Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann

 
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Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann
Bedienungsanleitung
für die Fachkraft

VITOBLOC 200
Blockheizkraftwerk für Erdgasbetrieb
Typ EM-50/81         Typ EM-199/263    Typ EM-401/549
Typ EM-70/115        Typ EM-238/363    Typ EM-530/660
Typ EM-140/207       Typ EM-260/390

5840520 DE 04/2019                                      Bitte aufbewahren!
Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann
Impressum

              Das Gerät entspricht den grundlegenden
              Anforderungen der zutreffenden Normen
              und Richtlinien. Die Konformität wurde
              nachgewiesen. Die entsprechenden
              Unterlagen und das Original der
              Konformitätserklärung sind beim Hersteller
              hinterlegt.

              HINWEIS!
              Das BHKW-Modul Vitobloc 200 ist nicht für
              den 60 Hz-Betrieb geeignet. Damit ist es
              insbesondere nicht für den amerikanischen
              und kanadischen Markt verfügbar.

Wichtige allgemeine Anwendungshinweise
Das technische Gerät nur bestimmungsgemäß und unter
Beachtung der Montageanleitung, der
Bedienungsanleitung und der Serviceanleitung einsetzen.
Wartung und Reparatur nur durch autorisierte Fachkräfte.
Das technische Gerät nur in den Kombinationen und mit
dem Zubehör und den Ersatzteilen betreiben, die in der
Montageanleitung, der Bedienungsanleitung und der
Serviceanleitung angegeben sind. Andere
Kombinationen, Zubehör und Verschleißteile nur dann
verwenden, wenn diese ausdrücklich für die vorgesehene
Anwendung bestimmt sind und Leistungsmerkmale sowie
Sicherheitsanforderungen nicht beeinträchtigen.

Technische Änderungen vorbehalten!
Dies ist Teil der Originalbetriebsanleitung.
Durch stetige Weiterentwicklungen können Abbildungen,
Funktionsschritte und technische Daten geringfügig
abweichen.
                                                                                                                 5840520 DE

2                                                          Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann
Inhaltsverzeichnis

             1      Hinweise zum Umgang mit dem BHKW ......................................... 4
             1.1    Qualifikation des Personals ..........................................................................................4
             1.2    Einweisung in die Funktion und Bedienung ................................................................4
             1.3    Gefahrenhinweise nach MRL ........................................................................................4
             1.4    Restgefährdungen aus dem Einsatz eines Blockheizkraftwerkes .............................6
             1.5    Anforderungen an den Betriebsraum...........................................................................8
             1.6    Vorschriften zur Vermeidung von Unfällen mit Personenschäden ............................9

             2      Vorbereitungen .............................................................................. 10
             2.1    Betriebsstoffe ..............................................................................................................10
             2.2    Befüllen der Betriebsstoffe .........................................................................................17

             3      Inbetriebnahme .............................................................................. 24
             3.1    Autorisiertes Personal ................................................................................................24
             3.2    Mess- und Einstellpunkte für Inbetriebnahmearbeiten .............................................25
             3.3    Inbetriebnahmeanleitung BHKW-Modul .....................................................................28

             4      Programmieren .............................................................................. 32
             4.1    Bedien- und Anzeigeeinheit des BHKW-Moduls .......................................................32
             4.2    BHKW-Modulsteuerung Ebene 1: Betriebswerte anzeigen und ändern ..................34
             4.3    BHKW-Modulsteuerung Ebene 2: Handbetrieb .........................................................36
             4.4    BHKW-Modulsteuerung Ebene 3: Parameter anzeigen und ändern ........................38

             5      Verwenden und Betreiben ............................................................. 43
             5.1    Aufgaben des Anlagenbetreibers ...............................................................................43
             5.2    Fernüberwachung mit Telecontrol LAN .....................................................................44
             5.3    Betriebstagebuch für BHKW-Module .........................................................................45
             5.4    Voraussetzungen für optimalen Betrieb ....................................................................46
             5.5    Notfall ...........................................................................................................................47

             6      Reinigen ......................................................................................... 48
             7      Fehler suchen ................................................................................ 49
             7.1    Nicht quittierbare Fehlermeldungen der BHKW-Module...........................................50

             8      Stilllegung ...................................................................................... 54
             8.1    Zeitweise Stilllegung ...................................................................................................54
             8.2    Endgültige Stilllegung .................................................................................................55
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                                                       3
Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

1      Hinweise zum Umgang mit dem BHKW
1.1    Qualifikation des Personals
                                                            1.2    Einweisung in die Funktion und
Das Blockheizkraftwerk (BHKW) ist nach den                         Bedienung
neuesten technologischen Erkenntnissen und
sicherheitstechnischen Regeln konstruiert und               Der Ersteller hat den Anlagenbetreiber bzw. das
gefertigt worden. Dabei wurde auf die                       beauftragte Personal mit der Funktion und Bedienung
Bedienfreundlichkeit besonders Wert gelegt. Der             der BHKW-Anlage vertraut zu machen und ihm die
Umgang mit der BHKW-Anlage und den dafür                    technischen Unterlagen zu übergeben.
notwendigen Betriebsmitteln ist unproblematisch,
wenn das Personal entsprechend geschult ist und                          HINWEIS!
aktiv mitdenkt.
                                                                         Bedingt durch die technische
Fachpersonal ist gemäß VDMA 24186-0 Personal                             Entwicklung können Abbildungen und
(Monteur, Meister, Techniker, Ingenieur) mit                             Beschreibungen in dieser
einschlägiger beruflicher Qualifikation. Diese ist                       Bedienungsanleitung in Details vom
gekennzeichnet durch mindestens eine                                     tatsächlich ausgelieferten BHKW-Modul
abgeschlossene industrielle oder handwerkliche                           abweichen.
Berufs- oder höherwertige Ausbildung im Bereich der
Technischen Gebäudeausrüstung.
Zur optimal sicheren, wirtschaftlichen und                  1.3    Gefahrenhinweise nach MRL
umweltfreundlichen Nutzung der BHKW-Anlage darf
deshalb nur Bedienungspersonal zugelassen werden,
                                                            Das Blockheizkraftwerk-Modul dient der gleichzeitigen
das diese Bedienungsanleitung genau kennt und in
                                                            Strom- und Wärmeerzeugung. Hierzu treibt ein Gas-
die Bedienung der Anlage eingewiesen ist.
                                                            Otto-Verbrennungsmotor einen
                                                            Drehstromsynchrongenerator an. Die nachfolgende
                                                            Tabelle informiert gemäß den einschlägigen
             HAFTUNG!                                       Sicherheitsbestimmungen zu den möglichen
                                                            Gefahren, die bei üblicher- oder vernünftigerweise
             Werden die Sicherheitshinweise nicht           vorhersehbaren Gebrauch bei Montage und Wartung
             beachtet und die Anweisungen nicht             auftreten können. Daher ist die Bedienung und
             befolgt, übernimmt der Hersteller keine        sämtliche Wartungsarbeiten nur durch unterwiesenes
             Haftung.                                       Fachpersonal erlaubt!

             VORSICHT HOCHSPANNUNG!
             LEBENSGEFAHR!
             Das Modul-Schaltfeld oder andere
             elektrische Steuer- und
             Leiteinrichtungen dürfen nur von hierfür
             autorisierten Elektrofachkräften geöffnet
             werden. Ohne spezielle Unterweisung
             darf keine Abdeckung am BHKW-Modul
             entfernt werden.
                                                                                                                    5840520 DE

4                                                        Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Bedienungsanleitung VITOBLOC 200 - Viessmann
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

             GPSG §5(1)1a:
             Welche Gefahren sind bei üblichem oder vernünftigerweise
             vorhersehbarem Gebrauch zu beachten?

              Gefahrenquelle:                   Gefährliche Tätigkeit:                   Reaktion:
              Schaltanlage:
              Einspeiseschalter                 Entfernen der Abdeckungen
              Generatorschütz                   Unter die Abdeckungen greifen            Lebensgefährlicher Stromschlag
              Leistungskabel                    Klemmarbeiten
                                                Achtung Fremdspannung!
                                                Bei Klemmarbeiten könnte trotz
              Klemme X1 / 7,8,9                                                          Lebensgefährlicher Stromschlag
                                                ausgeschaltetem Einspeiseschalter an
                                                diesen Klemmen Spannung anliegen
                                                                                         Undefinierte Schaltungen mit
                                                                                         erheblichen Schäden
              Schütze und Relais                Handbedienung der Relais oder Schütze    ( Motor / Generator)
                                                                                         Kurzschlussgefahr mit evtl.
                                                                                         Stromschlag
              Generator:
                                                Entfernen der Klemmenkasten-
              Leistungs- und                    Abdeckbleche
                                                                                         Lebensgefährlicher Stromschlag
              Steueranschlüsse                  Berührung der Klemmstellen und
                                                Steuerplatinen
                                                Entfernen der Abdeckungen
                                                                                         Lebensgefährlicher Stromschlag
              Abdeckungen und                   oder unter die Abdeckungen greifen
                                                                                         Verletzungsgefahr
              Lüftungsbleche                    Gegenstände in die Lüftungsschlitze
                                                                                         Mechanische Schäden am Generator
                                                einführen
              Motor:
              Motorblock                        Berührung bei heißer Maschine            Verbrennungsgefahr
              Ölwanne                           Öffnen div. Absperr- oder                Verbrühung durch austretendes
              Kühlwasserleitungen               Entleerungshähne                         Kühlwasser
              Ölprüfnippel                                                               Verbrühung durch austretendes
                                                Betätigung der Verschlusskugel
              (Schnellverschluss)                                                        Motoröl
              Drehende Teile am Motor           Berührung                                Verletzungsgefahr
              Zündung:
              Zündspulen                                                                 Lebensgefährlicher Stromschlag
                                                Lösen von Zündkabeln
              Zündkabel                                                                  (Hochspannung)
                                                Abziehen der Kerzenstecker
              Kerzenstecker                                                              Motorschäden
              Batterie:
                                                Polabdeckungen entfernen                 Kurzschluss mit Verbrennungsgefahr
              Batteriepole
                                                Metallgegenstände auf die Pole ablegen   Explosionsgefahr
              Batteriesäure                     Öffnen der Batteriekammern               Verätzungsgefahr
              Batteriesicherheitshinweise beachten! (siehe Kapitel 2.2.5)
              Lüfter:
                                                Öffnen der Abdeckungen,                  Verletzungsgefahr
              Drehendes Lüfterrad
                                                Hineingreifen ins Lüfterrad
              Gasleitungen:
              Gasleitungsverschraubungen        Öffnen div. Verschraubungen              Gasaustritt
              Prüfnippel                        Öffnen von Prüfnippel                    Explosionsgefahr
              Abgasleitungen:
                                                Öffnen div. Abgasflansche
                                                                                         Abgasaustritt
              Abgasleitungen                    Öffnen von Messstutzen
                                                                                         Vergiftungsgefahr
              Messstutzen                       Berühren blanker Abgasleitungen
5840520 DE

                                                                                         Verbrennungsgefahr
                                                Berühren blanker Messstutzen

             Tab. 1     BHKW Gefahrenhinweise

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                              5
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

1.4      Restgefährdungen aus dem Einsatz eines Blockheizkraftwerkes

Welche aktiven Gefahren gehen vom BHKW für das                                               Nachfolgend wird auf die möglichen
Bedienungspersonal aus?                                                                      Restgefährdungen aus dem Einsatz eines
                                                                                             Blockheizkraftwerkes eingegangen, die trotz
Unabhängig vom Einsatz eines Blockheizkraftwerkes                                            getroffener Sicherheitsmaßnahmen unter Umständen
sind grundsätzlich die jeweils einschlägigen                                                 möglich sein können.
Sicherheitsvorschriften für den Transport und die
einschlägigen Vorschriften bezüglich Installation
technischer Gewerke (Strom, Gas, Heizung, Lüftung)
zu beachten.

                                                                                                                                                                                Programmieren am Bedienpanel
                                                                          Herstellen/Werkprobelauf

                                                                                                                                                                                                                                     Reinigen (BHKW kalt)
                                                                                                                                                                                                               Verwenden/Betreiben

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Außerbetriebnehmen
     Gefährdungsanalyse nach DIN EN 12100:

                                                                                                                               Zusammenbauen
    Welche aktive Restgefahr geht vom BHKW für

                                                                                                                                                              Inbetriebnehmen
                                                                                                     Transportieren

                                                                                                                                                                                                                                                            Fehler suchen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Instandhalten
           das Bedienungspersonal aus?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Demontieren
                                                                                                                                               Installieren

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Entsorgen
Mechanische Gefährdung                                                                                 1              Lagern                                                                                                                                  1               1
Elektrische Gefährdung                                                        1                                                                                 1                                                                                             1               1
Thermische Gefährdung                                                         2                                                                                 2                    2                            2                                           2               2
Gefährdung durch Lärm                                                                                                                                                                                                                                         2               2
Gefährdung durch Schwingungen
Gefährdung durch Strahlung                                                    2                                                                                 2                    2                            2                                           2               2
Gefährdung durch Materialien und Substanzen                                   2                                                                                 2                                                 2                     2                                     2                2                   2            2
Gefährdung durch Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze
Gefährdung durch Ausrutschen, Stolpern, Stürzen
Gefährdungskombinationen
Gefährdungen in Zusammenhang mit der Einsatzumgebung
Gefährdungen durch unerwarteten Anlauf, unerwartetes Durchdrehen
Gefährdungen durch Stillsetzen / Not-Aus (Not-Halt)
Gefährdungen durch Änderung der Umdrehungsgeschwindigkeit
Gefährdungen durch Ausfall der Energieversorgung
Gefährdungen durch Ausfall des Steuer- / Regelkreises
Gefährdungen durch Bruch im Betrieb                                           1                        1                                                        1                    1                            1                                           1               1
Gefährdungen durch Betrieb in explosionsgefährdeten Bereich
1        Hohes Restrisiko - Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften kann tödliche Folgen haben!
2        Restrisiko - Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften kann gesundheitliche Schäden verursachen!

Tab. 2   Gefährdungsanalyse gemäß DIN EN 12100

Mechanische Gefährdungen                                                                     Elektrische Gefährdungen
Mechanische Gefährdungen treten dann auf, wenn                                               Elektrische Gefährdungen treten dann auf, wenn bei
bei der Fehler suche oder entsprechenden                                                     der Inbetriebnahme (Werksprobelauf) oder bei der
Instandhaltungsmaßnahmen Sicherheitsabdeckungen                                              Fehler suche oder entsprechenden
abgenommen werden müssen. Dies betrifft im                                                   Instandhaltungsmaßnahmen Sicherheitsabdeckungen
Wesentlichen die Abdeckungsgitter der Lüfterbox und                                          abgenommen werden müssen. Dies betrifft im
die Abdeckung der Kupplung sowie Typenabhängig                                               Wesentlichen den Deckel des
die Zahnriemenabdeckung.                                                                     Generatorklemmenkastens, oder Schalter und
                                                                                             Schutzabdeckungen in der Schaltanlage, z.B. zum
Diese Arbeiten dürfen ausschließlich nur durch hierfür                                       Justieren der Synchronisiereinrichtung bzw. für
ausgebildetes Fachpersonal ausgeführt werden!                                                entsprechende Messungen von Generatorspannung
                                                                                             und Netzspannung.
                                                                                             Bei Arbeiten an der Zündanlage ist auf geeignete
                                                                                             Schutzkleidung zu achten, da durch defekte
                                                                                             Zündkabel elektrische Schläge übertragen werden
                                                                                             können.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           5840520 DE

                                                                                             Diese Arbeiten dürfen ausschließlich nur durch hierfür
                                                                                             ausgebildetes Fachpersonal ausgeführt werden!

6                                                                      Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

             Thermische Gefährdungen                                  Gefährdungen durch Bruch im Betrieb
             Betriebsbedingt wird der Verbrennungsmotor im            Besondere Vorsicht ist bei dem Heben der BHKW-
             BHKW sowie die anschließenden Komponenten der            Module am Kranhaken bzw. den Transportösen
             Wärmeauskopplung und der Abgasführung                    walten zu lassen.
             entsprechend heiß mit Temperaturen von einigen
             hundert Grad Celsius an exponierter Stelle. Die          Im Bruchschaden können unplanmäßig thermisch
             Rohrleitungen und die Komponenten sind soweit            belastete Komponenten Leckagen aufweisen. Hierbei
             möglich isoliert. Jedoch sind einige Stellen für die     kann es zu austretenden Strahlen heißen Motoröls,
             Installation und den Service frei zugänglich. Diese      Heiz- oder Kühlwassers kommen. Z.B. platzen von
             können im Betrieb heiß werden und sind gegen             Schläuchen oder Ausbrechen von Messnippeln.
             unbeabsichtigtes Berühren nicht frei zugänglich, z.B.    Man kann nicht ausschließen dass es in sehr seltenen
             Messnippel für Messung Abgasgegendruck.                  Fällen, wie auch bei jedem PKW, zu Motorbruch
             Bei einer Störung kann der                               kommen kann und dabei entsprechende Fragmente
             Sicherheitsdruckbegrenzer auslösen und heißes            herausgeschleudert werden.
             Kühlwasser ablassen. Hier droht ggf. die Gefahr von      Bei Bruchschaden oder durch Korrosion können
             Verbrühungen.                                            Abgasführende Teile undicht werden und es kann
             Gefährdung durch Lärm                                    giftiges Kohlendioxid austreten. Bitte umgehend das
                                                                      BHKW abschalten (stillsetzen) und die Lüftung
             Bei Arbeiten am BHKW-Modul bei geöffneter                einschalten.
             Schalldämmhaube während des Betriebs, z.B. für
             Fehler suche und Instandhaltungsarbeiten, ist            Zur Persönlichen Schutzausrüstung gehört:
             entsprechender Gehörschutz zu verwenden.                 Gehörschutz (Arbeiten bei geöffneter
             Gefährdungen durch Strahlung                             Schalldämmhaube im Betrieb)

             Von Generatoren im BHKW ausgehende                       Schutzhandschuhe und Schutzbrille im Umgang mit
             elektromagnetische Felder können vorübergehende          Batteriesäure, Glykol und Motorschmieröl verwenden.
             Störungen eines in unmittelbarer Nähe befindlichen
             Herzschrittmachers verursachen. Anzeichen für eine
             mögliche Störung können Schwindel, Herzklopfen,
             oder ein unregelmäßiger Puls sein. Sobald der Träger
             sich von dem Generator entfernt hat, arbeitet der
             Herzschrittmacher im Regelfall wieder normal.
             Gefährdung durch Materialien und Substanzen
             Ähnlich dem PKW wird das BHKW mit Batterien
             gestartet. Entsprechend sind diese Batterien mit
             Batteriesäure gefüllt. Batteriesäure hat eine ätzende
             Wirkung. Hautkontakt ist daher unbedingt zu
             vermeiden und die einschlägigen
             Sicherheitsbestimmungen zu beachten.
             Das gleiche gilt für das glykolhaltige Kühlwasser und
             das Motorenschmieröl. Hierbei sind nach Kontakt die
             entsprechenden Körperstellen ausgiebig zu waschen
             und mit Körperpflegemitteln zu behandeln.
             Bei Undichtigkeiten im Abgassystem kann es zu
             unkontrolliertem Abgasaustritt kommen (Gefahr einer
             Kohlenmonoxidvergiftung), die im Normalfall durch
             den Ablüfter über einen Abluftkanal ins Freie geleitet
             wird. Daher ist bei Wartungsarbeiten an der offenen
             Maschine auf Leckage und im Betrieb auf eine
             geschlossene Schalldämmhaube zu achten.
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                            7
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

1.5    Anforderungen an den Betriebsraum

            GEFAHR!
                                                                     GEFAHR!
            Rauchen und offenes Feuer sind
            verboten. Entzündliche Materialien oder                  Die Montage, der Brennstoff- und
            Flüssigkeiten dürfen nicht in der Nähe                   Abgasanschluss, der Elektroanschluss,
            der BHKW-Anlage gelagert oder                            die Erstinbetriebnahme sowie die
            verwendet werden. Feuerlöscher und                       Wartung und Reparatur dürfen nur von
            andere Löscheinrichtungen müssen                         einer Fachfirma mit speziell vom
            griffbereit sein.                                        BHKW-Hersteller für diese Aufgaben
                                                                     unterwiesenem und autorisiertem
            Wir empfehlen, in Analogie zur alten                     Personal ausgeführt werden. Die
            Heizraumverordnung im Betriebsraum                       Arbeiten an gasführenden bzw.
            einen Feuerlöscher in entsprechender                     spannungsführenden Teilen sind von
            Größe (min. 9 Liter) vorzusehen.                         konzessionierten Fachfirmen
                                                                     auszuführen.
            ACHTUNG!
                                                                     HAFTUNG!
            Zur Vermeidung von Störungen oder
            Schäden ist eine Verunreinigung der                      Der Betreiber ist nach
            Verbrennungsluft durch Halogen-                          Energieeinsparverordnung § 10
            Kohlenwasserstoffe (z.B. enthalten in                    verpflichtet, eine Reinigung und
            Sprühdosen, Lösungs- und                                 Wartung durchführen zu lassen. Die
            Reinigungsmitteln, Farben, Klebern)                      Wartungen sind gemäß Wartungsplan
            und durch starken Staubanfall                            durchzuführen. Dabei ist die
            auszuschließen.                                          Gesamtanlage auf einwandfreie
                                                                     Funktion zu prüfen. Aufgefundene
Der Betriebsraum der BHKW-Anlage muss frostsicher                    Mängel sind umgehend zu beheben.
und gut belüftet sein. Die Frischluft- und                           Während der Gewährleistung muss die
Abluftöffnungen dürfen nicht verkleinert oder                        Wartung gemäß Wartungsplan von
verschlossen werden. Die Raumtemperatur darf                         autorisiertem Personal durchgeführt
+10 °C nicht unterschreiten.                                         werden.

            HINWEIS!                                                 HINWEIS!
            Folgende Schilder sind sowohl vor als                    Wir empfehlen, einen Wartungsvertrag
            auch im Betriebsraum anzubringen:                        mit einer vom Hersteller autorisierten
                                                                     Wartungsfirma abzuschließen.

                            Verbotszeichen P 06
            „Zutritt für Unbefugte verboten“

                            Verbotszeichen P 02
            „Feuer, offenes Licht und Rauchen
            verboten“

                            Verbotszeichen P 11
                                                                                                              5840520 DE

            „Verbot für Personen mit
            Herzschrittmachern“

8                                                     Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Hinweise zum Umgang mit dem BHKW

             1.6    Vorschriften zur Vermeidung von Unfällen mit Personenschäden

             Beim Einbau des BHKW-Moduls und vor Inbetriebnahme
             ● Personen dürfen sich nicht unter am Kranhaken        ● Kühlmittelkreislauf nur bei abgekühltem Motor
               hängenden Lasten aufhalten. Hebezeuge in               öffnen. Ist ein Öffnen bei betriebswarmem Motor
               Ordnung halten.                                        unumgänglich, die Anweisungen im Kapitel
             ● Vor Inbetriebnahme des BHKW die                        „Wartung und Pflege“ in der Bedienungsanleitung
               Bedienungsanleitung aufmerksam lesen.                  beachten.

             ● Am Zugang zum Betriebsraum von stationären           ● Unter Druck stehende Rohrleitungen und
               Motoren das Verbotsschild „Zutritt für Unbefugte       Schläuche (Schmierölkreis, Kühlmittelkreis und
               verboten“ gut sichtbar anbringen.                      evtl. Hydraulikölkreis) weder nachziehen noch
                                                                      öffnen: Verletzungsgefahr durch ausströmende
             ● Der Betrieb des BHKW-Moduls ist nur durch              Flüssigkeiten!
               autorisiertes Personal erlaubt. Bei Arbeiten am
               Motor sicherstellen, dass er nicht durch Unbefugte   ● Rauchen und offenes Feuer im Motorraum ist
               gestartet werden kann.                                 grundsätzlich verboten! Beachten Sie die für die
                                                                      Gasinstallationen geltenden Bedingungen!
             ● Rotierende Maschinenteile (z.B. Kupplung, Lüfter)
               sind mit Berührungsschutz umgeben. Wenn der          ● Beim Einsatz von Druckluft Schutzbrille tragen.
               Motor läuft, nicht zu nahe an drehende Teile         ● Betriebsstoffe sind gesundheitsgefährdend und
               kommen. Enganliegende Kleidung tragen.                 feuergefährlich. Sie dürfen nur in Behältern
             ● Nur mit einwandfreiem Werkzeug arbeiten.               aufbewahrt werden, die mit Behältern für Getränke
                                                                      nicht verwechselt werden können.
             ● Betriebswarmen Motor nicht mit bloßen Händen
               anfassen: Verbrennungsgefahr! Abgasrohre mit         ● Herstellervorschriften für den Umgang mit
               Berührungsschutz umgeben. Isolierungen müssen          Batterien beachten.
               aus feuerfestem, Kraftstoff und Schmieröl              Vorsicht: Batteriesäure ist giftig und ätzend.
               abweisendem Material bestehen.                         Batteriegase sind explosiv!

             ● Abgase sind giftig. Abgasrohre müssen gasdicht,      ● Bei Arbeiten an der elektrischen Anlage zuerst das
               aus geeignetem Material und stabil ausgeführt          Massekabel der Batterie abklemmen, um
               sein.                                                  Kurzschlüsse zu vermeiden.

             ● Motorumgebung, Steigleiter und Treppen öl- und       ● Bei Ausführung von Schweißarbeiten die
               fettfrei halten. Unfälle durch Ausrutschen können      „Merkblätter für Schweißer“ beachten.
               folgenschwer sein.
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                         9
Vorbereitungen

2         Vorbereitungen

                 HAFTUNG!
                 Die Verwendung vorgeschriebener bzw.
                 zugelassener Betriebsstoffe ist
                 schriftlich der Gewährleistungsstelle vor
                 Inbetriebnahme anzuzeigen (siehe
                 Montageanleitung Kapitel „Anzeige
                 Inbetriebnahmebereitschaft“) und ist
                 Voraussetzung für die Anerkennung
                 von Gewährleistungsansprüchen.
Betriebsstoffe sind bei unsachgemäßer Verwendung
eine Belastung für die Umwelt. Nicht in den Erdboden
oder in die Kanalisation eindringen lassen.

2.1       Betriebsstoffe

2.1.1 Brennstoff Erdgas
Gasförmige Kraftstoffe bestehen im Wesentlichen aus
Methan, Propan und Butan sowie Spuren höherer
Kohlenwasserstoffe und aus inerten Komponenten
wie Kohlendioxid und Stickstoff.
● Die für die Gasinstallationen geltenden
     Bestimmungen sind zu beachten.
● Rauchen und Hantieren mit offenem Feuer ist
     verboten!
● Undichte Stellen im Gasversorgungssystem
     bedeuten Explosionsgefahr und sind sofort zu
     beheben!
● Feuerlöscher und andere Löscheinrichtungen
     müssen griffbereit sein.
● Kein brennbares Material im Motorraum lagern.

                                                                                                                   5840520 DE

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Vorbereitungen

             Gasqualität                                               Einzuhaltende Brennstoffwerte

                           ACHTUNG!                                     Merkmal                                          Wert
                           Erdgas und Verbrennungsluft dürfen
                                                                       Heizwert Hi,N                            > 5 kWh/Nm3
                           kein Phosphor und Arsen, sowie keine
                           Schwermetalle, Staub oder und               Methanzahl 1) MZ                         > 80
                           Halogene nur bis zu den angegebenen
                           Grenzwerten enthalten.                      Mindestfließdruck an der
                                                                                                                20 mbar 2)
                           Das Erdgas muss technisch frei von          Gasregelstrecke anliegend
                           Nebel, Staub und Flüssigkeit sein und       Maximalfließdruck an der
                                                                                                                50 mbar
                           darf keine nennenswerten korrosiven         Gasregelstrecke anliegend
                           Bestandteile enthalten. Die Methanzahl      Max. Gasdruckschwankungen
                           und der Heizwert des Erdgases müssen                                                 ± 3 mbar
                                                                       (Regelschwankungen kurzzeitig)
                           konstant sein.
                                                                       Max. Änderungsgeschwindigkeit
                                                                                                                3 mbar / min
                                                                       des Gasdruckes 3)
                           HINWEIS!                                    Relative Feuchte                        < 60 %

                           Die Methanzahl (nicht zu verwechseln        Temperatur des Gasgemisches
                                                                                                                10 °C < TG < 30 °C
                           mit dem Methangehalt!) ist ein Maß für      nach Gas / Luftmischer TG
                           die Klopfneigung der jeweiligen Gasart.     Chlorgehalt Cl                           < 80 mg / Nm3CH4
                           Eine zu niedrige Methanzahl führt zu
                           klopfender Verbrennung und somit zu         Fluorgehalt F                            < 40 mg / Nm3CH4
                           Motorschäden. Wir weisen darauf hin,
                           dass vor allem bei                          Gesamt - Chlor – Fluor Σ(CI,F)           < 100 mg / Nm3CH4
                           Flüssiggaszumischung (Propan/Luft           Staubgehalt < 5 m                       < 10 mg / Nm3CH4
                           und Butan/Luft) ein deutlicher Abfall der
                           Methanzahl auftritt und empfehlen zu        Öldampf                                  < 400 mg / Nm3CH4
                           prüfen, dass dies nicht vom
                           Gasversorger praktiziert wird.              Siliziumgehalt Si                        < 2 mg / Nm3CH4
                                                                       Schwefelgehalt S                         < 200 mg / Nm3
                           ANLEITUNG!
                                                                                                                < 150 ppm
                           Im Weiteren sind die Hinweise in der        Schwefelwasserstoff H2S
                                                                                                                < 228 mg / Nm³
                           Montageanleitung im Kapitel
                                                                                                                < 40 ppm
                           „Gasanschluss“ sowie die Richtlinien        Ammoniakgehalt NH3
                                                                                                                < 30 mg / Nm³
                           des DVGW-Arbeitsblattes G 260 bzw.
                           G 261 zu beachten.
                                                                       Tab. 3    Brennstoffwerte beim Betrieb eines BHKW-
                                                                                 Moduls

                                                                         1)     Der Betrieb mit niedrigerer Methanzahl ist ggf. nach
                                                                                Prüfung durch den BHKW-Hersteller möglich.
                                                                         2)     Bei den Modulen Vitobloc 200 EM-401/549 und
                                                                                EM-530/660 beträgt der Mindestfließdruck 30 mbar.
                                                                         3)     Fließdruck an der Gasregelstrecke am Modul anliegend
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                                       11
Vorbereitungen

2.1.2 Motor-Schmieröl

Grundsätze

Für einen sicheren und verschleißarmen Motorbetrieb           Bei Sondergasen wie beispielsweise bei Deponie-
ist der Einsatz eines vom BHKW-Hersteller für die             und Biogasen kann es durch im die Brenngas
jeweilige Gasart freigegebenen Schmieröls                     enthaltenen Verunreinigungen zu einer wesentlich
Voraussetzung. Besonders in Hinblick auf eine                 kürzeren Standzeit des Schmieröls kommen.
Gewährleistungsforderung im Schadensfall verweisen
wir hier auf die Sorgfaltspflicht des Betreibers.             Es ist erforderlich, das jeweilige Wechselintervall
                                                              durch Analyse des gebrauchten Öles zu ermitteln.
Die Schmierölstandzeit ist abhängig von den                   Wobei die erste Analyse bei der ersten Wartung bzw.
Betriebsbedingungen, insbesondere von:                        bei Sondergasen nach ca. 400 Bh, 1.000 Bh und
                                                              2.000 Bh durchzuführen ist.
●    Gasqualität
                                                              Bitte beachten Sie, dass neben der Einhaltung der
●    Umgebungsbedingungen
                                                              Grenzwerte auch deren Tendenz über mehrere
●    Betriebsweise des BHKW                                   Analysen zur Beurteilung des Verschleißzustandes
●    Schmierölqualität.                                       berücksichtigt werden muss. Hierbei sind folgende
                                                              Kennwerte zu analysieren und zu erfassen:

Bezeichnung                                   Einheit               Messverfahren
                                                                    DIN 51 366, ASTM D 445, DIN EN ISO 3104,
Viskosität                                    mm²/sec (cSt)
                                                                    (DIN 51 562-1*)
Wassergehalt                                  %                     DIN 51 366, ASTM D 1744, (EN ISO 12937*)
Glycolgehalt                                  ppm                   DIN 51 375, ASTM D 4291
Gesamtbasenzahl TBN (Total Base Number)       % bzw. mgKOH**/g      ISO 3771
AN (Total Acid Number)                        entspr. TBN           ASTM 664
SAN (Strong Acid Number)                      mgKOH**/g             ASTM 664
i ph (Initial ph-Value)                                             auf Anfrage
Oxyd. 5,8 µm (Oxidation)                      A/cm                  DIN 51 451
Nitr. 6,1 µm (Nitration)                      A/cm                  DIN 51 451
Verschleißmetalle
Aluminium                                     mg/kg                  DIN 51 396-2
Chrom                                         mg/kg                  DIN 51 396-2
Kupfer                                        mg/kg                  DIN 51 396-2
Eisen                                         mg/kg                  DIN 51 396-2
Blei                                          mg/kg                  DIN 51 396-2
Zinn                                          mg/kg                  DIN 51 396-2
Silizium                                      mg/kg                  DIN 51 391, ASTM D 5185
Natrium                                       mg/kg                  DIN 51 396-2

* BHKW mit MAN-Motor
** Kaliumhydroxid

Tab. 4     Kennwerte Schmierölanalyse
                                                                                                                    5840520 DE

12                                                        Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Vorbereitungen

             Die Schmierölprobe ist bei laufendem Motor direkt         Die Schmierölfilterpatronen sind zu wechseln:
             aus dem Schmierölkreislauf oder unmittelbar nach
             Motorstillstand aus der Schmierölwanne zu                 ●   entsprechend dem Wartungsplan
             entnehmen. Dabei sind die ersten entnommenen              ●   mindestens 1 mal im Jahr.
             Kubikzentimeter in den Motor zurückzugeben.
                                                                       ●   Altöl nur der Altölverwertung zuführen.
             Danach ist die saubere Probeflasche zu füllen und
             unverzüglich dem untersuchenden Labor zukommen            ●   Streng darauf achten, dass kein Öl in die
             zu lassen.                                                    Kanalisation bzw. in den Erdboden eindringt.
                                                                           Vorsicht: Gefahr von Trinkwasserverseuchung!
                                                                       ● Gebrauchte Filtereinsätze und –patronen wie
                                                                         Sondermüll behandeln.
                                                                       Zur Sicherstellung der optimalen Betreuung Ihrer
                                                                       Anlage und einer sicheren Bewertung der Ölanalysen
                                                                       empfehlen wir den Abschluss eines
                                                                       Wartungsvertrages mit der Firma Viessmann Kraft-
                                                                       Wärme-Kopplung GmbH.

             Zugelassene Gasmotorenöle im Erdgasbetrieb

             Zulassung erteilt an                 Produktbezeichnung                    Viskositätsklasse
             Petro-Canada                         Sentron LD 8000                       SAE-40

             Tab. 5   Schmieröl

             Dieses Motorenöl ist für alle MAN-Motoren (Lambda =       Für jegliche Gewährleistungsansprüche sind die
             1 und Turbo) anzuwenden. Hierbei gelten die               spezifischen Wartungsintervalle einzuhalten und bei
             erweiterten Ölwechselintervalle des BHKW-                 Bedarf anhand von Ölanalysen in Eigenverantwortung
             Herstellers Viessmann Kraft-Wärme-Kopplung GmbH.          nachzuweisen.

             Weitere Motoren-Schmieröle
             Alle weiteren Motoren-Schmieröle können in                Der Ölwechsel unterliegt den dort angegebenen
             Eigenverantwortung gemäß der freigegebenen Liste          verkürzten Wartungsintervallen und ist in
             der MAN Truck & Bus AG (Dokument: MAN-                    Eigenverantwortung nach den Vorgaben /
             Werksnorm M3271-2 für Erdgas) verwendet werden.           Bedingungen durchzuführen.
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                        13
Anhang

2.1.3 Kühlflüssigkeit

Vorgeschriebene Bestandteile
                                                               Umgang mit Gefrierschutzmittelkonzentrat
Das Kühlsystem ist mit einer Mischung aus
trinkbarem Leitungswasser und Gefrierschutzmittel                            ACHTUNG!
mit Korrosionsschutz für Motorkühlsysteme zu                                 Beim Umgang mit dem
befüllen.                                                                    Gefrierschutzmittelkonzentrat
                                                                             Schutzhandschuhe und Schutzbrille
     - 62 Vol.-% Wasser
                                                                             tragen! Sicherheitsdatenblatt beachten
Geeignet ist trinkbares Leitungswasser mit                                   (Bezug über Glykol-Lieferanten)!
nachfolgend eingeschränkten Analysewerten:
Aussehen: farblos, klar, frei von mechanischen
Verunreinigungen
                                                               Bei Kontakt mit dem Konzentrat:
Härte:                              max. 20° dGH
                                                               Gegenstände
Chloride:                           max. 100 ppm               mit saugfähigem Material abwischen und als
                                                               Sondermüll entsorgen,
Sulfate:                            max. 150 ppm
                                                               Haut
pH-Wert bei 20 °C:                  6,5 bis 8,5                mit Wasser und Seife abwaschen,

               HINWEIS!                                        Augen
                                                               15 Minuten bei gespreizten Lidern unter fließendem
               Analysen des vorhandenen                        Wasser gründlich ausspülen und danach einen Arzt
               Trinkwassers sind bei den zuständigen           aufsuchen.
               kommunalen Behörden zu erfragen. Wo
               die Trinkwasserqualität nicht ausreicht
               ist vorhandenes Trinkwasser so lange
               mit voll entsalztem Wasser oder                 Kontrolle und Erneuerung der
               Destillat oder Kondensat zu                     Kühlflüssigkeit
               vermischen, bis die oben genannten
               Analysewerte erreicht werden.                   ● Die Konzentration vierteljährlich mittels
     - 38 Vol.-% Gefrierschutzmittel                             Dichtespindel oder Refraktometer überprüfen.
                                                               ● Gefrierschutzmittelkonzentration nie unter
               ACHTUNG!                                          38 Vol-% absinken lassen.
               Es dürfen nur Gefrierschutzmittel mit           ● Kühlflüssigkeitsverluste immer mit einer Mischung
               Korrosionsschutz für Motorkühlsysteme             aus Wasser und 38 Vol-% Gefrierschutzmittel
               verwendet werden, die nach                        ergänzen.
               Betriebsmittelvorschrift des BHKW-
               Herstellers zugelassen sind (siehe Tab. 6,                    GEFAHR!
               „Zugelassene Gefrierschutzmittel“)                            Keine Gefäße für Trinkwasser oder
               Eine Mindestkonzentration von 38 Vol.-%                       Lebensmittel verwenden!
               Gefrierschutzmittel ist immer einzuhalten,
               da unter 38 Vol.-% kein ausreichender
               Korrosionsschutz gewährleistet ist.             ● Spätestens nach 2 Jahren die gesamte
                                                                 Kühlflüssigkeit erneuern.
                                                               ● Kühlflüssigkeit sowie Korrosions- und /oder
                                                                 Gefrierschutzmittel bei der Entsorgung als
                                                                 Sondermüll behandeln.
                                                               ● Bei der Entsorgung von verbrauchten
                                                                 Kühlflüssigkeiten sind die Vorschriften der
                                                                 zuständigen örtlichen Behörden zu beachten.
                                                                                                                      5840520 DE

14                                                          Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Anhang

             Zugelassene Gefrierschutzmittel

                              Zulassung erteilt an                                          Produktbezeichnung
             Agip Deutschland AG                                       Agip Antifreeze Plus
             Agip Schmiertechnik                                       Agip / Autol Langzeitfrostschutz
             Aral AG                                                   Aral Kühlerfrostschutz A
                                                                       Aral Kühlerschutz Extra Aral
                                                                       Kühlerschutz D
             Avia-Mineralöl AG                                         Avia Frostschutz
                                                                       Avia Frostschutz APN
             BASF AG                                                   Glysantin G 03
                                                                       Glysantin G 48
                                                                       Glysantin mit Protect Plus
             BASF / USA                                                BASF / USA BC Antifreeze G 9313
             Bucher & Cie. AG / Schweiz                                Frostschutz Motorex
             Caltex Services Ltd.                                      Caltex CX Engine Coolant
             DEA Mineralöl AG                                          DEA Kühlerschutz
             Deutsche Shell Chemie GmbH                                GlycoShell
             DOW Chemical Europe S.A.                                  DOW Gefrierschutzmittel D 824-13F
                                                                       W Kühlmittel D 542/1993
             Elf Lub / Frankreich                                      Elf Antifreeze Special
                                                                       Glacelf SX
             EUROL Mineralölhandels GmbH                               Eurol Afrostin
             EVVA / Österreich                                         EVVA Antifreeze
             Fina Europe S.A.                                          Fina Termidor P 100
             Fuchs Mineralölwerke GmbH                                 Fricofin Kühlerfrostschutz
             Genol                                                     Genol Antifreeze
             Ginuoves Georges S.A.                                     York LT 716
             Henkel Härtol GmbH                                        Frostox MB 02
             Hoechst                                                   Genantin Extra B
             INA Industrija Zagreb / Kroatien                          INA Antifriz AI Super
             Mobil Oil AG                                              Frostschutz 500
                                                                       Frostschutz 500 Plus
             ÖMV AG                                                    ÖMV Frostschutzmittel
             Ravensberger                                              Ravenol Alu-Kühlerfrostschutz
             Shell Aseol AG / Schweiz                                  Aseol Antifreeze 26-30
                                                                       Aseol FN 26-33
             Shell Austria AG                                          Glycoshell AF 511
             Texaco Technology Europe / Ghent                          Texaco Frostschutz NF (EXT 6024)
             Total Deutschland GmbH                                    Total Multiprotect OZO Frostschutz S
                                                                       Total OZO Frostschutz S
             YACCO / Frankreich                                        Antigel Yacco
             Tab. 6    Gefrierschutzmittel mit Korrosionsschutz für das Motorkühlsystem eines BHKW-Moduls
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                 15
Vorbereitungen

2.1.4 Heizwasser

Qualitätsvorschriften für Heizwasser nach VDI-
Richtlinie 2035
Maßgebend für die Qualität des Heizwassers sind die                              ACHTUNG!
Herstellerangaben sowie die VDI-Richtlinie 2035
„Richtlinien zur Vermeidung von Schäden durch                                    Bei mehreren Wärmeerzeugern wird das
Korrosion und Steinbildung in Warmwasser-                                        spezifische Anlagenvolumen mittels der
heizungsanlagen“ in ihrer jeweils aktuell gültigen                               kleinsten Einzelheizleistung ermittelt.
Fassung.                                                                         Näheres dazu finden Sie in der VDI
                                                                                 2035.
Der Chlorid-Gehalt sollte 30 mg/l nicht überschreiten.
Neben dieser Anforderung, muss die Qualität des
Heizungswassers den Anforderungen nach VDI 2035
genügen.
Die VDI 2035 stellt Anforderungen an die Qualität des
Heizwassers in Abhängigkeit der Gesamtheizleistung
und des spezifischen Anlageninhaltes.

Gesamtheizleistung           Gesamthärte                    Gesamthärte                    Gesamthärte
                             in °dH                         in °dH                         in °dH
                             bei 20 l/kW 50 l/kW
in KW                        kleinster Kesselheizfläche     kleinster Kesselheizfläche     kleinster Kesselheizfläche
                             keine Anforderung oder
Vorbereitungen

             2.2    Befüllen der Betriebsstoffe

             2.2.1 Schallhaube demontieren/montieren

                          ACHTUNG!
                          Immer und ausschließlich den
                          mitgelieferten Originalschrankschlüssel
                          verwenden um Beschädigungen an den
                          Schlössern zu vermeiden.
             Beim Öffnen und Schließen der Schlösser unbedingt
             beachten:

             Schließen:                                             Öffnen:
             Schallhaubenplatte anheben und gegen den               Schallhaubenplatte anheben und gegen den
             entsprechenden Rahmen drücken.                         entsprechenden Rahmen drücken.
             Achtung: bei Herabfallen der Schallhaubenplatte        Achtung: bei Herabfallen der Schallhaubenplatte
             Bruchgefahr. Tragen von Schutzkleidung/ -schuhen       Bruchgefahr. Tragen von Schutzkleidung/ -schuhen
             notwendig!                                             notwendig!
                          Ausgangslage Schloss offen                             Ausgangslage Schloss zu
                          (Punktmarkierungen auf Schloss                         (Punktmarkierungen auf Schloss
                          stehen 180° zueinander)                                stehen sich gegenüber)

                          Schalldämmhaube arretieren und                         Schallschutzhaube andrücken!!! und
                          Schlüssel um 90°nach links drehen                      dabei Schlüssel um 90° nach rechts
                          (Punktmarkierungen auf Schloss                         drehen (Punktmarkierungen auf
                          stehen nun 90° zueinander)                             Schloss stehen nun 90° zueinander)

                          Schallschutzhaube andrücken!!! und                     Schlüssel um weitere 90° nach rechts
                          dabei Schlüssel um weitere 90° nach                    drehen (Punktmarkierungen auf
                          links drehen (Punktmarkierungen auf                    Schloss stehen nun 180° zueinander)
                          Schloss stehen sich nun gegenüber)
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                       17
Vorbereitungen

2.2.2 Motor-Kühlsystem füllen und entlüften

Kühlflüssigkeit mit Gefrierschutzmittel
                                                          Kühlflüssigkeit mischen
Das Kühlsystem ist mit einer Mischung aus
trinkbarem Leitungswasser und Gefrierschutzmittel                      GEFAHR!
mit Korrosionsschutz für Motorkühlsysteme zu füllen.                   Keine Gefäße für Trinkwasser oder
                                                                       Lebensmittel verwenden!
             ACHTUNG!
             Es dürfen nur Gefrierschutzmittel mit
             Korrosionsschutz für Motorkühlsysteme        ● Kühlflüssigkeit in der benötigten Menge und der
             verwendet werden, die nach                     erforderlichen Konzentration mischen.
             Betriebsstoffvorschrift des BHKW-
             Herstellers zugelassen sind. Eine                         ACHTUNG!
             Übersicht der Gefrierschutzmittel mit                     Eine Mindestkonzentration von 30 Vol.-
             Korrosionsschutz für                                      % Gefrierschutzmittel ist immer
             Motorkühlsysteme, sowie Angaben zur                       einzuhalten, da unter 30 Vol.-% kein
             Wasserqualität finden Sie im Abschnitt                    ausreichender Korrosionsschutz
             2.1.3 „Kühlflüssigkeit“.                                  gewährleistet ist.

                                                                       HINWEIS!
Umgang mit Gefrierschutzmittelkonzentrat                               Da das BHKW-Modul in frostfreien
                                                                       (min. +10 °C) Räumen aufgestellt wird,
             ACHTUNG!                                                  ist eine höhere Gefrierschutzmittel-
                                                                       Konzentration nicht erforderlich. Das
             Beim Umgang mit dem
                                                                       Kühlsystem ist so ausgelegt, dass in
             Gefrierschutzmittelkonzentrat
                                                                       Mitteleuropa eine Kühlfüllung mit max.
             Schutzhandschuhe und Schutzbrille
                                                                       30 Vol.-% Gefrierschutzmittel auch im
             tragen!
                                                                       Sommer im System bleiben kann,
             Sicherheitsdatenblatt beachten. (Bezug                    solange das Kühlsystem
             über Glykol-Lieferanten)                                  funktionstüchtig ist.

Bei Kontakt mit dem Konzentrat                            Füllmengen gemäß Technischer Beschreibung
                                                          BHKW-Modul
Gegenstände
mit saugfähigem Material abwischen und als
Sondermüll entsorgen.
Haut
mit Wasser und Seife abwaschen.
Augen
15 Minuten bei gespreizten Lidern unter fließendem
Wasser gründlich ausspülen und danach einen Arzt
aufsuchen.
                                                                                                                5840520 DE

18                                                     Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Vorbereitungen

             Kühlsystem füllen

             •   Druckschlauch einer elektrischen Pumpe oder
                 Handpumpe mit dem Einfüllstutzen verbinden
                 (Abb. 1, Pos. 1).
             •   Absperrhahn (Abb. 1, Pos. 2) öffnen und
                 Kühlflüssigkeit langsam auf ca. 1 bar einfüllen.
             •   Fülldruck am Manometer (Abb. 1, Pos. 3)
                 kontrollieren! Der Druck im kalten Zustand muss
                 im Bereich von 1,1 bis 1,3 bar liegen.
             Einfüllpunkte siehe Kapitel 3.2.2 und 3.2.3 auf Abb. 7
             und Abb. 8

                                                                      Abb. 1   Einfüllstutzen für Motor-Kühlflüssigkeit mit
                                                                               Absperrhahn und Manometer

             Kühlsystem entlüften

             •   Hintere obere Schallschutzabdeckung
                 abnehmen (Abb. 2, Pos. 1).
             •   Kühlsystem am Gasnebenstromabscheider
                 entlüften (Abb. 2, Pos. 2).
             •   Kühlsystem am Kühlwasser-Verteiler entlüften
                 (Abb. 2, Pos. 3).
             •   Absperrhahn am Kühlwasser-Verteiler
                 (Abb. 2, Pos. 3) schließen und Druckschlauch
                 wieder entfernen.
             •   Absperrhahn am Abgaswärmetauscher
                 (Abb. 2, Pos. 4) schließen und Druckschlauch
                 wieder entfernen.

                           ACHTUNG!
                           Beim Entlüften des Kühlsystems ist
                           unbedingt darauf achten, dass das
                           entflammbare Kühlmittel nicht auf heiße
                           Oberflächen spritzt –                      Abb. 2   Entlüftungsstutzen für Motor-Kühlsystem am
                           Entzündungsgefahr!                                  Gasnebenstromabscheider
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                              19
Vorbereitungen

2.2.3 Motor-Schmieröl einfüllen

Das frische Motor-Schmieröl ist einzufüllen
● in den Motor sowie
● in den Frischöl-Zusatztank (Reserve für den
     Betrieb der Schmierölautomatik).

                ACHTUNG!
                Es dürfen nur Motorenöle für
                Gasmotoren verwendet werden, die
                nach Betriebsvorschrift des BHKW-
                Herstellers zugelassen sind (siehe
                Abschnitt 2.1.2 „Zugelassene
                Gasmotorenöle“).

Umgang mit Motor-Schmieröl

                ACHTUNG!
                Beim Umgang mit Motor-Schmieröl
                Schutzhandschuhe und Schutzbrille
                tragen!
                Sicherheitsdatenblatt beachten. (Bezug
                über Schmieröllieferanten)

Bei Kontakt mit Motorenöl:
Gegenstände
mit saugfähigem Material abwischen und als
Sondermüll entsorgen. Öl getränkte Kleidung und
Schuhe wechseln. Ölhaltige Lappen nicht in die
Taschen stecken.
Haut
mit Wasser und Seife oder speziellen
Handreinigungsmitteln ggf. mit Hilfe einer Nagelbürste
abwaschen. Benzin, Lösungsmittel o.ä. nicht als
Waschmittel verwenden. Haut nach dem Reinigen mit
fetthaltiger Hautcreme pflegen.
Augen
abdecken; sofort einen Arzt aufsuchen.
                                                                                                               5840520 DE

20                                                       Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Vorbereitungen

             Motor-Schmieröl direkt einfüllen

             ● Motor-Schmieröl über den Einfüllstutzen am
               Zylinderkopf einfüllen (Abb. 3, Pos. 1).

             Füllmengen gemäß „Technische Beschreibung
             BHKW-Modul“
             Einfüllpunkte siehe Kapitel 3.2.2 und 3.2.3 auf Abb. 7
             und Abb. 8

                                                                      Abb. 3   Schmieröl-Einfüllstutzen an der Zylinderkopfhaube
                                                                               und Ölmessstab.

             ● Motor-Ölstand kontrollieren: Ölmessstab (Abb. 3,
               Pos. 2)
                -   herausziehen,
                -   mit faserfreiem, sauberem Lappen abwischen,
                -   bis zum Anschlag wieder einstecken,
                -   wieder herausziehen.

                           ACHTUNG!
                           Motor-Schmieröl nicht über die
                           MAX-Kerbe am Ölmessstab einfüllen
                           (Abb. 4)! Der Ölstand soll zwischen den
                           beiden am Ölmessstab
                           eingeschlagenen Kerben liegen.             Abb. 4   Ölstandskontrolle mit Ölmessstab
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                             21
Vorbereitungen

•     Vordere obere Schallschutzabdeckung
      abnehmen (Abb. 5, Pos. 1).
•     Motor-Schmierölreserve über den
      Einfüllstutzen am Frischöl-Zusatztank einfüllen
      (Abb. 5, Pos. 2).
     - Ölnachfüllhahn am Öltank „AUF“
       (Abb. 5, Pos. 4)

                                                           Abb. 5   Frischöl-Zusatztank und Schmierölautomatik

2.2.4 Heizungsanlage füllen und entlüften

Das Füllen und Entlüften der Heizungsanlage ist nach
Fertigstellung der gesamten Heizungsanlage in                            ACHTUNG!
Abstimmung mit der Heizungsfirma durchzuführen.
                                                                         Der Anlagen-Betriebsdruck darf die
Dazu sind bauseits in unmittelbarer Nähe zum BHKW                        zulässigen Auslegungsdaten nicht
in den Heizwasser-Vorlauf ein Füll- und                                  überschreiten.
Entleerungshahn (z.B. ½“ KFE-Hahn) und in den
Heizwasser-Rücklauf ein Entlüftungsventil zu
installieren.

               ACHTUNG!
               Für das Füllen der Heizungsanlage sind
               die Betriebsstoffvorschriften gemäß
               Abschnitt 2.1.4 „Heizwasser“
               einzuhalten.
● Heizungsanlage füllen
  - entweder über bauseitigen Füll- und
       Entleerungshahn am BHKW-Modul
     - oder über Füll- und Entleerungshahn am
       Heizkessel.
                                                                                                                 5840520 DE

22                                                      Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Vorbereitungen

             2.2.5 Batterieanlage befüllen

             Ungefüllte, geladene Starterbatterien sind ohne
             besondere Ladung nach dem Füllen betriebsbereit.         Wartung
             Beim Füllen sollte die Temperatur der Batterie und
             der Säure mindestens 10 °C betragen.                     ● Die Oberfläche der Batterie sauber und trocken
                                                                        halten. Nur feucht reinigen
             Einfüllpunkte siehe Kapitel 3.2.2 und 3.2.3 auf Abb. 7   ● Säurestand regelmäßig überprüfen und falls
             und Abb. 8                                                 erforderlich entsalztes oder destilliertes Wasser
                                                                        nachfüllen.
             ● Verschlusstopfen abnehmen.
             ● Die einzelnen Zellen der Batterie mit                  ● Niemals Säure nachfüllen!
               Schwefelsäure nach VDE 0510 der Dichte 1,28 kg/l       ● Bei hohem Wasserverlust sollte die
               (für tropische Länder 1,23 kg/l) bis zur max.            Reglerspannung von einem Fachmann überprüft
               Säurestandsmarke bzw. 15 mm über die                     werden.
               Plattenoberkante füllen.                               ● Keine so genannten Aufbesserungsmittel
             ● Batterie 15 Minuten stehenlassen, mehrmals leicht        verwenden.
               ankippen und ggf. Säure nachfüllen.                    ● Der Ladezustand der Batterie kann durch eine
             ● Die Verschlussstopfen fest anschrauben bzw.              Säuredichtemessung überprüft werden. Liegt die
               eindrücken. Vorhandene Säurespritzer abwischen.          Säuredichte unter 1,23 kg/l (bzw. 1,18 kg/l bei
                                                                        Füllsäure 1,23 kg/l) ist die Batterie nachzuladen.
                           HINWEIS!                                     Bei dieser Säuredichte ist die Batterie bis -15 °C
                                                                        gegen Einfrieren geschützt. (bei 1,28 kg/l bis -
                           Gibt die Batterie infolge zu niedriger       70°C).
                           Temperaturen oder ungünstiger
                           Lagebedingungen keine ausreichende
                           Startleistung ab, so ist die Batterie
                           nachzuladen.                               Außerbetriebsetzen

             Warnhinweise und Sicherheitsvorschriften                 ● Batterie laden und kühl lagern
                                                                      ● Falls Batterie in der Anlage verbleibt,
             ● Augenschutz tragen!                                      Minusklemme abnehmen
             ● Kinder von Säure und Batterien fernhalten!             ● Ladezustand regelmäßig prüfen
             ● Explosionsgefahr
               Bei der Ladung von Batterien entsteht ein
               hochexplosives Knallgasgemisch, deshalb:                             ACHTUNG!
                - Feuer, Funken, offenes Licht und Rauchen                          Batterien nicht ungeschützt dem
                   verboten!                                                        direkten Tageslicht aussetzen!
                - Funkenbildung beim Umgang mit Kabeln und                          Entladene Batterien können einfrieren,
                   elektrischen Geräten vermeiden!                                  deshalb immer frostfrei lagern.
                - Kurzschlüsse vermeiden!
             ● Verätzungsgefahr                                       ● Entsorgung:
               Batteriesäure ist sehr stark ätzend, deshalb             Altbatterien bei einer Sammelstelle abgeben. Beim
                - Schutzhandschuhe und Augenschutz tragen!              Transport sind die Transport(GGVS)-
                                                                        Bestimmungen zu beachten.
                - Batterie nicht kippen, aus den
                                                                        Altbatterien nie über den Hausmüll entsorgen!
                   Entgasungsöffnungen kann Säure austreten.
             ● Erste Hilfe
               - Säurespritzer im Auge sofort einige Minuten mit
                   klarem Wasser spülen! Danach unverzüglich
                   einen Arzt aufsuchen.
                - Säurespritzer auf der Haut oder Kleidung sofort
                   mit Säureumwandler oder Seifenlauge
                   neutralisieren und mit viel Wasser nachspülen.
                - Bei getrunkener Säure sofort den Arzt
                   konsultieren!
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                             23
Inbetriebnahme

3     Inbetriebnahme
3.1   Autorisiertes Personal

          HINWEIS!
                                                        ● Einbauüberprüfung und Inbetriebnahme dürfen nur
          Die Inbetriebnahme durch den
                                                          durch autorisiertes Personal ausgeführt werden.
          Werkskundendienst ist mit der
          Inbetriebnahmebereitschafts-Anzeige           ● Den Motor niemals trocken, d.h. nicht ohne
          rechtzeitig, mindestens 4 Wochen vor            Schmieröl- oder Kühlmittelfüllung laufen lassen.
          dem gewünschten Termin, anzumelden.           ● Beim Anlassen keine zusätzlichen Starthilfen
                                                          (z.B. Startpilot) verwenden.
                                                        ● Den unter Volllast laufenden Motor nicht sofort
                                                          abstellen, sondern ca. 5 Minuten unbelastet laufen
          GEFAHR!                                         lassen, damit ein Temperaturausgleich
          Die Erstinbetriebnahme der BHKW-                insbesondere am Abgasturbolader stattfinden
          Anlage darf nur von einer Fachfirma mit         kann.
          speziell durch den BHKW-Hersteller für        ● Niemals kalte Kühlflüssigkeit in einen überhitzten
          diese Aufgaben unterwiesenem und                Motor einfüllen!
          autorisiertem Personal ausgeführt
                                                        ● Motoröl nicht über die max.-Kerbe am Messstab
          werden. Die Unfallverhütungsvorschriften
                                                          einfüllen. Bei Nichtbeachtung können schwere
          sind zu beachten!
                                                          Motorschäden auftreten.
                                                        ● Stets dafür sorgen, dass die Kontroll- und
                                                          Überwachungsgeräte (Ladekontrolle, Öldruck,
          HAFTUNG!                                        Kühlmitteltemperatur) einwandfrei funktionieren.
          Die Erstinbetriebnahme der BHKW-              ● Der gasförmige Brennstoff muss den
          Anlage ist in Abstimmung mit dem                Mindestanforderungen gemäß Tab. 3 entsprechen.
          Anlagenersteller und dem                        Nur Betriebsstoffe entsprechend den Vorschriften
          Anlagenbetreiber durchzuführen.                 verwenden, anderenfalls erlischt die Hersteller-
          Bevollmächtigte Vertreter des                   Sachmängelhaftung!
          Anlagenerstellers und des                     • Vor Inbetriebnahme Sicherungen im
          Anlagenbetreibers müssen bei der                 Schaltschrank prüfen, ggf. austauschen.
          Erstinbetriebnahme anwesend sein.
                                                                      GEFAHR!
                                                                      Falsche oder nicht ordnungsgemäß
                                                                      eingesetzte Sicherungen können zu
                                                                      erhöhter Brandgefahr führen!
                                                                      Deshalb Sicherungen immer und
                                                                      korrekt positionieren und ohne
                                                                      Kraftaufwand einsetzen.
                                                                      Nur baugleiche Typen mit der
                                                                      angegebenen Auslösecharakteristik
                                                                      verwenden.
                                                                                                               5840520 DE

24                                                   Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Inbetriebnahme

             3.2      Mess- und Einstellpunkte für Inbetriebnahmearbeiten

                            ACHTUNG!
                                                                                  Maßgebend sind die Kennzeichnungen an den
                            Die Abbildungen geben nur eine                        Baugruppen und der Verkabelung des tatsächlich
                            prinzipielle Orientierung über die Lage               ausgelieferten Moduls sowie die auftragsbezogenen
                            der Mess- und Einstellpunkte für die                  Schalt- und Montagepläne.
                            Mess- und Einstellpunkte im Modul-
                            Schaltfeld speziell vom BHKW-
                            Hersteller eingewiesenen und
                            autorisierten Fachkräfte.

             3.2.1 Mess- und Einstellpunkte im Modul-Schaltfeld
5840520 DE

             Abb. 6    Prinzipielle Anordnung der Mess- und Einstellpunkte im Modul-Schaltfeld

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                                  25
Inbetriebnahme

3.2.2 Mess- und Einstellpunkte am BHKW Modul

Abb. 7     Prinzipielle Anordnung der Mess- und Einstellpunkte im BHKW Modul Vitobloc 200

Pos. 1:      Not-Stopp-Taster (in der Tür vom Modul-                Pos. 20:    Actuator (Drehzahlregler)
             Schaltfeld)                                            Pos. 21:    Drosselklappe Gas-Luft-Mischer
Pos. 2:      Bedien- und Anzeigeeinheit der Modulsteuerung                      (Drehzahlregler)
Pos. 3:      Absperrhahn Frischöl-Zusatztank                        Pos. 22:    Verschlussdeckel Schwungradgehäuse
Pos. 4:      Oberer Generator-Anschlusskasten                       Pos. 23:    Kompensationsleitung zum Nulldruckregler
             (Spannungsregler – P1)                                 Pos. 24:    Luftfilter
Pos. 5:      Seitlicher Generator-Anschlusskasten (cos -            Pos. 25:    Transportsicherungen (Generatorfüße links)
             Regler – P1)                                           Pos. 26:    Schallhauben-Thermostat
Pos. 6:      Drehzahlaufnehmer (Pick-Up) Motor                      Pos. 27:    Ölstandanzeige
Pos. 7:      Schauglas der Schmieröl-Nachfüllautomatik              Pos. 28:    Starterbatterie
Pos. 8:      Entlüftungsventil Kühlsystem (am                       Pos. 29:    Kühlwasser-Entleerungsventil
             Gasnebenstromabscheider)                               Pos. 30:    Kühlwasser-Füllstutzen mit Absperrventil
Pos. 9:      Transportsicherungen (Motorfüße rechts)                Pos. 31:    Kühlwasser-Druckgeber
Pos. 10:     Transportsicherungen (Generatorfüße rechts)            Pos. 32:    Kühlwasser-Manometer
             (Ansicht von rechts)                                   Pos. 33:    Kühlwasser-Ausdehnungsgefäß
Pos. 11:     Analog-Box                                             Pos. 34:    Ölmessstab
Pos. 12:     Zündsteuergerät                                        Pos. 35:    Kühlwasserpumpe
Pos. 13:     Lambda-Sonde                                           Pos. 36:    Sicherheitstemperaturbegrenzer
Pos. 14:     Transportsicherungen (Motorfüße links)                 Pos. 37:    Lambda-Regelventil
Pos. 15:     Drehzahlaufnehmer (Pick-Up) Zündung                    Pos. 38:    Nulldruckregler
Pos. 16:     Kühlwasser-Temperaturgeber                             Pos. 39:    Gasdruckwächter
Pos. 17:     Zündspulen                                             Pos. 40:    Gas-Manometer
Pos. 18:     Schmieröl-Druckaufnahme (Öldruckgeber)
Pos. 19:     Anlasser

     Legende für Abb. 7 und Abb. 8
                                                                                                                             5840520 DE

26                                                              Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module VITOBLOC 200
Inbetriebnahme

             3.2.3 Mess- und Einstellpunkte am BHKW Modul (Fortsetzung)

             Abb. 8      Prinzipielle Anordnung der Mess- und Einstellpunkte im BHKW Modul Vitobloc 200

              Pos. 1:       Not-Stopp-Taster (in der Tür vom Modul-                Pos. 19:    Anlasser
                            Schaltfeld)                                            Pos. 20:    Actuator (Drehzahlregler)
              Pos. 2:       Bedien- und Anzeigeeinheit der                         Pos. 21:    Drosselklappe Gas-Luft-Mischer
                            Modulsteuerung                                                     (Drehzahlregler)
              Pos. 3:       Absperrhahn Frischöl-Zusatztank                        Pos. 22:    Verschlussdeckel Schwungradgehäuse
              Pos. 4:       Oberer Generator-Anschlusskasten                       Pos. 23:    Kompensationsleitung zum Nulldruckregler
                            (Spannungsregler – P1)                                 Pos. 24:    Luftfilter
              Pos. 5:       Seitlicher Generator-Anschlusskasten (cos              Pos. 25:    Transportsicherungen (Generatorfüße links)
                             -Regler – P1)                                         Pos. 26:    Schallhauben-Thermostat
              Pos. 6:       Drehzahlaufnehmer (Pick-Up) Motor                      Pos. 27:    Ölstandanzeige
              Pos. 7:       Schauglas der Schmieröl-Nachfüllautomatik              Pos. 28:    Starterbatterie
              Pos. 8:       Entlüftungsventil Kühlsystem (am                       Pos. 29:    Kühlwasser-Entleerungsventil
                            Gasnebenstromabscheider)                               Pos. 30:    Kühlwasser-Füllstutzen mit Absperrventil
              Pos. 9:       Transportsicherungen (Motorfüße rechts)                Pos. 31:    Kühlwasser-Druckgeber
              Pos. 10:      Transportsicherungen (Generatorfüße                    Pos. 32:    Kühlwasser-Manometer
                            rechts) (Ansicht von rechts)                           Pos. 33:    Kühlwasser-Ausdehnungsgefäß
              Pos. 11:      Analog-Box                                             Pos. 34:    Ölmessstab
              Pos. 12:      Zündsteuergerät                                        Pos. 35:    Kühlwasserpumpe
              Pos. 13:      Lambda-Sonde                                           Pos. 36:    Sicherheitstemperaturbegrenzer
              Pos. 14:      Transportsicherungen (Motorfüße links)                 Pos. 37:    Lambda-Regelventil
              Pos. 15:      Drehzahlaufnehmer (Pick-Up) Zündung                    Pos. 38:    Nulldruckregler
              Pos. 16:      Kühlwasser-Temperaturgeber                             Pos. 39:    Gasdruckwächter
              Pos. 17:      Zündspulen                                             Pos. 40:    Gas-Manometer
              Pos. 18:      Schmieröl-Druckaufnahme (Öldruckgeber)

             Legende für Abb. 7 und Abb. 8
5840520 DE

             VITOBLOC 200 Bedienungsanleitung Erdgas-BHKW-Module                                                                            27
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