"Adelante mujeres 2021" Der Widerstand ist weiblich! - Veranstaltungsreihe mit Veranstalterin - Frau ...
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„Adelante mujeres 2021“ Der Widerstand ist weiblich! Veranstaltungsreihe mit Performances, Vorträgen mit Diskussion Ausstellung, Podiumsdiskussionen Lesung, Theateraufführung Workshop, Malaktion Veranstalterin frau-kunst-politik.de
„Adelante mujeres 2021“ Der Widerstand ist weiblich! Eine Veranstaltungsreihe von frau-kunst-politik.de 3
Corina Toledo „Adelante mujeres 2021“ Der Widerstand ist weiblich! Bereits letztes Jahr hat frau-kunst-politik.de mit dem Projekt “Corona - eine Krise der Frauen” auf die gravierenden Auswirkungen der Pandemie-Restrik- tionen auf Mädchen und Frauen aufmerksam gemacht. Dabei wurde gezeigt, dass sie seit jeher stärker von den Auswirkungen von Krisen getroffen wer- den, da diskriminierende Strukturen in Politik, Kultur, Wirtschaft und Religion weiterhin vorherrschend sind. Die hier präsentierte Veranstaltungsreihe ist eine Einladung an alle Mädchen und Frauen mit oder ohne Migrationsgeschichte diese Exklusion nicht hinzunehmen. Das Gesamtprojekt ist ein Appell, sich zu erheben, Widerstand zu leisten und aus den weltweiten Kämpfen von Frauen durch die Reflektion ihrer Strategien, Theorien und Taktiken zu lernen. So besteht die Möglichkeit, dass weibliche Personen, und insbesondere Migrantinnen, herausfinden, in wel- chen Verhältnissen sie sich in Deutschland bewegen (dürfen) und leben (müssen)! Wenn dies mehr und mehr Menschen bewusst wird, dann können wir auf eine Wende hoffen; wir können fordern, dass der Bei- trag, den sie in Staat und Gesellschaft leisten, anerkannt und gerecht belohnt wird für ein Leben in Würde und Frieden. Ohne die Kompetenzen und Erfahrungen von Mädchen und Frauen ist keine friedliche, gerechte Gesellschaft im Einklang mit der Natur möglich. Wir dürfen uns immer daran erinnern, dass Frauen viel zu verlieren haben, wenn wir uns nicht solidarisieren. Männer haben wiederum viel zu gewinnen, wenn sie sich an das Modell des Ökofeminismus anschließen. An dieser Stelle möchte ich mich mit Team bei allen Personen, Organisationen, Institutionen für die finanzielle Förderung und personelle Unterstützung ganz herzlich bedanken. Sie alle haben dazu beitragen, dass diese Veranstaltungsreihe umgesetzt werden kann. Ein besonderer Dank gilt allen aktiven Mitwirkenden, die das Projekt „Adelante mujeres 2021 – der Widerstand ist weiblich!” mit ihrem Wissen und ihrem Können so vielfältig, interessant und relevant machen. Dr. Corina Toledo frau-kunst-politik.de 5
Dr. Julia Schmitt-Thiel Kunstschaffende! Aktivist*innen! Corona-Pandemie und Ausbeutung des Planeten verstärken alle Ungleich- heiten. Frauen und Mädchen zählen in allen Gesellschaften zu benachteiligten Gruppen und sind von den Krisen und ihren Folgen besonders hart betroffen. Auf der anderen Seite sind Frauen die treibende Kraft der Geschichte, die die Gesellschaft am Laufen halten - besonders während Krisen und in schwierigen Zeiten, sei es in den Lazaretten, sei es in der Versorgung. Darüber hinaus hat die Geschichte mehrmals bewiesen: der Widerstand ist weiblich. Wenn frau an Sophie Scholl oder Madeleine Riffaud denkt oder an die zeitgenössischen mutigen belarussischen und chilenischen Frauen, bestätigt sich wieder und wieder die These, dass der Widerstand ein weibliches Gesicht hat. "Adelante mujeres 2021 – der Widerstand ist weiblich!" – lautet das Motto des mehrtägigen Projekts von frau-kunst-politik. Das Projekt ist zur richtigen Zeit entstanden und macht durch Lesungen, Podiumsdiskus- sionen, Vorträge, Theateraufführungen auf die aktuelle Situation der Frauen, auf die Themen Gleichstellung und Gerechtigkeit aufmerksam. Kunst und Politik sind untrennbar miteinander verbunden. Die Kunst kann unsere Realität auf eindrückliche Weise widerspiegeln und uns zum Handeln auffordern. Kunst überwindet Grenzen und Sprachbarrieren und verbindet Gleichgesinnte auf der ganzen Welt, die für Gerechtigkeit, Frauenrechte und Freiheit weiterkämp- fen. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür. Die Initiative Frau.Kunst.Politik vernetzt Künstler*innen in München mit unterschiedlicher Einwanderungsge- schichte. Für ihren wertvollen Beitrag zu den Diskursen, sowie für die zahlreichen trans- und interkulturellen Projekte bedanke ich mich sehr. Ich möchte jede und jeden einladen, das Programm von "Adelante mujeres 2021 - der Widerstand ist weib- lich" wahrzunehmen und eine neue Perspektive auf die aktuellen Herausforderungen aus der Sicht der Frauen zu gewinnen. Allen Teilnehmer*innen wünsche ich anregende und eindrucksvolle Begegnungen! Ihre Dr. Julia Schmitt-Thiel Geschäftsführerin der Mohr-Villa Freimann & ehrenamtliche Stadträtin der Landeshauptstadt München 6
Dimitrina Lang Grußwort Als Vorsitzende des Migrationsbeirats und im Namen der Mitglieder des Migrationsbeirats bedanken wir uns sehr bei der transkulturellen und interdisziplinären Initiative "frau-kunst-politik", die es wieder geschafft hat, uns alle einzuladen, über eine Vielzahl an brisanten wie auch interessanten Themen und unterschliedlichen Schwerpunkten zu reflektieren und diskutieren. Das Projekt "Adelante mujeres 2021 - der Widerstand ist weiblich!“ ist nicht nur thematisch sehr bemerkenswert, sondern auch in Bezug auf die verschiedenen Mitwirkenden aus diversen Kulturräumen, die hier in München und Umgebung eine Heimat gefunden haben. Für mich als Vorsitzende des Migrationsbeirats impliziert dies konkrete Integration und Teilhabe, vor allem angesichts der Tatsache, dass zugewanderten Kindern und deren Familien sehr schwer in diesen kritischen und unsicheren Zeiten und in beinahe allen Lebensbereichen haben. Uns ist bewusst, dass der soziale Status oft über das Risiko entscheidet, an Corona zu erkranken. Migrantinnen sind oft einer hohen Ansteckungs- gefahr ausgesetzt, auch durch Tätigkeiten in so genannten „systemrelevanten Care-Bereich“. Aber auch Mütter erleben in den letzten Monaten emotionale und physischer Belastungen mit Kinderbetreuung oder Homeschooling, insbesondere als Alleinerziehende. Doch Frau Dr. Corina Toledo mit Team weisen mit der Veranstaltungsreihe explizit auf die Leistungen von Frauen hin und fordern daher von Staat und Gesellschaft mehr als Applaus! Gefordert wird nicht nur soziale Anerkennung, sondern eine leistungsgerechte Entlohnung, für ein würdiges Leben. Für uns im Migrationsbeirat ist von herausragender Bedeutung, dass Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung selbst zu Wort kommen, ihre eigenen Erfahrungsberichte darstellen und sich mit dem Publikum austauschen, denn sie stellen schon lange ein bedeutender Faktor in Staat und Gesellschaft dar. Das alles sichtbar zu machen und darüber zu diskutieren, hat sich "frau-kunst-politik" zur Aufgabe gemacht. Vielen Dank dafür! Dimitrina Lang Vorsitzende des Münchner Migrationsbeirats 7
Peter Hilkes Grußwort Für 2021 hat „Frau-Kunst-Politik“ ein erneut beeindruckendes Programm auf- gelegt. Die ständig wachsende Community um Dr. Corina Toledo knüpft mit der geplanten Serie nicht nur an die Themenvielfalt in den letzten Jahren an, sondern erweitert sie und bindet neue Zielgruppen in das Programm ein. Mit den letztjährigen Aktivitäten ist „Frau-Kunst-Politik“ gewachsen, und es sind Personen dazu gekommen, die die Arbeit unterstützen und bereichern. Angebote und Treffen haben im letzten Jahr deutlich gemacht, dass ein hoher Bedarf an den präsentierten Themen besteht, Diskursformate eine Auseinandersetzung damit garantieren und eine mehr als beachtliche Wirkung dabei erzielt wird – in den unterschiedlichen Ländern und Communities wie in der Öffentlichkeit. Insbesondere wird das Verknüpfende der Situation von Frauen in unterschiedlichen Kontexten in den Mittel- punkt gerückt. Dies ist seit längerem auch das Anliegen von Dr. Corina Toledo, der für die Bemühungen, den energischen, tatkräftigen und beeindruckenden Einsatz besonderer Dank gebührt. Weltweit erleben Frauen die Pandemie als besondere persönliche Herausforderung. Gewalt, Femizid sowie Rassismus und Diskriminierung haben zugenommen. „Frau-Kunst-Politik“ hat dies dokumentiert, doch gibt es viele Gründe, nach wie vor und mit noch mehr Sensibilität und Aufmerksamkeit alarmiert zu sein und etwas gegen jegliche Formen von Gewalt und Unterdrückung zu tun. Dies greift das vorliegende Programm auf, indem es sich mit der Situation von Frauen in unterschiedlichen Ländern und Regionen auseinandersetzt, mit den komparativen Aspekten eine globale Verknüpfung schafft und Lösungen diskutiert und präsentiert. Dieser Kontext gilt auch für Deutschland, und hier haben insbesondere Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung einen schweren Stand. Zahlreiche Erfahrungsberichte dokumentieren dies. Gleichzeitig gilt, dass Frauen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen ein bedeutender Faktor in der Gesellschaft sind und ihr Beitrag für das Gemeinwesen –z. B. in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur, Bildung und Soziales – zu oft „vergessen“ wird. Hieran knüpft das Programm an, hat globale Entwicklungen wie auch den Bezug zur Landeshauptstadt München im Fokus und schließt vielfältige Formen von Partizipation ein. Der empfehlens- werten und bedeutenden Serie sind großer Zuspruch und Erfolg beim Publikum sowie vielfältige Resonanz in Communities und Öffentlichkeit zu wünschen. Es lohnt sich sehr, dabei zu sein! Peter Hilkes, Projektkoordinator des „House of Resources“ bei MORGEN e. V., Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen 8
Dr. Stephan Dünnwald Grußwort Das Bellevue di Monaco ist entstanden als ein Ort für Geflüchtete und die Begegnung mit Geflüchteten im Herzen der Stadt. Entstanden klingt so naturwüchsig. Tatsächlich musste auch ein Ort wie das Bellevue erkämpft werden, und wir arbeiten täglich mit vielen anderen daran, den Ort Bellevue mit Leben zu füllen. Dieses Leben soll so vielfältig wie möglich sein, es soll Begegnung sein und ermöglichen, Unterstützung, aber auch Bühne für die vielen Neuankömmlinge, die das Leben in München bereichern, Podium für Musik, Lebenslust, Debatte, Tanz und Drama. Die Podiumsdiskussion #miasanda ist dafür ein schönes Beispiel. Wir freuen uns besonders auf diese Veranstaltung, weil Frauen unter den Geflüchteten meist weniger sichtbar sind, dafür aber große Bürden für Familien und Kinder tragen. Dr. Stephan Dünnwald Bellevue di Monaco eG Gemeinnützige Sozialgenossenschaft 9
Gerechtigkeit: Gesungen. Getextet. Gemixt. Impulsvortrag über die Frauenbewegung in Lateinamerika und "Femizid" Auftakt-Veranstaltung in Kooperation mit Nord Süd Forum München Referentin: Dr. Corina Toledo Datum: 25. Februar 2021, ab 19 Uhr – online Globale Gerechtigkeit hat viele Facetten. Es gibt indigene, feministische, antirassistische, kapitalismuskriti- sche, klima-aktivistische Perspektiven auf Gerechtigkeit. Sie alle greifen ineinander: Globale Gerechtigkeit schaffen wir nur, wenn all diese Stimmen gehört werden und wir entsprechend handeln. Zum Start in das Themenjahr des Nord Süd Forums nähern wir uns einem komplexen Thema auf leichten Füßen: Mit Stimmen aus dem Globalen Süden, Liedern über Geschlechtergerechtigkeit und Fairen Handel, Poetry einer bekannten Slam-Poetin, lustigen und nachdenklichen Texten. SchuPa Tansania, der Indienhilfe, Oikocredit Förderkreis Bayern, AK München Asháninka, Slam-Poetin Elisabeth Schwachulla und Sängerin Alejandra Marini (Palo Santo) geben Impulse für Globale Gerechtigkeit. Musik: Alejandra Marini (Argentinien-Alemania) Lied: „Canción sin miedo“ www.youtube.com/watch?v=-UgyLRjz3Oc www.ulani-alejandra.com 10
"Un Violador en tu camino" Perfomance der chilenischen Theatergruppe "La Tesis" – an zwei Terminen Steht mit uns auf! Im Rahmen des Aktionsbündnisses Münchner Solidaritätsaktion bei der Kundgebung zum Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Weltfrauentag in Zusammenarbeit mit Jungen und nonbinären Menschen "Münchner-Aktionsbündnis8März" Datum: 8. März 2021 Datum: 20. November von 15.00 bis 17.00 Uhr Demonstration: Ort: Odeonsplatz, München 17.30 Uhr Alter Botanischer Garten Kundgebung: 18.30 Uhr Georg-Freundorfer-Platz Musik: Trommelgrupe DRUMADAMA Unterstützung: rinascita e.V. www.rinascita.de Grußworte von diversen Frauenorganisationen zur Lage der Mädchen und Frauen in Deutschland und der Welt! Das feministische Kollektiv „La Tesis“ aus Chile hat eine Massenbewegung innerhalb einer Woche zu einer welt-weiten Massenbewegung initiiert, so aus der Masse für die Masse. frau-kunst-politik.de sieht in dieser Performance nicht eine Anklage gegen den einzelnen Mann als Individuum – sie ist eine Anklage gegen sexualisierte Gewalt und gegen patri¬archale Vergewaltigungspraktiken. „Un violador en tu camino“ erinnert uns daran, dass praktisch all die existierenden Gesellschaftsformen auch heute noch auf offenen oder subtilen frauenfeindlichen Strukturen basieren, ja auf der rücksichtlosen Ver- nichtung alles Lebendigen. 11
Migration von Frauen aus Lateinamerika Vortrag mit Diskussion Yaneth Rivera (Kolumbien-Deutschland) hat als Hochschulabsolventin in Tanz und Theater, Transpersonale Therapeutin und Life Coach die Welt bereist. Datum: 15. April von 18.30 bis 20.30 Uhr Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa, Freimann Leitung: Dr. Corina Toledo Durch die so genannte Globalisierung fand und findet weiterhin eine starke Migration von Frauen aus Latein- amerika nach München und Umgebung statt. Diese Migration unterscheidet sich grundlegend von der Migra- tion der sogenannten „Gastarbeiter*nnen“ in den 50er Jahren. Heute sind die Migrant*innen aus Lateiname- rika in allen Branchen der Wirtschaft anzutreffen, sowie in Sport, Kultur oder Gastronomie. Ihr Beitrag ist nicht zu übersehen: Spanisch als eine der wichtigsten Weltsprachen kann fast überall erlernt werden, unzäh- lige Tanzstudios für Salsa, Tango, Zumba, etc. sind entstanden. In vielen Restaurants werden kulinarische Traditionen angeboten, wie sie im Inka-Imperium oder bei den Azteken gepflegt wurden. Musik, Theater oder Straßenkunst sind aus Bayern und Deutschland nicht mehr wegzudenken, da die Leute die „Leichtigkeit des Seins“ als eine Willkommenskultur wahrnehmen! Das Interesse erstreckt sich sogar auf die politische Entwicklung dieser Länder und deren kraftvolle Bewegungen im Kampf gegen den Biozid (Vernichtung alles Lebendigen) oder gegen die frauenfeindlichen Strukturen. Inzwischen spielt die Frauenbewegungen Lateinamerikas eine besondere Rolle auf der ganzen Welt, ihr Kampf ist charakterisiert durch eine kraftvolle Kreativität und Energie. Damit werden nicht nur Emotionen transportiert, sondern zugleich auch die Art und Weise, wie das Leben wahrgenommen oder gelebt werden sollte. Musik: Yeni Toro, die in München lebende kubanische Singer-Songwriterin, ist bekannt für ihre attraktive Stimme, ihren Charakter und ihr Charisma auf der Bühne. www.yenitoro.com 12
Migration von Frauen aus Italien Vortrag mit Diskussion Lara Galli aus Italien ist Mitglied des Migrationsbeirats der LHM und Mitglied des Comites – Comitato Italiani Residenti all’Estero. Engagiert sich politisch. Datum: 16. April von 18.30 bis 20.30h Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann Leitung: Marie-Jules Mpot Mimbang, Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin, (Kamerun-Deutschland) Diese Veranstaltung soll dazu dienen, den enormen Beitrag, den italienische Migrant*innen in der deutschen Gesellschaft leisten, sichtbar zu machen. In Deutschland wird auch heute noch fast ausschließlich über den so genannten “Gastarbeiter“ gesprochen. Über Migrant*innen, die ab den 50er Jahren nach Deutschland zum Arbeiten kamen, gibt so gut wie keine Studien, Analysen oder Dokumentation. Wir empfinden dieses Desinteresse als einen Skandal. Ebenso wird die weibliche Migration der letzten 30 Jahre ignoriert und diese unterscheidet sich ja grund- sätzlich von der Migration der Jahrzehnte zuvor. Weil durch die so genannte Glo- balisierung weiterhin eine starke Migration von Menschen aus diversen Ländern stattfand und stattfindet, möchten wir sichtbar machen, dass die weibliche Migration andere Ursachen und andere Folgen hat, als die männliche. Zu einer lebendigen Diskussion und zu einem Austausch laden wir alle ein. Musik: Ondas ist eine akustische Band. Ondas tritt regelmäßig in einigen Cafés in München auf und hat an mehreren Theateraufführungen teilgenommen. www.facebook.com/musicAondas 13
Taller en español: ¿Qué es y cómo se logra una éxitosa integración? Carolina Leguizamon de Colombia es Psicoterapeuta, Coaching Profesional, viajera y ponente. www.ellamigra.com Mónica Aranque de Colombia es fundadora de Club de Bienestar y Liderazgo, Munich, Especialización en Economía en la Pontificia Universidad Javeriana Bogota, Coaching Profesional Sistémico. clubcli.com/sobre-el-club Fecha: 7. Mai von 15.00 bis 17.30 Uhr Lugar: Centro Cultural Mohr-Villa Freimann Música: Yeni Toro Leitung: Dr. Corina Toledo Se trata de ofrecer a las mujeres un espacio para encontrarse con personas afines o hacer nuevas amistades, intercambiar experiencias, hablar de la cultura y la mentalidad alemanas. Asimismo se reflexionará sobre los sentimientos como la desorientación, la tristeza o la incertidumbre en la nueva sociedad alemana. Aquí el apoyo y la solidaridad deben estar en primer plano. Sobre esta base, se pensarán, se dicutirán y se intercambiarán experiencias sobre el tema de la integración. Es un hecho que Alemania también tiene una larga historia de inmigración. Alemania para superar su falta mano de obra creo el Convenio de contratación. A las y los trabajadores inmigrantes que vinieron entre 1950 y 1970 se les denominaba „Gastarbeiter“ (trabajadores invitados) – un eufemismo, como lo describió el escritor suizo escribió Max Frisch): „Se pidió mano de obra, y vino gente...“. Esto no significa otra cosa que las personas emigran con historias, cultura, tradiciones o ideologías religiosas. Por otro lado en los discursos políticos, investigaciones, documentales o artículos casi no se mencionan a las mujeres que contribuyeron al llamado„ milagro económico alemán“ y siguen contribuyendo a la prosperidad y estabilidad económica del país con sus energías, fuerza de trabajo, especializaciones en diferentes sectores. Por esta razón integración puede sólo significar un reconocimiento a ese aporte, como también un encuentro respetuoso, superando fronteras y estableciendo conexiones entre la cultura propia y la "extranjera". La integración es de facto un acercamiento mental, emocional o lingüístico a la nueva cultura, tradición o mentalidad sin tener que alejarse de las propias raíces culturales. Así entendida la migración puede signifcar un enriquecimiento individual y colectivo. Pero requiere definitivamente una participación activa, oportunidades reales de participación en todos los niveles. 14
Moderner Kolonialismus und Imperialismus Ausstellung und Podiumsdiskussion über kulturelle Enteignung durch Luxus-Modehäuser Referentinnen: Dr. Corina Toledo (Chile-Deutschland), Marie-Jules Mpot Mimbang (Kamerun-Italien-Deutschland) Porträts der Künstlerinnen ab Seite 28 Datum: 4. Juni 2021 von 17.00 bis 22.00 Uhr Ort: EineWeltHaus Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland) Die Ausstellung und Podiumsdiskussion fanden im November 2020 online statt. Diese Veranstaltung ist eine Fortsetzung. Wir werden uns intensiver damit befassen, wie und auf welche Weise Aneignung und Enteignung von geistigem Eigentum und genetischen Ressourcen, traditionellem Wissen und Folklore von indigenen Völkern durch Luxus-Modehäuser stattfindet. Leider wird in Deutschland das Thema bisher kaum recherchiert, analysiert oder in der Öffentlichkeit debattiert. Was ist Cultural Appropriation? Wieso werden Frisuren oder Kleidungsstücke von einigen Menschen oder gar ganzen Gesellschaftsgruppen übernommen, ohne dass man sich deren kulturelle, spirituelle oder rituelle Bedeutung bewusst macht? Dient dies nur zur Unterhaltung, oder sind es nur modische Anreize? Oder stecken dahinter ganz konkrete ökonomische Intentionen? Die transnationalen Modemarken arbeiten nach dem Motto: Exotism sells! Die Frage ist, ob das Diebstahl ist oder eine rassistische Praxis darstellt? Werden auch sexualisierende Inhalte transportiert? „Aneignung und Enteignung“ bedeutet keinen fairen Austausch, sondern eine - teilweise sogar gewaltsame - Ausbeutung. Materielles und geistiges Eigentum im kapitalistischen Sinne scheint in diesem Kontext ein Privileg, welches nur Einigen vorbehalten ist. Musik: Edite Domingos (Angola-Deutschland) www.editedomingos.com 15
Covid19 – eine Krise der Frauen? Die Lösung ist weiblich. Und divers? Claudia Stamm: Politologin, Abgeordnete im Bayerischen Landtag a.D., Journalistin beim Bayerischen Rundfunk – die kompetente eloquente und erfahrene Referentin wird uns eine inhaltliche Grundlage bieten, auf der wir diskutieren werden. Moderation: Marie-Jules Mpot Mimbang Datum: 17. Juni von 18.30 bis 21.00 Uhr Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann Wir werden auf folgende Fragen eingehen: ▪ Wie und auf welche Weise haben sich die Corona-Restriktionen bzw. Maßnahmen auf Mädchen und Frauen - insbesondere auf Mütter ausgewirkt und ihr Leben nachhaltig verändert? ▪ Sind Mädchen und Frauen anders und härter betroffen? ▪ Wie wirken sich die Restriktionen auf alle existierenden Ungleichheiten und bedrohlichen Verhältnisse für Mädchen und Frauen aus? Verstärken sich dadurch Krisensituationen noch mehr? ▪ Wie wird dadurch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben tangiert? Dazu werden kurz fünf transnationale Referentinnen aus verschiedenen Lebensrealitäten über ihre Probleme im Zuge der Corona-Krise und stellen ihre Lösungsansätze berichten. Anschließend Diskussion. Musik: Amélie Haidt, eine wandelbare und ausdrucksstarke Stimme, begleitet sich selbst auf der Gitarre oder am Klavier. 16
Lesung mit Diskussion Kaouther Tabai liest aus „Jerba-Sandalen“ Datum: 18. Juni um 18.30 Uhr Ort: Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann Musik: Marliese Glück, freiberufliche Musikerin, spezialisiert auf orientalische und historische Percussion-Instrumente Grußwort: Marie-Jules Mpot Mimbang „…Was haben die Väter für Probleme, dass sie Götter sein wollen und dabei so böse sind, dass sie einem nur Schrecken in die Knochen jagen? Sie zittert, sie fühlt sich wie ein Kaninchen gegenüber ihm, dem Löwen. Sie vermeidet seinen Blick. Und ihre Antworten kommen so sicher, so deutlich, so kompromisslos. Ich sage die Wahrheit, und dann soll es kommen, wie es kommen soll: „Ja, mein Vater hat meine Mutter angegriffen.“ „Ja, mein Vater hat meine Mutter vor uns Kindern mit dem Küchenmesser bedroht.“ „Ja, mein Vater war sturzbesoffen und konnte kaum stehen.“ „Ja, ja, ja … Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit …“ Kaouther Tabai aus Tunis ist Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin. Sie kam 1983 nach München, um Informatik an der Technischen Universität zu studieren und lebt heute noch dort. Sie schreibt auf Arabisch und Deutsch und übersetzt lite- rarische Texte, vor allem Lyrik. In zahlreichen, teilweise sehr persönlichen, Kurz- geschichten gelingt es Kaouther Tabai, in ihrem Erzählband „Jasminknospen – von Tunesien nach Deutsch- land … und dann?“ die Konflikte der arabischen Welt und das Hin-und-Hergerissen-Sein der Jugend zwischen ängstlich-trotzigem Fundamentalismus und Globalisierung, die sozialen und politischen Probleme und die mit dem arabischen Frühling verbundenen Hoffnungen begreifbar zu machen. Was auf den ersten Blick nach Frauen- oder Migrantenliteratur aussieht, ist ein Schreiben über den Men- schen von heute, mit Tiefgang und dem unverkennbaren „Tabai-Humor“, den man aus ihrem erfolgreichen Erstlingswerk „Das kleine Dienstmädchen“ kennt. Ganz gleich, ob die Handlung am Neuhauser Rotkreuzplatz oder im Souk-Labyrinth der Medina von Tunis, am Münchner Hauptbahnhof, am Strand von Rimini, in den Gassen von Cordoba oder auf der Insel Sylt spielt. 17
#miasanda #undmiagehennichtweg – Erste Podiumsdiskussion Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland bereichert sich! Naz Cilo-van Norel (Türkei-Deutschland), Senior IoT Consultant at SIEMENS, gender-equality activist, founder of Women AI Academy Marie-Jules Mpot Mimbang (Kamerun-Deutschland), Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin Kaouther Tabai (Tunesien-Deutschland), Lyrikerin, Übersetzerin, Informatikerin bei AKDB Yaneth Rivera (Kolumbien-Deutschland), Hochschulabsolventin in Tanz und Theater, Transpersonale Therapeutin und Life Coach Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland) in der Reihenfolge der Nennung Datum: 26. Juni um 18.00 Uhr Ort: Kult9 Der Hashtag #miasanda versteht sich als Plattform, wo Migrantinnen sich präsentieren können, ihre Arbeit anerkannt und ihr sehr wichtiger Beitrag zur deutschen Gesellschaft sichtbar wird. Zwar wird über Migration diskutiert, gestritten und debattiert, doch aus einer hegemonialen Deutungsmacht der Mehrheitsgesellschaft heraus, oft männlich dominiert. Migrantinnen selbst kommen in diesen Debatten kaum oder gar nicht als handelnden Subjekte vor. Das wollen wir ändern. Bei fast keinem anderen Thema herrscht in Deutschland so eine kontroverse Debatte wie bei den Themen MigrantInnen, Asyl, Aussiedlerpolitik oder Integration von AusländerInnen. Die Migration hat sich zu einem wirklichen Streitfeld entwickelt, was nicht verwunderlich ist, denn laut OECD ist Deutschland inzwischen das 18
wichtigste Zuwanderungsland, und zwar in einem Maße, wie es noch vor Jahren unvorstellbar schien. Dass Deutschland von der offiziellen Politik als Einwanderungsland anerkannt wird, ist nur eine Anerkennung der Realität: Im Jahr 2011 lebten 80,3 Millionen EinwohnerInnen in Deutschland – ca. 16 Millionen davon haben eine Migrationsgeschichte, also knapp 19 Prozent der Gesamtbevölkerung. Aber im Jahr 2013 ist die Zahl auf 20,5% gestiegen. Deutschland als Industrieland hat AusländerInnen immer wieder beschäftigt, denn Migration war und ist immer noch ein Beschäftigungsmodell der Wirtschaft. Während des deutschen Wirtschaftswunders wurden die GastarbeiterInnen als „Humankapital“ wahrgenommen. Heute wird eher abwertend von Wirtschaftsmi- gration gesprochen. Und nicht nur das hat die Struktur der Bevölkerung verändert, sondern auch die er- zwungene Mobilität von Menschen unterschiedlicher Herkunft, sei es Heimatvertriebene, Flüchtlinge, und sogenannte Displaced Persons. Deutschland ist also schon lange geprägt von Menschen in Bewegung und hat schon immer davon profitiert. Doch die Einwanderungsgesellschaft hantiert immer noch mit Vorurteilen, Traditionen, Stereotypen oder fremdenfeindlichen Diskursen, die eine friedliche Koexistenz eher hindern als fördern. Wir möchten mit der Podiumsdiskussion #miasanda einige dieser negativen Auswirkungen auf die Men- schen, in diesem Fall auf die Migrantinnen, aufzeigen. Aber mehr als das möchten wir gerne sichtbar ma- chen, dass viele dieser Migrantinnen das Sozialsystem nicht ausbeuten, sondern eher zur kulturellen, ökono- mischen und politischen Entwicklung des Landes beitragen. Die meisten zahlen mit ihrer Arbeit in die Sozialkassen ein und tragen dazu bei, den Fachkräftemangel abzumildern. Einige haben sich den Weg zur vollen politischen und sozialen Teilhabe erkämpft und ge- stalten die Gesellschaft mit. Es wird von Migrantinnen-Initiativen erwünscht und gefordert, interkulturelle Öffnungsprozesse von Verwaltungen sowie die mit Einwanderung und religiöser Vielfalt verbundenen Herausforderungen an die politische Bildungsarbeit voranzutreiben. Migrantinnen erzählen ihre Migrationsgeschichte selbst. Was ist Migration? Was bedeutet sie - für mich als „Betroffene“ und für die „Anderen“, die mich als „Fremde“ wahrnehmen? Musik: Malaika Lermer (Kamerun-Deutschland), Song Writerin, Sängerin, Schauspielerin und Model 19
Theateraufführung "Belladonna" Wie soll die Frau sein? Schön, intelligent, unterhaltsam, erotisch, erfolgreich, souverän? Mit atemberaubenden Verwandlungen gelingt der Protagonistin Helena George der Spagat vom mädchenhaften Clown zur umwerfenden Frau. Ein wahres Rollenkaleidoskop! Referentin: Helena George Datum: 3. Juli von 11.00 bis 15.00 Uhr Ort: Galli-Theater, Schwabing Impuls Workshop: Weltsprache oder Geheimcode – Körpersprache für effektive Kommunikation. Körpersprache ist Ausdruck innerer Bewegungen und man kann an der Körpersprache den momentanen Gefühlszustand eines Menschen ablesen. Aber nicht nur das. Auch seine Lebensgeschichte und seine gesamte Persönlichkeit offenbart sich in Bewegungsdynamik, Körperhaltung, Gestik, Mimik, Sprache und Stimme. Das Beeindruckende an der Körpersprache ist, dass wir in dieser Sprache niemals schweigen, sondern ununterbrochen kommunizieren. Gruppenarbeit: Die Teilnehmerinnen spielen selbst. Ich begleite die Teilnehmerinnen beim Entwickeln kleiner Theaterszenen. In Arbeitsgruppen werden mittels der Überzeichnung von Rollenverhalten Szenen zu einem ausgewählten Thema entwickelt. Das Rollenspiel bietet neben dem teamfördernden Aspekt auch den kreativen Raum, neue Ideen und Verhaltensmuster zu entwickeln und auf der Bühne auszuprobieren. Abschlusspräsentation: Als Höhepunkt und Abschluss spielen sich die einzelnen Arbeitsgruppen in Form einer kleinen „Theaterrevue“ gegenseitig ihre Szenen vor. Vorfreude und Spaß sind garantiert! 20
Workshop: Migrantinnen in der Politik in der Reihenfolge der Nennung Gülserel Demirel, Landtagsabgeordnete im Bayerischen Landtag, Sozialarbeiterin Claudia Stamm, Politologin, Abgeordnete im Bayerischen Landtag a.D., Journalistin beim Bayerischen Rundfunk Dimitrina Lang, Dipl.Sozialpädagogin (FH) bei der LHM, Mitglied des Münchner Ausländerbeirats, Vorsitzende im Verein „Edinstvo“ München Marie-Jules Mpot Mimbang, Referentin FKP, Politikwissenschaftlerin Datum: 9. Juli von 18.30 bis 21.30 Uhr Ort: EineWeltHaus, München Leitung: Dr. Corina Toledo Die bayerische Landtagsabgeordnete Gülserel Demirel, die selbst eine Migrationsgeschichte hat, erzählt über ihr Leben und ihre Erfahrungen. Wir wollen sie fragen, ob und wie sie sich für die Lage und Interessen der Mädchen und Frauen, Migrantinnen oder Frauen auf der Flucht einsetzt. In Deutschland leben rund 82,2 Millionen Menschen. Fast ein Viertel der Bevölkerung hat eine Migrationsgeschichte, also ca. 19,3 Millionen (Mikrozensus vom 2017). Migrantinnen und Migranten stellen eine ernst- zunehmende Größe in der Gesellschaft dar. Doch in der Politik sind sie eindeutig unterrepräsentiert, da sie oft weder eine deutsche Staats- bürgerschaft besitzen, noch BürgerInnen eines EU-Mitgliedsstaates sind. Musik: Yeni Toro 21
Laut Gesetz sind sie AusländerInnen. Auch wenn viele von ihnen seit Jahrzehnten hier leben, ist ihnen ver- wehrt, an Wahlen teilzunehmen. Dies impliziert, dass sie kaum politische Partizipationsmöglichkeiten haben, außer in speziellen Institutionen, wie den kommunalen Ausländer- oder Integrationsbeiräten. Sie können zur Mitgestaltung des politischen Systems, des ökonomischen Modells oder der Kultur beitragen. Wie kann die- ses formelle Defizit der politischen Partizipation und der aktiven Mitgestaltung überwunden werden? Was muss getan werden, damit Millionen von Migrantinnen von den zentralen Elementen der politischen Willens- bildung nicht ausgeschlossen werden? Wie kann es gelingen, zugewanderte Frauen in der Kommunalpolitik aktiv zu beteiligen und sie bei der Gestaltung der politischen Entwicklungen vor Ort aktiv mitwirken zu lassen? Denn viele politische Entscheidungen, die Migrantinnen und Migranten direkt betreffen, werden in den Kommunen gefällt. Darum sind wir der Meinung, dass ohne Einbezug der Migrantinnen in (kommunal)- politische Entscheidungen, die realen Verhältnisse in der Bevölkerung nicht widergespiegelt werden. Eins steht fest: Viele Migrantinnen leisten schon lange einen enormen Beitrag und tragen in großem Maße zur Gestaltung der Zivilgesellschaft in unterschiedlichen Bereichen, wie in der Kunst, Bildungsarbeit, der Pflege, den Krippen und Kindergärten bei und leisten viel in der Jugend- und Elternarbeit, aber auch in zahl- reichen Migrantenorganisationen. 22
Malaktion: Mit Mädchen und Frauen Trainerin: Dr. Ava Serjoie-Scholz, Kunsttherapeutin Leitung: Dr. Corina Toledo Ort: Ankerzentren, Flüchtlingsheime Datum: 10. Juli 2021 von 15.00 bis 17.00 Uhr Musik: Mia Cerno (Slowakei-Deutschland) Die Malaktion möchte emotionale Räume für Mädchen und Frauen mit oder ohne Migrationsgeschichte öffnen, also transkulturelle Begegnungen ermöglichen, kreative Prozesse in Gang bringen, neue Facetten der eigenen Lebendigkeit entdecken etc. Kenntnisse der Malerei sind keine Voraussetzung, vielmehr geht es um die eigene Experimentierfreude und Ausdruckskraft. Malmaterial wird zur Verfügung gestellt. Foto © Hans-Joachim Becher www.miacerno.com/ 23
#miasanda #undmiagehennichtweg – Zweite Podiumsdiskussion Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland bereichert sich! Cecilia Bolaños (Mexiko-Deutschland), Schauspielerin, Regisseurin, Gründerin des Theater-Ensembles „teatro Subversum“ Modupe Laja (Deutschland), deutsch-nigerianische Philologin, feministische Bildungsaktivistin bei ADEFRA - Schwarze Frauen in Deutschland, EineWeltHaus München Maureen Njotsa-Lermer (Kamerun-Deutschland), Gründerin von NDEMELA Creation, Mitglied im Internationalen Kulturverein in Mering, Asylkoordinatorin der Stadt Mering Dr. Ava Serjoie (Iran-Deutschland), Dr.Phil. Art Education, Künstlerin, Aktivistin, Frauenrechtlerin Moderation: Selen Schaeffer (Türkei-Deutschland) in der Reihenfolge der Nennung Datum: 16. Juli von 18.30 bis 21.00 Uhr Ort: Bellevue di Monaco Musik: Yeni Toro Der Hashtag #miasanda versteht sich als Plattform, wo Migrantinnen sich präsentieren können, ihre Arbeit anerkannt und ihr sehr wichtiger Beitrag zur deutschen Gesellschaft sichtbar wird. Zwar wird über Migration diskutiert, gestritten und debattiert, doch aus einer hegemonialen Deutungsmacht der Mehrheitsgesellschaft heraus, oft männlich dominiert. Migrantinnen selbst kommen in diesen Debatten kaum oder gar nicht als handelnden Subjekte vor. Das wollen wir ändern. (weitere Informationen siehe Seite 18) 24
Gesellschaftsmodell in der autonomen Administration der Konföderation Nord-Ost-Syriens Rojava Vortrag mit Diskussion Gül Tolay – Kurdisches Gesellschaftszentrum München e.V. - SARA Frauenrat München Dr. Barbara Pade-Theisen – Ärztin, Mitfrau des Jineoloji- Komitees Deutschland, Referentin für Moderne Matriarchatsforschung Datum: 17. Juli von 15.00 bis 18.00 Uhr Ort: EineWeltHaus Musik: kurdische Musik Leitung: Dr. Corina Toledo Der Frauenkampf mit Beteiligung tausender Frauen in den Selbstverteidigungskräften (YPJ) in Westkurdistan richtet sich gegen Repression, Patriarchat und Krieg. Sie sind inzwischen ein Symbol für Selbstbestimmung und Frauenrechte, denn die Frauen übernahmen eine Vorreiterinnenrolle in der Revolution. Mit der Veranstaltung wird versucht zu erklären, wie es zu diesem historischen weiblichen Widerstand kam und wie es den weiblichen Selbstverteidigungskräften gelang, ein neues Gesellschaftsmodell weitgehend un- bemerkt von der Weltöffentlichkeit zu etablieren. Ist in diesem Kampf die Selbstorganisation als der ent- scheidende Schlüssel zu sehen? Hat die Bildung von Frauenräten und die Vertretung von Frauen auf allen Ebenen der politischen Gremien und des öffentlichen Lebens dazu beigetragen, dass frauenfeindliche Struk- turen als der Hauptwiderspruch und das Haupthindernis für eine gerechtere und friedliche Gesellschaftsform wahrgenommen wurden? Es scheint wirklich so, dass die unterschiedlichen Diskriminierungen, Unterdrückungen, Ausbeutung von Mädchen und Frauen auf der privaten Ebene nun Teil des Politischen wurde und der größte Teil der kurdischen Bevölkerung diese neue Gesellschaftsform unterstützt. 25
meine grossmutter hinein in die armut die nein sagte in die ungewissheit allein ist sie nicht meine grossmutter ein bündel sorgen sprießt in ihrem kopf die es wagte ein bündel leben tritt ihren bauch von innen die scheidung zu verlangen ein stern leuchtet in ihr in einem zeitalter als frauen keine stimme hatten meine großmutter die es wagte meine großmutter ihre sanfte schüchterne stimme zu erheben die nein sagte in einer zeit zur legalen unterdrückung in der nur männer sprechen durften als sie sich entscheiden musste zwischen nein zur nebenfrau sagte sie nebenfrau im paradies des wohlstandes und entschied sich für oder freiheit in der hölle der armut lebenslange verbannung hinter den webstuhl sie fackelte nicht entschied sich gegen warf ihren schwarzen schleier über den kopf eine speisekammer mit amphoren kehrte dem paradies den rücken zu voller weizen olivenöl und honig ging im dunkeln gegen gemeinsame seufzer der lust in den gassen lief sie auf bettlaken aus seide stolzen schrittes ohne zurückzublicken Kaouther Tabai 26
Ausstellung Moderner Kolonialismus und Imperialismus – Kulturelle Enteignung durch Luxus-Modehäuser Celia Vila Castro Maureen Njotsa Lermer Karin Peschau Anna Grabara Vivian Timothy 27
Celia Vila Castro Kommunikationswissenschaftlerin und Kulturvermittlerin Geschäftsführerin Dolphin Management, Kulturelle Event Agentur Mein Herz schlägt für Marinera: Dieses Projekt repräsentiert die Traditionen und Perspektiven der unterschied- lichen Anden-Völker aus Perú. Durch Musik, Tanz und Liebe wollen wir die Kultur, die eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielt, vermitteln. Die Identität ist mit uns geboren und je mehr Lebenserfahrungen wir haben, desto mehr spielt dies eine wichtige Rolle in unserem Leben! Durch diese Erfahrung lernen, entdecken und schätzen wir, wie wichtig unsere Kultur ist. Aber es gibt große Unternehmen, die unsere Muster im Bereich Mode und Textilien kopieren, nutzen und viel Geld verdienen, jedoch den Künstlern nie etwas dafür bezahlen. Jedes Muster erzählt eine Geschichte, jedes Muster repräsentiert Teile unserer Lebenseinstellung! Wenn wir Peruaner unsere Identität nicht verinnerlicht haben, und unsere Geschichte nicht einmal kennen, bewirkt dies, dass wir unser kulturelles Erbe nicht schätzen. Dieser Sachverhalt wird entsprechend von Drittanbietern zum Nachteil der urbanen Bevölkerung ausgenutzt. Mit Liebe, Energie und Kraft möchte ich unsere Traditionen präsentieren, unter anderem mit der Marinera, dem Nationaltanz Perus. Hier werden die vier Elementen der Natur: Wasser, Feuer, Erde und Wind dargestellt. Diese Elemente haben unsere Ahnen mit viel Respekt und Liebe behandelt. Heutzutage geht diese Weisheit verloren. Deswegen habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, als Botschaf- terin, den nationalen Tanz Perus mit Gefühl und Achtsamkeit für die Traditionen meines Volkes darzustellen und zu präsentieren, um das Publikum auf diese Situation aufmerksam zu machen. Wenn sie etwas kaufen, wäre es wichtig zu wissen, ob das Produkt fair gehandelt und produziert wurde. 28
Traditionelle Kleider für den Marinera-Tanz 29
Maureen Njotsa Lermer Maureen Lermer, in Kamerun aufgewachsen, lebt ihre Kreativität in Form von Mode aus. Neben ihrer Tätigkeit als Modedesignerin, arbeitet sie für die Gemeinde Mering als Asylbeauftragte. Seit 2013 ist sie Vorstandsvorsitzende des IKM e.V, der International Kulturverein Mering. Ihre Stoffe tragen oft traditionell kamerunische Motive. Für ihre Kun- den designed sie einzigartige und auf jeden abgestimmte Klamotten, ganz unter dem Motto: „Your attitude, your style“. Als Schneider beschäftigt sie sämtliche Frauen und Männer in Togo. Jede Saison fertigen sie eine neue Kollektion an. Diese Kollektionen präsentiert sie auf Fashionshows, zu finden sind sie im Internet unter: www.ndemela.net Mode-Kollektion für Jugendliche 30
NDEMELA-Designs von den Farben der Natur und den natürlichen Ressourcen inspiriert 31
Karin Peschau Künstlerin, Ökofeministin (Italien-Deutschland) Frau Peschau hat Politische Wissenschaften und Romanistik studiert. Sie hat ein Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Künste in Italien absolviert und stellt im In- und Ausland aus. Sie organisiert transkulturelle Kunstprojekte, Kunstseminare und Workshops für Frauen. Kulturraub durch Luxusmodehäuser In unserer globalisierten Welt kennt die Gier des Spätkapitalismus keine Grenzen mehr. Neben der Ausbeu- tung von (in erster Linie) Frauen und Kindern in den armen Ländern, neben dem Zugriff auf Bodenschätze, sowie Güter jeglicher Art, ist auch der Raub kultureller Schätze, seien sie materiell oder ideell und spirituell ein ernstzunehmendes Phänomen. Die gigantische Walze der hemmungslosen Profitsucht macht vor nichts Halt, auch nicht vor Jahrtausende alten Kulturen und deren Werten, die in einer langen Kette von Generationen - oft von Mutter zu Tochter - weitergegeben worden sind. Wir alle wissen, dass aus der Kleidung der Modeketten Schweiß und Blut tropfen....von Kindern, von Frauen und Männern, die zu sklavengleicher Arbeit gezwungen werden, um mal gerade zu überleben, unter schlech- testen Bedingungen. Es liegt an uns, ob wir diese tödliche Maschine unterstützen wollen, indem wir als KonsumentInnen dem Kaufrausch nachgeben, oder ob wir endlich lernen, auf unser Gewissen zu hören und dazu beitragen, die Welt etwas gerechter zu machen. Was bedeutet das konkret? Die Sucht nach immer neuen Sachen, nach Kleidung, die dem patriarchalen Modediktat entspricht, nachzugeben, oder uns endlich von dieser Sucht zu befreien. Geht es doch im Wesentlichen um Anerkennung über unsere äußere Erscheinung und darum “modern” und “chic” zu sein, Wie wir uns kleiden gleicht inzwischen dem Mao-Einheitsstil. Ganz anders die Kreationen der Designerinnen, die wir in dieser Ausstellung kennenlernen wollen: individuell, kreativ, originell! Ihre Designs sind nicht kopiert, sondern ein authentischer Ausdruck ihrer eigenen Kultur. 32
Susanna Lorántffy 2017 Apollonia Hirscher 2017 Eitempera auf Leinenpapier, Eitempera auf Leinenpapier, Mischtechnik, 40 x 100 cm Mischtechnik, 40 x 100 cm 33
Anna Grabara Künstlerin, Lehrerin, Dolmetscherin (Polen - Deutschland) Frau Grabara hat Lehramt studiert. Seit 25 Jahren lebt und arbeitet sie in Deutschland. Zurzeit ist sie als Dolmetscherin tätig. Vor acht Jahren hat sie mit dem Malen begonnen und darin ihre Leidenschaft entdeckt. Seit über 10 Jahren ist sie ehrenamtlich im Fairen Handel tätig. In diesem Bereich hat sich, in den letzten Jahren, auch die Modebranche stark entwickelt Das kulturelle Erbe ist all das, was die Identität der Völker definiert. Es muss vor Missbrauch, Enteignung und Aneignung geschützt werden. Bedauerlicherweise nutzen viele Luxus-Modehäuser das ethnische Kunst- handwerk, die Symbolik und die religiösen Elemente respektlos aus. Die Muster werden reproduziert und dann für einen kurzfristigen Trend benutzt, der natürlich viel Gewinn bringt, von dem aber nur die dominanten Gesellschaftsgruppen profitieren. So werden die indigenen Völker durch den modernen Kolonialismus schamlos ausgebeutet und oft ihrer einzigen Einnahmequelle beraubt. Daher mehr Respekt vor Herkunft und Kontext eines Kleidungsstücks und Kooperation auf Augenhöhe! 34
Vergebung, 2020 Stolz, 2020 Acryl-Collage auf Leinwand, 50 x 70 cm Acryl-Collage auf Leinwand, 20 x 40 cm 35
Vivian Timothy CULTURAL EXPROPRIATION BY LUXURY FASHION HOUSES. Exhibition and panel discussion on modern colonialism and imperialism Our textile print holds cultural significance as HISTORICAL DOCUMENTS OF AFRICAN DESIGN AND PEOPLE. Our African prints are not just a colorful fashion statement but also a part of our identity, heritage and affirmation of our blackness. The few of the textile factories in Africa are owned by foreigners to be precise by European firms and now Chinese. The question here is who are the designers? Who runs the companies in Africa? Who owns the copyright of these prints? The answer is foreigners European, Chinese and Indian. We have our local cultural textile fabric like AKWETE, UKARI ADIRE ASOKE KENTE BARKCLOTH MUDCLOTH ANKARA KITENGE and many others which has been or is being suffocated by THE EUROPEAN FIRMS. Our local textile fabrics are now replaced by Vlisco, hollandis, lace, Dutchwax mutex nichenTex, just to mention a few. We want to see our African print clothing in the MAINSTREAM CLOTHING STORES. Enough of APPROPRIATION of African culture without involving the African people. 36
DISILLUSIONED – Acrylic+Sand on Canvas 160 x 199 cm 37
Impressum Katalog zur Veranstaltungsreihe „Adelante mujeres 2021“ – Der Widerstand ist weiblich! Veranstalterin: frau-kunst-politik.de FKP-Team: Dr. Corina Toledo Marie-Jules Mpot Mimbang Angela Lenk Vedia Hayran Layout: Angela Lenk, www.angela-lenk.de Fotos: Corina Toledo von Karin Lübbers und Alexander Gulde, Cecilia Bolaños von Dennis König Alle Texte, Bilder sowie das Layout dieser Seiten sind urheberrechtlich geschützt. Weitere Informationen und Pressefotos auf www.frau-kunst-politik.de Mit freundlicher Förderung durch Mit freundlicher Unterstützung durch: 38
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Nichts scheinen Götter und Männer mehr zu fürchten, als den Verlust der Kontrolle über die Frauen. Mary Daly Wir Frauen haben viel zu verlieren, wenn wir uns nicht solidarisieren. Männer haben viel zu gewinnen, wenn sie sich mit uns solidarisieren. Corina Toledo 40
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