Bote Steinbach - Seniorenhaus ...

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Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
Steinbach
Deutsches Rotes Kreuz
                                                         Bote
          Hauszeitung für das DRK-Seniorenhaus Steinbach
                               Ausgabe 2/2020

                        Mit dem Alphorn gegen Corona
                                      Seite 1
                            (Zum Bericht auf Seite 10)
Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
SteinbachBote                   DRK-Seniorenhaus Steinbach                            2/2020

Liebe Leserinnen und Leser,                        rekturen kümmerte, aber auch immer wie-
                                                   der Artikel beisteuerte.
als das Redaktionsteam Anfang des Jahres
feststellt, dass in diesem Jahr die 75. Aus-       Nicht nur bezogen auf den SteinbachBoten
gabe des SteinbachBoten anstehen würde,            hat Corona einiges durcheinander ge-
konnten wir es selbst kaum glauben! 2001           bracht. So wird die 75. Ausgabe keinen wei-
fassten wir den Entschluss, eine eigene            teren Rückblick auf die letzten 19 Jahre lie-
Heimzeitung zu erstellen.                          fern, sondern sich mit den letzten Monaten
                                                   und den damit verbundenen kleineren und
Im Jahr 2000 wurde das ehemalige „Alten-
                                                   größeren Geschichten befassen.
heim Haus Steinbach“ abgerissen, und wir
zogen mit Sack und Pack nach Bad Go-               Dass sich das Leben in einer Pflegeeinrich-
desberg in die Wichterichstraße, sozusagen         tung unter Corona deutlich von unserem
hinter die Godesburg.                              gewohnten Umgang miteinander unter-
                                                   scheidet, mussten wir alle erfahren. Erleben
Dort hatte uns die AWO ihr kurz zuvor ge-
                                                   konnten wir aber auch, wie das Miteinander
räumtes altes Heim zur Verfügung gestellt,
                                                   und die Einsicht in verordnete Maßnahmen
um die Übergangszeit bis zum Neueinzug
                                                   gewachsen sind. Wir bleiben zuversichtlich.
zu überbrücken. Wir waren sehr froh, in
überschaubarer Nähe zu unserem Standort
in Mehlem ein Gebäude nutzen zu können,
das für alle unsere damaligen Bewohnerin-
nen und Bewohner ausreichend Platz bot.
In dieser Zeit entstand dann die Idee, eine
eigene Heimzeitung zu erstellen. Mit einiger
Vorlaufzeit konnten wir dann unseren Le-
sern im September 2001 die erste Ausgabe
präsentieren. Seither haben wir es fast
ausnahmslos geschafft, unseren Leserin-
nen und Lesern quartalsmäßig eine Neu-
auflage anzubieten.
Im damaligen Editorial unserer ersten Aus-
gabe versprachen wir, mit unserer neuen
Hauszeitung über „Wissenswertes rund
ums Haus Steinbach“ zu berichten. Diesem
Grundsatz sind wir über all’ die Jahre treu
geblieben, und es gelang uns, den Leserin-
nen und Lesern interessante, spannende,
informative und lustige Geschichten anzu-
tragen. Unterstützt wurden wir durch ein
Team Ehrenamtlicher, das sich vor allem
                                                         Titelseite der 1. Ausgabe des
um das Layout und die notwendigen Kor-
                                                       SteinbachBoten, der damals noch
                                                           Der-Steinbach-Kurier hieß.

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2/2020             DRK-Seniorenhaus Steinbach                 SteinbachBote

                      Geburtstagsjubilare
Gleich zwei Jubilare mit 100 und so-
gar 102 Jahren bescherte uns das
Jahr 2020.
Am 18. 4. durfte Frau Proske den
100. Geburtstag feiern. Wie viele
Menschen, die in diesem Jahr und
besonders in den Anfangswochen
von Corona einen runden Geburtstag
feiern konnten, fiel die große Party
aus. Mitte April waren zudem die Be-
suchsbedingungen noch sehr stark                             Anna Klein
reglementiert, so dass lediglich eine
kleine Runde mit Sohn und Schwie-           ständlich gab es auch einen Blu-
                                            menstrauß von Heimgeschäftsführer
                                            Matthias Walbröl.
                                            Anna Klein zog 2002 mit der Eröff-
                                            nung der neuen Einrichtung bei uns
                                            ein und hatte sich schon im Rohbau
                                            ihr neues Zuhause ausgesucht. Wir
                                            kennen sie als ehemaliges Mitglied
                                            des Bewohnerbeirates und sogar als
                                            Beiratsvorsitzende, aber vor allem
                                            kennen wir sie als fleißige und krea-
                                            tive Malerin aus dem Mal- und Bas-
                                            telkreis von Frau Werner. Hier hat sie
                                            in unzähligen Bildern über viele Jah-
                                            re hinweg gezeigt, welches Maltalent
                                            in ihr steckt. Auch dieser Geburtstag
                                            war durch Corona mit geprägt. Den-
                                            noch konnte sie einen abwechs-
           Hildegard Proske                 lungsreichen Tag bei ihrer Tochter
                                            verbringen.
gertochter auf der Terrasse möglich
                                            Der SteinbachBote gratuliert ganz
war. Wenigstens das Frühlingswetter
                                            herzlich und wünscht alles Gute!
spielte an diesem Tag mit. Selbstver-

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                          Betriebsjubiläen
Auch in diesem Jahr findet wieder               auch dem Ambiente der Einrichtung
eine ganze Reihe von Betriebsjubilä-            sowie der Hausreinigung gilt ihr
en statt. Das Jubiläum von Frau Gür-            wachsames Auge, und sie ist immer
ke fällt dabei besonders auf. Am 1. 8.          schnell zur Stelle, wenn irgendwo
2020 gehörte sie dem Haus Stein-                Not an der Frau ist. Nicht zuletzt ihr
bach 40 Jahre an. Fast unnötig zu               großes Engagement bei der Dekora-
erwähnen, dass sie damit die dienst-            tion und Durchführung von Festen
älteste Mitarbeiterin des Hauses ist.           und Feiern findet immer wieder be-
                                                sonderes Lob und Anerkennung.
                                                Das Betriebsjubiläum von Frau Wal-
                                                traud Zöller fiel ausgerechnet in die
                                                Hoch-Corona-Zeit und konnte nicht
                                                so gefeiert werden, wie es dem An-
                                                lass gebührt hätte. Diesem 25-jähri-
                                                gen Betriebsjubiläum gebührt eben-
                                                falls besondere Beachtung. Zuletzt
                                                meistens im Nachtdienst eingesetzt,
 Herr Walbröl gratuliert Frau Gürke             sorgt sie als examinierte Altenpflege-
                                                rin mit für gute Pflege und Betreuung.
Mit dem Beginn ihrer Ausbildung zur             Auch sie kennt noch das alte Haus
Hauswirtschafterin begann ihr Wer-              Steinbach und weiß um die veränder-
degang im damaligen Altenheim                   ten Arbeitsbedingungen und dass
Haus Steinbach.                                 früher beispielsweise Zeit blieb, mit
Kein Wunder, dass sich die Arbeits-             Bewohnern im Park spazieren zu ge-
bedingungen in dieser Zeit grundle-             hen.
gend geändert haben. Nicht nur die              Nicht zuletzt traf es in diesem Jahr
komplett neue Einrichtung, sondern              auch Heimgeschäftsführer Matthias
auch die Arbeit an sich war großen              Walbröl, der 30 Jahre Betriebszuge-
Veränderungen unterworfen.                      hörigkeit begehen konnte. 1990 als
Im neuen Haus liegt ihr Hauptein-               Pflege-und Sozialdienstleiter gestar-
satzgebiet in der Wäscherei, die sie            tet, übernahm er offiziell am 1.1.1994
perfekt zu managen versteht. Folge-             die Einrichtungsleitung. Die Feier
richtig erzielt dieser Arbeitsbereich           fand in kleinem Kreis und ebenfalls
bei den Kundenbefragungen stets                 unter Corona-Bedingungen statt.
höchste Zufriedenheitswerte. Aber

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2/2020                        DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote

                                             Allen oben genannten Jubilaren, aber
                                             auch den neun anderen Jubilaren
                                             (Fünf Mitarbeiter mit zehn Jahren,
                                             drei mit 15 Jahren sowie ein Mitarbei-
                                             ter mit 20 Jahren) gilt der Glück-
                                             wunsch des SteinbachBoten und si-
                                             cherlich auch der unserer Leserinnen
                                             und Leser!

               Herr Walbröl

          Eisenbahnwelt im Haus Steinbach
Bewohner und Mitarbeiter fragen             Dann drehte sie sich zu ihm um und
sich, wozu das neue Metallgeländer          fragte, ob er Modelleisenbahnen
auf der Terrasse vor dem Speisesaal         mochte. Die Antwort war für den
da ist. Wird es bald eine Sonnenter-        Mann aus Nordirland nicht einfach.
rasse für die Bewohner geben oder           Aus zwei Gründen: Das Sammeln
gibt es eine Blumenausstellung? Das         von Modelleisenbahnen ist in Nordir-
Rätsel löste sich langsam, als plötz-       land nicht beliebt, und er befürchtete,
lich viele Eisenbahnschienen für eine       dass er die Frau, in die er sich zu
Modelleisenbahn auf dem Dach zu             verlieben begann, schnell abweisen
sehen waren.                                würde, wenn er gestand, ein leiden-
                                            schaftlicher Modellbahn-Enthusiast
In naher Zukunft können Bewohner,
                                            zu sein.
Besucher und Mitarbeiter Eisenbahn-
romantik im Haus Steinbach erleben.         Also antwortete er mit einem zö-
Das verdanken sie David McBrien,            gernden "Na ja, es geht“, und fragte:
der von Nordirland nach Deutschland         "Gefällt es dir?". Anja antwortete:
gezogen ist und in vielen Umzugs-           „Ja. Ich mag auch die kleinen Ge-
kartons eine Eisenbahnanlage für            bäude.“ Herr McBrien war völlig
den Garten mitgebracht hat.                 überrascht, dass sich eine Frau für
                                            solche Dinge interessiert. Zuerst
Alles begann Weihnachten 1986, als
                                            kaufte er sehr kleine Eisenbahnob-
er seine Brieffreundin Anja in Bonn-
                                            jekte und Gebäude, die er nur in
Muffendorf besuchte. Eines Abends
                                            Deutschland bekommen konnte und
brachte sie ihn zu dem ehemaligen
                                            die nicht viel Platz beanspruchten.
Spielwarengeschäft Puppenkönig in
                                            Wie versprochen, baute Anja die
Bonn, wo sie ihm eine spektakuläre
                                            Gebäude.Nachdem er 1989 Anja in
Modelleisenbahn im Fenster zeigte.

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SteinbachBote               DRK-Seniorenhaus Steinbach                    2/2020

Bad Godesberg geheiratet hatte,            auszuleihen. „Ich möchte meine
entdeckte er das deutsche wetter-          Freude an dieser Eisenbahn mit
feste Modell-                              anderen teilen“, sagt er. "Für mich
eisenbahnsystem für Gärten, das            ist es immer entspannend, die Züge
größer ist als die üblichen Modellei-      auf ihrer Reise zu beobachten.“
senbahnen. Er kaufte ein Starterpa-
                                           Bei einem Besuch bei seiner
ket bei Puppenkönig und nahm es
                                           Schwiegermutter, Frau Grotefend,
mit nach Nordirland.
                                           im Haus Steinbach entdeckte Herr
Übrigens ist seine Frau die Tochter        McBrien die Dachterrasse, die ge-
einer Bewohnerin im Haus Stein-            nügend Platz für die Eisenbahn bie-
bach, Frau Grotefend, die auch ge-         tet. Er fragte Herrn Walbröl, was er
holfen hat, die Sammlung aufzu-            von der Idee halte, dort den Modell-
bauen. 1993 kaufte das Paar ein            gartenzug aufzubauen. Herr
Haus mit einem großen Garten in            Walbröl zögerte nicht lange.
Nordirland. Der Garten bot genü-
                                           Die Vorbereitungen laufen seit die-
                                                        sem Sommer auf
                                                        Hochtouren. Dank ei-
                                                        ner Spende wurde zu-
                                                        nächst das Geländer
                                                        um die Terrasse ge-
                                                        baut, um die Sicherheit
                                                        der Bewohner zu ge-
                                                        währleisten. Jetzt plant
                                                        Herr McBrien Stück für
                                                        Stück das Schienen-
                                                        system - eine zeitauf-
         David McBrien und Siegfried Steinhauer          wändige Aufgabe. Der
                                                         Lokschuppen, der
gend Platz, um nach und nach eine
                                           Stellwerkkasten, die Brücken, Tun-
riesige Eisenbahnanlage aufzubau-
                                           nel und die hübschen historischen
en.
                                           Bahnhöfe sind immer noch in Um-
Jetzt, nach dreißig Jahren, zieht          zugskartons verpackt. Ebenso die
das Paar in eine Wohnung in                Emily Dampflokomotive und die vie-
Deutschland. Und es stellte sich die       len Eisenbahnwaggons. Es wird ei-
Frage, wo die Gartenmodellbahn             nige Zeit dauern, bis die Modellgar-
künftig fahren soll? Herr McBrien          tenbahn im Haus Steinbach ihre
will sie unter keinen Umständen            Runde macht. Wir freuen uns dar-
verkaufen. Aber er kann sich gut           auf!
vorstellen, sie für ein paar Jahre
                                      Seite 6
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2/2020             DRK-Seniorenhaus Steinbach                SteinbachBote

                          Wir forsten auf
Bei der regelmäßigen Kontrolle unse-       Die Fäll-Aktion fand noch vor der
res Baumbestandes durch eine               Schutzzeit im Februar statt, und be-
Fachfirma mussten wir feststellen,         reits im Mai konnten wir die Neu-
dass einige Bäume Beschädigungen           pflanzungen vornehmen. Wir ent-
aufwiesen, die ein Risiko für die          schieden uns diesmal für einen Spitz-
                                           ahorn, eine Vogelkirsche und eine
                                           Elsbeere. Die Elsbeere ist mittlerwei-
                                           le eine sehr seltene Baumart und

             Elsbeere

Standsicherheit der Bäume darstell-
ten. Es handelt sich allesamt um
Bäume, die sich über viele Jahre am
Hang zur Rheinpromenade ausge-                       Vogelkirsche
breitet haben. Es ist immer bedauer-
lich, wenn Bäume entfernt werden           wurde 2011 „Baum des Jahres“. Sie
müssen, aber auch in diesem Fall           soll sehr schön wachsen, das Holz ist
war die Aktion nicht zu vermeiden.         besonders edel und die Früchte ha-
Der in so einem Fall notwendige An-        ben eine heilende Wirkung bei
trag beim Bonner Grünflächenamt            Krankheiten im Magen-Darm-Be-
bestätigte dann auch, dass die Bäu-        reich. Dass er auch als sehr bienen-
me ein Sicherheitsrisiko darstellen.       freundlich gilt, hat uns letztlich über-

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Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
SteinbachBote                DRK-Seniorenhaus Steinbach                       2/2020

                                               zeugt. Ach ja, der Baum soll bis zu
                                               300 Jahre alt werden. Wenn das kei-
                                               ne Investition in die Zukunft ist! Wir
                                               wünschen allen Neuankömmlingen
                                               gutes Gedeihen.

             Spitzahorn

                     Qi Gong in Eigenregie
„Wer rastet, der rostet!“ Davon ist        klärte sich einverstanden und holte
Bewohnerin Frau Luther überzeugt           ihre Mappe hervor, in der sie seit
und wollte wegen Corona nicht län-         über 16 Jahren viele Übungen ge-
ger auf Qi Gong verzichten. Sie ver-       sammelt hat. Einmal im Jahr besuch-
misste die sanften und gleichmäßi-         te sie sogar für ein Wochenende ein
gen Übungen im Donnerstagskursus           Kloster, um Qi Gong zu üben. „Für
bei der Heilpraktikerin und Qi Gong-       mich ist es eine ganz neue Aufgabe,
Lehrerin Brigitte Schulte. „Die Bewe-      mein Wissen weiterzugeben“, sagt
gungen helfen so gut zu entspannen“,       Frau Graf.
sagt Frau Luther.
                                           Seit April treffen sich die Damen je-
Sie wusste, dass Frau Graf auf ihrer       den Morgen von halb zehn bis zehn
Etage langjährige Erfahrungen mit          Uhr und tun Gutes für ihren Körper
der Übungsmethode aus China be-            und Geist. Frau Span aus dem
sitzt und fragte sie, ob sie nicht Lust    Dachgeschoss ist noch dazuge-
hätte, zwei bis drei Bewohnerinnen         kommen. Es beginnt mit Übungen
im Qi Gong anzuleiten. Frau Graf er-       zum Aufwärmen. Alle Übungen fin-

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Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
2/2020              DRK-Seniorenhaus Steinbach                 SteinbachBote

den im Sitzen statt. Die Damen klop-         wegen sich rund und weich wie
fen zunächst ihren Körper mit den            durch Wolken.
Händen von oben bis unten ab. So
                                             „Bei den Qi-Gong-Übungen konzen-
werden die Muskeln gelockert, Blo-
                                             triert man sein Denken auf den jewei-
ckaden gelöst, und ein leichtes Krib-
                                             ligen Ablauf und nimmt durch tiefes
beln stellt sich ein.
                                             Atmen eine Menge frische Luft auf“,
Es folgt die Übung „Die Brust öffnen“.       erklärt Frau Graf. „Das entspannt und
Die Arme werden bis zur Brust geho-          regt den Stoffwechsel an.“ Es folgen
ben. „Einatmen“, weist Frau Graf mit         Übungen mit so schönen Titeln wie
sanfter Stimme an, „und jetzt auf            „Den Affen abwehren“, „Wasser
Brusthöhe die Handflächen parallel           schieben“, „Vor dem Meer
zueinander drehen und dann lang-             verneigen“, „Den Ball prellen“ und
sam die Arme so weit wie möglich             „Den Mond anblicken“. Schnell ist die

                              Die Morgenrunde

nach beiden Seiten hin öffnen, sin-          halbstündige Bewegungsstunde vor-
ken lassen und ausatmen.“ Frau Lu-           bei, und die drei Bewohnerinnen
ther schwärmt: „Das ist eine schöne          starten entspannt und voller Energie
Bewegung, die ich ganz lange ma-             in den Tag.
chen könnte.“ Die nächste Übung
heißt „Wolkenhände“. Die Arme be-

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Bote Steinbach - Seniorenhaus ...
SteinbachBote             DRK-Seniorenhaus Steinbach                 2/2020

         Der Konzertsaal auf der Terrasse
Wegen Corona fanden seit März im
Haus Steinbach keine musikalischen
Veranstaltungen mehr statt. Aber im
Sommer konnte das Haus seine
große Terrasse als Konzertsaal nut-
zen und die Bewohner mit einem
bunten Kulturprogramm erfreuen.

                                                   Ehepaar Grebert

                                        Theater gGmbH mit ihrem Projekt
                                        „Musik in Seniorenheimen“. Von Mai
                                        bis August organisierten sie gemein-
                                        sam Gratiskonzerte in Altenheimen.
                                        Finanziert wurde die Aktion mit
                                        Spenden. Die Aktion brachte Ab-
           Ehepaar Grebert              wechslung in die Heime und half den
                                        Künstlern, wieder vor Publikum zu
Möglich machte das die Bürgerstif-      spielen und auch etwas Geld in Zei-
tung Bonn, die Bonner Stiftung Bon-     ten der Corona-Pandemie zu verdie-
ner MusikLeben und die Brotfabrik       nen.
                                        Den Auftakt im Haus Steinbach
                                        machte Sabrina Palm Irish Folk und
                                        Partner. Und obschon der Sommer
                                        schön warm und herrlich sonnig war,
                                        konnten wir den Musikern einen ech-
                                        ten Irischen Sommertag bei muckeli-
                                        gen 16 Grad und Regen bieten.
                                        Was tut man nicht alles, um die Mu-
                                        siker bei Laune zu halten. Aber die
                                        Stimmung war gut, und es wurde viel
                                        geklatscht. Den Bewohnern machte
            Autokonzert
                                        dieses Konzert viel Spaß.

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                                             Geschichte von Frau Potifar, die un-
                                             gemein erfahren war in allen Liebes-
                                             sachen, der Gatte aber, au contraire,
                                             der war schon alt und konn't nicht
                                             mehr. Zum Schluss des vergnügli-
                                             chen Nachmittags gab es noch das
                                             Rezept zum Russischen Salat von
                                             Carl Valentin.
                                             Bei all diesen ungewöhnlichen We-
                                             gen,die innerhalb der Pandemie ein-
                                             geschlagen werden, kam hier ein
                                             wunderbares Projekt zustande. Ziel
                                             war es, joblose Bonner Profi-Musike-
                                             rinnen und -Musiker mit den Bonner
                                             Altenheimen zusammenzubringen.
                                             Eines kann man sagen, es hat gut
               Kinder
                                             funktioniert!
Markus Schimpp begeisterte sein
Publikum mit Schlagern der 1920er
und 1930er Jahre. Der Pianist im ro-
ten Samtjackett, mit roter Krawatte
und Einstecktuch, in schwarzen kur-
zen Hosen und spitzen, glänzend po-
lierten Schuhen brachte vor allem die
Bewohnerinnen zum Schmunzeln,
als er singend die Empfehlung gab:
“Nehm'n se 'n Alten, nehm se 'n Al-
ten! So 'nen alten, wohlbestallten, so
`n Beamten mit Pension - sehr be-
gehrt ist die Person.“
Die vorgetragenen Chansons von
Otto Reutter, Kurt Tucholsky und den
Comedian Harmonists waren mal pi-
kant-amüsant, mal salopp und voller
Temperament. Schimpp sang als
mordlüsterner Ehegatte "Ich fahr‘ mit
meiner Klara in die Sahara“ und die
                                                          Klavierkonzert
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SteinbachBote               DRK-Seniorenhaus Steinbach                    2/2020

Ein Dankeschön an Herrn Brink-              Etwas ganz Besonderes wurde an
mann, der als Koordinator innerhalb         einem wunderschönen sonnigen
der Bürgerstiftung Bonn in Koopera-         Nachmittag dargeboten, das Alphorn!
tion mit der Brotfabrik tätig war, sel-
                                            Herr Schönwald spielt schon seit ei-
ber Musiker ist und auch die Arbeit
                                            nigen Jahren Alphorn, und selten hat
                                            er so eine Kulisse zum Üben und
                                            Spielen.
                                            Er erklärte den Zuschauern, dass
                                            das Alphorn ein Naturinstrument ist
                                            und somit auch nur Naturtöne mach-
                                            bar sind. Er spiele üblicherweise die
                                            traditionelle schweizer Alphornweise.
                                            Das hatte schon seine ganz eigene
                                            Romantik mit dem Blick auf den Pe-
                                            tersberg!
                Konzert
mit Senioren gut kennt. So passte
alles gut zusammen..
Aber auch von anderen wurde unser
Konzertsaal genutzt!
Ganz am Anfang der Corona-Phase
kamen die Bönnsche Pänz über den
Festausschuss Bonner Karneval
e.V., geleitet von Joe Tillmann. Die-
ses Konzert konnte auch nur stattfin-
den, da alle drei Kinder aus einer
Familie stammten und so zusammen
singen durften. Denn sicher wissen
auch Sie, dass Chöre seit März nicht                  Ziehharmonika
miteinander singen dürfen.
                                            Klassiker wie Herr Arenz am Klavier,
Auch der eben genannte Herr Georg           natürlich mit Kuchen und Cafe für die
Brinkmann hat ein Mitsingkonzert auf        Bewohner, konnten diesen Konzert-
der Terrasse geboten, wie auch das          saal genauso nutzen, wie die
Ehepaar Grebert. Einige kennen das          Rhubarbs, ein Jass A cappella Chor,
Ehepaar von den Dia- Vorträgen.             der an einem grauen Oktobertag
Diesmal kam es mit der Trompete.            auftrat.

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2/2020               DRK-Seniorenhaus Steinbach                SteinbachBote

     Videotelefonie, WhatsApp oder Skype?
Was um alles in der Welt ist das            Auch wenn mittlerweile wieder Besu-
denn? Es ist eine Möglichkeit, mit          che möglich sind, wenn auch einge-
seinem Angehörigen zu telefonieren          schränkt, möchte ich diesen Artikel
und ihn gleichzeitig zu sehen. In den       nutzen, um Sie nochmals zu ermuti-
Zeiten zu Beginn der Corona-Krise           gen, dieses Angebot zu nutzen.
hatten wir die Möglichkeit, dass uns
                                            Videoanrufe bieten ganz vielfältige
drei Smartphones zur Verfügung ge-
                                            Möglichkeiten: Sie können ihr Umfeld
stellt wurden.
                                            zeigen, die neuen Pflanzen, die im
Ende April hatten wir die Angehöri-         Garten wachsen, oder Blumen, die
gen und auch die Bewohner per               auf dem Balkon blühen. Vielleicht
Rundbrief über die Möglichkeit von          haben Sie Haustiere, die unsere Be-
Videoanrufen über WhatsApp oder             wohner und Bewohnerinnen gerne
Skype informiert. Wir freuten uns           mal wieder begrüßen würden? Oder
sehr, dass einige Angehörige diese          es steht bald ein Familienessen an,
Möglichkeiten nutzen wollten und            zu dem Sie ihre Angehörigen und
Kontakt suchten. Sicher war dies zu         Freunde aus dem Seniorenhaus
Anfang etwas schwer, und nicht alles        gerne eingeladen hätten? Anrufe
funktionierte. Aber gerade dort, wo         oder aufgenommene Videos, die Sie
die Angehörigen weiter weg wohn-            uns schicken, ermöglichen es unse-
ten, ob nun im Ausland oder einfach         ren Bewohnern und Bewohnerinnen,
in einem anderen Bundesland oder            ihnen ein Stück näher zu sein in ei-
einfach nicht um die Ecke, bot dies         ner Zeit, in der Distanz der wichtigste
eine schöne Möglichkeit, sich in Zei-       Schutz ist.
ten, in denen der Abstand das Wich-
                                            Ein Smartphone oder ein anderes
tigste war, diesen virtuell zu überbrü-
                                            mobiles Endgerät, das über Whats-
cken.
                                            App oder Skype verfügt, reicht völlig
Wie Sie sich sicher erinnern, war bis       aus, damit sie mit uns/Ihrem Angehö-
zum Muttertag kein Besuch möglich,          rigen Kontakt aufnehmen können.
und so konnten jetzt virtuelle Besu-        Bitte schicken Sie einfach eine Mail
che ermöglicht werden. Die Mitarbei-        an Frau Suchan, hier können Zeit-
ter der Alltagsbegleitung halfen den        korridore vereinbart werden. Wenn
Bewohnern bei dieser Form der               Sie einen kleinen Film schicken wol-
Kommunikation.                              len, teilen wir Ihnen die jeweilige
                                            Nummer mit.

                                            Fortsetzung Seite 18 unten

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SteinbachBote              DRK-Seniorenhaus Steinbach                    2/2020

Betriebliche Gesundheitsfürsorge im DRK-Seniorenhaus Steinbach
– dieses Mal:

                             Back-Check
Im Rahmen der betrieblichen Ge-           beitet, in jedem Bereich kann es zu
sundheitsfürsorge im DRK-Senio-           Belastungen des Rückens kommen.
renhaus Steinbach fand im März
                                          Die Mitarbeiter*innen konnten sich
2020 für die Mitarbeiter*innen ein er-
                                          für eine viertelstündige Behandlung
neuter Termin, der sogenannte Back-
                                          anmelden. Dabei wurden sie stehend
Check statt. Mit der DAK-Kranken-
                                          in ein Gerät eingespannt, mit dem
kasse konnte eine Vereinbarung zu
                                          man die Maximalkraftwerte und das
einem Besuch im Haus getroffen
                                          Kräfteverhältnis zwischen Bauch-
werden.
                                          und Rückenmuskulatur in Abhängig-
Für alle Kolleg*innen von jeder Abtei-    keit von Größe, Geschlecht etc.
lung des Hauses war dies ein inter-       messen konnte. Jeder sollte mit aller
essanter Termin, denn egal, ob man        Kraft abwechselnd den Rücken, die
in der Pflege, Hauswirtschaft, Haus-      Arme und den Bauch in verschiede-
technik, im sozialen Dienst/Alltags-      ne Richtungen bewegen.
begleitung oder der Verwaltung ar-
                                          Die dabei gemessenen Werte gaben
                                          Auskunft über den aktuellen Zustand
                                          der Muskulatur, mögliche Kraftdefizi-
                                          te und ein eventuell ungünstiges
                                          Verhältnis von Bauch- und Rücken-
                                          muskulatur. Die Mitarbeiter der Kran-
                                          kenkasse erstellten eine kurze indi-
                                          viduelle Beurteilung, in der jeder auf
                                          seine persönliche Rückengesundheit
                                          hingewiesen wurde und gegebenen-
                                          falls Anstöße zu einer Verhaltensän-
                                          derung bekam.
                                          Auch bei diesem Termin konnte jeder
                                          wieder etwas über sich lernen und
                                          bekam vielleicht sogar neue Informa-
                                          tionen, um das gesundheitliche
   Djorde Antic wird „vermessen“          Wohlbefinden zu garantieren.

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2/2020              DRK-Seniorenhaus Steinbach                SteinbachBote

                          Karneval 2020
Man glaubt es kaum, es gab eine            In diesem Jahr führte Frau Flink
Zeit ohne Besuchsbeschränkungen,           durch das Programm. Durch ihre ak-
ohne tägliches Fiebermessen, ohne          tive Zeit im Godesberger Karneval
geschlossenes Rheincafé, und das           kannte sie viele der Teilnehmer, sie
Thema Corona war scheinbar weit            hatte Wort wörtlich den Hut auf!
weg!
                                           Das Weiberfasnachtsfrühstück gab
Vier Wochen vor dem Besuchsver-            es dann schon eine Woche später.
bot für Pflegeeinrichtungen, am            Bei einem ausgiebigen Frühstück
12.2.2020, fand unsere diesjährige         wurde geschunkelt und gelacht und
Karnevalsfeier statt. In diesem Jahr       die eine oder andere Krawatte ab-
stand die Feier unter dem Motto            geschnitten! Musikalisch wurde die-
„Flower Power“.                            se Veranstaltung durch unseren eh-
                                           renamtlichen Mitarbeiter Herrn
Es war eine schöne, bunte Feier,
                                           Secunde begleitet.
und die Stimmung war gut, es wurde
viel geklatscht und gesungen.

                                                     links: Die fleißigen Helfer

                                                     unten:
                                                     Godesberger Prinzenpaar

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SteinbachBote     DRK-Seniorenhaus Steinbach     2/2020

                Lannesdorfer Kinderprinzenpaar

                       Weiberfasnacht

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2/2020             DRK-Seniorenhaus Steinbach             SteinbachBote

                     Die Familie Coronus,
            eine Geschichte unserer Bewohnerin Frau Grotefend

An einem Vorfrühlingstag gingen Vi-      bekam einen Lachanfall, dass ihm
rus Corona und Virus Coronus mit         die Tränen über die Bäckchen liefen.
ihren Kindern am Rhein spazieren.        Er erklärte seiner Frau Corona: „Die
Für diesen Ausflug hatten sie sich       Menschen schließen den Park und
fein gemacht. Jeder trug seine           meinen somit, wir kommen nicht rein.
schönste Krone, und sie bewegten         Die Menschen sind so groß und ha-
sich sehr langsam, nach Virenart. Die    ben ein Gehirn und eine Schulbil-
Kinder waren etwas quengelig, wie        dung, und damit meinen sie, sie
Kinder eben manchmal so sind. Sie        könnten die Welt nach ihren Ideen

                                                       Foto: Werner Krüper

waren auch hungrig. Nach einiger         verändern.“ Während der Vater rede-
Zeit kamen sie an ein geschlossenes      te, mussten die Kinder wieder beru-
Tor. Das war der Einlass zum Park        higt werden. Der Vater wandte sich
vom Haus Steinbach. Vater Coronus        mit einem verschmitzten Lächeln

                                    Seite 17
SteinbachBote              DRK-Seniorenhaus Steinbach                    2/2020

wieder seiner Frau zu: „Liebe Coro-      schen mit verschiedenen Schwä-
na, wir sind klein und unscheinbar,      chen, und dann gibt es dort noch vie-
aber wir tragen ein großes Geheim-       le nette, helfende Menschen aus vie-
nis in uns, womit wir die ganze Welt     len Ländern dieser Erde. Als die Kin-
verändern, beherrschen und unsere        der sich orientiert hatten, stürzten sie
Macht zeigen können. Die menschli-       sich auf die appetitlichsten Futter-
che Spezies weiß nämlich nicht, wie      quellen. Als die Familie wohlversorgt
und auf welche Art wir reisen.“ Vater    war, meinte die Mutter: „Jetzt müs-
Coronus ermahnte seine Kinder wie-       sen wir uns von den Anstrengungen
der und beruhigte sie mit dem Hin-       erholen, damit wir nicht krank wer-
weis, „der Weg ist nicht mehr weit.      den.“ Auf einmal schrie der Vater auf:
Wir wandern jetzt durch den Park         “Vorsicht Kinder! Desinfektionsmittel!“
des Hauses Steinbach bis zum Café.       Doch für die Kinder war es zu spät.
Da gibt es eine Tür mit Ritzen, da       Sie wurden einfach überrollt!
schlüpfen wir durch, und alsbald sind
                                         Die Vireneltern - voller Trauer, aber
wir an der Rezeption! Da werdet ihr
                                         auch mit Stolz - berichteten ihren
staunen, wie viele alte Menschen
                                         Konkurrenten, den Einzellern, Amö-
dort sitzen mit einem schwachen
                                         ben und Bazillen, von ihrer Macht in
Immunsystem. Da könnt ihr leben
                                         der Welt. Danach waren die Eheleute
wie Gott in Frankreich, und die Men-
                                         Coronus so erschöpft, dass sie sich
schen merken es anfangs gar nicht.“
                                         in eine andere Daseinsebene bega-
Die Virenkinder waren sehr erfreut
                                         ben.
und erkundeten das ganze Areal. Im
Haus Steinbach leben viele Men-

Fortsetzung von Seite 13 „Videotelefonie …“
Bilder und Filme werden ausschließ-      Wir freuen uns auf Ihre Kontaktauf-
lich den Bewohnern gezeigt, an die       nahme und hoffen, dass wir gemein-
sie gerichtet sind, und datenschutz-     sam alternative Wege finden, die Sie
technisch streng vertraulich behan-      unseren Bewohnern und Bewohne-
delt                                     rinnen nahe sein lässt.

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2/2020               DRK-Seniorenhaus Steinbach                SteinbachBote

 15 Fragen - Interview mit Frau Ursula Witte
Für das neue Interview „15 Fragen“          Später habe ich dann bei einem Auf-
stellte sich Frau Ursula Witte unse-        enthalt bei den Jugendfestspielen in
ren Fragen:                                 Berlin 1952 meinen Mann kennenge-
                                            lernt. Er war aus Westdeutschland.
1. Seit wann wohnen Sie im DRK-
                                            Da wir heiraten wollten, bin ich über
 Seniorenhaus Steinbach?
                                            das Flüchtlingslager in Berlin nach
Ich wohne seit Mai 2019 im DRK-             Bonn gekommen. Nach der Hochzeit
Seniorenhaus Steinbach.                     habe ich noch einige Zeit in einer
2. Als Kind wollte ich gerne werden         Arztpraxis und einem Röntgeninstitut
…?                                          gearbeitet.
Ich habe mich schon als Kind sehr           Mein Mann war Historiker und Ger-
für Medizin interessiert. Ich wollte        manist und beim Auswärtigen Amt
sehr gerne Ärztin werden.                   beschäftigt, machte viele Auslands-
3. Was haben Sie tatsächlich beruf-
lich gemacht?
Ich bin in Berlin geboren und habe
auch dort meine Kindheit bis 1943
verbracht. Im Krieg wurden wir Kin-
der nach Thüringen geschickt.
Ich habe in der DDR Abitur gemacht
und wollte dann gerne zur Universität
nach Jena gehen und dort Medizin
studieren. Leider ist meine Bewer-
                                                   Herr Gebel und Frau Witte
bung abgelehnt worden. Als Grund
wurde angegeben, dass mein Vater            reisen, und schließlich zogen wir mit
kein Bauer oder Arbeiter sei. Er ar-        der Familie erst nach Kairo und spä-
beitete als Außenhandelskaufmann,           ter nach Genf.
unter anderem in China.                     4. Welche Eigenschaften mögen Sie
Also habe ich mir viel Wissen selbst        an sich gerne?
angeeignet und schließlich als medi-        ./.
zinisch-technische Assistentin in un-
                                            5. Was gefällt Ihnen an sich nicht?
serer Hausarztpraxis gearbeitet, vor
allem im Labor und beim Röntgen.            ./.

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SteinbachBote               DRK-Seniorenhaus Steinbach                      2/2020

6. Haben Sie ein Lebensmotto?                Mann, Kind und Dackel Justus in
                                             Kairo. Mein Mann begann dort seine
Bleib´ gesund und werde nicht so alt.
                                             Tätigkeit als stellvertretender Bot-
7. Welche Hobbys haben Sie?                  schafter und ist mit der Familie dort-
Ich bin sehr gerne in meinem Zim-            hin umgezogen. Das fremde Land,
mer und lese oder höre klassische            die Hitze, der wunderbare Empfang
Musik. Außerdem treffe ich mich              durch die sehr freundlichen und
auch gerne mit anderen                       hilfsbereiten Menschen und der Ein-
Bewohner*innen und unterhalte                zug in ein sehr schönes Haus, daran
mich.                                        erinnere ich mich gerne zurück.

Früher sind wir gerne in die Oper, in        11. Gibt es eine Persönlichkeit aktu-
Konzerte und in Museen gegangen.             ell oder in der Geschichte, die Sie
                                             gerne kennengelernt hätten ?
Ich habe gerne gestickt und ge-
strickt, das geht heute leider nicht         Ich würde gerne den Dirigenten Kent
mehr.                                        Nagano, den ich bereits einmal ge-
                                             troffen habe, noch einmal treffen.
Wir hatten eine sehr große Terrasse
                                             Mein Mann war einer von drei Grün-
mit vielen Blumen, die mochte ich
                                             dungsmitgliedern der „Bürger für
auch sehr. Blumen und Natur sind
                                             Beethoven“ und am Beethovenfest
mir sehr wichtig. Ich genieße mo-
                                             beteiligt. In diesem Zusammenhang
mentan den schönen Ausblick mit
                                             habe ich Herrn Nagano kennenge-
dem großen Baum vor meinem
                                             lernt, da wir die teilnehmenden Musi-
Fenster, den gelben Blättern und
                                             ker bzw. Dirigenten immer zu uns
dem Rhein. Bei Sonnenschein leuch-
                                             eingeladen haben. Ich finde es toll,
tet alles sehr schön.
                                             wie er die Jugend zum Musizieren
8. Worüber können Sie lachen?                bringt und was er alles beruflich er-
Ich lache sehr gerne. Am liebsten in         reicht hat. Er ist eine beeindruckende
Gesellschaft von anderen.                    Persönlichkeit.

9. Was können Sie nicht leiden?              12. Welches ist Ihr Lieblingstier?

Ich kann Stress nicht leiden.                Der Dackel ist mein Lieblingstier. Wir
                                             hatten alle, ob Rauhaar-, Kurzhaar-
10. Was war Ihr schönster Urlaub /           oder Langhaardackel. Einmal Dackel
das schönste Ereignis bisher in Ih-          - immer Dackel.
rem Leben?
                                             13. Warum haben Sie sich für das
Es gab viele Ereignisse, an die ich
                                             DRK-Seniorenhaus Steinbach ent-
mich gerne zurück erinnere. Ein tol-         schieden?
les Erlebnis war die Ankunft mit

                                      Seite 20
2/2020              DRK-Seniorenhaus Steinbach                 SteinbachBote

 Ich kannte das alte Haus Steinbach           Es war schon sehr arg, dass nie-
 schon, da meine Mutter dort gelebt           mand zu Besuch kommen durfte.
 hat. Sie hat auch ehrenamtlich an            Aber das Gute war, dass wir schönes
 der Rezeption gearbeitet. Ich habe           Wetter hatten und uns im Garten und
 auch im ehrenamtlichen Besuchs-              auf der Terrasse aufhalten konnten.
 dienst gearbeitet.                           Hier konnte man sich mit anderen
                                              unterhalten und austauschen.
 Nach dem Tod meines Mannes 2019
 war unsere Wohnung für mich zu               Mit der Familie und Freunden habe
 groß und ich konnte dort nicht blei-         ich viel telefoniert, das ging ganz gut.
 ben. Mein Sohn wohnt in Berlin, also         Aber ein persönlicher Besuch ist na-
 bin ich das DRK-Seniorenhaus                 türlich immer schöner.
 Steinbach umgezogen.
 14. Sind Ihre Erwartungen erfüllt
 worden?
 Ja, meine Erwartungen sind erfüllt
 worden. Ich fühle mich wohl, wir ha-
 ben eine gute Gemeinschaft. Alle
 helfen sich gegenseitig. Es gibt viele
 Angebote, die man bei Interesse
 warnehmen kann, wie Singen, Ma-
 len, Zeitungsrunde, Gymnastik etc.
 Ich besuche auch gerne einige bett-
 lägerige Bewohner*innen in ihren
 Zimmern, um mich mit ihnen zu un-
 terhalten, quasi ein inoffizieller “Be-
 suchsdienst”.
 15. Haben Sie besondere Wünsche
 an das Haus ?
 Ich wünsche mir, dass keiner an Co-
 rona erkrankt und alle gesund blei-
 ben.
 Aus aktuellem Anlass: Wie haben Sie
 den Sommer in der Corona-Zeit ver-                         Feigenbaum
 bracht, wie ist es Ihnen mit dem Be-
 suchsverbot ergangen?

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SteinbachBote                DRK-Seniorenhaus Steinbach                       2/2020

                                Hochbeet
Schon seit 2005 gab es am Quell-            alte Hochbeet und auch die beiden
stein Hochbeete, damals noch durch          Pflanztische wurden aufgelöst.
ehrenamtliche Helfer zusammenge-
                                            Das Beet bietet Möglichkeiten zum
baut, dann immer mal wieder geflickt
                                            Gärtnern, im Augenblick allerdings
und schließlich innerhalb eines „So-
                                            eher zum Unkraut Jäten. Der Laven-
cial Day“ der DHL neu gebaut. Aber
                                            del hat sich ausgebreitet, und auch
auch das ist schon ein paar Jahre
                                            die Katzenminze und der Eukalyptus
her.
                                            fühlen sich wohl.
Nun gab es nichts mehr zu retten!
                                            Im nächsten Frühjahr können sicher
Im Sommer wurde dann ein ganz
                                            noch ein paar Kräuter dazu kommen.
neues Hochbeet angeschafft. Das

         SteinbachBote

 Hauszeitung für das DRK-Seniorenhaus       Lektorat:
 Steinbach.
 Erscheint vier Mal jährlich.               Hans Peter Forsbach
 Abgabe kostenlos an Bewohner des
 DRK-Seniorenhauses Steinbach und de-       An dieser Ausgabe wirkten mit:
 ren Angehörige (solange Vorrat reicht).
                                            Barbara Dreifert
 Redaktion:
 Astrid Asbach                              Fotos:
 Irina Suchan                               DRK-Seniorenhaus Steinbach
 Matthias Walbröl                           (soweit nicht anders gekennzeichnet)

 Satz und Layout:                           Unsere Webseite:
 Dieter Gontrum                             DRK-Seniorenhaus-Steinbach.de

                                     Seite 22
2/2020              DRK-Seniorenhaus Steinbach                  SteinbachBote

               Interview mit
     Heimgeschäftsführer Matthias Walbröl

Der SteinbachBote sprach am                  immer sehr gut begleitet. Wir müs-
21.10.2020 mit Heimgeschäftsführer           sen aber weiterhin achtsam bleiben,
Matthias Walbröl zur aktuellen Situa-        und die AHA-Regeln (Abstand - Hy-
tion.                                        gienemaßnahmen - Alltagsmaske)
                                             kennen mittlerweile alle.
SteinbachBote: Sieben Monate Co-
rona, wie schätzen Sie die Situation         SteinbachBote: Es ist schön, dass
ein:                                         die Bewohner wieder Besuch be-
                                             kommen können. Im Moment sind es
Walbröl: Corona hat uns allen viel
                                             vier Besucher am Tag. Somit zwei-
                                                           mal zwei Besucher.
                                                           Ist davon auszuge-
                                                           hen, dass dies so
                                                           bleibt? Was müssen
                                                           die Besucher beach-
                                                           ten?
                                                              Walbröl: Diese Rege-
                                                              lung sieht die aktuelle
                                                              Coronaschutzverord-
                                                              nung so vor. Sobald
                                                              sich Änderungen er-
                                                              geben, werden wir sie
                                                              - wie gewohnt - direkt
                                                              mitteilen. Für den Be-
                Testung der Mitarbeiter                       such ist der Mund-
                                                              schutz vorgeschrie-
abverlangt. Ich kann mich nur bei            ben. Außerdem müssen der Frage-
unseren Bewohnerinnen und Be-                bogen zum allgemeinen Befinden
wohnern sowie den Angehörigen be-
                                             ausgefüllt und Temperatur gemessen
danken, dass sie uns auf diesem              werden. Die AHA-Regeln gelten
Weg vertrauensvoll gefolgt sind. Die         selbstverständlich bei uns auch. Da
Gefahr nimmt jetzt wieder mehr zu,           appellieren wir an unsere Besucher,
und wir versuchen, mit Maßnahmen             diese strikt einzuhalten und wahr-
dagegen zu steuern. Dabei werden             heitsgemäße Angaben zu machen.
wir vom Bonner Gesundheitsamt

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SteinbachBote              DRK-Seniorenhaus Steinbach                    2/2020

SteinbachBote: Wie kann ein Be-            jahrzehntelange Tradition. Mit dem
wohner Geburtstag feiern?                  Umzug ins neue Haus haben wir
Walbröl: Aktuell kann das außer im         diese nach und nach auch für Ange-
Zimmer noch im Wintergarten oder           hörige geöffnet. Sie ist der Höhe-
im kleinen Veranstaltungsraum statt-       punkt der gemeinsamen Feste und
finden. Aber auch in dem Fall gelten       Feiern in unserem Haus. Von daher
die vorher genannten Beschränkun-          schmerzt es besonders, dass wir
gen.                                       auch hier umdenken müssen. Aktuell
                                           planen wir an Heiligabend drei
SteinbachBote: Müssen sich die             gleichzeitige Feiern in den Wohnbe-
Therapeuten anmelden? Gibt es hier         reichen, die ohne Beteiligung von
besondere Uhrzeiten?
                                           Angehörigen stattfinden müssen.
Walbröl: Nein, eine Anmeldung ist          Aber auch hier gilt der Vorbehalt,
nicht (mehr) notwendig. Dass wissen        dass sich immer Änderungen erge-
die Therapeuten auch. Die Uhrzeiten        ben können.
richten sich nach den Besuchszeiten.
Denn nur in diesem Zeitraum können
wir den ordnungsgemäßen Zugang
ermöglichen. Aber auch darauf ha-
ben sich alle gut eingestellt.
SteinbachBote: Das sehr beliebte
Rheincafé ist nun seit März für die
Besucher nicht geöffnet. Gehen Sie
davon aus, dass dies wieder geöffnet
werden kann?
Walbröl: Das wollen wir doch sehr
hoffen. Das Rheincafé ist für unsere
Bewohner, aber auch für unsere ex-
ternen Gäste sehr wichtig. Einen
Zeitpunkt zu nennen, wann wir es
wieder richtig nutzen können, wäre
unseriös. Auch hier ist leider Geduld
gefragt.
SteinbachBote: Können Sie schon
absehen, ob es eine Weihnachtsfeier
geben wird?
                                               Corona-Hinweis vor dem Eingang
Walbröl: Die gemeinsame Weih-
nachtsfeier im Haus Steinbach hat

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2/2020                     DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote

                    Lockdown in Europa -
             ein Erfahrungsbericht von Frau Trolic´-Rohde

Wie das gesundheitspolitische Welt-         rung arbeitete bis auf weiteres im
geschehen das eigene Leben durch-           Home-Office.
einander bringen kann, erlebte in
                                            Auch in Bosnien war das Corona-Vi-
diesem Jahr Frau Maja Trolic´-Roh-
                                            rus sehr aktiv. Dies bedeutete für
de, unsere stellvertretende Küchen-
                                            Frau Trolic´-Rohde, dass sie sich di-
chefin.
                                            rekt nach der Ankunft erst einmal 14
Sie hatte im Frühjahr vom 17.3. bis         Tage in Selbstisolation begeben
26.3.2020 Urlaub eingereicht, um ih-        musste. Einen Tag nach ihrer An-
ren Eltern in ihrem Geburtsland Bos-        kunft wurde der Flughafen Sarajevo
nien in einer gesundheitlichen Notla-       geschlossen, die Rückreise mit dem
ge beizustehen. Da sich die Lage            bereits gebuchten und bezahlten
noch einmal verschlechterte, bat die        Flugticket war plötzlich gefährdet.
Familie sie, doch noch etwas früher         Schließlich wurde auch noch eine
zu kommen, und so flog Frau Trolic´-        Ausgangssperre verhängt, und alle
Rohde am 10.3.2020 vom Flughafen            Personen unter 18 und über 65 Jah-
Köln-Bonn nach Sarajevo in Bosni-           ren durften sich nicht mehr in der Öf-
en, um ihren Urlaub in der Wohnung          fentlichkeit aufhalten. Eine bereits
der Eltern in Mostar zu verbringen.         engagierte Pflegerin für die Eltern
                                            konnte ihren Dienst nicht antreten,
Das Corona-Virus war in dieser Zeit
                                            da diese wegen ihres Alters in die
schon auf dem Vormarsch. Plötzlich
                                            Gruppe der schutzbedürftigen Per-
ging alles ganz schnell. Ab dem
                                            sonen fiel.
15.3.2020 gab es einen Besuchs-
stopp in Seniorenheimen, ab dem             Frau Trolic´-Rohde konnte die ge-
16.3.2020 wurden in NRW die Schu-           plante Rückreise am 26.3.2020 nicht
len geschlossen, und in Deutschland         antreten, der Flughafen in Sarajevo
traten Einreisebeschränkungen zu            war geschlossen, ebenso wie die
einigen Nachbarländern, unter ande-         deutsche Grenze und die deutschen
rem Frankreich, Schweiz und Öster-          Flughäfen. Nun versuchte sie mit
reich, in Kraft. Ab dem 23.3.2020           Unterstützung ihres Bruders und
gab es in Deutschland den soge-             dessen Familie einerseits, ihren El-
nannten Lockdown, das heißt, alle           tern zu helfen und deren Pflege zu
Geschäfte bis auf Lebensmittelge-           organisieren und andererseits einen
schäfte und Apotheken wurden ge-            Weg zurück nach Bonn zu finden.
schlossen, der Großteil der Bevölke-
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SteinbachBote              DRK-Seniorenhaus Steinbach                   2/2020

Sie kontaktierte ihre Vorgesetzten        tig erfolgreich, nur um dann 60 Minu-
Herr Biedermann und Herr Gebel,           ten später annulliert zu werden. Der
um Fehlzeiten durch Urlaubstage           360-€-Flugpreis wurde leider bis
auszugleichen. Arbeitsvertrag und         heute auch nach vielen Mails und ei-
Bescheinigungen über ihre Tätigkeit       ner Nachfrage bei einer Rechtsbera-
im DRK-Seniorenhaus Steinbach             tung nicht erstattet mit der Begrün-
wurden per Mail zur Verfügung ge-         dung, das Ticket sei außerhalb der
stellt. Sie schrieb die deutsche Bot-     EU gekauft worden.
schaft in Sarajevo an, um sich nach
                                          Ende Mai gab es die Info des Flug-
möglichen Rückholaktionen zu er-
                                          hafens Sarajevo, dass Anfang Juni
kundigen, leider erfolglos.
                                          wieder geöffnet werden sollte. Wie-
Es fuhren keine Fernbusse, keine          der kaufte sie online bei Eurowings
Bahnen, die Flughäfen waren ge-           ein Flugticket. Das Geld wurde ab-
schlossen. Selbst wenn es eine Mög-       gebucht. Da die Situation aber immer
lichkeit gegeben hätte, über die Adria    noch sehr verwirrend war und der
per Schiff Richtung Italien zu gelan-     Flug auf der Fluginformationsseite
gen, wäre sie auch hier in einem          des Flughafens nicht zu finden war,
Land mit einem Lockdown gestran-          fragte sie telefonisch beim Flughafen
det. Der Weg mit einem Auto stand         nach. Hier konnte man keine sichere
auch nicht zur Verfügung. Nach            Zusage machen, ob denn der Flug
Deutschland hätte man durch Kroati-       nun starten würde oder nicht. Nach
en, Slowenien und Österreich fahren       dieser Aussage wollte sich Frau Tro-
müssen, jedes Land mit eigenen Co-        lic´-Rohde sicherheitshalber doch
rona-Regeln und in der Regel mit          noch um einen Alternativplan küm-
geschlossenen Grenzen. Dazu kam           mern. Wir recht sie mit dieser Vorge-
die bosnische Regel, dass man sich        hensweise hatte, bestätigte sich
nicht mit Personen aus „fremden“          dann auch, der Flug fand nicht statt.
Haushalten in einem Auto bewegen          Immerhin gab es eine Erstattung der
durfte. Außerdem durfte in den Mo-        Fluglinie in Form eines Gutscheins.
naten März und April 2020 der
                                          Schließlich wurden ebenfalls zu
Wohnort in Bosnien nicht verlassen
                                          Ende Mai 2020 die Grenzen wieder
werden. Die Situation war vertrackt.
                                          geöffnet und die Ausgangssperre
Am 18.5.2020 schließlich wurde die        aufgehoben. Nun wurde Frau Trolic´-
Corona-Lage besser, und Frau Tro-         Rohde sehr kreativ: Da ein Flug vom
lic´-Rohde kaufte online ein Flugti-      Flughafen Sarajevo nicht möglich
cket von Sarajevo über München            war, buchte sie ein Flugticket vom
nach Köln. Die Buchung war kurzzei-       Flughafen Zagreb im Nachbarland

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2/2020                      DRK-Seniorenhaus Steinbach SteinbachBote

Kroatien zum Flughafen Köln-Bonn.            land gestattet wurden, sondern nur
Dazu bestellte sie ein Taxi für 250 €,       diejenigen reisen durften, die einen
das sie von Mostar in Bosnien nach           wichtigen Grund angeben konnten.
Zagreb in Kroatien - mit dem Auto
                                             In Deutschland angekommen, begab
537 Kilometer - bringen sollte.
                                             sich Frau Trolic´-Rohde erneut 14
Dieser Plan funktionierte, am                Tage in Selbstisolation. Auch dies
31.5.2020 gelangte sie mit dem Taxi          hatte sie schon von Bosnien aus mit
nach Zagreb, am 1.6.2020 startete            dem Gesundheitsamt in Bonn per
planmäßig das Flugzeug nach Köln-            Mail geklärt.
Bonn. Vor dem Start des Fluges be-
                                             Endlich dann, nach drei langen Mo-
währte sich sogar noch die Zusen-
                                             naten, konnte sie ihre Tätigkeit im
dung von Arbeitsvertrag und Be-
                                             DRK-Seniorenhaus Steinbach wie-
scheinigung über ihre Tätigkeit, da
                                             der aufnehmen.
keine Urlaubsreisen nach Deutsch-

  Quelle: Google Maps

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SteinbachBote               DRK-Seniorenhaus Steinbach                  2/2020

                 Corona - eine Chronologie
13.3.2020: Fast aus heiterem Him-          4.5.2020: Das Robert-Koch-Institut
mel wurde ein Besuchsstopp für Al-         empfiehlt die tägliche Überwachung
ten- und Pflegeheime verfügt. Es           der Symptome bei Mitarbeitern.
wurde ein Betretungsverbot erlas-
                                           6.5.2020: Minister Laumann kündigt
sen, von dem nur Mitarbeiter und
                                           neue Besuchsregelungen an.
dringende Arztkontakte ausgenom-
men waren.                                 10.5.2020: Der 1. Besuchstag nach
                                           fast zwei Monaten. Besuche sind
20.3.2020: Lockerung des Besuchs-
                                           nach Anmeldung möglichen und fin-
verbotes: jeweils pro Bewohner ein
                                           den unter Quarantänebedingungen
Besucher für eine Stunde am Tag.
                                           im Wintergarten statt.
27.3.2020: Ein Mitarbeiter wird posi-
                                           13.5.2020: Fußpflege kann unter
tiv getestet: Identifizierung der Kon-
                                           strengen Bedingungen wieder statt-
taktpersonen, Quarantäne für eine
                                           finden.
Wohngruppe im Dachgeschoss bis
4.4.2020. Die Bewohner werden ne-          18.5.2020: Ergotherapie und Kran-
gativ getestet.                            kengymnastik können unter strengen
                                           Bedingungen wieder stattfinden.
2.4.2020: Alle Mitarbeiter werden ge-
testet.                                    4.6.2020: Friseur kann unter stren-
                                           gen Bedingungen wieder stattfinden.
3.4.2020: Ein positiv getesteter Mit-
arbeiter (ohne Symptome) wird er-          17.6.2020: Die Corona-Allgemeinver-
kannt. Identifizierung der Kontakt-        fügung Pflege erlaubt u.a. Spazier-
personen und Quarantäne für den            gänge.
Mitarbeiter und drei Bewohner.
                                           1.7.2020: Die Corona-Allgemeinver-
6.4.2020: Die Corona-Schutzverord-         fügung Pflege erlaubt wieder Zim-
nung regelt u.a. den Umgang mit in-        merbesuche und längere Ausgänge.
fizierten Menschen und die tägliche        15.7.2020: Isolationsbedingungen für
Überwachung der Symptome bei den           neue Bewohner und Rückkehrer aus
Bewohnern.
                                           dem Krankenhaus lockern sich. „Nur“
29.4.2020: Die Corona-Allgemeinver-        noch 7 Tage Isolation und zweimali-
fügung Pflege regelt u.a. den Um-          ge Testungen.
gang mit Neuaufnahmen, vorge-
schriebenen Testungen bei Sympto-
matik und nach Krankenhausaufent-
halt.
                                    Seite 28
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