Verschwunden oder doch nur übersehen? - Ornitho logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in ...
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Honold, D. & Kronberger, J. (2021): Verschwunden oder doch nur übersehen? – Ornithologische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in Vorarlberg in den Jahren 2019 und 2020. inatura – Forschung online, 84: 9 S. Verschwunden oder doch nur übersehen? – Ornitho Nr. 84 - 2021 logische Grundlagenkartierung des Alpensteinhuhns (Alectoris graeca saxatilis Meisner, 1804) in Vorarlberg in den Jahren 2019 und 2020 Daniel Honold1 & Johanna Kronberger2 1 Daniel Honold, MSc Arnikaweg 2, D-87527 Sonthofen E-Mail: daniel.honold@gmx.de 2 Johanna Kronberger, Bakk. Biol. Matthäus-Frick-Straße 15/2, A-6832 Sulz E-Mail: j_kronberger@gmx.at Abstract In 2019 and 2020, twelve study areas in Vorarlberg were surveyed to find occupied territories of Rock Partridge Alectoris graeca saxatilis. The study areas were selected on the basis of historical findings and recent observations, which were obtained by dif ferent enquiries. In 2019 and 2020, at least nine territories of Rock Partridge were found in six different study areas. Four of the six study areas were occupied by a single cock, in two areas, two and three territories were held respectively. The research turned up a breeding record, too. The study’s conclusion indicates that the occurence of the Rock Partridge in Vorarlberg has been under estimated by now and that it inhabits much more areas in Vorarlberg than was known before this research. Key words: Rock Partridge, Steinhuhn, Alectoris graeca saxatilis, Vorarlberg Zusammenfassung dass das Steinhuhn in Vorarlberg wei- wird, erreicht ihre nördliche Verbrei- ter verbreitet ist, als es die überschau- tungsgrenze am Alpennordrand. Als In den Jahren 2019 und 2020 wurden baren Funde vor dieser Untersuchung eher wärmeliebende Art bewohnt sie zwölf Gebiete auf Vorkommen des vermuten ließen. Dennoch sind weite- hier vor allem süd- bis südostexpo- Alpensteinhuhns Alectoris graeca saxa re Untersuchungen notwendig. nierte, strukturreiche Hänge mit Ein- tilis untersucht. Die Grundlage für die zelbäumen, kurzrasigen Rücken und Auswahl der Untersuchungsgebiete im Frühjahr Lawinenbahnen (Knaus et bildeten historische Fundmeldun- 1 Einleitung al. 2018). gen sowie rezente Nachweise, die im In Europa wird das Steinhuhn als po- Vorfeld recherchiert wurden. In den Das Steinhuhn (Alectoris graeca) ist tenziell gefährdet, in den EU-Staaten beiden Untersuchungsjahren wurden ein mittelgroßer Hühnervogel, der sogar als gefährdet eingestuft (BirdLife zusammenfassend mindestens neun zur Familie der Glattfußhühner (Pha- International 2015). Die Art wird zudem Reviere in sechs verschiedenen Gebie- sianidae) gehört. Das rein europäische im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie ten erfasst. In vier von sechs Gebieten Verbreitungsgebiet der Art ist recht der EU angeführt und steht damit wurde jeweils nur ein Revier erfasst, groß. Innerhalb dessen werden drei unter besonderem Schutz. Für Arten in zwei Gebieten wurden einmal zwei Unterarten beschrieben, wovon die dieses Anhangs müssen in den Mit- und einmal drei Reviere entdeckt. Wei- Nominatform A. g. graeca den Balkan, gliedsstaaten der Europäischen Union ters wurde auch ein Brutnachweis be- A. g. whitakeri Sizilien und A. g. saxati Schutzgebiete ausgewiesen werden. kannt. Die Ergebnisse der Jahre 2019 lis die Alpen und den Apennin besie- In Österreich wurde der Gefährdungs- und 2020 deuten darauf hin, dass der delt (Hagemeijer & Blair 1997, Bauer et al. status der Art in neuerer Zeit von »stark Bestand des Steinhuhns in Vorarlberg 2012). Die letztgenannte Unterart, die gefährdet« auf »nicht gefährdet« her bisher wohl unterschätzt wurde und auch als Alpensteinhuhn bezeichnet abgestuft, da davon ausgegangen Eingereicht: 12.02.2021; Publiziert: 02.04.2021 1
wird, dass sich der Bestand nicht wei- schirmfliegen, Extrem-Schiwandern), ter verringert hat (Dvorak et al. 2017: Aufstiegshilfen, klimatische Faktoren 29). Dennoch wird das Steinhuhn in und Einschleppung von Parasiten der »Liste der für den Vogelschutz pri- durch das Aussetzen von gebietsfrem- oritären Brutvögel« in die gelbe Kate- den Arten (Kilzer et al. 2011). Die »Rote gorie eingestuft, die Arten mit hoher Liste der Brutvögel Vorarlbergs« führt Priorität für den Naturschutz und da- zusätzlich noch Lebensraumverlust, mit einem fortwährenden Schutz- und vermehrte ganzjährige Störungen, Handlungsbedarf beinhaltet (Dvorak Wiederbewaldung von Alpen und et al. 2017: 24). große unbehütete Schafherden an Über das rezente Vorkommen des (Kilzer et al. 2002). Um besser abschät- Steinhuhns in Vorarlberg ist allgemein zen zu können, inwieweit diese Gefähr- nur sehr wenig bekannt und so konn- dungsursachen auch zu Bestandsein- te dieser Art in der derzeit gültigen brüchen bzw. zum Erlöschen einzelner »Roten Liste gefährdeter Brutvögel Populationen führen, braucht es daher Vorarlbergs« kein Rote-Liste-Status eine bessere Datengrundlage. Ziel der zugeordnet werden, da die damalige Arbeit ist es deshalb, eine Grundlage Abb. 1: Männliches Steinhuhn (Alectoris Datengrundlage zur Einstufung des zur besseren Einschätzung des Brut- graeca saxatilis) in einem der Untersu Steinhuhns ungenügend war (Kilzer zeitbestands sowie zum Status des chungsgebiete im Jahr 2020 (Foto: J. Kron et al. 2002). Basierend auf fünf Beob- Steinhuhns in Vorarlberg zu schaffen. berger). achtungen und einem geschätzten landesweiten Bestand von 10-20 Brut- paaren wurde das Steinhuhn in der 2 Material und Methode die brutzeitliche Verbreitung und zum ersten Roten Liste von 1993 zunächst anderen Aussagen zum Brutstatus der als »vom Aussterben bedroht« einge- In einem ersten Schritt wurden mög- Art in den einzelnen Erfassungsgebie- stuft (Kilzer et al. 2002). Auch für den lichst viele Daten zu aktuellen wie his- ten zulassen. Oberstes Ziel der Erfas- »Atlas der Brutvögel Vorarlbergs«, der torischen Nachweisen des Steinhuhns sung war es, Vorkommen des Stein- den Kartierungszeitraum 2001-2008 aus Vorarlberg recherchiert. Hierzu huhns in den ausgewählten Gebieten umfasste, wurden insgesamt nur vier wurden insbesondere die Daten der nachzuweisen und im Speziellen feste Nachweise der Art erbracht. Der Be- inatura Erlebnis Naturschau GmbH Reviere oder gar Brutnachweise fest- stand wurde daher mangels Daten (Dornbirn), von BirdLife Vorarlberg zustellen. auf weiterhin unbekannt eingestuft und vom Onlineportal ornitho.at (Bird- Zur Erfassung des Steinhuhns wurden (Kilzer et al. 2011). Obwohl sich die Life Österreich) zusammengetragen. die bei Hafner (1994) und Andretzke et Bestände des Steinhuhns seit dem Weiters wurde in der verfügbaren Lite- al. (2005) genannten Nachweismetho- Ende der 1980er-Jahre im Alpenraum ratur nach Hinweisen zu Vorkommen den angewandt. Diese sehen in der generell wieder in Zunahme befinden der Art gesucht und zusätzlich wurden Hauptsache die Zählung balzender und zum Teil auch ehemals besetzte Art- und Gebietskenner sowie Jagd- Hähne sowie die Erfassung der häufig Gebiete wiederbesiedelt werden (Lüps ausübende befragt. geäußerten Rufreihen vor. Daneben 1994, Bauer & Berthold 1997, Bauer et al. Im Anschluss an die Datenrecherche wurde im Gelände auch auf indirekte 2009), liegen zum aktuellen Bestand wurde eine Liste mit allen Gebieten Nachweise wie Federn, Losungen oder und somit auch zum Status des Stein- erstellt, die sowohl ältere als auch neu- Spuren geachtet. Da die Art im Brut- huhns in Vorarlberg im Moment wei- ere Nachweise beinhaltete. Im Rah- gebiet für gewöhnlich sehr heimlich terhin keine aussagekräftigen Daten men der weiteren Projektvorbereitung und aufgrund ihrer guten Tarnung nur vor, die eine verlässliche Einstufung wurden diese Gebiete dann weiter sehr schwer zu beobachten ist, wur- in der Roten Liste und eine Bestands- eingegrenzt, sodass nur noch Gebiete den die Untersuchungsgebiete bereits schätzung des Vorarlberger Brutzeit- mit Brutzeitnachweisen übrigblieben. am Vorabend aufgesucht, damit eine bestands zulassen. Als Brutzeit wurden hier vor allem die Störung der Vögel möglichst vermie- Das mögliche Gefährdungspotential Monate März bis August angesehen. den wird. Um die Hähne zum Rufen zu der Art ist aber vermutlich groß, es Der Fokus der Kartierung lag daher animieren, wurde eine Klangattrappe kann jedoch wegen fehlender Daten insbesondere auf dem Erbringen von eingesetzt. Dieser Einsatz wird in der nicht beurteilt werden. So werden im Nachweisen der Art in potenziellen Literatur gemeinhin als sinnvoll und »Atlas der Brutvögel Vorarlbergs« bei- Brutgebieten sowie der Feststellung zielführend zum Nachweis des Stein- spielsweise folgende Gefahren auf- besetzter Reviere während der Brut- huhns erachtet (Andretzke et al. 2005, gelistet: moderne Sportarten (Gleit- zeit, die zum einen Aufschluss über Clementi et al. 2008, Hafner 1994). In der inatura – Forschung online 84 (2021) 2
Mittel bei etwa +1,3 °C. 2019 betrug die Abweichung der Sonnenschein- dauer sieben Prozent gegenüber durchschnittlichen Jahren. Ebenfalls sieben Prozent mehr Niederschläge wurden 2019 in Vorarlberg verzeich- net, wobei insbesondere der Juni deutlich zu trocken war, und auch in den Sommermonaten wurden unter- durchschnittliche Niederschlagssum- men festgestellt. Regenreicher waren vor allem der Jänner und der Mai, wo- bei die Niederschläge im Jänner große Schneemengen mit sich brachten. 2020 war, wie bereits das Jahr 2019, ebenfalls sehr warm und lag im Durch- Abb. 2: Typische Losung des Steinhuhns (Alectoris graeca saxatilis). Charakteristisch ist schnitt um +2,0 °C über dem klima- die eingedrehte Form der Losungswalze, die überwiegend schwärzliche Färbung sowie tologischen Mittel 1981-2010. 2020 das Fehlen von verholztem Pflanzenmaterial (Foto: J. Kronberger). war daher das fünftwärmste Jahr seit Beginn der österreichischen Messauf- Morgen- und Abenddämmerung wur- im Bezirk Bregenz und sieben im Be- zeichnungen und in den Bergen war den dann – mit behördlicher Geneh- zirk Bludenz) untersucht. In beiden Un- es, gleichauf mit dem Jahr 2015, sogar migung gemäß §§ 7 & 12 NSVO – aus tersuchungsjahren wurden insgesamt das wärmste Jahr seit Beginn der Auf- guter Deckung heraus an geeigneten zwölf verschiedene Gebiete kartiert. zeichnungen. In den alpinen Regionen Stellen im Untersuchungsgebiet kurz- Daneben wurden auch alle weiteren, lag das Temperaturmittel um +1,5 °C zeitig Gesänge und Rufe von Stein- im Rahmen der Kartierung des Stein- über dem Klimamittel 1981-2010. hühnern (z. B. vom Handy) abgespielt. huhns entdeckten, naturschutzfach- Insbesondere die Monate Januar, Fe- Um neben dem allgemeinen Nachweis lich wertgebenden Brutvogelarten bruar, April, August und Dezember der Art in einem Untersuchungsgebiet erfasst. Da die Funddaten der Art sehr lagen dabei über den langjährigen auch Aussagen zur Anzahl der Reviere sensibel sind, wird in der Folge davon Temperaturmittelwerten. In Vorarl- zu machen, wurde die Klangattrap- abgesehen, die genauen Fundorte zu berg lag die Abweichung zum Mittel pe immer nur kurz eingesetzt, um veröffentlichen. bei +1,2 °C. 2020 war äußerst sonnig einerseits Beunruhigungen der Art mit neun Prozent mehr Sonnenschein so gering wie möglich zu halten und gegenüber durchschnittlichen Jahren. andererseits Doppelzählungen durch 3 Zum Witterungsverlauf in Die Niederschläge waren 2020 in Vor- Mitzieheffekte bei zu häufigem Einsatz den Untersuchungsjahren arlberg recht ausgeglichen (ca. minus der Klangattrappe zu vermeiden. 2019 und 2020 neun Prozent), insbesondere Februar, Im Rahmen der Kartierung wurde je- die Sommermonate Juni bis August, des ausgewählte Gebiet mindestens Das Jahr 2019 war eines der drei September, Oktober und Dezember zwei Mal begangen. Gebiete, in denen wärmsten Jahre Österreichs seit Be- waren jedoch niederschlagsreicher als zur Paarungszeit ein Nachweis gelang, ginn der Wetteraufzeichnungen in durchschnittlichen Jahren (ZAMG wurden im Sommer nochmals gezielt (ZAMG 2021a). Im langjährigen Mittel 2021b). begangen, um Hinweise auf mögliche lag der Temperaturwert etwa 1,5 bis Bruten zu erhalten. Gebiete ohne Brut- 1,7 °C über dem Referenzwert und zeitnachweis wurden vor dem Hinter- auch in den Gipfelregionen wurden 4 Ergebnisse grund der ansteigenden Rufaktivität Abweichungen von +1,3 °C gegen- während der Bildung von Wintergrup- über dem langjährigen Klimamittel Nachweise pen im Herbst nochmals kartiert, um festgestellt. Insbesondere der Juni Im Zuge der Erhebungen wurden abweichend von der Brutzeit Hinweise war mit einer Abweichung von +4,7 °C im Jahr 2019 insgesamt mindestens auf eine mögliche Besiedlung der Ge- deutlich wärmer als in durchschnittli- drei bis vier Reviere in drei Gebieten biete zu erhalten. Insgesamt wurden chen Jahren, und so war der Juni 2019 nachgewiesen. Im Jahr 2020 wurden 2019 fünf Gebiete (davon zwei im sogar der wärmste Juni der 252-jäh- dahingegen mindestens fünf bis acht Bezirk Bregenz und drei im Bezirk Blu- rigen Messgeschichte Österreichs. In Reviere in fünf Gebieten festgestellt. denz) und 2020 elf Gebiete (davon vier Vorarlberg lag die Abweichung zum In 2019 und 2020 wurden zusammen- inatura – Forschung online 84 (2021) 3
fassend mindestens neun Reviere in Gebiet Jahr Nachweis Anzahl Reviere Status sechs verschiedenen Gebieten erfasst. In vier von sechs Gebieten wurde je- Bludenz 1 2019 1 rufendes Männchen 0-1 A weils nur ein Revier erfasst, in zwei Bludenz 2 2019 2 rufende Männchen 2 B Bludenz 3 2019 6 Individuen Mind. 1 B Gebieten wurden einmal zwei und Bludenz 2 2020 3 rufende Männchen 3 B einmal drei Reviere entdeckt. Zur Brut- Bludenz 3 2020 1 rufendes Männchen 0-1 B zeit wurden in einem Gebiet maximal Bludenz 4 2020 1 rufendes Männchen sowie 1 Paar 2 B drei Steinhühner (ein Paar und ein Bludenz 5 2020 1 rufendes Männchen 0-1 A Bregenz 1 2020 1 rufendes Männchen 0-1 A Altvogel) gesehen, im Rahmen einer herbstlichen Begehung wurden maxi- Tab. 1: Übersicht über die Gebiete mit Nachweisen des Steinhuhns (Alectoris graeca mal sechs Individuen beobachtet. Ein saxatilis) in Vorarlberg in den Jahren 2019 und 2020 mit Angaben zur Art des Nachwei sicherer Brutnachweis wurde im Zuge ses und zum Status im Untersuchungsgebiet (A = möglicherweise brütend / Brutzeit dieser Kartierung nicht erbracht, je- feststellung, B = wahrscheinlich brütend / Brutverdacht). doch wurde 2019 eine Jungvögel füh- rende Henne in Vorarlberg beobachtet 2200 - 2300 (Datenbank ornitho.at). Der Brutzeitbestand kann somit für 2100 - 2200 den Zweijahreszeitraum von 2019- 2020 mit mindestens neun Revieren 2000 - 2100 Höhenstufe (m ü. A.) angegeben werden. Es ist zudem da- 1900 - 2000 von auszugehen, dass die Art sich in Vorarlberg auch fortpflanzt, worauf 1800 - 1900 zum einen die in beiden Jahren be- 1700 - 1800 siedelten Gebiete und zum anderen der Nachweis einer Herbstgruppe 1600 - 1700 hindeuten. Zudem wurde ein sicherer Brutnachweis erbracht und es wurde 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl Nachweise in einem Gebiet ein Paar beobachtet. Abb. 3: Übersicht über die Höhenstufen, in denen Steinhühner (Alectoris graeca saxatilis) Höhenstufen im Rahmen der Erfassungen 2019 und 2020 in Vorarlberg festgestellt wurden (n = 12). Abbildung 2 veranschaulicht die Hö- henstufen, in denen Steinhühner in sein als bisher angenommen, insbe- ältesten Berichte stammen dabei aus den Jahren 2019 und 2020 in Vorarl- sondere da die Ergebnisse dieses Pro- dem 17. Jahrhundert, nach denen die berg im Rahmen dieser Untersuchung jekts bereits im Bereich der Mindest- Herrschaft Bludenz Steinhühner häu- nachgewiesen wurden. Der Großteil bestandsschätzung von Kilzer et al. fig als Federwildbret aß (Schleh 1616). der Nachweise (n = 5) wurde hierbei in (2002, 2011) liegen. Vor allem vor dem Auch noch Anfang des 20. Jahrhun- einer Höhe zwischen 1.900 und 2.000 Hintergrund, dass die Art allgemein derts war das Steinhuhn als Standvo- m ü. A. nachgewiesen, weitere vier nur sehr schwer zu erfassen ist, die gel weit verbreitet, jedoch z. B. nicht Nachweise wurden zwischen 1.800 Ruffreudigkeit bei niedrigen Bestands- mehr am Pfänder zu finden (Bau 1907). und 1.900 m ü. A. erbracht. Unter dichten gering ist und dieses Projekt Bereits 1935 kam es vermutlich auf- 1.800 und über 2.000 m ü. A. wurden nicht alle potenziell besiedelbaren Ge- grund mehrerer nasskalter Sommer zu dahingegen nur wenige Steinhühner biete Vorarlbergs abgedeckt hat, deu- einem starken Rückgang. Berichte von beobachtet. ten die Ergebnisse stark darauf hin, Jägern lassen aber darauf schließen, dass das Steinhuhn in Vorarlberg wei- dass es in den Folgejahren wieder zu ter verbreitet ist, als es die überschau- einer Erholung der Population kam 5 Diskussion baren Funde vor dieser Untersuchung (Kilzer et al. 2011). Bereits in den 1960er- vermuten ließen. Jahren nahm der Bestand, der zu die- Bestandsgröße sem Zeitpunkt teilweise noch bejagt Die Ergebnisse der Jahre 2019 und Die Verbreitung des Steinhuhns in wurde (Janetschek 1961), wiederum ab. 2020 lassen vermuten, dass der Brut- Vorarlberg und im Nordalpenraum Welche Auswirkungen die Aussetzung zeitbestand des Steinhuhns in Vorarl- Anhand historischer Literatur lässt sich von mehr als 400 gezüchteten Chu- berg bisher unterschätzt wurde. Auf- für Vorarlberg recht gut nachvollzie- karhühnern (Alectoris chukar) zur ver- grund dessen müsste die Population hen, dass es mehrmals zu Bestands- meintlichen Stützung der Population des Steinhuhns in Vorarlberg höher rückgängen und -zunahmen kam. Die Anfang der 80er-Jahre durch die Vorarl- inatura – Forschung online 84 (2021) 4
berger Jägerschaft hatte (Jagdzeitung Es ist daher wohl auch anzunehmen, in Vorarlberg stellt wohl das Kanisfluh- Nr. 5, 6/1982, Nr. 2/1983), ist nicht be- dass das Steinhuhn historisch wie ak- massiv dar. So wurden dort im Jahr kannt. Laut der Beteiligten überlebten tuell in Vorarlberg recht regelmäßig 2004 mehrfach rufende Steinhühner viele Chukarhühner den ersten Winter vorkam bzw. vorkommt, wobei die gesehen und obwohl das Gebiet auf- aber nicht (Kilzer et al. 2011). Zwischen Bestände – wie wohl überall im Nord grund des Brutvorkommens des Stein- den 1960er- und 1980er-Jahren fehlte alpenraum – nie sehr hoch gewesen rötels (Monticola saxatilis) und der das Steinhuhn in vielen Gebieten der sein dürften und zudem recht regel- Möglichkeit für Steinhuhnsichtungen Alpen völlig und erst seit dem Ende mäßigen Bestandsschwankungen un- von Ornithologen regelmäßig besucht der 1980er-Jahre wurden im nörd- terlegen haben, was sich sehr gut an wird, dauerte es bis zum Jahr 2013, lichen Alpenraum wieder vermehrt den langjährigen Monitoringdaten ehe hier ein weiterer Nachweis der Art Beobachtungen von Steinhühnern zum Steinhuhn aus der Schweiz erken- gelang. Wiederum fünf Jahre später bekannt (Bauer & Berthold 1997, Land- nen lässt (Knaus et al. 2018). Wir gehen wurde dort erst wieder nachweislich mann & Lentner 2001, Lüps 1994). Über daher davon aus, dass sich solche Be- ein Steinhuhn gesichtet. Obwohl die die tatsächliche Bestandsentwicklung standsfluktuationen auch regelmäßig Kanisfluh sowohl 2019 als auch 2020 in den letzten 40 Jahren ist aufgrund auf den Brutbestand Vorarlbergs mehrmals abgesucht wurde, wurde der wenigen Nachweise und fehlen- auswirken und dass die grenznahen dort im Zuge des Projekts kein Nach- der gezielter oder systematischer Kar- Steinhuhnbestände der Schweiz als weis erbracht. Aufgrund dessen wird tierungen wohl keine genaue Aussage Quellpopulation für die Bestände in davon ausgegangen, dass das Ge- möglich. Sehr ausführlich wurde die Vorarlberg fungieren. Limitierend auf biet um die Kanisfluh nur sporadisch rezente Ausbreitung des Steinhuhns den landesweiten Bestand wirken vom Steinhuhn besiedelt wird. Ob im Nordalpenraum aber von Bauer et sich sicherlich auch die klimatischen die dortige Besiedlung durch som- al. (2009) aufgearbeitet und beschrie- Bedingungen am Alpennordrand aus mer- wie winterliche Freizeitnutzung ben, welche eine Bestandserholung und zudem erreicht das Verbreitungs- beeinflusst wird, ist nicht bekannt. und Arealausweitung seit den 1990er- gebiet in Vorarlberg die nördliche Anzunehmen ist wohl auch, dass die Jahren für Gebiete am Nordalpenraum Verbreitungsgrenze der Art, weshalb Kanisfluh am Rand des geschlossenen konstatieren konnten. So wurden seit die Bestände hier insgesamt geringe- Verbreitungsgebietes der Art liegt und der (Wieder-)Entdeckung des Stein- re Dichten gegenüber Bereichen im somit wohl nur in Jahren mit hohen huhns in Deutschland im Jahr 2002 Hauptverbreitungsgebiet aufweisen Bestandsdichten besiedelt wird. nahezu jährlich Steinhühner im bay- dürften. erischen Alpenraum nachgewiesen Ein gutes Beispiel für die Bestands- Bestandsdichte (Bauer et al. 2009, Kratzer et al. 2010, schwankungen und die periodische Zbinden (1984) schließt aus mehreren Weixler et al. 2014, Weixler et al. 2016, Wiederbesiedlung von Brutgebieten Kartierungen im Tessin auf eine Sied- 2017) und es gelang zwischenzeitlich auch ein gesicherter Brutnachweis der Art (Honold 2014). Aufgrund der dau- erhaften Besetzung einzelner Reviere sowie der Anwesenheit zur Brutzeit und nicht zuletzt aufgrund des Brut- nachweises wurde daraufhin der Sta- tus des Steinhuhns in Deutschland von ehemals »ausgestorben oder ver- schollen« auf »extrem selten« geän- dert und die Art wird nun wieder als regelmäßiger bayerischer (und deut- scher) Brutvogel geführt (Grüneberg et al. 2015, Rödl et al. 2012). Auch für Tirol liegen vereinzelte, neuere Brutzeit- feststellungen des Steinhuhns aus po- tenziell geeigneten Brutgebieten vor (Hafner 2010, Landmann & Lentner 2001, Lentner & Lehne 2015, 2016) und das Verbreitungsgebiet des Steinhuhns in der Schweiz grenzt ebenfalls an Vorarl- Abb. 4: Steinhuhnpaar (Alectoris graeca saxatilis) im vermutlichen Brutgebiet im Jahr berg an (Knaus et al. 2018). 2020 (Foto: J. Kronberger). inatura – Forschung online 84 (2021) 5
lungsdichte von 1,3-4,0 singenden Hähnen/km² und Hess (1979) kam in einer Untersuchung im Oberengadin auf eine Dichte von 3,2 singenden Hähnen je km². Gemäß den Daten des schweizerischen Brutvogelmonito- rings kann die Siedlungsdichte in Jah- ren mit hohen Beständen bis zu vier Territorien/km² betragen, wobei es in Jahren mit niedrigen Beständen auch zu deutlich geringeren Siedlungsdich- ten kommen kann. Daneben können einzelne Gebiete in manchen Jahren auch ganz verwaist sein (Knaus et al. 2018). Aufgrund der geringen Unter- suchungstiefe auf den zumeist nur we- nigen Hektar großen Untersuchungs- Abb. 5: Steile, südexponierte, kurzrasige Hänge mit Einzelbäumen und Felsen werden gebieten sind mögliche Angaben zur bevorzugt besiedelt (Foto: D. Honold). Siedlungsdichte, die in diesem Projekt ermittelt wurden, nur wenig repräsen- tativ. Im Großteil der Untersuchungs- gebiete (n=4) wurden Einzelnachwei- se singender Männchen erbracht und nur in zwei Gebieten wurde mehr als ein singender Hahn registriert. Höhenstufen In den Alpen besiedelt das Steinhuhn bevorzugt die Höhenstufen zwischen 1.600 und 2.200 m, wobei einzelne Fa- milien bis in etwa 2.900 m Höhe nach- gewiesen wurden (Bauer et al. 2012, Knaus et al. 2018). In Vorarlberg war die Art noch bis Anfang des 20. Jahrhun- derts zwischen 900 und 1.800 m als Standvogel verbreitet, am Pfänder je- Abb. 6: Habitatstrukturen eines Steinhuhnlebensraums in Vorarlberg (Foto: D. Honold). doch schon ausgestorben (Bau 1907). Nachweise unter 1.700 m und über verschiedenen Lebensräumen, wie schen den vom Birkhuhn (Lyrurus tetrix) 2.200 m wurden im Zuge der Kartie- Geröllhalden, Felsbändern, kurz- und genutzten subalpinen Zwergstrauch- rung nicht erbracht. Für tieferliegende langgrasigen Rasengesellschaften heiden und Latschengebüschen und Bereiche wird vermutet, dass diese sowie Zwergsträuchern, Bereichen den vom Alpenschneehuhn (Lagopus aufgrund von Nutzungsänderungen mit offenem, trockenem Boden, lich- muta) besiedelten alpinen, nordex- und damit einhergehender Bewal- ten Strauchgesellschaften und in der ponierten Hängen mit Schneefeldern dung oder Intensivierung sowie der Nähe gelegenen Wasservorkommen. und Blockschutthalden liegen. Über- zunehmenden Störungen durch Frei- Geschlossene Wälder werden hinge- schneidungen der Lebensräume oder zeitaktivitäten vom Steinhuhn gemie- gen gemieden (Bauer et al. 2012, Glutz einzelner Teillebensräume können je- den werden. von Blotzheim et al. 1994). Während der doch vorkommen (Glutz von Blotzheim Kartierungen konnte in mehreren Ge- et al. 1994), was auch im Rahmen der Lebensräume bieten beobachtet werden, dass Ein- Erfassung beobachtet werden konnte. Der bevorzugte Sommerlebensraum zelbäume und Latschengebüsche als So wurden in den Lebensräumen, in des Steinhuhns in den Alpen besteht Deckung und zur Nahrungssuche ge- denen balzende oder rufende Schnee- aus steilen, süd- bis südostexponier- nutzt werden. Laut Glutz von Blotzheim hühner angetroffen wurden, keine ten Hängen über der Waldgrenze. et al. (1994) besiedelt das Steinhuhn in Steinhühner nachgewiesen. An den Diese verfügen über ein Mosaik aus den Alpen somit die Habitate, die zwi- daneben liegenden südexponierten inatura – Forschung online 84 (2021) 6
Hängen waren diese allerdings wie- der zu finden. In manchen Gebieten konnte man sogar gleichzeitig balzen- de Birkhähne, rufende Schneehühner und rufende Steinhühner nachweisen. Lebensräume im Winter Der limitierende Faktor für Steinhüh- ner im Winter ist insbesondere die Nahrungsverfügbarkeit, die vor allem durch die Schneehöhe bestimmt wird und somit Probleme für die Art birgt (Lüps 2004). Hinzu kommt auch, dass das Steinhuhn im Gegensatz zum Schneehuhn, da es keine befiederten Läufe besitzt, im Tiefschnee einsinkt und diesen meidet. Hafner (1994) wies Abb. 7: Strukturreiche, südexponierte Steilhänge kennzeichnen den Lebensraum des in Kärnten beispielsweise anhand tele- Steinhuhns (Alectoris graeca saxatilis) (Foto: J. Kronberger). metrierter Steinhühner verschiedene Überwinterungsstrategien nach. Ein Teil der Populationen wich nach den ersten starken Schneefällen im Herbst/ Winter in tiefere Lagen aus und suchte dabei auch menschliche Strukturen zur Nahrungssuche auf. Dabei legten die Hühner Strecken von bis zu neun Kilometern (horizontal) zurück (Hafner 1994). Dieses Verhalten kann so auch aus den vorliegenden Daten abgelei- tet werden. So gab es beispielsweise eine Steinhuhnsichtung direkt über dem Ortsgebiet von Thüringerberg, die auf Schneeflucht zurückzuführen ist (mündl. Mitteilung). Andere Popu- lationen harren den Winter hingegen in den Hochlagen aus und suchen auf Abb. 8: Reliefierter Lebensraum des Steinhuhns in Vorarlberg (Foto: D. Honold). windgefegten Rücken und in schnee- freien Lawinenbahnen nach Nahrung 6 Ausblick (Hafner 1994). Auch dieses Verhalten konnte in Vorarlberg schon beobach- Zwar konnte mit dieser Untersuchung notwendig, weitere gezielte Kartie- tet werden. Über das Überwinterungs- nachgewiesen werden, dass das rungen sowie eine Modellierung der verhalten der Steinhühner in Vorarl- Steinhuhn in Vorarlberg weder aus- potenziellen Lebensräume durchzu- berg ist bis auf Zufallsfunde nichts gestorben noch verschollen und vor- führen. Um den Erhalt der Art sicher- bekannt. Um mehr über die genutzten aussichtlich sogar eine größere Popu- zustellen, sollte insbesondere in den Lebensräume des Steinhuhns in Vor- lation vorhanden ist, als angenommen Europaschutzgebieten der Bestand arlberg herauszufinden, sind weitere wurde (Kilzer et al. 2011), dennoch ist besser untersucht werden. Ein Moni- Untersuchungen notwendig und sinn- über die Art, deren Verbreitung und toring der Steinhuhnbestände in den voll, insbesondere im Hinblick auf den deren Bestand nach wie vor sehr we- Natura-2000-Gebieten und in den in Schutz der Art und ihrer Lebensräume. nig bekannt. Auch über den Erhal- diesem Projekt nachgewiesenen Brut- tungszustand dieser Anhang-I-Art gebieten, insbesondere in solchen mit kann keine Aussage gemacht werden. mehreren Revieren, sollte eingerichtet Aus diesem Grund ist es unbedingt werden. inatura – Forschung online 84 (2021) 7
7 Dank BirdLife International (Ed.) (2015): European Kilzer, R., Amann, G. & Kilzer, G. (2002): Rote Red List of Birds. – 75 pp.; Luxembourg Liste gefährdeter Brutvögel Vorarl- Wir danken insbesondere der inatura (Office for Official Publications of the bergs. – Rote Listen Vorarlbergs, 2: 254 S., Erlebnis Naturschau GmbH, Dornbirn, European Commission). Dornbirn (Vorarlberger Naturschau). für die finanzielle Unterstützung des doi 10.2779/975810 Kilzer, R., Willi, G. & Kilzer, G. (2011): Atlas der Projektes. Weiter bedanken wir uns Clementi, T., Stadler, M., Gerstgrasser, L. & Carmi- Brutvögel Vorarlbergs. – 444 S. (104- auch bei Dirk Ullrich vom Alpenzoo gnola, G. (2008): Bericht über die Situa- 105); Hohenems (Bucher). Innsbruck für die Bereitstellung von tion der Hühnervögel als Grundlage der Knaus, P., Antoniazza, S., Wechsler, S., Guélat, J., Fotos von Alpenschneehuhn- und Abschussplanung. – 32 S. (19); (Amt für Kéry, M., Strebel, N. & Sattler, T. (2018): Steinhuhnlosung. Für die Unterstüt- Jagd und Fischerei & Südtiroler Jagd Schweizer Brutvogelatlas 2013-2016. zung der Kartierung vor Ort gilt Martin verband). Verbreitung und Bestandsentwick- Bösch, Edwin Kaufmann und Otmar Dvorak, M., Landmann, A., Teufelbauer, N., lung der Vögel in der Schweiz und im Meyer ein besonderer Dank. Ganz Wichmann, G., Berg, H.-M. & Probst, R. Fürstentum Liechtenstein. – 648 S.; herzlich bedanken wir uns auch bei (2017): Erhaltungszustand und Gefähr- Sempach (Schweizerische Vogelwarte). den Bezirkshauptmannschaften Bre- dungssituation der Brutvögel Öster- Kratzer, D., Pielsticker, C. & Torkler, A. (2010): genz und Bludenz für die Erteilung reichs: Rote Liste (5. Fassung) und Liste Beobachtungen im Brutrevier eines der Ausnahmebewilligung nach der für den Vogelschutz prioritärer Arten (1. Steinhuhnpaares Alectoris graeca saxa Naturschutzverordnung. Nicht zuletzt Fassung). – Egretta, 55: 6-42. tilis in den Allgäuer Alpen – heimlicher möchten wir uns auch bei den Mel- Glutz von Blotzheim, U. N. (Hrsg.), Bauer, K. M. Rückkehrer oder übersehener Brutvo- derinnen und Meldern bedanken, die & Bezzel, E. (Bearb.) (1994): Handbuch gel? – Otus, 2: 1-7. Ihre Nachweise von Steinhuhnsichtun- der Vögel Mitteleuropas. Band 5: Galli- Landmann, A. & Lentner, R. (2001): Die Brutvö- gen in ornitho.at, bei BirdLife Vorarl- formes und Gruiformes. – 699 S.; Wies- gel Tirols. Bestand, Gefährdung, Schutz berg, der inatura Erlebnis Naturschau baden (Aula). und Rote Liste. – Berichte des natur- GmbH oder bei uns direkt gemeldet Grüneberg, C., Bauer, H.-G., Haupt, H., Hüppop, O., wissenschaftlich-medizinischen Vereins haben. Ryslavy, T. & Südbeck, P. (2015): Rote Liste Innsbruck, Suppl. 14: 1-182. der Brutvögel Deutschlands. 5. Fassung, Lentner, R. & Lehne, F. (2015): Tiroler Brutvo- 30. November 2015. – Berichte zum gelatlas. Brutperiode 2014. Pilotphase. 8 Literatur Vogelschutz, 52: 19-67. Bezirk Reutte und Teile der Bezirke Lan- Hafner, F. (1994): Das Steinhuhn in Kärnten. deck, Imst, Innsbruck-Land und Lienz. Andretzke, H., Schikore, T. & Schröder, K. (2005): Ökologie, Verhalten und Lebensraum. – Bericht. – 88.S.; https://www.zobodat.at/ Artsteckbrief Steinhuhn. – In: Südbeck, 135 S.; Klagenfurt (Naturwissenschaftli- pdf/Naturschutz-Tirol_21_0001-0088. P., Andretzke, H., Fischer, S., Gedeon, K., cher Verein für Kärnten). pdf (abgerufen am 09.02.2021). Schikore, T., Schröder, K. & Sudfeld, C. Hafner, F. (2010): Zur Situation des Stein- Lentner, R. & Lehne, F. (2016): Avifaunistische (Hrsg.): Methodenstandards zur Erfas- huhns Alectoris graeca saxatilis sowie Grundlagenkartierung der Bezirke Imst, sung der Brutvögel Deutschlands. – anderer für den Alpenraum bedeu- Landeck, Innsbruck-Stadt und Teilen 792 S. (286-287); Radolfzell (Max-Plank- tender Vogelarten im Gebiet des Piz von Innsbruck Land. Bericht. – 99 S.; Institut für Ornithologie, Vogelwarte Val Gronda, Gemeinde Ischgl. – Unter- https://www.zobodat.at/pdf/Natur- Radolfzell). suchung im Auftrag der Umweltan- schutz-Tirol_18_0001-0099.pdf Bau, A. (1907): Die Vögel Vorarlbergs. – 44. waltschaft Tirol: 21 S. [s. loc.]. (abgerufen am 09.02.2021). Jahresbericht [des Vorarlberger Muse- Hagemeijer, W. J. M. & Blair, M. J. (Eds.) (1997): Lüps, P. (1994): Zeichnet sich für den Bestand um-Vereines] über das Jahr 1906: 242- The EBCC Atlas of European Breeding des Steinhuhns (Alectoris graeca) eine 286. Birds. – 903 pp.; London (Poyser). Trendwende ab? – Der Ornithologische Bauer, H.-G. & Berthold, P. (1997): Die Brut- Hess, R. (1979): Zur Siedlungsdichte des Beobachter, 91: 25-30. vögel Mitteleuropas, Bestand und Ge- Steinhuhns im Oberengadin zwischen Lüps, P. (2004): Schnee als limitierender Fak- fährdung. – 2. 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(Wagner). inatura – Forschung online 84 (2021) 8
Schleh, J. G. (1616): Die Emser Chronik des ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Johann Georg Schlehen von Rottweyl. – Geodynamik) (2021a): 2019 eines der drei Faksimile-Druck 1980 des Originals von wärmsten Jahre der Messgeschichte. 1616: 74 S.; Lindau (Antiqua). https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/ Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Schwandner, J. news/2019-eines-der-drei-waermsten- (2014): Seltene Brutvögel in Bayern jahre-der-messgeschichte 2009-2013. 4. Bericht der Arbeitsge- (abgerufen am 07.01.2021). meinschaft Seltene Brutvögel in Bayern. ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Teil I – Nichtsperlingsvögel. – Otus, 6: Geodynamik) (2021b): 2020 war sehr 11-80. warm, nass und sonnig. https://www. Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Biele, S. (2016): zamg.ac.at/cms/de/klima/news/2020- Seltene Brutvögel in Bayern 2014-2015. war-sehr-warm-nass-und-sonnig 5. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Sel- (abgerufen am 07.01.2021). tene Brutvögel in Bayern. – Otus, 8: 60- Zbinden, N. (1984): Zur Verbreitung, Sied- 116. lungsdichte und Herbst-/Winternah- Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & Biele, S. (2017): rung des Steinhuhns Alectoris graeca Seltene Brutvögel in Bayern 2016 & im Tessin. – Der Ornithologische 2017. 6. Bericht der Arbeitsgemein- Beobachter, 81: 45-52. schaft Seltene Brutvögel in Bayern. – Otus, 9: 1-53. inatura – Forschung online 84 (2021) 9
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