Bienen als Helfer im Garten - Cornelis Hemmer Stiftung für Mensch und Umwelt Fr., 09.03.2018, Deutschland summt!

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Bienen als Helfer im Garten - Cornelis Hemmer Stiftung für Mensch und Umwelt Fr., 09.03.2018, Deutschland summt!
Bienen als Helfer im Garten

          Cornelis Hemmer
  Stiftung für Mensch und Umwelt

                   Fr., 09.03.2018,
          Bürgersaal des Rathauses Ratekau
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Der Garten als Lebensraum
              Die drei Grundprinzipien:

1. Kreisläufe des Lebens erkennen         © Hans-Jürgen Sessner

   und anerkennen
2. Der Entwicklung von Tieren und
   Pflanzen Zeit und Raum geben
3. Die natürliche Fortpflanzung von
   Tieren und Pflanzen unterstützen       © Hans-Jürgen Sessner

 Viele Gärten werden einmal
gestaltet und sollen über Jahre genau
so bleiben.
Das ist nicht bienenfreundlich!
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Bienen:
Schlüsselwesen für die biologische Vielfalt
 • Honig- und Wildbienen
   bestäuben 80 % aller
   heimischen Blühpflanzen
 • Wert der Bestäubungsleistung
   von Insekten weltweit:
   150 Mrd. Euro p.a.
 • Bedrohung durch
   Monokulturen, Pestizide,
   Parasiten, Flächenverbrauch,                        © Wikipedia

   sterile Grünflächen
                                  Bienen brauchen Blumen,
 • Bienen sind Sympathieträger
                                  Blumen brauchen Bienen.
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 Honigbiene und Maskenbiene
Apis mellifera carnica und Hylaeus communis

                                 © Hans-Jürgen Sessner
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Bestäubung: Wie funktioniert das?

             © Thomas Seilnacht
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Ertragssteigerung durch die Bestäubungsleistung
           der Bienen (nach PRITSCH)

                            Quelle: https://www2.hu-berlin.de/bienenkunde/Bilder-Downloads/FB/
                            Aus-Weiterbildung/lehrmaterial/bienenweide/Bienen-Landwirtschaft.pdf
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Wirtschaftlicher Nutzen
der Insektenbestäubung
     135 - 180 Mrd. € weltweit
        14 Mrd. € in der EU
     2,5 Mrd. € in Deutschland
Wert der in der deutschen Landwirtschaft
 erzeugten Waren beträgt ca. 50 Mrd. €
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Biene ist nicht gleich Biene
•   weltweit existieren ca. 30 000 Bienenarten,
    davon 9 Honigbienenarten
•   584 Bienenarten in Deutschland,
    davon 41 Hummelarten, 1 Honigbienenart
•   ca. 350 Bienenarten in Holstein
    (davon sind ca. 40 % in ihrem Bestand bedroht)
•   75 % aller Bienenarten nisten unterirdisch
•   Aktionsradius der Wildbienen bis zu 400 m, der
    der Honigbienen bis zu 5. 000 m
•   die speziellen Futterpflanzen sowie Nist-
    möglichkeiten und Baumaterialien für die
    Wildbienen müssen in unmittelbarer
    Nachbarschaft zueinander liegen, sonst können
    sie sich nicht vermehren.                        © Hans-Jürgen Sessner
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584 mal anders
                                               Klasse: Insekten Insecta
                                               Ordnung: Hautflügler Hymenoptera
                                               Unterordnung: Taillenwespen Apocrita
                                               Teilordnung: Stechimmen Aculeata
Von den 584 Bienenarten …                      Überfamilie: Apoidea

                                               400 Bienenarten (Apiformes) in Norddeutschland

 etwa 440 Arten bauen Nester selbst           Kurzzungenbienen
                                               Seidenbienen (Colletidae)

 etwa 140 Arten parasitieren an anderen       Hylaeus (28 Arten), Colletes (8 Arten)

  Insektenarten (Kuckucksbienen)               Sandbienen (Andrenidae)
                                               Andrena (76 Arten), Panurgus (2 Arten), Panurginus (1 Art), Melitturga (1 Art)

 30 % sind oligolektisch                      Furchenbienen (Halictidae)
                                               Halictus (12 Arten), Lasioglossum (47 Arten), Sphecodes (19 Arten), Rophites

  Nahrungsspezialisten, auf wenige             (2 Arten), Rhophitoides (1 Art), Dufourea (2 Arten), Systropha (1 Art)

                                               Sägehornbienen (Melittidae)
  Pflanzenarten angewiesen!                    Melitta (5 Arten), Macropis (2 Arten), Dasypoda (3 Arten)

 die Hälfte der Bienenarten sind gefährdet    Langzungenbienen
                                               Blattschneiderbienen (Magachilidae)
                                               Anthidium (7 Arten), Stelis (7 Arten), Dioxys (1 Art), Megachile (17 Arten),

 31 % aller Bienenarten drohen auszusterben   Coelioxys (10 Arten), Osmia (26 Arten)

                                               Echte Bienen (Apidae)
                                               Anthophora (10 Arten), Melecta (2 Arten), Thyreus (2 Arten), Eucera (6 Arten),
                                               Ceratina (1 Art), Xylocopa (1 Art), Nomada (42 Arten), Epeolus (3 Arten),
                                               Biastes (3 Arten), Ammobates (1 Art), Ammobatoides (1 Art), Epeoloides
                                               (1 Art), Bombus (29 Arten), Apis (1 Art)

                                               nach Christoph Saure (2014), verändert
Entwicklung

Ei – Larve – Puppe – Imago
Gegenseitige Abhängigkeiten
   Insekten - Blütenpflanzen
                 Langhornbienen (Eurcera-Arten)

   © Michaela Beitzinger                         © Michaela Beitzinger

                            Mai-Langhornbiene Eucera nigriscens
                           an Hummel-Ragwurz Ophrys holoserica
Holznistende Mauerbienen
                             Nachnutzer alter Fraßgänge

          © Hans-Jürgen Sessner     © Hans-Jürgen Sessner                                       © Hans-Jürgen Sessner

Gehörnte Mauerbiene                                                                 Rote Mauerbiene
      Osmia cornuta                                                                 Osmia bicornis

                                   © Hans-Jürgen Sessner    © Hans-Jürgen Sessner
Holznistende Blattschneiderbienen
                      Nachnutzer alter Fraßgänge

                            © Hans-Jürgen Sessner                © Hans-Jürgen Sessner

Gartenblattschneiderbiene                           Gemeine Blattschneiderbiene
Megachile willughbiella                                    Megachile versicolor
Holznistende Wildbienenarten
                        Nachnutzer alter Fraßgänge

© Hans-Jürgen Sessner                                         © Hans-Jürgen Sessner

Hahnenfuß-Scherenbiene                           Glockenblume-Scherenbiene
Chelostoma florisomne                                  Chelostoma rapunculi
Holznistende Maskenbienen
                           Nachnutzer alter Fraßgänge

© Hans-Jürgen Sessner                              © Hans-Jürgen Sessner

                                   Maskenbiene Hylaeus spec.
Holznistende Hummeln
                  Nutzer von Baumhöhlen

                                               © H.-J. Martin & Partner

                          © wikipedia

Ackerhummel, heller Typ                 Feld-Kuckuckshummel
Bombus pascorum                           Psithyrus campestris
Bodennistende Wildbienenarten

 © Hans-Jürgen Sessner                                                        © Hans-Jürgen Sessner

Graue Sandbiene                                                         Gemeine Sandbiene
Andrena cineraria                                                         Andrena flavipes

              Rotschöpfige Sandbiene
                Andrena haemorrhoa

                                       © BASF
                                                © Hans-Jürgen Sessner
Quelle: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL, 2014),
Faktenblatt,1633, „Wildbienen und Bestäubung“, S. 2

                                                                 © Andreas Haselböck
                                                                                                                Furchenbiene
                                                                                       Lasioglossum calceatum

                       © A. Krebs aus Palaearctic Osmiine Bees
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Flora und Fauna - Wildbienen

                            https://keyserver.lucidcentral.org/

Grau-Weide (Salix cinera)

                                                                                                            © Hans Jürgen Sessner

                                                                  Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius)
Flora und Fauna - Wildbienen
Zielart des Berliner Florenschutzes (1)

                                       https://www.botanikus.de

Feld-Rittersporn (Consolida regalis)

                                                                                          http://www.monheims-naturwunder.de

                                                                  Steinhummel(Bombus lapidarius)
Flora und Fauna - Wildbienen

                                                                  Berliner Biotopverbund-Zielart

                           https://commons.wikimedia.org/wiki/

Sal-Weide (Salix caprea)

                                                                                                       https://www.biolib.cz/

                                                                 Graue Locken-Sandbiene (Andrena nycthemera)
Flora und Fauna - Wildbienen

                        http://www.gesundheitspower.de/bilder/

Wiesen-Klee (Trifolium pratense)

                                                                               https://www.mdr.de/wissen/umwelt/blaue-holzbiene

                                                                 Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)
Flora und Fauna - Wildbienen

                           https://commons.wikimedia.org/wiki/

Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)

                                                                                                 © Roland Günter
                                                                 Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae)
                                                                 Wildbiene des Jahres 2018
Kräuterspirale
(nutzbare Trockenmauer)
Sonstige Bestäuber
Tagfalter
•   Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen
•   Besonders Nelkengen- und Kardengewächse, Korbblütler
•   Dickkopffalter, Bläulinge, Fleckenfalter, Weißlinge, Ritterfalter

Nachtfalter
•   Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen und intensivem Geruch                      © shutterstock/stepantsov
•   Pflanzen blühen meist erst Nachts, meist weiße Blüten

Fliegen
•   Blüten mit frei zugänglichem Pollen und Nektar
•   Anteil an Blütenbestäubung Mitteleuropa 26 %

Käfer
•   Fressen Staub- und Fruchtblätter oft auf                                     © shutterstock
•   Auch wirtschaftliche Bedeutung: Öl- und Dattelpalmen

Wespen
•   Falten-, Grab- und Schlupfwespen
•   Geringe Bedeutung für Bestäubung

                                                                                 © fotolia / Ariel Bravy

                                             Quelle: Bundesamt für Naturschutz
Flora und Fauna - Schmetterlinge

                          https://www.vdberk.de                               https://commons.wikimedia.org/wiki/
Feld-Ulme (Ulmus minor)                           Großer Fuchs (Nymphalis polychloros) Schmetterling des Jahres
Das Trachtfließband

                      © Hans-Joachim Flügel, Marion Meyer,
                      Adelheid Rosenkranz; in: Berliner Bienen, 1988
Bienenfreundlich Gärtnern
Bedeutet nicht, eine Imkerei im
Garten zu eröffnen

Bedeutet vielmehr: den Garten als     © Cornelis Hemmer

Lebensraum zu entwickeln, in
welchem sich viele unterschiedliche
Bienenarten wohl fühlen.

                                      ©
                                      © Cornelis
                                        Cornelis Hemmer
                                                 Hemmer
Pflanzen als Basis des Lebens
 Mit jeder heimischen Pflanzenart bieten Sie etwa
 10 heimischen Tierarten Futter.
 Beispiel: Eberesche, über 70 Tierarten profitieren
                    Eberesche

Weißdornspinner                                            Seidenschwanz

Wacholderdrossel                                                             Rotfuchs

                                            Amsel

                                                                           Rehwild
                                Haselmaus
                                             Rüsselkäfer
Alternativen zu invasiven Arten
                                           Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
                                           Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea)

Japanischer Stauden-Knöterich (Fallopia japonica)
Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)

                                                                                           Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
                                                                                           Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere)

   Götterbaum (Alianthus altissima)
   Blumenesche (Fraxinus ornus)

                                                       Forsythie (Forsythias intermedia)
                                                       Kornelkirsche (Cornus mas)
Strandaster
(Aster tripolium)
Färberkamille
(Arthemis tinctoria)

     © Cornelis Hemmer

                         © wikipedia
Geflecktes Lungenkraut
(Pulmonaria officinalis)

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Pfirsichblättrige Glockenblume
    (Campanula persicifolia)

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Gewöhnlicher Natternkopf
   (Echium vulgare)

           © wikipia
Echter Ziest
(Stachys officinalis)

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Gelbes Windröschen
(Anemona ranunculoides)
Gemeine Wegwarte
      (Cichorium intybus)

© Wikipedia
Moschus-Malve
(Malva moschata)

              © https://www.samen-seeds.de
Gehölze
Wildrosen (Rosa gallica)

                   © https://www.samen-seeds.de
Gehölze
Wildrosenhecke
Gehölze
Roter Holunder (Sambucus racemosa)

                       © https://www.samen-seeds.de
Gehölze
Deutscher Ginster (Genista germanica)

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Übergroßer Ordnungssinn
Falschverstandene Vielfalt
Je größer desto besser?
Realität heute: Gärten
Ackerrandstreifen:
das war früher einmal
Vielfalt im Garten
    durch Strukturen befördern
Wildstrauchhecken
Staudenbeete
Blumenwiese
Gartenteich
Trockenmauer
Steinhaufen
Wildes Eck
Totholzhaufen
Laub- und Reisighaufen
Lebendiger Boden
Kräuterpflanzen              © Cornelis Hemmer

Biotopvernetzung
Wildstrauchhecke

© Ahornblatt
Magere Blühwiese
Gartenteich
Trockenmauern

                © Markus Gastl
Totholzecke

              © Cornelis Hemmer
Kräuterspirale
Beim Wettbewerb mitmachen
Der bienenfreundliche Garten
  Kein                              Kein
  Torf                              Gift
                  Natürlicher
                   Pflanzen-                     Tracht-
                    schutz                     fließband

    Vielfältige                     Vielfalt
    Strukturen                      fördern

                       Garten als
                      Lebensraum               Heimische
   Wilde
                                                Pflanzen
   Ecken
Stiftung für Mensch und Umwelt
            Cornelis Hemmer
           Tel.: 030 394064 -310
     hemmer@stiftung-mensch-umwelt.de

      www.stiftung-mensch-umwelt.de
     www.bienenfreundlich-gaertnern.de
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