A Pioneering Past. A Vibrant Future
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„A Pioneering Past. A Vibrant Future“ ARLIS-Jubiläumskonferenz zum 50-jährigen Bestehen, University of Glasgow, 15.–17. Juli 2019 Yvonne Schürer – (Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig / Bibliothek) Die dreitägige Jubiläumskonferenz unserer bri- tisch-irischen Schwesterorganisation, der Art Li- braries Society UK & Ireland, fand im Juli 2019 in der größten schottischen Stadt Glasgow statt. Gastgeberin war die 1451 gegründete University of Glasgow, die zu den 100 besten Universitäten der Welt zählt.1 Konferenzzentrum war das Sir Charles Wilson Building, eine atemberaubende umgebaute Kirche mit zahlreichen beeindrucken- den Originaldetails. Neben dem umfangreichen Tagungsprogramm, das aus drei Keynotes, wei- teren 39 Beitragenden und einem Besichtigungs- programm mit 12 verschiedenen Sehenswürdig- keiten bzw. Sammlungen bestand, fanden in der Universitätsbibliothek ein Abendempfang sowie das Konferenzdinner in der ehrwürdigen „Bute Hall“ im Sir-George-Gilbert-Scott-Gebäude statt. Das 50-jährige Jubiläum forderte alle Mitglie- der und Besucher*innen auf, über die wegwei- sende Vergangenheit und die lebendige Zukunft der Vereinigung nachzudenken, was im Konfe- renzprogramm deutlich wurde. Der inhaltliche Fokus lag auf dem „critical librarianship“2, der Entkolonialisierung von Sammlungen, der Digi- Abb. 1: Der Tagungsort: talisierung und der Integration neuer Zielgrup- University of Glasgow. pen sowie der Entwicklung und Ausbildung von Foto: Yvonne Schürer Informationskompetenz. Dieser Bericht gibt ei- nen chronologischen Überblick über die ARLIS- Abb. 2: Konferenzun- terlagen zur Jubiläums Jubiläumskonferenz. Bei der Fülle von Vorträgen tagung 2019 in Glasgow. und Themen kann nicht über alles berichtet wer- Foto: Yvonne Schürer den. Bei Interesse an weiteren Details sei auf das umfangreiche Dokument mit Abstracts und Pa- pers aller Vortragenden hingewiesen – zu finden als Download auf der Konferenzwebseite3. Der erste Tag Nach der Registrierung (mit der Übergabe der Tagungsmaterialien) sowie ersten Möglichkeiten, Kolleg*innen von ARLIS UK & Ireland kennen- zulernen, begann die Konferenz mit der herzli- chen Begrüßung durch Jane Bramwell, der Vor- sitzenden von ARLIS und Leiterin der Bibliothek der Tate Modern in London. Die erste Keynote von Dr. John Scally, seit über 4 Jahren Leiter der National Library of Scotland, eröffnete die Konferenz mit Ausführungen dar- über, wie die ehrgeizigen Pläne für das 100-jäh- rige Bestehen der National Library of Scotland im Jahr 2025 aussehen. Die Institution will innova- AKMB-news 1 – 2/2020, Jahrgang 26 87
J ubiläumskonferenz der ARLIS UK & I reland 2019 in G lasgow der Scottish Poetry Library angeboten. In einem anderen Raum gab Elisabeth Thurlow (Univer- sity of the Arts London) einen interessanten Einblick in die Dokumentation der aufstreben- den digitalen Kunstlandschaft, gefolgt von einer Diskussion rund um die digitalen Werkverzeich- nisse des Verlages Artifex Press. Am Nachmittag konnten die Teilnehmer*innen zwischen einem Ausflug und weiteren Vorträgen wählen. Den Vortrag von Michiel Nijhoff über das Stedelijk Museum in Amsterdam hatte ich bereits 2019 auf dem Bibliothekskongress in Leipzig im Rahmen der dortigen öffentlichen Arbeitssitzung der AKMB gehört.4 So entschied ich mich für den Besuch der Kelvingrove Art Gallery and Museum, welche nur wenige Gehminuten vom Konferenz- zentrum entfernt liegt, um anschließend Stefanie Hilles und Alia Wegner bei der Präsentation von „Building alliances and allies: advocating for art Abb. 3: Yvonne Schürer, tive Technologien einsetzen, um ihre Sammlun- methodologies in digital collections collaborati- 2. Vorsitzende der AKMB, gen mithilfe von Mitteln der öffentlichen Hand ons“ zu hören. Die beiden Mitarbeiterinnen der und Jane Bramwell, Vorsitzende ARLIS UK & und Digitalisierungsprojekten virtuell zugänglich Miami University beleuchteten die Herausfor- Ireland. Foto: privat zu machen. Die Vorarbeiten für dieses Jubiläum derungen und Methoden, die Kunstbibliothe- ermöglichten es der Schottischen Nationalbiblio- kar*innen in der Praxis und durch professionelle thek, bewusst über ihre Sammlungen und das Organisationen wie ARLIS verfeinern und auf die kulturelle Erbe nachzudenken sowie Pläne für Arbeit in anderen wissenschaftlichen Bibliotheken die Zukunft zu entwickeln. Dr. Scally erläuterte übertragen konnten. Es folgte ein Vortrag über die anschaulich die Strategie „The Way Forward Möglichkeiten der Verzeichnung der Wandzeich- 2015–2020“, in der Ziele festgelegt wurden, um nungen des amerikanischen Konzeptkünstlers Sol die Bibliothek zu einer der besten Forschungsbi- Lewitt durch Artifex Press. bliotheken in Europa zu machen. Nach einer weiteren Kaffeepause folgten zehn- Nach einem gesponserten Kurzvortrag des minütige Kurzreferate mit Best-Practice-Bei- Bloomsbury-Verlages und einer Pause gab es die spielen in den Feldern Digitalisierung, Katalogi- Möglichkeit, aus verschiedenen Angeboten aus- sierung und Kuratierung von Kolleg*innen aus zuwählen. Es wurden Präsentationen zu digitalen Princeton, Cardiff, San Diego und Sterling. Sammlungen der Irischen Nationalgalerie und Der erste Tag endete mit einem Stehempfang und der Möglichkeit zur Besichtigung der Glas- Abb. 4: Die Geburts- tagstorte zum 50-jährigen gow University Library sowie der Verleihung Bestehen. des „Honorary Membership Award“. Die Ehren- Foto: Yvonne Schürer mitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung von ARLIS UK & Ireland und zeichnet Personen aus, die einen herausragenden Beitrag zum Kunstbi- bliothekswesen oder zu verwandten Bereichen in Großbritannien und Irland oder international geleistet haben. Im Jubiläumsjahr erhielt Penny Dade, langjähriges ARLIS-Mitglied, Vorsitzende des ARLIS Publication Committee, Herausgebe- rin der Buchbesprechungen für das ARLIS News- Sheet und Autorin der Veröffentlichung zum 40-jährigen Jubiläum, diese Auszeichnung5. Zu- gleich wurde Penny und Beth Houghton, einem weiteren anwesenden Gründungsmitglied, die eh- renhafte Aufgabe zuteil, den wunderbar dekorier- ten ARLIS-Geburtstagskuchen anzuschneiden. Der zweite Tag Nach einem Auftakt mit Kaffee und der Begrü- ßung durch das Konferenz-Team folgte nicht 88 AKMB-news 1 – 2/2020, Jahrgang 26
J ubiläumskonferenz der ARLIS UK & I reland 2019 in G lasgow die ursprünglich geplante Keynote zum Thema Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Zines und „critical librarianship“, sondern ein interessanter anderen Ephemera, deren Erscheinungsprozesse Einblick in die Arbeit von Dr. Robyne Calvert vollständig von Frauen gesteuert wurden und die (The Glasgow School of Art). somit die geringsten Barrieren und Hemmungen Die Beschäftigung mit Vergangenheit und Ge- in Bezug auf Inhalte und ästhetische Entschei- genwart, die am Vortag von Dr. John Scally be- dungen für Frauen aufweisen. Darüber hinaus gonnen wurde, wurde durch Robyne Calverts an- zeigte die engagierte Rednerin auf, dass die Zu- schauliche Präsentation „From Tome to Tomb“ ordnung von Querverweisen zu vergessenen fortgesetzt: Detailliert beschrieb sie die aufwen- feministischen Zeitschriften ein neuer Weg für digen Restaurierungsarbeiten am Mackintosh- Archivar*innen, Bibliothekar*innen und Buch- Gebäude der Glasgow School of Art. Entworfen historiker*innen ist, um die feministische Ver- vom legendären Architekten des frühen Jugend lagsgeschichte zu verstehen. stils, Charles Rennie Mackintosh, handelt es sich Zeitgleich fanden ein Workshop zum Thema um ein Denkmal von internationaler Bedeutung „Kann Wikipedia ein Instrument für verantwor- und entscheidendem Wert für die Geschichte tungsbewusste Forschung und Aktivismus sein?“ von Architektur und Design. Ein Teil von „The und zahlreiche Kurzreferate zu den Themen Re- Mack“ und seiner legendären Bibliothek wurde cherche, Kunst und Musik in Bibliotheken und durch einen Großbrand 2014 zerstört. Nach Informationskompetenz statt. Nach dem Mittag- diesem Brand leitete die Glasgow School of Art essen gab es die Möglichkeit, verschiedene Ein- umfangreiche Restaurierungs- und Wiederauf- richtungen in Glasgow zu besuchen, darunter die baumaßnahmen unter Einsatz von neuesten Sondersammlungen der Universitätsbibliothek technischen Mitteln und innovativen Methoden sowie die Außenstelle der Schottischen National- ein, wie beispielsweise 3-D-Scans von Gebäuden bibliothek in Kelvin Hall, die mit einer enormen Abb. 5: Tagungsräum- lichkeiten im Sir Charles und die Verwendung von Archivmaterial aus audio-visuellen Sammlung und historischem Wilson Building. dem Nachlass des Architekten. Als das Projekt Filmmaterial begeisterte. Foto: Yvonne Schürer im Juni 2018 fast beendet war, brach ein zwei- tes verheerendes Feuer aus. Ein großer Teil der Mauern blieb aber stehen und mit den aus der ersten Restaurierung gewonnenen Kenntnissen soll eine originalgetreue Rekonstruktion erneut in Angriff genommen werden. Es folgte ein gesponserter Kurzvortrag der Online-Buchhandlung „Better World Books“ über ihre Alphabetisierungsinitiative mittels ge- spendeter Bücher. Nach einer Pause begann die Präsentation mit dem vielversprechenden Titel „Decolonising the art library: some initiatives at University of the Arts London“ von Gustavo Grandal Montero (Chelsea College of Arts). Es wurde eine Reihe von Fallstudien vorgestellt, darunter eine innovative Lesegruppe, die sich mit den Primärquellen über die afrikanisch-ka- ribische, asiatische und afrikanische Kunst im Britischen Archiv beschäftigt, außerdem Buch- vorträge, die die persönlichen Perspektiven von Mitarbeiter*innen und Studierenden einbringen, das Angebot zur Mitarbeit an der Veröffentli- chung „Decolonising the arts curriculum: per- spectives on higher education“ und Workshops zur Informationskompetenz, die Entkolonialisie- rungstheorien und -perspektiven beinhalten und der Bewusstseinsbildung dienen sollen. Dieser eindrucksvollen Präsentation folgte der Vortrag von Bec Wonders, einer Doktorandin an der Glasgow School of Art, die gleichzeitig Mitbe- gründerin der Vancouver Women’s Library ist. „Behind the veil: mapping feminist periodicals, 1970–1990“ beschäftigte sich mit feministischen AKMB-news 1 – 2/2020, Jahrgang 26 89
J ubiläumskonferenz der ARLIS UK & I reland 2019 in G lasgow Nach den mehrstündigen Besichtigungen en- tutionelle Praktiker*in zu sein, und inwieweit je- dete der zweite Tag mit dem Konferenzdinner in de*r unabhängig ist, um Aktivismus und direktes der ehrwürdigen Bute Hall auf dem Universitäts- Handeln in einem scheinbar „neutralen“ Raum gelände. Um dieses formelle Essen etwas kurz zu unterstützen. Wir haben die Verantwortung, weiliger zu gestalten, wurde ein Kurzfilm über Probleme innerhalb von Sammlungen zu erken- die Geschichte Glasgows aus dem Bestand der nen, zu identifizieren und offen zu diskutieren. Nationalbibliothek gezeigt. Kunstinstitutionen und Bibliotheken müssen feststellen, dass sie keine neutralen Räume sind Der dritte Tag und dass das, was sie tun, welche Regelungen sie Dr. David Dibosa, Dozent für Museologie an treffen und welche Maßnahmen sie ergreifen, po- der University of the Arts London und zugleich litische Bedeutung hat. Leiter des Masterstudiengangs „Curating and Um Veränderungen zu erleichtern, Sammlun- Collections“ am Chelsea College of Arts, eröff- gen wirklich zu dekolonisieren und kritisch zu nete den dritten Konferenztag mit seiner Key- überprüfen, müssen wir aktiv werden – beispiels- note „Re-worlding our knowledge“. Der von weise Medien identifizieren und kennzeichnen, einigen Konferenzteilnehmer*innen als heim- wenn sie homophob oder rassistisch sind, ge- liches Highlight der Tagung bezeichnete Juror gebenenfalls sollten schon die Katalogeinträge von BBC1s Prime-Time-Serie „The Big Painting eine Triggerwarnung enthalten. Es ist jedoch Challenge“ beschrieb die ethischen Initiativen in auch wichtig, nicht in blinden Aktionismus zu Bibliotheken in den vergangenen Jahren. verfallen, sondern Gespräche über potenziell Der Vortrag eignete sich hervorragend als problematische Sammlungen zu führen. Dr. Di- Grundlage für Gespräche und Überlegungen zu bosa beschrieb ein Projekt, in dem kuratierende Fragen von Entkolonialisierung und Rassismus Studierende aufgefordert wurden, sich mit Wer- Abb. 6: Conference Dinner in der Bute Hall. in diversen Institutionen. Es wurde diskutiert, ob ken schwarzer Künstler*innen zu befassen, um Foto: Yvonne Schürer es möglich sei, sowohl Aktivist*in als auch insti- die allgemein übliche Sprache aufzubrechen, die verwendet wird, wenn über Werke dieser Künst- ler*innen gesprochen wird. Mehrfach während des Vortrags wurde deutlich, wie wichtig es ist, das politische Erbe einer Institution zu kennen und anzusprechen. Man sollte dieses Wissen nutzen, um ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie vorrangig die westliche Sicht vermittelt wird, während die Perspektive der Marginalisierten oft nicht vorkommt oder ignoriert wird. Nach einer Pause folgte ein Vortrag von Megan Lotts (Rutgers University, New Jersey) mit dem Titel „The art librarian wears many hats: a survey of skills needed for art librarians in the 21st century“. Die Referentin erläuterte anschaulich die verschiedenen Funktionen, die Bibliothekar*innen laut einer nationalen Erhe- bung über die Fähigkeiten von Kunstbibliothe- kar*innen im 21. Jahrhundert heute übernehmen müssen: Sammler*innen, Kurator*innen, Hard- ware-Spezialist*innen, Programmierer*innen, Forscher*innen, Social-Media-Manager*innen, Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Schriftstel- ler*innen, technischer Support, aber manchmal auch einfach Versorger*innen mit Süßigkeiten und Taschentüchern für Studierende, Dozent*in- nen und Mitarbeiter*innen in Krisensituationen. Die folgende Präsentation von Amanda Rus- sell (University of Plymouth) erläuterte anhand zahlreicher unterhaltsamer Kurzfilme ein Er- folgsmodell für die Zusammenarbeit von Biblio- theken mit Medienkunststudierenden. Danach beschrieben Ludo Sebire und Morwenna Peters (University of the West of England) wie der 90 AKMB-news 1 – 2/2020, Jahrgang 26
J ubiläumskonferenz der ARLIS UK & I reland 2019 in G lasgow Bristol Library Service mit der Aufgabe betraut Konferenz 2020 nach Cambridge ein, die jedoch wurde, die institutionsübergreifende Koordina- inzwischen auf 2021 verschoben wurde.7 tion eines Angebots zur Vermittlung akademi- Dieser Bericht kann nur einen Überblick über scher Fähigkeiten zu übernehmen. Sie schilderten die vielfältigen Themen geben, die auf der Tagung die erfolgreiche Zusammenarbeit der Bibliothek 2019 diskutiert wurden. Er gibt einen Einblick in mit anderen Studienbereichen in Kompetenz die reichhaltigen und aufregenden Themen, die teams. Zeitgleich fand an der Glasgow School of derzeit Kunstbibliotheken in UK & Ireland be- Art ein Workshop zum Thema „Creative library schäftigen. Der Besuch dieser Konferenz war für research: experiencing theory“ statt. mich in vielerlei Hinsicht gewinnbringend. Das Nach dem Mittagessen fanden wieder paral- „Netzwerken“ mit den Kolleg*innen auf interna- lele Vorträge statt: zehnminütige Kurzreferate zu tionaler Ebene führt immer zu neuen Denkan den Themen Sammlungsdiversifikation, Koope- stößen und erweitert den Horizont. rationen innerhalb von Architekturbibliotheken Ich danke der Arbeitsgemeinschaft der Kunst- und zur National Bibliographic Knowledgebase und Museumsbibliotheken (AKMB) für die fi- (NBK) sowie zwei längere Präsentationen. Laura nanzielle Unterstützung der Reise und der Hoch- Elliott und Alice Harvey (Goldsmiths University) schule für Grafik und Buchkunst Leipzig für die füllten mit ihrem Referat „Liberate Our Library: Freistellung während der Konferenztage. embedding social justice work in everyday prac- tice“ den Raum bis auf den letzten Sitzplatz. In- halt war die „Liberate Our Library“-Mission bei 1. Siehe https://www.gla.ca.uk/explore/facts/ [letzter Goldsmiths, die darauf abzielt, Sammlungen zu Zugriff: 17.04.2020]. diversifizieren und den Anteil von bisher ver- 2. Der Begriff „critical librarianship“ lässt sich nicht nachlässigten Bestandssegmenten zu erhöhen. ohne Weiteres ins Deutsche übersetzen. Gemeint Diese Befreiungsagenda6 ist Teil einer breiteren ist die (selbst)-kritische Auseinandersetzung mit der Frage, wie weit Bibliotheken bzw. Bibliothekar* Initiative, die zum Ziel hat, Sammlungen und innen bewusst oder unbewusst Unrechts- oder Lehrpläne zu dekolonisieren und die in allen Unterdrückungssysteme unterstützen bzw. sich Hochschuleinrichtungen Anerkennung findet. dagegen zur Wehr setzen (vgl. http://www.ala.org/ Anschließend reflektierte die Präsentation von acrl/publications/keeping_up_with/critlib [letzter Tavian Hunter (Institute of International Visual Zugriff: 20.05.2020]). Im deutschsprachigen Raum Arts, London) die sozialen und politischen Aus- ist die Bewegung vermutlich am ehesten mit der wirkungen von Globalisierung durch die Ent- Arbeit des Arbeitskreises Kritische Bibliothek ver- wicklung einer Sammlung, die sich auf interna- gleichbar (vgl. www.kribiblio.de [letzter Zugriff: tionale zeitgenössische Kunst konzentriert. 20.05.2020]). Direkt im Anschluss kamen alle Konferenzteil- 3. Siehe https://duncanchappell.wixsite.com/arlis2019/ nehmer*innen im großen Saal zur Abschlussdis- papers-and-abstracts [letzter Zugriff: 17.04.2020] kussion zusammen. Es fand eine Podiumsdiskus- und Art Libraries Journal 46 (2020), 2, wo Vorträge sion aus Anlass des 50-jährigen Bestehens statt, publiziert wurden. die von der ARLIS-Vorsitzenden Jane Bramwell, 4. Die Präsentation ist auf der AKMB-Webseite abruf- bar unter https://www.arthistoricum.net/fileadmin/ der enorm engagierten Tavian Hunter, Gustavo groups/arthistoricum/Netzwerke/AKMB/2019/13- Grandal Montero, der am Vortag eine Präsenta- 00063-54_powerpoint_leipzig_definitief. tion über Dekolonisierung gehalten hatte, und PPTX_737107_1_0.pdf [letzter Zugriff: 17.04.2020], Beth Houghton, einem Gründungsmitglied und eine bearbeitete Fassung wurde in den AKMB-news ehemaliger Vorsitzenden von ARLIS, in Form publiziert, siehe 25 (2019), 2, S. 48 ff. einer offenen Gesprächsrunde geführt wurde. 5. Honorary Membership Award 2019, siehe https:// Alle Zuhörer*innen konnten sich mit kritischen, duncanchappell.wixsite.com/arlis2019 [letzter Zu- humorvollen, neugierigen und nachdenklichen griff: 17.04.2020]. Fragen oder Kommentaren beteiligen. Thema 6. Liberate our Library, siehe https://www.gold.ac.uk/ war überwiegend Vergangenheit und Zukunft library/about/liberate-our-library/ [letzter Zugriff: der Vereinigung. Mit Worten des Dankes ver- 17.04.2020]. abschiedete sich die ARLIS-Vorsitzende im An- 7. ARLIS/UK & Ireland 2020 Conference postponed, schluss von allen Teilnehmer*innen und lud zur siehe https://arlis.net [letzter Zugriff: 15.05.2020]. AKMB-news 1 – 2/2020, Jahrgang 26 91
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