauf der 19. Etappe. Der Pass ist dabei stets als Bergwertung der Hors Catégorie eingestuft.

Der Pass gilt auch bei den Profis als besonders unangenehm zu fahren – unter anderem bezeichnen
Lance Armstrong und Tony Rominger wiederholt diesen Anstieg als einer der schwersten der Tour.
Col du Glandon (1924m)

Kategorie :             HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :           24km / 1483Hm                           Härte :     

Geografie:
Der Col du Glandon ist ein französischer Alpenpass. Der 1924 Meter hohe Übergang liegt in der
Region Rhône-Alpes (Département Savoie). Er verbindet Rochetaillée nahe Le Bourg-d'Oisans im
Romanche-Tal mit La Chambre im Tal Maurienne. Eröffnet 1898, wurde er 1912 mit dem etwas
höheren Col de la Croix de Fer verbunden, der nach Saint-Jean de Maurienne führt. Der Col du
Glandon ist zwischen Mai und Oktober befahrbar.

Nord-Anfahrt:
Die 22 km lange Auffahrt von la Chambre zieht sich genau in Nord-Süd-Richtung. Die Anfahrt lässt
sich von der Schwierigkeit her in drei Teilstücke einteilen:
Das erste Teilstück von 11,5 km über Ste Marie de Cuines bis St Colomard des Villards sind noch
recht    ruhig,     die   Steigungswerte      erreichen    die     10   Prozent    an    keiner  Stelle.
Doch kaum verlässt man hier den Lauf der Glandon, die einen bis hierhin begleitet, ändert sich dies im
zweiten Teilstück. Steigungsspitzen von 13 Prozent müssen überwunden werden, bis man sich dem
Ende des Trichters nähert, an dessen Ende eine schiere Wand auf den Radler wartet. Der letzte
Kilometer und damit der letzte Teil des Passes erklimmt diese in mehreren Serpentinen, wer hier noch
Körner hat, wird sie wohl nun verbrennen müssen.
Diese Strapazen werden jedoch von der wunderbaren Aussicht versüßt, die der Fahrer genießen
kann, wenn er sich umdreht: Der Blick geht zurück durch den Trichter über einige kleine Kuppen ins
Tal, von da aus wieder hoch zur Rampe des Madeleine, über dessen Sattel sich irgendwann der
majestätische Mont Blanc erhebt, der einen, hat er sich einmal über den Madeleine erhoben, ständig
begleitet. Alles in allem eine der härtesten, aber auch definitiv schönsten Anfahrten der Alpen.

Tour de France:
Der Col de Glandon wurde erstmal 1947 in die Tour aufgenommen und wird oft zusammen mit dem
Col de la Croix de Fer gefahren. Hier die Ahnentafel, der bislang 13 ersten Faher, die den Berg als
Erster überquerten:

1947    Edwand Kablinski                1988    Steven Rooks                     2001 Laurent Roux
1977    Lucien van Impe                 1990    Thierry Laveyrolat               2004 Gilberto Simoni
1981    Lucien van Impe                 1993    Stefano Colage                   2013 Ryder Hesjedal
1983    Lucien van Impe                 1994    Richard Virenque
1984    Serge Demierre                  1997    Richard Virenque
Col de la Croix de Fer (2067m)

Kategorie :                                                  Schönheit : 
Nordanfahrt :                                                Härte :     

Geografie:

Der Col de la Croix de Fer (deutsch „Eisenkreuz-Pass“) ist ein französischer Alpenpass. Der 2067
Meter hohe Übergang liegt in der Region Rhône-Alpes (Département Savoie) an der D926 und
verbindet Rochetaillée nahe Le Bourg-d’Oisans im Romanche-Tal mit Saint-Jean-de-Maurienne im Tal
Maurienne.
Die Zufahrt von Nordosten aus Saint-Jean-de-Maurienne misst 29,5 km, diejenige von Südwesten aus
Rochetaillée 31,5 km. Bei der Anfahrt aus Rochetaillée zweigt 2,5 km vor der Passhöhe die Straße
zum Col du Glandon (1924 m) ab, welcher nach wenigen hundert Metern erreicht wird. Vom Col du
Glandon gelangt man nach Saint-Étienne-de-Cuines im Tal Maurienne (22 km).

Nord-Anfahrt:

Tour de France:
Der Col de la Croix de Fer stand bislang 16 Mal im Programm der Tour de France, war dabei aber nie
Etappenziel. Erstmals befuhr die Tour de France den Pass 1947, zum letzten Mal am 12. Juli 2012 im
Verlauf der 11. Etappe der Tour de France 2012.

Spitzenreiter auf dem Gipfel:

1995 Richard Virenque           1999 Stephane Heulot                2008 Peter Veltis
1998 Rodolfo Massi              2006 Michael Rasmussen              2012 Fredrik Kessiakoff
Col du Telegraphe (1566m)

Kategorie :             1                                       Schönheit : 
Nordanfahrt :           11km / 854m                             Härte :     

Geografie:
Der Col du Télégraphe ist ein Gebirgspass mit einer Höhe von 1566 m in den französischen Alpen,
Département Savoie. Die gut ausgebaute, asphaltierte Straße ist die Hauptverbindung des Ferienortes
Valloire mit dem Tal der Arc. Seinen Namen hat der Pass von dem Fort auf einem Felsvorsprung in
der Nähe des Passes.

Nord-Anfahrt:
Die Auffahrt zum Col du Télégraphe beginnt in St.-Michel-de-Maurienne an einer zentralen Kreuzung;
hier zweigt die D902 von der im Arc-Tal verlaufenden D1006 ab. Télégraphe, Galibier und Valloire
sind ausgeschildert. An besagter Kreuzung gibt es im übrigen auch einen Brunnen mit Trinkwasser,
wo man schnell und einfach seine Flaschen nochmal füllen kann, bevor es in den Pass geht.

Wie man den Télégraphe angeht, hängt zweifelsfrei davon ab, wie die geplante Etappe weiter geht.
Macht man in Valloire Station oder fährt von Pass dieselbe Strecke wieder zurück, ist man sicher eher
dazu geneigt, eine hohe Geschwindigkeit durchzudrücken, als wenn man am selben Tag noch den
2645 m hohen Galibier mit zusätzlichen ca. 1200 Hm fahren möchte und deshalb möglichst
kräftesparend fährt. Wie auch immer, zum Télégraphe muss man zwar auch knapp 850 Hm
bezwingen, dank der sehr regelmäßigen Steigung von maximal 9 % sollte man jedoch schnell seinen
Tritt    finden  und     recht   gemütlich    hochkurbeln    können.    Steilrampen:       Fehlanzeige!
Und damit ist das meiste eigentlich schon gesagt. Die Straße verläuft im unteren Teil größtenteils im
Wald, gelegentlich sind jedoch auch Ausblicke hinab ins Tal möglich. Sie ist recht breit ausgebaut und
in gutem Zustand, schließlich müssen hier im Winter all die Horden an Skiurlaubern hinauf, die sich in
den Skigebieten in und um Valloire vergnügen wollen. Mit einigen weit geschwungenen Serpentinen
ist die Straße angenehm trassiert.
Etwas interessanter wird es dann erst auf den letzten drei Kilometern vor der Passhöhe. Zunächst
zweigt nach einer Serie von Kehren die Straße hinauf ins Skigebiet Valmeinier 1800 ab; wir halten uns
weiter in Richtung Valloire. Nach einer Linkskurve können wir dann ca. 2,5 km vor Schluss bereits die
Passhöhe erahnen; die Straße führt nun am Hang entlang. Gleichzeitig öffnet sich der Wald, so dass
auch die Ausblicke über das Arc-Tal hinweg ins Vanoise-Massiv immer besser werden. Auch der
namensgebende Telegrafen-Turm ist nun auf einem Felsvorsprung zu sehen. Die Passhöhe selbst ist
jedoch erst nach einer Linkskurve kurz vor Schluss sichtbar.

Tour de France:
Der Pass ist vor allem durch die regelmäßigen Überquerungen der Tour de France bekannt. Um die
Nordseite des Col du Galibier zu befahren muss erst der Télégraphe bewältigt werden. Diese schwere
Kombination macht diesen Tagesabschnitt meistens zur „Königsetappe“. Die meisten Rennfahrer
sparen an diesem Berg noch ihre Kräfte, weshalb es hier eher selten zu Angriffen kommt.
27mal wurde der Col du Telegraphe bislang übequert, zuletzt 2011 von Gorka Izagirre als Erstem.
Col du Galibier (2646m)

Kategorie :             HC                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :           18km / 1246m                            Härte :     

Geografie:
Der Col du Galibier zählt wohl zu den bekanntesten klassischen Anstiegen der Tour de France – man
kann ihn getrost in einem Atemzug mit dem Col du Tourmalet in den Pyrenäen, dem Mont Ventoux in
der Provence oder dem benachbarten Alpe d’Huez nennen. Mit seinen 2645 m Scheitelhöhe ist der
Galibier zudem nicht nur der fünfthöchste asphaltierte Alpenpass (nach Iséran, Stilfser Joch, Agnel
und Restefond/Bonette), sondern häufig auch das Dach der Tour, an dem als Sonderpreis das
Souvenir Henri Desgrange zu Ehren des Gründers der Tour de France ausgefahren wird. Ebenfalls zu
Ehren Desgranges findet sich auf der Südseite am Scheiteltunnel knapp unterhalb der Passhöhe ein
Gedenkstein.

Der Pass verbindet St.-Michel-de-Maurienne im Norden mit dem Col du Lautaret im Süden, also die
Maurienne mit dem Oisans bzw. dem Briançonnais, und stellt somit eine wichtige Nord-Süd-
Verbindung in den zentralen Westalpen dar. Auf der Nordrampe muss man als „Vorpass” den Col du
Télégraphe überqueren, um zum eigentlichen Ausgangsort Valloire zu gelangen. Auch die bekannte
Route des Grandes Alpes verläuft über den Col du Galibier.

Doch der Galibier ist nicht nur ein Radsport-Klassiker, der mit ordentlich Tour-de-France-Flair
aufwarten kann, sondern auch ein absoluter landschaftlicher Leckerbissen. Insbesondere die karge
Mondlandschaft im oberen Teil bietet eine grandiose Alpenkulisse; das ganze garniert mit einem
Panorama, das vom Mont Blanc im Norden bis zum südlichsten Viertausender der Alpen, der Barre
des Écrins, im Süden reicht. Absolut empfehlenswert ist auch der Aussichtspunkt, für den man vom
kleinen Parkplatz an der Passhöhe noch ein paar Hundert Meter zu Fuß gehen muss.

Nord-Anfahrt:
In Valloire folgt man einfach der Hauptstraße, der D902, in südlicher Richtung. Der Col du Galibier ist
unverwechselbar ausgeschildert, und auch wenn man nicht lesen kann, sollte der Weg sehr einfach zu
finden sein: im Zweifelsfall einfach all den anderen Rennradlern hinterher. Die ersten 10 km sind noch
relativ unspektakulär, denn es geht das Hochtal des Baches La Valoirette entlang. Eine Passage, die
man gut zum Einrollen nutzen kann, liegt die Durchschnittssteigung hier doch lediglich bei knapp 6 %.
Wobei „unspektakulär“ eindeutig relativ zu sehen ist. Dank des hoch gelegenen Startpunkts entfällt
das auf Passstraßen oft im unteren Bereich anzutreffende Vorgeplänkel durch dichten Wald, und wir
sind in einer offenen, karg bewachsenen alpinen Landschaft unterwegs, umgeben von imposanten
Gipfeln.
So richtig spektakulär wird es dann allerdings erst, nachdem die Straße nach 10 km einen Knick um
180 Grad macht, und wir nun am Hang entlang schon deutlicher an Höhe gewinnen. An diesem Knick
gibt es übrigens an einem Brunnen noch einmal die Möglichkeit, seine Bidons mit feistem
Gebirgsquellwasser zu füllen. Ungefähr hier durchbrechen wir auch die 2000 m-Marke. Die Straße ist
fortan durch die Felslandschaft hindurch trassiert, und nach einer ersten Kehrenkombination eröffnet
sich uns eine völlig neues Panorama – die Gebirgskette türmt sich nun vor uns auf, und weit über uns
können wir sogar schon die Passhöhe erahnen. Ob letzteres motivierend oder demotivierend wirkt,
muss jeder selbst entscheiden. Die Passhöhe bleibt allerdings auch im kommenden Abschnitt im
Blick, und da die Steigung nun auch ein wenig anzieht auf Werte um die 10 %, kann man schon das
Gefühl haben, dass man ihr überhaupt nicht näher kommt. Dafür ist man in einer herrlichen
Alpenlandschaft unterwegs und kann auch hier schon weite Ausblicke in Richtung Norden genießen.
Die nächste Zäsur ist dann das Portal des Scheiteltunnels nach insgesamt 17 km auf 2574 m Höhe.
Der Tunnel ist allerdings keine Option für uns, da man mit dem Rad sowieso nicht durch darf. Bleibt
also nur die Schlussrampe, die von weiter unten schon furchterregend aussah, da sie sich fast
senkrecht aufzutürmen scheint. In der Tat ist es nicht nur die dünne Luft und die sich einstellende
Erschöpfung, die diese Rampe so schwierig machen – hier wird es tatsächlich noch einmal steiler.
Inzwischen sind wir in einer felsigen, braunen Mondlandschaft angekommen, wie man sie häufig auf
Fotos    vom    Galibier    sieht.   Drei   Serpentinen,     dann      ist  der   Pass     bezwungen.
Die Passhöhe selbst liegt in einer Kurve, und der kleine Parkplatz ist meist von Touristen überfüllt. Ein
Fußweg führt noch ein wenig weiter hinauf zu einem Aussichtspunkt. Entsprechendes Schuhwerk
vorausgesetzt, kann das durchaus noch ein lohnender Abstecher per pedes sein; wenn beispielsweise
am Passschild gerade eine Warteschlange von Rennradkollegen und motorisierten Zweiradfahrern für
das obligatorische Foto ansteht. Doch auch von der Passhöhe aus ist die Aussicht einfach
überwältigend – sowohl auf die eben zurückgelegte Nordauffahrt, die umgebdenden Gipfel, die noch
vor uns liegende Abfahrt zum Col du Lautaret, vor allem aber auf das sich im Süden ausbreitende,
vergletscherte Ecrins-Massiv, das mit der Barre des Ecrins (4102 m) den südlichsten und westlichsten
Viertausender der Alpen stellt.

Tour de France:
Der Col du Galibier gilt zusammen mit dem benachbarten L’Alpe d’Huez, dem Mont Ventoux in der
Provence und dem Col du Tourmalet in den Pyrenäen als einer der berühmtesten Anstiege der Tour
de France.

Der hochalpine Galibier wurde erstmals bei der Tour de France 1911 und damit schon bei der
insgesamt neunten Austragung des berühmten Radrennens ins Programm aufgenommen. In jenem
Jahr führte die fünfte Etappe über 366 Kilometer von Chamonix nach Grenoble. Erster auf dem Col du
Galibier war der Franzose Émile Georget, der diese Etappe später auch gewann. Der Galibier war der
erste Alpenpass in der Geschichte der berühmten Radrundfahrt, vor 1911 wurden größere Anstiege
nur in den Vogesen (Ballon d'Alsace, erstmalige Befahrung bei der Tour de France 1905) und in den
Pyrenäen (Col du Tourmalet, erstmalige Befahrung bei der Tour de France 1910) absolviert.

Seit jener Tour de France 1911 ist der Galibier fast jedes Jahr im Programm der Frankreich-Rundfahrt,
zuletzt bei der 19. Etappe im Jahr 2011. In der Regel bildet der Col du Galibier dabei auch den
höchsten Punkt des Parcours. Im Rahmen der Bergwertung bei der Tour de France wird der Galibier
stets als Pass Hors Catégorie eingestuft, unabhängig davon, von welcher Seite er befahren wird.
Bei der Tour de France 2011 wurde zum hundertjährigen Jubiläum der Galibier zweimal bezwungen,
wobei dies auf der 18. Etappe eine Bergankunft war.

Diese Tradition verschaffte dem Galibier eine große Bekanntheit in Radsportkreisen und verlockt
jährlich tausende Freizeitfahrer, den Pass selbst mit dem Fahrrad zu befahren.

Das Monument zu Ehren Henri Desgranges

Beim Südportal des Scheiteltunnels wurde für Henri Desgrange (1865–1940), den Begründer der Tour
de France, ein Gedenkstein in Form einer steinernen Stele errichtet. Ihm zu Ehren wird bei jeder Tour
de France zusätzlich zur normalen Bergwertung, einmalig das Souvenir Henri Desgrange
ausgetragen. Bei dieser Sonderwertung erhält derjenige Fahrer, welcher zuerst den höchsten
angefahrenen Punkt der Tour de France erreicht, eine Sonderprämie von 5000 €. In der Regel ist der
Col du Galibier selbst höchster Punkt der Rundfahrt und damit Austragungsort dieser Sonderwertung.
Führt der Parcours in einem Jahr ausnahmsweise über einen der drei noch höheren Pässe Col de la
Bonette, Col Agnel oder Col de l’Iseran, wird das Souvenir Henri Desgrange entsprechend an einem
dieser Pässe ausgefahren.

Sieger der Bergwertung (letzte 12)

1993   Toni Rominger            2002   Santiago Botero                   2007   Mauricio Soler
1998   Marco Pantani            2003   Stefano Garzelli                  2008   Stefan Schumacher
1999   Jose Luis Arrieta        2005   Alexander Winokurow               2011   Andy Schleck
2000   Pascal Herve             2006   Michael Rasmussen                 2011   Andy Schleck
Les Deux Alpes (1660m)

Kategorie :                                                     Schönheit : 
Nordanfahrt :           11km / 710m                             Härte :     

Geografie:

Les Deux Alpes ist ein französischer Wintersportort im Département Isère.
Das Dorf liegt in den Dauphiné-Alpen in einer Höhe von 1650 m im Angesicht des fast viertausend
Meter hohen Berges La Meije. Les Deux Alpes wartet mit dem grössten europäischen
Gletscherskigebiet auf. Sommer-Skifahren in Les 2 Alpes findet zwischen 2.800m und 3.600m auf
dem Girose und Mont de Lans Gletscher oberhalb des Ortes statt. Das Sommer-Skigebiet ist geöffnet
zwischen Juni und September.

Nord-Anfahrt:

Die 11km lange Strasse zieht sich durch teilweise tiefen Mischwald nach oben, wobei 10 numerierte
Serpentinen zu bezwingen sind. Die Steigungswerte sind auf den ersten Kilometern mit 8 - 9% zwar
relativ hoch, doch verteilen sich diese sehr gleichmäßig und gegen nicht über 10 %. Ab der Hälfte geht
die Steigung leicht zurück auf humane 5 - 6%, die sich auf weit ausgedehnte Serpentinen
ausstrecken. Somit ist die Strasse sehr rhythmisch zu befahren, was den Anstieg doch erleichtert. Mit
zunehmender Höhe lichtet sich auch der Mischwald und herrliche alpine Panoramen werden sichtbar,
an den seitlichen Hängen sind häufig Schiefergesteine zu sehen, die aufgrund der Verwitterung
besonders im Sommer sichtbar werden. Les Deux- Alpes selbst ist ein Retortenskiort, wie es viele
davon in Frankreich gibt, übersät mit Hotels, Restaurants und Souvenirläden erfreut die Ortschaft nicht
gerade den naturverbunden Radfahrer.

Tour de France:
1998 schrieb die Bergankunft in Les Deux Alpes Geschichte. Es war nämlich genau der Anstieg an
dem Jan Ullrich die Tour verloren hat, als er bei miserablen Wetter im Ziel 9 Minuten Rückstand auf
Marco Pantani hatte. Diese Ereignisse machen Les Deux- Alpes legendär und verleihen der sonst
wenig spektakulären Auffahrt doch eine gewisse Atmosphäre.
Alpe d‘Huez (1860m)

Kategorie :                                                    Schönheit : 
Nordanfahrt :          13km / 1130m                            Härte :     

Geografie:
Das Örtchen L’Alpe d’Huez an den Hängen des 3327 m hohen Pic du Lac Blanc hat vor allem als
französisches Wintersportzentrum eine wirtschaftliche Bedeutung. Entsprechend groß ist das
Interesse des Ortes, Etappenziel und Bergankunft der Tour de France zu werden, um so auch im
Sommer für Interesse zu sorgen.

Nord-Anfahrt:

Tatsächlich hat die Straße aus dem Romanche-Tal hinauf in das Wintersportzentrum für
Radsportfreunde einiges zu bieten. Im Örtchen le Bourg d’Oisans (730 m) macht die N91 von
Grenoble aus kommend einen scharfe Linkskurve, führt über das Flüsschen Romanche und einige
Meter dahinter biegt man nach links ab auf die Straße nach l’Alpe d’Huez. Der Anstieg beginnt wenige
hundert Meter dahinter. Er führt, vom berühmten bis zu 12 % steilen Anfangsstück abgesehen,
gleichmäßig mit Steigungen von 10 bis 11 % über 14 km bis auf 1860 m Höhe.
Die Straße ist (wegen des Winterverkehrs) gut ausgebaut und durchgehend zweispurig. Berühmt in
Radsportkreisen sind ihre 21 Serpentinen, in denen sie die steilen, zum Teil felsigen Hänge
hinaufführt. Diese Serpentinen sind numeriert von Nummer 21 ganz unten bis zur Nummer eins kurz
vorm Ortseingang. In jeder Kurve stehen Schilder mit der Nummer der absolvierten Serpentine und
einer Höhenangabe.
Trotz seiner Länge und merklichen Steigung sollte der Anstieg, da er abgesehen vom anfänglichen
Teilstück gleichmäßig steil und daher rhythmisch fahrbar ist, eigentlich angenehm zu fahren sein. Die
ausgeschilderte Serpentinennumerierung macht die Fahrt aber zum Kampf. Wer mit hohem Tempo
unten hinein fährt und immer genau auf die Schilder achtet, die einem sagen, wieviel Serpentinen
noch vor einem liegen, der versteht schnell, was l’Alpe d’Huez zum Radklassiker macht.

Tour de France:

Seine Bedeutung für den Radsport verdankt L’Alpe d’Huez dem Anstieg von Le Bourg-d’Oisans
hinauf. Mit seinen 21 Kehren ist er neben dem Col du Galibier, dem Col du Tourmalet und dem Mont
Ventoux einer der berühmtesten Anstiege der Tour de France. 1952 fand zum ersten Mal eine
Bergankunft der Tour de France in der Retortensiedlung statt, die der italienische „Campionissimo“
Fausto Coppi für sich entschied. Erst 24 Jahre später – im Jahre 1976 – besuchte die Tour L’Alpe
d’Huez ein zweites Mal. Seitdem stehen die legendären, rücklaufend nummerierten 21 Kehren jedoch
regelmäßig im Programm der wichtigsten Radrundfahrt der Welt. Lediglich in den Jahren 1980, 1985,
1993, 1996, 1998, 2000, 2002, 2005, 2007, 2009 und 2010 stand Alpe d´Huez nicht im Streckenplan
der Tour.

Wegen der Schwere des Anstiegs und aufgrund der Tatsache, dass sich dort mit wenigen Ausnahmen
die ganz Großen des Radsports durch ihre Siege verewigt haben, hat ein Etappensieg in L’Alpe
d’Huez eine besondere Bedeutung sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer. Deshalb ist in
der Berichterstattung auch oftmals vom „Mythos L’Alpe d’Huez“ oder vom „mythischen Berg“ die
Rede. Die Namen der Etappensieger sind in den 21 Kehren aufgelistet, beginnend mit dem ersten
Sieger in der 21. Kehre. Da es seit Lance Armstrongs Sieg 2001 mehr Gewinner als Kehren gibt, hat
man begonnen, die Schilder doppelt zu beschriften. Kehre 21 ist nun Fausto Coppi und Lance
Armstrong gewidmet.
Etappensieger von L’Alpe d’Huez
Die Kehren sind durchnummeriert und jeweils einem Etappensieger gewidmet

      1952    Fausto Coppi (Kehre 21)
      1976    Joop Zoetemelk (Kehre 20)
      1977    Hennie Kuiper (Kehre 19)
      1978    Hennie Kuiper (Kehre 18)
      1979    Joaquim Agostinho (Kehre 17)
      1979    Joop Zoetemelk (Kehre 16)
      1981    Peter Winnen (Kehre 15)
      1982    Beat Breu (Kehre 14)
      1983    Peter Winnen (Kehre 13)
      1984    Luis Herrera (Kehre 12)
      1986    Bernard Hinault (Kehre 11)
      1987    Federico Echave (Kehre 10)
      1988    Steven Rooks (Kehre 9)
      1989    Gert-Jan Theunisse (Kehre 8)
      1990    Gianni Bugno (Kehre 7)
      1991    Gianni Bugno (Kehre 6)
      1992    Andrew Hampsten (Kehre 5)
      1994    Roberto Conti (Kehre 4)
      1995    Marco Pantani (Kehre 3)
      1997    Marco Pantani (Kehre 2)
      1999    Giuseppe Guerini (Kehre 1)
      2001    Lance Armstrong (Kehre 21)
      2003    Iban Mayo (Kehre 20)
      2004    Lance Armstrong (Bergzeitfahren) (Kehre 19)
      2006    Fränk Schleck (Kehre 18)
      2008    Carlos Sastre (Kehre 17)
      2011    Pierre Rolland (Kehre 16)
      2013    Christophe Riblon (Kehre 15)
Bestzeiten

                                                                  Seit 1994 wird die Zeit für den
                                                                  Schlussanstieg      nach     L’Alpe
                                                                  d’Huez offiziell gestoppt. Frühere
                                                                  Zeiten sind daher nicht verfügbar
                                                                  bzw. haben nur inoffiziellen
                                                                  Charakter. Den „Bergrekord“ hält
                                                                  der Italiener Marco Pantani, der
                                                                  1997 für den Anstieg 37:35 Min.
                                                                  benötigte. Die in verschiedenen
                                                                  Quellen genannten Zeiten gehen
                                                                  mitunter stark auseinander und
                                                                  sind oft nicht vergleichbar, da
                                                                  den Zeitmessungen
                                                                  unterschiedliche Wegstrecken zu
                                                                  Grunde liegen. So wurde von
                                                                  1994 bis 1997 der Anstieg ab der
                                                                  letzten Kreuzung vor dem
                                                                  Anstieg gemessen (14,5 km vom
                                                                  Ziel entfernt). Seit 1999 wird die
                                                                  Zeit ab der Kurve, hinter der
                                                                  unmittelbar der Anstieg beginnt,
                                                                  gemessen (13,9 km vor dem
                                                                  Ziel).
                                                                  In diesem Zusammenhang ist es
                                                                  bemerkenswert, dass Lance
                                                                  Armstrong, der Gewinner des
                                                                  Bergzeitfahrens im Jahr 2004
                                                                  (anlässlich des 100-jährigen
                                                                  Tour-Bestehens),       trotz    der
                                                                  kurzen Etappenlänge nicht in der
                                                                  Lage war, Pantanis Bestzeit zu
                                                                  unterbieten. Er fuhr den Anstieg
                                                                  eine Sekunde langsamer (37:36
                                                                  Min.) als Pantani 1997. Die
                                                                  gigantische Zuschauerzahl von
                                                                  annähernd 1 Million Menschen
                                                                  führte vor allem in der unteren
                                                                  Hälfte     des       Berges      zu
                                                                  chaotischen Verhältnissen: Weil
                                                                  es hier keine Absperrungen gab,
                                                                  standen die begeisterten Fans so
                                                                  dicht auf der Strecke, dass die
                                                                  Fahrer     wie      gegen      eine
                                                                  menschliche Mauer fuhren, die
                                                                  sich immer erst im letzten
                                                                  Moment öffnete.

Die Zeiten von Pantani wurden alle am Ende einer längeren und schweren Bergetappe erzielt.
Armstrong hingegen hatte eine solche Vorbelastung 2004 nicht. Nach allem, was man bisher weiß,
fallen die Rekordzeiten Pantanis in die Hochzeit des Epo-Dopings, jedoch werden die Zeiten der 90er
Jahre zusätzlich dadurch aufgewertet, dass das damalige Gewicht der Rennräder über 8 kg betrug. Im
Vergleich dazu betrug das Gewicht von Armstrongs Rad im Jahr 2004 nur 6,8 kg. Dabei sollte man
allerdings auch bedenken, dass das Wettkampf-Körpergewicht von Lance Armstrong (ca. 71 kg) im
Vergleich zu Marco Pantani (ca. 59 kg) um rund 12 kg höher lag. Wenn man dann ein Systemgewicht,
also Fahrer plus Rad, ermittelt und dazu die Leistung in Watt pro Kilogramm Systemgewicht und
entsprechend gegenüberstellt, so kommt man auf fast gleiche Werte (um die 6,1 Watt pro Kilogramm
Systemgewicht, also Fahrer und Rad). D. h., beide Fahrer waren in Topform am Berg "auf dem
Papier" annähernd gleich stark .
Kurioses

Bisher konnten nur zwei Sieger von L’Alpe d’Huez gleichzeitig auch die Gesamtwertung der Tour für
sich entscheiden: Fausto Coppi 1952 sowie Carlos Sastre 2008. Auch Lance Armstrong konnte 2001 die
Etappe nach L`Alpe d`Huez und im selben Jahr die Gesamtwertung gewinnen, am 22.Oktober 2012
wurden ihm jedoch alle Siege bei der Frankreichrundfahrt aufgrund jahrelangen Dopingmissbrauchs
aberkannt.

Zeitweilig wurde L’Alpe d’Huez auch als „Berg der Holländer“ bezeichnet, weil bis 1989 acht von
vierzehn Etappenerfolgen von niederländischen Fahrern erzielt wurden. Seitdem hat kein
Niederländer diese Tradition fortsetzen können. In der „Nationenwertung“ an diesem Berg liegen die
Niederlande mit ihren acht Siegen noch immer knapp vor den Italienern (7 Siege).

1999 brachte ein fotografierender Zuschauer den Spitzenreiter Giuseppe Guerini kurz vor dem Ziel zu
Fall. Trotz des Sturzes gelang es Guerini, die Etappe zu gewinnen.
Col de Sarenne (1999m)

Kategorie :                                                      Schönheit : 
Nordanfahrt :           13km / 1130m                             Härte :     

Geografie:
Der Col de Sarenne ist die Fortsetzung des weltberühmten Aufstiegs zur Alpe d’Huez. Trotz dieser
Tatsache fahren nur wenige die restlichen acht Kilometer ab Alpe d'Huez weiter zur Passhöhe.
Achtung: Alpe d’Huez liegt zwar nur 140 m niedriger als der Col de Sarenne, aber eine
Gegensteigung von ca. 200 m kann die Weiterfahrt zur Strapaze werden lassen, wenn man schon
genug in den Beinen hat.

Anfahrt über Alpe d‘Huez:
Die ersten 14 km sind die berühmten 21 Serpentinen bis nach Alpe d’Huez, darüber muss wohl nicht
viel erklärt werden – 1140 Höhenmeter und durchschnittlich 7,9 % Steigung mit Spitzen von fast 15 %.
So weit alles bekannt.
Wer weiter zum Col de Sarenne will, hat nun zwei Möglichkeiten am Ortseingang nach Alpe d’Huez.
Entweder dem klassischen Anstieg folgen und nach dem „Ziel” durch das Dorf weiterfahren und sich
ständig rechts halten; oder beim Ortseingang die Abzweigung Richtung Col de Sarenne nehmen und
so ein paar Kilometer sparen, aber auch mit der Tatsache weiterleben, die Alpe d’Huez nie (ganz)
bezwungen zu haben.
Egal welcher Weg schlussendlich eingeschlagen wird, sobald Alpe d’Huez verlassen ist, wird die
Straßenqualität merklich schlechter. Schlaglöcher und rauer Asphalt dominieren fortan das Bild. Dafür
wird die Landschaft mit jedem zurückgelegten Kilometer umso schöner. Die Steigungen in diesem
Abschnitt sind auch eher gering, zum Teil geht es sogar bergab – insgesamt verliert man ungefähr
200 Hm. Die letzten Höhenmeter bis zur Passhöhe muss man nach der Überquerung einer kleinen
Brücke in Angriff nehmen. Durch ein breites Hochtal zieht sich die Straße langgezogen auf einen
Sattel zu, der die Passhöhe auf 1999 m ist.
Infrastrukturell wird hier oben nichts geboten (nicht einmal ein Passschild ist vorhanden). Deshalb wirft
man sich rasch in die Abfahrt zur Barrage du Chambon. Achtung: Im oberen Teil der Abfahrt sind
durch die schlechte Straßenqualität kaum Höchstgeschwindigkeiten möglich.

Tour de France:
Zum ersten mal wurde der Anstieg zum Col de Sarenne 2013 während der Tour gefahren. Eine
Besonderheit der Etappe war hier, dass Alpe d’Huez nach der Überfahrung des Sarenne gleich noch
einmal gefahren wurde, also 2mal. Über den Col de Sarenne fuhr Tejay van Garderen als Erster, die
Etappe gewann Chrstophe Riblon.
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