Wussten Sie bereits über die heilsame Wirkung von Johanniskrautöl?
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Wussten Sie bereits über die heilsame Wirkung von Johanniskrautöl? Johanniskrautöl kann man mit wenig Aufwand preiswert selbst herstellen. Für das Öl wird das Tüpfeljohanniskraut oder auch echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) verwendet. Bei mir wächst es in meiner Kräuterschnecke im Garten, es findet sich aber auch am Waldrand- oder Wegesrand an sonnigen bis halbschattigen Plätzen in freier Natur. Es blüht von Juni bis September. Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sind viele kleine Öldrüsen zu sehen. In diesen Drüsen ist ein roter Saft enthalten, der auch in den Blüten zu finden ist. Wenn man eine Blüte zwischen den Fingern zerreibt, tritt die färbende Flüssigkeit hervor. Deshalb färbt sich auch das Johanniskrautöl schon nach kurzer Zeit, man nennt es auch Rotöl. Die kleinen Blüten des Tüpfeljohanniskrauts sind goldgelb und zu sogenannten Trugdolden zusammengeschlossen. Markant sind die Staubblätter, die weit über den Blütenkelch als Strahlen herausragen. Copyright © 2020 by Sandra Bihl, Bauplanstr. 18, 78661 Dietingen, info@naturheilpraxisbihl.de
Man sagt, Johanniskraut speichert die Kraft der Sonne. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Wirksamkeit bei leichten bis mittleren depressiven Verstimmungen nachgewiesen ist. Es bringt Licht in unser Gemüt, welches wir vor allem in der dunklen Jahreszeit gut gebrauchen können. Die Wirkung bei oraler Einnahme mancher Johanniskrautpräparate ist jedoch erst nach etwa drei Wochen spürbar, daher sollte man das Präparat nicht zu früh absetzen. Außerdem kann das echte Johanniskraut antidepressiv, stressmindernd, schlaffördernd, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, antibakteriell und zum Teil antiviral wirken. In der Naturheilkunde werden Johanniskrautextrakte vor allem bei Stress, leichten Depressionen, nervösen Unruhezuständen, zur Wundbehandlung, bei Verbrennungswunden, bei trockener Haut, bei Schwellungen, bei Gicht und Magenschleimhautentzündung genutzt. Wann und wie wird gesammelt? Bitte nur Pflanzenteile sammeln, welche eindeutig erkannt und bestimmt werden können. Pflanzen sind Lebewesen und haben sich ihren Lebensraum erobert, damit sie genau an dieser Stelle wachsen können. Also bitte achten Sie auf ihren Lebensraum, sammeln Sie schonend und mit größter Sorgfalt nur Teile von kräftigen, gesunden Pflanzen. Man sollte hinterher nicht sehen, dass gesammelt wurde. Niemals alle Blätter oder Blüten einer Pflanze sammeln, immer nur so viel, dass die Pflanze weiterwachsen kann. Deshalb öfter den Sammelstandort wechseln. Die beste Zeit zum Sammeln ist nach altem Heilkräuterwissen in der Regel die Zeit der Sommersonnenwende. Einer Legende nach entstand die Pflanze aus dem Blut Johannes des Täufers. Was wahrscheinlich auf der Tatsache gründet, dass aus den Blüten, wenn man sie zwischen den Fingerkuppen zerreibt, ein Saft austritt, der die Haut blutrot anfärbt. Da der Johannistag am 24. Juni ist, ist der Sammelzeitpunkt um diesen Tag herum sehr gut. Am besten bei schönem Wetter sammeln gehen, wenn es 1 -2 Tage nicht geregnet hat, da Regen die Wirkstoffe teilweise auswäscht. Auch sollte man Morgen- und Abendtau zum Sammelzeitpunkt meiden. Wenn es zum Sammelzeitpunkt sehr heiß ist, sollte man am späten Vormittag losgehen und außer einem Korb zum Sammeln ein Tuch zum Abdecken mitnehmen. Bitte niemals Plastiktüten verwenden, da die Pflanzen darin anfangen zu schwitzen und dies den Wirkstoffgehalt mindert. Da die Stängel des Johanniskrauts recht hart sind, nehme ich eine Schere oder ein Messer mit. Man kann auch von Hand pflücken, aber bitte nicht die Pflanzen ausreißen. Gesammelt werden können Blüten, Knospen und Blätter, auch bereits etwas verblühte Blüten. Copyright © 2020 by Sandra Bihl, Bauplanstr. 18, 78661 Dietingen, info@naturheilpraxisbihl.de
Daheim wird dann das Sammelgut verlesen. Dazu streift man Knospen, Blüten und Blätter von den Stängeln ab. Man benötigt ein großes Schraubglas mit Deckel oder ein Glas mit Bügelverschluss. Als Basisöl verwende ich ausschließlich ein natives kaltgepresstes Olivenöl. Es eignen sich aber auch andere fette Öle wie Weizenkeimöl oder Sonnenblumenöl. Das Glas locker mit dem Sammelgut zu etwa 2/3 des Inhalts befüllen. Dann mit dem Basisöl aufgießen so dass alle Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind und das Glas verschließen. Dann lässt man das Öl an einem möglichst warmen und sonnigen Ort für etwa sechs Wochen ziehen. Hin und wieder sollte man das Glas etwas schwenken, damit alle Pflanzenteile Ihren Wirkstoff gut abgeben können. Das mittlerweile rot verfärbte Öl durch ein Haushaltssieb abseihen und eher dunkel bei kühler Zimmertemperatur lagern. Dafür empfehlen sich dunkle Flaschen zum Aufbewahren. Bei Beachtung dieser Hinweise ist das Öl meiner Erfahrung nach mindestens ein bis zwei Jahre verwendbar. Copyright © 2020 by Sandra Bihl, Bauplanstr. 18, 78661 Dietingen, info@naturheilpraxisbihl.de
Achtung, wichtige Hinweise: Es ist bei der Verwendung von Johanniskraut unbedingt zu beachten, dass es die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht erhöht und die Wirkung von bestimmten Arzneistoffen herabsetzen kann (z.B. Kontrazeptiva wie die Antibabypille)! Im Allgemeinen ist Johanniskraut sehr gut verträglich. Nur selten treten Magen- Darmbeschwerden, allergische Hautreaktionen, Müdigkeit oder Unruhe auf. Vor allem hellhäutige Menschen sollten während der Einnahme starke Sonnenbestrahlung, Solarien und Höhensonne meiden. Es kann eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Lichteinstrahlung entstehen. An mit Johanniskrautöl eingeriebenen Stellen könnten z.B. unangenehme Rötungen auftreten. Da Johanniskraut bei schweren Depressionen nicht wirksam ist, sollte bei Verdacht auf diese eine Behandlung durch einen Arzt erfolgen. Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit und bei depressiven Erkrankungen von Kindern sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden, deren Wirkung durch Johanniskraut beeinflusst werden könnten, sollte dieses zuerst mit einem Arzt besprochen werden. Dieses betrifft vor allem die antivirale Therapie bei HIV- positiven Patienten und die Einnahme von Antidepressiva. Wie bei anderen Antidepressiva tritt die stimmungsaufhellende Wirkung erst nach einer Einnahme über einen längeren Zeitraum ein. Falls aber nach etwa vier Wochen noch keine Besserung zu merken sein, sollte man unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. Ich wünsche viel Erfolg beim Ausprobieren und teilen Sie meine Begeisterung für dieses wertvolle Hausmittel. Ihre Sandra Bihl Copyright © 2020 by Sandra Bihl, Bauplanstr. 18, 78661 Dietingen, info@naturheilpraxisbihl.de
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