Miniaturen- und Modellbau sowie die Bemalung der selbigen
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Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Miniaturen- und Modellbau sowie die Bemalung der selbigen Sascha Kohlmann (Skohlmann@gmx.net) http://home.arcor.de/s.kohlmann/model/index.htm PDF Fassung zum offlinelesen und drucken Sascha Kohlmann 1 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Arte von Modellen und Miniaturen Modelle und Miniaturen gibt es aus den verschiedensten Materialien, die allesamt ihre spezifischen Vor/Nachteile haben und teilweise anders verarbeitet werden müssen. Auf dieser Seite will ich relativ kurz auf die unterschiedlichen Arten eingehen. Styrole (Plastic Model Kit): Styrol/Polystyrol ist ein relativ harter Kunststoff (der unter Wärmeeinwirkung jedoch dehnbar wird) den es in allen möglichen Farben gibt. Er ist jedoch nur Industriell fertig bar (Styrol wird unter sehr großen Druck und Hitze mit großen Maschinen in eine Form gepresst und nach aushärten herausgelöst), so das sich die Herstellung erst lohnt wenn man mehrere tausend Stück vom Modell absetzen kann. Diese Art von Modellen ist das was man im allgemeinen unter "Plastik Modell Bausätzen" versteht und auch die häufigste Form für Flugzeuge, Autos, Schiffe, Mechas, Panzer und ähnliches. Figuren größeren Maßstabs sind relativ selten Polyvinyl (Vinylkit): Dieser Kunststoff kommt vor allen bei größeren Modellen von Menschenähnlichen Figuren (Charakter Modelle) zur Anwendung und wird auch die meisten sogenannten "Actionspielfiguren" bestehen aus diesen Material. Es ist relativ weich, bei Erhitzung mit heißem Wasser oder einen Handfön formbar - ebenso auffallen ist das bei Bausätzen die Teile nicht massiv sind, sondern im inneren hohl. Dies ist Herstellungsbedingt (Vinyl wird in den Formen solange hin und her geschwappt und setzt sich so nur an den äußeren Bereichen fest während das innere Hohl bleibt) was zwar bei der Formbarkeit hilft, aber auch zum Nachteil wird, wenn die Figuren nach dem zusammenbau Hitze ausgesetzt werde (direkte Sonneneinstrahlung genügt) und dann in sich zusammenfallen - daher ist es das beste diese Teile mit einer Kombination aus Sand und Gips (oder einer anderen Spachtelmasse) zu füllen. Eine weitere Auffälligkeit ist das dieses Material relativ empfindlich gegen Lösungsmittel ist, was bei der Bemalung (nur Acrylfarben!) und den Zusammenkleben/Spachteln für Probleme sorgen kann, aber darauf gehe ich in den späteren Kapiteln ein. Epoxidharz (Resinkit): Epoxydharz oder Resin ist normalerweise ein weißer, grauer oder Gelblicher und sehr harter und schwerer Kunststoff. Er wird hauptsächlich für Bausätzen von Figuren benutzt und anderen Modellen für die sich Styrolbausätze nicht lohnen. Ebenso hat sich bei einigen Firmen eingebürgert kleine Details (Motorblock, Cockpit, ect) die sich nicht so gut mit Styrol herstellen, bzw. wofür man nicht extra eine Form anfertigen lassen will Resinteile beizulegen (oder das diese von trittfirmen alternativ verkauft werden um sie gegen die Styrolteile auszutauschen). Im Gegensatz zu Styrolbausätzen ist es relativ leicht diese herzustellen, da man nicht mehr als eine Silikon Form (Einteilig oder zweiteilig) und den Resin Grundstoffen braucht (Harz und Härter - 2 Flüssigkeiten, die nachdem sie zusammengemischt wurden aushärten), so das es auch für sogenannte "Garage Kit" (Bausätze in Kleinstauflage die von Privatpersonen oder kleinen Firmen in der "Garage" hergestellt werden) verwendbar ist. Leider sind Resin Bausätze, bedingt durch die relativ kleinen Auflagen, den Verschleiß der Formen (Eine Form hält nur so 30-50 Abgüsse aus bevor Verschleißerscheinungen auftreten) und den teuren Grundstoffen im allgemeinen sehr teuer - für ein Resin Cockpit zahlt man leicht mehr als für Sascha Kohlmann 2 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen das komplette Styrol Modell, und kleine 15-30 cm Figuren kosten sehr leicht zwischen 50 und 100 EUR ... ebenso gibt es durch die leichte Herstellbarkeit von Resin Bausätzen i.b. im Anime/Manga Figurenbereich eine ungeheuer große Zahl von Raubkopien/Imitate die vollkommen überteuert verkauft werden - sie lassen sich jedoch leicht anhand der fehlenden Verpackung (meistens gibt es die Teile nur in einer Plastiktüte ohne Copyright Hinweise auf die Serie zu der sie gehören) und schlechten Verarbeitung/Details (Gravuren verschwinden, Blasen im Resin, etc.) erkennen lassen. Resin ist relativ Lösungsmittelbeständig (man kann die Kits ruhig in Aceton legen um Farbe/Kleber/Spachtelmasse wieder zu entfernen), was sowohl beim Zusammenbau als auch der Bemalung Probleme bereiten kann. Viel sagen kann ich dazu allerdings nicht, da ich kein einziges Resinteil habe, da sie imho allesamt unverschämt teuer sind. Aber evtl. werde ich mich in kürze mal selber damit versuchen mit Resin einige Miniaturen zu duplizieren. Zinn (Zinn/Blei Legierung): Das was man meistens als Zinnfiguren im Tabeltopbereich bezeichnet, besteht in Wirklichkeit aus einer Mischung aus Blei und Zinn. Es erlaubt deutlich feinere Strukturen als Styrol und ist i.b. bei dünneren Teilen deutlich Stabiler, was auch dazu führt das bei einigen Styrolbausätzen das Fahrwerk als Zinn/Blei besteht (wird im engl. White Metall / Weißmetall genannt). Da es aus Metall besteht ist es komplett unempfindlich gegen normale Lösungsmittel, was beim bemalen und verkleben einige Probleme bereiten kann. Die herstellung ist ähnlich wie bei Resin Kits, man erstellt eine Form (bei Kleinstauflagen genügt hitzebeständiges Silikon - größere Firmen benutzen aber Stahlformen) und füllt dort das geschmolzene Blei hinein, lässt es abkühlen, löst es raus und fertig. Spritzguß (z.B. Die Cast Kit): Ebenso gibt es einige Modelle aus Metall - die häufigsten sind sogenannte "Die Cast" Modelle - Modelle aus Stahl die im Spritzgußverfahren hergestellt werde - die meisten dieser Modelle sind für Sammler gedacht und daher meistens auch schon fertig montiert und bemalt. Die Herstellung ist ähnlich wie bei Styrolbausätzen. Photoätzteile: Ein kleiner Sonderpunkt der zwar nicht direkt in die Kathegorie gehört, aber eher in diese als eine der anderen sind die sogenannten Foto Ätz Teile (Photo Etched) - kleine Metallplatten auf denen sich optionale Details (bessere Instrumentenboard fürs Cockpit, Ruderpedeale, Anschnallgurte, etc.) für viele Modelle befinden. Sehr oft werden sie separat verkauft (Wiedermals zu so extremen Preisen die fast genauso teuer sind wie das Modell), aber und an liegen sie aber auch normalen Bausätzen bei ... Die Herstellung für sie ist etwas aufwendiger - man benötigt hierzu eine Schablone für die Teile die man erstellen will, letzt sie auf die Photoätzplatten, belichtet sie mit Speziallampen und legt sie anschließend in ein Säurebad, das die belichteten Stellen wegätzt, die unbelichteten aber bleiben. Sascha Kohlmann 3 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Arbeitsgeräte Für die Modelle und Miniaturen braucht man neben den offensichtlichen Sachen wie Kleber, Bastelmesser, Pinsel und Farbe auch einiges an anderen Equipment, das ich euch hier kurz erläutere was es sonst noch nützliches gibt - man braucht natürlich nicht alles, aber das eine oder andere Hilfsmittel möchte man bestimmt nicht missen nachdem man es ausprobiert hat. Auf einige der Sachen wir in späteren Kapiteln noch ausführlicher eingegangen, diese Seite soll euch nur einen kleine Überblick verschaffen. - Arbeitslampe Eine gute Ausleuchtung des Arbeitsplatzes ist relativ wichtig, zum einen um zu sehen was man macht und zum anderen damit man sieht wie die Farbe wirkt, denn je nach Ausleuchtung sieht eine Farbe plötzlich ganz anders aus. Am besten ist normales Tageslicht, aber da auch Berufstätige gibt, die erst nach Hause kommen wenn die Sonne schon tief steht ist eine Lampe nicht unwichtig ... Insbesondere für die Miniaturenbemalung und Bemalung von Kleinteilen ist es recht nützlich, evtl sogar eine Kopplung von Arbeitslampe und Lupe. - Messer Am besten kauft ihr euch ein Bastelmesser Set mit Austauschbaren Klingen - das auf den Foto hat damals 5 DM gekostet und ist noch immer benutzbar. Es ist insbesondere recht schön, da es durch die Verschiedenen Klingen recht Vielseitig einsetzbar ist, und man so auch an kleine stellen kommen kann. Dies ist insbesondere für das Heraustrennen aus den Gußästen und das entfernen von Gußgraten, sowie grobe entfernen von Spachtelmasse nützlich. Für den Anfang genügen aber auch einfache Teppichmesser die man meistens irgendwo rumfliegen hat ... Vorsichtsmaßnahme - immer vom Körper und den Fingern wegschneiden, die Dinger sind sehr scharf und wenn ihr abrutscht kann es eine ziemlich blutige Angelegenheit werden - das Modelle mit Schweiß, Tränen und Blut gebaut werden ist nicht nur eine Redensart ... (getrocknetes Blut eignet sich übrigens gut zur Darstellung von Rosteffekten ;)) - Saitenschneider Verwendung wie Messer, teilweise etwas besser fürs "Grobe" geeignet wenn ihr in das Messer nicht genug Kraft setzen könnt. Plastik Miniaturen und Modelle sind meistens in Rahmen und müssen rausgeschnitten werden - dies ist mit einen Saitenschneider um einiges einfacher als mit einen Messer (allerdings nicht ganz ans Teil schneiden, da ihr sie eventuell dabei beschädigt - macht das entfernen kleiner Teile lieber mit einen Scharfen Messer) oder einer ... - Sascha Kohlmann 4 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Sandpapier Sandpapier wird hauptsächlich zum (feineren) Abschleife von Spachtelmasse und glattschleifen von Klebegraten (z.B. 2 Rumpfhälften) benutzt. Damit man das Styrol nicht zu sehr beschädigt empfiehlt es sich eher Nassschleifen (Papier und Modell naß machen und dann drüber schleifen). Ich verwende Wasserfestes Sandpapier mit der Körnung 600 für grobe Arbeiten und 1200 für feine Arbeiten. Details findet ihr in der Bautip Sektion unter den Thema Schleifen - Pinzette Sehr nützlich um kleine Teile festzuhalten oder irgendwo anzubringen wo es mit den bloßen Fingern nur sehr schwer möglich ist und natürlich auch um Decals vom Trägerpapier abzulösen und an die richtige Stelle zu bringen. Es gibt hier verschiedene Arten, im Prinzip genügt eine Spitze mit der ihr kleine Teile festhalten könnt sowie eine mit Flachen "Greifern" mit denen ihr die Decals halten könnt. Ein Viererset wie dieses gibt es schon für 2.50 EUR - Feile Sie eignen sich sehr gut um Gußgrate/Unebenheiten wo keine sein sollten abzufeilen und ist etwas schonender als die Methode mit den Messer. Ebenso lässt sich mit ihr recht gut gröbere Überreste von Spachtelmasse entfernen. Man kann normale Nagelfeilen benutzen, oder wie hier auf den Bild spezielle Modellbaufeilen (Nadelfeilen) mit verschiedenen Spitzen und Formen - das 12er Set auf den Foto hat 5 EUR gekostet. Zusätzlich gibt es noch spezielle Kosmetiknagelfeilen aus Plastik (Rosa/Weiß) die sich hervorragend davor eignen Sachen zu polieren oder ganz fein Farbe abzutragen, zum Beispiel für Panel Lines ... - Palette Ein kleines Stück Plastik (z.b. Vorderteil einer CD Hülle) - Um Farben zu mischen und zwischenzulagern. Von Pappe oder Zeitungen ist abzusehen da die farbe zu schnell trocknet und einzieht. Künstlerpalletten aus Metall, versiegelten Holz oder Plastik sind natürlich auch möglich, kosten aber einiges mehr ... Kronkorken oder die Verpackung von Toffife ist auch für diesen Zweck verwendbar. Für das Mischen von Airbrushfarbe ist es natürlich ungeeignet. - Mischgläser Für die Mischung und das verdünnen von Airbrushfarbe eignen sich am besten kleine Mischgläser - von einer Mischung im Farbtopf der Airbrush sollte man meiner Meinung nach absehen, da sie öfter nicht gleichmäßig ist ... lieber in ein Gläschen und dieses kräftig schütteln. Sascha Kohlmann 5 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Ebenso eignen sie sich für die Kreation eigener Farbtöne die man in größeren Mengen anmischt und längerfristig benutzt (ich bin ja noch immer ganz unglücklich das es weder von Vallejo noch von Games Workshop ein dunkles Grau gibt. Also habe ich es mir selber gemixt) - Kleber Wenn ihr mit Styrol/Plastikminiaturen arbeitet nehmt am besten Plastikkleber (z.B. von Revell) der das Plastik etwas auflöst und zwei Teile so bombenfest verbindet. Für alles andere (Metall, Resin, Vinyl) nehmt am besten Sekundenkleber, der gegenüber 2 Komponentenkleber den Vorteil hat das er schon nach einigen Sekunden fest hält und meistens auch ein Leben lang. Achtet darauf das der Sekundenkleber Gelartig und nicht zu flüssig ist, da er sich so am besten Verarbeiten lässt. Details zu den einzelnen Klebearten findet ihr auch in der Bautip Sektion - Kleiner Handbohrer und dünne (0.5 mm) Stahlstifte Wenn ihr größere Metallminiaturen (z.B. Drachen) baut ist es eine sehr gute Idee nicht die verschiedenen Teile nicht nur mir Kleber zusammenzupappen sondern mit einen kleinen Handbohrer Löcher in die entsprechenden Teile zu bohren und diese mit kleinen Stahlstiften (fertige Stahlstifte, es gehen aber auch Büroklammern und ähnliches) zu fixieren und anschließend zu verkleben - dies hält um einiges besser und ist auch beim Zusammenbau einfacher. Ebenso kommt es oft vor das bei Flugzeugmodelle kleine Löcher für Waffenpylone gebohrt werden müssen - hierbei leistet euch ein kleiner Handbohrer gute Dienste. - Korken, Filmrollen, kleine Holzbausteine Das hier braucht ihr weniger für große Modellbausätze als viel mehr für kleine Miniaturen - Früher oder später wird man feststellen das es sehr unpraktisch ist die Figur in der Hand zu halten während man sie bemalt - zum einen kommt man so an einige stellen schlecht ran, zum anderen sollte man bemalte stellen nichtmehr berühren. Dafür klebt, am besten mit doppelseitigem Klebeband auf die Halterung. - Gummibänder, Wäscheklammern, Modellbauzwingen Sind immer nützlich um Einzelteile in der Zeit die die Klebe braucht um zu trocknen, aneinanderzudrücken und zu fixieren. Siehe auch Bautips zum Thema Fixieren Sascha Kohlmann 6 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen - Dritte Hand Von diesen Ding habe ich mir sagen lassen das es "Die Dritte Hand" heißt. Es ist eine große bewegliche Lupe mit 2 ebenfalls beweglichen Halterungen wo man diverses Zeug halten kann. Man kann sie recht universell einsetzen - um diverse Gegenstände zu halten während man sie bemalt/besprüht (evtl. Halterungen mit Stoff umwickeln, das sie doch recht stark halten und die Sachen beschädigen könnten). Hat mich auf der Intermodellbau 5 EUR gekostet und ist ohne Zweifel ein sehr nützliches Teil ... - Wasserglas Hiervon kann man nie genug haben - leere Gläser, zum Beispiel von Pilzen, Marmelade oder ähnliches. Je nach Farbe füllt man sie mit einen bestimmten Reiniger (bei Acrylfarben Wasser oder Wasser/Spiritus Gemisch für schon eingetrocknete Farben, bei Öl oder Emailfarben Terpentin oder Nitroverdünnung). Ihr solltet auch darauf aufpassen wenn ihr mit Metallicfarben (Kuper, Silber, Gold, etc.) arbeitet für sie ein separates Glas zu benutzen, da kleine Pigmente an der Oberfläche des Wassers bleiben und somit in die andere Farbe kommen kann und ihnen einen ungewünschten Glanz verleiht. Größere Gläser könnt ihr auch als Staubschutzhülle während der Trockenzeit benutzen - Pinsel Mit das wichtigste - irgendwomit müsst ihr ja die Farbe auftragen. Am besten sind Rothaarmarder welche allerdings relativ teuer sind ... Da die Metallminiaturen meistens recht klein sind, und man größere Sachen eh mit der Airbrush Pistole macht (sofern man sie hat), braucht ihr keine großen. Ein Dreierset Größe 00, 0 und 1 dürfte für praktisch alles Miniaturen mäßiges reichen (kosten ca. 5 EUR). Für intensive Aktionen wie Grundieren oder Trockenbürsten/Drybrush ist evtl. auch ein größere Pinsel mit einen Flachen Kopf ganz - nehmt dafür am besten einen einfachen Kunststoff/Nylon (Haar eignen sich nicht so sehr, da sie keine richtige Spitze haben) Flachkopfpinsel, teure lohnen sich hier weniger, da diese Arbeit sie schnell abnutzt. Alternativ könnt ihr auch z.b. einen abgenutzten Pinsel der Größe 1 einfach die Spitze abscheiden. Sascha Kohlmann 7 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Noch ein Wort zur Größe der Pinsel - selbst für Details müssen die gar nicht sooo klein sein, da ihr nur mit der Spitze Farbe auftragt könnt ihr mit einen 1er durchaus die Augen einer kleinen 25mm Figur aufmalen ... Achtet darauf das die Zwinge gepresst und nicht gedreht sind - gedrehte halten bei weiten nicht so lange. Borstenpinsel sind auch recht nützlich, sowohl zum Reinigen von einer Airbrushpistole, als auch um ein Modell mit Brennspiritus von Fettrückständen zu reinigen. Die Techniken der Bemalung mit den Pinsel werden auf einer separaten Seite erläutert ... - Airbrush Für Zinnfiguren reichen zum Farbauftrag Pinsel, aber bei Modellbausätzen, insbesondere wenn sie größer werden ist es durchaus eine lohnende Investition in Sprühfarbe (wenn nur eine Farbe) oder ein Airbrush Equipment zu investieren, da sich nur damit gleichmäßige Farbaufträge erzielen lassen und es durch die dünnen Farbaufträge der Airbrush auch schöne Schattierungen erzielen könnt. Da das Thema recht kompliziert und umfangreich ist, gibt es hier eine extra Seite die sich mit den Thema Airbrush und allen was dazu gehört beschäftigt. - Farben Ebenfalls sehr wichtig sind natürlich auch die Farben - für Modell und Miniaturenbemalung haben sich Email und Acrylfarben durchgesetzt, für einige Spezialeffekte auch Pastellkreide, Wasserfarbe und sogar Ölfarben. Da es ebenfalls ein recht komplexes Thema ist, gibt es auch hierfür eine extra Seite die sich nur mit Farben und ihren unterschieden beschäftigt. - Verdünnung Ein genauso wichtiges Thema, auf das auch auf separater Seite detailierter eingegangen wird, sind die verschieden Möglichkeiten Farben zu verdünnen - neben den "dünner machen" der Farbe sowohl zum Reinigen der Arbeitsgeräte, als auch um Farbe wieder von gewünschten Objekt herunter zu bekommen. - Zahnstocher Zahnstocher, Schaschlickspieße - man kann sie sowohl zum umrühren von Farbe benutzen, als auch als Druckverteiler beim fixieren mit Gummibänder, Mischen von 2K Kleber und vieles mehr - Fürs umrühren der Farben sollte man evtl. welche aus Metall benutzen, da man diese wieder sauber kriegt und es doch Verschwendungen ist jedesmal einen Zahnstocher dafür zu opfern. Sascha Kohlmann 8 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen - Spachtelmasse Bezüglich Spachtelmasse gibt es ein ungeheuer großes Angebot. Ich empfehle Fertigspachtel aus der Tube. Er ist relativ preiswert überall zu bekommen (Baumarkt, Autozubehör, Modellbauladen), trocknet schnell, ist leicht zu verarbeiten. Von Modellkit Herstellern wie Revell, Tamiya oder Gunze Sangyo gibt es sie natürlich auch. Da auch dieses Thema etwas komplexerer Natur ist gibt es auch hier eine separate Seite für alles was mit Spachteln zu tun hat. - Feuerzeug, Kerze, kleine Stecknadeln Wird benötigt um kleine Löcher zu bohren - eine sehr einfache Möglichkeit ist es über einer Kerze eine kleine Nadel zu erhitzen und mit ihr die gewünschten Löcher zu bohren. Ebenso wird eine Kerze und Feuer benötigt um aus Styrolästen kleine Fäden für Schiffe oder Antennen von Flugzeugen zu erstellen. - Tesafilm, Maskierfolie, Klebeband, ... Kann man immer gebrauchen - sowohl um etwas zu maskieren, als auch auch um etwas temporär zusammenzukleben/fixieren. - Papier/Stofftücher/Microfasertuch Kann man immer gebrauchen - um Farbe abzustreifen, zum reinigen von Fingern und Modellteilen und auch für einige andere Sachen. - Atemschutzmaske Beim Arbeiten mit Sprühdosen oder Airbrush sollte man immer eine Staub/Atemschutzmaske tragen, damit die Farbpartikel nicht in die Lunge kommen. Beim Arbeiten mit sehr giftigen Farben sollte man auf Masken mit Filter umsteigen. Sascha Kohlmann 9 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Zusammenbau Die meisten Modellbausätze bestehen aus mehr oder weniger vielen Einzelteilen (20-200 Teile sind normal, teilweise geht es aber auch zu deutlich höheren Stückteilzahlen, kein Rekord liegt bei 850 für ein Modell), die erst zusammengebaut werden müssen bevor man sich ans bemalen machen kann. Je nach Qualität der Bausätze kann es an den Klebestellen dann aber trotzdem noch mehr oder weniger große Lücken geben, die noch nachträglich gefüllt werden müssen - diese Seite widmet sich mehr oder weniger allen Aktionen die durchgeführt werden müssen um ein Modell von seinen Einzelteil in ein fertiges Modell zu verwandeln. Waschen: Ja, egal aus welchen Material es besteht - der erste Schritt ist das ihr alle Teile in Lauwarmen (bloß nicht zu warm, i.b. bei Styrol und Vinyl können sich sonst die Teile verformen) Wasser und etwas Spülmittel und einer alten Zahnbürste abwascht und Rückstände vom Trennmittel zu entfernen die sowohl beim Klebern als auch bemalen hinderlich sein können. Danach noch einmal mit klaren Wasser abspülen und gründlich abtrocknen (bloß nicht das Wasser verdünsten lassen, da es sonst hässliche Rückstände vom Kalk gibt die bei der Lackierung Probleme machen können). Heraustrennen: Zuerst müssen die Teile aus dem Gußrahmen herausgetrennt werden - für die grobe Arbeit nehmt am besten einen Saitenschneider/Cutter, und für die kleinen Reste ein Messer/Skalpell oder eine Nagelfeile/Schleifpapier, damit ihr die Teile dort nicht beschädigt. Achtete darauf sie Teile nicht zu nah an der Verbindung zum Gußrahmen zu scheiden, da ihr sonst das Teil beschädigen könntet - lieber etwas mehr Platz lassen und den Rest wegfeilen. Kleben: Zum verkleben von Styrolbausätzen sollte man am besten einen speziellen Plastikkleber verwenden (Polystyrolkleber) der das Plastik wo er aufgetragen wird auflöst, und nach dem trocknen zwei Teile die so zusammengedrückt wurden bombenfest verschweißt (Das Modell bricht eher wo anders als an so einer Klebestelle). Ich empfehle hierfür einen Plastikkleber mit flüssige Gelartiger Konsistenz und einer kleinen Dosiernadel damit man recht genau die Klebe dosieren kann, zum Beispiel "Revell Contact Professional" oder der "Faller Expert" Kleber. Für größere Flächen (z.B. Tragflächen) eignet sich am besten ein Kleber mit flüssiger Sascha Kohlmann 10 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Konsistenz den man mit einem Pinsel auftragen kann. Für kleine Details die in Löcher geklebt werden, wie z.B. Antenne, Steuerknüppel und ähnliches empfehle ich auf einen Stück Alufolie oder PCV Plastik (z.b. CD Hülle) etwas Kleber aufzutragen und das Teil mit der Kleberstelle dort leicht einzutauchen - dies hat den vorteil das wirklich nur ein kleiner Teil Klebstoff vorhanden ist und dieser nicht die in der nähe gelegenen Stellen verschmiert. Für Vinyl, Resin Kits oder Metallfiguren eignet sich so ein Plastikleber leider nicht so gut, da diese ihn gegenüber unempfindlich sind. Die beste Möglichkeit ist wahrscheinlich ein 2- Komponenten-Epoxidharzkleber (je nach Hersteller 3-7 EUR). Nachdem man die beiden Flüssigkeiten zusammengemischt hat, sollte man sie auf die Klebestelle auftragen und die beiden Teile fest aneinander drücken und fixieren. Nach einigen Stunden ist der Kleber ausgehärtet (Trockenes Epoxyddharz ist Resin) und hält bombenfest - dieser Kleber verklebt ALLES und hat auch eine gute fugenfüllende Wirkung und ist auch gut für Plastikmodellbausätze geeignet (eben solche stellen wo keine gute Passgenauigkeit ist, Teile wo die Klebestellen schon bemalt sind und Polystyrolkleber seine Arbeit nicht richtig machen kann). Trotzdem ist er nicht ganz einfach zu handhaben da die Klebewirkung erst relativ spät einsetzt und die Teile so länger fixiert werden müssen. Ein weiteres Problem ist das einige der kleber etwas flexibel bleiben und sich nur schwer schleifen lassen - hier muss man etwas ausprobieren bis man einen brauchbaren gefunden hat. Eine andere Möglichkeit, die sich i.b. für Kleinstteile, egal ob Plastik, Vinyl, Epoxid oder Metall, verwendbar ist, ist Alles/Sekundenkleber - auch Cyanacrylat-Kleber genannt. Dieser hat den Vorteil das er schon nach einigen Sekunden hält, und nach einigen Minuten richtig fest. Der Nachteil ist jedoch das er kaum eine Fugenfüllende Wirkung hat, und daher die Teile recht gut passen müssen - Unebenheiten wirken sich katastrophal auf die Haftung aus. Achtet beim Kauf auch darauf das er eine relativ Gelartige Konsistenz hat und nicht zu dünnflüssig ist. Außerdem passt auf das der Kleber nicht an Finger, Augen oder andere Teile kommt, da er diese auch sehr schnell zusammenklebt und relativ giftig ist (Cyanid) Wann was bemalen: Viele Leute fragen wann genau man denn sein Modell bemalen soll - im Prinzip immer erst nach dem kompletten Zusammenbau. Der Hauptgrund dafür sind die Schleifaktionen sowohl bei Klebegraten als auch wenn Spachtelorgien nötig sind und wo eine vorherige Bemalung Probleme macht, bzw. man sie durch Sandpapier wieder zerstört. Natürlich gibt es auch zahlreiche Ausnahmen von der Regel - die häufigsten sind Stellen wo man später nur schwer mit einen Pinsel herankommt (z.B. das Cockpit - es ist etwas was ich sehr oft vorher bemale), Fahrwerkschächte, der Innenraum/Cockpit von Autos (sonst hat man ja keine Möglichkeit mehr an den Innenraum zu kommen) usw. Bei der Hauptlackierung (Sprühdose oder Airbrush) werden diese Stellen natürlich abgedeckt. Andere Ausnahmen die man vorher bemalen kann und evtl. auch sollte sind Einzelteile wo man die Klebekanten nach den Zusammenbau kaum oder gar nicht sieht und wo es evtl. einfacher ist sie zu bemalen bevor man sie anbringt - gute Kandidaten hierfür Sascha Kohlmann 11 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen sind zum Beispiel Räder und Verstrebungen fürs Fahrwerk, Sitze aller Art, Ketten von Panzern, Raketen für Flugzeuge, Rotorblätter für Hubschrauber usw. Also guckt euch am besten die Anleitung an und überlegt wann ihr am besten was bemalt und wann welche Teile anbringt, denn allgemeine Tipps kann man nur schwer geben da Modellbausätze sehr individuell sind. Allgemeine Tipps zum Thema Bemalung mit Pinsel, Airbrush und allgemein Farben findet ihr in den jeweiligen Untersektionen. Fixieren: Bei Resin und größeren Zinnfiguren (z.B. Drachen) empfiehlt es sich außerdem mit einen Handbohrer kleine Löcher zu bohren und diese mit Sahlstiften oder Draht (Büroklammer) mit einer Steckverbindung zu fixieren bevor Kleber benutzt wird, da die Teile so besser zusammenhalten haben während der Kleber trocknet und auch nachher besser halten. Bei Styrol(Plastik)modellen ist eher das Problem wie man die Teile am besten zusammendrückt, insbesondere wenn man größere Stellen verklebt und diese über einen Längeren Zeitraum am besten gleichmäßig aneinandergedrückt werden. Bei Flügeln hat man es relativ leicht, da man sie einfach mit mehreren Wäscheklammern fixieren kann, aber bei 2 Rümpfhälften ist es schon komplizierter - hier kann man entweder zu speziellen Modellbauzwingen greifen (deutlich größer als Wäscheklammern) oder zu Gummibändern. Damit sie der Druck gleichmäßig verteilt wird, und das Gummiband auch nicht direkt auf das Plastik (und evtl Klebestellen) liegt kann man evtl. mit Schaschlikspießen oder Zahnstochern arbeiten. Wenn es Hart auf Hart kommt tut es aber auch Klebeband, jedoch kann es da passieren das Rückstände am Plastik bleiben die wieder entfernt werden müssen. Spachteln: Selbst heute noch sind viele der Modellbausätze nicht gerade optimal was die Passgenauigkeit angeht, und nach dem zusammenbau gibt es insbesondere an den Stellen wo zwei Teile zusammengeklebt werden öfters mehr oder weniger große Lücken - um diese zu Füllen greift man am besten zu einer Spachtelmasse. Hier gibt es ein relativ großes Angebot für die verschiedensten einsatzgebiete und Materialien. Ich empfehle Fertigspachtel aus der Tube. Er ist relativ preiswert überall zu bekommen (Baumarkt, Autozubehör, Modellbauladen), trocknet schnell, ist leicht zu verarbeiten. Von verschiedene Modellkit Herstellern wie Revell (Plasto), Tamiya (Putty) oder Gunze Sangyo (Mr Putty) gibt es sie natürlich auch. Zusätzlich gibt es auch noch 2K Epoxyknete, welche sich für größere Lücken sehr gut eignet - es sind meistens zwei Stänge die im Verhältnis 1:1 zusammengeknetet werden, sich dann einige Minuten bis eine Stunde verarbeiten lassen und dann aushärten. Der Vorteil gegenüber Tubenspachtel liegt in der leichteren Bearbeitung. Die hierzulande bekanntesten Epoxy Putties / Modelliermassen dürften wohl Green Stuff von Games Workshop sowie der Tamiya Epoxy Putty sein - aber auch Patex Power Knete gehört in diese Kategorie. Die "Master" von Zinnfiguren werden übrigens meistens auch mit so einer Spachtel/Modelliermasse erstellt. Sascha Kohlmann 12 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Eventuell noch eine kleine Warnung - nicht alle Spachtelmassen sind gleich gut für Plastikmodellbau geeignet, i.B. Styrolbausätze können auf einigen Bestandteile ungünstig reagieren - die große Tube (Auto K Kombispachtel) auf den Bild ist z.B. ein Nitrospachtel (braun/graue Farbe) welcher Ursprünglich für Autos gedacht ... die Spachtelmasse ätzt sich richtig in das Plastik ein (also bombenfeste Verbindung), lässt sich aber trotzdem verwenden wenn man vorsichtig ist (nicht zu dick auftragen, sonst wird das Plastik aufgeweicht) ... die andere ist "Mr. White Putty" von Gunze Sangyo, ein Modellbauspachtel auf Organischen Lösungsmitteln, welcher das Plastik nicht stark angreift, sich daher aber auch nicht so gut mit ihn verbindet. Die Vorteile von ihm sind das er nur relativ langsam trocknet (sprich man viel Zeit hat ihn in die Lücken zu spachteln) und er sich mit "Mr.Thinner" (verdünnt auch die meisten anderen Spachtelmassen, sogar die von Tamiya - mit diesen Zeug kann man wirklich alles verdünnen :)) von Gunze Sangyo auch verdünnen läßt, so das er mit den Pinsel in winzige Ritzen getropft werden kann. Nachteile sind aber das ab und an in den Stellen kleine Lufteinschlüsse sind die beim Lackieren unangenehm auffallen und man diese Stellen noch mit etwas schleiffähige Farbe oder Flüssigspachtel (z.b. Mr.Surfacer 500 oder Revell Grundierung) ausfüllen muß. Die dritte Tube im Bunde ist "Putty" von Tamiya, ein hellgrauer Modellbauspachtel. Von allen 3 hiergenannten Spachtelmassen habe ich mit der von Tamiya die besten Erfahrungen gemacht. Das Auftragen der Spachtelmasse ist eine Kunst für sich, je nachdem wo er hin muß. Bei großen Lücken tragt ihr etwas Spachtelmasse aus der Tube auf einen temporären Ort auf (z.b. Löffel), nehmt einen Zahnstocher oder spezielle Spachtelwerkzeuge (sieht aus wie Zahlarztequipment) und tragt die Spachtelmasse auf den Ort auf wo sie hinsoll und drückt sie hinein. Tragt dabei immer etwas mehr auf als benötigt wird, und schleift die Unebenheit am Ende mit Sandpapier nass ab. Falls in der Nähe der Spachtelstellen Gravuren oder Details sind die beim spachteln und schleifen in Mitleidenschaft geraten können, ist es außerdem eine gute Idee sie vorher mit Klebeband abzudecken. Bei winzigen Lücken und Unebenheiten reicht meistens schon das Auftragen von schleiffähiger Farbe oder Flüssigspachtel (z.b. Mr Surfacer von Gunze). Aber auch Tubenspachtel läßt sich im allgemeinen verdünnen - Ölspachtel (weiß oder Hellgrau) mit Terpentinersatz oder sogar Plastikkleber, Nitrospachtel mit Nitroverdünnung, oder speziellen Lösungsmitteln - bei Nitrospachtel seid aber sehr vorsichtig, da er das Plastik stark angreift) am besten mit den Pinsel auftragen, da er sonst zu gelartig ist um in die kleine Lücke zu kommen. Schleifen: Schleifen müsst ihr immer, selbst wenn die Teile sehr passgenau sind und ihr nicht Spachteln müsst, entstehen an den Klebekanten (z.B. die beiden Rumpfhälften eines Flugzeuges oder wie seitlichen Foto eines Mechabeines) und damit kleine Unebenheiten die bei der späteren Bemalung unangenehm auffallen. Und wenn ihr gespachtelt habt müsst ihr so oder so schleifen - Hier kommt das sogenannte Nassschleifen mit Sandpapier zum Einsatz. Hierzu feuchtet ihr das Sandpapier mit Sascha Kohlmann 13 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Wasser an, und schleift solange über die Unebenheit (die ihr evtl. auch befeuchtet) bis sie wirklich Glatt ist und nichtmehr erfühlen läßt. Geht dazu am besten mit einen Fingernagel drüber und macht mit den schleifen weiter bis die Fingernagelspitze an keiner Unebenheit mehr hängen bleibt - denn die kleinste Unebenheit wird später beim Airbrushen extrem sichtbar ... Wenn ihr euer Modell grundiert und diese nicht richtig glatt ist, ist es evtl. eine gute Idee mit sehr feinen Schleifpapier oder einen Schleifvlies diese glatt zu schleifen. Ich benutze 2 Typen von Schleifpapier - eines mit einer Körnung von 600 für die groben Arbeiten - sobald das meiste verschliffen ist, wechsele ich auf feineres Sandpapier mit einer Körnung von 1200 um die Stelle noch weiter anzugleichen. Wenn ihr es richtig gemacht habt, sollte man, nachdem ihr die Farbe aufgetragen habt, nichtmehr sehen können an welcher Stelle ihr gespachtelt oder etwas geklebt habt. Saubermachen: Da das Zusammenbauen eine Sache von einigen Tagen ist, solltet ihr, nachdem das Modell fertig gebaut ist und bevor es nun ans bemalen, egal ob mit Pinsel oder Airbrush, geht noch einmal richtig saubermachen, da eine sauber (keine Fettrückstände von euren Fingern, keine Staubflusen, keine Partikel von der Spachtelmasse beim schleifen) Oberfläche dafür nötig ist. Am einfachsten geht dies indem zuerst das Modell mit einen angefeuchteten Tuch von Staub abwischt wird und danach mit einen großen Borstenpinsel der in etwas Alkohol (z.B. Spiritus, Isopropanol, ect) getaucht wurde saubergepinselt wird (achtet darauf das stellen die schon bemalt worden sind nichts abbekommen). Nachdem der Alkohol verdunstet ist (eine Sache von wenigen Minuten), ist das Modell nun bereit für die Lackierung ... Sascha Kohlmann 14 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Farben Allgemeines: Nach dem Zusammenbau folgt unweigerlich das bemalen der Modelle (kleine Ausnahmen zu dieser Regel gibt es natürlich auch). Dafür gibt es mehrer Alternativen, auf die ich unten recht ausführlich eingehe. Im Prinzip setzen sich alle Farben die für den Modellbau in Frage kommen folgendermaßen zusammen - in Lösungs- und Bindemittel schwimmen kleinste Farbpigmente, letzte gibt es auch roh als Pulver im Künstlerbedarf falls man sich seine eigenen Farben machen will. Werden diese nun mit einen Pinsel oder ähnliches aufgetragen verdünstet mehr oder weniger schnell die Lösungsmittel und hinterlassen nur noch die Farbpigmente auf der Oberfläche. Die beiden häufigsten die im Modellbausektor eingesetzt werden sind Acryl- und Emailfarben, aber es gibt auch noch einige andere. Ein weiterer Punkt der nicht unwichtig ist, ist der Glanzgrad der Farbe - Für den Auftrag mit den Pinsel eignen sich am besten Matte Farben, da sich mit ihnen am leichtesten ein gleichmäßiger Farbauftrag erzielen lässt. Für Airbrush von normalen Bausätzen (i.b. Flugzeuge, Autos, etc.) sind im allgemeinen Glänzende oder Seidenmatte Farbe besser, da sie nach dem trocknen eine wesentlich glattere Oberfläche bilden und dies für die weitere Arbeit ( Decals, Maskieren ohne die Oberfläche zu beschädigen, Panel Lines, etc.) eine bessere Basis bieten, für Figuren von Personen wo sowas kaum vorkommt kann man aber auch matte Farbe nehmen. Um glänzende- oder seitenmatte Farben nach Fertigstellung Matt zu bekommen (Bei alten Schiffen oder Flugzeugen) ist es evtl. eine gute Idee das Modell anschließend mit einen matten Klarlack zu überziehen - ebenso kann man natürlich auch wenn man mit Matten Farben gearbeitet hat und am Ende glänzende will (z.b. bei Automodellen) eine Schicht glänzenden Klarlack drüber sprühen. Grundierung: Sehr wichtig ist für viele Farben der Haftgrund - viele Farben haften auf blanken Metall, Plastik, Vinyl oder Resin nicht wirklich gut, so das dieses erst Grundiert werden muss/sollte. Viele denken das Grundierung nicht mehr ist als eine Schicht weiße (oder graue oder rosa) Farbe, aber das stimmt nur zum Teil. Eine Grundierung erfüllt nämlich 2 Funktionen - zum einen soll sie einen besseren Haftgrund für die Farbe bieten als das Ausgangsmaterial, zum anderen soll sie einen gleichmäßigen und neutralen Farbuntergrund bieten. In der Praxis genügt zwar meistens einfach eine Schicht normale Farben, aber "richtige" Grundierung basiert meistens auf relativ scharfen Lösungsmittel und verbindet sich richtig mit den Untergrund und ist im Normalfall ohne Schleifen nichtmehr abzubekommen, und sind was den Haftgrund angeht die bessere Wahl. Sascha Kohlmann 15 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Hier sollte man etwas herum probieren, einige schwören auf spezielle Grundierungen wie "Mr.Base Coat" von Gunze Sangyo, "Email Basic" von Revell oder den "Primer" Sprühdosen von Tamiya, anderen genügt eine Schicht Lösungsmittelhaltiger Farbe, ganz anderen sogar eine Schicht normaler Farbe. Hier sollte man etwas rumprobieren wie die verschiedenen Farben miteinander reagieren, denn nichts ist ärgerlicher als wenn man zum Beispiel mit einer dünnen Schicht normaler weißer Farbe etwas grundiert hat, dann mit einen Pinsel Details bemalt und das Lösungsmittel in ihn (z.B. Alkohol) die Grundierungschicht wieder anlöst ... Da i.b. die "Glätte" des Materials es oft nötig macht zu grundieren, ist es außerdem eine ganz gute Idee sie vorher mit feinen (1200 Körnung) Sandpapier oder einen Schleifvlies anzuschleifen um die Oberfläche etwas rauher zu machen und der Farbe oder auch einer Grundierung eine besseren Haftgrund zu geben. Falls die Grundierung zu groß/rau wird lässt sie sich außerdem so auch Glattschleifen. Die Frage ob man überhaupt grundieren muss, sollte jeder für sich selber klären, auch wenn ich unten oft eine Grundierung empfehle geht es auch ohne, i.B. wenn man mit Airbrush arbeitet. Acrylfarben: Von Acrylfarben gibt es im groben zwei verschiedene Kategorien (um genau zu sein gibt es auch noch eine dritte die bei anderen erklärt wird). 1.) Acrylfarben die als Lösungsmittel primär auf Wasser basieren und sind oft nur bedingt für den Modellbau (Primär mit Airbrush wo nur extrem dünne Schichten aufgetragen werden - für Pinselarbeiten ist es deutlich besser) geeignet, da sie keine gute Haftkraft haben und leicht von der Oberfläche wieder abgerieben werden können, i.b. bei scharfen Kanten - Die Airbrushfarben von Schminke (Künstleracrylfarben, primär für den gebrauch bzgl. Illustrationen gedacht - für Modellbau aufgrund der recht geringen Deckkraft nicht wirklich geeignet), Vallejo (Modellbaufarben - aber deutlich besser als Schminke was die Haftung angeht) gehören zu dieser Kategorie, ebenso wie viele Farben die für die Bemalung mit Zinnfiguren (Ral Partha, Games Workshop, etc.). Mit einer Schicht Grundierung lässt sich dies allerdings beheben und sie auch recht gut einsetzbar. 2.) Acrylfarben die als Lösungsmittel primär auf Alkohol basieren. Diese sind deutlich besser geeignet, da sie weit besser auf Plastik haften. Sie sind sowohl für die Verarbeitung mit Airbrush als auch Pinsel ganz gut geeignet, obwohl sie für meinen Geschmack noch immer Sascha Kohlmann 16 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen nicht wirklich gut auf Plastik haften und man es meiner Meinung nach trotzdem grundieren sollte. Die "Hobby Color" Farben von Gunze Sangyo oder die Acrylfarben von "Tamiya" gehören in diese Kategorie. Insgesamt gesehen sind Acrylfarben für den Modellbauer trotz kleinerer Nachteile bei der Haftung (die sich aber durch Grundierung und eine Schutzschicht Klarlack beheben lassen) die beste Wahl, insbesondere weil man sie mit Wasser oder Alkohol verdünnen kann, die Arbeitswerkzeuge damit säubern kann, und sie auch nicht so sehr stinken. Ebenso sind die Farben schon nach einigen Minuten Grifffest angetrocknet. Ich benutze sie fast nur noch welche auf Alkoholbasis von Gunze und Tamiya zum Airbrushen, Games Workshop und Vallejo zum Pinseln ... Als Verdünner und Reiniger nehme ich Brennspiritus, Isopropanol und Destilliertes Wasser, was jedoch i.b. bei den Glanzfarben von Tamiya ihnen etwas vom Glanz nimmt - dort sollte man zumindest für die Verdünnung den "richtigen" Tamiya Verdünner nehmen. Emailfarben: Email oder auch Enamel Farben sind Farben die als Binde/Lösungsmittel auf Kunstharz basieren. Es gibt sie von den meisten Modellbauherstellern (Humbrol, Revell, Tamiya, Italiri). Sie haften auch ohne Grundierung sehr gut auf Plastik, und lassen sich auch als Grundierung für Acrylfarbe benutzen. Allerdings haben sie auch mehrere Nachteile, zum einen trocknen sie im Vergleich zu Acrylfarben langsamer (muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, bei bestimmten Arbeiten ist es wünschenswert wenn die Farbe nicht zu schnell trocknet), zum anderen stinken sie relativ stark und sie sind nur mit recht aggressiven Verdünner verdünnbar (i.b. beim Airbrush gebrauch unerlässlich, da sie viel zu zähflüssig sind - selbst die "spritzfertigen" 25ml Airbrusfarben von Revell brauchen meiner Meinung nach noch immer so 3-5 ml zusätzliche Verdünnung) und zur Reinigung müssen relativ scharfe Reiniger/Lösungsmittel eingesetzt werden. Zur Verdünnung eignen sich am besten die Verdünner der jeweiligen Hersteller (z.b. Color Mix von Revell), aber es geht auch Kunstharz- oder Nitroverdünnung (nicht zu viel, greift sonst Plastik an) als auch Terpentin (Bei Terpentinersatz vorher ausprobieren, einige sind nicht 100% Kompatibel). Zur Reinigung muß man recht scharfe Lösungsmittel verwenden (Aceton, Nitroverdünnung) Beim Airbrushen ist die Aushärtzeit i.b. von Glänzenden Farben sehr lang - bevor man auch nur daran denken sollte das Modell anzufassen sollten 24-48 Stunden vergangen sein und die richtige Aushärtung braucht 7-14 Tage. Sascha Kohlmann 17 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Obwohl ich mit Emailfarbe angefangen habe, und sie auch noch immer benutze (i.b. bei Glanzfarben gibt es eine perfekte Oberfläche wie ich sie mit Acrylfarben nie hinbekommen habe), würde ich doch jeden Raten über kurz oder lang auf Acryl umzusteigen, sowohl was die Müffeligkeit der Farbdämpfe angeht, als auch die Einfachheit der Reinigung der Arbeitsgeräte sowie die die Trocknungszeit ... Andere Farben Es gibt auch noch einige andere Arten von Farben die ich hier mal kurz in ihren Anwendungsgebieten vorstellen möchte. Ölfarbe: Ölfarbe hat den Vorteil das sie nur relativ langsam trocknet - sie eignet sich relativ gut für das bemalen von Gesichtern von Figuren (wo man schöne Übergänge hinbekommen kann), als auch zum Darstellen von Alterungs- und Verschmutzungeffekten bei Modellen. Viel kann ich hierzu nicht sagen, da ich mich noch nicht getraut habe sie zu benutzen. Laquer/Solvend Based: Farben die auf irgendwelchen mehr oder weniger brutalen Lösungsmitteln basieren. Die bekanntesten im Modellbaubereich sind die "TS" Sprühdosen von Tamiya sowie die "Mr. Color" Reihe von Gunze Sangyo (Acrylfarben auf Lösungsmittelbasis, die oben angesprochene dritte Kategorie) sein. Sie haften im Allgemeinen DEUTLICH besser als die Wasser/Alkohol löslichen und sind hervorragend als Grundierung für diese geeignet. Sie sind jedoch relativ giftig (steht zur Warnung auch drauf) und man sollte eine Schutzmaske tragen wenn man sie sprüht. Andere Farben in diese Richtung sind viele Sprühdosen mit Autolacken, die jedoch nur teilweise zum Modellbau geeignet sind (einige haben als Lösungsmittel Aceton was das Plastik der Modelle angreift). Wasserfarbe: Normale Wasserfarbe aus den Wassermal Farbkaste den ihr in der Schule gehabt habt. Die Farbe eignet sich ins besondere für Anfänger recht gut für Alterungseffekte und Verschmutzungseffekte, da mal man eventuelle Fehler oder Sachen die eine nicht gefallen mit einen feuchten Tuch entfernen kann. Pastellkreide: Gibt es in wesentlich mehr Farbtönen als Wasserfarbe und wird ähnlich eingesetzt. Alternativ lässt sich die Kreide auch mit einen scharfen Messer zu feinen Staub abtragen den man mit den Pinsel an erhabenen stellen aufträgt. Sascha Kohlmann 18 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Verdünnung und Reinigung: Da die Farben so wie sie aus dem Farbtopf kommen in den meisten Fällen zu dick sind um mit der Airbrush, und in einigen fällen auch mit den Pinsel vernünftig verarbeitet werden zu können muss man sie meistens mit Verdünner zu verdünnen. Ebenso müssen die Arbeitsgeräte nach der Benutzung auch gereinigt werden, und je nach Farbe tut es einfaches Wasser hier nicht. Die meisten Farbhersteller haben ihre eigene Verdünnung und Reiniger im Angebot, die jedoch im Allgemeinen um den Faktor 2-10 teurer sind als ihre allgemein erhältliche Adäquate. Wasser: Leitungswasser, oder besser noch Destilliertes Wasser - ist gut dafür geeignet um Acrylfarben für Pinselarbeiten und fürs "Washing" zu verdünnen. Für Airbrush nicht so gut geeignet, da die Farbe stärker an Haftkraft verliert. Ebenfalls sehr gut dafür geeignet um Arbeitsgeräte (Airbrush, Pinsel) von noch nicht eingetrockneter Farbe zu reinigen. Brennspiritus: Zum verdünnen von Acrylfarbe für den Airbrush zu gebrauchen. Wenn mehrere Schichten Acrylfarbe übereinander gesprüht werden, sollte man es ca. 3:1 mit Wasser verdünnen, da der Brennspiritus auch schon getrocknete Farbe wieder anlöst. Brennspiritus auf einen feuchten Tuch eignen sich auch dazu getrocknete Acrylfarbe von einen Modell herunterzubekommen ohne die Oberfläche zu beschädigen. Isopropanol: Genau wie Brennspiritus - etwas teurer, aber im Allgemeinen auch besser, i.b. wenn es darum geht angetrocknete Farbe zu lösen. Terpentin: Ölartiges relativ neutrales Verdünnungsmittel für Emailfarbe (oder auch Ölfarbe), das auch gut dafür geeignet ist "schärferes" Lösungsmittel etwas in die Richtung Neutral zu verdünnen. (Terpentinersatz tut es auch, allerdings solltet ihr vorher ausprobieren wie es sich mit Plastik verträgt, da einige Terpentinersätze doch recht scharf sind und auch merkwürdige Nebenwirkungen haben können) Aceton: Ein Lösungsmittel um so gut wie jede Farbe entfernen zu können (wird u.a. auch in Nagellackentferner benutzt). Achtung, ausschließlich bei guter Durchlüftung, evtl. noch besser im freien benutzen, da es recht giftig und ziemlich schnell entflammbar ist. Gut dazu geeignet um angetrocknete Farbe ein einer Airbrush Düse zu lösen (Achtung, Dichtungsringe Sascha Kohlmann 19 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen und ähnliches vorher entfernen, sonst könnt ihr sie wegschmeißen, Gummi/Leder lösen sich fast sofort auf, und selbst Teflon sollte nicht zu lange drinnen bleiben) oder in Pinsel eingetrocknete Farbe zu entfernen. Nitro Verdünnung: Eine Universalverdünnung für alle Lösungsmittelhaltige Farben. Gut geeignet um eine Airbrushpistole durchzuspülen oder eine Düse einzulegen. Vor Gebrauch, i.b. bei Airbrush Pistolen durchspülen und Verdünnen mit Emailfarbe, am besten mit etwas Terpentin oder Terpentinersatz verdünnen. Bei zu starker Konzentration greift die Verdünnung in der Farbe das Plastik an des Modells an. Niemals noch flüssige Acrylfarbe damit verdünnen, da sie sonst ausflockt und eine gummiartige feste Konsistenz bekommt. Ebenfalls die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei Aceton, da es relativ giftig und leicht entzündlich ist. Kunstharzverdünner: Das Verdünnungsmittel für Emailfarben, sollte vor Verdünnung der Farbe allerdings mit Terpentin gemischt werden, da sie wie Nitroverdünnung das Plastik angreift. Ebenso geeignet um angetrocknete Farbe von Arbeitsgerät zu entfernen. Fließhilfe/Trockenverzögerer/Retarder: Von Gunze Sangyo gibt es mit "Mr. Retarder" (40ml, 4 EUR) eine Fließhilfe für Acrylfarben (einige Tropfen, max 10% beigeben), die dafür sorgt das die Oberflächenspannung der Farbe etwas abnimmt und sie nicht so schnell trocknen, was eine glattere Oberfläche erlaubt (selbst mit Pinsel und auch beim Airbrush verbessert es das Ergebnis ungemein). Der Verdünner von Tamiya (Thinner) enthält ebenso eine Zusatz der so wirkt. Der Verdünner von Revell (Color Mix/Airbrush Mix) soll auch eine Chemikalie dafür enthalten. Farbstandards: Da jeder Hersteller für seine Farben andere Nummern verwendet, ist es etwas kompliziert die "richtige" Farbe eines anderen Herstellers die ihr entspricht zu finden. Daher gibt es im Internet zahllose Farbvergleichstabellen die sage welche Farbe eines Herstellers denen eines anderen entspricht. Ebenso sind die meisten Modellbaufirmen dazu übergegangen neben den Nummern für bestimmte Farbmarken auch die die offiziellen Farbstandards anzugeben - die geläufigsten sind: FS - Federal Standard, wird für US Flugzeuge benutzt RLM - Reichs Luftfahrt Ministerium, wird für Deutsche WW2 Flugzeugen verwendet RAL - Reichsamt für Lieferbedingungen, deutsche Farbstandard, wird heute noch benutzt BS - British Standard - Englischer (United Kingdom) Farbstandard für Farben Sascha Kohlmann 20 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen Bemalung mit Pinsel Auf wenn ich mittlerweile einen Großteil der Arbeiten mit der Airbrush Pistole mache, benutze ich für kleine Details nach wie vor den guten alten (Nylon und Rothaarmarder) Pinsel. Im nachfolgenden Kapitel werden ich euch kurz die Grundtechniken anhand von Zinnfiguren (welche man aufgrund der geringen Größe eh nur mit den Pinsel bemalen kann) erklären - die gleichen Techniken lassen sich aber auch für normale Modelle verwenden. Ich empfehle für die Bemalung Wasser (oder zur Not auch Alkohol) basierende Acrylfarben, aber im Prinzip geht auch alles mit Email Farben, nur müsst ihr hier entsprechenden Verdünner und nicht Wasser nehmen müsst. Zu Beginn braucht ihr Grundierung Weiß (Primer) - Da Acrylfarben ziemlich schlecht auf Plastik oder Metall haften solltet ihr das Modell grundieren. Ral Partha und Games Workshop bieten hier spezielle Grundierung an, Tamiya nur komplette Sprühdosen, Gunze Hobby Color (H40) Grundierung ist keine, die Mr.Base Coat geht zwar, ist aber auf Lösungsmittelbasis (stinkt wie sonst was, Pinsel lässt sich nicht mit Wasser reinigen - aber ansonsten gut für das vorhaben geeignet). Zur Not tut es auch weiße Farbe, obwohl später evtl. die Farbe abblättern kann. Details findet in der Farbsektion Außerdem braucht ihr für das was ihr auch immer vorhabt einige Farben - für normale Fantasy Zinnfiguren empfehle ich folgende Farben: Weiß, Schwarz, Hautfarbe, Silber, Gold sowie ein Mittelstarkes Blau, Grün, Rot, Gelb, Grau und Braun Weniger Farben sind nicht zu empfehlen, man kann zwar so Sachen wie Grün, Hautfarbe, Grau oder Braun mischen, allerdings ist es auf dauer etwas nervig und man bekommt selten immer den gleichen Farbton wenn man später etwas nachbessern muss ... Mehr Farben sind nicht nötig, alles was ihr sonst noch braucht (meistens nur hellere oder dunklere Töne der oberen Grundtöne) lässt sich sehr leicht mischen. Wenn ihr keine normalen Zinnfiguren bemalt, sondern nur Batteltech Miniaturen oder normale Flugzeug, Panzer oder ähnliche Modell könnt ihr natürlich auf den einen oder anderen Farbton verzichten. Bzgl. Zinnfiguren gibt es auch spezielle Anfängersets die meistens eine Miniatur, Farben, Anleitung sowie einen Pinsel enthalten und etwas weniger kosten als die Farben alleine ... für Anfänger durchaus eine Investition wert ... Grundtechniken Grundlegendes: Eure Pinsel sind wie eure Kinder, behandelt sie gut. Sie werden meistens mit Sicherheitshüllen für die Borsten ausgeliefert, also benutzt sie auch. Wenn ihr malt, taucht den Pinsel nicht bis zum Anschlag in die Farbe sondern nur ein Drittel bis die Hälfte. Wenn ihr sie sauber macht stellt sie um Himmels willen nicht in den Topf mit Wasser sondern rührt kurz im Wasserglas rum und legt den Pinsel dann auf ein Taschentuch - stellt ihn nie in den Bottich. Sonst verbiegen sich die Borsten der Spitze und im schlimmsten Fall ruiniert ihr den Pinsel. Ebenso solltet ihr bevor ihr die Miniatur grundiert sie mit etwas warmen Seifenwasser und einer alten Zahnbürste von eventuellen Verunreinigungen (Trennmittel, Fingerfett, ect) reinigen ... Sascha Kohlmann 21 / 46
Miniaturen und Modellbau sowie die Bemalung derselbigen 1 Schritt: Grundierung Damit die Farbe besser haftet - Viel mehr Infos & Tipps als das was ich schon in der Farbsektion gesagt habe kann ich hier auch nicht sagen ... nehmt euch einen etwas dickeren Pinsel, taucht ihn in die Grundierung (nicht mehr als nur die Hälfte des Pinselkopfes eintauchen) und malt sämtliche Flächen der Figur an. Achtete darauf das die Grundierung nicht zu dick aufgetragen wird, lieber (nachdem die Farbe getrocknet ist) zwei dünne Schichten (je nach Grundierung mit Wasser oder Spezialverdünner verdünnen) als eine zu dicke die die feinen Konturen ausfüllt. Und zur Sicherheit will ich hier nochmal darauf hinweisen das Grundierung bzw. Primer im Normalfall keine weiße Farbe ist, sondern eine ganz andere Zusammensetzung hat und daher auch besser auf den Plastik oder Metall Figuren haftet, und einen Untergrund für eure gesamte folgende Arbeit darstellt. Wenn ihr nur weiße Farbe nehmt kann es schnell passieren das die Farbe am Ende großflächig wieder abbröckelt (oder wenn ihr Acrylfarben auf Alkoholbasis wie Tamiya nehmt kann es passieren das der Alkohol in der Farbe verbunden mit den Pinseldruck die normale Farbschicht wieder anlösen kann und aus rot auf weiß wird nun rosa) ... am besten ist es natürlich mit einer Airbrush Pistole, da so eine gleichmäßig glatte Grundierung hinbekommt (und wenn man mehrere Figuren bemalt geht dies mit einer Airbrushpistole natürlich wesentlich schneller), aber bei so kleinen Figuren ist es kein muss, da genügt auch ein Pinsel. 2 Schritt: Bemalung Auch dieser Schritt ist noch recht einfach, bemalt die verschiedenen Stellen der Figur mit den Farben wie sie später aussehen sollen. Viele Tipps geben kann man hier nicht, im Prinzip ist es nichts weiter als Malen nach Zahlen. Es ist allerdings ganz hilfreich sich schon vorher ungefähr zu überlegen welchen Teil der Figur man welche Farbe geben möchte und nicht zu dicke schichten sondern lieber zwei dünne auftragt - die Flächen müssen auch nicht vollkommen gleichstark deckend sein, es entsteht schon durch das normale auftragen ein kleiner Perspektivischer Effekt. Achtet darauf dass ihr diesen Schritt recht sorgfältig macht, da es praktisch das Fundament für den gesamten Rest darstellt. Ohne eine saubere Grundbemalung nützt euch der gesamte Rest nicht viel. Viele Tipps kann man hier nicht geben, achtet aber schon mal das die Grundfarben stimmen um euch die Arbeit in Zukunft zu erleichtern, generell ist es immer besser alles etwas dunkler zu machen als es am Ende aussehen soll, da aufhellen um einiges leichter ist. Evtl. noch ein Tipp zum Abschluss - benutzt für Klingenwaffen und sonstige Metallgesgenstände kein pures Silber (imho viel zu hell), sondern verdünnt sie mit einen dunklen Grau oder sogar Schwarz ungefähr im Verhältnis 2:1. Fortgeschrittene Techniken 3 Schritt: Inking/Wash Jetzt wird es etwas komplizierter, diese Technik eignet sich dazu Schatten von tiefer geleten Stellen hervorzuheben. i.B. für so Sachen wie Kettenhemden, Fell und Haare ist sie sehr gut geeignet. Ihr mischt eine Farbe etwas dunkler (z.B. etwas Schwarz beigeben) als die Grundfarbe und verdünnt sie soweit mit Wasser bis sie fast so flüssig ist wie Tinte (Daher auch der Name - Ink = Tinte) - diese tragt ihr nun über das Kettenhemd oder Fell auf und sie fließt in die Vertiefungen und hinterlässt dort einen sehr schönen plastischen Effekt einer tiefer gelegten Stelle. Die Farbe ist auch nicht richtig deckend sondern etwas transparent, so Sascha Kohlmann 22 / 46
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