Bericht über einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt in Budapest vom 08.10.2011 23.12.2011 - von Hannes Pankratz Studiengang: Logistik (Diplom)
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Bericht über einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt in Budapest vom 08.10.2011 – 23.12.2011 von Hannes Pankratz Studiengang: Logistik (Diplom)
1 Vorbereitungen: In Veranstaltungen und Vorlesungen empfehlen die Dozenten immer wieder, einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen, um wich- tige Soft-Skills sammeln zu können und nach dem Studium aufgrund der Auslandserfahrungen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt zu besitzen. Da meine Studienarbeit noch bevor stand, nutzte ich die Chance, die- se im Ausland an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest zu schreiben. Durch die gute Kooperation zwi- schen dem Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen der TU Dortmund und den Lehrstühlen der Universität in Budapest war die Organisation recht unkompliziert. Ein Senden eines Lebenslaufes sowie des ge- wünschten Zeitraumes an den zuständigen Betreuer in Budapest ge- nügte schon. Die Studienarbeit konnte in deutscher Sprache am Lehr- stuhl für Baumaschinen, Fördertechnik und Betriebslogistik in Buda- pest verfasst werden. Betreut wurde sie von einem Dozenten in Un- garn und parallel einem wissenschaftlichen Mitarbeiter in Dortmund. Universität Die Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität gehört zu den ältesten und größten Universitäten Ungarns und wurde 1782 durch Kaiser Joseph II. als Institutum Geometrico-Hydrotechnicum gegründet. Die Universität besteht aus den acht Fakultäten Architek- tur, Bauwesen, Chemie, Elektrotechnik und Informatik, Maschinen- bau, Verkehrswesen, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissen- schaften, welche insgesamt mehr als 110 Lehrstühle und Institute beherbergen. Die ca. 25000 immatrikulierten Studierenden werden von ca. 1200 Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern be- treut. Da die Universität zahlreiche Kooperationen und Partnerschaf- ten mit Hochschulen außerhalb Ungarns hält, wurde Mitte der 1980er
Jahre beschlossen, neben der Ausbildung in ungarisch auch fremdsprachige Ingenieurausbildungen anzubieten. So gibt es heute neben der englisch- und französischsprachigen auch eine deutsch- sprachige Ingenieurausbildung in den Fächern Elektrotechnik, Infor- matik, Bauwesen, Umweltingenieurwesen, Maschinenbau und Ver- kehrswesen. Der Lehrstuhl für Baumaschinen, Fördertechnik und Betriebslogistik (vgl. Abb. 1) besteht in seiner jetzigen Form seit dem Jahr 2000 und beschäftigt sich neben der Lehre in interdisziplinären Teams mit der Entwicklung, Planung, Automatisierung und Identifizierung von Mate- rialflusssystemen in der Intralogistik. Für Realisierungen von Konzep- ten und Entwicklungen verfügt der Lehrstuhl über eine Versuchshalle mit Werkstatt sowie über umfangreiche Labore, um Prototypen um- fassend untersuchen, vermessen und optimieren zu können. Abb. 1: Lehrstuhl für Baumaschinen, Fördertechnik und Betriebslogistik. Die Betreuung am Lehrstuhl war hervorragend. Der Betreuer spricht fließend deutsch und die wissenschaftlichen Mitarbeiter deutsch oder englisch. Die Bearbeitung meiner praktischen Aufgaben erledigte ich in der lehrstuhleigenen Versuchshalle und zum Schreiben wurde mir zusätzlich ein eigenes Büro zur Verfügung gestellt (vgl. Abb. 2)
Abb. 2: Mein Arbeitsplatz am Lehrstuhl. Kultur Budapest hat von imposanten Sehenswürdigkeiten bis hin zu einer sehr umfangreichen Kneipen- und Clubkultur alles zu bieten. Die Stadt besteht aus den beiden Großstadtteilen Pest und Buda, die durch die Donau getrennt sind. Von meiner Wohnung, die nördlich des Stadtzentrums gelegen war, fuhr ein Direktbus bis zur Universi- tät. Die Preise für ein Monatsticket sind mit ca. 3000 Forint (10 Euro) für Studenten sehr günstig, sodass man die Stadt ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden kann. Der zeitliche Aufwand, um mit dem Bus zur Universität zu gelangen, schwankte für mich je nach Verkehrsaufkommen zwischen 20 und 40 Minuten. In Budapest ist kein typisches Studentenviertel vorhanden, da über die ganze Stadt mehrere verschiedene Universitäten nach Fachrichtungen ver-
teilt sind. Die Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität ist zentral in einem Park direkt an der Donau gelegen. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten liegen hauptsächlich am Donau- ufer. Besonders gefallen haben mir die Margareteninsel, die von mei- ner Wohnung fußläufig in einigen Minuten zu erreichen war, und das Parlament, welches in Dunkelheit durch die Beleuchtung noch präch- tiger erscheint (vgl. Abb. 3). Die Margareteninsel ist nicht für den Au- toverkehr zu erreichen, so dass man hier eine gute Möglichkeit hat, mal dem Großstadtlärm zu entkommen und bei einem Spaziergang abzuschalten. Abb. 3: Parlament bei Nacht. Wohnen In Budapest sind keine Studentenwohnheime vorhanden. Wohnungs- angebote und freie WG-Zimmer sind über die zuständige Erasmussei- te http://www.esn.hu zu finden. Je weiter man außerhalb des Stadt- zentrums wohnt, desto günstiger ist es. Ich habe eine möblierte Wohnung nördlich des Zentrums im Stadtteil Òbuda gemietet, die in einem Plattenbauviertel liegt (vgl. Abb. 4). Die Universität war von Òbuda unkompliziert mit einem Direktbus zu erreichen. Um eine
günstige Wohnung oder ein WG-Zimmer zu finden, sollte man sich um die Organisation schon weit vor Semesterbeginn (Septem- ber/März) kümmern, da Budapest als Auslandsaufenthalt sehr beliebt ist und die Wohnungen/Zimmer deshalb begehrt sind. Abb. 4: Die Wohnung in Budapest. Finanzierung Für den Auslandsaufenthalt habe ich Fördermittel der Hans-Böckler- Stiftung erhalten. Eine Finanzierung über Erasmus oder das Go East- Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes wären ebenfalls möglich gewesen. Nähere Informationen hierzu sind bei den zuständigen Ansprechpartnern des Lehrstuhls für Förder- und Lager- wesen und beim Akademischen Auslandsamt der TU Dortmund er- hältlich.
Sonstiges Die Preise für Lebensmittel in Supermärkten sind ungefähr auf deutschem Niveau, die der Restaurants oder Imbisse darunter. Da ich für die Studienarbeit nicht an der Universität in Budapest einge- schrieben war, organisierte ich mir noch in Dortmund einen interna- tionalen Studentenausweis, welcher für 12 Euro beim AStA oder bei Reiseunternehmen erhältlich ist und mir in Budapest oft Rabatte bei Eintritten zu verschiedenen Kulturveranstaltungen ermöglicht hat. Fazit Abschließend bin ich sehr froh, den Schritt ins Ausland gegangen zu sein, da mich die Erfahrungen und Erlebnisse in Budapest nicht nur fachlich sondern ebenfalls persönlich bereichert haben.
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