Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
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Steinbach Deutsches Rotes Kreuz Bote Hauszeitung für das DRK-Seniorenhaus Steinbach Ausgabe 2/2020 Mit dem Alphorn gegen Corona Seite 1 (Zum Bericht auf Seite 10)
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Liebe Leserinnen und Leser, rekturen kümmerte, aber auch immer wie- der Artikel beisteuerte. als das Redaktionsteam Anfang des Jahres feststellt, dass in diesem Jahr die 75. Aus- Nicht nur bezogen auf den SteinbachBoten gabe des SteinbachBoten anstehen würde, hat Corona einiges durcheinander ge- konnten wir es selbst kaum glauben! 2001 bracht. So wird die 75. Ausgabe keinen wei- fassten wir den Entschluss, eine eigene teren Rückblick auf die letzten 19 Jahre lie- Heimzeitung zu erstellen. fern, sondern sich mit den letzten Monaten und den damit verbundenen kleineren und Im Jahr 2000 wurde das ehemalige „Alten- größeren Geschichten befassen. heim Haus Steinbach“ abgerissen, und wir zogen mit Sack und Pack nach Bad Go- Dass sich das Leben in einer Pflegeeinrich- desberg in die Wichterichstraße, sozusagen tung unter Corona deutlich von unserem hinter die Godesburg. gewohnten Umgang miteinander unter- scheidet, mussten wir alle erfahren. Erleben Dort hatte uns die AWO ihr kurz zuvor ge- konnten wir aber auch, wie das Miteinander räumtes altes Heim zur Verfügung gestellt, und die Einsicht in verordnete Maßnahmen um die Übergangszeit bis zum Neueinzug gewachsen sind. Wir bleiben zuversichtlich. zu überbrücken. Wir waren sehr froh, in überschaubarer Nähe zu unserem Standort in Mehlem ein Gebäude nutzen zu können, das für alle unsere damaligen Bewohnerin- nen und Bewohner ausreichend Platz bot. In dieser Zeit entstand dann die Idee, eine eigene Heimzeitung zu erstellen. Mit einiger Vorlaufzeit konnten wir dann unseren Le- sern im September 2001 die erste Ausgabe präsentieren. Seither haben wir es fast ausnahmslos geschafft, unseren Leserin- nen und Lesern quartalsmäßig eine Neu- auflage anzubieten. Im damaligen Editorial unserer ersten Aus- gabe versprachen wir, mit unserer neuen Hauszeitung über „Wissenswertes rund ums Haus Steinbach“ zu berichten. Diesem Grundsatz sind wir über all’ die Jahre treu geblieben, und es gelang uns, den Leserin- nen und Lesern interessante, spannende, informative und lustige Geschichten anzu- tragen. Unterstützt wurden wir durch ein Team Ehrenamtlicher, das sich vor allem Titelseite der 1. Ausgabe des um das Layout und die notwendigen Kor- SteinbachBoten, der damals noch Der-Steinbach-Kurier hieß. Seite 2
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Geburtstagsjubilare Gleich zwei Jubilare mit 100 und so- gar 102 Jahren bescherte uns das Jahr 2020. Am 18. 4. durfte Frau Proske den 100. Geburtstag feiern. Wie viele Menschen, die in diesem Jahr und besonders in den Anfangswochen von Corona einen runden Geburtstag feiern konnten, fiel die große Party aus. Mitte April waren zudem die Be- suchsbedingungen noch sehr stark Anna Klein reglementiert, so dass lediglich eine kleine Runde mit Sohn und Schwie- ständlich gab es auch einen Blu- menstrauß von Heimgeschäftsführer Matthias Walbröl. Anna Klein zog 2002 mit der Eröff- nung der neuen Einrichtung bei uns ein und hatte sich schon im Rohbau ihr neues Zuhause ausgesucht. Wir kennen sie als ehemaliges Mitglied des Bewohnerbeirates und sogar als Beiratsvorsitzende, aber vor allem kennen wir sie als fleißige und krea- tive Malerin aus dem Mal- und Bas- telkreis von Frau Werner. Hier hat sie in unzähligen Bildern über viele Jah- re hinweg gezeigt, welches Maltalent in ihr steckt. Auch dieser Geburtstag war durch Corona mit geprägt. Den- noch konnte sie einen abwechs- Hildegard Proske lungsreichen Tag bei ihrer Tochter verbringen. gertochter auf der Terrasse möglich Der SteinbachBote gratuliert ganz war. Wenigstens das Frühlingswetter herzlich und wünscht alles Gute! spielte an diesem Tag mit. Selbstver- Seite 3
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Betriebsjubiläen Auch in diesem Jahr findet wieder auch dem Ambiente der Einrichtung eine ganze Reihe von Betriebsjubilä- sowie der Hausreinigung gilt ihr en statt. Das Jubiläum von Frau Gür- wachsames Auge, und sie ist immer ke fällt dabei besonders auf. Am 1. 8. schnell zur Stelle, wenn irgendwo 2020 gehörte sie dem Haus Stein- Not an der Frau ist. Nicht zuletzt ihr bach 40 Jahre an. Fast unnötig zu großes Engagement bei der Dekora- erwähnen, dass sie damit die dienst- tion und Durchführung von Festen älteste Mitarbeiterin des Hauses ist. und Feiern findet immer wieder be- sonderes Lob und Anerkennung. Das Betriebsjubiläum von Frau Wal- traud Zöller fiel ausgerechnet in die Hoch-Corona-Zeit und konnte nicht so gefeiert werden, wie es dem An- lass gebührt hätte. Diesem 25-jähri- gen Betriebsjubiläum gebührt eben- falls besondere Beachtung. Zuletzt meistens im Nachtdienst eingesetzt, Herr Walbröl gratuliert Frau Gürke sorgt sie als examinierte Altenpflege- rin mit für gute Pflege und Betreuung. Mit dem Beginn ihrer Ausbildung zur Auch sie kennt noch das alte Haus Hauswirtschafterin begann ihr Wer- Steinbach und weiß um die veränder- degang im damaligen Altenheim ten Arbeitsbedingungen und dass Haus Steinbach. früher beispielsweise Zeit blieb, mit Kein Wunder, dass sich die Arbeits- Bewohnern im Park spazieren zu ge- bedingungen in dieser Zeit grundle- hen. gend geändert haben. Nicht nur die Nicht zuletzt traf es in diesem Jahr komplett neue Einrichtung, sondern auch Heimgeschäftsführer Matthias auch die Arbeit an sich war großen Walbröl, der 30 Jahre Betriebszuge- Veränderungen unterworfen. hörigkeit begehen konnte. 1990 als Im neuen Haus liegt ihr Hauptein- Pflege-und Sozialdienstleiter gestar- satzgebiet in der Wäscherei, die sie tet, übernahm er offiziell am 1.1.1994 perfekt zu managen versteht. Folge- die Einrichtungsleitung. Die Feier richtig erzielt dieser Arbeitsbereich fand in kleinem Kreis und ebenfalls bei den Kundenbefragungen stets unter Corona-Bedingungen statt. höchste Zufriedenheitswerte. Aber Seite 4
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Allen oben genannten Jubilaren, aber auch den neun anderen Jubilaren (Fünf Mitarbeiter mit zehn Jahren, drei mit 15 Jahren sowie ein Mitarbei- ter mit 20 Jahren) gilt der Glück- wunsch des SteinbachBoten und si- cherlich auch der unserer Leserinnen und Leser! Herr Walbröl Eisenbahnwelt im Haus Steinbach Bewohner und Mitarbeiter fragen Dann drehte sie sich zu ihm um und sich, wozu das neue Metallgeländer fragte, ob er Modelleisenbahnen auf der Terrasse vor dem Speisesaal mochte. Die Antwort war für den da ist. Wird es bald eine Sonnenter- Mann aus Nordirland nicht einfach. rasse für die Bewohner geben oder Aus zwei Gründen: Das Sammeln gibt es eine Blumenausstellung? Das von Modelleisenbahnen ist in Nordir- Rätsel löste sich langsam, als plötz- land nicht beliebt, und er befürchtete, lich viele Eisenbahnschienen für eine dass er die Frau, in die er sich zu Modelleisenbahn auf dem Dach zu verlieben begann, schnell abweisen sehen waren. würde, wenn er gestand, ein leiden- schaftlicher Modellbahn-Enthusiast In naher Zukunft können Bewohner, zu sein. Besucher und Mitarbeiter Eisenbahn- romantik im Haus Steinbach erleben. Also antwortete er mit einem zö- Das verdanken sie David McBrien, gernden "Na ja, es geht“, und fragte: der von Nordirland nach Deutschland "Gefällt es dir?". Anja antwortete: gezogen ist und in vielen Umzugs- „Ja. Ich mag auch die kleinen Ge- kartons eine Eisenbahnanlage für bäude.“ Herr McBrien war völlig den Garten mitgebracht hat. überrascht, dass sich eine Frau für solche Dinge interessiert. Zuerst Alles begann Weihnachten 1986, als kaufte er sehr kleine Eisenbahnob- er seine Brieffreundin Anja in Bonn- jekte und Gebäude, die er nur in Muffendorf besuchte. Eines Abends Deutschland bekommen konnte und brachte sie ihn zu dem ehemaligen die nicht viel Platz beanspruchten. Spielwarengeschäft Puppenkönig in Wie versprochen, baute Anja die Bonn, wo sie ihm eine spektakuläre Gebäude.Nachdem er 1989 Anja in Modelleisenbahn im Fenster zeigte. Seite 5
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Bad Godesberg geheiratet hatte, auszuleihen. „Ich möchte meine entdeckte er das deutsche wetter- Freude an dieser Eisenbahn mit feste Modell- anderen teilen“, sagt er. "Für mich eisenbahnsystem für Gärten, das ist es immer entspannend, die Züge größer ist als die üblichen Modellei- auf ihrer Reise zu beobachten.“ senbahnen. Er kaufte ein Starterpa- Bei einem Besuch bei seiner ket bei Puppenkönig und nahm es Schwiegermutter, Frau Grotefend, mit nach Nordirland. im Haus Steinbach entdeckte Herr Übrigens ist seine Frau die Tochter McBrien die Dachterrasse, die ge- einer Bewohnerin im Haus Stein- nügend Platz für die Eisenbahn bie- bach, Frau Grotefend, die auch ge- tet. Er fragte Herrn Walbröl, was er holfen hat, die Sammlung aufzu- von der Idee halte, dort den Modell- bauen. 1993 kaufte das Paar ein gartenzug aufzubauen. Herr Haus mit einem großen Garten in Walbröl zögerte nicht lange. Nordirland. Der Garten bot genü- Die Vorbereitungen laufen seit die- sem Sommer auf Hochtouren. Dank ei- ner Spende wurde zu- nächst das Geländer um die Terrasse ge- baut, um die Sicherheit der Bewohner zu ge- währleisten. Jetzt plant Herr McBrien Stück für Stück das Schienen- system - eine zeitauf- David McBrien und Siegfried Steinhauer wändige Aufgabe. Der Lokschuppen, der gend Platz, um nach und nach eine Stellwerkkasten, die Brücken, Tun- riesige Eisenbahnanlage aufzubau- nel und die hübschen historischen en. Bahnhöfe sind immer noch in Um- Jetzt, nach dreißig Jahren, zieht zugskartons verpackt. Ebenso die das Paar in eine Wohnung in Emily Dampflokomotive und die vie- Deutschland. Und es stellte sich die len Eisenbahnwaggons. Es wird ei- Frage, wo die Gartenmodellbahn nige Zeit dauern, bis die Modellgar- künftig fahren soll? Herr McBrien tenbahn im Haus Steinbach ihre will sie unter keinen Umständen Runde macht. Wir freuen uns dar- verkaufen. Aber er kann sich gut auf! vorstellen, sie für ein paar Jahre Seite 6
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Wir forsten auf Bei der regelmäßigen Kontrolle unse- Die Fäll-Aktion fand noch vor der res Baumbestandes durch eine Schutzzeit im Februar statt, und be- Fachfirma mussten wir feststellen, reits im Mai konnten wir die Neu- dass einige Bäume Beschädigungen pflanzungen vornehmen. Wir ent- aufwiesen, die ein Risiko für die schieden uns diesmal für einen Spitz- ahorn, eine Vogelkirsche und eine Elsbeere. Die Elsbeere ist mittlerwei- le eine sehr seltene Baumart und Elsbeere Standsicherheit der Bäume darstell- ten. Es handelt sich allesamt um Bäume, die sich über viele Jahre am Hang zur Rheinpromenade ausge- Vogelkirsche breitet haben. Es ist immer bedauer- lich, wenn Bäume entfernt werden wurde 2011 „Baum des Jahres“. Sie müssen, aber auch in diesem Fall soll sehr schön wachsen, das Holz ist war die Aktion nicht zu vermeiden. besonders edel und die Früchte ha- Der in so einem Fall notwendige An- ben eine heilende Wirkung bei trag beim Bonner Grünflächenamt Krankheiten im Magen-Darm-Be- bestätigte dann auch, dass die Bäu- reich. Dass er auch als sehr bienen- me ein Sicherheitsrisiko darstellen. freundlich gilt, hat uns letztlich über- Seite 7
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 zeugt. Ach ja, der Baum soll bis zu 300 Jahre alt werden. Wenn das kei- ne Investition in die Zukunft ist! Wir wünschen allen Neuankömmlingen gutes Gedeihen. Spitzahorn Qi Gong in Eigenregie „Wer rastet, der rostet!“ Davon ist klärte sich einverstanden und holte Bewohnerin Frau Luther überzeugt ihre Mappe hervor, in der sie seit und wollte wegen Corona nicht län- über 16 Jahren viele Übungen ge- ger auf Qi Gong verzichten. Sie ver- sammelt hat. Einmal im Jahr besuch- misste die sanften und gleichmäßi- te sie sogar für ein Wochenende ein gen Übungen im Donnerstagskursus Kloster, um Qi Gong zu üben. „Für bei der Heilpraktikerin und Qi Gong- mich ist es eine ganz neue Aufgabe, Lehrerin Brigitte Schulte. „Die Bewe- mein Wissen weiterzugeben“, sagt gungen helfen so gut zu entspannen“, Frau Graf. sagt Frau Luther. Seit April treffen sich die Damen je- Sie wusste, dass Frau Graf auf ihrer den Morgen von halb zehn bis zehn Etage langjährige Erfahrungen mit Uhr und tun Gutes für ihren Körper der Übungsmethode aus China be- und Geist. Frau Span aus dem sitzt und fragte sie, ob sie nicht Lust Dachgeschoss ist noch dazuge- hätte, zwei bis drei Bewohnerinnen kommen. Es beginnt mit Übungen im Qi Gong anzuleiten. Frau Graf er- zum Aufwärmen. Alle Übungen fin- Seite 8
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote den im Sitzen statt. Die Damen klop- wegen sich rund und weich wie fen zunächst ihren Körper mit den durch Wolken. Händen von oben bis unten ab. So „Bei den Qi-Gong-Übungen konzen- werden die Muskeln gelockert, Blo- triert man sein Denken auf den jewei- ckaden gelöst, und ein leichtes Krib- ligen Ablauf und nimmt durch tiefes beln stellt sich ein. Atmen eine Menge frische Luft auf“, Es folgt die Übung „Die Brust öffnen“. erklärt Frau Graf. „Das entspannt und Die Arme werden bis zur Brust geho- regt den Stoffwechsel an.“ Es folgen ben. „Einatmen“, weist Frau Graf mit Übungen mit so schönen Titeln wie sanfter Stimme an, „und jetzt auf „Den Affen abwehren“, „Wasser Brusthöhe die Handflächen parallel schieben“, „Vor dem Meer zueinander drehen und dann lang- verneigen“, „Den Ball prellen“ und sam die Arme so weit wie möglich „Den Mond anblicken“. Schnell ist die Die Morgenrunde nach beiden Seiten hin öffnen, sin- halbstündige Bewegungsstunde vor- ken lassen und ausatmen.“ Frau Lu- bei, und die drei Bewohnerinnen ther schwärmt: „Das ist eine schöne starten entspannt und voller Energie Bewegung, die ich ganz lange ma- in den Tag. chen könnte.“ Die nächste Übung heißt „Wolkenhände“. Die Arme be- Seite 9
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Der Konzertsaal auf der Terrasse Wegen Corona fanden seit März im Haus Steinbach keine musikalischen Veranstaltungen mehr statt. Aber im Sommer konnte das Haus seine große Terrasse als Konzertsaal nut- zen und die Bewohner mit einem bunten Kulturprogramm erfreuen. Ehepaar Grebert Theater gGmbH mit ihrem Projekt „Musik in Seniorenheimen“. Von Mai bis August organisierten sie gemein- sam Gratiskonzerte in Altenheimen. Finanziert wurde die Aktion mit Spenden. Die Aktion brachte Ab- Ehepaar Grebert wechslung in die Heime und half den Künstlern, wieder vor Publikum zu Möglich machte das die Bürgerstif- spielen und auch etwas Geld in Zei- tung Bonn, die Bonner Stiftung Bon- ten der Corona-Pandemie zu verdie- ner MusikLeben und die Brotfabrik nen. Den Auftakt im Haus Steinbach machte Sabrina Palm Irish Folk und Partner. Und obschon der Sommer schön warm und herrlich sonnig war, konnten wir den Musikern einen ech- ten Irischen Sommertag bei muckeli- gen 16 Grad und Regen bieten. Was tut man nicht alles, um die Mu- siker bei Laune zu halten. Aber die Stimmung war gut, und es wurde viel geklatscht. Den Bewohnern machte Autokonzert dieses Konzert viel Spaß. Seite 10
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Geschichte von Frau Potifar, die un- gemein erfahren war in allen Liebes- sachen, der Gatte aber, au contraire, der war schon alt und konn't nicht mehr. Zum Schluss des vergnügli- chen Nachmittags gab es noch das Rezept zum Russischen Salat von Carl Valentin. Bei all diesen ungewöhnlichen We- gen,die innerhalb der Pandemie ein- geschlagen werden, kam hier ein wunderbares Projekt zustande. Ziel war es, joblose Bonner Profi-Musike- rinnen und -Musiker mit den Bonner Altenheimen zusammenzubringen. Eines kann man sagen, es hat gut Kinder funktioniert! Markus Schimpp begeisterte sein Publikum mit Schlagern der 1920er und 1930er Jahre. Der Pianist im ro- ten Samtjackett, mit roter Krawatte und Einstecktuch, in schwarzen kur- zen Hosen und spitzen, glänzend po- lierten Schuhen brachte vor allem die Bewohnerinnen zum Schmunzeln, als er singend die Empfehlung gab: “Nehm'n se 'n Alten, nehm se 'n Al- ten! So 'nen alten, wohlbestallten, so `n Beamten mit Pension - sehr be- gehrt ist die Person.“ Die vorgetragenen Chansons von Otto Reutter, Kurt Tucholsky und den Comedian Harmonists waren mal pi- kant-amüsant, mal salopp und voller Temperament. Schimpp sang als mordlüsterner Ehegatte "Ich fahr‘ mit meiner Klara in die Sahara“ und die Klavierkonzert Seite 11
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Ein Dankeschön an Herrn Brink- Etwas ganz Besonderes wurde an mann, der als Koordinator innerhalb einem wunderschönen sonnigen der Bürgerstiftung Bonn in Koopera- Nachmittag dargeboten, das Alphorn! tion mit der Brotfabrik tätig war, sel- Herr Schönwald spielt schon seit ei- ber Musiker ist und auch die Arbeit nigen Jahren Alphorn, und selten hat er so eine Kulisse zum Üben und Spielen. Er erklärte den Zuschauern, dass das Alphorn ein Naturinstrument ist und somit auch nur Naturtöne mach- bar sind. Er spiele üblicherweise die traditionelle schweizer Alphornweise. Das hatte schon seine ganz eigene Romantik mit dem Blick auf den Pe- tersberg! Konzert mit Senioren gut kennt. So passte alles gut zusammen.. Aber auch von anderen wurde unser Konzertsaal genutzt! Ganz am Anfang der Corona-Phase kamen die Bönnsche Pänz über den Festausschuss Bonner Karneval e.V., geleitet von Joe Tillmann. Die- ses Konzert konnte auch nur stattfin- den, da alle drei Kinder aus einer Familie stammten und so zusammen singen durften. Denn sicher wissen auch Sie, dass Chöre seit März nicht Ziehharmonika miteinander singen dürfen. Klassiker wie Herr Arenz am Klavier, Auch der eben genannte Herr Georg natürlich mit Kuchen und Cafe für die Brinkmann hat ein Mitsingkonzert auf Bewohner, konnten diesen Konzert- der Terrasse geboten, wie auch das saal genauso nutzen, wie die Ehepaar Grebert. Einige kennen das Rhubarbs, ein Jass A cappella Chor, Ehepaar von den Dia- Vorträgen. der an einem grauen Oktobertag Diesmal kam es mit der Trompete. auftrat. Seite 12
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Videotelefonie, WhatsApp oder Skype? Was um alles in der Welt ist das Auch wenn mittlerweile wieder Besu- denn? Es ist eine Möglichkeit, mit che möglich sind, wenn auch einge- seinem Angehörigen zu telefonieren schränkt, möchte ich diesen Artikel und ihn gleichzeitig zu sehen. In den nutzen, um Sie nochmals zu ermuti- Zeiten zu Beginn der Corona-Krise gen, dieses Angebot zu nutzen. hatten wir die Möglichkeit, dass uns Videoanrufe bieten ganz vielfältige drei Smartphones zur Verfügung ge- Möglichkeiten: Sie können ihr Umfeld stellt wurden. zeigen, die neuen Pflanzen, die im Ende April hatten wir die Angehöri- Garten wachsen, oder Blumen, die gen und auch die Bewohner per auf dem Balkon blühen. Vielleicht Rundbrief über die Möglichkeit von haben Sie Haustiere, die unsere Be- Videoanrufen über WhatsApp oder wohner und Bewohnerinnen gerne Skype informiert. Wir freuten uns mal wieder begrüßen würden? Oder sehr, dass einige Angehörige diese es steht bald ein Familienessen an, Möglichkeiten nutzen wollten und zu dem Sie ihre Angehörigen und Kontakt suchten. Sicher war dies zu Freunde aus dem Seniorenhaus Anfang etwas schwer, und nicht alles gerne eingeladen hätten? Anrufe funktionierte. Aber gerade dort, wo oder aufgenommene Videos, die Sie die Angehörigen weiter weg wohn- uns schicken, ermöglichen es unse- ten, ob nun im Ausland oder einfach ren Bewohnern und Bewohnerinnen, in einem anderen Bundesland oder ihnen ein Stück näher zu sein in ei- einfach nicht um die Ecke, bot dies ner Zeit, in der Distanz der wichtigste eine schöne Möglichkeit, sich in Zei- Schutz ist. ten, in denen der Abstand das Wich- Ein Smartphone oder ein anderes tigste war, diesen virtuell zu überbrü- mobiles Endgerät, das über Whats- cken. App oder Skype verfügt, reicht völlig Wie Sie sich sicher erinnern, war bis aus, damit sie mit uns/Ihrem Angehö- zum Muttertag kein Besuch möglich, rigen Kontakt aufnehmen können. und so konnten jetzt virtuelle Besu- Bitte schicken Sie einfach eine Mail che ermöglicht werden. Die Mitarbei- an Frau Suchan, hier können Zeit- ter der Alltagsbegleitung halfen den korridore vereinbart werden. Wenn Bewohnern bei dieser Form der Sie einen kleinen Film schicken wol- Kommunikation. len, teilen wir Ihnen die jeweilige Nummer mit. Fortsetzung Seite 18 unten Seite 13
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Betriebliche Gesundheitsfürsorge im DRK-Seniorenhaus Steinbach – dieses Mal: Back-Check Im Rahmen der betrieblichen Ge- beitet, in jedem Bereich kann es zu sundheitsfürsorge im DRK-Senio- Belastungen des Rückens kommen. renhaus Steinbach fand im März Die Mitarbeiter*innen konnten sich 2020 für die Mitarbeiter*innen ein er- für eine viertelstündige Behandlung neuter Termin, der sogenannte Back- anmelden. Dabei wurden sie stehend Check statt. Mit der DAK-Kranken- in ein Gerät eingespannt, mit dem kasse konnte eine Vereinbarung zu man die Maximalkraftwerte und das einem Besuch im Haus getroffen Kräfteverhältnis zwischen Bauch- werden. und Rückenmuskulatur in Abhängig- Für alle Kolleg*innen von jeder Abtei- keit von Größe, Geschlecht etc. lung des Hauses war dies ein inter- messen konnte. Jeder sollte mit aller essanter Termin, denn egal, ob man Kraft abwechselnd den Rücken, die in der Pflege, Hauswirtschaft, Haus- Arme und den Bauch in verschiede- technik, im sozialen Dienst/Alltags- ne Richtungen bewegen. begleitung oder der Verwaltung ar- Die dabei gemessenen Werte gaben Auskunft über den aktuellen Zustand der Muskulatur, mögliche Kraftdefizi- te und ein eventuell ungünstiges Verhältnis von Bauch- und Rücken- muskulatur. Die Mitarbeiter der Kran- kenkasse erstellten eine kurze indi- viduelle Beurteilung, in der jeder auf seine persönliche Rückengesundheit hingewiesen wurde und gegebenen- falls Anstöße zu einer Verhaltensän- derung bekam. Auch bei diesem Termin konnte jeder wieder etwas über sich lernen und bekam vielleicht sogar neue Informa- tionen, um das gesundheitliche Djorde Antic wird „vermessen“ Wohlbefinden zu garantieren. Seite 14
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Karneval 2020 Man glaubt es kaum, es gab eine In diesem Jahr führte Frau Flink Zeit ohne Besuchsbeschränkungen, durch das Programm. Durch ihre ak- ohne tägliches Fiebermessen, ohne tive Zeit im Godesberger Karneval geschlossenes Rheincafé, und das kannte sie viele der Teilnehmer, sie Thema Corona war scheinbar weit hatte Wort wörtlich den Hut auf! weg! Das Weiberfasnachtsfrühstück gab Vier Wochen vor dem Besuchsver- es dann schon eine Woche später. bot für Pflegeeinrichtungen, am Bei einem ausgiebigen Frühstück 12.2.2020, fand unsere diesjährige wurde geschunkelt und gelacht und Karnevalsfeier statt. In diesem Jahr die eine oder andere Krawatte ab- stand die Feier unter dem Motto geschnitten! Musikalisch wurde die- „Flower Power“. se Veranstaltung durch unseren eh- renamtlichen Mitarbeiter Herrn Es war eine schöne, bunte Feier, Secunde begleitet. und die Stimmung war gut, es wurde viel geklatscht und gesungen. links: Die fleißigen Helfer unten: Godesberger Prinzenpaar Seite 15
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Lannesdorfer Kinderprinzenpaar Weiberfasnacht Seite 16
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Die Familie Coronus, eine Geschichte unserer Bewohnerin Frau Grotefend An einem Vorfrühlingstag gingen Vi- bekam einen Lachanfall, dass ihm rus Corona und Virus Coronus mit die Tränen über die Bäckchen liefen. ihren Kindern am Rhein spazieren. Er erklärte seiner Frau Corona: „Die Für diesen Ausflug hatten sie sich Menschen schließen den Park und fein gemacht. Jeder trug seine meinen somit, wir kommen nicht rein. schönste Krone, und sie bewegten Die Menschen sind so groß und ha- sich sehr langsam, nach Virenart. Die ben ein Gehirn und eine Schulbil- Kinder waren etwas quengelig, wie dung, und damit meinen sie, sie Kinder eben manchmal so sind. Sie könnten die Welt nach ihren Ideen Foto: Werner Krüper waren auch hungrig. Nach einiger verändern.“ Während der Vater rede- Zeit kamen sie an ein geschlossenes te, mussten die Kinder wieder beru- Tor. Das war der Einlass zum Park higt werden. Der Vater wandte sich vom Haus Steinbach. Vater Coronus mit einem verschmitzten Lächeln Seite 17
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 wieder seiner Frau zu: „Liebe Coro- schen mit verschiedenen Schwä- na, wir sind klein und unscheinbar, chen, und dann gibt es dort noch vie- aber wir tragen ein großes Geheim- le nette, helfende Menschen aus vie- nis in uns, womit wir die ganze Welt len Ländern dieser Erde. Als die Kin- verändern, beherrschen und unsere der sich orientiert hatten, stürzten sie Macht zeigen können. Die menschli- sich auf die appetitlichsten Futter- che Spezies weiß nämlich nicht, wie quellen. Als die Familie wohlversorgt und auf welche Art wir reisen.“ Vater war, meinte die Mutter: „Jetzt müs- Coronus ermahnte seine Kinder wie- sen wir uns von den Anstrengungen der und beruhigte sie mit dem Hin- erholen, damit wir nicht krank wer- weis, „der Weg ist nicht mehr weit. den.“ Auf einmal schrie der Vater auf: Wir wandern jetzt durch den Park “Vorsicht Kinder! Desinfektionsmittel!“ des Hauses Steinbach bis zum Café. Doch für die Kinder war es zu spät. Da gibt es eine Tür mit Ritzen, da Sie wurden einfach überrollt! schlüpfen wir durch, und alsbald sind Die Vireneltern - voller Trauer, aber wir an der Rezeption! Da werdet ihr auch mit Stolz - berichteten ihren staunen, wie viele alte Menschen Konkurrenten, den Einzellern, Amö- dort sitzen mit einem schwachen ben und Bazillen, von ihrer Macht in Immunsystem. Da könnt ihr leben der Welt. Danach waren die Eheleute wie Gott in Frankreich, und die Men- Coronus so erschöpft, dass sie sich schen merken es anfangs gar nicht.“ in eine andere Daseinsebene bega- Die Virenkinder waren sehr erfreut ben. und erkundeten das ganze Areal. Im Haus Steinbach leben viele Men- Fortsetzung von Seite 13 „Videotelefonie …“ Bilder und Filme werden ausschließ- Wir freuen uns auf Ihre Kontaktauf- lich den Bewohnern gezeigt, an die nahme und hoffen, dass wir gemein- sie gerichtet sind, und datenschutz- sam alternative Wege finden, die Sie technisch streng vertraulich behan- unseren Bewohnern und Bewohne- delt rinnen nahe sein lässt. Seite 18
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote 15 Fragen - Interview mit Frau Ursula Witte Für das neue Interview „15 Fragen“ Später habe ich dann bei einem Auf- stellte sich Frau Ursula Witte unse- enthalt bei den Jugendfestspielen in ren Fragen: Berlin 1952 meinen Mann kennenge- lernt. Er war aus Westdeutschland. 1. Seit wann wohnen Sie im DRK- Da wir heiraten wollten, bin ich über Seniorenhaus Steinbach? das Flüchtlingslager in Berlin nach Ich wohne seit Mai 2019 im DRK- Bonn gekommen. Nach der Hochzeit Seniorenhaus Steinbach. habe ich noch einige Zeit in einer 2. Als Kind wollte ich gerne werden Arztpraxis und einem Röntgeninstitut …? gearbeitet. Ich habe mich schon als Kind sehr Mein Mann war Historiker und Ger- für Medizin interessiert. Ich wollte manist und beim Auswärtigen Amt sehr gerne Ärztin werden. beschäftigt, machte viele Auslands- 3. Was haben Sie tatsächlich beruf- lich gemacht? Ich bin in Berlin geboren und habe auch dort meine Kindheit bis 1943 verbracht. Im Krieg wurden wir Kin- der nach Thüringen geschickt. Ich habe in der DDR Abitur gemacht und wollte dann gerne zur Universität nach Jena gehen und dort Medizin studieren. Leider ist meine Bewer- Herr Gebel und Frau Witte bung abgelehnt worden. Als Grund wurde angegeben, dass mein Vater reisen, und schließlich zogen wir mit kein Bauer oder Arbeiter sei. Er ar- der Familie erst nach Kairo und spä- beitete als Außenhandelskaufmann, ter nach Genf. unter anderem in China. 4. Welche Eigenschaften mögen Sie Also habe ich mir viel Wissen selbst an sich gerne? angeeignet und schließlich als medi- ./. zinisch-technische Assistentin in un- 5. Was gefällt Ihnen an sich nicht? serer Hausarztpraxis gearbeitet, vor allem im Labor und beim Röntgen. ./. Seite 19
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 6. Haben Sie ein Lebensmotto? Mann, Kind und Dackel Justus in Kairo. Mein Mann begann dort seine Bleib´ gesund und werde nicht so alt. Tätigkeit als stellvertretender Bot- 7. Welche Hobbys haben Sie? schafter und ist mit der Familie dort- Ich bin sehr gerne in meinem Zim- hin umgezogen. Das fremde Land, mer und lese oder höre klassische die Hitze, der wunderbare Empfang Musik. Außerdem treffe ich mich durch die sehr freundlichen und auch gerne mit anderen hilfsbereiten Menschen und der Ein- Bewohner*innen und unterhalte zug in ein sehr schönes Haus, daran mich. erinnere ich mich gerne zurück. Früher sind wir gerne in die Oper, in 11. Gibt es eine Persönlichkeit aktu- Konzerte und in Museen gegangen. ell oder in der Geschichte, die Sie gerne kennengelernt hätten ? Ich habe gerne gestickt und ge- strickt, das geht heute leider nicht Ich würde gerne den Dirigenten Kent mehr. Nagano, den ich bereits einmal ge- troffen habe, noch einmal treffen. Wir hatten eine sehr große Terrasse Mein Mann war einer von drei Grün- mit vielen Blumen, die mochte ich dungsmitgliedern der „Bürger für auch sehr. Blumen und Natur sind Beethoven“ und am Beethovenfest mir sehr wichtig. Ich genieße mo- beteiligt. In diesem Zusammenhang mentan den schönen Ausblick mit habe ich Herrn Nagano kennenge- dem großen Baum vor meinem lernt, da wir die teilnehmenden Musi- Fenster, den gelben Blättern und ker bzw. Dirigenten immer zu uns dem Rhein. Bei Sonnenschein leuch- eingeladen haben. Ich finde es toll, tet alles sehr schön. wie er die Jugend zum Musizieren 8. Worüber können Sie lachen? bringt und was er alles beruflich er- Ich lache sehr gerne. Am liebsten in reicht hat. Er ist eine beeindruckende Gesellschaft von anderen. Persönlichkeit. 9. Was können Sie nicht leiden? 12. Welches ist Ihr Lieblingstier? Ich kann Stress nicht leiden. Der Dackel ist mein Lieblingstier. Wir hatten alle, ob Rauhaar-, Kurzhaar- 10. Was war Ihr schönster Urlaub / oder Langhaardackel. Einmal Dackel das schönste Ereignis bisher in Ih- - immer Dackel. rem Leben? 13. Warum haben Sie sich für das Es gab viele Ereignisse, an die ich DRK-Seniorenhaus Steinbach ent- mich gerne zurück erinnere. Ein tol- schieden? les Erlebnis war die Ankunft mit Seite 20
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Ich kannte das alte Haus Steinbach Es war schon sehr arg, dass nie- schon, da meine Mutter dort gelebt mand zu Besuch kommen durfte. hat. Sie hat auch ehrenamtlich an Aber das Gute war, dass wir schönes der Rezeption gearbeitet. Ich habe Wetter hatten und uns im Garten und auch im ehrenamtlichen Besuchs- auf der Terrasse aufhalten konnten. dienst gearbeitet. Hier konnte man sich mit anderen unterhalten und austauschen. Nach dem Tod meines Mannes 2019 war unsere Wohnung für mich zu Mit der Familie und Freunden habe groß und ich konnte dort nicht blei- ich viel telefoniert, das ging ganz gut. ben. Mein Sohn wohnt in Berlin, also Aber ein persönlicher Besuch ist na- bin ich das DRK-Seniorenhaus türlich immer schöner. Steinbach umgezogen. 14. Sind Ihre Erwartungen erfüllt worden? Ja, meine Erwartungen sind erfüllt worden. Ich fühle mich wohl, wir ha- ben eine gute Gemeinschaft. Alle helfen sich gegenseitig. Es gibt viele Angebote, die man bei Interesse warnehmen kann, wie Singen, Ma- len, Zeitungsrunde, Gymnastik etc. Ich besuche auch gerne einige bett- lägerige Bewohner*innen in ihren Zimmern, um mich mit ihnen zu un- terhalten, quasi ein inoffizieller “Be- suchsdienst”. 15. Haben Sie besondere Wünsche an das Haus ? Ich wünsche mir, dass keiner an Co- rona erkrankt und alle gesund blei- ben. Aus aktuellem Anlass: Wie haben Sie den Sommer in der Corona-Zeit ver- Feigenbaum bracht, wie ist es Ihnen mit dem Be- suchsverbot ergangen? Seite 21
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Hochbeet Schon seit 2005 gab es am Quell- alte Hochbeet und auch die beiden stein Hochbeete, damals noch durch Pflanztische wurden aufgelöst. ehrenamtliche Helfer zusammenge- Das Beet bietet Möglichkeiten zum baut, dann immer mal wieder geflickt Gärtnern, im Augenblick allerdings und schließlich innerhalb eines „So- eher zum Unkraut Jäten. Der Laven- cial Day“ der DHL neu gebaut. Aber del hat sich ausgebreitet, und auch auch das ist schon ein paar Jahre die Katzenminze und der Eukalyptus her. fühlen sich wohl. Nun gab es nichts mehr zu retten! Im nächsten Frühjahr können sicher Im Sommer wurde dann ein ganz noch ein paar Kräuter dazu kommen. neues Hochbeet angeschafft. Das SteinbachBote Hauszeitung für das DRK-Seniorenhaus Lektorat: Steinbach. Erscheint vier Mal jährlich. Hans Peter Forsbach Abgabe kostenlos an Bewohner des DRK-Seniorenhauses Steinbach und de- An dieser Ausgabe wirkten mit: ren Angehörige (solange Vorrat reicht). Barbara Dreifert Redaktion: Astrid Asbach Fotos: Irina Suchan DRK-Seniorenhaus Steinbach Matthias Walbröl (soweit nicht anders gekennzeichnet) Satz und Layout: Unsere Webseite: Dieter Gontrum DRK-Seniorenhaus-Steinbach.de Seite 22
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Interview mit Heimgeschäftsführer Matthias Walbröl Der SteinbachBote sprach am immer sehr gut begleitet. Wir müs- 21.10.2020 mit Heimgeschäftsführer sen aber weiterhin achtsam bleiben, Matthias Walbröl zur aktuellen Situa- und die AHA-Regeln (Abstand - Hy- tion. gienemaßnahmen - Alltagsmaske) kennen mittlerweile alle. SteinbachBote: Sieben Monate Co- rona, wie schätzen Sie die Situation SteinbachBote: Es ist schön, dass ein: die Bewohner wieder Besuch be- kommen können. Im Moment sind es Walbröl: Corona hat uns allen viel vier Besucher am Tag. Somit zwei- mal zwei Besucher. Ist davon auszuge- hen, dass dies so bleibt? Was müssen die Besucher beach- ten? Walbröl: Diese Rege- lung sieht die aktuelle Coronaschutzverord- nung so vor. Sobald sich Änderungen er- geben, werden wir sie - wie gewohnt - direkt mitteilen. Für den Be- Testung der Mitarbeiter such ist der Mund- schutz vorgeschrie- abverlangt. Ich kann mich nur bei ben. Außerdem müssen der Frage- unseren Bewohnerinnen und Be- bogen zum allgemeinen Befinden wohnern sowie den Angehörigen be- ausgefüllt und Temperatur gemessen danken, dass sie uns auf diesem werden. Die AHA-Regeln gelten Weg vertrauensvoll gefolgt sind. Die selbstverständlich bei uns auch. Da Gefahr nimmt jetzt wieder mehr zu, appellieren wir an unsere Besucher, und wir versuchen, mit Maßnahmen diese strikt einzuhalten und wahr- dagegen zu steuern. Dabei werden heitsgemäße Angaben zu machen. wir vom Bonner Gesundheitsamt Seite 23
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 SteinbachBote: Wie kann ein Be- jahrzehntelange Tradition. Mit dem wohner Geburtstag feiern? Umzug ins neue Haus haben wir Walbröl: Aktuell kann das außer im diese nach und nach auch für Ange- Zimmer noch im Wintergarten oder hörige geöffnet. Sie ist der Höhe- im kleinen Veranstaltungsraum statt- punkt der gemeinsamen Feste und finden. Aber auch in dem Fall gelten Feiern in unserem Haus. Von daher die vorher genannten Beschränkun- schmerzt es besonders, dass wir gen. auch hier umdenken müssen. Aktuell planen wir an Heiligabend drei SteinbachBote: Müssen sich die gleichzeitige Feiern in den Wohnbe- Therapeuten anmelden? Gibt es hier reichen, die ohne Beteiligung von besondere Uhrzeiten? Angehörigen stattfinden müssen. Walbröl: Nein, eine Anmeldung ist Aber auch hier gilt der Vorbehalt, nicht (mehr) notwendig. Dass wissen dass sich immer Änderungen erge- die Therapeuten auch. Die Uhrzeiten ben können. richten sich nach den Besuchszeiten. Denn nur in diesem Zeitraum können wir den ordnungsgemäßen Zugang ermöglichen. Aber auch darauf ha- ben sich alle gut eingestellt. SteinbachBote: Das sehr beliebte Rheincafé ist nun seit März für die Besucher nicht geöffnet. Gehen Sie davon aus, dass dies wieder geöffnet werden kann? Walbröl: Das wollen wir doch sehr hoffen. Das Rheincafé ist für unsere Bewohner, aber auch für unsere ex- ternen Gäste sehr wichtig. Einen Zeitpunkt zu nennen, wann wir es wieder richtig nutzen können, wäre unseriös. Auch hier ist leider Geduld gefragt. SteinbachBote: Können Sie schon absehen, ob es eine Weihnachtsfeier geben wird? Corona-Hinweis vor dem Eingang Walbröl: Die gemeinsame Weih- nachtsfeier im Haus Steinbach hat Seite 24
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Lockdown in Europa - ein Erfahrungsbericht von Frau Trolic´-Rohde Wie das gesundheitspolitische Welt- rung arbeitete bis auf weiteres im geschehen das eigene Leben durch- Home-Office. einander bringen kann, erlebte in Auch in Bosnien war das Corona-Vi- diesem Jahr Frau Maja Trolic´-Roh- rus sehr aktiv. Dies bedeutete für de, unsere stellvertretende Küchen- Frau Trolic´-Rohde, dass sie sich di- chefin. rekt nach der Ankunft erst einmal 14 Sie hatte im Frühjahr vom 17.3. bis Tage in Selbstisolation begeben 26.3.2020 Urlaub eingereicht, um ih- musste. Einen Tag nach ihrer An- ren Eltern in ihrem Geburtsland Bos- kunft wurde der Flughafen Sarajevo nien in einer gesundheitlichen Notla- geschlossen, die Rückreise mit dem ge beizustehen. Da sich die Lage bereits gebuchten und bezahlten noch einmal verschlechterte, bat die Flugticket war plötzlich gefährdet. Familie sie, doch noch etwas früher Schließlich wurde auch noch eine zu kommen, und so flog Frau Trolic´- Ausgangssperre verhängt, und alle Rohde am 10.3.2020 vom Flughafen Personen unter 18 und über 65 Jah- Köln-Bonn nach Sarajevo in Bosni- ren durften sich nicht mehr in der Öf- en, um ihren Urlaub in der Wohnung fentlichkeit aufhalten. Eine bereits der Eltern in Mostar zu verbringen. engagierte Pflegerin für die Eltern konnte ihren Dienst nicht antreten, Das Corona-Virus war in dieser Zeit da diese wegen ihres Alters in die schon auf dem Vormarsch. Plötzlich Gruppe der schutzbedürftigen Per- ging alles ganz schnell. Ab dem sonen fiel. 15.3.2020 gab es einen Besuchs- stopp in Seniorenheimen, ab dem Frau Trolic´-Rohde konnte die ge- 16.3.2020 wurden in NRW die Schu- plante Rückreise am 26.3.2020 nicht len geschlossen, und in Deutschland antreten, der Flughafen in Sarajevo traten Einreisebeschränkungen zu war geschlossen, ebenso wie die einigen Nachbarländern, unter ande- deutsche Grenze und die deutschen rem Frankreich, Schweiz und Öster- Flughäfen. Nun versuchte sie mit reich, in Kraft. Ab dem 23.3.2020 Unterstützung ihres Bruders und gab es in Deutschland den soge- dessen Familie einerseits, ihren El- nannten Lockdown, das heißt, alle tern zu helfen und deren Pflege zu Geschäfte bis auf Lebensmittelge- organisieren und andererseits einen schäfte und Apotheken wurden ge- Weg zurück nach Bonn zu finden. schlossen, der Großteil der Bevölke- Seite 25
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Sie kontaktierte ihre Vorgesetzten tig erfolgreich, nur um dann 60 Minu- Herr Biedermann und Herr Gebel, ten später annulliert zu werden. Der um Fehlzeiten durch Urlaubstage 360-€-Flugpreis wurde leider bis auszugleichen. Arbeitsvertrag und heute auch nach vielen Mails und ei- Bescheinigungen über ihre Tätigkeit ner Nachfrage bei einer Rechtsbera- im DRK-Seniorenhaus Steinbach tung nicht erstattet mit der Begrün- wurden per Mail zur Verfügung ge- dung, das Ticket sei außerhalb der stellt. Sie schrieb die deutsche Bot- EU gekauft worden. schaft in Sarajevo an, um sich nach Ende Mai gab es die Info des Flug- möglichen Rückholaktionen zu er- hafens Sarajevo, dass Anfang Juni kundigen, leider erfolglos. wieder geöffnet werden sollte. Wie- Es fuhren keine Fernbusse, keine der kaufte sie online bei Eurowings Bahnen, die Flughäfen waren ge- ein Flugticket. Das Geld wurde ab- schlossen. Selbst wenn es eine Mög- gebucht. Da die Situation aber immer lichkeit gegeben hätte, über die Adria noch sehr verwirrend war und der per Schiff Richtung Italien zu gelan- Flug auf der Fluginformationsseite gen, wäre sie auch hier in einem des Flughafens nicht zu finden war, Land mit einem Lockdown gestran- fragte sie telefonisch beim Flughafen det. Der Weg mit einem Auto stand nach. Hier konnte man keine sichere auch nicht zur Verfügung. Nach Zusage machen, ob denn der Flug Deutschland hätte man durch Kroati- nun starten würde oder nicht. Nach en, Slowenien und Österreich fahren dieser Aussage wollte sich Frau Tro- müssen, jedes Land mit eigenen Co- lic´-Rohde sicherheitshalber doch rona-Regeln und in der Regel mit noch um einen Alternativplan küm- geschlossenen Grenzen. Dazu kam mern. Wir recht sie mit dieser Vorge- die bosnische Regel, dass man sich hensweise hatte, bestätigte sich nicht mit Personen aus „fremden“ dann auch, der Flug fand nicht statt. Haushalten in einem Auto bewegen Immerhin gab es eine Erstattung der durfte. Außerdem durfte in den Mo- Fluglinie in Form eines Gutscheins. naten März und April 2020 der Schließlich wurden ebenfalls zu Wohnort in Bosnien nicht verlassen Ende Mai 2020 die Grenzen wieder werden. Die Situation war vertrackt. geöffnet und die Ausgangssperre Am 18.5.2020 schließlich wurde die aufgehoben. Nun wurde Frau Trolic´- Corona-Lage besser, und Frau Tro- Rohde sehr kreativ: Da ein Flug vom lic´-Rohde kaufte online ein Flugti- Flughafen Sarajevo nicht möglich cket von Sarajevo über München war, buchte sie ein Flugticket vom nach Köln. Die Buchung war kurzzei- Flughafen Zagreb im Nachbarland Seite 26
2/2020 DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote Kroatien zum Flughafen Köln-Bonn. land gestattet wurden, sondern nur Dazu bestellte sie ein Taxi für 250 €, diejenigen reisen durften, die einen das sie von Mostar in Bosnien nach wichtigen Grund angeben konnten. Zagreb in Kroatien - mit dem Auto In Deutschland angekommen, begab 537 Kilometer - bringen sollte. sich Frau Trolic´-Rohde erneut 14 Dieser Plan funktionierte, am Tage in Selbstisolation. Auch dies 31.5.2020 gelangte sie mit dem Taxi hatte sie schon von Bosnien aus mit nach Zagreb, am 1.6.2020 startete dem Gesundheitsamt in Bonn per planmäßig das Flugzeug nach Köln- Mail geklärt. Bonn. Vor dem Start des Fluges be- Endlich dann, nach drei langen Mo- währte sich sogar noch die Zusen- naten, konnte sie ihre Tätigkeit im dung von Arbeitsvertrag und Be- DRK-Seniorenhaus Steinbach wie- scheinigung über ihre Tätigkeit, da der aufnehmen. keine Urlaubsreisen nach Deutsch- Quelle: Google Maps Seite 27
SteinbachBote DRK-Seniorenhaus Steinbach 2/2020 Corona - eine Chronologie 13.3.2020: Fast aus heiterem Him- 4.5.2020: Das Robert-Koch-Institut mel wurde ein Besuchsstopp für Al- empfiehlt die tägliche Überwachung ten- und Pflegeheime verfügt. Es der Symptome bei Mitarbeitern. wurde ein Betretungsverbot erlas- 6.5.2020: Minister Laumann kündigt sen, von dem nur Mitarbeiter und neue Besuchsregelungen an. dringende Arztkontakte ausgenom- men waren. 10.5.2020: Der 1. Besuchstag nach fast zwei Monaten. Besuche sind 20.3.2020: Lockerung des Besuchs- nach Anmeldung möglichen und fin- verbotes: jeweils pro Bewohner ein den unter Quarantänebedingungen Besucher für eine Stunde am Tag. im Wintergarten statt. 27.3.2020: Ein Mitarbeiter wird posi- 13.5.2020: Fußpflege kann unter tiv getestet: Identifizierung der Kon- strengen Bedingungen wieder statt- taktpersonen, Quarantäne für eine finden. Wohngruppe im Dachgeschoss bis 4.4.2020. Die Bewohner werden ne- 18.5.2020: Ergotherapie und Kran- gativ getestet. kengymnastik können unter strengen Bedingungen wieder stattfinden. 2.4.2020: Alle Mitarbeiter werden ge- testet. 4.6.2020: Friseur kann unter stren- gen Bedingungen wieder stattfinden. 3.4.2020: Ein positiv getesteter Mit- arbeiter (ohne Symptome) wird er- 17.6.2020: Die Corona-Allgemeinver- kannt. Identifizierung der Kontakt- fügung Pflege erlaubt u.a. Spazier- personen und Quarantäne für den gänge. Mitarbeiter und drei Bewohner. 1.7.2020: Die Corona-Allgemeinver- 6.4.2020: Die Corona-Schutzverord- fügung Pflege erlaubt wieder Zim- nung regelt u.a. den Umgang mit in- merbesuche und längere Ausgänge. fizierten Menschen und die tägliche 15.7.2020: Isolationsbedingungen für Überwachung der Symptome bei den neue Bewohner und Rückkehrer aus Bewohnern. dem Krankenhaus lockern sich. „Nur“ 29.4.2020: Die Corona-Allgemeinver- noch 7 Tage Isolation und zweimali- fügung Pflege regelt u.a. den Um- ge Testungen. gang mit Neuaufnahmen, vorge- schriebenen Testungen bei Sympto- matik und nach Krankenhausaufent- halt. Seite 28
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