Brackenzeitun 4-2020 - Deutscher Bracken-Club
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DBC
1896
Brackenzeitun
4-2020
DAS MITTEILUNGSBLATT DES DEUTSCHEN BRACKEN-CLUBS E.V. WWW. DEUTSCHER-BRACKEN-CLUB.DE
Eine Bracke als
Sinnbild der Treue
Birka, die
Corona-Entscheidung
Einkreuzung Finnenbracken
- Ziel erreicht?
Ayko genannt Thilo vom Thalhauser Forst
Fotograf: Florian Mergler
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Brackenzeitun
DAS MITTEILUNGSBLATT DES DEUTSCHEN BRACKEN-CLUBS E.V. WWW. DEUTSCHER-BRACKEN-CLUB.DE
ZUR AUSGABE 4-2020 INHALT
Eine Bracke als 3 Editorial
Sinnbild der Treue
4 Kontakt / Organe des DBC
In diesem Editorial steht
nicht wie sonst der Verein
oder die Brackenzeitung im Mitteilungen
Vordergrund, sondern ein
sehr persönlicher Anlass. 5 Termine und Ankündigungen
Das Foto zeigt mich mit
meiner ersten Deutschen 6 Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder!
Bracke auf der Anlagenprü- 7 Einkreuzung Finnenbracken - Ziel erreicht?
fung im April 2004. Mick
7 Vorläufige Betrachtungen der Zucht 2020
vom Loreleyfelsen war
damals knapp zwei Jahre alt 8 Zuchtordnung quo vadis-Selbstdisziplin o. harte Fakten
und hat die Prüfung mit einer Viererbank und > 8 Minuten
am Hasen souverän gemeistert. Vor wenigen Wochen musste
ich ihn im Alter von über 18 Jahren einschläfern lassen. Mit Journal
diesem Hund fing vor über 18 Jahren all das an, weswegen
ich diese Zeilen heute als Präsident des DBC schreibe. 10 Ohne Schweiß kein Preis!
Der Artikel unseres Ehrenpräsidenten Heimo van Elsbergen 11 Auf der Fährte der Vorfahren
ab S. 27 über „Eine Bracke als Sinnbild der Treue“ passt für
mich auch aus diesem Grund sehr gut in diese Ausgabe. Am 12 Fährtenschuhprüfung (FSP) in Zeiten von Corona
Ende hatte ich mit Mick einen „weißen Bracken mit hän- 14 Anlageprüfung der Landesgruppe Südost/Bayern
genden Ohren“. Er ruhte zwar weder „auf seidenem Polster
und Kissen“ und auch war sein Halsband nicht „silbern und 15 Gebrauchsprüfung Landesgruppe Südost/Bayern
übergoldet“, aber treu war er und hat mein Leben und meine 16 Birka, die Corona-Entscheidung
Art zu Jagen für immer geprägt.
19 Anlagenprüfung in Irnsing/Ndb.
Voller Dankbarkeit schaue ich zurück auf die vielen Jahre
20 Familientreffen von der Geest
mit diesem Hund und nach Vorne in das neue Jahr. Für den
Rest des alten Jahres und im Ausblick auf das kommende 23 Passendes Wetter, gute Hunde und beste Laune
wünsche ich Ihnen und Euch das Allerbeste!
24 Gebrauchsprüfung mit Westfälischen
Ihr und euer 24 Weihnachtsgeschenk gesucht?
Johannes Lang 25 Herbstgedicht
(Präsident)
26 Eine Bracke als Sinnbild der Treue
30 Erscheinungstermine der Brackenzeitung 2021
Auf den Fotos ist Mick als Welpe und
als Senior im Februar 2018 zu sehen
4-2020 Brackenzeitung | 3
Mitteilungen
` PRÄSIDIUM DES DBC ` OBMANN FÜR DAS PRÜFUNGSWESEN Landesgruppe Südwest/
Präsident Henning Petri Rheinland-Pfalz
Johannes Lang Im Rälsbach 3 · 57234 Wilnsdorf-Rinsdorf Zurzeit leider nicht besetzt.
Nonnenröther Straße 14 a · 35423 Lich Telefon: 02739-3521· Mobil: 0171-8710174
Landesgruppe Südwest/
Telefon: 06404-650948 henning.petri@deutscher-bracken-club.de
Baden-Württemberg
Mobil: 0173-9918262
Tobias Obermüller
johannes.lang@deutscher-bracken-club.de ` OBMANN FÜR DAS RICHTERWESEN
Weissacher Straße 1/1
Andreas Leibing 71549 Auenwald
Vizepräsident Dürnberg 6 · 45721 Haltern Mobil.: 0160-7940934
Henning Petri Telefon: 02364-14299 tobias.obermueller@deutscher-bracken-club.de
Im Rälsbach 3 · 57234 Wilnsdorf-Rinsdorf Mobil: 0171-3614570
Telefon: 02739-3521 andreas.leibing@deutscher-bracken-club.de Landesgruppe Südost/Bayern
Mobil: 0171-8710174 Andreas Jakob
henning.petri@deutscher-bracken-club.de ` WELPENBERATER Böslhäusl 1 · 84556 Kastl
Uli Wagener Telefon: 08671-13588
Geschäfts- und Kassenführerin Telefax: 08671-888753
Ringenkuhler Str. 24 · 34298 Helsa-Wickenrode
Sylvia Dreeskornfeld andreas.jakob@deutscher-bracken-club.de
Telefon: 05604-6301 Mobil: 0157-57221433
Forsthaus Ehu · 59846 Sundern
ulrich.wagener@deutscher-bracken-club.de
Mobil: 0170-9020220 Landesgruppe Ost
sylvia.dreeskornfeld@deutscher-bracken-club.de Daniel Thomann Jan Prignitz
Mobil: 0170–5849244 Elsterstraße 16 · 01968 Brieske
Hauptzuchtwart daniel.thomann@deutscher-bracken-club.de Telefon: 03573-148162
Helmut Mückel Mobil: 0173-9616672
Kirschenallee 15 a · 53879 Euskirchen `VETERINÄR U. TIERSCHUTZBEAUFTRAGTER jan.prignitz@deutscher-bracken-club.de
Mobil: 0175-8588936 Dr. Karl-Heinz Salzbrunn
helmut.mueckel@deutscher-bracken-club.de Fritz-Reuter-Str. 39 · 29525 Uelzen ` HALBMONDBLÄSERKORPS DES DBC
Karl-Heinz.Salzbrunn@deutscher-bracken-club.de Vorsitzender:
Zuchtbuchführer
Michael Heuel
Klaus Scheffer ` EHRENPRÄSIDENTEN Drosselweg 4 · 57439 Attendorn
Zum Eggefeld 1 · 34630 Gilserberg-Schönstein
Heimo van Elsbergen (Ehrenpräsident) Tel.: 02722-7725
Telefon: 06696-911170
Bernd Theile-Ochel (Ehrenpräsident) HBK@deutscher-bracken-club.de
Mobil: 0160-7013038
klaus.scheffer@deutscher-bracken-club.de Geschäftsführer:
` LANDESGRUPPEN UND BEIRAT DES DBC
Joachim Rödder
` MITGLIEDERBETREUUNG Landesgruppe Nord An der Vogelrute 12, 57462 Olpe
Ulrich Dohle
Björn Lang
Forsthaus 1 · 19412 Kaarz
Bürgermeister-Carl-Kraft-Str. 3 ` KONTEN DES DBC
Telefon: 038483-20034
34329 Nieste Volksbank Olpe e.G.
Telefax: 038483-20084
Mobil: 0151-16115151 IBAN DE82 4626 1822 0226 8457 00
ulrich.dohle@deutscher-bracken-club.de
bjoern.lang@deutscher-bracken-club.de BIC GENODEM1WDD
Landesgruppe Nordrhein
Helmut Mückel
Kirschenallee 15a · 53879 Euskirchen
Telefon: 0175-8588936
helmut.mueckel@deutscher-bracken-club.de
Landesgruppe Westfalen
Andreas Leibing
Dürnberg 6 · 45721 Haltern
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Mobil: 0171-3614570 Herausgeber:
andreas.leibing@deutscher-bracken-club.de Die Bracken-Zeitung erscheint im Selbstverlag
des Deutschen-Bracken-Clubs e.V. Olpe
Landesgruppe Mitte
Franko Buttig Redaktionsteam:
Mankenbach 51 · 07426 Oberhain Sylvia Dreeskornfeld | Mobil: 0170-9020220
Telefon: 036738-42799 sylvia.dreeskornfeld@deutscher-bracken-club.de
Mobil: 0172-3480174
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zeitung@deutscher-bracken-club.de
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deutsche Koges GmbH | Adenauerallee 27 | 53111 Bonn
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4 | Brackenzeitung 4-20200
Mitteilungen
Termine und
Ankündigungen
Terminankündigungen Landesgruppe
Baden-Württemberg
Wir hoffen auf eine Normalisierung des gesellschaft-
lichen Lebens und blicken mit Zuversicht ins Jahr
2021. Alles ist jedoch letztlich von der Pandemieent- sein. Prüfungsbegleitung als Zuschauer ist grundsätzlich
wicklung abhängig. möglich. Ob die Messe in Augsburg stattfindet wird sich
zeigen. Hierbei wollen wir die Landesgruppe Bayern bei der
21.-24.01.2021: Jagdmesse in Augsburg Hundepräsentation unterstützen.
10.02.2021: Züchterstammtisch in 78628 Rottweil Unsere Hunde wollen wir auch beim Jagdhundetag der
02/2021: Welpenkurs bei Backnang Landesjagdschule Dornsberg präsentieren.
03/2021: Kurs für Brauchbarkeit bei Backnang Ansprechpartner für den Jagdhundetag: Walter Naglitsch,
03/2021: Übungstag für die AP mobil: 0174/9542918, E-Mail: walternaglitsch@web.de
03./04.2021: Anlagenprüfung bei Donauwörth
04/2021: Übungstag Schwarzwildgatter Louisgarde Im Jahr 2021 finden beim DBC Wahlen statt. Die Landes-
04/2021: Jagdhundetag Landesjagdschule Dornsberg gruppen haben hierzu einen Wahlvorschlag für den Ob-
06/2021: Leistungszeichen Schwarzwildgatter Louisgarde mann (m/w/d) der Landesgruppe zu erarbeiten. Die Person
06/2021: Schweißprüfung/Landesgruppentreffen wird von der Mitgliederversammlung in Olpe final für 4
bei Schwäbisch Hall Jahre gewählt. Ich möchte hiermit jede*n Interessierte*n
08/2021: Verbandsschweißprüfung bei Backnang zur Bewerbung für die Tätigkeit als Landesgruppenobmann
10/2021: Schweißprüfung/Gebrauchsprüfung auffordern. Brackenerfahrung sollte vorhanden sein. Die
bei Schwäbisch Hall notwendige Infrastruktur für die Tätigkeit ist vorhanden.
11./12.2021: Landesgruppenjagd bei Bad Schussenried Wer sich dafür interessiert, die Landesgruppe anderweitig
zu unterstützen, z.B. Prüfungsbegleitung usw. ist ebenfalls
herzlich willkommen. Auskünfte zur Tätigkeit bei: Tobias
Die genauen Termine werden auf der Homepage bzw. den Obermüller, 0160/7940934, tobias.obermueller@deutscher-
folgenden Backenzeitungen veröffentlicht. Wer sich für bracken-club.de
eine Veranstaltung interessiert, wird gebeten sich mit dem
Landesgruppenobmann in Verbindung zu setzen. Dies gilt Text: Tobias Obermüller
insbesondere für die AP. Dort werden die Plätze beschränkt
Einladung zur Richterfortbildung geln nicht ermöglichen, muss ggf. eine auch kurzfristige Ab-
sage erfolgen. Bitte adäquate Maske nicht vergessen.
Die Landesgruppe Mitte führt eine Fortbildung für Ver-
bandsrichter und Anwärter durch. Die Genehmigung/Aner- Text: Andreas Leibing
kennung durch den JGHV ist beantragt.
Thema: Brauchbarkeit Nachsuche Schalenwild und Stöberjagd
Referent: Frau Sabine Schleicher u.a.
Neue Verbandsrichter ernannt
Ort: Forstamt Jena – Holzland, Gustav – Nach erfolgreicher Anwärterschaft und bestandener Prü-
Herrmannstr.27, 07646 Stadtroda fung hat der JGHV bereits im März die Herren Florian
Termin: Mittwoch, 20.01.21, 9.00 Uhr Mergler und Helmar Sagel sowie im September Herrn Rene
Lang zum Verbandsrichter ernannt.
Anmeldung unbedingt erforderlich (!) bei: Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen alles
bernhard.zeiss@forst.thueringen.de Gute für die neue Tätigkeit in den Diensten unserer Bracken!
Herzlichen Dank an Bernhard Zeiss für die Initiative und Text: Andreas Leibing
Organisation, zumal in dieser viruslastigen Zeit! Sollten
dann geltende politische Vorgaben eine Veranstaltung trotz
Einhaltung der entsprechenden einschlägigen Hygienere-
4-2020 Brackenzeitung | 5
Mitteilungen
Termine und Ankündigungen
Landesgruppe Nord Für alle Prüfungen ist eine verbindliche Anmeldung mittels
des vollständig ausgefüllten gültigen Nennungsformulars
Für die Landesgruppe Nord sind folgende Termine geplant: unter Beifügung aller notwendigen Unterlagen (Kopien)
bis spätestens vier Wochen vor dem Termin an den Landes-
26.03.2021 Anlageprüfung im Raum Dithmarschen gruppenobmann erforderlich (Nennschluß). Die Teilnah-
(Schleswig-Holstein) meplätze sind begrenzt. Berücksichtigungen erfolgen in der
27.03.2021 Anlageprüfung im Raum Dithmarschen Reihenfolge der eingegangenen Nennungen. Die Prüfungen
(Schleswig-Holstein) finden nur statt, wenn mindestens jeweils vier Hunde ge-
28.03.2021 Anlageprüfung im Raum Dithmarschen meldet sind.
(Schleswig-Holstein) Die Hundeführer werden gebeten, sich mit der Prü-
28.08.2021 Fährtenschuhprüfung in Kaarz fungsordnung vertraut zu machen! Bei Fragen helfen Züch-
(Mecklenburg) ter, erfahrene Brackenführer und natürlich die Landesgrup-
16.10.2021 Gebrauchsprüfung in Kaarz penobleute gerne weiter!
(Mecklenburg)
Text: Ulrich Dohle
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder!
VORNAME NACHNAME PLZ ORT VORNAME NACHNAME PLZ ORT
Tarek Aissa 36124 Eichenzell Andreas Padberg 04463 Großpösna
Richard Alles 34628 Willingshausen Jens Pape 48167 Münster
Helmut Baumhauer 89352 Ellzee-Stoffenried Dr. Tillmann Peters 52074 Aachen
Tommi Becher 09392 Auerbach Mark Plessmann 34346 Hann. Münden
Philipp Brandt 17099 Schwicktenberg/Galenbeck Dietmar Raber 56812 Valwigerberg
Friedhelm Classen 55494 Dichtelbach Thomas Reidel 63549 Ronneburg
Christian Claus 36219 Cornberg- Rockensüß Teresa Schafheutle 01705 Freital
Mirjam Coersten 52385 Nideggen Roman Scheffler 88631 Beuron - Thiergarten
Dirk Fanko 01326 Dresden Gunther Schönborn 07368 Remptendorf
Jacob Freitag 33178 Borchen Wolfgang Schröder 91177 Thalmässing
Raymond Junker 9140 Bourscheid/Luxemburg Monja Seckler-Classen 55494 Dichtelbach
Guido Keller 09010 St. Gallen / Schweiz Harald Tanz 69488 Birkenau
Jens Kettler 60316 Frankfurt Georg Tünsmeyer 21339 Lüneburg
Heidrun Kluth 23898 Sandesneben Joachim von Rumohr 10777 Berlin
Andreas Lange 29646 Bispingen - Behringen Anke Weller vom Ahlefeld 24376 Kappeln
Karin Leiner 85402 Kranzberg Rolf Wetter 78733 Aichhalden
Andreas Meier 08058 Zwickau Dr. Marcus Willamowski 93188 Pielenhofen
Dr. Benjamin Müller 48727 Billerbeck Thomas Winzberg 53937 Schleiden
Friedhelm Neuwirth 37276 Meinhard
6 | Brackenzeitung 4-20200
Mitteilungen
Einkreuzung
Finnenbracken -
Ziel erreicht?
Erfolg und Nichterfolg liegen oft eng beieinander und
sind leider nicht immer planbar. Zwei Deutsche Bracken
Hündinnen waren 2016 nach Finnland zum Decken
gefahren und haben zwei Würfe mit einmal acht Wel-
pen und der zweite Wurf mit sieben Welpen zur Welt
gebracht. Ausführliche Berichte dazu waren in der BZ
3/2016 zu lesen.
1. K - Wurf vom Einbachtal Fi 40568/09 Karika Takko *
015-11 Gloria vom Einbachtal
7/1 Welpen, die kleine Hündin ist sehr früh wahrscheinlich
an einer Vergiftung verstorben. Von den sieben Rüden sind
bisher drei zum Zuchteinsatz gekommen, zwei mit Aus-
nahmegenehmigung (wegen Größe) ein Rüde ist voll zucht-
tauglich, aber bisher hat er erst einmal erfolgreich gedeckt.
Insgesamt sind bisher 17 F2 Nachkommen gefallen. Bis jetzt
hat noch kein Nachkomme die Voraussetzungen zur Zucht
erfüllt, leider! 042-16 Kaptain vom Einbachtal kann noch Drei Welpen vom F - Wurf von der Rheinallee F2 mit Mutter,
zweimal decken, sodass noch einige Welpen zu erwarten sind. Züchter Tomas Venino, Alter 4 Wochen.
Aus diesen Verbindungen brauchen wir dringend Nachkom-
men, welche in der Zucht eingesetzt werden können, ansons- selbst wenn, werden wir um eine zusätzliche Einkreuzung
ten war der Aufwand mit der Einkreuzung für die Katz. nicht umhin kommen. Ein Antrag dafür liegt bei Zuchtaus-
schuss des VDH seit dem Frühjahr vor, bisher haben wir aber
2. E - Wurf von Schwarzbach Fi 48077/09 Patsovaran noch keine Antwort.
Hilippa * 145-10 Anni vom Espoldegrund Gesucht wird eine Hündin an der unteren Grenze der Schul-
terhöhe (43-44 cm) die auch an Sauen ordentliche Leistung
1/6 der kleine Rüde ist kurz nach der Abgabe verunfallt. zeigt und deren Besitzer bereit ist, die Finnland Tour auf sich
zu nehmen. Natürlich muß sie zuchttauglich sein.
Alle sechs Hündinnen sind voll zuchttauglich, drei haben
bereits zwei Würfe und die anderen drei einen Wurf gezogen
sodass bis jetzt 67 F2 Welpen, natürlich alle mit verschiede-
nen Vätern, vorhanden sind. In der Deckrüden Liste sind be-
reits acht F2 Rüden aus diesen Nachkommen verzeichnet und
Vorläufige Betrachtungen
natürlich auch mindestens so viele Hündinnen. Als Züchter
„von Schwarzbach“ so wie auch als Zuchtwart macht mich das
der Zucht 2020
natürlich stolz. Nach Zuchtordnung können theoretisch noch
neun Würfe von den Hündinnen fallen und natürlich werden
2020 unter dem Eindruck der „Pandemie“, einer Krank-
noch mehr F2 Nachkommen die Zuchttauglichkeit erreichen.
heit, von der man ohne dem enormen Medienrummel
Bei allem Optimismus, mit dem die Finnen Bracken Einkreu- Garnichts mitbekommen hätte, aber die Maßnahmen
zung angegangen wurde, mit einem solchen Erfolg konnte gegen Pandemie hielt alles in Atem.
beim besten Willen nicht gerechnet werden.
In den nächsten Wochen werden die ersten F2 Rüden zum Doch die Nachfrage war größer als in den vergangenen Jah-
Decken kommen. ren und wurde auch von mir zunächst unterschätzt. Beson-
ders ärgerlich für die Dachsbracken, wir hätten in diesem
So, und nun die Kehrseite: als Zuchtwart muss ich auch die Jahr den Durchbruch schaffen können.
Gesammtzucht im Auge behalten. Die Einkreuzung fand ja
statt, um die genetische Vielfalt zu erhöhen und wenn nun so Westfälische Dachsbracke
viele Nachkommen bei den Urgroßeltern gleiche Vorfahren
haben, ist dieses nicht zielführend. 22 Zuchtanfragen aber nur sechs Würfe mit 26 Welpen, dies
Sehr hilfreich wäre es, wenn aus der Nachzucht K - Wurf vom ist ein Schlag gegen die Bemühungen die Zahl der Dachsbra-
Einbachtal noch Hunde in die Zucht gelangen würden, aber cken auf ein Bereich zu heben das ihr Überleben als Rasse
4-2020 Brackenzeitung | 7
Mitteilungen
Überleben der Rasse zu wenig.
Zwar ist es gelungen, gerade Vorderläufe so wie bessere sozi-
ale Verträglichkeit zu erreichen, auch das Gangwerk unserer
Dachsbracken ist besser geworden, von der größeren geneti-
schen Breite keine Frage, aber!
Im Grunde kann ich jedes Jahr hier dasselbe schreiben, in
meiner Zeit als Zuchtwart habe ich es nicht geschafft, die
Westfälischen Dachsbracken zahlenmäßig zukunftsfähig zu
machen.
Deutsche Bracken
Mit 17 Würfen und 107 Welpen wurde das selbstgestellte
Zuchtziel erreicht. Auch mit der Streuung der Würfe mit
einem Inzuchtquotienten deutlich unter 5% ist bei fünf Gene-
rationen alles im grünen Bereich. Für die Zukunft siehe oben,
aber Gefahr ist erkannt, sie muss nur noch gebannt werden.
H-Wurf F2 vom Espoldegrund - Züchter Lars Oppermann bei der AP.
Es warten zwar einige Hündinnen auf ihre Läufigkeit, aber
es ist in diesem Jahr derzeit (Stand Anfang Oktober) wahr-
gesichert hätte. Zwei Hündinnen sind noch Ende September scheinlich nicht mehr mit Welpen zu rechnen.
gedeckt worden, so dass zumindest die Möglichkeit besteht,
Text: Zuchtwart, H.Mückel
die Zahl der Welpen noch zu erhöhen. Leider werden wir auf
jeden Fall unter den Zahlen der beiden Vorjahre bleiben, zum
Zuchtordnung quo vadis -
Selbstdisziplin oder harte Fakten
In der letzten Brackenzeitung stellte unser Zuchtwart sche Brackenverein beschlossen, dass zusätzlich zur AP der
Helmut Mückel die aktuelle Welpenentwicklung dar. Stöberteil der GP als Zuchtvoraussetzung anerkannt wird. In
Wie er erläuterte, lässt die Entwicklung der Welpenzah- ähnlicher Weise äußerte sich unlängst Heimo van Elsbergen
in einem Artikel im „Jagdgebrauchshund“ zur Zuchtauswahl
len bei den Deutschen Bracken mittlerweile die Überle- in alten Zeiten. Früher wurden schlichtweg nur die besten Ex-
gung zu, die Zuchtvoraussetzungen anzuheben. Helmut emplare zur Zucht eingesetzt. Davon zehren wir heute noch.
rief diesbezüglich zur regen Diskussion auf. In diese Richtung gehen folgerichtig auch die Überlegungen
von Helmut Mückel. Hier alle Stimmen und Stimmungen
Wo stehen wir überhaupt? Derzeit ist in der Zuchtordnung unter einen Hut zu bringen wird nicht leicht sein. Gilt es doch
festgeschrieben, dass zur Zuchtzulassung eine Anlagenprü- im Jagdgebrauchshundelager sehr dicke Bretter zu bohren.
fung (AP) mit den Mindestnoten 3, bei der Schussfestigkeit
4, genügt. Alternativ eine Gebrauchsprüfung (GP) mit einer Wie die gesamte Gesellschaft befindet sich auch das gesamte
durchgehenden 3 bei der Lauten Jagd. Im Vergleich zu an- Gebrauchshundelager im stetigen Wandel. Hunde werden
deren Jagdhunderassen hat der DBC damit, gelinde ausge- mittlerweile als Familienmitglieder angesehen. Das ist auch
drückt, die liberalste Regelung. Gemessen an dem, was eine gut so. Doch teilweise wird der Pfad der Vernunft hierbei
ausgebildete Bracke später zeigen soll, werden einige Themen auch verlassen. Inzwischen haben vielerorts alle Familien-
bei der AP eben nicht abgefragt und auch der talentierteste mitglieder ein Mitspracherecht, was den Jagdhund angeht.
Richter hat keine hellseherischen Qualitäten, um dies bei der Hat der Waldi die Familie so richtig um den Finger gewickelt,
AP zu beurteilen. ist es mit der rationalen Einschätzung vorbei und die nö-
tige Selbstdisziplin geht verloren. Tatsächlich geht es aber
Bei anderen Brackenzuchtvereinen reicht eine Anlagenprü- gar nicht darum, ob die Familie gerne einmal Hundebabys
fung nicht aus. Darüber hinaus wird eine Schweißprüfung, großziehen möchte, sondern welche Hunde für eine waidge-
eine Stöberprüfung, eine Arbeit im Schwarzwildgatter, oder rechte Jagd benötigt werden, um dem Wild tierschutzgerecht
gar ein Härtenachweis verlangt. Gerade erst hat der Deut- nachzustellen. Das sind ganz einfach nur die besten Hunde,
8 | Brackenzeitung 4-20200
Mitteilungen
die zur Verfügung stehen. Das sind wir dem Wild und auch
dem Ruf unserer Hunde schuldig.
Mit dem Erwerb eines Welpen wird allen Angehörigen sofort
eine virtuelle rosarote Brille mitgeliefert. Diese trügt teilweise
unsere Urteilskraft. Das hatte auch zur Folge, dass es in man-
chen Jagdhundevereinen mittlerweile eine Schönheits- und
eine Leistungslinie gibt. Auch unsere Bracken haben aufgrund
des gefälligen Äußeren Potential zu solchen Bestrebungen. bekommt, worauf dieser aber entgegnet, dass er trotzdem
Dagegen hilft nur eine zweite Meinung, oder genauer gesagt züchten wird, er hat ja schließlich eine AP, die das ermöglicht .
eine Leistungsprüfung, also eine Prüfung über die AP hinaus.
Letztlich züchten wir Hunde für den harten Jagdalltag und
Das oben genannte sind keine theoretischen Gedankenspie- wie ich ketzerisch immer wieder sage, in dem Wort Jagdge-
le, sondern leider Realität. Um Zuchtgedanken gegenüber brauchshund kommt das Wort Schönheit nicht vor. In diesem
dem Verein durchzusetzen, droht man schon mal mit dem Sinne sollten wir auch handeln, zumal wir unsere Hunde
Rechtsanwalt, obwohl der Hund nachweislich genetischer offensiv als tauglich zur Schwarzwildjagd vermarkten. Diesem
Krankheitsträger ist. Dazu zählt auch der Hundeführer, der Versprechen sollten wir uns auch verpflichtet fühlen. Bei der
bei der Formbewertung einen wesentlichen Zahnfehler zu AP können wir dies jedoch nicht abschließend beurteilen.
verschleiern versucht, oder ein Hundeführer, dessen Hund
vom Gattermeister nur sehr bescheidene Leistung bescheinigt Text: Tobias Obermüller
Falko vom Teisnachtal, Foto Klaus Schmadalla
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4-2020 Brackenzeitung | 9
Journal
Abb. 1: „Julius“ im Jahr 1976
Abb. 2: Club-Treffen NBC / DBC in Lie-
derholt (NL), 2005: NBC-Präsident Henk
Moens (l.) und der Autor.
Ohne Schweiß kein Preis!
Julius bricht alle Rekorde
von Heimo van Elsbergen
23. September 1979, DBC-Schweiß- schlägt er einen Bogen und ist sofort ich am Stück, völlig ausgepumpt, aber
prüfung im Revier Bremge bei Olpe: wieder richtig. Das ist keine klassische glücklich. Es dauert noch eine Weile, bis
Übernachtfährte 500 Meter, 1/8 Liter Schweißarbeit, das ist ein Brackieren am Erich und Friedrich aus dem Dunkel des
Wildschweiß, 2 Haken; kaltes Herbst- langen Riemen. Waldes hervortreten. Erich nimmt den
wetter. Gemeldet ist u.a. „Julius“, eine Hut ab, wischt sich den Schweiß von
in den Niederlanden gezogene Deutsche Meine Mitrichter, ein paar Jährchen der Stirn und überreicht den Bruch mit
Bracke, gewölft am 20.7.1974. Führer ist älter als ich, können nicht mehr fol- einem herzlichen „Waidmannsheil!“.
Henk Moens aus Arnheim (NL), später gen. „Los, lauf!“ ruft Erich mir zu. Im Mehr kann er nicht sagen, er ist noch
DBC-Richter und Präsident des Nieder- Fichten-Stangenholz verlieren sie den ganz außer Atem. Henk bedankt sich
ländischen Bracken-Clubs (NBC). Ich Anschluss. Ich laufe keuchend hinter und heftet Julius, dem Hauptakteur,
darf zum ersten Mal auf Schweiß rich- Julius und Henk her, verliere ebenfalls einen kleinen Zweig des Bruchs an die
ten. Meine Mitrichter sind Erich Bender kurz den Kontakt, komme dann aber auf Schweißhalsung.
(Richterobmann), damals Hauptzucht- eine Querschneise. Da sitzen Herr und
wart, später DBC-Vizepräsident und Hund im Gras, beide heftig hechelnd Die Bewertung der Arbeit ist naturge-
Friedrich Krudewig, in späteren Jahren und machen ein Päuschen. „De Hond mäß schwierig. Ausschlaggebend ist
ebenfalls DBC-Vizepräsident. moet rusten“ (Der Hund muss sich aus- schließlich, dass die Arbeit des Hundes
ruhen), sagt Henk. Gott sei Dank hat er zum Erfolg geführt hat. Julius und Henk
Zur Fährte gelegt nimmt Julius die eine Flasche Wasser mitgenommen. haben die DBC-Schweißprüfung mit
Wittrung sofort auf. Die ersten 20 Meter einem III. Preis bestanden. Die Riemen-
liegt er fest im Riemen, doch dann schal- Nachdem Erich und Friedrich aufge- arbeit wurde mit der Note „2“ (= genü-
tet er den „Jagd-Modus“ ein. Er stürmt schlossen und kurz verschnauft haben, gend), das Benehmen am toten Stück
auf der Fährte los, einen steilen Hang hi- geht es in gleicher Manier weiter. Nach mit der Note „4“ (= sehr gut) bewertet.
nauf. Wenn er von der Fährte abkommt, ca. 200 Metern stehen Julius, Henk und
10 | Brackenzeitung 4-2020Journal
Auf der Fährte der Vorfahren
Am 20. Juni 2020 konnte die Westfäli-
sche Dachsbracke Cleo vom Dürnberg
(ZB-Nr.010/18) bei der traditionsreichen
47. VSwP – Haard (Kreis Recklinghau-
sen) auf schwieriger Fährte als bester
Hund ein SW I/ erreichen und der dank-
bare Führer den Wanderpreis entgegen
nehmen. Eine Beschreibung der Arbeit
findet sich bei Bedarf im Mitteilungs-
blatt des JGHV (Der Jagdgebrauchshund
9/2020, S. 18/19).
Die recht bekannte Uroma von Cleo,
Valba vom Loreleyfelsen (ZB-Nr.52/08),
erhielt an gleicher Stelle 2010 ebenfalls
ein SW I/, genauso wie ihr Urururopa
Heimo vom Ihnetal (ZB-Nr.47/96) 1998 .
Es bestätigte sich erneut, dass die West-
fälische Dachsbracke bei sorgfältiger und
frühzeitiger Einarbeitung sehr gute Leis-
tungen in der Nachsuchenarbeit zeigen
kann – und zwar selbst dann, wenn die
Hunde schon vorher intensiv auf großen
Bewegungsjagden eingesetzt wurden.
Text: Andreas Leibing
Andreas Leibing mit Cleo vom Dürnberg
Stolze Siegerin Cleo vom Dürnberg Siegestrophäen
4-2020 Brackenzeitung | 11Journal
Fährtenschuhprüfung (FSP) in Zeiten von Corona
Von links: Thomas Bühler mit Jala vom Fürstenbogen, Stefan Stadler (Revierführer), Florian Mergler (Richterobmann),
Reiner Fink mit Jakob vom Fürstenbogen, Rainer Braun (Richter), Johann Weikmann (Richter).
03. Oktober 2020 in Kastl/Obb. – Unter Corona-Bedingungen trafen wir geforderten Abstand einzuhalten und
Landesgruppe Bayern-Süd uns also alle um 8:00 Uhr am Böslhäusl der Ofen war schnell eingeschürt. Die
in Kastl, etwas Nervosität lag auch in bange Zeit des Wartens auf den Einsatz
Auch ohne Anlagenprüfung, nach Fest- der lauen Luft. Mit dem Wetter hatten begann, aber in der gemütlichen Runde
stellung der Schussfestigkeit und der wir Glück, während es im westlichen mit den anderen, weitaus erfahrenen
Lauten Jagd über Formblatt 23b JGHV, Bayern stürmte, herrschte in Oberbay- Brackenführern kam keine Nervosi-
war es möglich, an der Fährtenschuh- ern noch die Ruhe vor dem Sturm. Nach tät auf. Die Gespräche um Bracken,
prüfung teilzunehmen. Für mich ein Erledigung der Formalitäten begrüß- Erzählungen von Jagderlebnissen und
Glücksfall. Seit August 2019 bin ich te uns Andreas aufs Herzlichste und viele, für mich neue und interessante
Erstlingsführerin einer Westfälischen gab gleich weiter an den Prüfungslei- Informationen zu diesen wunderbaren
Dachsbracke, dem Rüden Amor von den ter Willi Sack. Nach den Hinweisen zu Hunden verkürzten mir die Zeit unge-
Schlummis. Coronabedingt entfiel die den Hygieneregeln angesichts Corona mein. Und mit Johannes Lang hatte
Anlagenprüfung für uns. Wir begannen ging es dann endlich zum Prüfungsab- ich einen erfahrenen Brackenführer
dann erstmal einen Grundlehrgang für lauf. Willi Sack stellte uns die Prüfer der in der Gruppe, der mir auch ein wenig
Vollgebrauchshunde in unserer Kreis- drei Gruppen vor. In der ersten Gruppe die Angst nehmen konnte, dass diese
gruppe. Das lief soweit ganz gut—nur prüften Georg Götz, Wolfgang Men- Hunde auch immer wieder zurückfin-
mit dem Apportieren klappte es nun hart und Klaus Berneis, in der zwei- den. Nach einer guten Stunde kam das
ja, eigentlich nicht. Und Wasser ist so ten Gruppe Johann Weikmann, Rainer erste Gespann zurück, und hatte be-
gar nicht Amors Element, nicht mal bei Braun und Florian Mergler, in der drit- standen. Beim zweiten Gespann lief es
größter Hitze. „Es san hoit koane Heh- ten Gruppe prüften Willi Sack, Ernst nicht ganz so erfolgreich, da wurde ich
nerhund“ hat mir der Willi Sack bei der Meindl und der Richteranwärter Dr. Pe- dann doch etwas aufgeregt. Jetzt wur-
Prüfung später gesagt (übersetzt: „Es ter Schacherbauer. Wir Prüflinge zogen de es für Amor und mich ernst. Meine
sind halt keine Hühnerhunde:“). jeder eine Nummer und wurden in die aufflammende Nervosität legte sich
jeweiligen Gruppen eingeteilt. dann aber recht schnell, denn „meine“
Wir konzentrierten uns dann auf die Prüfer verbreiteten eine beruhigende
Fährtenarbeit und konnten im August Meine Gruppe war die dritte, wir waren und wohlwollende Atmosphäre. Willi
bei Übungstagen von Andreas und Mar- wir vier Gespanne und es ging dann Sack wies mich ein und los gings. Amor
lene Jakob in Kastl mitmachen. Amor recht zügig zum „Einsatzort“. Unser arbeitete die Fährte brav und ruhig ab,
zeigte sich von seiner besten Seite und Stützpunkt war die „Werkzeughütte“. unruhig wurde ich nur, als er auf einmal
so durften wir mit acht weiteren Ge- Während das erste Gespann bereits umdrehte. Aber er wollte sich wohl nur
spannen am 3.10.20 zur FSP in Kastl unterwegs zur Fährte war, machten wir versichern, ob er noch auf der richtigen
antreten. anderen es uns in der Hütte gemüt- Fährte war. Wir erreichten schließlich
lich. Es war genügend Platz, um den das Stück Schwarzwild. Mann, war ich
12 | Brackenzeitung 4-2020Journal
Von links: Johannes Ludwig mit Baldur vom Nordlicht, Wolfgang Menhart (Richter), Christina Heinzelmann mit Jara vom Fürstenbogen,
Klaus Berneis (Notrichter), Andreas Jakob mit Jeva vom Fürstenbogen, Georg Götz (Richterobmann).
Von links: Johannes Lang mit Chili vom Jägerfeld, Beatrice Esche mit Amor von den Schlumis, Dr. Peter Schacherbauer (Richteranwärter),
Tassilo Trauner mit Sohn Quirin und Jani vom Fürstenbogen, Willi Sack (Richter), Ernst Meindl (Richterobmann), Stefan Kleinfelder mit
Bonnie vom Nordlicht.
froh, da fielen mir doch etliche Steine reich. Das Wetter hielt immer noch den Erzählungen altgedienter Hun-
vom Herzen. durch und so konnten die Prüfer unter deführern zu lauschen und sich Tipps
freiem Himmel in großer Runde die holen zu können, das ersetzt kein Buch.
Am Stützpunkt waren dann die anderen Ergebnisse mit ein paar Worten zum je- Ein herzliches Dankeschön gilt Andreas
Gespanne schon eingetroffen, bis auf weiligen Gespann verkünden. Für mich und Marlene Jakob für die Ausrichtung
ein Gespann konnten alle die FSP mit nochmal spannend wurden anschlie- der Prüfung. Und ein herzliches „Ver-
Erfolg beenden. Andreas hatte bereits ßend die Formbewertungen einiger Bra- gelts Gott“ auch an alle Prüfer, die uns
den Grill angeworfen und es gab nach cken. Zu sehen, nach welchen Kriterien ruhig und kompetent durch die Prüfung
all den Anstrengungen köstliche Wild- der Standard der Rasse beurteilt wird, geführt haben. Es war ein toller Prü-
Bratwürst und wohlverdient leckeres die Diskussionen unter den Richtern, fungstag, an dem einfach alles passte.
Bier. Nach einer kurzen Verschnaufpau- rundeten für mich den Tag richtig ab.
se absolvierten noch zwei Gespanne die Man kann ja viel über eine Hunderasse Text: Beatrice Esche,
jagdliche Brauchbarkeit, beide erfolg- lesen, die Hunde aber live zu erleben, Fotos: Marlene Jakob
4-2020 Brackenzeitung | 13Journal
Anlageprüfung der Landesgruppe Südost/Bayern
Trotz intensiver Suche durch Mensch und Hund: keine Hasen zu finden.
Landau/Isar am 10.10.2020 und konnten nur gezielt hochgemacht gen Wetterbedingungen. Ohne deren
werden. Problematisch war auch die Durchhaltewillen, das kurzfristige Or-
Am 10. Oktober 2020 wurde in Landau noch auf verschiedenen Äckern üppig ganisieren eines Ausweichreviers und
a.d. Isar eine Anlageprüfung der Lan- vorhandene Deckung, wie Mais, Rüben die Duldung des Revierinhabers Hans
desgruppe Südost/Bayern als Ersatzver- und Salate. Wir kamen nicht umhin, in Unverdorben wäre die Durchführung
anstaltung, für die im Frühjahr wegen ein anderes Revier auszuweichen, das der Prüfung nicht möglich gewesen.
der Corona-Pandemie ausgefallenen mehr Erfolg versprechen sollte.
Prüfung, durchgeführt. Sechs Bracken Abschließend wird diese so spät im Jahr
waren eingeladen, von denen aber lei- Kaum im frischen Hasen-Revier ange- angesetzte Anlageprüfung noch lange
der nur fünf zur Prüfung antraten. kommen, bekam jede Bracke die Chan- im Gedächtnis bleiben und hoffent-
ce, ihr Können zu beweisen. Die Hasen lich beim ein oder anderen den Ehrgeiz
Prüfungsleiter und Richterobmann An- saßen hier nicht so fest und konnten wecken, die Anlagen der Bracken zu
dreas Jakob richtete ein Grußwort an leichter hochgemacht werden, sodass wecken, zu fördern und passioniert zu
die Teilnehmer. Da mehrere Erstlings- bei Bedarf den Bracken eine zweite bewahren.
führer anwesend waren, erläuterte er, Chance gegeben werden konnte, um
gemeinsam mit den Richtern Marlene eine eindeutige Bewertung der Hunde Text: Reinhard Meier,
Jakob und Dr. Wolfram Volkholz den zu ermöglichen. Fotos: Marlene Jakob
Ablauf der einzelnen Prüfungsteile. An-
schließend verwies er hierbei noch auf Am Ende der Prüfung konnte sich leider
die Hygiene- und Abstandsregeln, die nicht jeder über das erreichte Ergebnis
während des gesamten Prüfungsver- freuen, doch das gute Essen und der
Hase in der Sasse, gut getarnt.
laufs einzuhalten waren. Nach Kontrol- Erfahrungsaustausch zwischen Prüfer
le der erforderlichen Unterlagen wurde und Teilnehmer beim anschließenden
ins Revier gewechselt, um mit der Prü- Gaststättenbesuch (unter Corona-Vor-
fung zu beginnen. sichtsmaßnahmen) ließ die Stimmung
wieder aufhellen.
Pünktlich zum Beginn der Hasensuche
setzte Dauerregen ein, so dass widrigs- Im Anschluss wurden noch zwei Rüden
te Umstände für das Hochmachen der der Formbewertung mit jeweils sehr er-
Hasen entstanden. Revierleiter Bruno freulichen Ergebnissen unterzogen.
Brandl und die Richter gaben sich größ-
te Mühe, Hasen aufzuspüren, jedoch Wir danken dem Prüfungsleiter und
mit mäßigem Erfolg und das, obwohl Richterobmann Andreas Jakob, der
tags zuvor noch Hasen im Überfluss Richterin Marlene Jakob, dem Richter
gesichtet worden waren. Selbst die Dr. Wolfram Volkholz und dem Revier-
Hasen, die entdeckt werden konnten, leiter Bruno Brandl für deren außer-
saßen wie einbetoniert in den Sassen ordentlichen Einsatz trotz der widri-
14 | Brackenzeitung 4-2020Journal
Gebrauchsprüfung Landesgruppe Südost/Bayern
Von links: Andreas Jakob mit Jeva vom
Fürstenbogen, Johannes Lang mit Chili
vom Jägerfeld, Ernst Meindl (Richterob-
mann) mit Aika vom Sautobel, Stefan Nagel
mit Dusty von der Saarschleife, Dr. Peter
Schacherbauer (Richteranwärter), Willi Sack
(Richter), Johannes Ludwig mit Baldur vom
Nordlicht, Thomas Bühler mit Jala vom
Fürstenbogen.
04.10.2020 in Kastl/Obb.
Die Landesgruppe Südost-Bayern lud
zur GP am 04. Oktober ins Revier Kastl/
Obb. ein. Drei Gespanne nahmen an der
Prüfung teil. Zwei hatten am Vortag die
FSP bestanden, ein Gespann absolvierte
die FSP bereits im Vorjahr. Das Wetter
am Prüfungstag war hervorragend.
Alle Teilnehmer, Richter, Richteran- Von links: Stefan Nagel mit Dusty von der Saarschleife und Dr. Peter Schacherbauer (RA)
wärter, Hundeführer und natürlich das
örtliche Organisationsteam trafen sich Prüfung zu einer konstruktiven Diskus- er zusammen. Alle Gespanne wurden
pünktlich am Prüfungsort unter Coro- sion unter den Richtern. fair bewertet und waren mit dem Prü-
na-Bedingungen. Nach der Kontrolle fungsverlauf und Prüfungsergebnissen
aller Formalitäten, Ahnentafeln, Impf- Letztendlich konnten alle drei Gespan- sehr zufrieden.
pässe, Jagdscheine und Chip-Überprü- ne die GP in Kastl/Obb. bestehen. Alles
fung der Hunde, wurde die Prüfungsrei- in allem wurden drei sehr gut ausge- Am Ende dankte Thomas Bühler im Na-
henfolge verlost. bildete Westfälische Dachsbracken zur men der Hundeführer dem Richterteam
Prüfung vorgestellt! Alle drei Hunde- für die faire Beurteilung. Des Weiteren
Danach ging es sogleich ins Prüfungsre- führer war waren erleichtert und konn- gilt es Marlene und Andreas Jakob zu
vier zur Haarwildschleppe. Alle drei Ge- ten mit Urkunde in der Tasche und danken, die das örtliche Prüfungsrevier
spanne meisterten diese Anforderung Eintrag in der Ahnentafel später ihren der Bayerischen Staatsforsten sehr gut
problemlos und zügig in 2 bzw. 2,5 Min. Heimweg antreten. vorbereitet hatten. Auch allen weiteren
Als nächstes folgte das wichtigste Fach, Helfern ebenso unser Dank.
die Laute Jagd! Zwei Hunde konnten Die erfolgreichen Gespanne waren Jo-
in der geforderten Zeit Rehwild finden hannes Ludwig mit WDBr Baldur vom Es war ein herrlicher Prüfungstag, der
und die geforderten Prüfungsinhalte Nordlicht, Thomas Bühler mit WDBr Jala zum Abschluss noch mit Wildwürsten
gleich erfüllen. Ein Hund erhielt eine vom Fürstenbogen sowie Stefan Nagel vom Grill ausklingen konnte.
zweite Chance, die dann aber letztend- mit WDBr Dusty von der Saarschleife.
lich mit Erfolg belohnt wurde. Text: Stefan Nagel,
Das Richtergremium setzte sich aus Fotos: Marlene Jakob
Alle drei Gespanne konnten auch die Richterobmann Ernst Meindl, den Rich-
Revierführigkeit mit großer Bravour er- tern Willi Sack, Johannes Lang und
ledigen, dennoch führte ein Teilfach der Richteranwärter Dr. Peter Schacherbau-
4-2020 Brackenzeitung | 15Journal
Birka, die Corona-Entscheidung
Eigentlich hatten wir ja ganz andere
Pläne!
Schon im Herbst letzten Jahres hatten
wir unsere Fühler Richtung Finnland
ausgestreckt, kurze Zeit später auch
nach Schweden. Denn schon länger
hatten wir keinen Urlaub mehr in Skan-
dinavien verbracht. Als Urlaubssouve-
nir sollte ein neuer Drever mitgebracht
werden. Wir wollten eine Nachfolgerin
für Håkan, der inzwischen schon 8 Jah-
re alt ist, rechtzeitig auf ihre jagdlichen
Aufgaben einarbeiten. Mit einer Hün-
din würden wir nebenbei auch die Freu-
den der Welpenaufzucht kennenlernen
- vielleicht, wenn alles gut geht.
Zwei Züchter waren gefunden, deren
geplante Verpaarungen unseren Wün-
schen nahekamen. Die finnische Hün- Birka, 7 Wochen
din wurde jedoch nicht im erwarteten
Zeitrahmen läufig, die schwedische hat-
te nicht aufgenommen.
Dann kam die Corona-Krise. Die un-
gewohnten Einschränkungen ließen
uns den normalerweise zeitrauben-
den täglichen Verpflichtungen nicht
mehr nachkommen. Was für unglaub-
liche Freiräume entstanden da? Da ich
regelmäßig das Welpengeschehen auf
der Homepage des DBC beobachte, fiel
mir auf, dass gerade ein Wurf Westfä-
lische Dachsbracken lag, gar nicht weit
von Bad Fallingbostel und schon in zwei
Wochen abzugeben. Eine Hündin und
ein Rüde suchten noch ein neues Zu- Letztes Kuscheln mit den Geschwistern
hause, keine verwandtschaftlichen Be-
ziehungen zu Håkan, sicherheitshalber! tere Woche später, am Sonntag, dem
3.05.2020, zog die kleine Birka von der
Tief durchatmen, nicht lange überlegen, Geest aus dem Hause Cappell nach Bad
Kontakt knüpfen und Welpen ansehen, Fallingbostel um. Chillen auf dem Rudelführer
gleich Sonntag! Ganz unverbindlich!
Wir durften kommen. Im neuen Zuhause musste sich Birka an keln und Lösen, morgens gegen 5.00
Vieles gewöhnen. Geweint hat sie trotz- Uhr das erste Mal am Tag. Das erste
Auf ging’s nach Bliedersdorf in der dem kein einziges Mal. Schnell wurde Rehhackfleisch stand auf dem Speise-
Nähe von Stade. Håkan musste mit. Der Haus und Garten erforscht und in Be- plan, lecker. Drei Tage später hing ein
interessierte sich aber keineswegs für sitz genommen. Håkan tat zunächst so, ganzes Reh im Schuppen. Birka durf-
die Welpen. Wir fanden sie natürlich als würde er sie gar nicht bemerken. Da te schnuppern und bekam ihre erste
allerliebst. Kaum hatte ich das infrage konnte die Kleine um ihn herumkas- Rehrippe. Die zweigeteilte Rehdecke
kommende kleine Tier auf dem Arm, pern, wie sie wollte. durfte von beiden Hunden benagt wer-
hörte ich neben mir laut vernehmlich den. Birka schleppte das lappige Ding
die Stimme meines Gefährten: „Die Und los ging es mit der Erziehung. mit Vergnügen durch den Garten und
nehmen wir!“ Der Züchter hatte es auch leider auch mehrmals ins Haus. Oder
gehört. Es gab keinen Weg zurück. Wir Erste Woche: Alle zwei Stunden, auf sie versuchte, Håkan sein Stück zu klau-
vereinbarten einen zweiten Besuch am jeden Fall nach den Schlafphasen, wur- en, was mit Knurren quittiert wurde.
folgenden Wochenende und eine wei- de sie nach draußen getragen zum Pin-Journal
Birkas Held
Die erste Rehrippe
neue Behausung, vor allem beim Trans-
port im Auto. Håkan war zunächst bei
den Autofahrten dabei, sodass Birka
nicht allein blieb, wenn wir das Auto
zum Einkaufen, Pferde versorgen o. ä.
verließen. Bald konnte man sie auch
kurze Zeit ganz allein dort lassen.
Sie durfte das erste Mal bei Arbeiten im
Revier mit dabei sein und konnte üben,
ihren Chef nicht aus den Augen zu
verlieren. Aufregend, die vielen neuen
Gerüche.
Mauslöcher ausgraben Der neue Fahrradanhänger
Die Treppe zu unserem Schlafzimmer
Birka durfte bei kurzen Hunderun- von im Garten überrascht und floh ins bewältigte sie nun selbständig nach
den mitlaufen und folgte Håkan und Haus. Håkan, der eigentlich drinnen oben. Dann stand sie auf dem obersten
uns meist dicht auf den Fersen. Wir schlief, hatte das irgendwie mitbekom- Absatz und heulte, weil sie sich nicht
gewöhnten sie an die Leine, an der sie men und rannte sie über den Haufen, abwärts traute. Da der Absatz Håkans
jeweils zu Beginn und zum Ende der weil er scheinbar den Plan hatte, sie zu Rückzugsmöglichkeit war, sollte sie
Spaziergänge geführt wurde. verteidigen und verbellte den Besuch, sowieso nicht dahin. Wir erhöhten die
seine erste erkennbar positive Reaktion unterste Treppenstufe provisorisch auf
Für Håkan wurden Rückzugsmöglich- in ihre Richtung. das Niveau der zweiten. Bisschen be-
keiten wichtig, ich nahm ihn auf jeder schwerlich für Håkan und uns, aber das
Besorgungsfahrt mit, begrüßte ihn Zweite Woche: Bei den nächsten Spa- Problem war gelöst.
immer zuerst und achtete darauf, dass ziergängen entstand nun der Eindruck,
ich auch wirklich genug Zeit für lange Håkan wolle ihr was zeigen. Wenn er Ich begann damit, jedes Mal das Kom-
Spaziergänge mit ihm allein hatte. Er Interessantes zum Schnuppern fand, mando „Sitz“ zu geben und das Hand-
sollte sich auf keinen Fall zurückgesetzt tat sie ihm nach. Zusammen Mauslö- zeichen dazu, wenn sie sich hinsetzte.
fühlen. cher nachgraben machte beiden großes Beim Füttern sollte sie lernen, zu war-
Vergnügen. So brach langsam das Eis. ten, bis sie zum Fressen aufgefordert
Es stellte sich heraus, dass Birka er- Der Große fing an, sich in seine Onkel- wird, sehr schwer! So hielten wir sie
staunlich geräuschempfindlich war. rolle einzufinden. Er war nicht mehr zunächst neben dem wartenden Håkan
Sie zeigte Fluchtverhalten bei lauten ganz so abweisend, wenn sie versuch- fest, bis das Kommando „Komm“ das
Geräuschen und besonders bei Hun- te, ihn zum Spielen zu überreden. Nur Futter freigab.
degebell. Auch auf fremde Menschen Knochen klauen ließ er sich nicht!
und Hunde reagierte sie hochgradig An der Leine mitlaufen ging jetzt auch
misstrauisch. Also sparten wir zuhause So ein Winzling! Die für Håkans Trans- schon ziemlich gut, meist lief sie jedoch
nicht mit Geräuschen verschiedener Art port aus Finnland gekaufte Box, die er frei mit. Den Befehl „Komm“ oder den
und Håkan wurde öfter aufgefordert, selber nie benutzen konnte, weil er mit Pfiff ignorierte sie sowohl in Haus und
auf Kommando Laut zu geben. Lang- neun Wochen schon zu groß dafür war, Garten als auch draußen, obwohl Hå-
sam gewöhnte sie sich daran. wurde ihr als Rückzugsort angeboten. kan ihr das richtige Verhalten zeigte
Die nächsten Tage bekam Birka darin und dafür belohnt wurde. Da half nur
Sonntag kam Besuch, Birka wurde da- ihr Futter. Schnell akzeptierte sie die konsequentes Umdrehen und Wegge-
4-2020 Brackenzeitung | 17Journal
Fast schon ein Team Synchronliegen
Leinenführigkeit Jagbares Wild?
hen und während der Spaziergänge erst ersten richtigen Fahrten. Mittlerweile Füttern liegen zu bleiben, bis man
heran pfeifen, wenn sie sich schon im liebt sie es jedoch, sich auf den Hin- aufgefordert wurde, zum Futternapf
Galopp in unsere Richtung bewegte, terläufen stehend, die Pfoten auf dem zu laufen. Sehr schwer, aber komi-
weil die Angst, uns zu verlieren, groß Rand der offenen Dachluke abgestützt, scherweise verschwand der Futternapf
genug wurde. den Wind um die Nase wehen zu lassen immer sofort, wenn man einfach so
und mit flatternden Ohren die vorbei- losrannte. Das überzeugte Birka recht
Beide Hunde wurden mindestens ein- sausende Landschaft zu beobachten, schnell, geduldiger zu werden.
mal am Tag getrennt ausgeführt. Håkan sogar bei Regenwetter, obwohl sie Re-
genoss dann seine Ruhe, Birka sollte gen sonst lieber meidet. In dieser Woche wurden auch die ersten
lernen, auch ihren Menschen zu folgen. Futterschleppen gearbeitet. Während
Das „Sitz“-Kommando wurde sicher der Spaziergänge beobachten wir, dass
Dritte Woche: Ein Fahrradanhänger abrufbar. Erstaunlich schnell hatte sie sie häufiger mit tiefer Nase irgend-
wurde angeschafft, damit der kleine das verstanden. „Halt“ konnte sie nun welche Gerüche aufnahm und diesen
Hund auch ohne Auto auf längere Stre- auch schon. Hier wirkte Håkan als gutes folgte.
cken mitgenommen werden konnte. Vorbild.
Birka fand ihn toll, nachdem sie ein Vierte Woche:Alles Geübte wurde
paar Tage darin gefüttert wurde. Gerne Das „Ablegen“ wurde aus dem „Sitz“ fleißig wiederholt. Nun durfte sie auch
sprang sie nun ab und zu hinein, wenn eingeführt. Die flache Hand mit einem schon die ersten kleinen, mit dem Fähr-
sie durch den Garten trollte. Beim Spa- Leckerbissen vor ihr über dem Boden tenschuh gelegten Fährten ausarbeiten,
ziergang ließ sie sich problemlos darin gehalten überzeugte sie davon, dass ca. 20-50 m und nur geradeaus. Das
durch die Gegend schieben. Dennoch man im Liegen besser drankam. Nun ging auch schon ganz gut. Schließlich
erhob sie klägliches Geheule bei den konnte auch geübt werden, vor dem wartete am Ende ein voller Futternapf!
18 | Brackenzeitung 4-2020Journal
Anlagenprüfung in Irnsing/Ndb.
Bild von links: Sascha Bodamer mit Begleitung und Argos vom Wastlhof, Ernst Süß (Züch-
ter vom Wastlhof u. RF), Marlene Jakob (Richterin) mit Jeva vom Fürstenbogen, Stefan
Ludwig mit Anuk vom Wastlhof, Andreas Jakob (Richter), Christian Dürmayer mit Aika vom
Wastlhof, Nicole Schmidtpeter mit Alma vom Wastlhof, Jonathan Schäfer mit Augustin vom
Wastlhof, Florian Mergler (Richter).
Hase des Tages drückte sich erfolgreich
Am Sonntag, den 11. Oktober, tra- und stand erst hinter der Treiberwehr
fen sich fünf von sieben Geschwis- auf. Die jetzt die Flur beherrschenden
tern Westfälische Dachsbracken aus Körnermaisschläge boten einfach einen
zu attraktiven und für uns unerreichba-
dem A-Wurf „vom Wastlhof “ mit ren Einstand: Das Prüfungsrevier gab
Ihrer Führerin und Führern im idyl- trotz intensiver Suche keine Hasen mehr
lisch gelegenen Forsthaus Schlott. preis.
So schau ich heute aus Nachdem die im zeitigen Frühjahr
geplante Anlagenprüfung wegen Aber nichts blieb unversucht. Um uns
weitere Enttäuschungen zu ersparen,
Natürlich hatten wir auch viel Spaß Corona abgesagt werden musste, suchte ein Drohnenpilot vorab das für
miteinander. Gerne raste sie hinter ei- sollten die jungen Hunde jetzt end- diesen Fall vorgesehene Reserve-Revier
nem Ball her, um ihn einzuholen. Dass lich Gelegenheit bekommen sich auf ab. Leider blieb die Luftaufklärung ohne
sie ihn auch bringen sollte, verstand sie der Hasenfährte zu bewähren. Erfolg: Vor gerade zwei Tagen wurden
noch nicht, dass tat Håkan dann für sie. hier die Zuckerrüben, in diesem Bereich
Das Größte für Birka war aber Fangen Nach den Anmeldeformalien fuhren wir die Hauptfrucht, geerntet.
und Nachlaufen. Darin hatte sie viel in das Jagdrevier Irnsing mit einem be-
mehr Ausdauer als wir. Und mit Håkan kannt guten Hasenbestand. Damit den noch nicht zum Zuge gekom-
raufen – ständig hing sie ihm im Na- menen Hunden zumindest der Spurlaut
cken und versuchte ihn niederzuringen Wie üblich, gingen wir in einer Böhmi- bestätigt werden konnte, streiften wir
oder ihm in die Ohren zu beißen. Sein schen Streife über mit Zwischenfrucht noch durch den Wald um die Lichtung
halbherziges Abwehrgeknurre nahm bestellte Felder. Bald stand der erste vom Forsthaus Schlott. Zum Glück für
sie nicht besonders ernst. Pappkartons Hase vor Marlene Jakob (Richterin) auf einen Hund konnte hier doch noch ein
in kleine Stücke reißen liebte sie auch, und ich wurde aufgerufen, um meinen Hase gestochen werden und die Aika
viel mehr als wir, da aber nicht immer Rüden anzusetzen. Der Anuk vom Was- vom Wastlhof zeigte vor Richtern, was in
Knochen zum Benagen vorhanden wa- telhof saugte sich auf der Hasenfährte ihr steckt.
ren als Alternative zum Möbel ankauen fest. Die Arbeit führte in ein angren-
oder anderes zu zerstören, erlaubten zendes Buchweizenfeld. Diese spurlau- Trotz der mit viel Herzblut und Umsicht
wir ihr das ab und zu. Birka zeigte sich te Jagd konnten die Richter (zusätzlich organisierten Veranstaltung bleibt als
insgesamt als recht wach und lebhaft, Andreas Jakob als Obmann und Florian Resümee: Mangels Hasen kamen nur
einfallsreich und fröhlich, charakterlich Mergler) bewerten. Hier stach er dann zwei Dachsbracken in die Wertung dieser
sehr anders als Håkan, der von Anfang einen zweiten Krummen und jagte auf Prüfung. Die drei verblieben Hunde be-
an eher als ein ernster und durchset- dessen Fährte weiter. Lange dauerte es, kommen im nächsten Frühjahr noch-
zungsstarker Hund wahrzunehmen bis ich diesen jagdlich sehr passionierten mal ihre Chance. Nicht umsonst werden
war. Rüden wieder aufkoppeln konnte. Anlageprüfungen bevorzugt im Frühjahr
abgehalten. Bleibt zu hoffen, dass der
Wir sind sehr gespannt, wie sie sich Während dessen zogen „schwarze Wol- nächste Termin nicht erneut der Corona-
weiterentwickelt. ken“ über dem Prüfungstag auf. Beim Pandemie zum Opfer fällt.
nächsten Hasen verpasste der Kandidat
Text und Fotos: Elke Lawrenz die Fährte, und der zunächst vorletzte Text: Stefan Ludwig
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Familientreffen von der Geest
Inzwischen fast fünf Monate alt,
hatte sich Birka von der Geest gut
bei uns eingelebt und war schon für
eine Menge ungewohntes Chaos
verantwortlich zu machen. Sie hatte
beim Tomaten umpflanzen gehol-
fen, grub unsere Blumentöpfe um,
fiel schon in unseren Teich, wühlte
nach Maulwürfen und verteilte alles
Mögliche überall dorthin, wo es
eigentlich nichts zu suchen hatte.
Nicola Helmich mit Bogi, Ute Salzbrunn mit Biene, Hans-Jörg Schmidt mit Birka, Timo
Stehling mit Bruno.
Aufräumen wollte sie aber nicht, sie August ab 12.00 Uhr mittags, zu einem Fährte begonnen, aber das Apportieren
meinte, dafür sind wir zuständig, wir Welpentreffen nach Bad Fallingbostel geübt hatten. Sie wollten demnächst
hätten sie ja schließlich freiwillig ausge- ein und baten vorab um kurze Informa- mit Schleppen anfangen. Von Stehlings
sucht! Håkan bringt ja wenigstens nach tion über den jeweiligen Ausbildungs- erfuhren wir, dass ihr Bruno bisher
dem Fressen seinen Futternapf wieder stand der Welpen bezüglich Fährtenar- nur die Arbeit auf der Schleppe bis zu
zurück, aber auch das sah sie gar nicht beit. einer Länge von etwa 150 m kannte.
ein, das sollte der andere Hund doch Salzbrunns hatten mit Biene ebenfalls
auch ruhig weiter so machen. Der hatte Birka hatte bei uns inzwischen schon schon Schleppenarbeit ausprobiert.
nichts dagegen und kassierte nun gerne die ersten Erfahrungen auf bis zu 150 Züchter Dr. Gerd Cappell und seine
zweimal den Belohnungsnachtisch. m langen Fährten gesammelt, die mit Frau Katharina waren sehr gespannt
dem Fährtenschuh vorbereitet worden darauf, die Rasselbande wiederzusehen
Wir fanden es an der Zeit, dass die fünf waren, Stehzeit 4-12 Stunden. und neugierig, ob die Welpen die Größe
Geschwister Bogi, Botho, Bruno, Biene der Mutter Atti von der Geest schon
und Birka von der Geest sich wiederse- Hellmichs berichteten, dass sie mit Bogi erreicht oder sogar übertroffen hätten,
hen. So luden wir am Sonntag, dem 2. noch nicht mit der Einarbeitung auf der weil der Vaterrüde Isaac vom Fürsten-
bogen ja deutlich kräftiger ist als sie.
Jeder der Gäste kündigte an, etwas zur
gemeinsamen Verpflegung beizutragen.
Familie Rauen mit Botho sagte leider
ab.
Entsprechend dieser Vorinformationen
bereitete ich Sonntagfrüh drei ca. 100
m Fährten ohne Haken mit dem Fähr-
tenschuh vor. Mittags hielten wir Tee
und Kaffee bereit und die Gäste trudel-
ten so langsam nach und nach ein. Bei
einem leckeren Imbiss versammelten
wir uns in unserem Garten und tausch-
ten bisherige Erlebnisse und Erfahrun-
gen mit den kleinen Rackern aus. Deren
Wiedersehen gestaltete sich recht un-
spektakulär, die Erwachsenen: Mutter
Atti, Großmutter Ida vom Hirschwald,
unser Drever Håkan und Salzbrunns
französische Bracke Elsa wurden kaum
Ganz hinten: Bruno, Mitte von links: Biene und Bogi, vorne Birka beachtet und hielten sich beobach-
20 | Brackenzeitung 4-2020Sie können auch lesen
