ALLES IM FLUSS - Moremusic.nl
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TEST STREAMING-SERVER ALLES IM FLUSS Das Display lässt sich auf ein Monosummen- Pegelmeter in Blau oder Beige umschalten. Der Test von Aurenders kleinem Streaming-Server Teil zur Brisanz dieser Geschichte bei. Sie wirft nämlich ein so eindrückliches wie wohl N100H entwickelte sich zum aufschlussreichen allgemeingültiges Schlaglicht auf das Dauer Quercheck mit dem großen N10 sowie zum thema der digitalen Signalaufbereitung. Fanal für den hohen Stellenwert der Komponenten Dieses wird innerhalb der HiFi-Zirkel eigentlich bereits seit Einführung der CD mit für „flüssige Musik“ innerhalb der HiFi-Kette. wechselnder Heftigkeit kontrovers diskutiert. Während die eine Fraktion beschwört, dass Matthias Böde es auf den aus Einsen und Nullen bestehen- den Datenstrom keinerlei klanglich relevante A chtung, liebe Freunde digitaler Einwirkungen geben könne, verteidigen die Audio-Medien: Hier kommt eine der anderen ebenso vehement ihre These, dass spannendsten HiFi-Storys des Jah- die „Datenpflege“ gar nicht genau und scho- res – wenn auch etwas anders als vermutet. nend genug sein könne, weil deren Güte Den Aufhänger liefert der neue kleine kom- unmittelbaren Einfluss aufs hifidele Ergebnis binierte Musik-Server und Streamer des süd- nehme. Knapp zusammengefasst: Was vorne koreanischen Spezialisten Aurender. Dieser verschludert wird, könne kein noch so auf- noch junge Anbieter erfreut sich zu Recht wendiger nachgeschalteter D/A-Wandler wie- rasch wachsender Beliebtheit innerhalb der der reparieren oder aufholen. internationalen Hörerschaft. Und dennoch Schaut man auf die Bemühungen vieler trägt der prima gelungene N100H nur zum Hersteller um eine störungsarme Datenver- 40 6/2021
arbeitung und -leitung, deutet dies darauf hin, dass sie letzterer Ansicht zuneigen. Und auch unsere tagtägliche Test- und Hörpraxis bestätigt den Ansatz, wenn wieder einmal ein ultimatives CD-Laufwerk oder ein aus- gebuffter Streamer ohne eigenen DAC längst bekannte Musiktitel auf einem bis dato uner- reichten Level darbietet. Kürzlich geschehen während des Tests des Aurender N10 in STEREO 2/2021, einem satte 9100 Euro teuren HighEnd-Modell der Asiaten, das wie der mit knapp 3000 Euro nicht mal ein Drittel kostende N100H als puristischer Musik-Server wie Netzwerkspie- Jawohl, und zwar nicht zu knapp! Denn RECHENZENTRUM ler, sprich: Streamer, ausgelegt ist und des- im Direktvergleich von N100H und N10 Der Aurender N100H ist halb keinen D/A-Wandler an Bord hat. Das zeigte sich sofort der (Preis-)Klassenabstand. naturgemäß ein im audio- philen Sinn aufbereiteter zollt der Tatsache Rechnung, dass viele ambi- Wir ließen beide Aurender den „Wichita Computer, der nach dem tionierte Hörer bereits einen Top-DAC entwe- Lineman“ von der aktuellen STEREO Hör- Einschalten hoch- und der in Form einer Stand-Alone-Komponente test-Edition Vol.IV abliefern. Das 24 Bit/96 bei „Off“ herunterfährt. oder aber als Modul im Vor- oder Vollver- Kilohertz-File hatten wir zuvor vom selben Der picobello verarbeitete Streaming-Server be- stärker ihrer Anlage betreiben und nun nicht USB-Stick auf die jeweiligen Festplatten der sitzt eine Zwei-Terabyte- mit jeder Digitalquelle einen weiteren, dort Koreaner übertragen. Außerdem tauschten Festplatte und lädt die implementierten Konverter hinzukaufen wol- wir das highendige „Alpha“-USB-Kabel von gewünschte Musik – ob vom internen Hard Disk len, der womöglich ohnehin nicht das Niveau Shunyata Research zwischen den Musik-Ser- Drive oder aus dem Netz- der bereits vorhandenen Lösung erreicht. vern sowie entweder Brinkmanns Super- werk – zwecks sorgfälti- DAC Nyquist oder dem Medien-Player T+A ger Datenaufbereitung in Unterschiede im Bit-Transfer MP3100HV hin und her. Zudem standen einen 120 Gigabyte gro- ßen Festspeicher. Als ein- So stellt der im Midi-Design gehaltene und beide Geräte im gleichen Rack und hingen ziger Ausgang dient eine mit einer Zwei-Terabyte-Festplatte – das ent- mit identischen Netzkabeln phasenrichtig an USB-Schnittstelle. spricht ungefähr dem Datenvolumen von derselben Leiste – fairer geht’s nicht. 3000 CDs – ausgestattete N100H sein digi- Was nun geschah, ist mehr als berich- tales Ausgangssignal ausschließlich an einer tenswert. Denn während der N100H den USB-Schnittstelle zur Verfügung, die auf der gefühlvoll vorgetragenen Titel tadellos sau- Gegenseite die übliche würfelförmige USB- ber, plastisch und gelöst, sagen wir mal, B-Buchse für Computer erfordert. Über diese darreichte, da das eigentliche Klangbild ja Verbindungen laufen praktisch jedwede For- vermeintlich maßgeblich vom D/A-Wand- mate in beliebiger Auflösung so flüssig, dass ler bestimmt wird, hatte die Wiedergabe ein sich in keiner der von uns gewählten Konfi- ungleich ausdrucksstärkeres Fluidum, sobald gurationen Probleme oder Stockungen erga- der N10 die Daten lieferte. Grégoire Marets ben: Von PCM bis DSD, von MP3 bis Hoch- Mundharmonika tönte weicher, farbiger und bit funktionierte alles auf Anhieb. schattierungsreicher; das durch behutsames Dennoch sind wir hier beim Punkt. Der Verzögern mit kribbelnder Spannung auf- Aurender-Vertrieb hatte schon im Vorfeld geladene Timing seines bestens aufeinander erwähnt, dass trotz mancher Gemeinsamkei- ten im Konzept wie in der Technik der preis- lich stark differierenden Brüder zwischen ihnen deutliche klangliche Abstufungen auf- treten. Stellen wir uns einfach mal doof und fragen nach Art der Ignoranten: Wie bitte, Klangunterschiede bei reinen Bit-Gebern? Der N100H (o.) ist kleiner als Aurenders vollforma- tiger N10 (u.). Hinsichtlich des Konzepts und der Funktionalität sind sich beide jedoch sehr ähnlich. 6/2021 41
TEST STREAMING-SERVER eingestellten Trios erschien über den in jedweder Hinsicht „kleinen“ Aurender gleichförmiger, deutlich weniger abgestuft und sensibel. Dynamisch nahmen sich die ungleichen Brüder zwar gegensei- tig kaum die Butter von den Fest- platten, obgleich der stämmiger aus dem Grundtonbereich heraus auf- spielende N10 schon deshalb ful- minanter und durchsetzungsstärker wirkte. Aber der wohligen Aura, in der der „Wichita Lineman“ per Neben dem Ethernet-Anschluss fürs Netzwerk N10 erschien, hatte der nüchterner bietet der Aurender noch zwei Schnittstellen für und weniger inspiriert auftretende USB-Sticks oder Festplatten sowie als einzigen N100H wenig entgegenzusetzen. Ausgang links eine USB-A-Buchse. Dieser bildete das Geschehen oben- drein etwas kompakter und enger ab. im N10: Wie dieser lädt der N100H die Bemerkenswert: Spielten wir das Musikdaten von seiner Festplatte zunächst File direkt vom Stick über den USB- in einen 120 Gigabyte großen SSD-Speicher Port des MP3100HV ab, ließ die und besitzt eine hochpräzise Masterclock, Güte abermals nach, klang es insge- die alle Abläufe zeitgenau synchronisiert. samt ein wenig spröder und kühler. Aller Ehren wert, aber eben nur ein Bruch- Offenbar liegt das Augenmerk beim teil des Aufwands, den Aurender im mit DURCHBLICK T+A nicht auf dieser Option, denn sein DAC gleich drei Netzteilen sowie Acht-Tera- Die sehr funktionale Au- hat’s voll drauf, wie die wunderbar duftige, byte-Memory ausgerüsteten N10 betreibt. render-App stellt sämt- vor Finesse flirrende Performance in Ver- Jener verfügt nicht nur über einen liche Angebote umfas- send und Abläufe leicht bindung mit dem großen Aurender bewiesen 240-GB-Zwischenspeicher, sondern erledigt verständlich dar. Auf hatte. Fast müßig zu erwähnen, dass sich all die Datenaufbereitung mittels „Field Pro- Wunsch sucht sie sich dies über die USB-B-Schnittstelle des alter- grammable Gate Arrays“ (FPGA) und gestal- Metadaten zu Künstler, nativ betriebenen Super-DACs Brinkmann tet dank „OCXO“ den Datenfluss dabei Tröp- Album und Musik aus dem Netz zusammen. Nyquist ganz ähnlich darstellte. chen für Tröpfchen, ergo Bit für Bit ultraex- akt. Der „Oven-Controlled Crystal Oszillator“ Grundkonzept wie im N10 sitzt tatsächlich in einer beheizten Kammer, Nun ist es wenig erstaunlich, dass das drei- die ihn thermisch exakt auf seinem optima- fach teurere Gerät klanglich überlegen ist. len Arbeitspunkt hält. Das kostet Geld, führt Dass diese Überlegenheit unter reinen Daten- jedoch auch zu der erlesenen Perfektion, mit TEST-GERÄTE lieferanten so deutlich ausfällt, indes schon. der sich der N10 bei uns zu einer Art Master- Dabei folgt der N100H, von dem es für 3890 quelle für jegliche Tests profiliert hat. Medien-Spieler: T+A MP3100HV Euro auch eine „C“-Variante mit doppeltem Doch höchste Zeit, die Perspektive zu D/A-Wandler: Speicherplatz sowie zusätzlichem koaxialen wechseln und zu checken, was man am Brinkmann Nyquist Digi-Output und den „SC“ (ab 3300 Euro) N100H hat, statt dauernd sein Downsizing Vollverstärker: mit optionaler Festplatte gibt, der sich so als gegenüber dem sündteuren Schwestermodell Accuphase DP-800 (mit Digital-Modul DAC-50) reiner Streamer einsetzen lässt, dem Ablauf zu beschreiben. Denn der in ein dickes Alu- Vor-/Endstufe: miniumgehäuse geschlagene Streaming-Ser- Accustic Arts Preamp III/ ver mit sehr gut ables- wie auch dimmbaren Amp II-MK 3 AMOLED-Display ist gleichfalls picobello Lautsprecher: verarbeitet sowie ein erstklassiger Apertura Armonia Evo- lution, B&W 800 D3, Datenlieferant für jede hochwer- Dynaudio Confidence 50 tige Anlage. Einmal mehr besticht Kabel: Mühelos ziegte der N100H die Qualitätsabstände hier die Funktionssicherheit und Boaacoustic Evolution zwischen USB-Kabeln verschiedener Güte auf; trotz aller Komplexität die Einfach- Black.USB2.0, Shunyata Research Alpha (USB), oben Boaacoustics Evolution Black.USB2.0, unten heit im Handling. Auch weniger im Umgang HMS Suprema (NF, LS) das ultimative „Alpha“ von Shunyata Research. mit Netzwerken und sonstiger „digitaler 42 6/2021
Infrastruktur“ Geübte kommen schnell mit von diesem Trip sind wir jetzt endgültig run- DAMIT HABEN ihm klar. Statt Roon offeriert der Asiate ein ter, oder? Durch seinen bedeutenden Ein- WIR GEHÖRT proprietäres System, das sich auf Wunsch fluss vermittelt der N100H seinem Besitzer Brian Bromberg: selbstständig Informationen zu Künstler, ein sehr hohes Maß an Zufriedenheit und Wood Album und Sonstigem im Netz zusammen- Hörspaß, der höchstens dann getrübt werden sucht und etwa auf dem Steuer-Pad offeriert. könnte, wenn ein N10 ins Spiel kommt. ■ Top-USB-Kabel empfohlen Aurender N100H Während ausgedehnter Exkursionen durch Preis: um 2990 € (in Schwarz oder Silber) das Meer der „flüssigen Musik“ fischten Maße: 22 x7 x35,5 cm (BxHxT) wir nach Lust und Laune Titel aus den auf Garantie: 3 Jahre Kontakt: Audio Components Ultimativ gute Klang- der Festplatte abgelegten Alben, legten aber Tel.: +49 40 401130380 qualität und klasse natürlich auch bei den Streaming-Diensten Jazzkompositionen www.audio-components.de Tidal und Qobuz an – worauf der N100H vom US-Bassisten selbstverständlich vorbereitet ist. Dabei prä- Bereits in seinem Basismodell realisiert und seiner Band. sentierte sich der Koreaner ausgesprochen Aurender wesentliche technische Finessen und achtet auf eine „audiophile“ digitale Die STEREO flexibel und wechselte zwischen verschie- Signalaufbereitung. In Verbindung mit Hörtest-Edition densten Formaten und Auflösungen munter dem für die meisten Musiksammlungen Vol. IV hin und her. Ohne Frage hat auch er die Bits ausreichenden Speicher, der umfassenden sicher im Griff und verschaffte etwa Brian Formatbeherrschung sowie Einfachheit im Brombergs ungebremst fließendem „Dolphin Umgang empfiehlt sich der N100H als idealer Musikdatenlieferant für gehobene Ansprüche Dance“ einen so energetischen und dichten von seiner HDD oder per Stream. wie relaxten und übersichtlichen Auftritt. Ausstattung Um das volle Potenzial des N100H aus- Netzphase Zwei-Terabyte-HDD; zuschöpfen, bedarf es unbedingt eines hoch- am Testgerät LAN-Buchse; zwei USB- wertigen USB-Kabels. Ob es gleich Shunyata Input-Ports für Sticks Hochklassige Mu- Researchs ultimatives „Alpha“ für 1150 Euro und externe Festplatten, Digitalausgang als sik vom Münchner USB-Schnittstelle; dimm- sowie auf Pegelan- „ACT“-Label auf sein muss, bleibt dahingestellt. Doch mit die- LP, CD und als Gra- zeige um- und auch gänzlich abschaltbares sem erzielten wir die besten Klangresultate, tis-Download via Qo- Display; zahlreiche Menüoptionen buz. Ein klanglicher was als weiterer Hinweis auf das üppige Prüfstein für jede Potenzial des Basis-Aurender gelten mag, der Anlage. in seiner Liga eine Top-Position einnimmt PREIS/LEISTUNG und das finale audiophile Ergebnis tatsäch- lich viel stärker bestimmt, als man dies von ★★★★★ einem bloßen Bit-Lieferanten erwartet. Doch EXZELLENT K O N Z E N T R AT I O N A U F D A S W E S E N T L I C H E . DER ABSOLUTE. Lautsprecher Esprit Australe EZ Reichmann-AudioSysteme.de
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