Betens - BALI - Yoga Travel & Friends
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DIE KRAFT DES B etens - BALI ERLEBEN Überall auf Bali leben die Einheimischen in Harmonie mit den Göttern und in Einklang mit dem kosmischen Mandala. Die Insulaner wissen, dass es viel mehr gibt als das, was für das Foto: © iStock / Atid Kiattisaksiri, Illustration: © iStock Auge offensichtlich ist. Jeder hier spürt die starke Kraft des Glaubens und des Gebets TEXT n DORIS IDING 86 Juni | Juli 2017 Yo g a A k t u e l l
B ali – das ist der süße Duft von blühendem Frangipani und brennenden Räucherstäb- chen. Kombiniert mit der tiefen Spiritualität, der überquellenden Freundlichkeit und der tiefen Gelassenheit der Inselbewohner, ist diese indonesische Insel etwas ganz Beson- deres. Bali war im Frühling dieses Jahres auch das Reise- ziel einer Bewusstseinsreise, geleitet von Tanja Seehofer. Zwei Wochen lang sind wir an unterschiedlichen Or- ten, um hier Yoga zu praktizieren und an Zeremonien teilzunehmen, die uns mit der tiefen Spiritualität der Insel Foto: © iStock / LoweStock; ErikdeGraaf verbinden werden – und die uns erfahren lassen, wie sehr die Kraft des Betens wirkt. Bereits kurz nach der Ankunft ist genau diese Kraft für mich spürbar. Das rührt daher, dass hier eine ganz natürliche Verbindung mit Göttern, Geistern und Dämonen gelebt wird. Erkennbar ist es an den vielen kleinen Tempelschreinen, Buddha- und Göt- terstatuen und an den Menschen, die Opfergaben vertei- len und Gebete sprechen. In den nächsten Wochen sehe »Hier entfaltet sich die Kraft des ich an Schreinen häufig Frauen, die mit einem Lächeln auf den Lippen beten. Immer wieder kommt mir in die- Betens wie von selbst. Der Ort macht sen Momenten ein Versuch in den Sinn: Amerikanische es einem leicht wie kaum ein anderer, Wissenschaftler haben das Gehirn einer sterbenden Frau untersucht. Für das Experiment wurde eine Patientin aus- sich für das Göttliche zu öffnen und gewählt, die unheilbaren Krebs hatte. Man stellte einen sich damit zu verbinden.« hochempfindlichen Aufnahmeapparat in ihr Zimmer, der anzeigen sollte, was sich im Gehirn während der letzten hinduistischen Götter nach Bali brachten, trafen sie hier Minuten abspielt. Der Zeiger des Aufnahmeapparates stand auf eine hochentwickelte Kultur, und so verschmolzen auf 0 und konnte bis zu 500 Grad in positiver Wertung und hinduistische Elemente mit dem Glauben an die Natur, an 500 Grad in negativer Wertung ausschlagen. Zuvor wurde die Beseeltheit der Umwelt und die Verehrung der Ahnen. mit diesem Apparat eine Sendung einer Rundfunkstation Die Balinesen gehen davon aus, dass im Universum gemessen, die mit 50 Kilowatt in den Äther strahlte und eine bestimmte Ordnung herrscht, und zwar eine zwei- eine Botschaft rund um den Erdball tragen sollte. Bei die- geteilte: eine Gegenüberstellung von Himmel und Erde, sem Versuch wurde ein Wert von 9 Grad positiver Messung Sonne und Mond, Tag und Nacht, Göttern und Dämonen, festgestellt. Als die Kranke tief und inniglich zu Gott und Leben und Tod, Hell und Dunkel, Rein und Unrein, Gut zu Jesus Christus betete, schlug das Gerät, immer wieder und Böse. Für die Inselbewohner ist es wichtig, beiden gegen die Abgrenzung wippend, bei 500 Grad positiv an! Kräften die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken und Zu einem späteren Zeitpunkt schlug das Gerät bei 500 sowohl Göttern als auch Dämonen zu huldigen, sie zu Grad negativ aus, als ein Patient schimpfte und fluchte ehren und ihnen ihren Platz im Universum zuzugestehen, und den Namen Gottes auf lästernde Weise missbrauchte. anstatt das Dunkle zu negieren oder gar zu verdrängen. Viel wichtiger ist es, die Dämonen in ihre Bahnen zu len- Alles gehört zusammen ken. Harmonie kann also nur entstehen, wenn alles da D ie Basis für die Gebete bildet der Agama-Hindu-Dharma, die Religion Balis, zu der sich 90 % der Balinesen zuge- hörig fühlen. Als indische Brahmanen vor langer Zeit die sein darf und ausgeglichen ist. Farbenprächtige Opfergaben I hr Glaube führt dazu, dass die Balinesen sehr viel Zeit mit der Zubereitung und Darbringung von Opfergaben und mit Beten verbringen. Um dem Überirdischen zu hul- digen und das Unterirdische zu besänftigen, findet man an besonders gefährlichen Kreuzungen, Brücken oder Yo g a A k t u e l l Juni | Juli 2017 87
Spirituelles Leben a Kraft des Betens Wegen Opfergaben der 1000 Tempel“. Offizielle Angaben gehen von rund aus einem Bananen- 20.000 registrierten sakralen Bauten auf Bali aus, was blatt mit Blumenblü- einer Dichte von vier heiligen Schreinen pro Quadratki- ten, Reiskörnern, lometer entspricht. Dabei sind die Familientempel, die in manchmal auch mit jedem balinesischen Haus stehen, noch nicht mitgezählt. süßen Leckerbis- Zutiefst zu Herzen geht mir der Tempelkomplex Gunung sen, Zigaretten oder Kawi. Er zählt zu den ältesten und bemerkenswertesten Früchten. Mehrmals archäologischen Tempelanlagen auf Bali. Auch heute noch täglich werden sie ist die beeindruckende, in den Berg gehauene Anlage am dargebracht und Pakerisan-Fluss eine Andachtsstätte für viele Hindus. Hier sind deshalb nicht entfaltet sich die Kraft des Betens wie von selbst. Der Ort zu übersehen. Aber macht es einem leicht wie kaum ein anderer, sich für das Foto: © iStock / NeilBradfield auch vor Ladenge- Göttliche zu öffnen und sich damit zu verbinden. Und schäften und Haus- auch der Pakerisan, der hier fließt, hat eine spirituelle eingängen liegen Bedeutung und reinigende Kraft. Wasser, das über eine kleine Opferschalen. heilige Stätte geflossen ist, ist Weihwasser. Hier kommen mir die Kristallbilder von Masaru Emoto in den Sinn. Der Nährende Kraft japanische Wissenschaftler beschäftigte sich intensiv W ir Teilnehmer der Reisegruppe fühlen uns von Bali auf eine ganz besondere Weise genährt. Durch die bewusstseinsöffnenden Yogastunden von Tanja un- mit Wasser und mit Wasserkristallen, fotografierte sie unter dem Mikroskop und macht deutlich, dass Gebete die Kraft haben, uns Heilung zu ermöglichen. Er zeigte terstützt, können wir mit jedem Tag immer besser wahr- anhand verschiedener Beispiele die Verwandlung, die im nehmen, wie die spirituelle Energie der Insel alles durch- Wasser geschieht, wenn wir uns ihm in Liebe zuwenden. dringt. Neugierig öffne ich in den Yogastunden auf der Seine Ergebnisse machen deutlich: Liebe, Dankbarkeit Matte und in den Tempelanlagen mein Herz dafür und und Respekt verwandeln alles in eine höhere, harmoni- stelle meine Sinne auf Empfang. An manchen Tempeln sche Struktur. ist die spirituelle Schwingung bereits so hoch, dass es Auch für mich ist an diesem Ort – selbst ohne Mikros- gar nicht mehr braucht als ein paar tiefe Atemzüge und kop – spürbar, wie sehr die Gebete der vielen Gläubigen ein ganz bewusstes Hinspüren, Wahrnehmen und Sich- die Struktur dieses sakralen Ortes zusätzlich verändert Verbinden mit dieser Energie. Auch die Menschen hier haben. An einem heiligen Baum versinke in ein Gebet begegnen mir offen und freundlich, ohne etwas von mir und nehme für mich eine Botschaft mit, die ich an dieser zu wollen. An einem Tempel treffe ich auf ein Ehepaar, das Stelle gern weitergebe: Jedes Gebet ist immer auch eine besonders tief ins Gebet versunken ist. Wir kommen ins Selbstheilung. Meine Aufgabe besteht lediglich darin, Gespräch, und ich erfahre von den beiden, dass sie sich der Kraft des Gebets noch mehr und aus ganzem Herzen durch ihr Gebet erhoffen, dass sich ihr Kinderwunsch bedingungslos zu vertrauen. n erfüllt. Ich wünsche es ihnen und denke an eine weitere Untersuchung, die die Wirkung des Betens belegt hat: Weitere Infos zur Bewusstseinsreise mit Tanja Seehofer: Wissenschaftler der New Yorker Columbia-Universität www.yogatravel-friends.de ließen Menschen für 219 Frauen mit unerfülltem Kin- derwunsch beten. Die Fruchtbarkeit soll sich daraufhin auffallend verbessert haben. Übrigens wussten bei diesem Versuch weder die Frauen noch die behandelnden Ärzte davon, dass für die Frauen Fürbitten abgehalten wurden. Anmutige Schönheit A ls wir den Uluwatu-Tempel besuchen, der zu den sechs wichtigsten Tempeln Balis zählt, bin ich von der Schönheit dieses Ortes zutiefst berührt: atemberau- bende Ausblicke, die spontan ein innerliches Gebet in mir anstimmen, weil fulminante Sonnenuntergänge die Türe in eine andere Dimension eröffnen können. Später erfahre ich, dass der hinduistische Priester Dang Hyang Foto: © iStock / Mecensie Nirarta hier Moksha erreicht hat. Es erstaunt mich nicht. Neben dem Uluwatu gibt es noch Tausende von ande- ren Tempeln, in denen sich die Kraft des Gebets entfal- ten kann. Nicht umsonst trägt Bali den Beinamen „Insel 88 Juni | Juli 2017 Yo g a A k t u e l l
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