Andacht für Zuhause zum Sonntag Invokavit am 6. März 2022

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Andacht für Zuhause zum Sonntag Invokavit am 6. März 2022
Andacht für
Zuhause

zum Sonntag Invokavit
am 6. März 2022

von Pfarrer Markus Heßler

Liebe Leserinnen und Leser,

suchen Sie sich einen ruhigen Platz und nehmen
Sie sich etwas Zeit. Eine Kerze kann mit ihrem
warmen und ruhigen Licht helfen, zur Ruhe zu
kommen. Sie sind verbunden mit Menschen in vielen
Häusern, die wie Sie den Sonntag feiern.

Gesegneten Sonntag!
Andacht für Zuhause zum Sonntag Invokavit am 6. März 2022
Eingang

Gott ist da:
Der Schöpfer, der uns das Leben schenkt,
der uns in Jesus Christus seine Gegenwart gezeigt hat
und der uns täglich neu mit seiner Kraft begleitet: Seinem Heiligen Geist.
AMEN

Psalm 46

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
         Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge
         und die Berge mitten ins Meer sänken,
wenngleich das Meer wütete und wallte
und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
         Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein,
         da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie festbleiben;
Gott hilft ihr früh am Morgen.
         Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen,
         das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.
Der Herr Zebaoth ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unser Schutz.
         Kommt her und schauet die Werke des Herrn,
         der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet,
der den Kriegen steuert in aller Welt,
der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.
         Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!
         Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden.
Der Herr Zebaoth ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unser Schutz.
Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt
und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN
Gedanken zu 2. Korinther 6,1-10

1
  Als Mitarbeiter aber ermahnen wir           Glaubwürdige Vertreter unseres Gottes
euch, dass ihr nicht vergeblich die           auf Erden.
Gnade Gottes empfangt. 2Denn er
spricht (Jes 49,8): »Ich habe dich zur        Wir sind getauft, wir leben aus der
willkommenen Zeit erhört und habe             Kraft Gottes und deswegen leben wir
dir am Tage des Heils geholfen.«              auch im Sinne unseres Gottes.
Siehe, jetzt ist die willkommene
Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des            Gut, dass wir da sind - Sie und ich.
Heils! 3Und wir geben in nichts
                                              Gut, dass wir zur Kirche gehören und
irgendeinen Anstoß, damit dieser
Dienst nicht verlästert werde;                dass diese Kirche da ist in dieser Welt.
4
  sondern in allem erweisen wir uns           Wir sind etwas und wir können etwas
als Diener Gottes: in großer Geduld,          ändern. Was auch geschieht: wir
in Bedrängnissen, in Nöten, in                packen es an.
Ängsten, 5in Schlägen, in
Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen,           Die Konfirmanden und die Senioren,
im Wachen, im Fasten, 6in                     die Männer und Frauen - wie wir heute
Lauterkeit, in Erkenntnis, in                 Morgen hier zuhause oder in der Kirche
Langmut, in Freundlichkeit, im                sitzen: Geduldig, selbst wenn uns mal
Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe,         jemand widerspricht.
7
  in dem Wort der Wahrheit, in der
Kraft Gottes, mit den Waffen der              Beständig und standhaft – auch wenn
Gerechtigkeit zur Rechten und zur             wir Angst haben oder uns die
Linken, 8in Ehre und Schande; in              Traurigkeit zu schaffen macht.
bösen Gerüchten und guten
Gerüchten, als Verführer und doch             Ob man nun Gutes oder Schlechtes
wahrhaftig; 9als die Unbekannten              über uns erzählt – das ändert nicht
und doch bekannt; als die
                                              unsere innere Haltung und unseren
Sterbenden, und siehe, wir leben; als
die Gezüchtigten und doch nicht               Glauben.
getötet; 10als die Traurigen, aber
                                              Auch wenn der eine oder andere
allezeit fröhlich; als die Armen, aber
                                              behauptet, das wäre doch alles nur
die doch viele reich machen; als die
nichts haben und doch alles haben.            altmodisch mit dem Glauben.
                (Text aus der Luther-Bibel)
                                              Auch wenn mancher sagt: Mir ist die
Liebe Leserinnen und Leser,                   Kirche egal - ich kümmere mich lieber

So sind wir:
um mein Leben und sehe zu, dass ich       Oder noch weiter hinten: Wir sind
gut lebe: Wir finden die Kirche gut.      Gottes Diener „als die Traurigen, aber
                                          allezeit Fröhlich“.
Auch wenn wir manchmal nicht so ganz
viele sind hier, auch wenn die            So ist das doch nicht, Paulus! Mir ist
Probleme dieser Welt immer wieder         zurzeit öfter zum Heulen zumute. Mir
riesengroß scheinen: Jetzt ist die Zeit   gefällt überhaupt nicht, wie diese Welt
der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils!   ist. Ich wäre da gerne voller Hoffnung
                                          und Glaube – aber es reicht nicht.
Steht hier in der Bibel.
                                          Wir sind eben nun mal Menschen und
Paulus selbst sagt es.                    keine reibungslos funktionierenden
Es kann uns eigentlich gar nichts         Christen-Maschinen.
passieren - wir machen das schon. Mit     Wir sind verzweifelt und oft auch
Gottes Hilfe machen wir das schon.        hoffnungslos, lieber Paulus. Nicht so
AMEN - so sei es.                         großartig, wie Du das da beschreibst.

Nun - ich weiß nicht, ob Sie mit der      Also ist das, was Paulus hier schreibt,
Predigt bis dahin schon so zufrieden      „Quatsch“?
wären.                                    Was sagt er? „Als Mitarbeiter aber
Mir kam schon beim Lesen des Textes       ermahnen wir euch, dass ihr die Gnade
eine Fülle von Widersprüchen in den       Gottes nicht vergeblich empfangt.“
Sinn.                                     Die Gnade Gottes. Darum geht es, dass
Ich hätte dauernd dazwischenfragen        wir im Bewusstsein der Gnade Gottes
können: Mein lieber Paulus - glaubst du   leben.
wirklich, dass das so geht?               Was heißt das?
Wir sind Diener Gottes - egal was uns     Gnade ist ja ein altes Wort.
da auch begegnet?
                                          Gnade heißt: Gott nimmt uns trotzdem.
„Wir geben in nichts irgendeinen          Obwohl wir nicht alles geschafft haben
Anstoß“ - Es ärgert sich keiner über      und sogar nicht alles schaffen werden.
uns. Ich muss zugeben, mir sind da
                                          Das sollen wir ernst nehmen.
schon ein paar Dinge eingefallen, die
mich an meiner Kirche und meinen          Es geht nicht um einen Wettkampf, bei
lieben Mitchristen schon mal ärgern.      dem jeder zeigen muss, was er denn
leisten kann: Wieviel Gerüchte er         Wenn andere auch schon mal über
ausgehalten hat in seinem Leben, und      euch lachen, wenn ihr selbst an eure
er war trotzdem nicht wütend;             Grenzen stoßt, wenn ihr immer wieder
                                          denselben Fehler gemacht habt und
wie oft er liebevoll mit seinen           wollt eigentlich schon lange aufgeben:
Mitmenschen umgegangen ist, sodass
                                          Gott zählt nicht nach.
es keinen Ärger gab
                                          Das macht euch stark.
wie oft er es geschafft hat zu lächeln,
obwohl er den Tränen nah war.             Wenn die Angst in euch steckt, wisst
                                          ihr: Christus hat in seiner Angst auf
Darum geht es nicht.                      Gott gehofft. Und er hat ihm hindurch
Gnade heißt: Gott nimmt uns trotzdem.     geholfen. Und das gibt Euch Mut.

Gott nimmt uns trotzdem und gerade        Die Gnade Gottes ist immer wieder der
so, wie wir als Menschen sind.            andere Blickwinkel auf mein und unser
                                          Leben. Als Einzelne, als Gemeinschaft
Nehmt das ernst, sagt Paulus, dass Gott   der Christen, als Menschen, die so gut
euch so nimmt.                            wissen, wie es sein soll – und es doch
                                          oft nicht schaffen.
Und weil Gott euch so nimmt, könnt ihr
euch selbst auch so nehmen.               Dieser andere Blick ist unsagbar
                                          wichtig.
Die Geschichte von Jesus – gerade in
dem Teil, der zu den nächsten Wochen      In dieser Zeit, in der so viel schiefgeht
gehört, ist davon geprägt, dass sich      und nur noch die Gewalt und der Hass
Leiden und Scheitern zeigt. Die           zu siegen scheinen: Seht die Welt mit
Passionszeit.                             Gottes Augen. Voller Kummer über den
                                          Hass und doch getragen von seiner
Jesus selbst gerät da ins Zweifeln. Und
                                          Liebe.
seine Jünger erleben Verrat und
Versagen. Und ausgerechnet darin          Gott sieht es anders. Gnädig sieht er
zeigt sich dann die Liebe Gottes.         an, woran ich und wir verzweifeln
                                          wollen.
Ihr habt durch die Gnade Gottes eine
grenzenlose Freiheit, immer wieder        Voller Hoffnung: Macht Euch auf den
von vorn zu beginnen.                     Weg. Seid meine Dienerinnen und
                                          Diener. Und wo ihr euch so arm
vorkommt, werdet ihr andere reich      Und wo ihr das Leben zu verlieren
machen.                                meint, wird es euch gegeben werden.

Und wo ihr Traurig seid, wird sich     So sieht es Gott.
Freude zeigen.
                                       Für uns.

                                       AMEN

Fürbitten und Vater Unser

Lasst uns beten für alle Menschen,     und wieder einen Blick bekommen
die zu Opfern der Mauern und           für die Menschen, die neben ihnen
Grenzen werden - zwischen den          stehen,
Völkern und Ideologien, zwischen       lasst uns rufen:
arm und reich, schwarz und weiß          Herr, erbarme dich!
und auch noch zwischen den
Konfessionen:                          Für alle Länder und Völker, die
dass wir Christen im Leben einzig      unter der Last des Krieges leiden:
dem Herrn folgen, dessen Namen         dass es gelingt, die Waffen zum
wir tragen und der alles Trennende     Schweigen zu bringen, aber noch
zwischen den Menschen beseitigt        mehr, den Hass zu besiegen, und
hat.                                   dass wir dazu beitragen, indem wir
Lasst uns rufen:                       alle Lieblosigkeit und Niedertracht
  Herr, erbarme dich!                  aus unserer eigenen Mitte
                                       verbannen,
Für die unter uns, die befangen sind   lasst uns rufen:
in dem Wahn, dass sie besser seien       Herr, erbarme dich!
als die anderen, und für alle, die
hoch hinaus wollen und doch nur        Für den Frieden und ein gutes Klima
die Gefangenen ihrer kleinen Welt      in all unseren Lebensbereichen -
sind:                                  in den Schulen und Betrieben, in
dass sich ihr Horizont erweitert,      unserer Kirche, in Stadt und Land
dass sie die Schranken ihres Dünkels   und in unseren Familien:
und ihrer Einsamkeit durchbrechen      dass keiner von uns nur sich selbst
                                       kennt, sondern einer des anderen
                                       Last mitzutragen sucht,
lasst uns rufen:                            und den Frieden, wie nur du ihn uns
  Herr, erbarme dich!                       geben kannst.

Herr, unser Gott, gib einem jeden           Stille Gebet
die Freude, nach der er sich sehnt,

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

AMEN
Am kommenden Sonntag findet um 10 Uhr in der Kilianskirche statt. Ebenfalls
um 10 Uhr wird in der Markuskirche ein Gottesdienst gefeiert. Um 19 Uhr findet
sonntags die „Taizé-Andacht“ in Markus statt.

Die Kilianskirche steht täglich von 9 bis 17 Uhr offen für das persönliche Gebet.
Auf unserer Homepage (www.evkirchekorbach.de) finden Sie aktuelle
Informationen. Den „Gottesdienst in der Tüte“ wird es auch am kommenden
Wochenende wieder geben.

Die Kollekte ist heute für die Konfirmandenarbeit in unserer Gemeinde
bestimmt. Wenn Sie uns da unterstützen möchten, können Sie das gerne auch
per Überweisung tun: Kirchenkreisamt Korbach, IBAN : DE51 5236 0059 0000
0340 96 (Waldecker Bank) Verwendungszweck: Konfirmandenarbeit Korbach.

Wir weisen einladend auf eine Kundgebung am Mittwoch um 18 Uhr im „Loch“
zum Krieg in der Ukraine hin.

Am Freitag um 19 Uhr findet in der katholischen Kirche ein Friedensgebet statt.

Falls Sie einen Ansprechpartner suchen: Wir sind als Pfarrerinnen und Pfarrer
gerne für Sie da.
Einen gesegneten Sonntag wünschen wir Ihnen!

       Ihr Markus Heßler
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