"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
„Adelante mujeres 2021“
                                                Der Widerstand ist
                                                         weiblich!

       Veranstaltungsreihe mit
Performances, Vorträgen mit Diskussion
     Ausstellung, Podiumsdiskussionen
            Lesung, Theateraufführung
                  Workshop, Malaktion

                    Veranstalterin
                  frau-kunst-politik.de
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„Adelante mujeres 2021“
                     Der Widerstand ist weiblich!

Eine Veranstaltungsreihe von frau-kunst-politik.de

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Corina Toledo

„Adelante mujeres 2021“
Der Widerstand ist weiblich!
Bereits letztes Jahr hat frau-kunst-politik.de mit dem Projekt “Corona - eine
Krise der Frauen” auf die gravierenden Auswirkungen der Pandemie-Restrik-
tionen auf Mädchen und Frauen aufmerksam gemacht. Dabei wurde gezeigt,
dass sie seit jeher stärker von den Auswirkungen von Krisen getroffen wer-
den, da diskriminierende Strukturen in Politik, Kultur, Wirtschaft und Religion weiterhin vorherrschend sind.
Die hier präsentierte Veranstaltungsreihe ist eine Einladung an alle Mädchen und Frauen mit oder ohne
Migrationsgeschichte diese Exklusion nicht hinzunehmen. Das Gesamtprojekt ist ein Appell, sich zu erheben,
Widerstand zu leisten und aus den weltweiten Kämpfen von Frauen durch die Reflektion ihrer Strategien,
Theorien und Taktiken zu lernen.
So besteht die Möglichkeit, dass weibliche Personen, und insbesondere Migrantinnen, herausfinden, in wel-
chen Verhältnissen sie sich in Deutschland bewegen (dürfen) und leben (müssen)! Wenn dies mehr und
mehr Menschen bewusst wird, dann können wir auf eine Wende hoffen; wir können fordern, dass der Bei-
trag, den sie in Staat und Gesellschaft leisten, anerkannt und gerecht belohnt wird für ein Leben in Würde
und Frieden. Ohne die Kompetenzen und Erfahrungen von Mädchen und Frauen ist keine friedliche, gerechte
Gesellschaft im Einklang mit der Natur möglich.
Wir dürfen uns immer daran erinnern, dass Frauen viel zu verlieren haben, wenn wir uns nicht solidarisieren.
Männer haben wiederum viel zu gewinnen, wenn sie sich an das Modell des Ökofeminismus anschließen.
An dieser Stelle möchte ich mich mit Team bei allen Personen, Organisationen, Institutionen für die
finanzielle Förderung und personelle Unterstützung ganz herzlich bedanken. Sie alle haben dazu beitragen,
dass diese Veranstaltungsreihe umgesetzt werden kann.

Ein besonderer Dank gilt allen aktiven Mitwirkenden, die das Projekt „Adelante mujeres 2021 – der
Widerstand ist weiblich!” mit ihrem Wissen und ihrem Können so vielfältig, interessant und relevant machen.

Dr. Corina Toledo
frau-kunst-politik.de

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Dr. Julia Schmitt-Thiel

Kunstschaffende! Aktivist*innen!
Corona-Pandemie und Ausbeutung des Planeten verstärken alle Ungleich-
heiten. Frauen und Mädchen zählen in allen Gesellschaften zu benachteiligten
Gruppen und sind von den Krisen und ihren Folgen besonders hart betroffen.
Auf der anderen Seite sind Frauen die treibende Kraft der Geschichte, die die
Gesellschaft am Laufen halten - besonders während Krisen und in
schwierigen Zeiten, sei es in den Lazaretten, sei es in der Versorgung. Darüber hinaus hat die Geschichte
mehrmals bewiesen: der Widerstand ist weiblich. Wenn frau an Sophie Scholl oder Madeleine Riffaud denkt
oder an die zeitgenössischen mutigen belarussischen und chilenischen Frauen, bestätigt sich wieder und
wieder die These, dass der Widerstand ein weibliches Gesicht hat.
"Adelante mujeres 2021 – der Widerstand ist weiblich!" – lautet das Motto des mehrtägigen Projekts von
frau-kunst-politik. Das Projekt ist zur richtigen Zeit entstanden und macht durch Lesungen, Podiumsdiskus-
sionen, Vorträge, Theateraufführungen auf die aktuelle Situation der Frauen, auf die Themen Gleichstellung
und Gerechtigkeit aufmerksam.
Kunst und Politik sind untrennbar miteinander verbunden. Die Kunst kann unsere Realität auf eindrückliche
Weise widerspiegeln und uns zum Handeln auffordern. Kunst überwindet Grenzen und Sprachbarrieren und
verbindet Gleichgesinnte auf der ganzen Welt, die für Gerechtigkeit, Frauenrechte und Freiheit weiterkämp-
fen. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür.
Die Initiative Frau.Kunst.Politik vernetzt Künstler*innen in München mit unterschiedlicher Einwanderungsge-
schichte. Für ihren wertvollen Beitrag zu den Diskursen, sowie für die zahlreichen trans- und interkulturellen
Projekte bedanke ich mich sehr.
Ich möchte jede und jeden einladen, das Programm von "Adelante mujeres 2021 - der Widerstand ist weib-
lich" wahrzunehmen und eine neue Perspektive auf die aktuellen Herausforderungen aus der Sicht der
Frauen zu gewinnen.

Allen Teilnehmer*innen wünsche ich anregende und eindrucksvolle Begegnungen!
Ihre Dr. Julia Schmitt-Thiel

Geschäftsführerin der Mohr-Villa Freimann & ehrenamtliche Stadträtin der Landeshauptstadt München

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Dimitrina Lang

Grußwort
Als Vorsitzende des Migrationsbeirats und im Namen der Mitglieder des
Migrationsbeirats bedanken wir uns sehr bei der transkulturellen und
interdisziplinären Initiative "frau-kunst-politik", die es wieder geschafft hat, uns
alle einzuladen, über eine Vielzahl an brisanten wie auch interessanten Themen
und unterschliedlichen Schwerpunkten zu reflektieren und diskutieren.
Das Projekt "Adelante mujeres 2021 - der Widerstand ist weiblich!“ ist nicht nur thematisch sehr
bemerkenswert, sondern auch in Bezug auf die verschiedenen Mitwirkenden aus diversen Kulturräumen, die
hier in München und Umgebung eine Heimat gefunden haben.

Für mich als Vorsitzende des Migrationsbeirats impliziert dies konkrete Integration und Teilhabe, vor allem
angesichts der Tatsache, dass zugewanderten Kindern und deren Familien sehr schwer in diesen kritischen
und unsicheren Zeiten und in beinahe allen Lebensbereichen haben. Uns ist bewusst, dass der soziale Status
oft über das Risiko entscheidet, an Corona zu erkranken. Migrantinnen sind oft einer hohen Ansteckungs-
gefahr ausgesetzt, auch durch Tätigkeiten in so genannten „systemrelevanten Care-Bereich“. Aber auch
Mütter erleben in den letzten Monaten emotionale und physischer Belastungen mit Kinderbetreuung oder
Homeschooling, insbesondere als Alleinerziehende.
Doch Frau Dr. Corina Toledo mit Team weisen mit der Veranstaltungsreihe explizit auf die Leistungen von
Frauen hin und fordern daher von Staat und Gesellschaft mehr als Applaus! Gefordert wird nicht nur soziale
Anerkennung, sondern eine leistungsgerechte Entlohnung, für ein würdiges Leben.
Für uns im Migrationsbeirat ist von herausragender Bedeutung, dass Frauen mit Migrationsgeschichte und
Fluchterfahrung selbst zu Wort kommen, ihre eigenen Erfahrungsberichte darstellen und sich mit dem
Publikum austauschen, denn sie stellen schon lange ein bedeutender Faktor in Staat und Gesellschaft dar.
Das alles sichtbar zu machen und darüber zu diskutieren, hat sich "frau-kunst-politik" zur Aufgabe gemacht.

Vielen Dank dafür!

Dimitrina Lang
Vorsitzende des Münchner Migrationsbeirats

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Peter Hilkes

Grußwort
Für 2021 hat „Frau-Kunst-Politik“ ein erneut beeindruckendes Programm auf-
gelegt. Die ständig wachsende Community um Dr. Corina Toledo knüpft mit
der geplanten Serie nicht nur an die Themenvielfalt in den letzten Jahren an,
sondern erweitert sie und bindet neue Zielgruppen in das Programm ein. Mit
den letztjährigen Aktivitäten ist „Frau-Kunst-Politik“ gewachsen, und es sind
Personen dazu gekommen, die die Arbeit unterstützen und bereichern.
Angebote und Treffen haben im letzten Jahr deutlich gemacht, dass ein hoher Bedarf an den präsentierten
Themen besteht, Diskursformate eine Auseinandersetzung damit garantieren und eine mehr als beachtliche
Wirkung dabei erzielt wird – in den unterschiedlichen Ländern und Communities wie in der Öffentlichkeit.
Insbesondere wird das Verknüpfende der Situation von Frauen in unterschiedlichen Kontexten in den Mittel-
punkt gerückt. Dies ist seit längerem auch das Anliegen von Dr. Corina Toledo, der für die Bemühungen, den
energischen, tatkräftigen und beeindruckenden Einsatz besonderer Dank gebührt.

Weltweit erleben Frauen die Pandemie als besondere persönliche Herausforderung. Gewalt, Femizid sowie
Rassismus und Diskriminierung haben zugenommen. „Frau-Kunst-Politik“ hat dies dokumentiert, doch gibt es
viele Gründe, nach wie vor und mit noch mehr Sensibilität und Aufmerksamkeit alarmiert zu sein und etwas
gegen jegliche Formen von Gewalt und Unterdrückung zu tun. Dies greift das vorliegende Programm auf,
indem es sich mit der Situation von Frauen in unterschiedlichen Ländern und Regionen auseinandersetzt, mit
den komparativen Aspekten eine globale Verknüpfung schafft und Lösungen diskutiert und präsentiert.

Dieser Kontext gilt auch für Deutschland, und hier haben insbesondere Frauen mit Migrationsgeschichte und
Fluchterfahrung einen schweren Stand. Zahlreiche Erfahrungsberichte dokumentieren dies. Gleichzeitig gilt,
dass Frauen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen ein bedeutender Faktor in der Gesellschaft sind und
ihr Beitrag für das Gemeinwesen –z. B. in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur, Bildung und Soziales – zu
oft „vergessen“ wird. Hieran knüpft das Programm an, hat globale Entwicklungen wie auch den Bezug zur
Landeshauptstadt München im Fokus und schließt vielfältige Formen von Partizipation ein. Der empfehlens-
werten und bedeutenden Serie sind großer Zuspruch und Erfolg beim Publikum sowie vielfältige Resonanz in
Communities und Öffentlichkeit zu wünschen. Es lohnt sich sehr, dabei zu sein!
Peter Hilkes, Projektkoordinator des „House of Resources“ bei MORGEN e. V.,
Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Dr. Stephan Dünnwald

Grußwort
Das Bellevue di Monaco ist entstanden als ein Ort für Geflüchtete und die
Begegnung mit Geflüchteten im Herzen der Stadt. Entstanden klingt so
naturwüchsig. Tatsächlich musste auch ein Ort wie das Bellevue erkämpft
werden, und wir arbeiten täglich mit vielen anderen daran, den Ort Bellevue
mit Leben zu füllen.
Dieses Leben soll so vielfältig wie möglich sein, es soll Begegnung sein und ermöglichen, Unterstützung,
aber auch Bühne für die vielen Neuankömmlinge, die das Leben in München bereichern, Podium für Musik,
Lebenslust, Debatte, Tanz und Drama.

Die Podiumsdiskussion #miasanda ist dafür ein schönes Beispiel. Wir freuen uns besonders auf diese
Veranstaltung, weil Frauen unter den Geflüchteten meist weniger sichtbar sind, dafür aber große Bürden für
Familien und Kinder tragen.

Dr. Stephan Dünnwald
Bellevue di Monaco eG

Gemeinnützige Sozialgenossenschaft

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"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
Gerechtigkeit: Gesungen. Getextet. Gemixt.

Impulsvortrag über die Frauenbewegung in
Lateinamerika und "Femizid"
Auftakt-Veranstaltung in Kooperation mit Nord Süd Forum München

Referentin: Dr. Corina Toledo
Datum: 25. Februar 2021, ab 19 Uhr – online

Globale Gerechtigkeit hat viele Facetten. Es gibt indigene, feministische, antirassistische, kapitalismuskriti-
sche, klima-aktivistische Perspektiven auf Gerechtigkeit. Sie alle greifen ineinander: Globale Gerechtigkeit
schaffen wir nur, wenn all diese Stimmen gehört werden und wir entsprechend handeln.
Zum Start in das Themenjahr des Nord Süd Forums nähern wir uns einem komplexen Thema auf leichten
Füßen: Mit Stimmen aus dem Globalen Süden, Liedern über Geschlechtergerechtigkeit und Fairen Handel,
Poetry einer bekannten Slam-Poetin, lustigen und nachdenklichen Texten.

SchuPa Tansania, der Indienhilfe, Oikocredit Förderkreis Bayern, AK München Asháninka, Slam-Poetin
Elisabeth Schwachulla und Sängerin Alejandra Marini (Palo Santo) geben Impulse für Globale Gerechtigkeit.

                                                        Musik: Alejandra Marini (Argentinien-Alemania)
                                                        Lied: „Canción sin miedo“
                                                        www.youtube.com/watch?v=-UgyLRjz3Oc
                                                        www.ulani-alejandra.com

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"Un Violador en tu camino"

Perfomance der chilenischen Theatergruppe "La Tesis" – an zwei Terminen

Steht mit uns auf!                                      Im Rahmen des Aktionsbündnisses Münchner
Solidaritätsaktion bei der Kundgebung zum               Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen,
Weltfrauentag in Zusammenarbeit mit                     Jungen und nonbinären Menschen
"Münchner-Aktionsbündnis8März"

Datum: 8. März 2021                                     Datum: 20. November von 15.00 bis 17.00 Uhr
Demonstration:                                          Ort: Odeonsplatz, München
17.30 Uhr Alter Botanischer Garten
Kundgebung:
18.30 Uhr Georg-Freundorfer-Platz

Musik: Trommelgrupe DRUMADAMA
Unterstützung: rinascita e.V. www.rinascita.de

Grußworte von diversen Frauenorganisationen
zur Lage der Mädchen und Frauen in
Deutschland und der Welt!
Das feministische Kollektiv „La Tesis“ aus Chile
hat eine Massenbewegung innerhalb einer Woche
zu einer welt-weiten Massenbewegung initiiert,
so aus der Masse für die Masse.
frau-kunst-politik.de sieht in dieser Performance
nicht eine Anklage gegen den einzelnen Mann als Individuum – sie ist eine Anklage gegen sexualisierte
Gewalt und gegen patri¬archale Vergewaltigungspraktiken.

„Un violador en tu camino“ erinnert uns daran, dass praktisch all die existierenden Gesellschaftsformen auch
heute noch auf offenen oder subtilen frauenfeindlichen Strukturen basieren, ja auf der rücksichtlosen Ver-
nichtung alles Lebendigen.

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Migration von Frauen aus Lateinamerika

Vortrag mit Diskussion
Yaneth Rivera (Kolumbien-Deutschland) hat als Hochschulabsolventin in Tanz
und Theater, Transpersonale Therapeutin und Life Coach die Welt bereist.

Datum: 15. April von 18.30 bis 20.30 Uhr
Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa, Freimann
Leitung: Dr. Corina Toledo
Durch die so genannte Globalisierung fand und findet weiterhin eine starke Migration von Frauen aus Latein-
amerika nach München und Umgebung statt. Diese Migration unterscheidet sich grundlegend von der Migra-
tion der sogenannten „Gastarbeiter*nnen“ in den 50er Jahren. Heute sind die Migrant*innen aus Lateiname-
rika in allen Branchen der Wirtschaft anzutreffen, sowie in Sport, Kultur oder Gastronomie. Ihr Beitrag ist
nicht zu übersehen: Spanisch als eine der wichtigsten Weltsprachen kann fast überall erlernt werden, unzäh-
lige Tanzstudios für Salsa, Tango, Zumba, etc. sind entstanden. In vielen Restaurants werden kulinarische
Traditionen angeboten, wie sie im Inka-Imperium oder bei den Azteken gepflegt wurden. Musik, Theater
oder Straßenkunst sind aus Bayern und Deutschland nicht mehr wegzudenken, da die Leute die „Leichtigkeit
des Seins“ als eine Willkommenskultur wahrnehmen!

                              Das Interesse erstreckt sich sogar auf die politische Entwicklung dieser
                              Länder und deren kraftvolle Bewegungen im Kampf gegen den Biozid
                              (Vernichtung alles Lebendigen) oder gegen die frauenfeindlichen Strukturen.
                              Inzwischen spielt die Frauenbewegungen Lateinamerikas eine besondere
                              Rolle auf der ganzen Welt, ihr Kampf ist charakterisiert durch eine kraftvolle
                              Kreativität und Energie. Damit werden nicht nur Emotionen transportiert,
                              sondern zugleich auch die Art und Weise, wie das Leben wahrgenommen
                              oder gelebt werden sollte.

                              Musik: Yeni Toro, die in München lebende kubanische Singer-Songwriterin,
                              ist bekannt für ihre attraktive Stimme, ihren Charakter und ihr Charisma auf
                              der Bühne. www.yenitoro.com

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Migration von Frauen aus Italien

Vortrag mit Diskussion
Lara Galli aus Italien ist Mitglied des Migrationsbeirats der LHM und Mitglied
des Comites – Comitato Italiani Residenti all’Estero. Engagiert sich politisch.

Datum: 16. April von 18.30 bis 20.30h
Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann
Leitung: Marie-Jules Mpot Mimbang, Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin,
(Kamerun-Deutschland)

Diese Veranstaltung soll dazu dienen, den enormen Beitrag, den italienische
Migrant*innen in der deutschen Gesellschaft leisten, sichtbar zu machen.

In Deutschland wird auch heute noch fast ausschließlich über den so genannten
“Gastarbeiter“ gesprochen. Über Migrant*innen, die ab den 50er Jahren nach
Deutschland zum Arbeiten kamen, gibt so gut wie keine Studien, Analysen oder
Dokumentation.

Wir empfinden dieses Desinteresse als einen Skandal. Ebenso wird die weibliche
Migration der letzten 30 Jahre ignoriert und diese unterscheidet sich ja grund-
sätzlich von der Migration der Jahrzehnte zuvor. Weil durch die so genannte Glo-
balisierung weiterhin eine starke Migration von Menschen aus diversen Ländern
stattfand und stattfindet, möchten wir sichtbar machen, dass die weibliche Migration andere Ursachen und
andere Folgen hat, als die männliche. Zu einer lebendigen Diskussion und zu einem Austausch laden wir alle
ein.
Musik: Ondas ist eine akustische Band. Ondas tritt regelmäßig in einigen Cafés in München auf und hat an
mehreren Theateraufführungen teilgenommen. www.facebook.com/musicAondas

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Taller en español: ¿Qué es y cómo se logra una éxitosa integración?

Carolina Leguizamon de Colombia es Psicoterapeuta, Coaching Profesional,
viajera y ponente. www.ellamigra.com

Mónica Aranque de Colombia es fundadora de Club de Bienestar y Liderazgo,
Munich, Especialización en Economía en la Pontificia Universidad Javeriana
Bogota, Coaching Profesional Sistémico. clubcli.com/sobre-el-club
Fecha: 7. Mai von 15.00 bis 17.30 Uhr
Lugar: Centro Cultural Mohr-Villa Freimann
Música: Yeni Toro
Leitung: Dr. Corina Toledo
Se trata de ofrecer a las mujeres un espacio para encontrarse con personas
afines o hacer nuevas amistades, intercambiar experiencias, hablar de la cultura
y la mentalidad alemanas. Asimismo se reflexionará sobre los sentimientos
como la desorientación, la tristeza o la incertidumbre en la nueva sociedad
alemana. Aquí el apoyo y la solidaridad deben estar en primer plano. Sobre esta
base, se pensarán, se dicutirán y se intercambiarán experiencias sobre el tema
de la integración.

Es un hecho que Alemania también tiene una larga historia de inmigración. Alemania para superar su falta
mano de obra creo el Convenio de contratación. A las y los trabajadores inmigrantes que vinieron entre
1950 y 1970 se les denominaba „Gastarbeiter“ (trabajadores invitados) – un eufemismo, como lo describió
el escritor suizo escribió Max Frisch): „Se pidió mano de obra, y vino gente...“. Esto no significa otra cosa
que las personas emigran con historias, cultura, tradiciones o ideologías religiosas.

Por otro lado en los discursos políticos, investigaciones, documentales o artículos casi no se mencionan a las
mujeres que contribuyeron al llamado„ milagro económico alemán“ y siguen contribuyendo a la prosperidad
y estabilidad económica del país con sus energías, fuerza de trabajo, especializaciones en diferentes
sectores. Por esta razón integración puede sólo significar un reconocimiento a ese aporte, como también un
encuentro respetuoso, superando fronteras y estableciendo conexiones entre la cultura propia y la
"extranjera". La integración es de facto un acercamiento mental, emocional o lingüístico a la nueva cultura,
tradición o mentalidad sin tener que alejarse de las propias raíces culturales. Así entendida la migración
puede signifcar un enriquecimiento individual y colectivo. Pero requiere definitivamente una participación
activa, oportunidades reales de participación en todos los niveles.

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Moderner Kolonialismus und Imperialismus

Ausstellung und Podiumsdiskussion über
kulturelle Enteignung durch Luxus-Modehäuser
Referentinnen: Dr. Corina Toledo (Chile-Deutschland), Marie-Jules Mpot Mimbang
(Kamerun-Italien-Deutschland)
Porträts der Künstlerinnen ab Seite 28

Datum: 4. Juni 2021 von 17.00 bis 22.00 Uhr
Ort: EineWeltHaus
Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland)
Die Ausstellung und Podiumsdiskussion fanden im November 2020 online statt. Diese
Veranstaltung ist eine Fortsetzung. Wir werden uns intensiver damit befassen, wie
und auf welche Weise Aneignung und Enteignung von geistigem Eigentum und
genetischen Ressourcen, traditionellem Wissen und Folklore von indigenen Völkern
durch Luxus-Modehäuser stattfindet.

Leider wird in Deutschland das Thema bisher kaum recherchiert, analysiert oder in
der Öffentlichkeit debattiert. Was ist Cultural Appropriation? Wieso werden Frisuren
oder Kleidungsstücke von einigen Menschen oder gar ganzen Gesellschaftsgruppen
übernommen, ohne dass man sich deren kulturelle, spirituelle oder rituelle Bedeutung
bewusst macht? Dient dies nur zur Unterhaltung, oder sind es nur modische Anreize?
Oder stecken dahinter ganz konkrete ökonomische Intentionen?

                      Die transnationalen Modemarken arbeiten nach dem Motto: Exotism sells! Die Frage
                      ist, ob das Diebstahl ist oder eine rassistische Praxis darstellt? Werden auch
                      sexualisierende Inhalte transportiert? „Aneignung und Enteignung“ bedeutet keinen
                      fairen Austausch, sondern eine - teilweise sogar gewaltsame - Ausbeutung.
                      Materielles und geistiges Eigentum im kapitalistischen Sinne scheint in diesem Kontext
                      ein Privileg, welches nur Einigen vorbehalten ist.
                      Musik: Edite Domingos (Angola-Deutschland) www.editedomingos.com

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Covid19 – eine Krise der Frauen?
Die Lösung ist weiblich. Und divers?
Claudia Stamm: Politologin, Abgeordnete im Bayerischen Landtag a.D.,
Journalistin beim Bayerischen Rundfunk – die kompetente eloquente und
erfahrene Referentin wird uns eine inhaltliche Grundlage bieten, auf der wir
diskutieren werden.

Moderation: Marie-Jules Mpot Mimbang
Datum: 17. Juni von 18.30 bis 21.00 Uhr
Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann
Wir werden auf folgende Fragen eingehen:

▪ Wie und auf welche Weise haben sich die Corona-Restriktionen bzw.
  Maßnahmen auf Mädchen und Frauen - insbesondere auf Mütter ausgewirkt
  und ihr Leben nachhaltig verändert?
▪ Sind Mädchen und Frauen anders und härter betroffen?

▪ Wie wirken sich die Restriktionen auf alle existierenden Ungleichheiten und bedrohlichen Verhältnisse für
  Mädchen und Frauen aus? Verstärken sich dadurch Krisensituationen noch mehr?

▪ Wie wird dadurch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben tangiert?

Dazu werden kurz fünf transnationale Referentinnen aus verschiedenen Lebensrealitäten über ihre Probleme
im Zuge der Corona-Krise und stellen ihre Lösungsansätze berichten. Anschließend Diskussion.

                        Musik: Amélie Haidt, eine wandelbare und ausdrucksstarke Stimme, begleitet sich
                        selbst auf der Gitarre oder am Klavier.

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Lesung mit Diskussion

Kaouther Tabai liest aus „Jerba-Sandalen“
Datum: 18. Juni um 18.30 Uhr
Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann

Musik: Marliese Glück, freiberufliche Musikerin, spezialisiert auf orientalische und
historische Percussion-Instrumente
Grußwort: Marie-Jules Mpot Mimbang

 „…Was haben die Väter für Probleme, dass sie Götter sein wollen und dabei so
böse sind, dass sie einem nur Schrecken in die Knochen jagen? Sie zittert, sie fühlt
sich wie ein Kaninchen gegenüber ihm, dem Löwen. Sie vermeidet seinen Blick.
Und ihre Antworten kommen so sicher, so deutlich, so kompromisslos. Ich sage die
Wahrheit, und dann soll es kommen, wie es kommen soll: „Ja, mein Vater hat
meine Mutter angegriffen.“ „Ja, mein Vater hat meine Mutter vor uns Kindern mit
dem Küchenmesser bedroht.“ „Ja, mein Vater war sturzbesoffen und konnte kaum
stehen.“ „Ja, ja, ja … Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit …“

Kaouther Tabai aus Tunis ist Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin. Sie kam
1983 nach München, um Informatik an der Technischen Universität zu studieren
und lebt heute noch dort. Sie schreibt auf Arabisch und Deutsch und übersetzt lite-
rarische Texte, vor allem Lyrik. In zahlreichen, teilweise sehr persönlichen, Kurz-
geschichten gelingt es Kaouther Tabai, in ihrem Erzählband „Jasminknospen – von Tunesien nach Deutsch-
land … und dann?“ die Konflikte der arabischen Welt und das Hin-und-Hergerissen-Sein der Jugend zwischen
ängstlich-trotzigem Fundamentalismus und Globalisierung, die sozialen und politischen Probleme und die mit
dem arabischen Frühling verbundenen Hoffnungen begreifbar zu machen.

Was auf den ersten Blick nach Frauen- oder Migrantenliteratur aussieht, ist ein Schreiben über den Men-
schen von heute, mit Tiefgang und dem unverkennbaren „Tabai-Humor“, den man aus ihrem erfolgreichen
Erstlingswerk „Das kleine Dienstmädchen“ kennt. Ganz gleich, ob die Handlung am Neuhauser Rotkreuzplatz
oder im Souk-Labyrinth der Medina von Tunis, am Münchner Hauptbahnhof, am Strand von Rimini, in den
Gassen von Cordoba oder auf der Insel Sylt spielt.

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#miasanda #undmiagehennichtweg –                                     Erste Podiumsdiskussion

Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland bereichert sich!
Naz Cilo-van Norel (Türkei-Deutschland), Senior IoT Consultant at SIEMENS, gender-equality activist,
founder of Women AI Academy

Marie-Jules Mpot Mimbang (Kamerun-Deutschland), Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin
Kaouther Tabai (Tunesien-Deutschland), Lyrikerin, Übersetzerin, Informatikerin bei AKDB

Yaneth Rivera (Kolumbien-Deutschland), Hochschulabsolventin in Tanz und Theater, Transpersonale
Therapeutin und Life Coach

Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland)

in der Reihenfolge der Nennung

Datum: 26. Juni um 18.00 Uhr
Ort: Kult9
Der Hashtag #miasanda versteht sich als Plattform, wo Migrantinnen sich präsentieren können, ihre Arbeit
anerkannt und ihr sehr wichtiger Beitrag zur deutschen Gesellschaft sichtbar wird. Zwar wird über Migration
diskutiert, gestritten und debattiert, doch aus einer hegemonialen Deutungsmacht der Mehrheitsgesellschaft
heraus, oft männlich dominiert. Migrantinnen selbst kommen in diesen Debatten kaum oder gar nicht als
handelnden Subjekte vor. Das wollen wir ändern.

Bei fast keinem anderen Thema herrscht in Deutschland so eine kontroverse Debatte wie bei den Themen
MigrantInnen, Asyl, Aussiedlerpolitik oder Integration von AusländerInnen. Die Migration hat sich zu einem
wirklichen Streitfeld entwickelt, was nicht verwunderlich ist, denn laut OECD ist Deutschland inzwischen das

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wichtigste Zuwanderungsland, und zwar in einem Maße, wie es noch vor Jahren unvorstellbar schien. Dass
Deutschland von der offiziellen Politik als Einwanderungsland anerkannt wird, ist nur eine Anerkennung der
Realität: Im Jahr 2011 lebten 80,3 Millionen EinwohnerInnen in Deutschland – ca. 16 Millionen davon haben
eine Migrationsgeschichte, also knapp 19 Prozent der Gesamtbevölkerung. Aber im Jahr 2013 ist die Zahl auf
20,5% gestiegen.
Deutschland als Industrieland hat AusländerInnen immer wieder beschäftigt, denn Migration war und ist
immer noch ein Beschäftigungsmodell der Wirtschaft. Während des deutschen Wirtschaftswunders wurden
die GastarbeiterInnen als „Humankapital“ wahrgenommen. Heute wird eher abwertend von Wirtschaftsmi-
gration gesprochen. Und nicht nur das hat die Struktur der Bevölkerung verändert, sondern auch die er-
zwungene Mobilität von Menschen unterschiedlicher Herkunft, sei es Heimatvertriebene, Flüchtlinge, und
sogenannte Displaced Persons. Deutschland ist also schon lange geprägt von Menschen in Bewegung und
hat schon immer davon profitiert. Doch die Einwanderungsgesellschaft hantiert immer noch mit Vorurteilen,
Traditionen, Stereotypen oder fremdenfeindlichen Diskursen, die eine friedliche Koexistenz eher hindern als
fördern.
Wir möchten mit der Podiumsdiskussion #miasanda einige dieser negativen Auswirkungen auf die Men-
schen, in diesem Fall auf die Migrantinnen, aufzeigen. Aber mehr als das möchten wir gerne sichtbar ma-
chen, dass viele dieser Migrantinnen das Sozialsystem nicht ausbeuten, sondern eher zur kulturellen, ökono-
mischen und politischen Entwicklung des Landes beitragen. Die
meisten zahlen mit ihrer Arbeit in die Sozialkassen ein und tragen
dazu bei, den Fachkräftemangel abzumildern. Einige haben sich den
Weg zur vollen politischen und sozialen Teilhabe erkämpft und ge-
stalten die Gesellschaft mit. Es wird von Migrantinnen-Initiativen
erwünscht und gefordert, interkulturelle Öffnungsprozesse von
Verwaltungen sowie die mit Einwanderung und religiöser Vielfalt
verbundenen Herausforderungen an die politische Bildungsarbeit
voranzutreiben.
Migrantinnen erzählen ihre Migrationsgeschichte selbst.

Was ist Migration? Was bedeutet sie - für mich als „Betroffene“ und
für die „Anderen“, die mich als „Fremde“ wahrnehmen?

Musik: Malaika Lermer (Kamerun-Deutschland), Song Writerin,
Sängerin, Schauspielerin und Model

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Theateraufführung "Belladonna"
                                      Wie soll die Frau sein? Schön, intelligent, unterhaltsam, erotisch,
                                      erfolgreich, souverän? Mit atemberaubenden Verwandlungen gelingt
                                      der Protagonistin Helena George der Spagat vom mädchenhaften
                                      Clown zur umwerfenden Frau. Ein wahres Rollenkaleidoskop!

                                      Referentin: Helena George
                                      Datum: 3. Juli von 11.00 bis 15.00 Uhr
                                      Ort: Galli-Theater, Schwabing
                                      Impuls Workshop: Weltsprache oder Geheimcode –
                                      Körpersprache für effektive Kommunikation. Körpersprache ist
                                      Ausdruck innerer Bewegungen und man kann an der Körpersprache
                                      den momentanen Gefühlszustand eines Menschen ablesen.

                                        Aber nicht nur das. Auch seine Lebensgeschichte und seine gesamte
Persönlichkeit offenbart sich in Bewegungsdynamik, Körperhaltung, Gestik, Mimik, Sprache und Stimme. Das
Beeindruckende an der Körpersprache ist, dass wir in dieser Sprache niemals schweigen, sondern
ununterbrochen kommunizieren.

Gruppenarbeit: Die Teilnehmerinnen spielen selbst. Ich begleite die Teilnehmerinnen beim Entwickeln
kleiner Theaterszenen. In Arbeitsgruppen werden mittels der Überzeichnung von Rollenverhalten Szenen zu
einem ausgewählten Thema entwickelt. Das Rollenspiel bietet neben dem teamfördernden Aspekt auch den
kreativen Raum, neue Ideen und Verhaltensmuster zu entwickeln und auf der Bühne auszuprobieren.

Abschlusspräsentation: Als Höhepunkt und Abschluss spielen sich die einzelnen Arbeitsgruppen in Form
einer kleinen „Theaterrevue“ gegenseitig ihre Szenen vor. Vorfreude und Spaß sind garantiert!

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Workshop: Migrantinnen in der Politik

in der Reihenfolge der Nennung

Gülserel Demirel, Landtagsabgeordnete im Bayerischen Landtag, Sozialarbeiterin
Claudia Stamm, Politologin, Abgeordnete im Bayerischen Landtag a.D., Journalistin beim Bayerischen
Rundfunk

Dimitrina Lang, Dipl.Sozialpädagogin (FH) bei der LHM, Mitglied des Münchner Ausländerbeirats,
Vorsitzende im Verein „Edinstvo“ München

Marie-Jules Mpot Mimbang, Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin
Datum: 9. Juli von 18.30 bis 21.30 Uhr
Ort: EineWeltHaus, München
Leitung: Dr. Corina Toledo

Die bayerische Landtagsabgeordnete Gülserel Demirel, die selbst eine
Migrationsgeschichte hat, erzählt über ihr Leben und ihre Erfahrungen.
Wir wollen sie fragen, ob und wie sie sich für die Lage und Interessen der
Mädchen und Frauen, Migrantinnen oder Frauen auf der Flucht einsetzt.

In Deutschland leben rund 82,2 Millionen Menschen. Fast ein Viertel der
Bevölkerung hat eine Migrationsgeschichte, also ca. 19,3 Millionen
(Mikrozensus vom 2017). Migrantinnen und Migranten stellen eine ernst-
zunehmende Größe in der Gesellschaft dar. Doch in der Politik sind sie
eindeutig unterrepräsentiert, da sie oft weder eine deutsche Staats-
bürgerschaft besitzen, noch BürgerInnen eines EU-Mitgliedsstaates sind.      Musik: Yeni Toro

                                                                                                     21
Laut Gesetz sind sie AusländerInnen. Auch wenn viele von ihnen seit Jahrzehnten hier leben, ist ihnen ver-
wehrt, an Wahlen teilzunehmen. Dies impliziert, dass sie kaum politische Partizipationsmöglichkeiten haben,
außer in speziellen Institutionen, wie den kommunalen Ausländer- oder Integrationsbeiräten. Sie können zur
Mitgestaltung des politischen Systems, des ökonomischen Modells oder der Kultur beitragen. Wie kann die-
ses formelle Defizit der politischen Partizipation und der aktiven Mitgestaltung überwunden werden? Was
muss getan werden, damit Millionen von Migrantinnen von den zentralen Elementen der politischen Willens-
bildung nicht ausgeschlossen werden? Wie kann es gelingen, zugewanderte Frauen in der Kommunalpolitik
aktiv zu beteiligen und sie bei der Gestaltung der politischen Entwicklungen vor Ort aktiv mitwirken zu
lassen? Denn viele politische Entscheidungen, die Migrantinnen und Migranten direkt betreffen, werden in
den Kommunen gefällt. Darum sind wir der Meinung, dass ohne Einbezug der Migrantinnen in (kommunal)-
politische Entscheidungen, die realen Verhältnisse in der Bevölkerung nicht widergespiegelt werden.

Eins steht fest: Viele Migrantinnen leisten schon lange einen enormen Beitrag und tragen in großem Maße
zur Gestaltung der Zivilgesellschaft in unterschiedlichen Bereichen, wie in der Kunst, Bildungsarbeit, der
Pflege, den Krippen und Kindergärten bei und leisten viel in der Jugend- und Elternarbeit, aber auch in zahl-
reichen Migrantenorganisationen.

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Malaktion: Mit Mädchen und Frauen
Trainerin: Dr. Ava Serjoie-Scholz, Kunsttherapeutin
Leitung: Dr. Corina Toledo

Ort: Ankerzentren, Flüchtlingsheime
Datum: 10. Juli 2021 von 15.00 bis 17.00 Uhr
Musik: Mia Cerno (Slowakei-Deutschland)
Die Malaktion möchte emotionale Räume für Mädchen und Frauen mit oder ohne Migrationsgeschichte
öffnen, also transkulturelle Begegnungen ermöglichen, kreative Prozesse in Gang bringen, neue Facetten der
eigenen Lebendigkeit entdecken etc.

Kenntnisse der Malerei sind keine Voraussetzung, vielmehr geht es um die eigene Experimentierfreude und
Ausdruckskraft. Malmaterial wird zur Verfügung gestellt.

                                                                                   Foto © Hans-Joachim Becher

                                                                                      www.miacerno.com/

                                                                                                          23
#miasanda #undmiagehennichtweg –                                      Zweite Podiumsdiskussion

Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland bereichert sich!
Cecilia Bolaños (Mexiko-Deutschland), Schauspielerin, Regisseurin, Gründerin des Theater-Ensembles
„teatro Subversum“
Modupe Laja (Deutschland), deutsch-nigerianische Philologin, feministische Bildungsaktivistin bei ADEFRA -
Schwarze Frauen in Deutschland, EineWeltHaus München
Maureen Njotsa-Lermer (Kamerun-Deutschland), Gründerin von NDEMELA Creation, Mitglied im
Internationalen Kulturverein in Mering, Asylkoordinatorin der Stadt Mering
Dr. Ava Serjoie (Iran-Deutschland), Dr.Phil. Art Education, Künstlerin, Aktivistin, Frauenrechtlerin
Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland)

in der Reihenfolge der Nennung

Datum: 16. Juli von 18.30 bis 21.00 Uhr
Ort: Bellevue di Monaco
Musik: Yeni Toro
Der Hashtag #miasanda versteht sich als Plattform, wo Migrantinnen sich präsentieren können, ihre Arbeit
anerkannt und ihr sehr wichtiger Beitrag zur deutschen Gesellschaft sichtbar wird. Zwar wird über Migration
diskutiert, gestritten und debattiert, doch aus einer hegemonialen Deutungsmacht der Mehrheitsgesellschaft
heraus, oft männlich dominiert. Migrantinnen selbst kommen in diesen Debatten kaum oder gar nicht als
handelnden Subjekte vor. Das wollen wir ändern. (weitere Informationen siehe Seite 18)

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Gesellschaftsmodell in der autonomen Administration der
Konföderation Nord-Ost-Syriens Rojava

Vortrag mit Diskussion
Gül Tolay – Kurdisches Gesellschaftszentrum München e.V. -
SARA Frauenrat München
Dr. Barbara Pade-Theisen – Ärztin, Mitfrau des Jineoloji-
Komitees Deutschland, Referentin für Moderne
Matriarchatsforschung
Datum: 17. Juli von 15.00 bis 18.00 Uhr
Ort: EineWeltHaus
Musik: kurdische Musik
Leitung: Dr. Corina Toledo
Der Frauenkampf mit Beteiligung tausender Frauen in den Selbstverteidigungskräften (YPJ) in Westkurdistan
richtet sich gegen Repression, Patriarchat und Krieg. Sie sind inzwischen ein Symbol für Selbstbestimmung
und Frauenrechte, denn die Frauen übernahmen eine Vorreiterinnenrolle in der Revolution.

Mit der Veranstaltung wird versucht zu erklären, wie es zu diesem historischen weiblichen Widerstand kam
und wie es den weiblichen Selbstverteidigungskräften gelang, ein neues Gesellschaftsmodell weitgehend un-
bemerkt von der Weltöffentlichkeit zu etablieren. Ist in diesem Kampf die Selbstorganisation als der ent-
scheidende Schlüssel zu sehen? Hat die Bildung von Frauenräten und die Vertretung von Frauen auf allen
Ebenen der politischen Gremien und des öffentlichen Lebens dazu beigetragen, dass frauenfeindliche Struk-
turen als der Hauptwiderspruch und das Haupthindernis für eine gerechtere und friedliche Gesellschaftsform
wahrgenommen wurden?
Es scheint wirklich so, dass die unterschiedlichen Diskriminierungen, Unterdrückungen, Ausbeutung von
Mädchen und Frauen auf der privaten Ebene nun Teil des Politischen wurde und der größte Teil der
kurdischen Bevölkerung diese neue Gesellschaftsform unterstützt.

                                                                                                        25
meine grossmutter                             hinein in die armut
     die nein sagte                                in die ungewissheit
                                                   allein ist sie nicht

     meine grossmutter                             ein bündel sorgen sprießt in ihrem kopf
     die es wagte                                  ein bündel leben tritt ihren bauch von innen

     die scheidung zu verlangen                    ein stern leuchtet in ihr
     in einem zeitalter

     als frauen keine stimme hatten                meine großmutter

                                                   die es wagte
     meine großmutter                              ihre sanfte schüchterne stimme zu erheben

     die nein sagte                                in einer zeit
     zur legalen unterdrückung                     in der nur männer sprechen durften

     als sie sich entscheiden musste zwischen      nein zur nebenfrau sagte sie
     nebenfrau im paradies des wohlstandes         und entschied sich für

     oder freiheit in der hölle der armut          lebenslange verbannung hinter den webstuhl
     sie fackelte nicht                            entschied sich gegen

     warf ihren schwarzen schleier über den kopf   eine speisekammer mit amphoren
     kehrte dem paradies den rücken zu             voller weizen olivenöl und honig

     ging im dunkeln                               gegen gemeinsame seufzer der lust
     in den gassen lief sie                        auf bettlaken aus seide

     stolzen schrittes
     ohne zurückzublicken                          Kaouther Tabai

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Ausstellung
Moderner Kolonialismus und Imperialismus –
Kulturelle Enteignung durch Luxus-Modehäuser

                                Celia Vila Castro
                          Maureen Njotsa Lermer
                                  Karin Peschau
                                  Anna Grabara
                                 Vivian Timothy

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Celia Vila Castro
                            Kommunikationswissenschaftlerin und Kulturvermittlerin
                            Geschäftsführerin Dolphin Management, Kulturelle Event Agentur

                            Mein Herz schlägt für Marinera:
                            Dieses Projekt repräsentiert die Traditionen und Perspektiven der unterschied-
                            lichen Anden-Völker aus Perú. Durch Musik, Tanz und Liebe wollen wir die
                            Kultur, die eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielt, vermitteln.

                             Die Identität ist mit uns geboren und je mehr Lebenserfahrungen wir haben,
desto mehr spielt dies eine wichtige Rolle in unserem Leben! Durch diese Erfahrung lernen, entdecken und
schätzen wir, wie wichtig unsere Kultur ist.
Aber es gibt große Unternehmen, die unsere Muster im Bereich Mode und Textilien kopieren, nutzen und
viel Geld verdienen, jedoch den Künstlern nie etwas dafür bezahlen.

Jedes Muster erzählt eine Geschichte, jedes Muster repräsentiert Teile unserer Lebenseinstellung!
Wenn wir Peruaner unsere Identität nicht verinnerlicht haben, und unsere Geschichte nicht einmal kennen,
bewirkt dies, dass wir unser kulturelles Erbe nicht schätzen. Dieser Sachverhalt wird entsprechend von
Drittanbietern zum Nachteil der urbanen Bevölkerung ausgenutzt.

Mit Liebe, Energie und Kraft möchte ich unsere Traditionen präsentieren, unter anderem mit der Marinera,
dem Nationaltanz Perus. Hier werden die vier Elementen der Natur: Wasser, Feuer, Erde und Wind
dargestellt. Diese Elemente haben unsere Ahnen mit viel Respekt und Liebe behandelt.
Heutzutage geht diese Weisheit verloren. Deswegen habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, als Botschaf-
terin, den nationalen Tanz Perus mit Gefühl und Achtsamkeit für die Traditionen meines Volkes darzustellen
und zu präsentieren, um das Publikum auf diese Situation aufmerksam zu machen.

Wenn sie etwas kaufen, wäre es wichtig zu wissen, ob das Produkt fair gehandelt und produziert wurde.

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Traditionelle Kleider für den
       Marinera-Tanz

                                29
Maureen Njotsa Lermer
     Maureen Lermer, in Kamerun aufgewachsen, lebt ihre Kreativität in
     Form von Mode aus. Neben ihrer Tätigkeit als Modedesignerin,
     arbeitet sie für die Gemeinde Mering als Asylbeauftragte. Seit 2013 ist
     sie Vorstandsvorsitzende des IKM e.V, der International Kulturverein
     Mering.
     Ihre Stoffe tragen oft traditionell kamerunische Motive. Für ihre Kun-
     den designed sie einzigartige und auf jeden abgestimmte Klamotten,
     ganz unter dem Motto: „Your attitude, your style“. Als Schneider
     beschäftigt sie sämtliche Frauen und Männer in Togo. Jede Saison
     fertigen sie eine neue Kollektion an. Diese Kollektionen präsentiert sie
     auf Fashionshows, zu finden sind sie im Internet unter:
     www.ndemela.net

     Mode-Kollektion für Jugendliche

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NDEMELA-Designs
von den Farben der Natur und den natürlichen Ressourcen inspiriert

                                                                     31
Karin Peschau
                              Künstlerin, Ökofeministin (Italien-Deutschland)
                              Frau Peschau hat Politische Wissenschaften und Romanistik studiert. Sie hat ein
                              Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Künste in Italien
                              absolviert und stellt im In- und Ausland aus.
                              Sie organisiert transkulturelle Kunstprojekte, Kunstseminare und Workshops für
                              Frauen.

Kulturraub durch Luxusmodehäuser
In unserer globalisierten Welt kennt die Gier des Spätkapitalismus keine Grenzen mehr. Neben der Ausbeu-
tung von (in erster Linie) Frauen und Kindern in den armen Ländern, neben dem Zugriff auf Bodenschätze,
sowie Güter jeglicher Art, ist auch der Raub kultureller Schätze, seien sie materiell oder ideell und spirituell
ein ernstzunehmendes Phänomen.
Die gigantische Walze der hemmungslosen Profitsucht macht vor nichts Halt, auch nicht vor Jahrtausende
alten Kulturen und deren Werten, die in einer langen Kette von Generationen - oft von Mutter zu Tochter -
weitergegeben worden sind.

Wir alle wissen, dass aus der Kleidung der Modeketten Schweiß und Blut tropfen....von Kindern, von Frauen
und Männern, die zu sklavengleicher Arbeit gezwungen werden, um mal gerade zu überleben, unter schlech-
testen Bedingungen.
Es liegt an uns, ob wir diese tödliche Maschine unterstützen wollen, indem wir als KonsumentInnen dem
Kaufrausch nachgeben, oder ob wir endlich lernen, auf unser Gewissen zu hören und dazu beitragen, die
Welt etwas gerechter zu machen.

Was bedeutet das konkret? Die Sucht nach immer neuen Sachen, nach Kleidung, die dem patriarchalen
Modediktat entspricht, nachzugeben, oder uns endlich von dieser Sucht zu befreien.

Geht es doch im Wesentlichen um Anerkennung über unsere äußere Erscheinung und darum “modern” und
“chic” zu sein, Wie wir uns kleiden gleicht inzwischen dem Mao-Einheitsstil. Ganz anders die Kreationen der
Designerinnen, die wir in dieser Ausstellung kennenlernen wollen: individuell, kreativ, originell! Ihre Designs
sind nicht kopiert, sondern ein authentischer Ausdruck ihrer eigenen Kultur.

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Susanna Lorántffy 2017        Apollonia Hirscher 2017
Eitempera auf Leinenpapier,   Eitempera auf Leinenpapier,
 Mischtechnik, 40 x 100 cm     Mischtechnik, 40 x 100 cm    33
Anna Grabara
                                Künstlerin, Lehrerin, Dolmetscherin (Polen - Deutschland)
                                Frau Grabara hat Lehramt studiert. Seit 25 Jahren lebt und arbeitet sie in
                                Deutschland. Zurzeit ist sie als Dolmetscherin tätig.
                                Vor acht Jahren hat sie mit dem Malen begonnen und darin ihre
                                Leidenschaft entdeckt.
                                Seit über 10 Jahren ist sie ehrenamtlich im Fairen Handel tätig. In diesem
                                Bereich hat sich, in den letzten Jahren, auch die Modebranche stark
                                entwickelt

                              Das kulturelle Erbe ist all das, was die Identität der Völker definiert. Es muss
                              vor Missbrauch, Enteignung und Aneignung geschützt werden.
                              Bedauerlicherweise nutzen viele Luxus-Modehäuser das ethnische Kunst-
                              handwerk, die Symbolik und die religiösen Elemente respektlos aus. Die
Muster werden reproduziert und dann für einen kurzfristigen Trend benutzt, der natürlich viel Gewinn bringt,
von dem aber nur die dominanten Gesellschaftsgruppen profitieren. So werden die indigenen Völker durch
den modernen Kolonialismus schamlos ausgebeutet und oft ihrer einzigen Einnahmequelle beraubt. Daher
mehr Respekt vor Herkunft und Kontext eines Kleidungsstücks und Kooperation auf Augenhöhe!

34
Vergebung, 2020                             Stolz, 2020
Acryl-Collage auf Leinwand, 50 x 70 cm   Acryl-Collage auf Leinwand, 20 x 40 cm

                                                                              35
Vivian Timothy

     CULTURAL EXPROPRIATION BY LUXURY FASHION
     HOUSES.
     Exhibition and panel discussion on modern colonialism and imperialism

     Our textile print holds cultural significance as HISTORICAL DOCUMENTS
     OF AFRICAN DESIGN AND PEOPLE.

     Our African prints are not just a colorful fashion statement but also a
     part of our identity, heritage and affirmation of our blackness. The few
     of the textile factories in Africa are owned by foreigners to be precise
     by European firms and now Chinese.

     The question here is who are the designers?
     Who runs the companies in Africa?
     Who owns the copyright of these prints?
     The answer is foreigners European, Chinese and Indian.

     We have our local cultural textile fabric like AKWETE, UKARI ADIRE
     ASOKE KENTE BARKCLOTH MUDCLOTH ANKARA KITENGE and many
     others which has been or is being suffocated by THE EUROPEAN
     FIRMS.
     Our local textile fabrics are now replaced by Vlisco, hollandis, lace,
     Dutchwax mutex nichenTex, just to mention a few.
     We want to see our African print clothing in the MAINSTREAM
     CLOTHING STORES.
     Enough of APPROPRIATION of African culture without involving the
     African people.

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DISILLUSIONED – Acrylic+Sand on Canvas
             160 x 199 cm

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Impressum
Katalog zur Veranstaltungsreihe „Adelante mujeres 2021“ – Der Widerstand ist weiblich!
Veranstalterin: frau-kunst-politik.de
FKP-Team:
Dr. Corina Toledo
Marie-Jules Mpot Mimbang
Angela Lenk
Vedia Hayran
Layout: Angela Lenk, www.angela-lenk.de

Fotos: Corina Toledo von Karin Lübbers und Alexander Gulde, Cecilia Bolaños von Dennis König
Alle Texte, Bilder sowie das Layout dieser Seiten sind urheberrechtlich geschützt.
Weitere Informationen und Pressefotos auf www.frau-kunst-politik.de

Mit freundlicher Förderung durch

Mit freundlicher Unterstützung durch:

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Nichts scheinen Götter und Männer
mehr zu fürchten, als den Verlust der
Kontrolle über die Frauen.

Mary Daly

                                        Wir Frauen haben viel zu verlieren,
                                        wenn wir uns nicht solidarisieren.
                                        Männer haben viel zu gewinnen,
                                        wenn sie sich mit uns solidarisieren.

                                        Corina Toledo

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