Ausgabe 27 - Juli 2021 gazette - Verband Luzerner ...

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Ausgabe 27 - Juli 2021 gazette - Verband Luzerner ...
gazette  Ausgabe 27 – Juli 2021

 Update I: Schulsoftware        6            Update II: Digitale Gemeinde      7            Update III: Verkehrsverbund      8

                            VLG-Präsidentin Sibylle Boos-Braun, Gemeindepräsidentin der Agglomerationsgemeinde Malters, begrüsst das
                           neue Vorstandsmitglied Markus Riedweg, Gemeindepräsident der ländlichen Zentrumsgemeinde Dagmersellen.

Generalversammlung

VLG arbeitet an Brücken – statt Mauern
Der Verband Luzerner Gemeinden VLG hat alles Interesse daran, dass zwischen den urbanen und
den ländlichen Gebieten Brücken gebaut werden. Das bekräftigte der Vorstand an der Generalversammlung
in Sempach – die jüngste Ersatzwahl ist ein zusätzlicher Ansporn.

           Die Stimmung in der Festhalle            Braun sprach das Thema ohne Be-           sagte. Es gelinge zwar immer
           Sempach war gelöst und freund-           rührungsängste offensiv an. «Ein          besser, dass sich die Positionen
           schaftlich: Die Vertreterinnen und       gewisser Graben zwischen Stadt            von Städteverband und Gemein-
           Vertreter der Gemeinden schätz-          und Land, zwischen kleinen und            deverband in den wichtigen Fra-
           ten es, sich anlässlich der Gene-        grossen Gemeinden lässt sich              gen annähern. Der Nidwaldner
           ralversammlung wieder einmal             nicht schönreden.» Das sei nicht          Niederberger schrieb den Luzer-
           persönlich begegnen zu können.           nur beim AFR 18, sondern im letz-         ner Gemeinden folgende Emp-
                                                    ten Geschäftsjahr auch bei der Re-        fehlung ins Pflichtenheft: «Den
           An der Balance arbeiten                  duktion der Sek-Modelle spürbar           Kleinen geht es nur gut, wenn es
           Wie ein roter Faden zog sich             gewesen. Auch im Kantonsrat zei-          den Grossen gut geht.» Die Prä-
           durch die mit wertvollen Informa-        gen sich diese Gräben immer wie-          sidentin versichert, dass sich der
           tionen aufgewertete GV die Sorge         der.                                      VLG weiterhin für den Ausgleich,
           um die Balance zwischen den              Die gleichen Sorgen hat auf nati-         zwischen Stadt und Land enga-
           grossen und kleinen Gemeinden,           onaler Ebene der Schweizeri-              gieren wird. Dies gilt nach der
           zwischen Stadt und Landschaft.           sche Gemeindeverband, wie Di-             Wahl von Markus Riedweg aus
           Verbandspräsidentin Sibylle Boos-        rektor Christoph Niederberger             Dagmersellen erst recht.
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Generalversammlung VLG

Die fünf Kandidaturen für den Vorstand
       Fünf Behördenmitglieder hätten sich gerne als Bereichsleiter Bildung und Kultur
       sowie als Vorstandsmitglied engagiert. Nach der persönlichen Vorstellung ergriffen
       Göttis das Wort. Schliesslich waren für die Ausmarchung fünf Wahlgänge nötig.

                                             zwei Jahren führt er zudem die       schaftswissenschaftler verfügt über
                                             Privatschule Talentia Steinhausen.   berufliche Erfahrungen, etwa als
                                             «Ich kenne also das Bildungswe-      Ressortleiter Zentrale Dienste
                      Marco                  sen von ganz verschiedenen Sei-      und stellvertretender Geschäfts-
                      Frauenknecht
                                             ten, als Lehrperson, als Schullei-   führer der Gemeinde Rothenburg
                      Kriens
                                             ter und als Schulverwalter.» Graf    sowie als Rektor der gewerblich-
       Seit letztem Herbst gehört er         möchte die kleineren Agglomera-      industriellen    Berufsfachschule
       dem neu formierten Stadtrat           tionsgemeinden vertreten.            Liestal. Heute arbeitet er als Se-
       Kriens an und leitet das Bildungs-                                         nior Consultant bei einer Unter-
       und Kulturdepartement. Vorher                                              nehmensberatungsfirma und seit
       war der SVP-Vertreter beim Kan-                                            Herbst ist er Gemeindepräsident
       ton und beim Bund tätig. «Ich bin                    Carmen                von Dagmersellen; in den Rat
                                                            Holdener
       auf dem Land aufgewachsen und                                              wurde der CVP-Mann 2016 ge-
                                                            Meggen
       darf jetzt Mitglied des Stadtrats                                          wählt. Riedweg kennt den VLG
       sein, das ist eine gute Vorausset-    Carmen Holdener hat bereits mehr     bereits als Mitglied des Bereichs
       zung, um den Graben zu überwin-       Erfahrung als Gemeinderätin und      Bildung und Kultur.
       den», sagte Frauenknecht. Eine        Bildungsvorsteherin. Sie wurde
       Chance sieht er in seinem Alter,      2016 gewählt. Wer ihren Lebens-
       als Vertreter einer jungen, bürger-   lauf anschaue, sagt sie, erkenne
       lichen Politik. Weiter argumen-       bald, «dass ich einfach an vielen                   Irène
                                                                                                 Wüest Häfliger
       tierte er zugunsten seiner Wahl       Themen interessiert bin und gerne
                                                                                                 Eich
       mit dem unbelasteten Blick auf        in neue Gebiete eintauche.» Sie
       die Bildung, weil er weder Fach-      arbeitete im kaufmännischen Be-      Die Kommunikations- und Organi-
       mann noch Lehrer sei.                 reich in den Branchen Notariat und   sationsberaterin wurde im Herbst
                                             Informatik, als Marketingplanerin    als FDP-Vertreterin in den Ge-
                                             in Kommunikation und Werbung.        meinderat gewählt und führt das
                                             Die Vielfalt brauche und schätze     Bildungsressort. «Bildung ist das
                      Kilian                 sie, privat wie als Gemeinderätin.   kostbarste Gut», sagte Wüest
                      Graf
                                             «Die partnerschaftliche Zusam-       Häfliger, «doch der grosse gesell-
                      Dierikon
                                             menarbeit von Kanton und Ge-         schaftliche Wandel spiegle sich
       Auch der CVP-Vertreter Kilian Graf    meinden ist mir sehr wichtig.» Das   auch in diesem Bereich. Deshalb
       ist seit Herbst Gemeinderat und       gelte speziell für die Bildung.      müssten Kanton und Bund den
       Vorsteher des Ressorts Bildung                                             Wandel gemeinsam mit allen Be-
       und Jugend. Er führte seine beruf-                                         teiligen gestalten. Es gelte die
       liche Tätigkeit in der Bildung ins                                         Lehrpersonen zu stützen und
       Feld. Graf hat viele Jahre an Pri-                   Markus                gleichzeitig die Balance zwischen
                                                            Riedweg
       mar- und Sekundarschulen, an der                                           Bildung und Finanzen zu finden.
                                                            Dagmersellen
       LMS-Schule in Luzern und am                                                Dazu möchte sie ihr Wissen als
       Gymnasium St. Klemens in Ebi-         Sowohl die Bereiche Bildung wie      Sozialwissenschaftlerin und ihre
       kon unterrichtet. Seit 2015 ist er    Gemeindeverwaltung sind Mar-         rund 20-jährige Berufserfahrung
       Schulleiter der LMS-Schule, seit      kus Riedweg bekannt. Der Wirt-       einbringen.
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Generalversammlung VLG

Nächste Chance im Frühling 2022
               Nach fünf Wahlgängen setzte sich der Dagmerseller Gemeindepräsident Markus Riedweg
               durch. Die Enttäuschten aus der Agglomeration verwies die Präsidentin auf die nächste Chance
               in einem knappen Jahr.

               Das Wahlgeschäft stand im Zent-
               rum der Delegiertenversamm-
               lung. Der Ausgang war in keiner
               Weise absehbar, weil sich fünf
               qualifizierte, aber ganz unter-
               schiedliche Persönlichkeiten um
               die Nachfolge der früheren Adli-
               genswiler Gemeindepräsidentin
               Ursi Burkart beworben hatten                 Die GV stimmte allen traktandierten Geschäften zu.

               (siehe links).

               Zwei weitere Rücktritte                      •P
                                                              eter Obi, Gemeindepräsident                  und nannte an grossen Themen
               Nach erfolgter Wahl setzte –                  Ettiswil, Bereichsleiter Justiz                mit denen sich der VLG beschäfti-
               nicht überraschend – die Diskus-              und Sicherheit.                                gen wird: Klimabericht, Richtplan,
               sion über die angemessene Ver-               •F
                                                              redy Winiger, Gemeinderat                    Schuladministration, Schultrans-
               tretung     der   Stadt-    und               Hohenrain, Bereichsleiter Bau,                 porte, Optimierung AFR 18, das
               Agglomerationsgemeinden im                    Umwelt und Wirtschaft.                         Zusammenwirken der Behörden
               Vorstand ein. VLG-Präsidentin Si-                                                            im Sozialbereich und die Digital-
               bylle Boos-Braun macht darauf                Grosse Themen stehen an                         strategie.
               aufmerksam, dass bereits in ei-              Die übrigen Geschäfte der GV                    Regierungsrat     Paul Winiker
               nem Jahr die Balance zwischen                wurden diskussionslos geneh-                    streifte im Grusswort aktuelle
               Stadt und Land justiert werden               migt. Dazu gehören insbesondere                 Themen zwischen Kanton und
               könnte. Infolge Demissionen in               die vom Vizepräsidenten Beat Bu-                Gemeinden. Speziell wies er auf
               ihren Gemeinderatsämtern wer-                cheli erläuterten Finanzvorlagen.               die Bedeutung des Zivilschutzes
               den zwei Vorstandsmitglieder                 Geschäftsführer Ludwig Peyer                    hin. Das habe sich gerade wäh-
               von der Landschaft zurücktreten:             stellte die Mehrjahresplanung vor               rend der Pandemie gezeigt.

Die Ergebnisse der fünf Wahlgänge

                   1. Wahlgang                2. Wahlgang                3. Wahlgang                4. Wahlgang                  5. Wahlgang
               Absolutes    Absolutes     Absolutes    Absolutes     Absolutes    Absolutes     Absolutes      Absolutes     Absolutes    Absolutes
                  Mehr     Mehr Dele-        Mehr     Mehr Dele-        Mehr     Mehr Dele-        Mehr       Mehr Dele-        Mehr     Mehr Dele-
               Gemeinde-   giertenstim-   Gemeinde-   giertenstim-   Gemeinde-   giertenstim-   Gemeinde-     giertenstim-   Gemeinde-   giertenstim-
                stimmen        men         stimmen        men         stimmen        men         stimmen          men         stimmen        men
                   22           165           22           165           22           165           22             166           22           166

Marco             9           114            10          116            11          122            11            122            12          125
Frauenknecht

Kilian            4            19            3            10            –             –            –               –            –             –
Graf

Carmen            9            31            7            24            7            24            –               –            –             –
Holdener

Markus            25           85            26           89            29           96            37            124            53          201
Riedweg

Irène             18           78            19           88            18           85            18             84            –             –
Wüest
Häfliger
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    Impressionen der VLG-
    Generalversammlung
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Nach der GV

«Balance Agglo – Land stimmt aktuell nicht»
       Katerstimmung in der Agglomeration für die Adligenswilerin Ursi Burkart nach der Wahl
       des Land-Vertreters Markus Riedweg. Wie beurteilt die VLG-Präsidentin Sibylle Boos-Braun die
       aktuelle Lage?

       gazette   Bei den frei wählbaren       Wahlen und Abstimmungen im              sammenarbeiten. Ein
       Sitzen im Vorstand haben wir           VLG fehlt und dadurch das Ge-           Abseitsstehen oder ein
       aktuell zwei Agglositze und fünf       wicht der Agglomeration ge-             Alleingang     einzelner
       Landsitze. Das kann Sie kaum           schwächt ist. Andererseits hat          Kommunen ist nicht
       zufriedenstellen?                      die Wahl von Markus Riedweg             zielführend. Wir stehen
       Sibylle Boos-Braun: Nein, so           wohl mehr mit seiner Qualifika-         in gutem Kontakt mit
       stimmt die Balance zwischen Ag-        tion zu tun als mit dem Thema           dem Stadtrat der den
       glomeration und Land nicht. Aber       Stadt-Land. Zudem hat die Ab-           Beitritt will. Entschei-
       wir müssen die Spielregeln beach-      sprache der Agglomerationsge-           den wird diesen Herbst
       ten.                                   meinden im Vorfeld Luft nach            das Parlament.             Sibylle Boos-Braun,
                                                                                                                 Präsidentin
                                              oben, sprich Konzentration auf                                     des VLG.
       Was meinen Sie damit?                  eine Kandidatur. Übrigens: 2014         Warum sollte die Stadt
       Es liegt nicht in der Macht des Vor-   stammten vier von acht Vor-             wieder eintreten, hat
       standes, die eigene Zusammen-          standsmitgliedern aus der Stadt         sich der VLG seit dem
       setzung zu bestimmen. Das ist          und Agglomeration. Stadt/Agglo          Austritt reformiert?
       das demokratische Recht der Mit-       sind also nicht systematisch aus-       Der VLG hat sich in der Tat weiter-
       glieder. Wir können einzig auf die     gebremst.                               entwickelt. Im Rahmen eines Ver-
       Notwendigkeit einer guten Vertre-                                              bandsentwicklungsprojektes wur-
       tung von kleinen und grossen Ge-       Verstehen Sie den Frust                 den die grossen Gemeinden bei
       meinden der Agglomeration und          der Agglo?                              den Verbandsbeiträgen entlastet
       der Landschaft verweisen. Das          Jawohl, voll und ganz. Aber den-        und es wurde statutarisch explizit
       letzte Wort hat die Generalver-        noch warne ich davor, das Kind          die Möglichkeit eingeräumt, das
       sammlung. Das ist wie bei der          mit dem Bade auszuschütten und          der VLG bei Stellungnahmen mit
       Zusammensetzung der Gemein-            den Austritt zu verlangen. Das          zwei Meinungen auftreten kann,
       deräte. Das Volk bestimmt die          scheint mir etwas kopflos, denn         damit unterschiedliche Haltungen
       Mitglieder der Exekutive.              es bringt niemanden etwas. Wir          von Stadt und Land besser zum
                                              als VLG wollen mit voller Kraft im      Ausdruck kommen können. Zu-
       Dennoch ist diese Wahl eine ver-       Interesse aller Gemeinden wirken        dem wird auch bei der Besetzung
       passte Chance?                         und unser ganzes Gewicht kön-           der sechs Fachbereiche noch stär-
       Im erwähnten Sinn möchte ich           nen wir nur in die Waagschale           ker auf eine adäquate Vertretung
       das nicht kommentieren. Hinge-         werfen, wenn alle dabei sind.           der urbanen Gemeinden geach-
       gen darf ich feststellen, dass wir                                             tet.
       mit Markus Riedweg ein sehr            Stichwort «alle dabei». Wie steht
       qualifiziertes und vernetztes Mit-     es mit dem Wiedereintritt der           Und bald gibt es wieder Wahlen.
       glied erhalten haben und ich mich      Stadt Luzern?                           Ja, an der Generalversammlung
       auf die Zusammenarbeit freue.          Der Wiedereintritt der Stadt Lu-        im April 2022 treten die Landver-
                                              zern in den VLG wäre ein äusserst       treter Peter Obi und Fredy Wini-
       Warum aber will es einfach nicht       wichtiger Schritt, damit der viel zi-   ger zurück. So besteht in neun
       gelingen, die Agglomeration im         tierte Graben zwischen Stadt und        Monaten die Chance, der Agglo-
       Vorstand zu stärken?                   Land geschlossen wird. Wenn wir         meration das nötige Gewicht zu
       Einerseits weil die Stadt Luzern       für unsere Bevölkerung erfolg-          geben.
       mit der grössten Stimmkraft bei        reich sein wollen, müssen wir zu-
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Generalversammlung VLG

Update I: Schuladministrationssoftware
        Neben den traktandierten Geschäften wurde an der Generalversammlung des VLG über
        laufende Projekte informiert. Das aktuell grösste Sorgenkind ist die Schuladministrations-
        software. Die Software, durch den Kanton in Auftrag gegeben, hat Mängel und ist in Verzug.

        Dass die Einführung der Schulad-     •D
                                               er Kanton ist für die Aus-      lösen. Neuer Termin ist Ende Au-
        ministrationssoftware eine Mi-        schreibung und Beschaffung        gust 2021. Zudem musste das
        sere ist, wollte Gérald Strub in      der Schuladministrationssoft-     April-Release aufgrund von funk-
        seinem «Update» gar nicht erst        ware zuständig.                   tionalen Mängeln zurückgestellt
        schönreden. Er anerkennt, dass       •D
                                               ie Gemeinden übernehmen         werden.
        die Kommunikation zu den Ge-          Betrieb, Einführung und
        meinden zu wenig aktiv betrie-        Support.                          Dringende Massnahmen
        ben wurde und entschuldigt sich      •D
                                               er VLG fungiert als Clearing-   «Der VLG fordert die versproche-
        dafür. Strub ist E-Government-        stelle für Verrechnungen.         ne, funktionierende Schulsoft-
        Beauftragter des VLG und eines                                          ware aktiv ein», sagte Strub
        der drei VLG-Mitglieder der Pro-     Aktueller Stand                    deutsch und deutlich. Dafür wur-
        jektsteuerung der Schuladmini-       Am 23. Juni 2021, dem Tag der      den durch den Kanton bereits zu-
        strationssoftware.                   GV des VLG, präsentierte sich      sätzliche Ressourcen bereitge-
                                             folgender Stand: Fast die Hälfte   stellt, grosse Gemeinden wurden
                                             der Gemeinden ist produktiv. Für   zur Definition der Anforderungen
 «Die Kommunikation                          die grösseren Gemeinden beste-     eingeladen und die notwendigen
 zu den Gemeinden                            hen Herausforderungen, welche      Verbesserungen in Bezug auf die
 wurde zu wenig aktiv                        erkannt sind. Allerdings war es
 betrieben.»                                 nicht möglich, wie versprochen
                                                                                «Der VLG fordert
                                             die Performance-Probleme durch
                                             den Lieferanten bis Ende Juni zu
                                                                                die versprochene,
        Rollenteilung
                                                                                funktionierende
        Zu denken gab bei Strubs Ausfüh-                                        Schulsoftware
        rungen allein schon die Zeitachse.                                      aktiv ein.»
        Das Anforderungsprofil an die
        Software wurde im Jahr 2012 for-
        muliert und 2013 ausgeschrieben.                                        Softwarequalität und die Perfor-
        2018 unterbreitete der Regie-                                           mance wurden vom Kanton aktiv
        rungsrat dem Kantonsrat die Bot-                                        verlangt.
        schaft, der sie 2019 genehmigt                                          Nach Redaktionsschluss fand
        hat. «Damals waren also die An-                                         eine ordentliche Sitzung der
        forderungen bereits sieben Jahre                                        Steuerungsgruppe statt, wo das
        alt», sagte Strub. Was er nicht                                         weitere Vorgehen und konkrete
        aussprach, aber meinte: Für die                                         Massnahmen festgelegt wer-
        Informatik sind sieben Jahre eine                                       den. Zudem wird im August 2021
        halbe Ewigkeit. Kanton und Ge-                                          die Teilabnahme der Schuladmi-
        meinden haben sich von Anfang                                           nistrationssoftware erfolgen. So-
        an auf folgende Rollenteilung ge-                                       bald Ergebnisse auf dem Tisch
        einigt:                                                                 liegen, wird kommuniziert.

                                                                                Gérald Strub nahm kein Blatt
                                                                                vor den Mund.
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Generalversammlung VLG

Update II: «Digitale Gemeinde»
        Ab 2024 können Luzernerinnen und Luzerner 80 Prozent der Leistungen der öffentlichen
        Hand digital beziehen! Dieses sehr ehrgeizige Ziel hat sich die Programmorganisation
        «Digitale Gemeinde» für das Service-Portal Luzern gesetzt – abgesprochen mit dem Kanton.

        Der Verband Luzerner Gemein-
        den VLG und der Kanton Luzern
        haben sich darauf geeinigt, das
        Einwohnerportal      gemeinsam
        aufzubauen. Denn die Erwartun-
        gen der Bürgerinnen und Bürger
        sind gegenüber Kanton und Ge-
        meinden identisch: Was in der
        zunehmend digitalen Gesell-
        schaft auf elektronischem Weg
        erledigt werden kann, soll auch
        möglich sein.

        Kundenzentrierte Sicht
        Wenn Kanton und Gemeinden
        diesen Erwartungen gerecht wer-      Die Informationen aus erster Hand wurden geschätzt.

        den wollen, dann hat das mit ei-
        ner neuen Philosophie zu tun: Ab-
        schied von der bisherigen            Kanton zwei sehr ehrgeizige               280 neue Ideen
                                             Ziele gesetzt:                            Das Einwohnerportal ist auf Kurs.
«Jede Gemeinde behält                        • Ab 2022 ist das kundenorien-           Zum partizipativen Weg gehört,
die vollständige Autonomie                      tierte Einwohnerportal mit             «dass wir die Betroffenen zu Be-
über ihre Dienstleistungen,                     Dienstleistungen von Bund,             teiligten machen wollen», so die
                                                Kanton und Gemeinden ver-              zuständige VLG-Bereichsleiterin
über ihre Website und ihre
                                                fügbar.                                Martina Winiger. Das ist kein blo-
Informatik.»                                 • Bis 2024 können 80 Prozent             sses Versprechen. Ein erster Tat-
        verwaltungszentrierten Sicht, hin       der Leistungen aus Sicht der           beweis wurde soeben erbracht:
        zur kundenzentrierten Sicht! Oder       Einwohnenden digital bezogen           Die Gemeinden sind aufgefordert
        wie das geflügelte Wort innerhalb       werden.                                worden, einen oder eine «Public
        der Projektorganisation heisst: E-                                             Innovator» aus ihren Reihen zu
        Government wird so einfach wie       Ein nächster grosser Zwischen-            bestellen. Die erstaunlich hohe
        Zalando-Bestellungen.                schritt wird die Verfügbarkeit ei-        Zahl von 75 «Public Innovators»
                                             nes Service-Portals Luzern sein.          hat sich im Juni zum ersten Work-
        Partizipativer Weg                   Hier können die Gemeinden, die            shop getroffen. Dabei sind erfreu-
        Der «Digitale Kanton» und die        von ihnen gewünschten Dienst-             licherweise 280 Serviceideen aus
        «Digitale Gemeinde» werden           leistungen für ihre je eigenen Be-        Kundensicht zusammengekom-
        gemeinsam im Rahmen eines            dürfnisse beziehen. Dabei ist             men, die nun geprüft und in die
        partizipativen Wegs entwickelt.      wichtig: Jede Gemeinde behält             weiteren Arbeiten integriert wer-
        Der beim VLG federführende Be-       die vollständige Autonomie über           den.
        reich Prozesse und Informatik        ihre Dienstleistungen, ihre Web-
        hat sich in Abstimmung mit dem       site und ihre Informatik.
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                                                                               Fredy Winiger, Bereichsleiter Bau,
                                                                               Umwelt und Wirtschaft, äusserte
                                                                               sich zur Position des VLG beim Streit
                                                                               zwischen VBL und VVL.

                                                                                   Weiterbildung ausbauen
                                                                                   Im Rückblick auf das Geschäftsjahr
                                                                                   2020 kam VLG-Präsidentin Sibylle
                                                                                   Boos auch auf die von knapp

Update III: Verkehrsverbund
                                                                                   100 neuen Behördenmitgliedern
                                                                                   besuchten Einführungstage im
                                                                                   Oktober 2020 zu sprechen. Die
    Der VLG ist in einer Arbeitsgruppe vertreten, die sich                         Resonanz war sehr erfreulich,
    im Zuge des VBL-Subventionsstreits mit der künftigen                           haben doch fast alle Neugewählten
    Strategie des Verkehrsverbundes Luzern VVL beschäftigt.                        Gemeinderätinnen und Gemeinde-
                                                                                   räte die beiden Schulungstage
    Ein funktionierender und bezahl-       nach Stadt, Agglomeration und           besucht. Das gilt auch für die
    barer öffentlicher Verkehr unter-      Landschaft; davon fix eine Ver-         vertieftere Schulung für die neu
    liegt einem starken Interesse der      tretung der Stadt Luzern.               gewählten Sozialvorsteherinnen und
    Luzerner Gemeinden. Gemeinde-        • Drei Vertreterinnen und Vertre-        Sozialvorsteher. Der letzte Block
    vertreter sind deshalb im Ver-         ter des Kantons.                        wurde kürzlich abgehalten.
    bundrat des Verkehrsverbundes        Das bedeutet, dass der VLG die            «Information und Bildung sind zwei
    Luzern VVL vertreten. Somit tan-     Sicht der Stadt Luzern teilt, die -       sehr wichtige Dienstleistungen
    gieren die Probleme um den Sub-      entgegen der Strategie des Re-            des VLG», sagte die Präsidentin.
    ventionsstreit der VBL auch die      gierungsrates – weiterhin direkt          Deshalb ist der Vorstand zum
    Gemeinden.                           im Verbundrat vertreten sein will.        Schluss gelangt, die Weiterbildung
                                         Winiger betonte, dass die VLG-            künftig auszubauen. Gedacht wird
    Streitpunkt Verbundrat               Delegation und der Vorstand das           an zwei bis drei Weiterbildungs-
    Fredy Winiger, Bereichsleiter        Einsetzen einer Findungskom-              module pro Jahr. Dieses Ziel ist
    BUWD, informierte die General-       mission begrüsst. Sie sind über-          entsprechend in der Mehrjahres-
    versammlung über den Stand           zeugt, dass die gewünschten               planung enthalten.
    der Arbeiten zur Zukunft des VVL     fachlichen Anforderungen von
    und der Position des VLG. Wini-      Gemeindevertretungen        erfüllt
    ger ist zusammen mit Markus          werden können. «Ziel muss es
    Kronenberg, Bereichsleiter Fi-       sein, dass die Gemeinden des
    nanzen, Mitglied der entspre-        Kantons Luzern gut und zeitge-
    chenden Arbeitsgruppe. Die Stel-     mäss durch den öV erschlossen              Impressum
    lungnahme der Vernehmlassung         sind.»                                     Herausgeber:
    zur Verordnung des öV stelle der                                                Verband Luzerner Gemeinden VLG
                                                                                    Hirschmattstr. 36, Postfach 3065, 6002 Luzern
    VLG auf das Gutachten der Uni-       Subventionen: keine Aussage                Telefon 041 368 58 10, info@vlg.ch
    veristät St. Gallen HSG ab. Des-     Keine Aussage macht der VLG                Ausgabe: gazette Juli 2021
    halb stellt sich der VLG bei der     hingegen zum Subventionsstreit             Konzept/Texte/Redaktion: Ludwig Peyer,
    Zusammensetzung des Verbund-         um die 16 Millionen zwischen               Kurt Bischof

    rates hinter folgende Kontin-        Stadt, VBL und VVL. Es handelt             Fotos: Stefan Vonwil
                                                                                    Gestaltung/Produktion:
    gente:                               sich dabei um ein laufendes Ver-
                                                                                    bischof | meier und co, Hochdorf
    • Vier Vertreterinnen und Vertre-   fahren und der VLG ist nicht invol-        Druck: Meyer Rottal Druck AG, Ruswil
       ter der Gemeinden; aufgeteilt     viert.                                     Auflage: 1000 Exemplare
Ausgabe 27 - Juli 2021 gazette - Verband Luzerner ... Ausgabe 27 - Juli 2021 gazette - Verband Luzerner ...
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