Bestäubungsleistung von Honigbienen und Wildbienen - ein (Vergleich) Einblick - Cornelis F. Hemmer Stiftung für Mensch und Umwelt - Berlin summt!
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Bestäubungsleistung von Honigbienen und Wildbienen - ein (Vergleich) Einblick Cornelis F. Hemmer Stiftung für Mensch und Umwelt Imkerverein Bienenfreunde Pankow Upsalaer Straße 6, Familienzentrum Upsala, 13189 Berlin Mittwoch, 18. April 2018
Stiftung für Mensch und Umwelt © Yuri Arcurs fotolia.com © Martin Egbert © Andres Rodriguez fotolia.com 2
Landwirtschaft braucht Blütenpflanzen Diese brauchen Bienen … Bestäubung durch den Wind: • Erste Stelle: Süßgräser wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Perlhirse sowie Rohrzucker (> 10.000 Arten in mehr als 650 Pflanzengattungen!)
Landwirtschaft braucht Blütenpflanzen Diese brauchen Bienen … Bestäubung durch den Wind: • Erste Stelle: Süßgräser wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Perlhirse sowie Rohrzucker (> 10.000 Arten in mehr als 650 Pflanzengattungen!) Bestäubung durch Bienen und andere Insekten:
Landwirtschaft braucht Blütenpflanzen Diese brauchen Bienen … Bestäubung durch den Wind: • Erste Stelle: Süßgräser wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Perlhirse sowie Rohrzucker (> 10.000 Arten in mehr als 650 Pflanzengattungen!) Bestäubung durch Bienen und andere Insekten: • Zweite Stelle: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen
Landwirtschaft braucht Blütenpflanzen Diese brauchen Bienen … Bestäubung durch den Wind: • Erste Stelle: Süßgräser wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Perlhirse sowie Rohrzucker (> 10.000 Arten in mehr als 650 Pflanzengattungen!) Bestäubung durch Bienen und andere Insekten: • Zweite Stelle: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen • Dritte Stelle: Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tabak und Tomaten, Kürbisgewächse wie Kürbis und Melone, Kreuzblütengewächse wie Leindotter, Raps und Kohl und Doldenblütler wie Petersilie
Landwirtschaft braucht Blütenpflanzen Diese brauchen Bienen … Bestäubung durch den Wind: • Erste Stelle: Süßgräser wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Perlhirse sowie Rohrzucker (> 10.000 Arten in mehr als 650 Pflanzengattungen!) Bestäubung durch Bienen und andere Insekten: • Zweite Stelle: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen • Dritte Stelle: Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tabak und Tomaten, Kürbisgewächse wie Kürbis und Melone, Kreuzblütengewächse wie Leindotter, Raps und Kohl und Doldenblütler wie Petersilie • Vierte Stelle (Früchte): oft Rosengewächse wie Erdbeeren, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen und Kirschen.
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten © R_K_by_angieconscious_pixelio
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten • 584 Bienenarten in Deutschland, davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart © R_by_Maren Beßler_pixelio
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten • 584 Bienenarten in Deutschland, davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart • ca. 314 Bienenarten in Berlin (davon sind 40 % in ihrem Bestand bedroht) © Hans-Jürgen Sessner
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten • 584 Bienenarten in Deutschland, davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart • ca. 314 Bienenarten in Berlin (davon sind 40 % in ihrem Bestand bedroht) • 75 % aller Bienenarten nisten unterirdisch © Hans-Jürgen Sessner
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten • 584 Bienenarten in Deutschland, davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart • ca. 314 Bienenarten in Berlin (davon sind 40 % in ihrem Bestand bedroht) • 75 % aller Bienenarten nisten unterirdisch • Aktionsradius der Wildbienen bis zu 400 m, der der Honigbienen bis zu 5000 m © naturportrait-de_Mathias
Biene ist nicht gleich Biene • weltweit existieren ca. 20 .000 Bienenarten, davon 9 Honigbienenarten • 584 Bienenarten in Deutschland, davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart • ca. 314 Bienenarten in Berlin (davon sind 40 % in ihrem Bestand bedroht) • 75 % aller Bienenarten nisten unterirdisch • Aktionsradius der Wildbienen bis zu 400 m, der der Honigbienen bis zu 5000 m • die speziellen Futterpflanzen sowie Nist- möglichkeiten und Baumaterialien für die Wildbienen müssen in unmittelbarer © Hans-Jürgen Sessner Nachbarschaft zueinander liegen, sonst können sie sich nicht vermehren.
Mehrere hundertmal anders Klasse: Insekten Insecta Ordnung: Hautflügler Hymenoptera Unterordnung: Taillenwespen Apocrita Teilordnung: Stechimmen Aculeata Von den 584 Bienenarten … Überfamilie: Apoidea 400 Bienenarten (Apiformes) in Norddeutschland etwa 440 Arten bauen Nester selbst Kurzzungenbienen Seidenbienen (Colletidae) etwa 140 Arten parasitieren an anderen Hylaeus (28 Arten), Colletes (8 Arten) Insektenarten (Kuckucksbienen) Sandbienen (Andrenidae) Andrena (76 Arten), Panurgus (2 Arten), Panurginus (1 Art), Melitturga (1 Art) 30 % sind oligolektisch Furchenbienen (Halictidae) Halictus (12 Arten), Lasioglossum (47 Arten), Sphecodes (19 Arten), Rophites Nahrungsspezialisten, auf wenige (2 Arten), Rhophitoides (1 Art), Dufourea (2 Arten), Systropha (1 Art) Sägehornbienen (Melittidae) Pflanzenarten angewiesen! Melitta (5 Arten), Macropis (2 Arten), Dasypoda (3 Arten) 50 % aller Bienenarten sind gefährdet Langzungenbienen Blattschneiderbienen (Magachilidae) Anthidium (7 Arten), Stelis (7 Arten), Dioxys (1 Art), Megachile (17 Arten), 31 % aller Bienenarten drohen auszusterben Coelioxys (10 Arten), Osmia (26 Arten) Echte Bienen (Apidae) Anthophora (10 Arten), Melecta (2 Arten), Thyreus (2 Arten), Eucera (6 Arten), Ceratina (1 Art), Xylocopa (1 Art), Nomada (42 Arten), Epeolus (3 Arten), Biastes (3 Arten), Ammobates (1 Art), Ammobatoides (1 Art), Epeoloides (1 Art), Bombus (29 Arten), Apis (1 Art) nach Christoph Saure (2014), verändert
Unterschiede Wild- / Honigbiene © Hans-Jürgen Sessner • Honigbienen produzieren Honig, Wildbienen nicht.
Unterschiede Wild- / Honigbiene © Hans-Jürgen Sessner • Honigbienen produzieren Honig, Wildbienen nicht. • Abgesehen von den Hummeln haben alle Wildbienen nur kleine Stachel, die zu schwach sind, um unsere Haut zu durchdringen.
Unterschiede Wild- / Honigbiene © Hans-Jürgen Sessner • Honigbienen produzieren Honig, Wildbienen nicht. • Abgesehen von den Hummeln haben alle Wildbienen nur kleine Stachel, die zu schwach sind, um unsere Haut zu durchdringen. • Honigbienen leben in Völkern mit mehreren Tausend Individuen. Bei den Wildbienen bilden nur ganz wenige Arten Völker, die aber höchstens einige hundert Individuen umfassen. Alle anderen Wildbienenarten leben solitär.
Unterschiede Wild- / Honigbiene © Hans-Jürgen Sessner • Honigbienen produzieren Honig, Wildbienen nicht. • Abgesehen von den Hummeln haben alle Wildbienen nur kleine Stachel, die zu schwach sind um, unsere Haut zu durchdringen. • Honigbienen leben in Völkern mit mehreren Tausend Individuen. Bei den Wildbienen bilden nur ganz wenige Arten Völker, die aber höchstens einige hundert Individuen umfassen. Alle anderen Wildbienenarten leben solitär. • Honigbienen fliegen erst ab etwa 12 Grad Celsius, Wildbienen fliegen bereits bei 6 bis 8 Grad Celsius, Hummeln sogar schon ab circa 4 Grad Celsius.
Unterschiede Wild- / Honigbiene © Hans-Jürgen Sessner • Honigbienen produzieren Honig, Wildbienen nicht. • Abgesehen von den Hummeln haben alle Wildbienen nur kleine Stachel, die zu schwach sind, um unsere Haut zu durchdringen. • Honigbienen leben in Völkern mit mehreren Tausend Individuen. Bei den Wildbienen bilden nur ganz wenige Arten Völker, die aber höchstens einige hundert Individuen umfassen. Alle anderen Wildbienenarten leben solitär. • Honigbienen fliegen erst ab etwa 12 Grad Celsius, Wildbienen fliegen bereits bei 6 bis 8 Grad Celsius, Hummeln sogar schon ab circa 4 Grad Celsius. • Der Aktionsradius von Wildbienen beträgt lediglich 70 bis 400 Meter, Honigbienen können zur Nahrungssuche mehrere Kilometer zurücklegen.
Durchschnittlicher wirtschaftlicher Nutzen von Wild- und Honigbienen bei Nutzpflanzen Wildbienen: 2.608,00 Euro pro Hektar und Jahr © Cornelis Hemmer Honigbienen: 2.336,00 Euro pro Hektar und Jahr Quelle:: David Kleijn u.a. 2015; http://www.nature.com/ncomms/2015/150616/ncomms8414/full/ncomms8414.html 22
Wildbienenarten im Leindotter © http://commons.wikimedia.org/wiki/File: Camelina_sativa_eF.jpg#mediaviewer/File: Camelina_sativa_eF.jpg Leindotter Thlaspi_arvense1_eF.jpg Thlaspi_arvense1_eF.jpg#mediaviewer/File: © ttp://commons.wikimedia.org/wiki/File: Acker_Hellerkraut Quelle: Janna H. Groeneveld und Alexandra-Maria Klein: Pollination of two oil-producing plant species: Camelina (Camelina sativa L. Crantz) and pennycress (Thlaspi arvense L.) double-cropping in Germany; in: Global Change Biology, Bioenergy (2014) 6, S. 248.
Wildbienenarten im Leindotter 1. Furchenbiene Lasioglossum calceatum 2. Pförtner-Schmalbiene Lasioglossum malachurum 3. Furchenbiene Lasioglossum pauxillum 4. Maskenbiene Hylaeus communis
Furchenbiene Lasioglossum calceatum © Hans-Jürgen Sessner
Pförtner-Schmalbiene Lasioglossum malachurum © Andreas Haselböck © Paul Westrich
Furchenbiene Lasioglossum pauxillum © Hans-Jürgen Martin © Hans-Jürgen Martin © Hans-Jürgen Martin
Maskenbiene Hylaeus communis © Hans-Jürgen Martin © Hans-Jürgen Martin © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE 29
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. 30
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. 31
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. 32
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. 33
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat versehen und durch Lehmwände voneinander abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. 34
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat versehen und durch Lehmwände voneinander abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. Eientwicklung: Aus dem länglichen Ei schlüpft eine Larve, welche sich vom Pollen ernährt. 35
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat Larvenentwicklung: versehen und durch Lehmwände voneinander Die Larven durchlaufen mehrere abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Häutungen und fressen dabei den Pollenvorrat. Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. Eientwicklung: Aus dem länglichen Ei schlüpft eine Larve, welche sich vom Pollen ernährt. 36
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln und verlassene Erdnester als Brutstätte. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin Verpuppung: Die Larve hat das Futter besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. aufgefressen und webt um sich Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. herum ein Gespinst – den Kokon. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat Larvenentwicklung: versehen und durch Lehmwände voneinander Die Larven durchlaufen mehrere abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Häutungen und fressen dabei den Pollenvorrat. Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. Eientwicklung: Aus dem länglichen Ei schlüpft eine Larve, welche sich vom Pollen ernährt. 37
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Männchen, sich mit einem Weibchen zu paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln Kokon: Diese Phase reicht wenige und verlassene Erdnester als Brutstätte. Monate. Das dichte Gespinst aus dünnen Fäden ist zunächst weiß und später braun gefärbt. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin Verpuppung: Die Larve hat das Futter besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. aufgefressen und webt um sich Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. herum ein Gespinst – den Kokon. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat Larvenentwicklung: versehen und durch Lehmwände voneinander Die Larven durchlaufen mehrere abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Häutungen und fressen dabei den Pollenvorrat. Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. Eientwicklung: Aus dem länglichen Ei schlüpft eine Larve, welche sich vom Pollen ernährt. 38
Lebenszyklus einer Solitärbiene Am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta - L , 1805) ATREILLE Schlupf: Die neue Bienengeneration schlüpf im Frühjahr. Die Männchen erscheinen vor den Weibchen. Ihre Entwicklungszeit ist kürzer als die der Weibchen. Verpaarung: Oft versuchen mehrere Überwinterung: Das voll entwickelte Männchen, sich mit einem Weibchen zu Insekt (Imago) überwintert vom paaren. 4-6 Wochen dauert die Paarungszeit. Spätsommer bis ins nächste Frühjahr. Nestsuche: Die Weibchen nutzen Hohlräume in Totholz, Pflanzenstängeln Kokon: Diese Phase reicht wenige und verlassene Erdnester als Brutstätte. Monate. Das dichte Gespinst aus dünnen Fäden ist zunächst weiß und später braun gefärbt. Pollensuche: Das Weibchen verproviantiert die Brutzellen. Die Bauchsammlerin Verpuppung: Die Larve hat das Futter besucht eine Vielzahl von Nektarpflanzen. aufgefressen und webt um sich Die Flugzeit ist von Mitte Februar bis Mai. herum ein Gespinst – den Kokon. Eiablage: Mit dem Nestbau werden die Brutzellen jeweils mit einem Ei und Pollenvorrat Larvenentwicklung: versehen und durch Lehmwände voneinander Die Larven durchlaufen mehrere abgetrennt. Der Nesteingang wird später mit Häutungen und fressen dabei den Pollenvorrat. Speichel durchmischtem Lehm verschlossen. Eientwicklung: Aus dem länglichen Ei schlüpft eine Larve, welche sich vom Pollen ernährt. 39
Nistplatz 25 % oberirdisch - in Hohlräume wie markhaltige oder hohle Stängeln oder Schneckenhäuser - an Steinen oder Felsen in Harzbauten 75 % unterirdisch - Linien-, Zweig- oder Haufenbauten - mineralische, pflanzliche Baustoffe - eigene Drüsensekrete © Hans-Jürgen Sessner 40
Nistmaterial Stücke von Laubblättern Stücke von Blütenblättern breiartig zerkleinerte Blattstücke (Pflanzenmörtel) abgeschabte Pflanzenhaare abgenagte kurze Holzfasern Baum- oder Pflanzenharz © Hans-Jürgen Sessner 41
Bodennistende Wildbienenarten Sandbienen (Andrena-Arten) © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Graue Sandbiene Gemeine Sandbiene Andrena cineraria Andrena flavipes Rotschöpfige Sandbiene Andrena haemorrhoa © BASF © Hans-Jürgen Sessner 42
Bodennistende Wildbienenarten Langhornbienen (Eurcera-Arten) © Michaela Beitzinger © Michaela Beitzinger Mai-Langhornbiene Eucera nigriscens an Hummel-Ragwurz Ophrys holoserica 43
Bodennistende Wildbienenarten Furchen- und Schmalbienen (Halictus- bzw. Lassiglossum-Arten) © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Schmalbindige Furchenbiene Vierbindige Furchenbiene Halictus rubicundus Halictus quadricinctus 44
Holznistende Wildbienenarten Nachnutzer alter Fraßgänge Löcherbienen (Heriades-Arten) © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Gewöhnliche Löcherbiene Heriades truncorum 45
Holznistende Wildbienenarten Nachnutzer alter Fraßgänge Maskenbienen (Hylaeus-Arten) © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Maskenbiene Hylaeus spec. 46
Holznistende Wildbienenarten Nachnutzer alter Fraßgänge Blattschneiderbienen (Megachile-Arten) © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Gartenblattschneiderbiene Gemeine Blattschneiderbiene Megachile willughbiella Megachile versicolor 47
Holznistende Mauerbienen Nachnutzer alter Fraßgänge © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner Gehörnte Mauerbiene Rote Mauerbiene Osmia cornuta Osmia bicornis © Hans-Jürgen Sessner © Hans-Jürgen Sessner 48
Nahrungspflanzen – Spezialisten (oligolektische Wildbienenarten) Zahntrost Zahntrost-Sägehornbiene Odontites vulgaris Melitta tricincta Ehrenpreis Ehrenpreis-Sandbiene Veronica chamaedrys Andrena viridescens Malve Malven-Langhornbiene Malvengewächsen Eucera macroglossa © Hans-Jürgen Sessner Gilbweiderich Schenkelbiene Lysimachia vulgaris Gattung Macropis Gew. Natternkopf Natternkopf-Mauerbiene Echium vulgare Osmia adunca © Andreas Haselböck 49
Co-Evolution: Blüte - Biene • langer Rüssel vs. kurzer Rüssel • kleiner Aktionsradius vs. großer Aktionsradius • staatenbildend vs. solitär lebend • blütenstet vs. nicht blütenstet • Feinschmecker vs. Generalist (oligo- vs. polylektisch)
Lebensraum-Mosaik
Lebensraum-Mosaik Nahrung ART 1
Lebensraum-Mosaik Nistplatz ART 1 Nahrung ART 1
Lebensraum-Mosaik Nistplatz ART 1 Nistmaterial ART 1 Nahrung ART 1
Lebensraum-Mosaik Nistplatz Nistplatz ART 2 ART 1 Nistmaterial Nistmaterial ART 1 ART 2 Nahrung Nahrung ART 2 ART 1
Lebensraum-Mosaik Witterung Nistplatz Nistplatz ART 2 ART 1 Nistmaterial Nistmaterial ART 1 ART 2 Nahrung Nahrung ART 2 ART 1
Lebensraum-Mosaik Witterung Nistplatz Nistplatz ART 2 ART 1 Nistmaterial Nistmaterial ART 1 ART 2 Konkurrenz Nahrung Nahrung ART 2 ART 1
Lebensraum-Mosaik Witterung Nistplatz Nistplatz ART 2 ART 1 Prädatoren Nistmaterial Nistmaterial ART 1 ART 2 Konkurrenz Nahrung Nahrung ART 2 ART 1
Das Trachtfließband © Hans-Joachim Flügel, Marion Meyer, Adelheid Rosenkranz; in: Berliner Bienen, 1988 (verändert Jentzsch 2018)
(Wild-) Bienenschutz in einer bienenfreundlichen Landwirtschaft © wikipedia.de
(Wild-) Bienenschutz in einer bienenfreundlichen Landwirtschaft Ackerrandstreifen, Wegebegleitgrün und Blühinseln extensiv bewirtschaften: Blühstreifen im Verbund anlegen („Biodiversity Landscaping“) möglichst über mindestens 5 Jahre störungsfrei beibehalten keine Bodenbearbeitung auf diesen Flächen (Bodenbiotope langfristig erhalten, korrespondiert mit den angelegten Blühflächen) Rest- und Ruderalflächen sowie Brachen unbedingt erhalten und gezielt befördern © wikipedia.de
(Wild-) Bienenschutz in einer bienenfreundlichen Landwirtschaft Ackerrandstreifen, Wegebegleitgrün und Blühinseln extensiv bewirtschaften: Blühstreifen im Verbund anlegen („Biodiversity Landscaping“) möglichst über mindestens 5 Jahre störungsfrei beibehalten keine Bodenbearbeitung auf diesen Flächen (Bodenbiotope langfristig erhalten, korrespondiert mit den angelegten Blühflächen) Rest- und Ruderalflächen sowie Brachen unbedingt erhalten und gezielt befördern Oberirdische Nistplatzstrukturen entwickeln und erhalten: Gehölz- und Totholzstrukturen (Bestandsschutz) Waldränder und Wildheckensäume Bodenabbruchkanten, Wege- und Uferböschungen, Hohlwege, Rohböden etc. © wikipedia.de
(Wild-) Bienenschutz in einer bienenfreundlichen Landwirtschaft Ackerrandstreifen, Wegebegleitgrün und Blühinseln extensiv bewirtschaften: Blühstreifen im Verbund anlegen („Biodiversity Landscaping“) möglichst über mindestens 5 Jahre störungsfrei beibehalten keine Bodenbearbeitung auf diesen Flächen (Bodenbiotope langfristig erhalten, korrespondiert mit den angelegten Blühflächen) Rest- und Ruderalflächen sowie Brachen unbedingt erhalten und gezielt befördern Oberirdische Nistplatzstrukturen entwickeln und erhalten: Gehölz- und Totholzstrukturen (Bestandsschutz) Waldränder und Wildheckensäume Bodenabbruchkanten, Wege- und Uferböschungen, Hohlwege, Rohböden etc. Blühmischungen zusammenstellen, die auch Wildbienen und anderen Insekten helfen mehrjährige statt einjährigen Pflanzenarten gebietsheimische Pflanzenarten Pflanzenarten, die vor allen Dingen auch © wikipedia.de nahrungsspezialisierten Wildbienenarten nützen (Infos zusammengestellt u.a. auf Basis von Quellen: Paul Westrich, Christian Schmid-Egger)
Nahrungsangebot steigern Anlage von Blühstreifen • Mehrjährig, artenreich, ökologisch optimiert – ganzjährige Blühphasen (mind. 25 – 30 Pflanzenarten) • Regio-Saatgut, besser noch autochtones Saatgut ≠ Gräser • In Kombination mit Nisthabitaten! → Korbblütler, Kreuzblütler, Lippenblütler, Schmetterlingsblütler, Doldenblütler und Glockenblumengewächse (jeweils früh- und spätblühende Arten) 64
Beliebte Nektar- und Pollenspender Quelle: GartenFlora 6/12, Kerstin Ackermann
Lebensraum Totholz 66
Lebensraum Trockenmauer & Lesesteinhaufen www.hortus-insectorum.de/die-zentralen/die-mageren-standorte/ 67
Strukturen schaffen © Hans-Jürgen Martin © C.Schmid-Egger © Hans-Jürgen Martin 68
Nisthilfen für Wildbienen Nähe zur Natur schaffen – Mitarbeiter einbinden, Aha-Erlebnisse für Kunden schaffen
Stiftung für Mensch und Umwelt Dr. Corinna Hölzer & Cornelis Hemmer Tel.: 030 394064-310 info@stiftung-mensch-umwelt.de www.stifung-mensch-umwelt.de Projektwebsite: www.deutschland-summt.de www.wir-tun-was-fuer-bienen.de
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