BUNDESQUALITÄTSBERICHT - DER FACHABTEILUNG FÜR KAUFMÄNNISCHE SCHULEN, II/3 FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2008/2009/2010 - HAK.CC

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QUALITÄTSINITIATIVE BERUFSBILDUNG – QIBB
                  HAK Q-SYS
      QUALITÄT IN HANDELSAKADEMIEN UND
               HANDELSSCHULEN

      BUNDESQUALITÄTSBERICHT

 DER FACHABTEILUNG FÜR KAUFMÄNNISCHE
              SCHULEN, II/3
FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2008/2009/2010
BUNDESQUALITÄTSBERICHT - DER FACHABTEILUNG FÜR KAUFMÄNNISCHE SCHULEN, II/3 FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2008/2009/2010 - HAK.CC
MR MMag Hermine Sperl, BMUKK, Abteilungsleiterin der Sektion II/3
Prof. Mag. Katharina Kiss, BMUKK, Projektmitarbeiterin in der Sektion II/3

Datum: 15. April 2011

Diese Berichtsvorlage wurde von ARQA-Vet für alle Schularten der Sektion II erstellt. In einem
gemeinsamen, mehrschleifigen Abstimmungsprozess wurden Vorlagen für den Q-Landesbericht (LSI),
Q-Abteilungsbericht (Abteilung) und Q-Sektionsbericht (SLII) erstellt. In diesen Prozess waren auch
LQPM jeder Schulart einbezogen.

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Inhaltsverzeichnis

Executive Summary ..................................................................................... 4
1. Einleitung ............................................................................................ 7
2. Umsetzung von QIBB ............................................................................. 11
     2.1    Leitbildarbeit an den kaufmännischen Schulen .............................................. 11
     2.2    Entwicklungs- und Umsetzungspläne ........................................................... 12
            2.2.1    Bundesweite Schwerpunkte .......................................................................... 13
            2.2.2    Landesschwerpunkte .................................................................................. 24
            2.2.3    Wichtige aktuelle Themen in den Bundesländern ................................................ 25
     2.3    QIBB – Evaluation: Beteiligung der kaufmännischen Schulen .............................. 26
            2.3.1    Systemfeedback über die QIBB-Plattform ......................................................... 26
            2.3.2    Individualfeedback über die QIBB-Plattform ...................................................... 27
            2.3.3    Andere Instrumente/Methoden/Diagnose-Checks ................................................ 27
3.   Organisation des Qualitätsentwicklungsprozesses ......................................... 31
     3.1    Rollen, Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Prozesse..........................................                   31
     3.2    Rahmenbedingungen ...............................................................................            31
     3.3    Kommunikationsformen ...........................................................................             31
     3.4    Fortbildungsmaßnahmen und Personalentwicklung im Kontext von QIBB ..............                             32
     3.5    Management Performance Reviews/ Bilanz- und Zielvereinbarungsgespräche ........                              32
4.   Good Practice Beispiele ......................................................................... 35
5.   Daten und Fakten: Die kaufmännischen Schulen im Berichtszeitraum ............... 37
     5.1    Anzahl und Auflistung der Schulen in Österreich ............................................ 37
     5.2    Schulen, Klassen und Schüler/innen nach Schularten ...................................... 41
     5.3    Schüler/innen nach Bundesländern, Schularten sowie Geschlecht ...................... 41
     5.4    Lehrkräfte nach Bundesländern, Geschlecht, Qualifikation, Art d. Beschäftigung und
            Alter ................................................................................................... 42
     5.5    Beteiligungsstatistik QIBB Evaluation (Tabelle 1a) Nutzung der QIBB
            Evaluationsplattform ............................................................................... 43
     5.6    Systemfeedback Bundesevaluierungsschwerpunkte......................................... 44
     5.7    Beteiligungsstatistik QIBB Evaluation (Tabelle 1b) Systemfeedback ..................... 45
     5.8    Beteiligungsstatistik QIBB Evaluation: Individualfeedback auf der QIBB
            Evaluationsplattform (Tabelle 2) ................................................................ 48
     5.9    Lehrkräfte vs. Schülerinnen ohne Sonderformen / FB-SchülerInnen: Förderung,
            Individualisierung (ohne Sonderformen) verglichen mit FB-Lehrkräfte: Förderung,
            Individualisierung 2009/2010 .................................................................... 50
     5.10   Jahresvergleich Österreich / FB-SchülerInnen: Förderung, Individualisierung ........ 51
     5.11   Jahresvergleich Österreich / FB-SchülerInnen: Leistungsbeurteilung ................... 53
     5.12   Jahresvergleich Österreich / FB-Lehrkräfte: Förderung, Individualisierung ........... 54
     5.13   Jahresvergleich Österreich / FB-Lehrkräfte: Leistungsbeurteilung ...................... 56
     5.14   Erfolgsstatistiken.................................................................................... 57
6.   Anhänge............................................................................................. 61
     6.1    Liste der Kooperationen mit NMS ...............................................................              61
     6.2    Liste der Standorte mit Sonderformen .........................................................               64
     6.3    Liste der Schulversuche mit Angabe der Standorte und eine Kurzbeschreibung des
            jeweiligen Schulversuches ........................................................................           65
     6.4    Exemplarisch Liste der Diagnosechecks ........................................................               67

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EXECUTIVE SUMMARY

Gemeinsam ist allen kaufmännischen Schulen, dass an der Umsetzung der Bundesziele im
Berichtszeitraum intensiv gearbeitet wurde.

Die Bundesziele
2.5.1   Wir koordinieren unsere Lehrziele und Lernangebote innerhalb der Fachgruppe und
        fächerübergreifend im Team
2.4.3   Transparente Leistungsbeurteilung und individuelles Feedback fördern den Erfolg unserer
        Schüler/innen
2.5.2   Wir passen unsere Lehr- und Lernformen den individuellen Begabungen unserer
        Schüler/innen und Studierenden an
werden auch in den kommenden drei bis fünf Jahren nach dem Grundsatz des kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses (KVP) weiter verfolgt. Einen bundesweiten Schwerpunkt stellt auch die
Personalentwicklung dar, weshalb der Erhebungsraster „Fort- und Weiterbildung“ von den Schulen
ausgefüllt wurde.

Besonderes Augenmerk fiel in der Berichtsperiode auf das Bundesziel 2.5.2 - Kurzbezeichnung:
Individualisierung. Dieses Ziel wurde auch bundesweit evaluiert (siehe dazu die detaillierte
Beschreibung der Maßnahmen unter Punkt 2.2.1). Als eine besondere Individualisierungsmaßnahme
werden und wurden auch in der Berichtsperiode die Diagnosechecks gesehen. Deren Einsatz sowie
die sich daraus ergebenden Konsequenzen stehen somit im Fokus der Qualitätsarbeit.

Im Zusammenhang mit der Verfolgung der Bundesziele bleibt zu erwähnen, dass der Zusammenhang
zwischen Zielen, Maßnahmen, Indikatoren und Evaluation noch konsequenter als bisher verfolgt
werden sollte.
Es werden in allen Qualitätsberichten der kaufmännischen Schulen Ziele, Maßnahmen zur
Zielerreichung, Indikatoren für die Messung des Zielerreichungsgrades und Evaluierungsinstrumente
angeführt, der Zusammenhang bzw. der Bezug der einzelnen Bereiche zueinander ist nicht immer
gut nachvollziehbar.

Die Evaluierungsergebnisse sind im gewünschten Ausmaß Gegenstand der Maßnahmenpläne der
Schulen. Eine noch intensivere Einbindung dieser Ergebnisse in die Qualitätsarbeit an den
kaufmännischen Schulen ist im Sinne eines KVP anzustreben. Die Aktionspläne der Schulen sind
überwiegend angemessen, jedoch gibt es große Unterschiede an den einzelnen Standorten. Dies
führt dazu, dass die diesbezüglichen Angaben der Schulaufsicht eine Bandbreite von sehr zufrieden
bis nur teilweise oder wenig zufrieden mit dem Qualitätskreislauf (plan, do, check, act) aufweisen
und Verbesserungspotenzial diesbezüglich festgestellt wurde.

Als Handlungswünsche an das BMUKK wird das Abgehen von der Freiwilligkeit im Zusammenhang mit
der QIBB-Evaluierung formuliert und das Sichern der Nachhaltigkeit in der Qualitätsarbeit
eingefordert. Es wird auch auf die zu geringen Ressourcen im Zusammenhang mit der
Qualitätsarbeit verwiesen, dies betrifft hier aber die finanziellen Ressourcen.

In den kaufmännischen Schulen wurden auch viele Landes- und Schulziele verfolgt, für die im
Wesentlichen das zu den Bundeszielen formulierte, gilt.

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Die Zufriedenheit mit der Teilnahme am Systemfeedback wird als mittel eingestuft, die
Freischaltung für die LSI ist in großem Ausmaß erfolgt. Die Annahme der Möglichkeit des
Individualfeedbacks über die Plattform ist unterschiedlich, die LSI zeigen sich zum Teil sehr
zufrieden bis hin zu wenig zufrieden mit der Inanspruchnahme und der Akzeptanz.

Es bleibt jedenfalls zu erwähnen, dass das über QIBB angebotene Instrument nicht durchgängig
verwendet wird, dass aber viele Kollegen/innen ihre selbst entwickelten Instrumente einsetzen und
daher ein relativ hoher Zielerreichungsgrad betreffend Durchführung von Individualfeedback
Schüler/innen/Lehrer/Innen gemeldet werden kann. Über die Qualität der Individualerhebungen
kann keine Aussage getroffen werden. Dies gilt auch für eventuelle Konsequenzen, die sich aus den
Individualfeedbacks ergeben sollten.

Die Begründungen für die vielen unterschiedlichen Instrumente, außerhalb der Plattform, sind sehr
unterschiedlich und reichen von Misstrauen dem System gegenüber bis hin zur Übersättigung der
Schüler/innen mit dem Individualfeedback über die Plattform.

Insgesamt wird jedoch eine hohe Beteiligung sowohl der Schüler/innen als auch der Lehrer/innen an
der QIBB - Evaluation angeführt und es besteht vor allem das Bestreben den Beteiligungsgrad noch
weiter zu erhöhen.

Das Bewusstsein zur Qualitätsarbeit ist in allen kaufmännischen Schulen stark angestiegen.
Als hemmende Faktoren für die Qualitätsarbeit an den Schulen werden neben der oben bereits
erwähnten „Freiwilligkeit“ insbesondere die knappen zeitlichen und noch knapperen finanziellen
Ressourcen angeführt.

Die kaufmännischen Schulen legten im Berichtszeitraum neben den oben erwähnten Bundeszielen
ein besonderes Augenmerk auf folgende Bereiche, diese werden auch in den kommenden
Berichtsjahren 2010/2011 und 2011/2012 weiter fokussiert:

   die Outcome-Orientierung
   die Erreichung der implementierten Bildungsstandards
   den kompetenzorientierten Unterricht (Einsatz von Cool ua)
   die Individualisierung und damit in Zusammenhang die Diagnosechecks sowie die
   Betonung der Wirtschaftskompetenz unter Berücksichtigung der Entrepreneurship Education

Die Erfahrungen aus den Schulversuchen zur Modularisierung, den Schulversuchen mit Praktika und
engster Kooperation mit der Wirtschaft, den Schulversuchen bzw. schulautonomen Adaptionen zur
Handelsschule sowie die Erfahrungen aus den Schulversuchen mit Sport und den Aktivitäten an den
Schulen zu Kunst und Kultur werden in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess der
kaufmännischen Schulen einbezogen werden. Dies wird sich in den Lehrplänen zur Handelsschule
und zu Handelsakademie ausdrücken. Die o.g. Bundesziele stehen daher auch in engem
Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Umsetzung der neuen Lehrpläne. Sie stehen auch in
engem Zusammenhang mit der Vorbereitung der Lehrkräfte und Schüler/innen in Zusammenhang
mit der teilstandardisierten zentralen Reife- und Diplomprüfung.

Das Ziel muss sein, dass erkennbar und verstanden wird, dass das System QIBB die Arbeit an den
Schulen unterstützt und zum KVP an den Standorten beiträgt.
Als Fernziel wird die eigenverantwortliche Schule angestrebt.

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Die kaufmännischen Schulen sind sehr aktiv und haben viele Maßnahmen zur Erreichung von
zahlreichen Zielen geplant bzw. bereits gesetzt. Die Vielzahl der Ziele und Maßnahmen ist oft sehr
bunt und eine systematische Entwicklung nicht immer erkennbar.

Der Regelkreis von Leitbild, Schulprogramm, Aktionsplan und Evaluationsmaßnahmen sollte noch
systematischer verfolgt werden.

QiBB hat im Bereich der kaufmännischen Schulen eine hohe Akzeptanz, es ist allerdings darauf
hinzuweisen, dass das Berichtswesen noch immer verbesserungsfähig ist und dass die Häufigkeit der
Befragungen auf Systemebene weiter „entschleunigt“ werden muss. Die Veränderung der Struktur
der Q-Berichte durch die Vereinheitlichung in der Sektion Berufsbildung hat zu Unsicherheit und
Unruhe geführt. Für die nächste Berichtslegung im Jahre 2013 (über die Schuljahre 10/11 und
11/12) wird die rechtzeitige Vorlage einer klaren Q-Berichtsstruktur mit den entsprechenden
steuerungsrelevanten Daten bzw. Datenerhebungsrastern gewünscht.
Auch die Qualität/Zusammenfassung/Kürzung der Fragebögen wird angeregt ebenso sowie der
Wunsch nach konkreter Vorgabe, welche QIBB -Instrumente eingesetzt werden sollen.

Dass Evaluierungen auf Systemebene stattfinden, ist unerlässlich für den Q-Prozess, wobei ein
Nebeneffekt davon ist, dass dadurch immer wieder alle Kollegen/innen erinnert werden, dass Q-
Arbeit auch gemessen wird und Daten zur Steuerung notwendig sind.

Die Evaluierungsergebnisse könnten teilweise noch intensiver in die laufende Q-Arbeit einbezogen
werden. Es ist nicht einfach, hier eine allgemein gültige Aussage zu treffen, da die kaufmännischen
Schulen    einen    sehr    unterschiedlichen    Zugang     und   Entwicklungsgrad     im   Bereich
„Qualitätsmanagement-Selbstverständnis“ und zur Evaluierungskultur haben.

Richtigerweise müsste man sagen, nicht die Schulen haben einen                   unterschiedlichen
Entwicklungsstand, sondern die einzelnen Kollegen/innen an den                    Schulstandorten.
Durchschnittswerte sind daher immer ein Problem.

Ein weiterer Punkt, der kritisch anzumerken ist, liegt darin, dass manche Schulen besser berichten
können als andere, was nicht immer ein Indiz für bessere Qualitätsarbeit ist. Hier gibt es ein
systemimmanentes Problem: Die Schulen verstehen den Qualitätsbericht überwiegend als
Leistungsschau und nicht als Evaluierungsinstrument für sich selbst.

Die Vielzahl der interessanten Projekte an den Schulen bzw. in den Bundesländern von Business und
Wirtschaft über gesellschaftliche Anliegen bis zu Kunst und Kultur belegen ebenso wie der Rückgang
an Beschwerden und Berufungen, die Erhöhung der Behaltequote und die positiven Rückmeldungen
von Absolventinnen und Absolventen, dass die Qualitätsinitiative greift, auch wenn QIBB als System
noch nicht von allen Kolleginnen und Kollegen als das unterstützende und strukturierte Instrument
zu Qualitätsentwicklung gesehen wird.

Die Tatsache, dass der Rechnungshof QIBB der berufsbildenden Schulen als nachahmenswertes
Beispiel für die anderen Schularten in seinem Bericht beschreibt, sollte uns alle stolz machen und
motivieren, daran weiter zu arbeiten. Aus den Zielvereinbarungsgesprächen mit der Schulaufsicht
bzw. aus deren Gesprächen mit den Führungskräften geht eindeutig hervor, dass QIBB insgesamt
durch die Strukturiertheit und Kontinuität im Regelkreislauf begrüßt wird.

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1. Einleitung
1.         HAK Q-SYS und QIBB1 (QualitätsInitiative BerufsBildung)

HAK Q-SYS trägt seit 2005 in der Berufsbildung einen wesentlichen Teil zur Qualitätsarbeit bei und
führt ihren Bildungsauftrag über Schlüsselprozesse (z.B. Schulprogramm, Bildungsangebot,
Qualitätsmanagement etc.) durch. Unter Qualitätsmanagement ist die Umsetzung von QIBB zu
verstehen.

Der Qualitätssicherungs- und -entwicklungsprozess ist ein kontinuierlicher Prozess, der immer
wieder die vier dargestellten Phasen durchläuft2:

QIBB umfasst alle organisatorischen Ebenen, das sind die Schulen, die Schulaufsicht im Bereich der
Landesschulräte bzw. des Stadtschulrates für Wien und die Sektion Berufsbildung (mit allen
Abteilungen) des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

QIBB versteht sich als „gemeinsames Dach“ der Qualitätsinitiativen in den verschiedenen
Schulbereichen der Berufsbildung; QIBB unterstützt die Entwicklung von gemeinsamen Strategien
und bietet ausreichenden Freiraum für die Besonderheiten der einzelnen Schulbereiche und
Schulen.

QIBB ist auf national und international anerkannte Qualitätsmanagementsysteme für
Bildungsinstitutionen abgestimmt. Insbesondere trägt QIBB dem Gemeinsamen Europäischen
Qualitätssicherungsrahmen in der beruflichen Bildung (CQAF – Common Quality Assurance
Framework) Rechnung, der auf europäischer Ebene in Verbindung mit dem „Kopenhagen-Prozess“

1
    Siehe Link: http://www.qibb.at/de/ueber_qibb.html (Stand: 15. Februar 2011)
2
    Siehe Link: http://www.qibb.at/de/ueber_qibb.html (Stand: 15. Februar 2011)

                                                          |7|                     Bundesqualitätsbericht
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entwickelt wurde. Den Kern von QIBB bildet das gemeinsame, österreichweit gültige „Leitbild für
die Sektion II Berufsbildung“3). Auf dieses Leitbild bauen die spezifischen Leitbilder der
Schulbereiche auf, die wiederum von den Schulen standortspezifisch ergänzt werden können. Das
QIBB-Leitbild fokussiert die Bildungs- und Verwaltungsprozesse auf vier Handlungsfelder:

Lehren und Lernen,
Qualität,
Wirtschaft und Gesellschaft sowie
Internationalität.

Aus dem Leitbild werden die konkreten Qualitätsziele abgeleitet und in einer Qualitätszielmatrix (Q-
Matrix) zusammengefasst.

Der vierte HAK Q-SYS-Bericht der Abteilung II/3 des BMUKK basiert auf dem letztjährigen
Bundesbericht, den neun Landesberichten, den MPRs (Management und Performance Review) mit
den     Landesschulinspektor/innen,    den    Gesprächen      mit    den    Schulleiter/innen,
Landesqualitätsprojektmanager/innen, Schulqualitätsprojektmanager/innen sowie den zahlreichen
Schulentwicklungsveranstaltungen (Dienstbesprechungen, Tagungen, Seminaren, Kongressen),
Experten/innenbeiträgen und Publikationen.

2.       MPR, ZVG, Q-Berichte (Bund – Land – Schule)

Die Evaluation ist als kriterienorientierte (Bundesziele) und profilorientierte (Landes- und
Schulziele) Evaluation in Bezug zur Q-Matrix zu verstehen. Dabei sind immer wieder folgende Fragen
zu klären:
Inwieweit entsprechen die jeweiligen Kernprozesse den vorgegebenen bzw. selbst gewählten
Qualitätskriterien?
Sind die Evaluationsschwerpunkte, Qualitätsansprüche und Indikatoren für die Betroffenen
transparent / „smart“?

Worin liegt die festgestellte Abweichung (SOLL / IST – Vergleich)?

Welche Entwicklungsschritte werden festgelegt (Zeitplan, KVP, Q-Standards)?

3.       Systematische Q-Entwicklung

Wesentliche Eckpfeiler von HAK Q-SYS bilden das HAK-Leitbild4) und die Q-Matrix5). Die Steuerung
und Dokumentation der Q-Prozesse erfolgt mittels MPR, ZVG und Q-Berichten auf allen Ebenen
(Sektion, Abteilung II/3, Schulaufsicht und Schule).
Durch systematische Qualitätsarbeit werden Aktionsfelder festgelegt, Maßnahmen gesetzt und deren
Wirksamkeit überprüft, um so einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzuleiten und zu
steuern.

3
  Siehe Link: http://www.qibb.at/fileadmin/content/qibb/Dokumente/Leitbilder/Leitbild_Sektion_II.pdf (Stand: 15. Februar
  2011)
4
  Siehe Link: http://www.qibb.at/fileadmin/content/qibb/Dokumente/Leitbilder/Leitbild_Sektion_II.pdf (Stand: 15.
  Februar 2011)
5
  Siehe Link: http://www.qibb.at/fileadmin/content/qibb/Dokumente/Q-Matrizen/Q-Matrix_II3.pdf (Stand:15.Februar
  2011)

                                                         |8|                                     Bundesqualitätsbericht
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4.         Datengestützte Schulevaluation (QIBB-Plattform6), HAK.CC7))

Der Aufbau von Evaluationskompetenz wird maßgeblich durch datengestützte Evaluationszyklen
gefördert und gesichert. Dazu ist es notwendig, Ziele zu präzisieren, inhaltliche Grundlagen für die
Datenerhebung (Infrastruktur wie z.B. QIBB-Plattform, HAK.CC) zu schaffen, Befragungsitems
(Fragen) zu formulieren, Instrumente (Fragebögen) zu gestalten, die Datenerhebung (Evaluation auf
www.qibb.at) zu organisieren und durchzuführen, diese strategisch aufzuarbeiten (Auswertung und
Interpretation der Daten), den Betroffenen Datenfeedback zu geben, Prozesse (MPR, ZVG) zu
evaluieren und in einem Q-Bericht / Evaluationsbericht (Schule  Schulaufsicht  Abteilung II/3 
Sektion II) zusammenzufassen bzw. zu verdichten.

Die Ergebnisse der datengestützten Evaluierung bilden die Grundlage für die weitere Qualitätsarbeit
und Qualitätsentwicklung.

5.         Feedbackgestütztes Lernen (Qualitätsgruppen LQPM, SQPM)

Feedback als bewusste Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des eigenen Handelns: Die
Wirksamkeit eines schulischen Qualitätskonzeptes setzt voraus, dass dem Feedback als wichtige
Stütze des individuellen, praxisorientierten Lernens ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Zur
Feedbackkultur gelangt man, indem sich das Feedback-Geben und Feedback–Empfangen als
selbstverständlicher Teil des kommunikativen Prozesses einspielt.

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen lernen, eigenverantwortlich ihren individuellen Lernprozess
zu gestalten und sich mit der Wirkung ihres eigenen Handelns auseinanderzusetzen. Dazu gehört
auch, dass sie ihren Lehrer/innen Feedback darüber geben, wie sie den Unterricht erleben, und
welche Maßnahmen sie für ihr Lernen als förderlich erleben.

Der Nutzen des Unterrichtsfeedbacks für die Feedback gebenden Lehrpersonen und Schüler/innen
soll durch kollegiale Feedbackgruppen gefördert und begünstigt werden. Als wesentliches Ziel gilt
es, den Kernprozess Unterricht und somit eine kontinuierliche unterrichtsbezogene
Qualitätsentwicklung nachhaltig sicher zu stellen. Darin sollen die im QIBB-System eingesetzten
Qualitätsgruppen (LQPM, SQPM) motivierend und unterstützend wirken.

6.         Dank

Allen Kolleginnen und Kollegen, allen Schulleiterinnen und Schulleitern, dem Team der
Landesschulinspektor/innen sowie Mitarbeiter/innen der Abteilung II/3 danke ich herzlich für ihren
Einsatz und für die unzähligen Stunden, die sie bereits geleistet haben und noch leisten werden, um
das Bewusstsein für systematische und nachhaltige Qualitätsarbeit an unseren Schulen zu stärken.

Mein besonderer Dank gilt auch Frau Prof. Mag. Katharina Kiss (LQPM in Salzburg), die die Abteilung
23 bei der Erstellung dieses Berichtes wesentlich unterstützt hat, sowie Herrn Norbert Hanauer für
die formale Gestaltung.

H. Sperl

6
    Siehe Link: http://www.qibb.at (Stand: 15. Februar 2011)
7
    Siehe Link: http://www.hak.cc (Stand: 15. Februar 2011)

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2. Umsetzung von QIBB
2.1   Leitbildarbeit an den kaufmännischen Schulen

    Werden die vorhandenen Leitbilder an den Schulen weiterentwickelt? Wird zumindest in
     größeren Abständen an den Leitbildern gearbeitet?
  In einigen Schulen wird das Leitbild erneuert und den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen
  angepasst (Relaunch), dies ist vor allem dann der Fall, wenn z. B. neue
  Ausbildungsschwerpunkte, Schulversuche usw. eingeführt wurden. In anderen Schulen gilt die
  Leitbildarbeit derzeit als abgeschlossen, wieder andere erstellen derzeit gerade neue
  Leitbilder.
   Welche nennenswerten Änderungen haben sich daraus ergeben?

  Die Beschäftigung mit dem Leitbild schärft den Blick auf das System und auf sich selbst.
   Werden die Leitbilder „gelebt“, welche spürbaren Auswirkungen sind zu erkennen?
  Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Leitbilder an den Gegebenheiten der
  Schulen orientieren; dass sie realistische und realisierbare Ziele enthalten und dass sie darauf
  ausgerichtet sind, dass sich das pädagogische, strategische und administrative Handeln an den
  Grundsätzen der Leitbilder orientiert.
  Die Verquickung der notierten Leitbildgrundsätze mit dem täglichen Unterrichtsleben kann
  großteils als SEHR GUT bis GUT beschrieben werden.
  Leitbilder werden in Konferenzen zum Thema gemacht, einzelne Leitsätze werden
  herausgehoben und im Schuljahr„besonders gelebt“.
   Ist die Revisionsverantwortung für das Leitbild geklärt? (= Wer ist dafür verantwortlich,
     dass es Überarbeitungen gibt?)
  Großteils ja, aber in den Schulen gibt es noch sehr unterschiedliche Vorgangsweisen,
  verantwortlich fühlen sich überwiegend Direktor/innen, SQPMs und PR-Verantwortliche.
   Erfolgt die Arbeit am Leitbild partizipativ? Wer bzw. welche Gruppen werden in die

     Leitbildarbeit eingebunden?
  Häufig erfolgt die Leitbildarbeit im Team, d. h. Direktor/innen, SQPMs, PR-Verantwortliche und
  Marketingexperten/innen werden zur Leitbildarbeit herangezogen, selbstverständlich können
  auch weitere interessierte Kollegen/innen mitarbeiten. In einigen Schulen werden alle
  Kollegen/innen in die Leitbildarbeit einbezogen.
   Wie werden die Leitbilder der Schulen nach innen (Lehrkräfte, Schüler/innen,

     administratives Personal) und nach außen (z. B. Eltern, relevante Stakeholdergruppen)
     kommuniziert?
  Die Leitbilder werden allen Mitarbeiter/innen und Schulpartnern (Eltern, Schüler/innen,
  Partnerbetrieben usw.) zur Kenntnis gebracht. Unterschiedliche Kommunikationswege werden
  genutzt (z. B. Einsatz den Leitbildes im Unterricht, Verteilung des Leitbildes bei diversen
  Schulveranstaltungen, Aushang und Veröffentlichung auf der Homepage).
   Weisen die Schulleitbilder Bezüge zum Leitbild der BMUKK-Fachabteilung auf?
  Diese Frage wird von den meisten kaufmännischen Schulen bejaht, jedenfalls werden teilweise
  Bezüge zum Leitbild der Fachabteilung festgestellt.
   Wie schätzen Sie die Bedeutsamkeit der Leitbilder für die Qualitätsentwicklungsarbeit an
     den Schulen insgesamt ein?
  Das Ziehen an einem Strang ist für die Qualitätsentwicklung an den Schulen bedeutsam, die
  Leitbilder sind ein wesentlicher Beitrag zur Beförderung dieses Zusammengehörigkeitsgefühls.
   Anmerkungen zur Leitbildarbeit insgesamt.

                                             | 11 |                            Bundesqualitätsbericht
Das Gesamtergebnis der kaufmännischen Schulen im Zusammenhang mit der „Leitbildarbeit“ ist
      sehr zufrieden stellend. Die Schulen bemühen sich sehr, das Ergebnis in den Bereichen
      Leitbildimplementierung, Leitbildkommunikation und Erhöhung des Bekanntheitsgrades des
      Leitbildes weiter zu befördern.
      Im Wesentlichen gelten die unten angeführten zusammenfassenden Ergebnisse und
      Erkenntnisse.

 Gemeinsam ist allen kaufmännischen Schulen, dass
    sie ein Leitbild haben und dieses regelmäßig überarbeiten,

    das Leitbild nach innen und außen kommuniziert wird,
    vielfältige Aktivitäten stattfinden, die einen Bezug zum Leitbild haben,
    ein Großteil der Mitarbeiter/innen das Leitbild kennt,

    neuen Schüler/innen das Leitbild vorgestellt wird,
    neuen Mitarbeitern das Leitbild näher gebracht wird,
    einem Großteil der Schulgemeinschaft (Schüler/innen, Eltern) das Leitbild vorgestellt wurde,

    den Schulpartnern das Leitbild zur Kenntnis gebracht wird.

 Handlungsbedarf ist in folgenden Bereichen gegeben:
    in der noch intensiveren Kommunikation des Leitbildes nach außen (also gegenüber Eltern
      und Schulpartnern) und auch in der Umsetzung nach innen (das Leitbild wird noch nicht in
      allen Schulen wirklich gelebt);
    hinsichtlich der Verankerung der Orientierung an Bildungsstandards in den Leitbildern;
    im Hinblick darauf, dass die Schüler/innen ins Zentrum aller schulischen und pädagogischen
      Aktivitäten gerückt werden sollen;
    bezüglich der Entwicklung von Belegen (Indikatoren) für die Messung des jeweiligen
      Zielerreichungsgrades (z. B. für den Bekanntheitsgrad) und für die Feststellung inwieweit das
      Leitbild tatsächlich gelebt wird.

2.2      Entwicklungs- und Umsetzungspläne
Mittel- und langfristige Entwicklungsziele der kaufmännischen Schulen des Bundes

Machen die an den Standorten formulierten Entwicklungsziele tatsächlich deutlich, wo die
Schulen in 3-5 Jahren stehen wollen?

Für die kaufmännischen Schulen kann zusammenfassend angeführt werden, dass die
Landeschulinspektoren/innen angeben, dass aufbauend auf den Umsetzungen im Berichtsjahr, die
begonnenen Maßnahmen fortgesetzt und die gesetzten Ziele weiter verfolgt werden.
Teilweise ist eine gut nachvollziehbare Planung erkennbar, teilweise ist wohl ein hoher
Aktivitätsgrad gegeben, viele Maßnahmen sind geplant, aber eine systematische Entwicklung ist
nicht klar ersichtlich. Die unten angeführten Feststellungen treffen die Schulen in unterschiedlicher
Weise und gelten daher nicht für alle im gleichen Ausmaß

Der Regelkreis von Leitbild, Schulprogramm, Aktionsplan und Evaluationsmaßnahmen sollte noch
systematischer verfolgt werden.

Gleiches gilt für QIBB, Bildungsstandards und kompetenzorientierten Unterricht als Bausteine hin zu
einer eigenverantwortlichen Schule.
Besondere Themen, die alle kaufmännischen Schulen verfolgen, sind:

                                                | 12 |                             Bundesqualitätsbericht
   die Individualisierung mit den vorgeschriebenen Diagnosechecks,
      die Implementierung und fortlaufende Verfolgung der Bildungsstandards
      die Forcierung des kompetenzorientierten Unterrichts
      die Vorbereitung auf die teilzentrale RDP.

2.2.1 Bundesweite Schwerpunkte

Als bundesweite Schwerpunkte wurden im Berichtszeitraum die Ziele 2.5.1, 2.4.3 und 2.5.2
verfolgt. Im Fokus der Qualitätsarbeit stand auch die Personalentwicklung (Erhebungsraster FWB).

Wie oben bereits erwähnt wurde ein besonderes Augenmerk auf das Bundesziel 2.5.2 – kurz
Individualisierung gelegt, dieses wurde auch bundesweit evaluiert und deshalb nach einer kurzen
Darstellung der Ziele 2.5.1 und 2.4.3 einer intensiveren Betrachtung unterzogen.

Die wichtigsten Aussagen der kaufmännischen Schulen werden auf den folgenden Seiten
zusammengefasst.

Bundesziel 2.5.1:

Wir koordinieren unsere Lehrziele und Lernangebote innerhalb der Fachgruppe und
fächerübergreifend im Team.
Alle kaufmännischen Schulen haben zahlreiche Maßnahmen, Indikatoren und Evaluationsinstrumente
zur Erreichung des Bundeszieles 2.5.1. gesetzt, die nachstehend zusammengefasst sind.
Da es sich um eine stark komprimierte Darstellung handelt, wird auf die genaue Abstimmung der
Maßnahmen, Indikatoren und Evaluationsinstrumente an dieser Stelle verzichtet:

Durchgeführte Maßnahmen:
    Regelmäßige Teamsitzungen mit den Fachkoordinatoren/innen und regelmäßige ARGE
       Sitzungen im Schuljahr mit Protokollen;
    Festlegung von Basis- und Erweiterungslehrstoff fachgruppenintern;
    Abstimmung der Jahresplanungen und Lehrstoffverteilungen, fächerübergreifende
       Abstimmung der Lehrinhalte sowie Abstimmung der Fachbücher;
    Erstellung klassenübergreifender Schularbeiten, Abschluss- und Diplomprüfungen,
       einheitlicher Kolloquien im Rahmen der Modularisierung sowie gemeinsamer Richtlinien für
       die Ausarbeitung der Projektarbeiten;
    Förderung von Blockungen, Team-Teaching
    Ausweitung von kooperativem offenem Lernen und anderen Lehr- und Lernformen
    Kodex für Verhaltensregeln in Notebookklassen, einheitliche Vorgehensweise bei Verstößen;
    pädagogische Konferenzen mit verschiedenen Workshops.

Indikatoren für Zielerreichung:
     Ausmaß der Förderung und Integration der Neulehrer (schwer messbar);
     Abhaltung      fachgruppeninterner   Besprechungen      und    Publikation    auf   internen
        Kommunikationsplattformen;
     Anzahl der Teambesprechungen/Protokolle;
     Gemeinsame Schularbeitsangaben und Reife- und Diplomprüfungsthemen in Parallelklassen;
     Vorlage der Lehrstoff- und Lernzielkoordination;
     Festlegung der Lehrinhalte in Protokollen und Definition von Kerninhalten in Protokollen;

                                              | 13 |                           Bundesqualitätsbericht
   Identische abschließende Prüfungen in parallelen Jahrgängen und Fächern;
      Vorhandensein und Anwendung koordinierter Beurteilungsschemata.

Verwendete Evaluationsinstrumente:
    Ergebnisanalysen von Fachgruppensitzungen;
    QIBB-Online Befragung von Lehrern zum Bundesziel (optimaler Beteiligungsgrad);
    QIBB-Online Befragung von Fachgruppenleitern zum Bundesziel (optimaler Beteiligungsgrad);
    Befragung der Schulqualitätskoordinatoren und Fachgruppenleiter durch den Schulleiter
      (schriftliche Belege liegen nicht vor);
    Analyse von vorgelegten Unterlagen und Protokollen;
    Berichte der ARGES;
    Befragung der Klassenvorstände, Fachkoordinatoren, Qualitätskoordinatoren;
    Schriftliche Vorlage der Verhaltensvereinbarungen für Notebookklassen, von Eltern
      unterschrieben, von allen betroffenen Kollegen akzeptiert.

Ergebnisse u. Konsequenzen aus der Evaluation:
     Hohe Akzeptanz der Lehrstoffverteilungen und Jahresplanungen;
     erhöhte Akzeptanz und verstärkte Nutzung der schulinternen Kommunikationsplattformen;
     Akzeptanz der Leistungsbeurteilungskriterien innerhalb der Fachgruppen;
     verstärkte Zusammenarbeit/Teamarbeit;
     die Ergebnisse der QIBB-Online-Befragungen wurden im Rahmen von Qualitätssitzungen
       vorgestellt und diskutiert bzw. ausgehängt.

Grundsätzlich sieht man, dass seit der Einführung des Bundeszieles 2.5.1. die Bedeutung der
Zusammenarbeit im Sinne der Bildungs- und Lehraufgabe an den kaufmännischen Schulen im
Bewusstsein aller Kollegen/innen ist und die Schulen sehr viele verschiedene Maßnahmen (Auszug
siehe oben) zur Zielerreichung gesetzt haben. Manche Schulen spielen eine Vorreiterrolle und sind
schon sehr weit in ihrer Koordinationsarbeit.

Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Evaluation, kann zusammenfassend angeführt werden, dass
eine kontinuierliche Weiterarbeit und Verstetigung der jeweiligen Zielerreichung notwendig ist.
Die Direktoren/innen und die Schulqualitätsprozessmanager/innen sind angehalten dies
einzufordern und eine weitere Verbesserung der Ergebnisse anzustreben.

Bundesziel 2.4.3:

Transparente Leistungsbeurteilung und individuelles Feedback fördern den Erfolg unserer
Schüler/innen.
Für die Abstimmung von Maßnahmen zur Zielerreichung, entsprechenden Indikatoren und
entsprechenden Evaluationsinstrumenten gilt das oben Erwähnte.

Durchgeführte Maßnahmen:
    Beschäftigung mit dem Katalog von Prof. Neuweg- Univ. Linz (Transparenz in der LB und
       richtig eingesetztes Frühwarnsystem);
    Pädagogische Konferenzen zum Thema Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung;
    Diskussionen in den Fachgruppen im Hinblick auf eine Vereinheitlichung der
       Beurteilungskriterien;

                                              | 14 |                           Bundesqualitätsbericht
   Erstellung und Aushändigung der Beurteilungskriterien für Schüler/innen und Studierende
       bzw. Platzierung der Kriterien auf den Lern- und Kommunikationsplattformen;
      zu festgelegten Terminen teilt jede/r Lehrer/in den Schüler/innen den aktuellen
       Leistungsstand mit;
      bei schriftlichen Leistungsfeststellungen werden die erreichbaren Punkte für jede Aufgabe
       angeführt, außerdem wird der Notenschlüssel angeführt;
      Aufstellung von Regeln bzw. Kriterien für ein motivierendes Feedback, das Perspektiven und
       konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigt und individuelle Beratung mit Zielvereinbarungen
       beinhaltet;
      bei Frühwarngesprächen wird der Leitfaden des BMUKK verwendet;
      die Fähigkeit zur Selbstreflexion wird gezielt gefördert, die Selbsteinschätzung der
       Schüler/innen wird eingefordert;
      verstärkte Bewusstmachung der LBVO, z. B. durch Handouts;
      Abhaltung von SCHILFs zum Thema: Rechtliche Fragen zur Leistungsbeurteilung.

Indikatoren für Zielerreichung:
     Dokumentation im Klassenbuch unter "Lehrstoff";
     die Schüler/innen wissen über das Zustandekommen der Noten sowie über Kriterien der
        Leistungsbeurteilung Bescheid;
     die Schüler/innen kennen ihren Leistungsstand;
     die Schüler/innen sind über die Gewichtung von Aufgaben bei schriftlichen
        Leistungsfeststellungen informiert;
     Ergebnisse der QIBB-Online Befragung von Lehrer/innen/Schüler/innen;
     Rückgang der Dropout-Raten
     geringe Anzahl von Notenbeschwerden, da über das Zustandekommen der Beurteilung bis
        zur Gewichtung von Aufgaben bei schriftlichen Leistungsfeststellungen Klarheit besteht;
     keine bzw. nur wenige Berufungen.

Verwendete Evaluationsinstrumente:
    Individuelle Fragebögen;
    QIBB-Online Befragung von Lehrer/innen/Schüler/innen;
    Stichprobenbefragung der Schüler/innen durch den Direktor;
    Überprüfung der Eintragungen im Klassenbuch durch die Direktoren/innen;
    Besprechungsprotokoll (Gesprächsleitfaden);
    Vermerk auch von nicht in Anspruch genommenen Angeboten zum Beratungsgespräch.

Ergebnisse u. Konsequenzen aus der Evaluation:
Die Kollegen/innen der kaufmännischen Schulen nehmen die Ergebnisse des Bundeszieles sehr ernst,
es sind viele weitere Maßnahmen angedacht und folgende Konsequenzen aus den Ergebnissen als
Beispiele für die Arbeit in den kaufmännischen Schulen genannt:
     Ergebnisse von Befragungen werden in diversen Qualitätssitzungen diskutiert;
     den Klassenvorständen/innen wurden die Ergebnisse der klassenbezogenen Auswertungen
        (Schüler/innenbefragung) als Basis für eine kritische Reflexion mit den Schüler/innen zur
        Verfügung gestellt;
     die Ergebnisse der Lehrer/innen- und Schüler/innenbefragung liegen zum Teil erheblich
        auseinander, den Diskrepanzen wird nachgegangen;
     Sensibilisierung für das Thema wurde jedenfalls erreicht;

                                              | 15 |                           Bundesqualitätsbericht
   Fehler bei der Leistungsbeurteilung wurden korrigiert und eine Verbesserung des rechtlichen
       Know-hows der Lehrer/innen angegangen;
      die Maßnahmen im Bereich des Feedbacks bedürfen der nachhaltigen Entwicklung einer
       Rückmeldekultur, der Abkehr von bloßen Beurteilungen, der Verstärkung der
       Individualisierung von Rückmeldungen und der Förderung der Selbstreflexionsfähigkeit der
       Schüler/innen.

Bundesziel 2.5.2:

Wir passen unsere Lehr- und Lernformen den individuellen Begabungen unserer Schüler/innen
und Studierenden an.
Zusammenfassend bleibt zu bemerken, dass die kaufmännischen Schulen sehr viele
Fördermaßnahmen bereits einsetzen und dass einige Schulen bereits weitgehend ausgearbeitete
Förder- und Individualisierungskonzepte entwickelt haben. Die im Vorjahr begonnenen Konzepte
werden intensiv weiterbetrieben.
Nachstehend wird ein Überblick über die angeführten Maßnahmen im Bereich Individualisierung
sowie der genannten Förderkonzepte und Förderideen gegeben:

Durchgeführte Maßnahmen:
1)    Förderkurse für Schüler/innen mit Leistungsdefiziten; aber auch Fördermaßnahmen für
      begabter Schüler/innen durch spezielle Angebote;
2)    Unterstützendes Fördermaßnahmen für 1. Jahrgängen und Klassen (Diagnosechecks in D, E,
      M und/oder Rechnen), teilweise schriftliche Benachrichtigung der Eltern über Abschneiden
      der Schüler/innen;
3)    Durchführung von Teilungen in den 1. Jahrgängen und Klassen in den Kerngegenständen als
      Fördermaßnahme zur Senkung der Drop-out-Quote in der 9. Schulstufe;
4)    Intensivierung des individuellen, fördernden Feedbacks für alle Schüler/innen (insbesondere
      durch Kompetenzortfolios, Coachingsystem ua);
5)    Beratungsgespräche am Schulanfang und Überweisung an Coaches gleich zu Schulanfang
      bzw. in den ersten Schulmonaten (bezüglich Lernstrategien und Motivation);
6)    Bei Bedarf Kontaktaufnahme mit den Coaches an den Schulen bzw. mit Schulpsychologen im
      Laufe des Schuljahres, um Motivations- und Lernprobleme abzufangen;
7)    Tutoren/innentätigkeiten durch Mitschüler/innen;
8)    Sozialarbeiter/innen (finanziert durch Sponsoren)stehen den Schüler/innen in regelmäßigen
      Abständen zur Verfügung;
9)    Schaffen einer Übergangsklasse für leistungsschwache Schüler/innen (nur an wenigen
      Standorten;
10)   Portfolios in D, Fremdsprachen;
11)   Zertifikatskurse für leistungsstarke Schüler/innen in Englisch: BEC1, Französische
      Kommunikation, Zertifikatsprüfungen in BEC und ECDL;
12)   Zusatzangebote (Unverb. Übungen, Freifächer) im kreativen und allgemeinbildenden
      Bereich: Kunst und Kultur;
13)   Workshops und Vorträge mit außerschulischen Experten/innen;
14)   Projekte – Teilnahme an Wettbewerben, Projekttage im Haus und außer Haus,
      Teilnahme aller Schüler/innen an Projekttagen am Schulschluss, Sommer- und
      Wintersportwochen, Intensivsprachwochen;
15)   Ausbildung der Schüler/innen zu Mediatoren/innen : Peer-Ausbildungskurse, Unterstützung
      durch Experten/innen (Polizei): Vorträge über Gewaltprävention in allen 1. Jg. und Klassen;

                                              | 16 |                           Bundesqualitätsbericht
16)    vermehrter Einsatz von COOL in ausgewählten Gegenständen;
17)    Kooperation der Unterrichtsgegenstände ABS, Projektmanagement, ŰFA, Betriebswirtschaft
       und Englisch und praxisorientiertes Lernen in den Gegenständen;
18)    Modularisierung mit individueller Förderung;
19)    Blended Learning, Teamteaching in ÜfAs, Junior-Firmen Projekt und Errichtung von
       Lernplattformen);
20)    Nachhilfeprojekte „Schüler/innen helfen Schüler/innen“; Studenten/innen helfen
       Schüler/innen und gezielter Einsatz von standortbezogenen Förderkonzepten (siehe auch
       Punkt 1).

Indikatoren für Zielerreichung:
1)      Leistungszuwachs der geförderten Schüler/innen sowie Anzahl und Zufriedenheit der
        Schüler/innen mit den speziellen Angeboten, Anzahl und Qualität der durchgeführten
        Fördermaßnahmen (schriftliche Belege liegen nicht vor);
2)      Verbesserung der Kenntnisse in Deutsch, Englisch und Mathematik/Rechnen, geringere
        Durchfallquote;
3)      Verbesserung der Kenntnisse in Kerngegenständen, geringere Durchfallquote;
4)      Individueller Lernfortschritt der Schüler/innen (schriftliche Belege liegen nicht vor),
        Erfolgsquote bei Absolvierung der Module bzw. Prüfungserfolge bei Wiederholungsprüfungen
        und Kolloquien;
5)      Die Schüler/innen wählen die für sie richtige Ausbildungsform (eventuell ersichtlich aus einer
        geringeren Drop-out-Quote) - (genauere schriftliche Belege liegen nicht vor);
6)      Bewältigung der Lernprobleme und besserer Schulerfolg;
7)      Leistungsverbesserung und ein angenehmeres Unterrichtsklima;
8)      Inanspruchnahme der Angebote durch Schüler/innen;
9)      Individueller Erfolg (Abschluss) der Schüler/innen der Übergangsstufen (nur an wenigen
        Standorten);
10)     Vorlage individueller Portfolios;
11)     Anmeldezahlen für externe Prüfungen (IT, Fremdsprachen), Anzahl der bestandenen
        Prüfungen;
12)     Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben und anderen Aktivitäten – Aufführungen,
        Präsentationen, usw.;
13)     Direkter Kontakt zur Arbeitswelt und Kontakt zu Experten/innen;
14)     Angebotsvielfalt, Anzahl der Teilnehmer/innen, Zufriedenheit der Schüler/innen und
        Lehrer/innen, Anzahl der Präsentationen, erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, Zuwachs
        bei selbsttätigem Lernen, verbesserte Selbstorganisation, Freude am Schulleben;
15)     Annahme der Peer-Unterstützung von Schüler/innen, Verhaltensänderungen aggressiver
        Schüler/innen, „gewaltfreie Schule“ (schriftliche Belege liegen nicht vor);
16)     Zufriedenheit der Schüler/innen mit der Unterrichtsform COOL;
17)     Anzahl der Protokolle von Teamsitzungen
18)     Lernfortschritt und Zufriedenheit der Schüler/innen, Erfahrungsberichte;
19)     Anzahl der Junior-Firmen, Zufriedenheit mit den Lernplattformen (Schüler/innen und
        Lehrer/innen, Anzahl der Protokolle von Teamsitzungen;
20)     Teilnahmefrequenz und positiver Abschluss und Noten der Schüler/innen.

Verwendete Evaluationsinstrumente:
1)    Erfolgsstatistik – Förderkurse, Befragung der Schüler/innen;
2)    Notenstatistiken, Noten in den betroffenen Klassen;

                                                 | 17 |                            Bundesqualitätsbericht
3)     Notenstatistiken, Noten in den betroffenen Gegenständen;
4)     Positiver Abschluss und Noten der Schüler/innen;
5)     Befragung der Schüler/innen, ob sie sich die richtige Ausbildungsform ausgesucht
       haben (Analyse der Drop-out-Quote);
6)     Feedbackbogen der Schüler/innen;
7)     Befragung der Schüler/innen und Jahreszeugnisse;
8)     Befragung der Schüler/innen und Sozialarbeiter/innen, ob und wie die Angebote genutzt
       werden;
9)     Positiver Abschluss und bessere Noten der Schüler/innen;
10)    RDP Vorlage der Portfolio-Mappe;
11)    Positives Abschneiden bei Zertifikatsprüfungen;
12)    mündliches Feedback über Qualität der Theater- und Musicalaufführungen,
       Ausstellungsbesuche etc.;
13)    Vorträge, Workshops, mündliches Feedback der Schüler/innen;
14)    Organisationsplan Schüler/innen - Befragung über Qualität; Preise bei Wettbewerben;
15)    Anzahl der verbalen oder körperlichen Übergriffe (schriftliche Belege liegen nicht vor);
16)    Schüler/innenbefragung, Verleihung des Zertifikats COOL-Netzwerkpartner;
17)    Protokolle (Qualität der Teamarbeit);
18)    Befragung der Schüler/innen und Jahreszeugnisse;
19)    Befragung der Schüler/innen und Lehrer/innen zur Nutzung der Lernplattformen,
       Zugriffszahlen auf die Lernplattform, Qualität der Protokolle der Teamsitzungen,
20)    Befragungen der Schüler/innen zum Angebot (individuelle Fragenbögen).

Ergebnisse u. Konsequenzen aus der Evaluation
Die Kollegen/innen der kaufmännischen Schulen nehmen den Auftrag zur Individualisierung und
somit auch zur Förderung der ihnen anvertrauten Schüler/innen sehr ernst. Vor diesem Hintergrund
wird an den Ergebnissen der diversen Evaluationen mit dem Ziel gearbeitet, den Förderbedarf
optimal im Sinne der Schüler/innen zu befriedigen.
Als wesentliche Konsequenz aus den Ergebnissen der Evaluationen kann für die kaufmännischen
Schulen abgeleitet werden, dass sie intensiv mit der Arbeit und der Optimierung der Förderkonzepte
fortfahren.
Die Ergebnisse der Schüler/innenbefragung bundesweit zeigen eine parallele Entwicklung zu jenen
der Lehrer/innen. Allerdings ist auffällig, dass die Schüler/innen die Individualisierung und
individuelle Förderung insgesamt deutlich schlechter einschätzen.
Die Modularisierung und die damit verbundenen Begleitmaßnahmen werden als Chance betrachtet,
die Individualisierung und individuelle Förderung zu forcieren. Es sind in vielen Schulen „Schilfs“
zum Thema Individualisierung abgehalten worden bzw. geplant.

                                               | 18 |                             Bundesqualitätsbericht
Zusammenfassende Bemerkungen

                                      Bezug zur
           Bundesziele:                                                Kommentar
                                      Q-Matrix
                                                   Im Zusammenhang mit diesem Ziel findet keine
                                                   Evaluierung auf Systemebene mehr statt, es hat
                                                   jedoch nach wie vor einen hohen Stellenwert in den
     Wir koordinieren unsere
                                                   Schulen und wird selbstverständlich weiter verfolgt.
     Lehrziele und Lernangebote
B1                                     2.5.1       Eine neue Dimension ist durch das Thema
     innerhalb der Fachgruppe und
                                                   Bildungsstandards und neue RDP hinzugekommen,
     fächerübergrei-fend im Team.
                                                   verstärkte     Koordination     und    Kommunikation
                                                   innerhalb und zwischen den Fachgruppen ist
                                                   vonnöten.
                                                   Auch in Zusammenhang mit diesem Ziele gibt es in
                                                   der nächsten Planungsperiode keine Evaluierung auf
                                                   Systemebene, seine intensive und konsequente
     Transparente                                  Verfolgung ist jedoch aufgrund der großen Bedeutung
     Leistungsbeurteilung und                      für die Zufriedenheit der Schüler/innen (Unklarheit
B2   individuelles Feedback fördern    2.4.3       oder Ungerechtigkeit in der Leistungsbeurteilung
     den Erfolg unserer                            prägen ein Leben lang) unerlässlich.
     Schüler/innen.                                Zudem ist die kontinuierliche Verbesserung der
                                                   Leistungen durch gezielte Diagnose und den Einsatz
                                                   geeigneter      zielgerichteter    Maßnahmen       ein
                                                   besonderes Anliegen der Qualitätsarbeit.
                                                   Aufbauend auf den Ergebnissen der Erhebung des
                                                   Istzustandes wird intensiv an einer Anpassung der
                                                   Lehr- und Lernformen an die Bedürfnisse der
     Wir passen unsere Lehr- und                   Schüler/innen – kurz zusammengefasst, an der
     Lernformen den individuellen                  „Individualisierung“     weitergearbeitet.    Einzelne
B3   Begabungen unserer                2.5.2       Schulen sind bereits sehr weit und haben ausgefeilte
     Schüler/innen und Studierenden                Förderkonzepte entwickelt, die implementiert und
     an.                                           verstetigt werden sollen, andere bereiten zurzeit z.
                                                   B. die Modularisierung vor. Jedenfalls werden alle
                                                   gesetzten Schritte weiter verfolgt. Auf eine
                                                   Evaluierung wird in der Planungsperiode verzichtet.
                                                   Hierzu bleibt anzumerken, dass in den Schulen viele
                                                   unterschiedliche Formen des Individualfeedbacks
                                                   stattfinden, dass jedoch die standardisierten
                                                   Fragebögen auf der Plattform noch viel zu wenig
B4   Individualfeedback S/L                        eingesetzt werden. Es werden unterschiedliche
                                                   Gründe angeführt. In manchen Schulen steigt die
                                                   Akzeptanz der QIBB-Fragebögen. Jedenfalls wird der
                                                   Einsatz der standardisierten Fragebögen weiter
                                                   forciert.
                                         ER        Dieser ER dient als Leitfaden für einen Teil der
     Erhebungsraster Fort- und
B5                                                 Personalentwicklung. Ziel ist es, dass die Schul-
     Weiterbildung
                                                   leiter/innen entsprechende PE-Maßnahmen einleiten.

                                               | 19 |                            Bundesqualitätsbericht
Rückblick und Ist-Stand

Welche Aspekte des jeweiligen Schwerpunktthemas bewegen die kaufmännischen Schulen
(zusammenfassende, nach Häufigkeit gewichtete Auflistung; Gemeinsamkeiten, Trends)?

Die kaufmännischen Schulen haben insbesondere an der Transparenz der Leistungsbeurteilung
gearbeitet und haben diesbezüglich viele Maßnahmen gesetzt und Prozesse eingeleitet.

Außerdem haben die kaufmännischen Schulen das Ziel Individualisierung besonders verfolgt, wie
oben schon beschrieben wurde. Es wurden viele Maßnahmen gesetzt, insbesondere Schilf-
Veranstaltungen, die die Kollegen/innen für das Thema sensibilisieren und befähigen sollten.
Die durchgeführten Diagnose-Checks sind Teil dieser Maßnahmen und die daraus abgeleiteten
Konsequenzen stellen einen wesentlichen Beitrag zur Individualisierung dar.

Für das Schuljahr 10/11 ist eine Weiterarbeit an den oben angeführten Qualitätsschwerpunkten
vorgesehen. Eine Evaluierung auf Systemebene wird aber bundesweit nicht vorgegeben, dies wird
wieder im SJ 11/12 gefordert werden (voraussichtlich März 2012).

Die kaufmännischen Schulen haben bereits die ersten Umsetzungsschritte in Richtung Erreichung der
Bildungsstandards und Forcierung des kompetenzorientierten Unterrichts gesetzt.

Es haben entsprechende Informations- und Fortbildungsveranstaltungen stattgefunden. Weitere
Veranstaltungen sind geplant.

Ein besonderes Thema ist auch die teilzentralisierte Reife- und Diplomprüfung. Auch in diesem
Zusammenhang haben viele Informationsveranstaltungen bereits stattgefunden. Es sind auch erste
Maßnahmen zur Erreichung des Zieles „Wir wollen bei der teilzentralisierten RDP besser sein als
unsere Konkurrenten“ eingeleitet worden.

Vorhaben für das Schuljahr 2010/2011

Ziele                            Maßnahmen                        Indikatoren
2.5.1 - Wir koordinieren         Kooperation und Koordination
unsere Lehrziele und             der Lehrkräfte im Hinblick auf
Lernangebote innerhalb der       die
Fachgruppe und                     Implementierung der              Anzahl der Pilotierungen der
fächerübergreifend im Team.           Bildungsstandards               Bildungsstandards
                                   die Forcierung des               Teilnahmezahlen an
                                      kompetenzorientierten           diversen Seminaren und
Ergänzendes Teilziel:
                                      Unterrichts (z. B. durch        Fortbildungsmaßnahmen
2.4.1 - Wir definieren und            Fortbildungsmaßnahmen)          zum Themenfeld
strukturieren unsere Lernziele                                        kompetenzorientierter
klar und optimieren die             die neue zentrale Reife-         Unterricht
Zielerreichung                       und Diplomprüfung               Teilnahmezahlen an den
                                                                      Veranstaltungen zur
                                                                      Umsetzung der neuen RDP

                                               | 20 |                           Bundesqualitätsbericht
2.4.3 - Transparente         Fortsetzung der begonnenen             Anzahl der Berufungen und
Leistungsbeurteilung und     Maßnahmen, insbesondere im             Notenbeschwerden.
individuelles Feedback       Hinblick auf die Art und Weise,        (Weitere Indikatoren siehe
fördern den Erfolg unserer   wie den Schüler/innen                  oben!)
Schüler/innen.               gegenüber die
                             Leistungserbringung und -
                             bewertung transparent und
                             verständlich gemacht wird.

2.5.2 - Wir passen unsere    Diagnoseinstrumente zur                Verbesserung der Kenntnisse in
Lehr- und Lernformen den     Lernstandserhebung für die             Deutsch, Englisch und
individuellen Begabungen     Pflichtgegenstände Deutsch,            Mathematik/Rechnen, geringere
unserer Schüler/innen und    Englisch, wirtschaftlich               Durchfallquote.
Studierenden an.             Rechnen und Angewandte
                             Mathematik (1. oder 2.
                             Jahrgänge) und sich daraus
                             ergebende Fördermaßnahmen
                             Hinweis:
                             Die Diagnoseinstrumente wurden unter
                             den Geschäftszahlen GZ 23.025/0022-
                             II/3/2010 (Deutsch, Mathematik), GZ
                             21.474/0033-II/4/2010 (Englisch) und
                             GZ 23.025/0023-II/3/2010
                             (Wirtschaftlich Rechnen) vom BMUKK
                             zur Verfügung gestellt.

                             Ausweitung von COOL und
                             anderen Lehr- und Lernformen
Erhebungsraster zur Fort-       Maßnahmen zur Aus- und                Ausbildungspläne der
und Weiterbildung im             Weiterbildung von                      Schulen
Rahmen der                       Führungskräften und                   Zertifikate für absolvierte
Personalentwicklung              Funktionsträgern                       Ausbildungen (Z. B. LEA-
                                Maßnahmen zur Ausbildung               Zertifizierung)
                                 der ÜFA-Lehrer/innen
Individualfeedback           Einsatz der über die Plattform         Ergebnisse der Befragungen
                             angebotenen Fragebögen:
                                 Feedback: S/L
                                 Feedback: L/SL
                                 Feedback: L/Admin.
                                 Feedback: SL/Schul-Aufsicht
                                 Feedback: Schul-Aufsicht/
                                 BMUKK-Abt. II/3
                                Feedback: Prüfungskommission:
                                 Abschließende Prüfungen/
                                 Vorsitzende/n

                             Einsatz anderer Instrumente

                                               | 21 |                             Bundesqualitätsbericht
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