Verschwunden oder doch nur übersehen? - Ornitho logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in ...

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Verschwunden oder doch nur übersehen? - Ornitho logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in ...
Honold, D. & Kronberger, J. (2021): Verschwunden oder doch nur übersehen? –
Ornithologische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca
saxatilis Meisner, 1804) in Vorarlberg in den Jahren 2019 und 2020.
inatura – Forschung online, 84: 9 S.

Verschwunden oder doch nur übersehen? – Ornitho­                                                                      Nr. 84 - 2021
logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns
(Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in Vorarlberg
in den Jahren 2019 und 2020
Daniel Honold1 & Johanna Kronberger2

1
  Daniel Honold, MSc
  Arnikaweg 2, D-87527 Sonthofen
  E-Mail: daniel.honold@gmx.de
2
  Johanna Kronberger, Bakk. Biol.
  Matthäus-Frick-Straße 15/2, A-6832 Sulz
  E-Mail: j_kronberger@gmx.at

Abstract

In 2019 and 2020, twelve study areas in Vorarlberg were surveyed to find occupied territories of Rock Partridge Alectoris graeca
saxatilis. The study areas were selected on the basis of historical findings and recent observations, which were obtained by dif­
ferent enquiries. In 2019 and 2020, at least nine territories of Rock Partridge were found in six different study areas. Four of the six
study areas were occupied by a single cock, in two areas, two and three territories were held respectively. The research turned up
a breeding record, too. The study’s conclusion indicates that the occurence of the Rock Partridge in Vorarlberg has been under­
estimated by now and that it inhabits much more areas in Vorarlberg than was known before this research.
Key words: Rock Partridge, Steinhuhn, Alectoris graeca saxatilis, Vorarlberg

Zusammenfassung                               dass das Steinhuhn in Vorarlberg wei-          wird, erreicht ihre nördliche Verbrei-
                                              ter verbreitet ist, als es die überschau-      tungsgrenze am Alpennordrand. Als
In den Jahren 2019 und 2020 wurden            baren Funde vor dieser Untersuchung            eher wärmeliebende Art bewohnt sie
zwölf Gebiete auf Vorkommen des               vermuten ließen. Dennoch sind weite-           hier vor allem süd- bis südostexpo-
­Alpensteinhuhns Alectoris graeca saxa­       re Untersuchungen notwendig.                   nierte, strukturreiche Hänge mit Ein-
 tilis untersucht. Die Grundlage für die                                                     zelbäumen, kurzrasigen Rücken und
 Auswahl der Untersuchungsgebiete                                                            im Frühjahr Lawinenbahnen (Knaus et
 bildeten historische Fundmeldun-             1 Einleitung                                   al. 2018).
 gen sowie rezente Nachweise, die im                                                         In Europa wird das Steinhuhn als po-
 Vorfeld recherchiert wurden. In den          Das Steinhuhn (Alectoris graeca) ist           tenziell gefährdet, in den EU-Staaten
 beiden Untersuchungsjahren wurden            ein mittelgroßer Hühnervogel, der              sogar als gefährdet eingestuft (BirdLife
 zusammenfassend mindestens neun              zur Familie der Glattfußhühner (Pha-           International 2015). Die Art wird zudem
 Reviere in sechs verschiedenen Gebie-        sianidae) gehört. Das rein europäische         im Anhang I der Vogelschutzricht­linie
 ten erfasst. In vier von sechs Gebieten      Verbreitungsgebiet der Art ist recht           der EU angeführt und steht damit
 wurde jeweils nur ein Revier erfasst,        groß. Innerhalb dessen werden drei             unter besonderem Schutz. Für Arten
 in zwei Gebieten wurden einmal zwei          Unterarten beschrieben, wovon die              dieses Anhangs müssen in den Mit-
 und einmal drei Reviere entdeckt. Wei-       Nominatform A. g. graeca den Balkan,           gliedsstaaten der Europäischen Union
 ters wurde auch ein Brutnachweis be-         A. g. whitakeri Sizilien und A. g. saxati­     Schutzgebiete ausgewiesen werden.
 kannt. Die Ergebnisse der Jahre 2019         lis die Alpen und den Apennin besie-           In Österreich wurde der Gefährdungs-
 und 2020 deuten darauf hin, dass der         delt (Hagemeijer & Blair 1997, Bauer et al.    status der Art in neuerer Zeit von »stark
 Bestand des Steinhuhns in Vorarlberg         2012). Die letztgenannte Unterart, die         gefährdet« auf »nicht gefährdet« her­
 bisher wohl unterschätzt wurde und           auch als Alpensteinhuhn bezeichnet             abgestuft, da davon ausgegangen

Eingereicht: 12.02.2021; Publiziert: 02.04.2021                                                                                       1
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wird, dass sich der Bestand nicht wei-      schirmfliegen, Extrem-Schiwandern),
ter verringert hat (Dvorak et al. 2017:     Aufstiegshilfen, klimatische Faktoren
29). Dennoch wird das Steinhuhn in          und Einschleppung von Parasiten
der »Liste der für den Vogelschutz pri-     durch das Aussetzen von gebietsfrem-
oritären Brutvögel« in die gelbe Kate-      den Arten (Kilzer et al. 2011). Die »Rote
gorie eingestuft, die Arten mit hoher       Liste der Brutvögel Vorarlbergs« führt
Priorität für den Naturschutz und da-       zusätzlich noch Lebensraumverlust,
mit einem fortwährenden Schutz- und         vermehrte ganzjährige Störungen,
Handlungsbedarf beinhaltet (Dvorak          Wiederbewaldung von Alpen und
et al. 2017: 24).                           große unbehütete Schafherden an
Über das rezente Vorkommen des              (Kilzer et al. 2002). Um besser abschät-
Steinhuhns in Vorarlberg ist allgemein      zen zu können, inwieweit diese Gefähr-
nur sehr wenig bekannt und so konn-         dungsursachen auch zu Bestandsein-
te dieser Art in der derzeit gültigen       brüchen bzw. zum Erlöschen einzelner
»Roten Liste gefährdeter Brutvögel          Populationen führen, braucht es daher
Vorarlbergs« kein Rote-Liste-Status         eine bessere Datengrundlage. Ziel der
zugeordnet werden, da die damalige          Arbeit ist es deshalb, eine Grundlage       Abb. 1: Männliches Steinhuhn (­Alectoris
Datengrundlage zur Einstufung des           zur besseren Einschätzung des Brut-         graeca saxatilis) in einem der Untersu­
Steinhuhns ungenügend war (Kilzer           zeitbestands sowie zum Status des           chungsgebiete im Jahr 2020 (Foto: J. Kron­
et al. 2002). Basierend auf fünf Beob-      Steinhuhns in Vorarlberg zu schaffen.       berger).
achtungen und einem geschätzten
landesweiten Bestand von 10-20 Brut-
paaren wurde das Steinhuhn in der           2 Material und Methode                      die brutzeitliche Verbreitung und zum
ersten Roten Liste von 1993 zunächst                                                    anderen Aussagen zum Brutstatus der
als »vom Aussterben bedroht« einge-         In einem ersten Schritt wurden mög-         Art in den einzelnen Erfassungsgebie-
stuft (Kilzer et al. 2002). Auch für den    lichst viele Daten zu aktuellen wie his-    ten zulassen. Oberstes Ziel der Erfas-
»Atlas der Brutvögel Vorarlbergs«, der      torischen Nachweisen des Steinhuhns         sung war es, Vorkommen des Stein-
den Kartierungszeitraum 2001-2008           aus Vorarlberg recherchiert. Hierzu         huhns in den ausgewählten Gebieten
umfasste, wurden insgesamt nur vier         wurden insbesondere die Daten der           nachzuweisen und im Speziellen feste
Nachweise der Art erbracht. Der Be-         inatura Erlebnis Naturschau GmbH            Reviere oder gar Brutnachweise fest-
stand wurde daher mangels Daten             (Dornbirn), von BirdLife Vorarlberg         zustellen.
auf weiterhin unbekannt eingestuft          und vom Onlineportal ornitho.at (Bird-      Zur Erfassung des Steinhuhns wurden
(Kilzer et al. 2011). Obwohl sich die       Life Österreich) zusammengetragen.          die bei Hafner (1994) und Andretzke et
Bestände des Steinhuhns seit dem            Weiters wurde in der verfügbaren Lite-      al. (2005) genannten Nachweismetho-
Ende der 1980er-Jahre im Alpenraum          ratur nach Hinweisen zu Vorkommen           den angewandt. Diese sehen in der
generell wieder in Zunahme befinden         der Art gesucht und zusätzlich wurden       Hauptsache die Zählung balzender
und zum Teil auch ehemals besetzte          Art- und Gebietskenner sowie Jagd-          Hähne sowie die Erfassung der häufig
Gebiete wiederbesiedelt werden (Lüps        ausübende befragt.                          geäußerten Rufreihen vor. Daneben
1994, Bauer & Berthold 1997, Bauer et al.   Im Anschluss an die Datenrecherche          wurde im Gelände auch auf indirekte
2009), liegen zum aktuellen Bestand         wurde eine Liste mit allen Gebieten         Nachweise wie Federn, Losungen oder
und somit auch zum Status des Stein-        erstellt, die sowohl ältere als auch neu-   Spuren geachtet. Da die Art im Brut-
huhns in Vorarlberg im Moment wei-          ere Nachweise beinhaltete. Im Rah-          gebiet für gewöhnlich sehr heimlich
terhin keine aussagekräftigen Daten         men der weiteren Projektvorbereitung        und aufgrund ihrer guten Tarnung nur
vor, die eine verlässliche Einstufung       wurden diese Gebiete dann weiter            sehr schwer zu beobachten ist, wur-
in der Roten Liste und eine Bestands-       eingegrenzt, sodass nur noch Gebiete        den die Untersuchungsgebiete bereits
schätzung des Vorarlberger Brutzeit-        mit Brutzeitnachweisen übrigblieben.        am Vorabend aufgesucht, damit eine
bestands zulassen.                          Als Brutzeit wurden hier vor allem die      Störung der Vögel möglichst vermie-
Das mögliche Gefährdungspotential           Monate März bis August angesehen.           den wird. Um die Hähne zum Rufen zu
der Art ist aber vermutlich groß, es        Der Fokus der Kartierung lag daher          animieren, wurde eine Klangattrappe
kann jedoch wegen fehlender Daten           insbesondere auf dem Erbringen von          eingesetzt. Dieser Einsatz wird in der
nicht beurteilt werden. So werden im        Nachweisen der Art in potenziellen          Literatur gemeinhin als sinnvoll und
»Atlas der Brutvögel Vorarlbergs« bei-      Brutgebieten sowie der Feststellung         zielführend zum Nachweis des Stein-
spielsweise folgende Gefahren auf-          besetzter Reviere während der Brut-         huhns erachtet (Andretzke et al. 2005,
gelistet: moderne Sportarten (Gleit-        zeit, die zum einen Aufschluss über         Clementi et al. 2008, Hafner 1994). In der

inatura – Forschung online 84 (2021)                                                                                            2
Verschwunden oder doch nur übersehen? - Ornitho logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in ...
Mittel bei etwa +1,3 °C. 2019 betrug
                                                                                            die Abweichung der Sonnenschein-
                                                                                            dauer sieben Prozent gegenüber
                                                                                            durchschnittlichen Jahren. Ebenfalls
                                                                                            sieben Prozent mehr Niederschläge
                                                                                            wurden 2019 in Vorarlberg verzeich-
                                                                                            net, wobei insbesondere der Juni
                                                                                            deutlich zu trocken war, und auch in
                                                                                            den Sommermonaten wurden unter-
                                                                                            durchschnittliche Niederschlagssum-
                                                                                            men festgestellt. Regenreicher waren
                                                                                            vor allem der Jänner und der Mai, wo-
                                                                                            bei die Niederschläge im Jänner große
                                                                                            Schneemengen mit sich brachten.
                                                                                            2020 war, wie bereits das Jahr 2019,
                                                                                            ebenfalls sehr warm und lag im Durch-
Abb. 2: Typische Losung des Steinhuhns (Alectoris graeca saxatilis). Charakteristisch ist   schnitt um +2,0 °C über dem klima-
die eingedrehte Form der Losungswalze, die überwiegend schwärzliche Färbung sowie           tologischen Mittel 1981-2010. 2020
das Fehlen von verholztem Pflanzenmaterial (Foto: J. Kronberger).                           war daher das fünftwärmste Jahr seit
                                                                                            Beginn der österreichischen Messauf-
Morgen- und Abenddämmerung wur-               im Bezirk Bregenz und sieben im Be-           zeichnungen und in den Bergen war
den dann – mit behördlicher Geneh-            zirk Bludenz) untersucht. In beiden Un-       es, gleichauf mit dem Jahr 2015, sogar
migung gemäß §§ 7 & 12 NSVO – aus             tersuchungsjahren wurden insgesamt            das wärmste Jahr seit Beginn der Auf-
guter Deckung heraus an geeigneten            zwölf verschiedene Gebiete kartiert.          zeichnungen. In den alpinen Regionen
Stellen im Untersuchungsgebiet kurz-          Daneben wurden auch alle weiteren,            lag das Temperaturmittel um +1,5 °C
zeitig Gesänge und Rufe von Stein-            im Rahmen der Kartierung des Stein-           über dem Klimamittel 1981-2010.
hühnern (z. B. vom Handy) abgespielt.         huhns entdeckten, naturschutzfach-            Insbesondere die Monate Januar, Fe-
Um neben dem allgemeinen Nachweis             lich wertgebenden Brutvogelarten              bruar, April, August und Dezember
der Art in einem Untersuchungsgebiet          erfasst. Da die Funddaten der Art sehr        lagen dabei über den langjährigen
auch Aussagen zur Anzahl der Reviere          sensibel sind, wird in der Folge davon        Temperaturmittelwerten. In Vorarl-
zu machen, wurde die Klangattrap-             abgesehen, die genauen Fundorte zu            berg lag die Abweichung zum Mittel
pe immer nur kurz eingesetzt, um              veröffentlichen.                              bei +1,2 °C. 2020 war äußerst sonnig
einerseits Beunruhigungen der Art                                                           mit neun Prozent mehr Sonnenschein
so gering wie möglich zu halten und                                                         gegenüber durchschnittlichen Jahren.
andererseits Doppelzählungen durch            3 Zum Witterungsverlauf in                    Die Niederschläge waren 2020 in Vor-
Mitzieheffekte bei zu häufigem Einsatz          den Untersuchungsjahren                     arlberg recht ausgeglichen (ca. minus
der Klangattrappe zu vermeiden.                 2019 und 2020                               neun Prozent), insbesondere Februar,
Im Rahmen der Kartierung wurde je-                                                          die Sommermonate Juni bis August,
des ausgewählte Gebiet mindestens             Das Jahr 2019 war eines der drei              September, Oktober und Dezember
zwei Mal begangen. Gebiete, in denen          wärmsten Jahre Österreichs seit Be-           waren jedoch niederschlagsreicher als
zur Paarungszeit ein Nachweis gelang,         ginn    der     Wetteraufzeichnungen          in durchschnittlichen Jahren (ZAMG
wurden im Sommer nochmals gezielt             (ZAMG 2021a). Im langjährigen Mittel          2021b).
begangen, um Hinweise auf mögliche            lag der Temperaturwert etwa 1,5 bis
Bruten zu erhalten. Gebiete ohne Brut-        1,7 °C über dem Referenzwert und
zeitnachweis wurden vor dem Hinter-           auch in den Gipfelregionen wurden             4 Ergebnisse
grund der ansteigenden Rufaktivität           Abweichungen von +1,3 °C gegen-
während der Bildung von Wintergrup-           über dem langjährigen Klimamittel             Nachweise
pen im Herbst nochmals kartiert, um           festgestellt. Insbesondere der Juni           Im Zuge der Erhebungen wurden
abweichend von der Brutzeit Hinweise          war mit einer Abweichung von +4,7 °C          im Jahr 2019 insgesamt mindestens
auf eine mögliche Besiedlung der Ge-          deutlich wärmer als in durchschnittli-        drei bis vier Reviere in drei Gebieten
biete zu erhalten. Insgesamt wurden           chen Jahren, und so war der Juni 2019         nachgewiesen. Im Jahr 2020 wurden
2019 fünf Gebiete (davon zwei im              sogar der wärmste Juni der 252-jäh-           dahingegen mindestens fünf bis acht
Bezirk Bregenz und drei im Bezirk Blu-        rigen Messgeschichte Österreichs. In          Reviere in fünf Gebieten festgestellt.
denz) und 2020 elf Gebiete (davon vier        Vorarlberg lag die Abweichung zum             In 2019 und 2020 wurden zusammen-

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Verschwunden oder doch nur übersehen? - Ornitho logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in ...
fassend mindestens neun Reviere in
                                                  Gebiet                           Jahr   Nachweis                             Anzahl Reviere     Status
sechs verschiedenen Gebieten erfasst.
In vier von sechs Gebieten wurde je-              Bludenz 1                        2019   1 rufendes Männchen                        0-1            A
weils nur ein Revier erfasst, in zwei             Bludenz 2                        2019   2 rufende Männchen                          2             B
                                                  Bludenz 3                        2019   6 Individuen                              Mind. 1         B
Gebieten wurden einmal zwei und                   Bludenz 2                        2020   3 rufende Männchen                          3             B
einmal drei Reviere entdeckt. Zur Brut-           Bludenz 3                        2020   1 rufendes Männchen                        0-1            B
zeit wurden in einem Gebiet maximal               Bludenz 4                        2020   1 rufendes Männchen sowie 1 Paar            2             B
drei Steinhühner (ein Paar und ein                Bludenz 5                        2020   1 rufendes Männchen                        0-1            A
                                                  Bregenz 1                        2020   1 rufendes Männchen                        0-1            A
Altvogel) gesehen, im Rahmen einer
herbstlichen Begehung wurden maxi-        Tab. 1: Übersicht über die Gebiete mit Nachweisen des Steinhuhns (Alectoris graeca
mal sechs Individuen beobachtet. Ein      ­saxatilis) in Vorarlberg in den Jahren 2019 und 2020 mit Angaben zur Art des Nachwei­
sicherer Brutnachweis wurde im Zuge       ses und zum Status im Untersuchungsgebiet (A = möglicherweise brütend / Brutzeit­
dieser Kartierung nicht erbracht, je-     feststellung, B = wahrscheinlich brütend / Brutverdacht).
doch wurde 2019 eine Jungvögel füh-
rende Henne in Vorarlberg beobachtet
                                                                 2200 - 2300
(Datenbank ornitho.at).
Der Brutzeitbestand kann somit für                               2100 - 2200
den Zweijahreszeitraum von 2019-
2020 mit mindestens neun Revieren                                2000 - 2100
                                          Höhenstufe (m ü. A.)

angegeben werden. Es ist zudem da-
                                                                 1900 - 2000
von auszugehen, dass die Art sich in
Vorarlberg auch fortpflanzt, worauf                              1800 - 1900
zum einen die in beiden Jahren be-
                                                                 1700 - 1800
siedelten Gebiete und zum anderen
der Nachweis einer Herbstgruppe                                  1600 - 1700
hindeuten. Zudem wurde ein sicherer
Brutnachweis erbracht und es wurde                                             0           1           2           3            4             5            6
                                                                                                     Anzahl Nachweise
in einem Gebiet ein Paar beobachtet.
                                          Abb. 3: Übersicht über die Höhenstufen, in denen Steinhühner (Alectoris graeca saxa­tilis)
Höhenstufen                               im Rahmen der Erfassungen 2019 und 2020 in Vorarlberg festgestellt wurden (n = 12).
Abbildung 2 veranschaulicht die Hö-
henstufen, in denen Steinhühner in        sein als bisher angenommen, insbe-                                  ältesten Berichte stammen dabei aus
den Jahren 2019 und 2020 in Vorarl-       sondere da die Ergebnisse dieses Pro-                               dem 17. Jahrhundert, nach denen die
berg im Rahmen dieser Untersuchung        jekts bereits im Bereich der Mindest-                               Herrschaft Bludenz Steinhühner häu-
nachgewiesen wurden. Der Großteil         bestandsschätzung von Kilzer et al.                                 fig als Federwildbret aß (Schleh 1616).
der Nachweise (n = 5) wurde hierbei in    (2002, 2011) liegen. Vor allem vor dem                              Auch noch Anfang des 20. Jahrhun-
einer Höhe zwischen 1.900 und 2.000       Hintergrund, dass die Art allgemein                                 derts war das Steinhuhn als Standvo-
m ü. A. nachgewiesen, weitere vier        nur sehr schwer zu erfassen ist, die                                gel weit verbreitet, jedoch z. B. nicht
Nachweise wurden zwischen 1.800           Ruffreudigkeit bei niedrigen Bestands-                              mehr am Pfänder zu finden (Bau 1907).
und 1.900 m ü. A. erbracht. Unter         dichten gering ist und dieses Projekt                               Bereits 1935 kam es vermutlich auf-
1.800 und über 2.000 m ü. A. wurden       nicht alle potenziell besiedelbaren Ge-                             grund mehrerer nasskalter Sommer zu
dahingegen nur wenige Steinhühner         biete Vorarlbergs abgedeckt hat, deu-                               einem starken Rückgang. Berichte von
beobachtet.                               ten die Ergebnisse stark darauf hin,                                Jägern lassen aber darauf schließen,
                                          dass das Steinhuhn in Vorarlberg wei-                               dass es in den Folgejahren wieder zu
                                          ter verbreitet ist, als es die überschau-                           einer Erholung der Population kam
5 Diskussion                              baren Funde vor dieser Untersuchung                                 ­(Kilzer et al. 2011). Bereits in den 1960er-­
                                          vermuten ließen.                                                     Jahren nahm der Bestand, der zu die-
Bestandsgröße                                                                                                  sem Zeitpunkt teilweise noch bejagt
Die Ergebnisse der Jahre 2019 und         Die Verbreitung des Steinhuhns in                                    wurde (Janetschek 1961), wiederum ab.
2020 lassen vermuten, dass der Brut-      Vorarlberg und im Nordalpenraum                                      Welche Auswirkungen die Aussetzung
zeitbestand des Steinhuhns in Vorarl-     Anhand historischer Literatur lässt sich                             von mehr als 400 gezüchteten Chu-
berg bisher unterschätzt wurde. Auf-      für Vorarlberg recht gut nachvollzie-                                karhühnern (Alectoris chukar) zur ver-
grund dessen müsste die Population        hen, dass es mehrmals zu Bestands-                                   meintlichen Stützung der Population
des Steinhuhns in Vorarlberg höher        rückgängen und -zunahmen kam. Die                                    Anfang der 80er-Jahre durch die Vorarl-

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berger Jägerschaft hatte (Jagdzeitung         Es ist daher wohl auch anzunehmen,          in Vorarlberg stellt wohl das Kanisfluh-
Nr. 5, 6/1982, Nr. 2/1983), ist nicht be-     dass das Steinhuhn historisch wie ak-       massiv dar. So wurden dort im Jahr
kannt. Laut der Beteiligten überlebten        tuell in Vorarlberg recht regelmäßig        2004 mehrfach rufende Steinhühner
viele Chukarhühner den ersten Winter          vorkam bzw. vorkommt, wobei die             gesehen und obwohl das Gebiet auf-
aber nicht (Kilzer et al. 2011). Zwischen     Bestände – wie wohl überall im Nord­        grund des Brutvorkommens des Stein-
den 1960er- und 1980er-Jahren fehlte          alpenraum – nie sehr hoch gewesen           rötels (Monticola saxatilis) und der
das Steinhuhn in vielen Gebieten der          sein dürften und zudem recht regel-         Möglichkeit für Steinhuhnsichtungen
Alpen völlig und erst seit dem Ende           mäßigen Bestandsschwankungen un-            von Ornithologen regelmäßig besucht
der 1980er-Jahre wurden im nörd-              terlegen haben, was sich sehr gut an        wird, dauerte es bis zum Jahr 2013,
lichen Alpenraum wieder vermehrt              den langjährigen Monitoringdaten            ehe hier ein weiterer Nachweis der Art
Beobachtungen von Steinhühnern                zum Steinhuhn aus der Schweiz erken-        gelang. Wiederum fünf Jahre später
bekannt (Bauer & Berthold 1997, Land-         nen lässt (Knaus et al. 2018). Wir gehen    wurde dort erst wieder nachweislich
mann & Lentner 2001, Lüps 1994). Über         daher davon aus, dass sich solche Be-       ein Steinhuhn gesichtet. Obwohl die
die tatsächliche Bestandsentwicklung          standsfluktuationen auch regelmäßig         Kanisfluh sowohl 2019 als auch 2020
in den letzten 40 Jahren ist aufgrund         auf den Brutbestand Vorarlbergs             mehrmals abgesucht wurde, wurde
der wenigen Nachweise und fehlen-             auswirken und dass die grenznahen           dort im Zuge des Projekts kein Nach-
der gezielter oder systematischer Kar-        Steinhuhnbestände der Schweiz als           weis erbracht. Aufgrund dessen wird
tierungen wohl keine genaue Aussage           Quellpopulation für die Bestände in         davon ausgegangen, dass das Ge-
möglich. Sehr ausführlich wurde die           Vorarlberg fungieren. Limitierend auf       biet um die Kanisfluh nur sporadisch
rezente Ausbreitung des Steinhuhns            den landesweiten Bestand wirken             vom Steinhuhn besiedelt wird. Ob
im Nordalpenraum aber von Bauer et            sich sicherlich auch die klimatischen       die dortige Besiedlung durch som-
al. (2009) aufgearbeitet und beschrie-        Bedingungen am Alpennordrand aus            mer- wie winterliche Freizeitnutzung
ben, welche eine Bestandserholung             und zudem erreicht das Verbreitungs-        beeinflusst wird, ist nicht bekannt.
und Arealausweitung seit den 1990er-          gebiet in Vorarlberg die nördliche          Anzunehmen ist wohl auch, dass die
Jahren für Gebiete am Nordalpenraum           Verbreitungsgrenze der Art, weshalb         Kanisfluh am Rand des geschlossenen
konstatieren konnten. So wurden seit          die Bestände hier insgesamt geringe-        Verbreitungsgebietes der Art liegt und
der (Wieder-)Entdeckung des Stein-            re Dichten gegenüber Bereichen im           somit wohl nur in Jahren mit hohen
huhns in Deutschland im Jahr 2002             Hauptverbreitungsgebiet aufweisen           Bestandsdichten besiedelt wird.
nahezu jährlich Steinhühner im bay-           dürften.
erischen Alpenraum nachgewiesen               Ein gutes Beispiel für die Bestands-        Bestandsdichte
(Bauer et al. 2009, Kratzer et al. 2010,      schwankungen und die periodische            Zbinden (1984) schließt aus mehreren
Weixler et al. 2014, Weixler et al. 2016,     Wiederbesiedlung von Brutgebieten           Kartierungen im Tessin auf eine Sied-
2017) und es gelang zwischenzeitlich
auch ein gesicherter Brutnachweis der
Art (Honold 2014). Aufgrund der dau-
erhaften Besetzung einzelner Reviere
sowie der Anwesenheit zur Brutzeit
und nicht zuletzt aufgrund des Brut-
nachweises wurde daraufhin der Sta-
tus des Steinhuhns in Deutschland
von ehemals »ausgestorben oder ver-
schollen« auf »extrem selten« geän-
dert und die Art wird nun wieder als
regelmäßiger bayerischer (und deut-
scher) Brutvogel geführt (Grüneberg et
al. 2015, Rödl et al. 2012). Auch für Tirol
liegen vereinzelte, neuere Brutzeit-
feststellungen des Steinhuhns aus po-
tenziell geeigneten Brutgebieten vor
(Hafner 2010, Landmann & Lentner 2001,
Lentner & Lehne 2015, 2016) und das
Verbreitungsgebiet des Steinhuhns in
der Schweiz grenzt ebenfalls an Vorarl-       Abb. 4: Steinhuhnpaar (Alectoris graeca saxatilis) im vermutlichen Brutgebiet im Jahr
berg an (Knaus et al. 2018).                  2020 (Foto: J. Kronberger).

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lungsdichte von 1,3-4,0 singenden
Hähnen/km² und Hess (1979) kam in
einer Untersuchung im Oberengadin
auf eine Dichte von 3,2 singenden
Hähnen je km². Gemäß den Daten des
schweizerischen      Brutvogelmonito-
rings kann die Siedlungsdichte in Jah-
ren mit hohen Beständen bis zu vier
Territorien/km² betragen, wobei es in
Jahren mit niedrigen Beständen auch
zu deutlich geringeren Siedlungsdich-
ten kommen kann. Daneben können
einzelne Gebiete in manchen Jahren
auch ganz verwaist sein (Knaus et al.
2018). Aufgrund der geringen Unter-
suchungstiefe auf den zumeist nur we-
nigen Hektar großen Untersuchungs-          Abb. 5: Steile, südexponierte, kurzrasige Hänge mit Einzelbäumen und Felsen werden
gebieten sind mögliche Angaben zur          bevorzugt besiedelt (Foto: D. Honold).
Siedlungsdichte, die in diesem Projekt
ermittelt wurden, nur wenig repräsen-
tativ. Im Großteil der Untersuchungs-
gebiete (n=4) wurden Einzelnachwei-
se singender Männchen erbracht und
nur in zwei Gebieten wurde mehr als
ein singender Hahn registriert.

Höhenstufen
In den Alpen besiedelt das Steinhuhn
bevorzugt die Höhenstufen zwischen
1.600 und 2.200 m, wobei einzelne Fa-
milien bis in etwa 2.900 m Höhe nach-
gewiesen wurden (Bauer et al. 2012,
Knaus et al. 2018). In Vorarlberg war die
Art noch bis Anfang des 20. Jahrhun-
derts zwischen 900 und 1.800 m als
Standvogel verbreitet, am Pfänder je-       Abb. 6: Habitatstrukturen eines Steinhuhnlebensraums in Vorarlberg (Foto: D. Honold).
doch schon ausgestorben (Bau 1907).
Nachweise unter 1.700 m und über            verschiedenen Lebensräumen, wie             schen den vom Birkhuhn (Lyrurus tetrix)
2.200 m wurden im Zuge der Kartie-          Geröllhalden, Felsbändern, kurz- und        genutzten subalpinen Zwergstrauch-
rung nicht erbracht. Für tieferliegende     langgrasigen        Rasengesellschaften     heiden und Latschengebüschen und
Bereiche wird vermutet, dass diese          sowie Zwergsträuchern, Bereichen            den vom Alpenschneehuhn (Lagopus
aufgrund von Nutzungsänderungen             mit offenem, trockenem Boden, lich-         muta) besiedelten alpinen, nordex-
und damit einhergehender Bewal-             ten Strauchgesellschaften und in der        ponierten Hängen mit Schneefeldern
dung oder Intensivierung sowie der          Nähe gelegenen Wasservorkommen.             und Blockschutthalden liegen. Über-
zunehmenden Störungen durch Frei-           Geschlossene Wälder werden hinge-           schneidungen der Lebensräume oder
zeitaktivitäten vom Steinhuhn gemie-        gen gemieden (Bauer et al. 2012, Glutz      einzelner Teillebensräume können je-
den werden.                                 von Blotzheim et al. 1994). Während der     doch vorkommen (Glutz von Blotzheim
                                            Kartierungen konnte in mehreren Ge-         et al. 1994), was auch im Rahmen der
Lebensräume                                 bieten beobachtet werden, dass Ein-         Erfassung beobachtet werden konnte.
Der bevorzugte Sommerlebensraum             zelbäume und Latschengebüsche als           So wurden in den Lebensräumen, in
des Steinhuhns in den Alpen besteht         Deckung und zur Nahrungssuche ge-           denen balzende oder rufende Schnee-
aus steilen, süd- bis südostexponier-       nutzt werden. Laut Glutz von Blotzheim      hühner angetroffen wurden, keine
ten Hängen über der Waldgrenze.             et al. (1994) besiedelt das Steinhuhn in    Steinhühner nachgewiesen. An den
Diese verfügen über ein Mosaik aus          den Alpen somit die Habitate, die zwi-      daneben liegenden südexponierten

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Hängen waren diese allerdings wie-
der zu finden. In manchen Gebieten
konnte man sogar gleichzeitig balzen-
de Birkhähne, rufende Schneehühner
und rufende Steinhühner nachweisen.

Lebensräume im Winter
Der limitierende Faktor für Steinhüh-
ner im Winter ist insbesondere die
Nahrungsverfügbarkeit, die vor allem
durch die Schneehöhe bestimmt wird
und somit Probleme für die Art birgt
(Lüps 2004). Hinzu kommt auch, dass
das Steinhuhn im Gegensatz zum
Schneehuhn, da es keine befiederten
Läufe besitzt, im Tiefschnee einsinkt
und diesen meidet. Hafner (1994) wies    Abb. 7: Strukturreiche, südexponierte Steilhänge kennzeichnen den Lebensraum des
in Kärnten beispielsweise anhand tele-   Steinhuhns (Alectoris graeca saxatilis) (Foto: J. Kronberger).
metrierter Steinhühner verschiedene
Überwinterungsstrategien nach. Ein
Teil der Populationen wich nach den
ersten starken Schneefällen im Herbst/
Winter in tiefere Lagen aus und suchte
dabei auch menschliche Strukturen
zur Nahrungssuche auf. Dabei legten
die Hühner Strecken von bis zu neun
Kilometern (horizontal) zurück (Hafner
1994). Dieses Verhalten kann so auch
aus den vorliegenden Daten abgelei-
tet werden. So gab es beispielsweise
eine Steinhuhnsichtung direkt über
dem Ortsgebiet von Thüringerberg,
die auf Schneeflucht zurückzuführen
ist (mündl. Mitteilung). Andere Popu-
lationen harren den Winter hingegen
in den Hochlagen aus und suchen auf      Abb. 8: Reliefierter Lebensraum des Steinhuhns in Vorarlberg (Foto: D. Honold).
windgefegten Rücken und in schnee-
freien Lawinenbahnen nach Nahrung        6 Ausblick
(Hafner 1994). Auch dieses Verhalten
konnte in Vorarlberg schon beobach-      Zwar konnte mit dieser Untersuchung            notwendig, weitere gezielte Kartie-
tet werden. Über das Überwinterungs-     nachgewiesen werden, dass das                  rungen sowie eine Modellierung der
verhalten der Steinhühner in Vorarl-     Steinhuhn in Vorarlberg weder aus-             potenziellen Lebensräume durchzu-
berg ist bis auf Zufallsfunde nichts     gestorben noch verschollen und vor-            führen. Um den Erhalt der Art sicher-
bekannt. Um mehr über die genutzten      aussichtlich sogar eine größere Popu-          zustellen, sollte insbesondere in den
Lebensräume des Steinhuhns in Vor-       lation vorhanden ist, als angenommen           Europaschutzgebieten der Bestand
arlberg herauszufinden, sind weitere     wurde (Kilzer et al. 2011), dennoch ist        besser untersucht werden. Ein Moni-
Untersuchungen notwendig und sinn-       über die Art, deren Verbreitung und            toring der Steinhuhnbestände in den
voll, insbesondere im Hinblick auf den   deren Bestand nach wie vor sehr we-            Natura-2000-Gebieten und in den in
Schutz der Art und ihrer Lebensräume.    nig bekannt. Auch über den Erhal-              diesem Projekt nachgewiesenen Brut-
                                         tungszustand dieser Anhang-I-Art               gebieten, insbesondere in solchen mit
                                         kann keine Aussage gemacht werden.             mehreren Revieren, sollte eingerichtet
                                         Aus diesem Grund ist es unbedingt              werden.

inatura – Forschung online 84 (2021)                                                                                        7
7 Dank                                                  BirdLife International (Ed.) (2015): European          Kilzer, R., Amann, G. & Kilzer, G. (2002): Rote
                                                             Red List of Birds. – 75 pp.; Luxembourg                Liste gefährdeter Brutvögel Vorarl-
Wir danken insbesondere der inatura                          (Office for Official Publications of the               bergs. – Rote Listen Vorarlbergs, 2: 254 S.,
Erlebnis Naturschau GmbH, Dornbirn,                          European Commission).                                  Dornbirn (Vorarlberger Naturschau).
für die finanzielle Unterstützung des                        doi 10.2779/975810                                Kilzer, R., Willi, G. & Kilzer, G. (2011): Atlas der
Projektes. Weiter bedanken wir uns                      Clementi, T., Stadler, M., Gerstgrasser, L. & Carmi-        Brutvögel Vorarlbergs. – 444 S. (104-
auch bei Dirk Ullrich vom Alpenzoo                           gnola,   G. (2008): Bericht über die Situa-            105); Hohenems (Bucher).
Innsbruck für die Bereitstellung von                         tion der Hühnervögel als Grundlage der            Knaus, P., Antoniazza, S., Wechsler, S., Guélat, J.,
Fotos von Alpenschneehuhn- und                               Abschussplanung. – 32 S. (19); (Amt für                Kéry, M., Strebel, N. & Sattler, T. (2018):
Steinhuhnlosung. Für die Unterstüt-                          Jagd und Fischerei & Südtiroler Jagd­                  Schweizer Brutvogelatlas 2013-2016.
zung der Kartierung vor Ort gilt Martin                      verband).                                              Verbreitung      und      Bestandsentwick-
Bösch, Edwin Kaufmann und Otmar                         Dvorak, M., Landmann, A., Teufelbauer, N.,                  lung der Vögel in der Schweiz und im
Meyer ein besonderer Dank. Ganz                              Wichmann, G., Berg, H.-M. & Probst, R.                 Fürstentum Liechtenstein. – 648 S.;
herzlich bedanken wir uns auch bei                           (2017): Erhaltungszustand und Gefähr-                  Sempach (Schweizerische Vogelwarte).
den Bezirkshauptmannschaften Bre-                            dungssituation der Brutvögel Öster-               Kratzer, D., Pielsticker, C. & Torkler, A. (2010):
genz und Bludenz für die Erteilung                           reichs: Rote Liste (5. Fassung) und Liste              Beobachtungen im Brutrevier eines
der Ausnahmebewilligung nach der                             für den Vogelschutz prioritärer Arten (1.              Steinhuhnpaares Alectoris graeca saxa­
Naturschutzverordnung. Nicht zuletzt                         Fassung). – Egretta, 55: 6-42.                         tilis in den Allgäuer Alpen – heimlicher
möchten wir uns auch bei den Mel-                       Glutz   von   Blotzheim, U. N. (Hrsg.), Bauer, K. M.        Rückkehrer oder übersehener Brutvo-
derinnen und Meldern bedanken, die                           & Bezzel, E. (Bearb.) (1994): Handbuch                 gel? – Otus, 2: 1-7.
Ihre Nachweise von Steinhuhnsichtun-                         der Vögel Mitteleuropas. Band 5: Galli-           Landmann, A. & Lentner, R. (2001): Die Brutvö-
gen in ornitho.at, bei BirdLife Vorarl-                      formes und Gruiformes. – 699 S.; Wies-                 gel Tirols. Bestand, Gefährdung, Schutz
berg, der inatura Erlebnis Naturschau                        baden (Aula).                                          und Rote Liste. – Berichte des natur-
GmbH oder bei uns direkt gemeldet                       Grüneberg, C., Bauer, H.-G., Haupt, H., Hüppop, O.,         wissenschaftlich-medizinischen Vereins
haben.                                                       Ryslavy, T. & Südbeck, P. (2015): Rote Liste           Innsbruck, Suppl. 14: 1-182.
                                                             der Brutvögel Deutschlands. 5. Fassung,           Lentner, R. & Lehne, F. (2015): Tiroler Brutvo-
                                                             30. November 2015. – Berichte zum                      gelatlas. Brutperiode 2014. Pilotphase.
8 Literatur                                                  ­Vogelschutz, 52: 19-67.                               Bezirk Reutte und Teile der Bezirke Lan-
                                                        Hafner, F. (1994): Das Steinhuhn in Kärnten.                deck, Imst, Innsbruck-Land und Lienz.
Andretzke, H., Schikore, T. & Schröder, K. (2005):           Ökologie, Verhalten und Lebensraum. –                  Bericht. – 88.S.; https://www.zobodat.at/
     Artsteckbrief Steinhuhn. – In: Südbeck,                 135 S.; Klagenfurt (Naturwissenschaftli-               pdf/Naturschutz-Tirol_21_0001-0088.
     P., Andretzke, H., Fischer, S., Gedeon, K.,             cher Verein für Kärnten).                              pdf (abgerufen am 09.02.2021).
     Schikore, T., Schröder, K. & Sudfeld, C.           Hafner, F. (2010): Zur Situation des Stein-            Lentner, R. & Lehne, F. (2016): Avifaunistische
     (Hrsg.): Methodenstandards zur Erfas-                   huhns Alectoris graeca saxatilis sowie                 Grundlagenkartierung der Bezirke Imst,
     sung der Brutvögel Deutschlands. –                      anderer für den Alpenraum bedeu-                       Landeck, Innsbruck-Stadt und Teilen
     792 S. (286-287); Radolfzell (Max-Plank-                tender Vogelarten im Gebiet des Piz                    von Innsbruck Land. Bericht. – 99 S.;
     Institut für Ornithologie, Vogelwarte                   Val Gronda, Gemeinde Ischgl. – Unter-                  https://www.zobodat.at/pdf/Natur-
     Radolfzell).                                            suchung im Auftrag der Umweltan-                       schutz-Tirol_18_0001-0099.pdf
Bau, A. (1907): Die Vögel Vorarlbergs. – 44.                 waltschaft Tirol: 21 S. [s. loc.].                     (abgerufen am 09.02.2021).
     Jahresbericht [des Vorarlberger Muse-              Hagemeijer, W. J. M. & Blair, M. J. (Eds.) (1997):     Lüps, P. (1994): Zeichnet sich für den Bestand
     um-Vereines] über das Jahr 1906: 242-                   The EBCC Atlas of European Breeding                    des Steinhuhns (Alectoris graeca) eine
     286.                                                    Birds. – 903 pp.; London (Poyser).                     Trendwende ab? – Der Ornithologische
Bauer, H.-G. & Berthold, P. (1997): Die Brut-           Hess, R. (1979): Zur Siedlungsdichte des                    Beobachter, 91: 25-30.
     vögel Mitteleuropas, Bestand und Ge-                    Steinhuhns im Oberengadin zwischen                Lüps, P. (2004): Schnee als limitierender Fak-
     fährdung. – 2. Aufl.: 716 S.; Wiesbaden                 Maloja und Silvaplana. – Der Ornitholo-                tor für das Steinhuhn Alectoris graeca in
     (Aula).                                                 gische Beobachter, 76: 41-43.                          den Schweizer Alpen - eine Übersicht. –
Bauer, H.-G., Bezzel, E. & Fiedler, W. (2012): Das      Honold, J. (2014): Brutnachweis des Alpen-                  Der Ornithologische Beobachter, 101:
     Kompendium der Vögel Mitteleuropas. –                   steinhuhns Alectoris graeca saxatilis in               295-306.
     3 Bd. (153-155); Wiebelsheim (Aula).                    den Allgäuer Hochalpen. – Otus, 5: 13-15.         Rödl, T., Rudolph, B.-U., Geiersberger, I., Weixler,
Bauer, H.-G., Fünfstück, H.-J., Lang, T., Weiss, I. &   Janetschek, H. (1961): Das Tierreich. – In: Ilg, K.         K. & Görgen, A. (2012): Atlas der Brut-
     Werth, H. (2009): Rezentes Vorkommen                    (Hrsg): Landes- und Volkskunde. Ge-                    vögel in Bayern. Verbreitung 2005 bis
     und Status des Steinhuhns Alectoris                     schichte, Wirtschaft und Kunst Vorarl-                 2009. – 256 S.; Stuttgart (Ulmer).
     graeca in Deutschland. – Limicola, 23(3):               bergs, Bd. 1: 244 S. (173-240); Innsbruck
     177-201.                                                (Wagner).

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Schleh, J. G. (1616): Die Emser Chronik des         ZAMG (Zentralanstalt   für   Meteorologie   und

    Johann Georg Schlehen von Rottweyl. –               Geodynamik) (2021a): 2019 eines der drei
    Faksimile-Druck 1980 des Originals von              wärmsten Jahre der Messgeschichte.
    1616: 74 S.; Lindau (Antiqua).                      https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/
Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Schwandner, J.          news/2019-eines-der-drei-waermsten-
    (2014): Seltene Brutvögel in Bayern                 jahre-der-messgeschichte
    2009-2013. 4. Bericht der Arbeitsge-                (abgerufen am 07.01.2021).
    meinschaft Seltene Brutvögel in Bayern.         ZAMG (Zentralanstalt   für   Meteorologie   und

    Teil I – Nichtsperlingsvögel. – Otus, 6:            Geodynamik) (2021b): 2020 war sehr
    11-80.                                              warm, nass und sonnig. https://www.
Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Biele, S. (2016):       zamg.ac.at/cms/de/klima/news/2020-
    Seltene Brutvögel in Bayern 2014-2015.              war-sehr-warm-nass-und-sonnig
    5. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Sel-             (abgerufen am 07.01.2021).
    tene Brutvögel in Bayern. – Otus, 8: 60-        Zbinden, N. (1984): Zur Verbreitung, Sied-
    116.                                                lungsdichte und Herbst-/Winternah-
Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Biele, S. (2017):       rung des Steinhuhns Alectoris graeca
    Seltene Brutvögel in Bayern 2016 &                  im Tessin. – Der Ornithologische
    2017. 6. Bericht der Arbeitsgemein-                 Beobachter, 81: 45-52.
    schaft Seltene Brutvögel in Bayern. –
    Otus, 9: 1-53.

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