5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN FÜR BEHÖRDEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT - www.fmk.at
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www.fmk.at 2. Auflage – Oktober 2021 5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN FÜR BEHÖRDEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT
INHALT Was ist 5G?. . ..................................................................................... Seite 3 Was gewinnt Österreich mit 5G?.. ............................................ Seite 4 5G: Der Netzausbau in den Gemeinden................................ Seite 5 5G und Gesundheit....................................................................... Seite 7 5G: Die Technik – So funktioniert Mobilfunk....................... Seite 11 5G: Fake News. . ............................................................................... Seite 13 Fragen und mehr Informationen. . ............................................. Seite 13 Informationsquellen. . ..................................................................... Seite 14 CHECK ... EIN KURZER FAKTEN wendeter und uti on , son de rn ein e Evolution aus bisher ver 5G ist keine Revol und Übertragungsmed ium sind n ver be sse rte r Tec hn ik. Übertragungsform nu bestens bekannt. Mobilfunkanlagen 5G we rde n bis au f Weiteres bestehende Für den Ausbau von hen oder baulichen Gr ünden nicht Wo die s be ispielsweise aus statisc ch um ge ba ut. en gebaut we n, au rde rde n ver ein zel t neue 5G-Sendeanlag möglich ist, we hend den Au u sba u un ver sor gte r Ka tas tralgemeinden entsprec für den Ausba „Mastenwald“ bli k we rde n ne ue An lagen nötig. Ein neuer auflagen der Repu kommt nicht. igen Jahren. . Kle ins tse nd ean lag en, kommen erst in ein Small Cells, d.h her Kundenanforderun gen als Sie we rde n be da rfs orientiert an Punkten ho tet. stehenden Netzes errich Ergänzung des be 2020 wurde der Fre qu en zen um 3,5 GHz für 5G vergeben. Derzeit sind die rt. 5G arbeitet k-F req ue nzb ere ich um 700 MHz versteige bisherige Rundfun en Mobilfunk und Rund funk. r im direkt en Na chb arbereich zum bisherig dahe quenzen > 30 GHz) ist illimeterwellen“ (d.h. Fre Die Verwendung von „M reiche nicht kommerziell ch, da diese Frequenzbe noch länger nicht mögli . genutzt werden können bar. k sind auf 5G übertrag rgebnisse zu Mobilfun Bisherige Forschungse arten bei Einha ltu ng de r Per sonen- on ale Be we rtu ng en erw Aktuelle internati n. schutz gre nzw ert e keine Gesundheitsrisike 18/19 neu evaluiert n Per son en sch utz grenzwerte wurden 20 Die internation ale abgebildet und d in Ös ter rei ch in de r OVE-Richtlinie R 23-1 und bestätigt. Sie sin gesetzlichen Rahmen sin d diese lte n ein en 50 -fa che n Sicherheitsfaktor. Im – 30 0 Ghz. entha n Bereich 0 Hz e ver bin dli ch an zuw enden. Sie gelten für de Grenzwert 5G. nzwerte gelten auch für Die Personenschutzgre gen, dass nale Messergebnisse zei Internationale und natio tion bewirkt. 5G nu r ge rin ge Än derungen bei der Exposi 2
WAS IST 5G ? 5G ist eine Evolution, keine Revolution und öffentlichen Verkehrsmitteln oder Anwendungen wie im Bereich der Medizin- und Verkehrstechnik, die 5G ist das aktuellste Mobilfunksystem, das schneller besonders hohe Datenraten und kürzestmögliche und wesentlich effizienter arbeitet als alle bisherigen. Die Latenzzeiten benötigen, werden erst mit 5G möglich. verwendete Technik, Protokolle und Antennen wurden Allen diesen Anwendungen ist gemein, dass sie immer weiterentwickelt und verbessert. 5G ist kein Ersatz, sondern mehr Daten erzeugen. Die Mobilfunknetze der Zukunft ein Zusatz für die bestehenden Mobilfunksysteme. Durch müssen diese verlässlich transportieren können. kürzere Latenzzeiten werden zeitkritische Anwendungen möglich sein, für die bisher die technischen Voraussetzun- 5G steht für höhere Datenraten, kürzere Latenzzeiten, gen fehlten. Durch die wesentlich effizientere Datenüber- höhere Kapazität im Netz, höhere Systemeffizienz und tragung wird die Bewältigung des exponentiell steigen- geringeren Stromverbrauch pro übertragenem Datenpaket. den Datenvolumens auch für die Zukunft sichergestellt. Heutige Schlagworte wie Darüberhinaus wird es künftig auch möglich sein, spezielle Internet der Dinge (IoT), Augmented und Virtual Reality Services und Ressourcen sozusagen als „private Netze“ (AR und VR), autonomes Fahren oder HD-Bildübertra- gezielt einzelnen Kunden, wie zum Beispiel Firmen, gungen im medizinischen Bereich und vieles mehr werden Kommunen usw. exklusiv zur Verfügung zu stellen. Diese damit Realität. Weiterentwicklung wird als Network Slicing bezeichnet. Aktuelle Anwendungen Technisch gesehen ist 5G eine Kombination aus neuen Ideen und weiterentwickelten, verbesserten bestehen- In der Seestadt Aspern, einem neuen Stadtteil von Wien, den Komponenten. Es ist damit neu, aber doch auch in Salzburg, Pörtschach und ab 2022 in Klagenfurt laufen nicht. Die Übertragungsprotokolle sind jenen von LTE Tests mit selbstfahrenden Kleinbussen. Ein autonomer und WLAN sehr ähnlich, darüberhinaus kommen bis Fahrbetrieb benötigt für die Verarbeitung der Sensor- auf Weiteres Frequenzen zum Einsatz, die direkt an daten und des Kartenmaterials hohe Rechenleistungen die bestehenden Frequenzen für Mobilfunk anschließen und Echtzeit-Datenübertragung. und damit eine ähnliche Ausbreitungscharakteristik haben. Erste technische Messungen zeigen, dass die Moderne Fertigungen setzen immer häufiger auf 3D-Druck Immissionen minimal ansteigen werden. – so können Transportwege kurz und die Produktion effizient gestaltet werden. Schlüsselinstrument für diese Warum wird 5G benötigt? Re-Regionalisierung ist dabei der Ausbau von 5G. Seit vielen Jahren verdoppelt sich jährlich die transportierte Der Bereich der öffentlichen Sicherheit und kommunale Datenmenge in den Mobilfunknetzen. 5G ist daher eine Digitalisierung kann besonders profitieren: Drohnen, die notwendige Weiterentwicklung, um Zukunftssicherheit bei Unfällen, Naturkatastrophen oder Großereignissen zum für den Transport der anfallenden Datenmengen für die Aufklärungseinsatz kommen, müssen möglichst hochauf- nächsten Jahre herzustellen. Zusätzlich ermöglicht 5G lösende Bilder in Echtzeit übertragen können. Die Möglich- zeitkritische Anwendungen und eine sehr viel schnellere, keiten der „virtuellen Realität“ (virtual reality und augmen- ausfallssichere und breitbandigere Datenübertragung. ted reality) werden eine Vielzahl neuer Anwendungen im Damit ist es eine zentrale Infrastruktur unserer Arbeits- und Tourismus- und Verkehrsbereich bringen. Erste Gemein- Lebenswelt. 5G geht mit Ressourcen effizienter um, da den in Österreich realisieren Projekte, um die Sicherheit Datenpakete schneller, energieoptimierter und durch den in Schulen, Kindergärten und öffentlichen Spielplätzen zu Einsatz neuer Antennen zielgerichteter übertragen werden verbessern, aber auch zur Unterstützung der Verkehrs- können als bisher. Dies geht auch einher mit einer kürzeren sicherheit und des Brand- und Katastrophenschutzes Exposition von Nutzern. oder der kommunalen Wasserversorgung. Viele Anwendungen, wie wir sie heute kennen, werden Im Bereich der Telemedizin werden ebenso hochauf- mit den bestehenden 4G-Netzen („LTE“) das Auslangen lösende Bilder in Echtzeit übertragen, beispielweise als finden, komplexere wie beispielsweise Sicherheitsanwen- Hilfestellung zur Ersthilfe bei Unfällen oder bei Remote- dungen für das automatisierte Fahren von Autos, LKWs Operationen. 3
Erste Schritte für die Anwendungen im täglichen Leben In einem Linzer Seniorenheim wird ein Roboter getestet, werden ebenso unternommen: Ein großer österreichischer der selbsttätig Besucher empfängt und zu den Zimmern Lebensmittelhändler testet 5G im Filialbetrieb, um bei- bringt. In einem weiteren Schritt soll er die Heimbewohner spielsweise durch die Vernetzung von Kassensystemen unterstützen und beispielsweise Getränke servieren. und Einkaufswägen Wartezeiten bei Kassen proaktiv zu Weitere Anwendungen sind auf dem Infoportal 5Ginfo.at verhindern und das Einkaufen reibungsloser zu gestalten. beschrieben. „Bisher haben wir Menschen vernetzt, jetzt können auch Geräte vernetzt werden – für ein komfortableres Leben.“ WAS GEWINNT ÖSTERREICH MIT 5G? Die österreichische Regierung hat mit der „5G-Strategie: Österreichs Weg zum 5G-Vorreiter in Europa“ ein klares Wer hat 5G-Frequenzen ersteigert? Bekenntnis zu dieser Technologie gegeben und mit diesem Strategiepapier auch die Rahmenbedingungen hierfür A1 Telekom Austria AG geschaffen: https://info.bmlrt.gv.at/service/publikationen/ T-Mobile Austria GmbH telekommunikation.html Hutchison Drei Austria GmbH Die Strategen erwarten LIWEST Kabelmedien GmbH Salzburg AG für Energie, Verkehr u. Telekommunikation Zusätzliche Betriebsansiedlungen durch Aufwertung von heute noch infrastrukturell benachteiligten Regionen Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Attraktivierung ländlicher Gebiete als MASS Response Service GmbH Wohnort/Arbeitsplatz BIP-Beitrag: EUR 4 Mrd. jährlich > Plus 1%-Punkt Quelle: Rund 35.000 zusätzliche Beschäftigte bis 2030 https://www.rtr.at/de/tk/5G-Auction-Outcome Positives Klima für Forschung & Entwicklung, Start-ups, ausländische Direktinvestitionen Verbindung zu bestehender ≥ 500 km/h 1/10 Infrastruktur und Technische Service mit Hoch- Energie- Ressourcen Anforderungen geschwindigkeit verbrauch 100% Datenrate Versorgung 1-10 Gb/s 99,999% 5G Datendichte Effiziente Verlässlichkeit ≥ 10 Tb/s/km² Einführung neuer Technologien Gerätedichte 1 ms ≥ 1 mio/km² Latenzzeit Investitions- freundliches Klima für neue Technologien Enabler 5G: Die Grundlage Treiber für neue Anwendungen 4
5G: DER NETZAUSBAU IN DEN GEMEINDEN Wieviele Antennen oder Stationen Auch bestehende Netztechnologien werden weiter aus- werden errichtet? gebaut und betrieben werden, denn Mobilfunkkunden erwarten im Sinne des „continuity of service“, ihre Berichte, wonach 10.000 neue Sendeanlagen beziehungs- bestehenden Geräte weiterhin einsetzen zu können. weise auf jedem 2. Haus eine Sendeanlage errichtet Auch Verbesserungen der bestehenden Versorgung werden, sind stark übertrieben. Richtig ist: werden laufend benötigt. Im Rahmen der Frequenzauktionen der Republik Österreich wurden 2019 Frequenzen im Bereich 3.5 GHz sowie 2020 Frequenzen im Bereich 700 MHz und 1500 MHz vergeben und gleichzeitig umfassende Ausbauverpflichtungen definiert. Diese Ausbauverpflichtungen bedeuten für die Mobilfunkbetreiber Investitionen von mehreren Milliarden € und sollen eine bestmögliche 5G Versorgung sicher stellen. Die Ausbauverpflichtungen sehen ab Jahresende 2020 österreichweit rund 1000 5G-Sendeanlagen im 3.5 GHz-Bereich vor, ab 30.06.2022 müssen mindestens 3264 weitere in Betrieb sein. Im Bereich der 700 MHz- Frequenzen ist das erklärte Ausbauziel der Republik Öster- reich die Versorgung von rund 1700 bisher unversorgten Katastralgemeinden bis 2027. Der weitere Ausbau wird sich am Bedarf und den Anfor- derungen der Nutzer orientieren. Die tatsächliche Zahl der zusätzlich notwendigen Sendeanlagen kann aus heutiger Sicht daher noch nicht abgeschätzt werden. Diese zukünftigen Sendeanlagen können weiterhin Erweiterungen auf bestehenden Sendeanlagen sein oder auch Kleinsendeanlagen („Small Cells“). Wann wird wo ausgebaut? Die 5G Antenne auf bestehenden Sendeanlagen (Anbringungsbeispiel) Im ersten Schritt werden aus technischen und wirtschaft- lichen Gründen im 3.5 GHz-Bereich bestehende Mobil- funksendeanlagen mit 5G ausgerüstet. Wo dies beispiels- weise aus statischen Gründen nicht möglich ist, muss eine Kleinsendeanlagen „Small Cells“ neue Sendeanlage errichtet werden. Neue Sendeanlagen werden auch errichtet, wenn im 700 MHz-Bereich entspre- chend den Ausbauverpflichtungen rund 1700 Katastral- gemeinden eine Versorgung erhalten. Zur Versorgung von „Hotspots“ mit großem Datenaufkom- men wie zum Beispiel in Bürogebäuden, Einkaufszentren, Verkehrsknotenpunkten usw. wird dieses Basisnetz später um sogenannte Small Cells ergänzt werden – also überall, wo zusätzliche Kapazitäten benötigt werden. Small Cells arbeiten mit sehr kleinen Sendeleistungen. Sie versorgen nur kleine Gebiete und können innerstädtisch nur sehr wenige 100 Quadratmeter abdecken. 5
5G: DER NETZAUSBAU IN DEN GEMEINDEN Wie stark steigen die Immissionen für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz über den für die Bevölkerung? Schutz der Arbeitnehmer/innen vor der Einwirkung durch elektromagnetische Felder) 5G benötigt zusätzliche Antennen und eine eigene Systemtechnik, weshalb zusätzliche Immissionen auftreten Nicht anwendbare Rechtsmaterien für die Errichtung werden. Nationale und internationale Messungen zeigen, einer Mobilfunksendeanlage sind: dass die Immissionen nicht signifikant ansteigen werden und weiterhin bis zu einem Faktor 1000 und mehr unter Umweltverträglichkeitsprüfung: den internationalen Personenschutzgrenzwerten liegen diese ist nur bei bestimmten Projekten, bei deren werden. Dem Vorsorgeprinzip wird daher weiterhin Verwirklichung möglicherweise erhebliche Umwelt umfassend Rechnung getragen. auswirkungen zu erwarten sind, abzuführen, jedoch ist in Naturschutzverfahren gemäß Umsetzung der Aarhus Rahmenbedingungen für den Netzausbau Konvention der Öffentlichkeit, vertreten durch gelistete Umweltorganisationen, ein Mitspracherecht und der Der Ausbau von Mobilfunknetzen unterliegt verschiedenen Zugang zur Gerichtsbarkeit eingeräumt. Rechtsmaterien: https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/ umwelt_und_verkehr/umweltvertraeglichkeitspruefung/ Telekommunikationsgesetz: Seite.520000.html Das TKG regelt u.a. die Konzessionserteilung (Netz- bewilligung, Betriebsgenehmigung), den Schutz des Gewerberecht (Ansiedlung eines Gewerbebetriebs): Lebens und der Gesundheit (§73) sowie die Benützung Betriebsanlagengenehmigung: von Sendestandorten/ Masten durch mehrere Netz- Mit dem Vorliegen einer Netzbewilligung durch betreiber (site sharing; §8) das BMLRT (ehem. BMVIT) entfällt eine individuelle Betriebsanlagengenehmigung. Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes: https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/ Das Verfahren zur Errichtung einer Sendeanlage (d.h. gruendung/betriebsanlagen/Seite.640001.html dem Bauwerk) ist nach den jeweiligen Bauordnungen der Länder zu beurteilen und fällt in den Bereich des Einzelgenehmigung zum Betrieb einer Sende Bürgermeisters als Baubehörde 1. Instanz. Die Prüfung anlage: mit dem Vorliegen der Netzbewilligung gesundheitlicher Auswirkungen ist NICHT Gegenstand durch das BMVIT entfällt dies. Die Betreiber müssen des Bauverfahrens. Sendestandorte in der Folge der Behörde melden. Allfällige Genehmigungen nach weiteren bundes- und landesspezifischen Materien wie Forstgesetz, FMK-Leitfaden Senderbau Denkmalschutzgesetz, Luftfahrtgesetz, Natur- schutzgesetz etc. Funk gehört zu den am besten erforschten Technologien, die wir kennen. Trotzdem werden noch immer – vor Der Personenschutz ist nachzuweisen allem, wenn neue Stationen gebaut, oder bestehende durch Einhaltung von: Stationen modernisiert werden – Diskussionen über vermutete Risiken vor allem auf lokaler Ebene geführt. OVE Richtlinie RL 23-1:2017 04 01 (Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder im Dazu bietet der „FMK-Leitfaden Senderbau“ zur Ver- Frequenzbereich von 0 Hz bis 300 GHz -- Teil 1: sachlichung der Diskussionen umfassende Informationen Begrenzung der Exposition von Personen der für Gemeinden, Behörden, Institutionen und Bürger Allgemeinbevölkerung) an, die auf dem internationalen wissenschaftlichen Kenntnisstand sowie der österreichischen Rechtslage Arbeitnehmerschutz: Verordnung elektromagneti- beruhen. Dieser Link führt direkt zum Leitfaden: sche Felder – VEMF (Verordnung elektromagnetische https://fmk.at/fmk-leitfaden-mobilfunksenderbau-2/ Felder, 20.9.2019; Verordnung des Bundesministers 6
5G UND GESUNDHEIT „Gefahr 5G“! Aber ist 5G wirklich gefährlich? Anforderungen gibt es demnach keine bestätigten Belege auf eine schädigende Wirkung des Mobilfunks.“ 5G ist ein neues Übertragungsprotokoll, aber das Medium „Funk“ bleibt gleich. Technisch gesehen ist „5G NewRadio“ Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, http://www.bfs.de/ dem bisherigen 4G (LTE)-Protokoll sehr ähnlich. Der wissen- DE/themen/emf/mobilfunk/basiswissen/5g/5g.html;jsessioni schaftliche Kenntnisstand hat sich bisher nicht verändert, es d=3019259AF89FA2AC1CFDF0164E88518F.1_cid349 muss daher nichts neu erforscht werden. Die 5G Frequenzen In Österreich hat sich das zuständige Bundesministeri- sind Nachbarbereiche der bisherigen Technologien oder um ähnlich geäußert: „Ein ursächlicher Zusammenhang werden bereits heute für Funkübertragungen genutzt. zwischen den elektromagnetischen Feldern von 5G in den Das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz sagt dazu: bestehenden Grenzwerteregelungen und einem erhöhten „Viele technische Aspekte von 5G sind mit denen bisheri- Gesundheitsrisiko kann nach heutiger wissenschaftlicher ger Mobilfunkstandards vergleichbar: So soll 5G zunächst Faktenlage ausgeschlossen werden.” (BMLRT) Die komplette in Frequenzbereichen eingesetzt werden, Stellungnahme des BMLRT zu 5G ist hier zu finden: https://info.bmlrt.gv.at/themen/telekommunikationpost/ – in denen bereits heute Mobilfunk betrieben wird funk-mobilfunk/mobilfunk-gesundheit/5g-faktencheck.html (2-GHz Band), Die zuständige Regulierunsgbehörde RTR hat in Kooperation – die für vergleichbare Nutzungen vergeben sind mit dem Wissenschaftlichen Beirat Funk viele Informationen (3,6-GHz-Band) oder zu 5G online gestellt: https://www.rtr.at/TKP/was_wir_tun/ – die solchen Frequenzbändern benachbart sind telekommunikation/weitere-regulierungsthemen/ (700-MHz-Band). einfuehrung_von_5G/5GGemeindeservice.de.html Viele Erkenntnisse früherer Mobilfunkgenerationen sind Eine unerforschte Technologie? auf 5G übertragbar. Mobilfunk wird seit Jahrzehnten erforscht – so stammen Erkenntnisse aus Studien, in denen mögliche Gesundheits- die ersten Grenzwertkonzepte für Hochfrequenzanwen- wirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks dungen von Hermann Schwan (Max-Planck-Institut für untersucht wurden, können daher zu einem großen Biophysik, Frankfurt am Main) bereits aus der Mitte des Teil auf 5G übertragen werden. So war beispielsweise vorigen Jahrhunderts. Die größte Datenbank für Studien das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm (DMF) so auf diesem Gebiet betreibt die renommierte RWTH Aachen angelegt, dass dessen Erkenntnisse auch Aussagekraft für (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen): zukünftige technische Entwicklungen haben sollten. Der Derzeit verzeichnet sie insgesamt 34.192 Publikationen Frequenzbereich wurde bewusst breit gefasst und ging in und 6931 Zusammenfassungen. Davon sind 1977 Studien einigen Studien über die aktuell für den Mobilfunk genutz- im gesamten Mobilfunk-Bereich. Explizit für 5G listet das ten Bereiche hinaus. Innerhalb der gültigen Grenzwerte EMF-Portal derzeit 289 Studien auf. Für den sogenannten für Mobilfunksendeanlagen und bei Einhaltung der im „Millimeterwellenbereich“ enthält das EMF-Portal 765 Rahmen der Produktsicherheit an Mobiltelefone gestellten Publikationen. (Stand Okt. 2021) (www.emf-portal.de) Spektrum der elektro- magnetischen Felder und Wellen Derzeit genutzt: 700 MHz – 3.5 GHz 7
5G UND GESUNDHEIT Wie gefährlich sind Millimeterwellen? Derzeit verfügbare Bewertungen finden Sie hier: https://www.fmk.at/mobilfunktechnik/5g---die- Millimeterwellen sind hochfrequente Wellen, deren zukunftstechnologie/wie-gefahrlich-ist-5g/ Wellenlänge im Millimeterbereich, also zwischen 1 mm und 10 mm, liegt. Dies entspricht einem Frequenzband Wer sagt das? zwischen 30 GHz und 300 GHz. Diese Frequenzen sind derzeit nicht für 5G verfügbar. Aktuell wird der Frequenz- Die Personenschutzgrenzwerte basieren auf dem aner- bereich um 3.5 GHz eingesetzt, 2020 wurden Frequenzen kannten wissenschaftlichen Kenntnisstand, der regelmäßig im 700 und 1500 MHz-Bereich versteigert. Diese tiefen von nationalen und internationalen Gremien einer Über- Frequenzen liegen im heutigen Rundfunkbereich. In prüfung unterzogen wird. Zu diesen Überprüfungen wer- einigen Jahren soll noch der Bereich um 26 GHz dazu- den alle (!) verfügbaren Studien auf ihre Qualität hinsicht- kommen (in diesem Bereich werden heute beispielsweise lich Design und Durchführung geprüft und die Ergebnisse Richtfunkstrecken und Radar betrieben). reevaluiert, zuletzt durch: Kritiker behaupten, dass Millimeterwellen Augen und SCENIHR (beratendes Wissenschaftsgremium der Haut schädigen könnten und dass es keine Studien dazu EU-Kommission) per 6.3.2015, mit dem Ergebnis, gibt. Das ist falsch. Das EMF-Portal (siehe oben) listet dass keine Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk aktuell 755 Studien im Millimeterbereich auf. Studien im unterhalb der Grenzwerte der WHO zu erwarten ist. Frequenzbereich 40 GHz und 60 GHz an Augenzellen Die Zusammenfassung in Deutsch findet sich hier: zeigen keine Auswirkungen: Japanische Forscher unter- http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/ docs/ suchten verschiedene Augenzellen und konnten keine citizens_emf_de.pdf Auswirkungen durch eine Befeldung (mit Fokus auf DNA- Schädigungen) mit Hochfrequenzfeldern in der Höhe der Überprüfung der ICNIRP-Personenschutzgrenzwerte: die ICNIRP-Grenzwerte (10 W/m²) in diesen Frequenzbereichen öffentliche Konsultationsphase per 9.10.2018 beendet finden. Die Forscher halten fest: wurde. In dieser Phase konnten alle interessierten Partei- en ihre Stellungnahmen einbringen. Die Grenzwerte im ‘The results of this study suggest that exposure of eye Bereich des Mobilfunks wurden unverändert belassen epithelial cells to 40-GHz millimeter-wave radiation has und im März 2020 veröffentlicht. Bei der Überarbeitung little or no effect on genotoxicity or protein expression. wurde spezielles Augenmerk auf 5G gelegt. These results were consistent with our previous data obtained with 60-GHz millimeter irradiation.’ (Koyama In Österreich führt diese Bewertungen jährlich der at al. 2016 und 2019; https://academic.oup.com/jrr/ Wissenschaftliche Beirat Funk durch (jüngst: 2020), advance-article/ doi/10.1093/jrr/rrz017/5518566 sowie der umfassend interdisziplinär zusammengesetzt ist. https://www.mdpi.com/1660-4601/13/8/802) Die Ergebnisse können hier abgerufen werden: https://info.bmlrt.gv.at/themen/telekommunikation- Aktuelle Bewertungen post/funk-mobilfunk/mobilfunk-gesundheit/wissen- schaftlicher-beirat-funk.html In Österreich und vielen anderen Ländern haben die zu- ständigen Behörden eine Einschätzung des Gesundheits- Die IARC-Einstufung „2B“: erzeugt Mobilfunk Krebs? risikos durch 5G abgegeben. Trotz intensivster Forschung gibt es bis heute auch keine Zusammenfassend kommen sie alle zum Schluss, Nachweise eines Zusammenhangs zwischen Mobilfunk dass sich die Expositionshöhen nur kaum verändern und dem Krebsrisiko. Die IARC (Internationale Agentur für werden und dass unter dem internationalen Kenntnis- Krebsforschung) der Weltgesundheitsorganisation WHO stand der Wissenschaft daraus keine Gesundheitsrisiken hat den Auftrag, das theoretische Gefahrenpotential eines zu erwarten sind. Stoffes für das Auftreten von Krebs zu identifizieren, das von chemischen und biologischen Stoffen, Umweltfaktoren und verschiedenen Berufsbildern ausgeht. 8
5G UND GESUNDHEIT Die IARC hat 2011 auf Basis aller (auch negativ-kritischer) Weitere Appelle wie der „Internationale Appell: Stopp von verfügbaren internationalen Studien die Kanzerogenität 5G auf der Erde und im Weltraum“ („5G Space Appeal“) von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (Mobil zeichnen ein alldurchdringendes Szenario mit 5G-Stationen funk ist ein kleiner Teilbereich davon) bewertet. Sie sogar in 20000 Satelliten, vor dem kein Lebewesen „den wurden aufgrund der wissenschaftlichen Datenlage wie aus 5G resultierenden Belastungen entkommen“ könne. viele andere Agentien in Kategorie 2B (dies bedeutet Laut Homepage rekrutieren sich die Unterzeichner zum „möglich“) und NICHT in die höhere Kategorie 2A (dies größten Teil aus dem heilpraktischen und esoterischen bedeutet „wahrscheinlich“) eingestuft. In der Kategorie 2B Bereich. befinden sich auch Aloe Vera-Extrakt, Kokosnussöl, in einer Reinigung zu arbeiten, oder Gingko-Biloba-Extrakt. Eine Bürgerinitiativen argumentieren die Gefährlichkeit von Liste der Agentien und ihrer Klassifizierungen kann unter 5G häufig mit international bekannten 5G-Ausbaustopps diesem Link eingesehen werden: wie Brüssel oder Genf. Die aktuelle Situation in Brüssel http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/ wurde bewusst geschaffen: das Brüsseler Parlament hat im Jahr 2007 ohne wissenschaftliche Basis einen maxima- Kritiker sehen in dieser Einstufung einen Beleg dafür, dass len Immissionswert für Mobilfunkfest gelegt, der 200 mal Mobilfunk Krebs erzeugt und aus diesem Grund Vorsorge- tiefer ist als die internationalen Personenschutzgrenzwerte, maßnahmen bis hin zum Ausbaustopp nötig wären. Diese die auch in Österreich anzuwenden sind. Interpretation ist falsch. Für den LTE-Ausbau wurde der Wert kurzfristig angehoben, um den Ausbau zu ermöglichen. Die Betreiber hatten auch Appelle, Petitionen, Ausbaustopps für 5G ganz klar kommuniziert, dass es keinen 5G-Ausbau geben kann, wenn die Werte nicht weiter angepasst Derzeit sind zwei internationale Appelle gegen den Ausbau werden. Dies ist bisher nicht geschehen. Der gefeierte von 5G bekannt: „Durchbruch“, weil „aus gesundheitlichen Gründen 5G verhindert“ wurde, ist also de facto ein Eigentor. Beim Internationalen Appell von 180 „Wissenschaftern Zwischenzeitlich wurde in der Region Brüssel wie auch und Ärzten“ an die EU Kommission handelt es sich um im Rest Belgiens ein Prozedere mit allen Beteiligten eine international vernetzte Gruppe bekannter langjäh- eingeführt, unter dem der Ausbau von 5G derzeit riger Mobilfunkkritiker, die Wissenschafter, Mediziner vorangetrieben wird. In Brüssel wird der bisherige und Geschäftsleute umfasst und die sich dem Diskurs der Grenzwert signifkant angehoben, um den 5G-Ausbau internationalen Wissenschaft nicht stellt. Sie erheben die zu ermöglichen. Forderung nach „unabhängigen“ (gemeint: ihre eigenen, häufig qualitativ ungenügenden) Studien und diskreditie- In der Schweiz haben einige Kantone, allen voran Genf, ren internationale und interdisziplinäre Fachgruppen wie ein 5G-Moratorium und damit einen Ausbaustopp be- beispielsweise die Internationale Kommission zum Schutz schlossen. Der Bund als übergeordnete Instanz hat bei den vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP), auf deren Ausar- Kantonen interveniert und klargestellt, dass ähnlich wie beitungen die internationalen Personenschutzgrenzwerte in Österreich die Gesundheitskompetenz im Bauverfahren im Niederfrequenz- und Hochfrequenzbereich basieren. beim Bund liegt; der 5G-Aubau schreitet nun weiter voran. https://www.tagblatt.ch/schweiz/5g-skeptiker-sind-ratlos- Die EU Kommission hat diesen Appell unter Hinweis auf ld.1121173 die geltenden Personenschutzgrenzwerte und technische Gegebenheiten und Grundlagen sowie der laufenden Der Kanton Jura hat sein Moratorium zwischenzeitlich Arbeit der wissenschaftlichen Gremien der EU-Kommission zurückgenommen. mit der Feststellung beantwortet, dass keine der bisher durchgeführten Untersuchungen die Notwendigkeit einer Informationen, wonach in Slowenien oder dem Änderung der Grenzwerte ergeben hat. Silicon Valley/USA 5G verboten wurde, sind falsch. http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/ E-8-2018-003975-ASW_EN.html 9
5G UND GESUNDHEIT Gibt es keine Grenzwerte für 5G? ‘A number of national and international organizations have formulated guidelines establishing limits for occup- Selbstverständlich gibt es Grenzwerte. Die internationalen ational and residential EMF exposure. The exposure limits und nationalen Grenzwerte mit ihrem hohen 50-fachen for EMF fields developed by the International Commission Sicherheitsfaktor gelten auch für Frequenzbereiche von on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) – a non- 5G, denn die Grenzwerte umfassen den Bereich 0 Hz – governmental organization formally recognised by WHO, 300 Ghz. were developed following reviews of all the peer-reviewed scientific literature, including thermal and non-thermal ef- In Österreich sind die Personenschutzgrenzwerte der OVE- fects. The standards are based on evaluations of biological Richtlinie R 23-1 „Elektrische, magnetische und elektro- effects that have been established to have health conse- magnetische Felder im Frequenzbereich von 0 Hz bis 300 quences. The main conclusion from the WHO reviews is GHz – Teil 1: Begrenzung der Exposition von Personen der that EMF exposures below the limits recommended in the Allgemeinbevölkerung“ verbindlich anzuwenden. Diese ICNIRP international guidelines do not appear to have any entsprechen den internationalen Grenzwerten und schüt- known consequence on health.‘ zen auch spezielle Personengruppen wie Ältere, Kranke, Schwangere usw. umfassend durch den Sicherheitsfaktor https://www.who.int/teams/environment-climate-change- von 50. and-health/radiation-and-health/protection-norms Diese Grenzwerte sind in Österreich verbindlich in allen Die Auswirkung niedrigerer Grenzwerte Bundesländern heranzuziehen Seit vielen Jahren fordern Mobilfunkkritiker verschiedene, Es gibt mehrere Gesetze, die diesen Bereich regeln (z.B. sehr viel niedrigere Grenzwerte. Aus Sicht des Personen- TKG – Telekommunikationsgesetz) und zu deren Einhal- schutzes sind diese nicht notwendig. Zusätzlich zur herbei- tung diverse Regulatorien und Normen herangezogen geführten Beunruhigung der Bevölkerung hätte dies noch werden. Andere Grenzwerte, die von Mobilfunkkritikern eine weitere Auswirkung: eine flächendeckende Mobil- vorgelegt werden, sind nicht zulässig, da der Schutz der funkversorgung ist damit nicht möglich. Dies zeigten Gesundheit ausschließlich Aufgabe des Bundes ist. unter anderem unabhängige Messungen wie die des eidgenössischen BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) Aussagen, dass es in Österreich einen rechtsfreien Raum in Salzburg bereits im Jahr 2001. Mehrere Mobilfunkge- und keine verbindlichen Grenzwerte für den Hochfre- nerationen später gilt dies heute umsomehr. Auch andere quenzbereich (z.B. Mobilfunk) gibt, sind daher falsch. Funksysteme wie digitales Radio und Fernsehen, Behörden- funk, Blaulichtfunk, private Funkeinrichtungen usw. wären Das Nichtvorhandensein eines expliziten Gesetzes wie massiv betroffen. „Vorsorgewerte“ oder „Richtwerte“ beispielsweise das Bundesimmissionsschutzgesetz in wie z.B. das sogenannte „Salzburger Milliwatt“, die Deutschland (Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelt- „EUROPAEM“ oder „baubiologische Beurteilungswerte“ einwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, haben weder eine rechtliche Verbindlichkeit noch eine Erschütterungen und ähnliche Vorgänge, Durchführungs- wissenschaftliche Grundlage. verordnung 26. BImSchV) ist dabei irrelevant. Der oftmals als probates Mittel gegen Ängste hinsichtlich Die Grenzwerte berücksichtigen auch die des Netzausbaus angebotene „Leitfaden Senderbau (LSB)“ sogenannten nicht-thermischen Effekte! der ÄGU (Ärzte und Arztinnen für eine gesunde Umwelt) verlangt einen sehr niedrigen Immissionswert als Bewer- Die WHO hält fest, dass für die Grenzwertfindung auch tungsgrundlage. Als Beleg dienen Studien, deren Auswahl nicht-thermische Effekte berücksichtigt wurden: als tendenziös bezeichnet werden kann und die zum Teil nicht einmal den grundlegendsten wissenschaftlichen Kriterien entsprechen. Der „Leitfaden Senderbau“ entfaltet trotz öffentlicher Anmutung keinerlei Rechtsverbindlichkeit. 10
5G: DIE TECHNIK – SO FUNKTIONIERT MOBILFUNK Das Handy und der Handymast gehören zusammen So funktioniert ein Gespräch Handys senden nicht direkt von Handy zu Handy – sie Das Handy funkt zur nächsten Sendeanlage. Die Sende- brauchen also Hilfe. Auf jedem Handymast sind Antennen anlage ist über Lichtwellenleiter (die sogenannte „Glas- angebracht, die die Gespräche und Daten an die Handys faser“), Kupferkabel oder Richtfunk mit dem zentralen senden – und umgekehrt senden Handys wieder Gesprä- Rechenzentrum des Mobilfunkbetreibers verbunden. Das che und Daten zurück zur Antenne. Für die Übertragung Rechenzentrum schickt das Gespräch zu derjenigen Sende- werden wie auch bei Radio und Fernsehen elektromagne- anlage, in deren Nähe sich das angerufene Handy befindet. tische Wellen genutzt. Diese Sendeanlage sendet das Gespräch oder die Daten per Funk an das angerufene Handy. Alle Lichtwellenleiter und Kupferkabel zusammen bilden das sogenannte „Fest- 0,3 netz“. Mobilfunknetz und Festnetz ergänzen einander. WA TT 0,3 WATT TTAW 3,0 TTAW 2 2 WATT TTA W 2 0,3 WATT TTAW 3,0 2W 2 WATT TTAW 2 AT T Viele Maste machen ein Netz TTA W 3,0 Die Sendeleistung eines „Handymasts“, auch „Sende- anlage“ genannt, ist sehr gering, daher kann er auch nicht So sendet eine Antenne besonders weit senden. Damit die Kunden ihr Handy überall nutzen können, müssen daher viele Sendeanlagen gebaut Antennen senden ähnlich wie eine Taschenlampe, denn werden. Alle Sendanlagen gemeinsam nennt man „Mobil- auch das Licht ist eine elektromagnetische Welle. Der funknetz“. Auf jeder Sendeanlage sind mehrere Antennen Lichtkegel (das „Feld“) geht dabei immer in die Richtung, angebracht. Jede Antenne versorgt dabei ein bestimmtes in die die Taschenlampe zeigt. Das machen auch Mobil- kleines Gebiet, eine sogenannte „Funkzelle“. Diese Zellen funkantennen so. Dabei sind zwei Dinge zu beachten: sind ähnlich wie Bienenwaben aneinandergereiht. 1) Die Stärke des Feldes nimmt sehr schnell ab (= mit dem Quadrat der Entfernung) 2) Unterhalb einer Antenne ist das Feld besonders schwach. 11
5G: DIE TECHNIK – SO FUNKTIONIERT MOBILFUNK Die Sendeleistung ist immer so klein wie möglich Warum Mitnutzung nicht immer klappt Je näher ein Mobiltelefon bei einer Sendeanlage ist, desto Da jeder Mobilfunkbetreiber ein eigenes Netz bauen muss, kleiner ist die notwendige Sendeleistung, um zur Sende- nutzen sie bestehende Maste, Gebäude oder ähnliches anlage zurückzusenden. Sowohl das Handy als auch die gerne gemeinsam. Dies ist zwar nicht immer möglich, Sendeanlage prüfen regelmäßig, wie stark sie senden aber in Österreich wird bereits ein mehr als ein Drittel aller müssen. Weniger Sendeleistung heißt auch, dass der Sendeanlagen von mehr als einem Betreiber genutzt. Nur Akku des Handys länger durchhält, weil weniger Energie wenn ein Mast oder Gebäude statisch zu schwach ist, verbraucht wird. Eine Sendeanlage muss damit in die kein Platz mehr frei ist oder der Standort nicht in die Nähe der Kunden. Netzstruktur passt, ist eine Mitnutzung nicht möglich. Sendeanlage JA NEIN JA Viele KundInnen heißt viele Mobilfunkstationen In Städten und an allen Orten mit vielen KundInnen werden viele Sendeanlagen gebraucht, denn jede Station kann nur eine bestimmte Anzahl an KundInnen gleich- zeitig bedienen. Am Land gibt es weniger Sendeanlagen, denn es gibt dort auch weniger KundInnen. JA JA NEIN Warum Funkzellen unterschiedlich groß sind Kleine Zellen für städtisches Gebiet Große Zellen 9 für dünn besiedeltes Gebiet In Ballungsräumen mit vielen KundInnen werden zahlreiche Mobilfunk- stationen gebraucht. Sie versorgen, im Gegensatz zu Mobilfunkstationen im ländlichen Raum, viele kleine so genannte „Funkzellen“. www.fmk.at 12
5G: FAKE NEWS Im Internet und in Medien kursieren viele reißerische Geschichten zu 5G, die genau das sind: Geschichten. Technisch gesehen ist 5G eine Kombination aus neuen Häufig ist die Aufmachung sehr professionell, sodass Ideen und weiterentwickelten, verbesserten bestehen- es oft nicht einfach ist, Fake News zu erkennen. den Komponenten. Es ist auf diese Art neu, aber doch Weder müssen für 5G flächendeckend Bäume gerodet auch nicht. Die Übertragungsprotokolle sind jenen der werden noch benötigen wir acht Atomkraftwerke für LTE- und WLAN-Übertragungstechnik sehr ähnlich und den Betrieb des Netzes. In Den Haag sind die Vögel nicht es kommen derzeit gut erforschte Frequenzen zum wegen 5G vom Himmel gefallen – es gab weder einen Einsatz, die direkt an die bestehenden Frequenzen Testbetrieb noch eine 5G-Antenne. für Mobilfunk anschließen und damit eine ähnliche 5G ist eben keine unbekannte oder gefährliche Technolo- Ausbreitungscharakteristik haben. gie und deshalb auch kein „Feldversuch“ am Menschen. Dieser Vorwurf wurde bereits bei der Einführung der allerersten GSM-Mobilfunktechnik Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts erhoben. Richtig ist: FRAGEN UND MEHR INFORMATIONEN Für Rückfragen und weitere Informationen stehen Ihnen folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung: E-mail: office@fmk.at Telefon: 01-588 39 14, 0699-1588 3938 Homepage: www.fmk.at 5G-Infoportal: 5ginfo.at Senderkataster: www.senderkataster.at Das Forum Mobilkommunikation ist die freiwillige Inter- essensvertretung der österreichischen Mobilfunkindustrie und der Ansprechpartner bei allen Fragen zur Mobilkom- munikation und Mobilfunk-Infrastruktur. Wir bereiten Informationen zu diesen Themen auf Grundlage unserer technischen Expertise und des internationalen Wissens- stands seitens Institutionen wie der Weltgesundheitsorga- nisation auf und stellen diese interessierten Stakeholdern zur Verfügung. 13
INFORMATIONSQUELLEN Bundesministerium für Verkehr, Innovation Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramm (DMF) und Technologie Informationsseite des deutschen Bundesamts für Stellungnahme zu 5G: https://info.bmlrt.gv.at/ Strahlenschutz. www.emf-forschungsprogramm.de themen/telekommunikation-post/funk-mobilfunk/ mobilfunk-gesundheit/5g-faktencheck.html Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) 5G Strategie des Bundes: https://info.bmlrt.gv.at/service/publikationen/ Beratendes Gremium des Bundesministeriums für Umwelt, telekommunikation.html Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). www.ssk.de Wissenschaftlicher Beirat Funk (WBF) SCENIHR Beratendes Expertengremium des Bundesministeriums für Wissenschaftlicher Ausschuss der Europäischen Kommission. Verkehr, Innovationen und Technologie. Analysiert und be- http://ec.europa.eu/health wertet wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Mobilfunk https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consulta- und Gesundheit. https://info.bmlrt.gv.at/themen/ tions/public_consultations/scenihr_consultation_19_de telekommunikation-post/funk-mobilfunk/mobilfunk- gesundheit/wissenschaftlicher-beirat-funk.html Weltgesundheitsorganisation WHO RTR (Regulierungsbehörde) www.who.int (siehe Media centre, Fact sheets, Electromagnetic fields and public health: mobile phones), Gemeindeservice zu 5G: https://www.rtr.at/TKP/was_wir_ WHO-EMF-Projekt: https://www.who.int/health-topics/ tun/telekommunikation/weitere-regulierungsthemen/ electromagnetic-fields#tab=tab_1 einfuehrung_von_5G/5GGemeindeservice.de.html IARC Bundesministerium für Gesundheit Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO Empfehlung des Obersten Sanitätsrates des Bundes- http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/index.php ministeriums für Gesundheit. www.bmg.gv.at ICNIRP Senderkataster Austria Internationale Kommission zum Schutz vor nicht- Standorte von Mobilfunkstationen in Österreich. ionisierender Strahlung (ICNIRP). www.icnirp.org www.senderkataster.at Initiative Saferinternet.at EMF-Portal EU-Initiative zur Unterstützung bei der sicheren Nutzung Umfassende Literatursammlung zu den Wirkungen von Internet, Handy & Co. durch die Förderung von elektromagnetischer Felder. www.emf-portal.org Medienkompetenz. www.saferinternet.at 14
Impressum: FMK – Forum Mobilkommunikation Mariahilfer Straße 37 – 39, A-1060 Wien T: +43 1 588 39 14, +43 699 1588 3938 E: office@fmk.at, I: www.fmk.at ZVR 788599134 15
FMK Forum Mobilkommunikation Mariahilfer Straße 37 – 39, A-1060 Wien T: +43 1 588 39 14, +43 699 1588 3938 E: office@fmk.at, I: www.fmk.at 2. Auflage – Oktober 2021 Ein Netzwerkpartner des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie
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