"Jetzt reden wir" Cover Title - business@school
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„Jetzt reden wir“ SERIES TITLE Cover Title Wie sehen Jugendliche Lernen und Berufs- orientierung Subtitle in Zeiten einer Pandemie? September Month Year2021 By Author Babette Claas Name, undAuthor BendixName, Sibbeland Author Name [Cover - Authors style] Add Co-Sponsor logo here
Die Boston Consulting Group (BCG) business@school (www.businessatschool.de) ist unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft eine Bildungsinitiative der internationalen und Gesellschaft in partnerschaftlicher Unternehmensberatung Boston Consulting Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen Group (BCG). Ihr Ziel seit 1999 ist es, Jugend- zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit lichen der gymnasialen Oberstufe ein Schul- der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit jahr lang Wirtschaftsthemen anschaulich und im Bereich Unternehmensstrategie. Die praxisnah zu vermitteln. Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: An business@school beteiligen sich jährlich Die Beratung ermöglicht komplexe mehr als 1.000 Schüler*innen der gymnasialen Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, Oberstufe an 70 Schulen in Deutschland, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Österreich, Italien, Albanien und der Schweiz. Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und Unterstützt werden sie von ihren Lehrkräften bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des sowie rund 400 ehrenamtlichen Betreuer*innen Geschäftsergebnisses. von über 20 Partnerunternehmen und von BCG. Betreuer*innen aus Partnerunternehmen bieten Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination vor Ort in den Schulen praktische Unterstützung aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. und vermitteln den Schüler*innen Die vielfältigen, internationalen Teams Einblicke in die Welt der Wirtschaft und des von BCG bringen tiefgreifende Expertise in Unternehmertums. Zunächst erwerben die unterschiedlichen Branchen und Funktionen Schüler*innen wirtschaftliches Basiswissen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG durch die Analyse eines Großunternehmens verzahnt führende Management-Beratung mit Fokus auf Unternehmensaufbau, Markt mit Expertise in Technologie, Digital und und Wettbewerb. Dann erlangen sie ein Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der Detailverständnis durch die Analyse eines übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Kleinunternehmens aus dem Umfeld der Sowohl intern als auch bei Kunden setzt Schule mit Schwerpunkt auf Strategie und BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Positionierung. Zum Abschluss sind die Ergebnisse, die Kunden nach vorne bringen. eigenen Gründerfähigkeiten gefragt, wenn die Schüler*innen selbst eine Geschäftsidee entwickeln und einen Businessplan erstellen. Dr. Babette Claas ist Leiterin der BCG- Bildungsinitiative business@school, die das einjährige Schulprogramm business@school und den Videowettbewerb b@s videochallenge veranstaltet. Sie ist zu erreichen unter babette.claas@businessatschool.de. Bendix Sibbel ist Associate bei der Boston Consulting Group. Er ist zu erreichen unter sibbel.bendix@bcg.com.
„An unseren Schulen und Unis trifft die gesamte Innovation unseres Landes zusammen. Das sind die Orte, an denen Bildung stattfindet. Daher ist es wichtig, viel mehr auf die Schülerinnen und Schüler zu hören.“ Til-Nicolas, Schüler, 17 Jahre
Homeschooling, Distanzlernen, „New Ways of Learning“ – Ein Ergebnis sei bereits vorweggenommen: Es gibt einen seit über einem Jahr ist Schule nicht mehr so, wie wir sie klaren Wunsch, den Weg der Digitalisierung weiter zu lange kannten. Viel wird über die (fehlende) Digitalisierung beschreiten und flexibel zu nutzen, auch durch niedrig- der Schulen diskutiert, einiges erfolgreich ausprobiert und schwellige Angebote. verändert. Eine Gruppe wird in den aktuellen Debatten jedoch viel zu selten gehört: die der Schüler*innen. Wie Ausgehend von der oben genannten Diskussion der Lern- erleben sie diesen Wandel – beim Lernen, in der Schule und inhalte widmete sich der zweite Teil der Befragung einer in der Vorbereitung auf das Leben danach? Schule ist im Einschätzung der zukünftigen Anforderungen auf dem Umbruch, und es bietet sich die einzigartige Möglichkeit, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und der benötigten Fähig- Schule neu zu denken – gemeinsam mit Schüler*innen. keiten – auch hier wieder aus den Perspektiven der Schü- ler*innen und der Lehrkräfte. Unter anderem wurde 20 Schüler*innen und junge Erwachsene sind unserer gefragt, wo diese Fähigkeiten erlernt werden könnten, um Einladung gefolgt, in einem digital durchgeführten Work- dadurch die Berufsorientierung zu fördern. Dabei erwarten shop, der im April 2021 stattfand, Ideen für die Zukunft des Schüler*innen, dass moderne Technologien ihren beruf- grenzenlosen Lernens zu entwickeln. Ihre Visionen zu den lichen Werdegang beeinflussen werden, während für Lehr- Themen Lernorte, Lerninhalte, Lernvermittlung und Lern- kräfte Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung im messung finden sich im ersten Kapitel. Vordergrund stehen. Dieser Workshop war der Ausgangspunkt für eine sich Die Ergebnisse des Workshops und der Befragung geben daran anschließende Onlinebefragung von 395 Oberstufen- somit einen sehr guten Einblick, wie sich Lernen und schüler*innen und 69 Lehrkräften an weiterführenden Schule seit dem außergewöhnlichen Jahr 2020 verändert Schulen zwischen Mai und Juli 2021 zu den Themen Digita- haben und welche Wünsche Schüler*innen und Lehrkräfte lisierung der Schule und Berufsorientierung.1 Im Hinblick an die Lernorte und das Arbeiten der Zukunft stellen. auf digitales Lernen und die genutzten digitalen Lernin- strumente ging es nicht nur um eine Beschreibung des Ist- Zustands zu einem Zeitpunkt, an dem die meisten Befrag- ten sich noch im vollständigen Distanzunterricht befanden. Die gemachten Erfahrungen flossen auch in eine kritische Bewertung der digitalen Technologien ein – ihrer Vorteile, Hindernisse und auch Risiken. Dabei stand ebenfalls die Frage im Mittelpunkt, wie digitale Lerninstrumente nach der Rückkehr in den Präsenzunterricht zukünftig aussehen könnten. Über 90 % der befragten Schüler*innen sind 16 – 18 Jahre alt, 60 % 1 sind männlich, 40 % weiblich. 87 % besuchen eine Schule in Deutsch- land, weitere Schüler*innen kommen aus Österreich (6 %), Italien (4 %), der Schweiz (2 %) und Albanien (1 %). Unter den Lehrkräften sind die Altersgruppen 30 – 39 Jahre bzw. 50 – 59 Jahre mit jeweils 30 % am stärksten vertreten, 3 % sind über 60 Jahre alt, 51 % sind weiblich und 49 % männlich. 1 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
1 Der Ausgangs- Wie sehen Schüler*innen und junge Erwachsene nach über einem Jahr Distanzunterricht die Zukunft des Ler- nens? Welche Wünsche haben sie vor dem Hintergrund punkt: Erste Ideen der gemachten Erfahrungen an die zukünftigen Lernorte und Lerninhalte, an die Lernvermittlung und die Lernmes- sung? Die 20 Teilnehmer*innen des digital durchgeführten Workshops waren sich in einem Punkt einig: Distanzunter- für die Zukunft richt weist sowohl Vor- als auch Nachteile auf – und sie sind stolz, diese ungewöhnliche Zeit gemeistert zu haben. des grenzenlosen Lernen „immer und überall“ Es hat sich gezeigt, dass Schule mehr als ein reiner Lernort Lernens ist. Schule ist ein Platz, an dem soziale Interaktionen erfolgen. Gleichzeitig gibt es nicht mehr nur den einen Ort, an dem man lernt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Workshopteilnehmer*innen Lernen „immer und über- all“ wünschen. Ihre Vision ist die eines mitreisenden Lern- ortes. Dabei können es schon kleine digitale Möglichkei- ten, wie etwa Lern- und Erklärvideos, sein, die einen solchen flexiblen Lernort bieten. BOSTON CONSULTING GROUP 2
Neugewichtung der Lerninhalte und lung der Inhalte soll agil erfolgen. Klassenübergreifende Bereicherung durch externe Expert*innen Angebote mit unterschiedlichsten Lernmethoden sind eine weitere Forderung. In diesem Zusammenhang spielt sicher- Mit der sich wandelnden Ausbildungs- und Berufswelt lich eine Rolle, dass ein großer Teil der Workshopteil- stehen auch die Lerninhalte auf dem Prüfstand: Sind sie nehmer*innen selbst die Zusammenarbeit mit Externen noch zeitgemäß? Dabei geht es in der Diskussion nicht im Rahmen verschiedener Bildungsinitiativen erlebt hat. um Inhalte einzelner Fächer, sondern vielmehr um eine Die Partizipation an diesen Initiativen erfordert zudem ein Grundvoraussetzung: Die Teilnehmer*innen sehen die hohes Maß an Selbstorganisation und Flexibilität. Befähigung zu kritischem Denken als Fundament für die Aneignung der Lerngegenstände, da nur so Inhalte ausge- wählt und bewertet werden können. Sie fordern zudem, Kompetenzen statt Wissen bewerten Lerninhalte anhand der Einschätzung von externen Expert*innen, beispielsweise aus Wissenschaft, Wirt- Wenngleich sich die Teilnehmer*innen bei der Lernmessung schaft und sozialen Bereichen, in den Unterricht zu integ- nicht vollständig von Noten lösen möchten, ist ihre Erwar- rieren: Externe bringen ihre besondere Expertise ein und tung, dass dabei mehr abgefragt wird als nur Inhalte: Für sie bereichern damit das Lernen. stehen Kompetenzen an erster Stelle. Gleichzeitig sehen sie die Herausforderung, die darin liegt, Leistung objektiv zu messen. Sie wünschen sich, dass die gesamtheitliche Be- Agile Vermittlung der Lerninhalte rücksichtigung der unterschiedlichsten Kompetenzen und der Individualität im Vordergrund steht. Dabei legen sie Die externen Expert*innen ergänzen das Lernen in flexi- Wert auf die Sichtbarmachung der individuellen Fähigkeiten blen und verschiedenartigen Settings, denn die Vermitt- durch eine entsprechende Anerkennung von Schüler*innen. 3 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
2 Zurück in die Nachdem wir in unserem Workshop erste Ideen sammeln konnten, haben wir im nächsten Schritt eine größere Gruppe von Schüler*innen und Lehrkräften befragt, Schule: Wie 450 welche Sicht sie nach über einem Jahr Pandemie auf das derzeitige und zukünftige Lernen haben. Während der COVID-19-Pandemie waren Hybrid- und auch Distanz- unterricht unvermeidbar. Welches Unterrichtsmodell in Schüler*innen der Zeit nach der Pandemie vorherrschend sein wird, steht jedoch noch nicht fest, und den Beteiligten bietet sich die Chance, dieses Modell aktiv mitzugestalten. und Lehrkräfte die Unsere Befragung hat gezeigt, wo derzeit die größten Hindernisse für die weitere Digitalisierung liegen, welche Vorteile digitaler Technologien im Bildungssystem beson- ders genutzt werden sollten und welche Risiken es bei der Digitalisierung der Gestaltung des Unterrichtsmodells der Zukunft zu vermei- den gilt. Schulen sehen BOSTON CONSULTING GROUP 4
2.1 Derzeit genutzte digitale Lernwerkzeuge • Unterricht per Videokonferenz (von 60 % der orientieren sich an den Vorgaben der Schüler*innen und 75 % der Lehrkräfte häufig genutzt), Kultusbürokratie • Lernvideos, z. B. auf YouTube oder im Fernsehen (von Digitale Instrumente werden in Schulen in unterschied- 26 % der Schüler*innen häufig, von 44 % manchmal ge- lichen Formen und in unterschiedlichem Umfang einge- nutzt, von 32 % der Lehrkräfte häufig, von 57 % manch- setzt. Dies reicht vom Unterrichten ganzer Klassen per mal genutzt) Videokonferenz über Webinare, digital übermittelte Aufga- benblätter zum Selbststudium, Lernvideos, mobile Apps • und vergleichsweise weniger digitale Alternativen wie oder Websites mit Lernmaterial bis hin zur Nutzung einer etwa digital übermittelte Übungsblätter zum Selbst- Vielzahl von Kanälen wie schulinternen Lern- oder Arbeits- studium (von 40 % der Schüler*innen häufig, von 37 % plattformen, digitalen Kommunikationskanälen und Tools manchmal genutzt, von 36 % der Lehrkräfte häufig, von für die digitale Zusammenarbeit. 54 % manchmal genutzt). Auf die Frage, welche digitalen Lerninstrumente an ihrer Diese Antworten könnten sich teilweise daraus erklären, Schule derzeit verfügbar sind, nannten sowohl Schüler*in- dass die genannten digitalen Werkzeuge durch die Kultus- nen als auch Lehrkräfte bürokratie gefördert werden, sodass Lehrkräfte und Schul- leiter*innen über die Erlaubnis zum Einsatz dieser Instru- • schulinterne Lern- oder Arbeitsplattformen (z. B. mente und die notwendige Rückendeckung verfügen. Vor Moodle) (von 62 % der Schüler*innen und 77 % der allem in Deutschland besteht eine anhaltende Unsicher- Lehrkräfte häufig genutzt), heit auf Seiten der Schulleitungen darüber, was daten- schutzrechtlich zulässig ist und was nicht. Das dürfte ein Abbildung 1: Das sagen die Schüler*innen Videokonferenzen, Lernplattformen und digitale Übungsblätter sind die neuen normalen Arbeitsmittel. Websites mit Lehrmaterial, Webinare und Kollaborationstools werden kaum genutzt Aktuelle Verfügbarkeit digitaler Lerninstrumente Zukünftige Zweckmäßigkeit % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)1 digitaler Lerninstrumente % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)2 Unterricht per Videokonferenz 5 4 31 60 4 26 52 19 Schulinterne Lern- oder Arbeitsplattformen 15 7 16 62 8 8 30 54 (z. B. Moodle) Digital übermittelte Aufgabenblätter 17 5 37 40 8 9 37 46 zum Selbststudium Lernvideos (z. B. auf YouTube oder Fernsehserien) 25 6 44 26 6 5 33 56 Digitale Kommunikationskanäle (z. B. Slack) 34 7 27 32 19 12 30 40 Lernapps (z. B. Quizlet) 43 20 28 9 12 20 34 34 Websites mit Lehrmaterial (z. B. Khan Academy) 52 17 23 8 21 11 42 26 Digitale Kollaborationstools (z. B. Trello) 67 9 17 6 38 16 25 21 Bildungswebinare 73 14 10 3 39 24 22 15 Nicht vorhanden Vorhanden, nutze ich manchmal Ich weiß nicht Teilweise Vorhanden, nutze ich aber gar nicht Vorhanden, nutze ich oft Gar nicht Definitiv Quelle: business@school-Umfrage Anmerkung: Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen bei den Summen ergeben. 1. „Welche der folgenden digitalen Lerninstrumente sind an Deiner Schule aktuell vorhanden? Welche davon werden genutzt?“ 2. „Rückkehr zum Präsenzunterricht: Welche der folgenden digitalen Lerninstrumente würdest Du gern zukünftig nutzen?“ 5 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
Grund dafür sein, dass andere niedrigschwellige Angebote 2.2 Auf die Befähigung der Lehrkräfte kommt wie Lern-Websites (z. B. Khan Academy) oder Werkzeuge, es an: Digitalisierung funktioniert nur, die in der Arbeitswelt häufig zum Einsatz kommen, wie wenn die Lehrkräfte digital qualifiziert etwa Tools für die digitale Zusammenarbeit (z. B. Trello), und motiviert sind an Schulen derzeit meist nicht verfügbar sind oder nicht genutzt werden und ihre Anwendung auch für die Zukunft Als am 13. März 2020 die Schulen in Deutschland von wesentlich seltener gewünscht wird als der anderer einem Tag auf den anderen geschlossen wurden, waren digitaler Tools. weder Lehrkräfte noch Schüler*innen noch die Schulen selbst darauf vorbereitet – jedenfalls in digitaler Hinsicht. Dass digitale Kommunikationskanäle von Schüler*innen Die Lehrkräfte sahen sich nicht nur mit einem Mangel an (32 % häufig, 27 % manchmal) und Lehrkräften (48 % digitaler Ausrüstung konfrontiert, sowohl für sich selbst als häufig, 10 % manchmal) genutzt werden, obwohl es dabei auch für ihre Schüler*innen. Sie waren auch gezwungen, ungeklärte datenschutzrechtliche Fragen gibt, mag daran sich auf eine neue Art des Unterrichtens umzustellen – liegen, dass sie von diesen Kommunikationskanälen auch und das im Wortsinne über Nacht. außerhalb der Schule Gebrauch machen. Eine Erklärung für den geringen Nutzungsgrad von Bildungswebinaren Grundlegende Rahmenbedingungen, wie sie für Eltern von durch Schüler*innen (3 % häufig, 10 % manchmal) und Schüler*innen in ihrem beruflichen Umfeld längst selbst- Lehrkräfte (9 % häufig, 35 % manchmal) könnte das unge- verständlich sein mögen, waren nicht gegeben (z. B. eine wohnte Format sein, das mehr eigene Recherchearbeit offizielle E-Mail-Adresse des Arbeitgebers bzw. der Schule erfordert als z. B. Lernvideos. – sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler*innen –, ein Computer zur beruflichen Nutzung, Internetzugang am Arbeitsplatz und zu Hause, Tools für die digitale Zusam- menarbeit, funktionierende schulinterne Arbeitsplattfor- men oder ein Schul-Intranet). Abbildung 2: Das sagen die Lehrkräfte Alle digitalen Lernwerkzeuge werden bereits genutzt oder als wünschens- wert angesehen, mit Ausnahme von Websites mit Lehrmaterial, digitalen Kollaborationstools und Bildungswebinaren Aktuelle Verfügbarkeit digitaler Lernmittel Zukünftige Zweckmäßigkeit % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)1 digitaler Lerninstrumente % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)2 Unterricht per Videokonferenz 3 22 75 6 16 42 36 Schulinterne Lern- oder Arbeitsplattformen 10 10 3 77 6 6 16 72 (z. B. Moodle) Digital übermittelte Aufgabenblätter 4 6 54 36 16 42 51 zum Selbststudium Lernvideos (z. B. auf YouTube oder Fernsehserien) 4 7 57 32 1 33 65 Digitale Kommunikationskanäle (z. B. Slack) 36 6 10 48 22 7 22 49 Lernapps (z. B. Quizlet) 12 22 38 29 44 32 59 Websites mit Lehrmaterial (z. B. Khan Academy) 35 20 32 13 20 4 41 35 Digitale Kollaborationstools (z. B. Trello) 48 10 23 19 29 10 23 38 Bildungswebinare 38 19 35 9 35 10 38 17 Nicht vorhanden Vorhanden, nutze ich manchmal Ich weiß nicht Teilweise Vorhanden, nutze ich aber gar nicht Vorhanden, nutze ich oft Gar nicht Definitiv Quelle: business@school-Umfrage Anmerkung: Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen bei den Summen ergeben. 1. „Welche der folgenden digitalen Lerninstrumente sind an Ihrer Schule aktuell vorhanden? Welche davon nutzen Sie mit Ihren Schüler*innen?“ 2. „Könnten Sie sich vorstellen, die folgenden digitalen Lerninstrumente auch nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht effektiv einzusetzen?“ BOSTON CONSULTING GROUP 6
Abbildung 3: Das sagen die Schüler*innen Schüler*innen bewerten digitale Fähigkeiten der Lehrkräfte (53 %), Netzwerkverbindung (40 %) und Motivation der Lehrkräfte (28 %) als Haupthindernisse für die weitere Digitalisierung in der Schule Vorhandensein von Voraussetzungen für das digitale Lernen Haupthindernisse für die % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)1 weitere Digitalisierung % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)2 Schulinterne Lern- oder Arbeitsplattformen 8 17 68 7 7 (z. B. Moodle) Digitale Fähigkeiten der Schüler*innen 12 45 52 4 Endgeräte (z. B. Laptops) 3 6 42 50 26 4 6 54 36 Netzwerkverbindung (z. B. WLAN) 1 12 39 48 40 Motivation der Schüler*innen 4 11 65 20 23 Motivation der Lehrkräfte 4 11 69 16 28 Digitale Lerninhalte (z. B. digitale 7 28 47 18 21 Lehrbücher, Videos, Quiz) Digitale Systeme zur Leistungsbewertung 12 38 31 19 19 und -benotung Schulungsangebote bezüglich digitalen 38 18 27 16 22 Lernens für Lehrkräfte Digitale Fähigkeiten der Lehrkräfte 3 7 77 13 53 Schulungsangebote bezüglich digitalen 14 52 26 8 8 Lernens für Schüler*innen 4: Keine Hindernisse Ich weiß nicht Teilweise Gar nicht Definitiv Quelle: business@school-Umfrage Anmerkung: Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen bei den Summen ergeben. 1. „Sind die folgenden Voraussetzungen digitalen Lernens an Deiner Schule vorhanden?“ 2. „Was schränkt aktuell eine stärkere Digitalisierung an Deiner Schule am meisten ein?“ Es fehlte an bedarfsgerechten Schulungen, sowohl für die zung für digitales Lernen häufiger als Haupthindernis Nutzung der Tools als auch zu neuen Lehrmethoden für angeführt. Angesichts der Tatsache, dass die meisten den Distanzunterricht. Landesweite Plattformen brachen Schulen Fortbildungen für Lehrkräfte zum digitalen Lernen zusammen, als plötzlich eine riesige Zahl von Nutzer*in- noch nicht in ausreichender Anzahl und Qualität anbieten, nen darauf zugreifen wollte. Auch ein gezielter IT-Support könnte dies ein wirksamer Hebel sein, um diese Fähig- für Schulen war nicht vorhanden, sodass viele Schulen keiten zu stärken und die Digitalisierung der Schulen zu gezwungen waren, Lösungen zu improvisieren, oft mit beschleunigen. Der Erfolg hängt aber auch davon ab, ob es privaten Computern, um den Kontakt zu ihren Schüler*in- gelingt, weitere Lehrkräfte von der Notwendigkeit der nen aufrechtzuerhalten und diese weiter zu unterrichten. Digitalisierung zu überzeugen: 29 % der Lehrkräfte und 28 % der Schüler*innen sehen in der mangelnden Motiva- Es überrascht nicht, dass Schüler*innen (53 %) und Lehr- tion von Lehrkräften eine Herausforderung. kräfte (41 %) übereinstimmend mangelnde fehlende digita- le Fähigkeiten der Lehrkräfte als größtes Hindernis für die Wie bereits erwähnt, wird die Digitalisierung der Schulen weitere Digitalisierung der Schulen nennen. Dies zeugt von allem Anschein nach durch die unzureichende Verfügbar- einem bemerkenswerten Maß an Selbstkritik seitens der keit bzw. Kapazität digitaler Infrastruktur gebremst. Auch Lehrkräfte. Während die große Mehrheit der Befragten wenn Endgeräte (z. B. Laptops) und Netzwerkverbindungen angibt, dass digitale Fähigkeiten (wenigstens) in gewissem (z. B. WLAN) an den meisten Schulen inzwischen zumin- Umfang vorhanden seien, wurde keine andere Vorausset- dest bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung stehen, 7 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
Abbildung 4: Das sagen die Lehrkräfte Digitale Fähigkeiten der Lehrkräfte (41 %), Endgeräte (32 %) und Netz- werkverbindung (32 %) werden als große Hindernisse für die weitere Digitalisierung wahrgenommen Vorhandensein von Voraussetzungen für das digitale Lernen Haupthindernisse für die % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)1 weitere Digitalisierung % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)2 Netzwerkverbindung (z. B. WLAN) 6 28 67 32 Schulinterne Lern- oder Arbeitsplattformen 4 10 7 78 4 (z. B. Moodle) Endgeräte (z. B. Laptops) 6 46 48 32 Digitale Lerninhalte (z. B. digitale 7 3 12 49 36 Lehrbücher, Videos, Quiz) Digitale Fähigkeiten der Schüler*innen 3 71 26 17 Motivation der Schüler*innen 6 64 30 9 Schulungsangebote bezüglich digitalen 6 12 48 35 17 Lernens für Lehrkräfte Digitale Fähigkeiten der Lehrkräfte 3 83 14 41 Motivation der Lehrkräfte 7 4 72 16 29 Schulungsangebote bezüglich digitalen 10 25 48 17 6 Lernens für Schüler*innen Digitale Systeme zur Leistungsbewertung 6 35 38 22 16 und -benotung 19: Unterstützung durch kommunale Ich weiß nicht Teilweise Schulbehörden 23: Unterstützung durch die Gar nicht Definitiv Landesregierung 6: Keine Hindernisse Quelle: business@school-Umfrage Anmerkung: Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen bei den Summen ergeben. 1. „Sind die folgenden Voraussetzungen digitalen Lernens an Ihrer Schule vorhanden?“ 2. „Was sind momentan die zentralen Hindernisse für die weitere Digitalisierung von Bildung an Ihrer Schule?“ dürfte es hier noch erheblichen Verbesserungsbedarf 2.3 Digitalisierung der Schulen: Mehr geben: Unzureichende Netzwerkverbindungen wurden Flexibilität und stärkere Fokussierung sowohl von Schüler*innen (40 %) wie auch Lehrkräften auf künftig erforderliche Fähigkeiten vs. (32 %) als zweitgrößtes Hindernis genannt. 32 % der Lehr- geringere Produktivität und Ungleichheit kräfte und 26 % der Schüler*innen gaben den ungedeck- ten Bedarf an digitalen Endgeräten an. Abhilfe schaffen Auf die Frage, worin aus ihrer Sicht die entscheidenden könnte hier möglicherweise eine stärkere finanzielle Unter- Vorteile digitaler Technologien für das Bildungssystem stützung der Schulen durch Kommunen und Länder – liegen, nennen sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte 42 % der Lehrkräfte sehen in fehlender oder zu geringer an erster Stelle ein höheres Maß an Flexibilität (62 % der Förderung eine wesentliche Hürde. Gestützt werden diese Schüler*innen, 55 % der Lehrkräfte). In Anbetracht der Ergebnisse durch eine Mitte 2020 weltweit durchgeführte Tatsache, dass viele der befragten Schüler*innen an Bil- Umfrage unter bei BCG beschäftigten Eltern schulpflich- dungsinitiativen teilgenommen haben und monatelang tiger Kinder zur digitalen Kultur der Schulbildung, bei der Erfahrungen mit Distanzunterricht und Selbstorganisation die digitale Infrastruktur und die Motivation der Lehrkräfte sammeln konnten, ist es nicht überraschend, dass sie ein als die beiden größten Hindernisse genannt wurden.2 Mehr an Flexibilität besonders zu schätzen wissen. Schü- ler*innen sehen ebenso wie Lehrkräfte einen Gewinn in einem höheren Individualisierungsgrad, der mehrere 2 Siehe Sergei Perapechka u. a. (2020), Digital Culture in School Education: Dimensionen des Unterrichts wie Ort, Zeit und Inhalte Implications of COVID-19 for Middle- and High-School Education and sowie individuelle Benotung und Unterstützung umfasst. Lessons Learned, S. 29. BOSTON CONSULTING GROUP 8
Darüber hinaus wünschen sich jeweils 49 % beider Grup- Auf die Frage nach den zentralen Risiken digitaler Tech- pen bei der weiteren Digitalisierung der Schule eine stär- nologien für das Bildungssystem nennen Schüler*innen kere Fokussierung auf zukunftsorientierte Fähigkeiten und (55 %) und Lehrkräfte (52 %) übereinstimmend psychische Kompetenzen statt auf reine Wissensvermittlung. Dies Gesundheitsprobleme (z. B. durch Einsamkeit) als eine der deckt sich mit den Ergebnissen unseres Workshops im größten Gefahren, die es zu vermeiden gelte. Darüber April 2021 und der bereits erwähnten Umfrage unter BCG- hinaus warnen die Lehrkräfte vor einer Zunahme der Eltern, bei der dieselbe Frage gestellt wurde.3 Bildungsungleichheit, wenn die Verfügbarkeit von techni- schen Geräten und die Unterstützung durch Eltern oder Bei der Frage nach den Risiken, welche die Digitalisierung Nachhilfelehrkräfte zwischen einzelnen Haushalten große von Schulen mit sich bringt, ist zu berücksichtigen, dass Unterschiede aufweisen (59 % gegenüber 33 % der die Umfrageteilnehmer*innen über einen sehr langen Schüler*innen). Auch die befragten BCG-Eltern sehen Zeitraum ausschließlich im Distanzunterricht waren. Der sowohl Probleme der psychischen Gesundheit wie auch Lockdown bedeutete enorme Einschränkungen für Treffen Bildungsungleichheit als Hauptrisiken an.4 mit Freund*innen und Kolleg*innen. Daher überrascht es kaum, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schüler*innen Dagegen verbinden die Schüler*innen digitale Technologien psychische Gesundheitsprobleme als eines der Hauptrisi- eher mit geringerer Leistungsfähigkeit und Motivation (56 % ken angeben. Unterschiede gibt es dagegen bei der Ein- gegenüber 29 % der Lehrkräfte) sowie mit Lernineffizienz schätzung zweier anderer Risiken, nämlich der geringeren (42 % gegenüber 36 % der Lehrkräfte). Da diese bemerkens- Produktivität und Motivation von Schüler*innen sowie wert selbstkritische Einschätzung auf den tatsächlichen Erfah- verstärkter Bildungsungleichheit. rungen der Schüler*innen mit Homeschooling in den vergan- genen Monaten beruht, sollte sie ernst genommen und bei der weiteren Digitalisierung der Schule aufgegriffen werden. 3 Siehe Sergei Perapechka u. a., S. 28. 4 Siehe Sergei Perapechka u. a., S. 28. Abbildung 5: Das sagen die Schüler*innen Während ein höherer Grad an Flexibilität und ein stärkerer Fokus auf künftige Fähigkeiten entscheidende Vorteile sind, werden geringere Produktivität und psychische Probleme als Risiken wahrgenommen Entscheidende Vorteile digitaler Technologien Entscheidende Risiken digitaler Technologien für das Bildungssystem für das Bildungssystem % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)1 % der Antworten (N = 395 Schüler*innen)2 Höheres Maß an Flexibilität 62 Geringere Produktivität und Motivation 56 von Schüler*innen Stärkerer Fokus auf zukunftsorientierte Fähigkeiten und Kompetenzen anstatt 49 auf reines Wissen Psychische Gesundheitsprobleme 55 (z. B. durch Einsamkeit) Verfügbarkeit von breiterem Wissen 29 für Schüler*innen Ineffizienzen beim Lernen 42 Höherer Individualisierungsgrad 28 Vermittlung von praktischem Wissen 29 Größere Bildungsungleichheit 33 hinsichtlich digitaler Technologien Erleichterung des Unterrichts 24 Körperliche Gesundheitsprobleme 33 (z. B. durch Bewegungsmangel) Gleichwertiger Zugang zu 20 qualitativ hochwertigen Inhalten Schwächung von kommunikativen und 31 anderen zukunftsorientierten Fähigkeiten Bessere Kontrolle des Lernfortschritts 16 Stärkere Einbeziehung und Motivation Nachlassendes Ansehen von Lehrkräften 15 12 von Schüler*innen Quelle: business@school-Umfrage 1. „Welche entscheidenden Vorteile von digitaler Technologie siehst Du für das Bildungssystem?“ 2. „Welche entscheidenden Risiken von digitaler Technologie siehst Du für das Bildungssystem?“ 9 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
Eine aktuelle Studie von BCG zur Zukunft der Remote- Zusammenfassend lässt sich zum Thema Digitalisierung Arbeit5 hat ergeben, dass beim Arbeiten von zu Hause oder der Schulen sagen, dass hybrider Unterricht auch nach der von unterwegs soziale Vernetzung eine Voraussetzung Pandemie machbar und wünschenswert erscheint. 61 % dafür ist, die Produktivität bei kollaborativ bearbeiteten der Schüler*innen und 78 % der Lehrkräfte sind der Mei- Aufgaben zu erhöhen. Es scheint also ein direkter Zusam- nung, dass Hybridunterricht auch nach dem Ende der menhang zwischen der geringeren Leistungsfähigkeit von COVID-19-Pandemie durchführbar wäre – zumindest für Schüler*innen und psychischen Gesundheitsproblemen zu Schüler*innen der höheren Jahrgangsstufen und in geistes- bestehen, die durch Einsamkeit oder andere soziale Fakto- wissenschaftlichen Fächern. Eine ähnlich positive Einstel- ren hervorgerufen werden. Demzufolge könnte das Leis- lung zu hybriden Arbeitsmodellen kommt auch in einer tungsniveau in Zeiten von Hybrid- bzw. Distanzunterricht aktuellen BCG-Studie zu globalen Arbeitsformen6 sowie in steigen, wenn Schüler*innen sich sozial vernetzt fühlen, der Umfrage unter BCG-Eltern7 zum Ausdruck. auch wenn jeder bzw. jede Einzelne für sich allein lernt. 6 Siehe Rainer Strack u. a. (2021), Decoding Global Ways of Working, 5 Siehe Adriana Dahik u.a. (2020), What 12,000 Employees Have to Say S. 8 (https://www.bcg.com/de-de/publications/2021/advantages- About the Future of Remote Work, S. 4 (https://www.bcg.com/de-de/ of-remote-work-flexibility). publications/2020/valuable-productivity-gains-covid-19). 7 Siehe Sergei Perapechka u. a., S. 17. Abbildung 6: Das sagen die Lehrkräfte Während ein höheres Maß an Flexibilität und Individualisierung entscheidende Vorteile sind, werden Bildungsungleichheit und psychische Probleme als Risiken wahrgenommen Entscheidene Vorteile digitaler Technologien Entscheidene Risiken digitaler Technologien für das Bildungssystem für das Bildungssystem % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)1 % der Antworten (N = 69 Lehrkräfte)2 Höheres Maß an Flexibilität 55 Größere Bildungsungleichheit 59 Höherer Individualisierungsgrad 51 Psychische Gesundheitsprobleme 52 Stärkerer Fokus auf zukunftsorientierte (z. B. durch Einsamkeit) Fähigkeiten und Kompetenzen anstatt 49 auf reines Wissen Schwächung von kommunikativen und Vermittlung von praktischem Wissen 42 39 anderen zukunftsorientierten Fähigkeiten hinsichtlich digitaler Technologien Höheres Engagement und Motivation Körperliche Gesundheitsprobleme 32 39 von Schüler*innen (z. B. durch Bewegungsmangel) Gleichwertiger Zugang zu 17 qualitativ hochwertigen Inhalten Ineffizienzen beim Lernen 36 Verfügbarkeit von breiterem Wissen 17 für Schüler*innen Geringere Produktivität und Motivation 29 Vermittlung von praktischem Wissen von Schüler*innen 12 hinsichtlich digitaler Technologien Bessere Kontrolle des Lernfortschritts 9 Nachlassendes Ansehen von Lehrkräften 0 Quelle: business@school-Umfrage 1. „Was sind die entscheidenden Vorteile von digitaler Technologie für das Bildungssystem?“ 2. „Was sind die entscheidenden Risiken von digitaler Technologie für das Bildungssystem?“ BOSTON CONSULTING GROUP 10
3 Erwartungen an schlagen zwischen heutigen Lerninhalten und den Kom- petenzen, die in Zukunft erforderlich sind. Wir haben Schüler*innen und Lehrkräfte gefragt, welche Fähigkeiten Ausbildung, Arbeit nach ihrer Meinung künftig am wichtigsten sein werden, wo diese am besten erworben werden können und inwie- weit sich aktuelle Technologietrends auf ihren Berufsweg und Karriereweg und ihre Lerninhalte auswirken. Aus Sicht der Schüler*innen und Lehrkräfte wird es in nach der Schule Zukunft vor allem auf Soft Skills ankommen. Kommuni- kative Kompetenzen, Teamfähigkeit, Lösung komplexer Probleme und kritisches Denken wurden am häufigsten genannt. Dieses Ergebnis überrascht nicht, wenn man Das gegenwärtige Bildungssystem stellt häufig die Vermitt- bedenkt, dass die meisten der Befragten an Bildungs- lung von breit gefächertem Wissen in den Mittelpunkt. initiativen wie business@school teilgenommen haben. Sie Den Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft, der haben bei der Arbeit im Team über ein ganzes Schuljahr durch zunehmende Nutzung moderner Technologien und hinweg in der Praxis gelernt, wie man kommuniziert und ständige Weiterqualifizierung geprägt sein wird, wird dies zusammenarbeitet. Die Bedeutung von Kommunikation möglicherweise nicht mehr gerecht. Lebensnahe und und komplexer Problembewältigung wird auch in einer praxisorientierte Unterrichtsmodelle müssen eine Brücke aktuellen BCG-Studie zu globalen Trends bei Weiterquali- 11 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
fizierung und Umschulung sichtbar. Teamfähigkeit und Die meisten befragten Schüler*innen stehen kurz vor kritisches Denken werden dagegen in den meisten Län- ihrem Abschluss. Wir wollten daher auch von ihnen wissen, dern als weniger wichtig angesehen.8 welche Kriterien für sie bei der Berufswahl im Vordergrund stehen. Eine berufliche Tätigkeit muss für sie, um attraktiv Um die erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben, bevorzu- zu sein, interessante Inhalte (63 %), eine angemessene gen Schüler*innen On-the-Job-Trainings (z. B. Praktika), finanzielle Vergütung (47 %), Karrierechancen und eine und zwar mit einer starken Präferenz von 73 %. Traditio- gute Work-Life-Balance ( jeweils 45 %) bieten. Vergleichs- nelle Bildungseinrichtungen (z. B. Gymnasium und Univer- weise weniger wichtig sind ihnen gute Beziehungen zu sität) sehen 45 % der Schüler*innen als hierfür geeignet Kolleg*innen und Vorgesetzten sowie die Lernkurve und an. Diese Tendenz zeigte sich auch beim „Mission Mars“- Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch hier könnten das Alter Workshop, bei dem sich Schüler*innen für externe und die noch vergleichsweise geringe Erfahrung der Teil- Schulungen aussprachen. Sie setzen „Expert*innen“ mit nehmer*innen ein Grund dafür sein, dass ihre Präferenzen „Expertise“ gleich, wobei externe Partner ihr Wissen in die sich signifikant von den Ergebnissen einer aktuellen BCG- Schulen bringen. Umfrage unter Arbeitnehmer*innen zu globalen Arbeits- formen unterscheiden.11 Darin wurden gute Beziehungen Möglicherweise auch aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen als wichtigstes Kriterium für die Zufriedenheit im Job als Teilnehmer*innen bei Bildungsinitiativen wie eingestuft, während interessante Arbeitsinhalte sowie business@school sehen die Schüler*innen Lehrkräfte in Aufstiegschancen als weniger relevant galten. einer neuen Rolle als Ratgeber und Lernbegleiter. Dagegen erachten 77 % der Lehrkräfte traditionelle Bildungseinrich- Schüler*innen zeigen sich flexibel und wissen um die tungen immer noch als effektivsten Lernkanal für ihre Schü- Auswirkungen des zunehmenden Einsatzes moderner ler*innen. Aber auch sie erkennen die Bedeutung von On- Technologien auf ihren beruflichen Werdegang. 76 % der the-Job-Trainings an (61 %). Wenn die Lehrkräfte dazu bereit befragten Schüler*innen geben an, dass sie sich bei der sind, mit externen Partnern zusammenzuarbeiten, könnte Planung ihrer beruflichen Laufbahn an technologischen dies dazu beitragen, neue Erkenntnisse in die Schulen zu Megatrends orientieren. Von den befragten Lehrkräften bringen und Schüler*innen erfolgreich auf ihren Berufsweg berücksichtigen sogar 84 % diese Trends bei der Vermitt- nach dem Schulabschluss vorzubereiten und sie für die lung von Fähigkeiten und Wissen an ihre Schüler*innen. dynamischen Ausbildungs- und Berufswelten fit zu machen. Dies ist ein noch höherer Wert als in einer aktuellen BCG- Studie zu globalen Trends bei Weiterqualifizierung und Aktuelle BCG-Studien zu globalen Trends bei Weiterquali- Umschulung12, in der 55 % der Befragten in Deutschland fizierung und Umschulung9 sowie zu globalen Umschu- (und 49 % im weltweiten Durchschnitt) angaben, dass ihre lungs- und Karrierewegen10 zeigen eine starke Präferenz von berufliche Tätigkeit stark von solchen Technologietrends Arbeitnehmer*innen für Selbststudium und On-the-Job-Trai- betroffen sein werde. nings. Im Vergleich zu den Ergebnissen von 2018 hat dabei die Beliebtheit von digitalen Bildungsangeboten und mobi- Praxisorientierte Lernmodelle wie business@school, bei len Apps deutlich zugenommen. Die Schüler*innen in denen externe Partner Einblicke und Erfahrungen einbrin- unserer Umfrage sind dagegen weniger digital unterwegs. gen, können daher ein wirksamer Weg sein, um die Kluft Dass Lernplattformen und mobile Anwendungen unter zwischen heutigen wissensorientierten Lerninhalten und ihren bevorzugten Lernkanälen derzeit den letzten Platz den Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft einnehmen, könnte zum einen mit ihrem Alter zu tun ha- erforderlich sein werden, zu überbrücken – auch im Hin- ben, zum anderen damit, dass die Onlineangebote nicht auf blick auf die fortschreitende Automatisierung und Nutzung ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. moderner Technologien wie z. B. künstliche Intelligenz. 8 Siehe Orsolya Kovács-Ondrejkovic u. a. (2019), Decoding Global Trends in Upskilling and Reskilling, S. 8 (https://www.bcg.com/de-de/ Siehe Rainer Strack u. a. (2021), Decoding Global Ways of Working, 11 publications/2019/decoding-global-trends-upskilling-reskilling). S. 14 (https://www.bcg.com/de-de/publications/2021/advantages- 9 Siehe ebd., S. 7. of-remote-work-flexibility). Siehe Rainer Strack u. a. (2021), Decoding Global Reskilling and Career 10 Siehe Orsolya Kovács-Ondrejkovic u. a. (2019), Decoding Global Trends 12 Paths, S. 17 (https://www.bcg.com/de-de/publications/2021/ in Upskilling and Reskilling, S. 4 (https://www.bcg.com/de-de/publicati- decoding-global-trends-reskilling-career-paths). ons/2019/decoding-global-trends-upskilling-reskilling). BOSTON CONSULTING GROUP 12
4 Die In unserer Bildungsinitiative business@school haben wir im Verlauf des vergangenen Jahres eine gewaltige Verände- rung erlebt. Zu Beginn der Pandemie gab es einen großen Digitalisierung Beratungsbedarf mit engmaschiger Unterstützung. Wir hatten das Glück, bereits über eine Plattform zu verfügen, mit der Schüler*innen, Lehrkräfte und Betreuer*innen vertraut waren. Daher waren wir in der Lage, innerhalb der Schulen muss weniger Tage eine Lösung für digitale Abschlussveranstal- tungen anzubieten und den Teilnehmer*innen damit zu zeigen, dass (und wie) es weitergehen würde und dass die weitergehen harte Arbeit, die sie in die Initiative gesteckt hatten, nicht umsonst sein würde. Im neuen Projektjahr, das im Herbst 2020 begann, gingen Einen Weg zurück gibt es nicht – die Digitalisierung der wir bei der Digitalisierung dann noch einen Schritt weiter, Schulen muss fortgesetzt werden. Wenn man aus den indem wir unseren Teilnehmer*innen zusätzlich ausge- Erfahrungen, die während der Pandemie gemacht wurden, wählte Inhalte zur Verfügung stellten und sie mit neuen, lernt und digitale Werkzeuge integriert, ist Hybridunterricht an das digitale Umfeld angepassten Materialien und Vi- auch nach der Pandemie eine Option, sofern alle Vorausset- deos unterstützten. Dazu gehörte auch die Umstellung zungen gegeben sind und Risiken minimiert werden. 61 % aller Workshops und Veranstaltungen auf ein digitales der Schüler*innen und 78 % der Lehrkräfte können sich Format. Auf der inhaltlichen Seite reichten die Schüler*in- vorstellen, dass auch nach der COVID-19-Pandemie hybride nen, die 2020/2021 an business@school teilnahmen, Unterrichtsformen eine Rolle spielen werden. ihrerseits eindrucksvolle Geschäftsideen in überzeugenden 13 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
digitalen Präsentationen ein. Die Befähigung der Schü- Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, sind die ler*innen, digital zu präsentieren, sich an ein neues Um- Schulen auf Unterstützung durch die staatliche Verwaltung feld anzupassen, sich selbst zu organisieren und auch angewiesen. Schulen und Lehrkräfte benötigen klare Vor- unter Stress agil zu arbeiten, stellt für sie eine wertvolle gaben von Seiten der Behörden, was sie nutzen dürfen und Erfahrung dar, die sie enorm bereichert. worüber sie frei entscheiden können, vor allem im Hinblick auf den Datenschutz. Auch die enormen organisatorischen Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich Lehrkräfte und Zusatzaufgaben, die Lehrkräfte während der Pandemie Schüler*innen für das kommende Projektjahr 2021/2022 übernommen haben, müssen gewürdigt werden und Wert- an uns gewandt und vorgeschlagen haben, weitere hybride schätzung erfahren. Die Schulen zu digitalisieren bedeutet Modelle und digitale Tools in business@school zu integrie- mehr, als Arbeitsblätter online bereitzustellen, die dann ren. Einige Lehrkräfte planen mindestens eine digitale von den Eltern ausgedruckt, eingescannt und hochgeladen Präsentation, möglicherweise in einem hybriden Setting. werden. Die Weiterqualifizierung von Lehrkräften und die Ehemalige Teilnehmer*innen beraten den nächsten Schaffung einer professionellen digitalen Infrastruktur, die business@school-Jahrgang zu hilfreichen digitalen Werk- den datenschutzrechtlichen Bestimmungen Rechnung zeugen. Gleichzeitig betonen sie, wie wertvoll die persön- trägt, sind eine Aufgabe, die uns alle angeht. Lehrkräfte lichen Begegnungen und das Networking zwischen benötigen, wie bereits erwähnt, ein professionelles Umfeld Schüler*innen, Betreuer*innen und Lehrkräften bei – das umfasst nicht nur die inzwischen in größerem Um- business@school sind, und bringen ihren Wunsch zum fang bereitgestellte Hardware, sondern auch Software und Ausdruck, zu diesem persönlichen Austausch an den Schu- Inhalte sowie ausreichende IT-Unterstützung. len zurückzukehren. Der Einsatz digitaler Tools für individualisiertes Lernen birgt Gegenwärtig herrscht jedoch noch große Unsicherheit; enormes Potenzial und erlaubt es, Ungleichheiten bei den zugleich besteht ein hoher Orientierungsbedarf. Auf der Lernfortschritten, wie sie in der Pandemie aufgetreten sind, inhaltlichen Seite unterstützen wir die Schulen mit ausge- zu überwinden. Dies bedeutet auch, dass das Ziel weiterhin wählten Materialien und bei der sinnvollen Integration der sein muss, allen Schüler*innen den gleichen Zugang zu gängigsten digitalen Werkzeuge. Der größte Schritt nach digitalen Tools und entsprechender Unterstützung zu er- vorn wird darin bestehen, vor dem Hintergrund der möglichen. Oder, wie es eine unserer Workshop-Teilnehme- Herausforderungen und neuen Möglichkeiten, welche der rinnen treffend formulierte: Wie sich die Schulen weiterent- Distanzunterricht bietet, noch größeren Nachdruck auf die wickeln, liegt in der Verantwortung eines und einer jeden Vermittlung von Fähigkeiten zu legen. Für den Anfang wäre Einzelnen von uns. Gefragt, wie er vorgehen würde, um die viel gewonnen, wenn Instrumente wie Lernvideos, digitale Schule zu verändern, antwortete der 15-jährige Béla: „Man Kommunikationskanäle und Apps in den Schulalltag und sucht sich eine Idee, die man selber sehr spannend findet den Lehrplan integriert würden: 70 % der Schüler*innen und von der man überzeugt ist. Eine Idee, von der man gern würden sich dies zumindest teilweise für die Zukunft möchte, dass sie umgesetzt wird – und dann fängt man wünschen. einfach an, deren Umsetzung zu begleiten.“ BOSTON CONSULTING GROUP 14
Die Autoren Dr. Babette Claas ist Leiterin Bendix Sibbel ist Associate bei der BCG-Bildungsinitiative der Boston Consulting Group. business@school, die das Er ist zu erreichen unter einjährige Schulprogramm sibbel.bendix@bcg.com. business@school und den Videowettbewerb b@s videochallenge veranstaltet. Sie ist zu erreichen unter babette.claas@businessatschool.de. DEN DIGITALEN WEG IN DER SCHULE IN HYBRIDEM SETTING FORTFÜHREN MIT WEITERBILDUNG UND GUTER INFRASTRUKTUR 1 Eingesetzte Tools: Videokonferenzen, (schulinterne) Plattformen und digitale Aufgabenblätter sind das „New Normal“. Geringe Nutzung von digitalen Bildungswebsites, digitalen Kollaborationstools und Webinaren. Digitale Netzwerk- Digitale Zu überwindende Hindernisse: Digitale Fähigkeiten der Fähigkeiten der verbindung Endgeräte 2 Lehrkräfte, Netzwerkverbindung und digitale Endgeräte. Lehrkräfte Der Schlüssel zum Erfolg sind die Qualifizierung von 26 % Lehrkräften zu neuen Unterrichtsformaten und digitalen 32 % 32 % Schüler*innen Fähigkeiten sowie eine funktionierende Infrastruktur. 41 % 40 % Lehrkräfte 53 % Höheres Maß an Fokus auf Höherer Indivi- Vorteile digitaler Technologien: Höhere Flexibilität und neue Flexibilität Fähigkeiten und dualisierungs- 3 Kompetenzen. Kompetenzen grad Mehr als die Hälfte aller Befragten nennen Flexibilität als Vorteil. Schüler*innen und Lehrkräfte schätzen zudem den Fokus auf 55 % 28 % Fähigkeiten anstatt auf Wissen. 62 % 51 % 49 % Psychische Geringere Größere Risiken digitaler Technologien: Psychische Gesundheitsprobleme, Gesundheits- Produktivität und Bildungs- 4 geringere Motivation und größere Bildungsungleichheit. probleme Motivation ungleichheit Schüler*innen und Lehrkräfte warnen einvernehmlich vor psychischen Gesundheitsproblemen als entscheidendem Risiko 29 % 52 % digitaler Technologien. 33 % 59 % 55 % 56 % BERUFSORIENTIERUNG: SCHÜLER*INNEN WÜNSCHEN SICH PRAXIS- NAHEN UNTERRICHT, UM RELEVANTE SOFT SKILLS ZU ERLERNEN Kommunikative Teamfähigkeit Lösung Ähnliche Erwartungen an die zukünftigen Anforderungen Fähigkeiten komplexer 1 des Arbeitsmarktes: Probleme Schüler*innen und Lehrkräfte glauben, dass Soft Skills wie Kommunikation und Teamfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft am relevantesten sind. 58 % 52 % 54 % Schüler*innen 53 % 46 % Lehrkräfte On-the-Job- Traditionelle Schüler*innen fordern Lernmodelle außerhalb der Schule. Training Bildungs- 2 Die Verknüpfung von Schule und Praxis erscheint zielführend, einrichtungen 73 % um den Präferenzen der Schüler*innen und Lehrkräfte zu 77 % entsprechen. 61 % 45 % Aktive Unbewusste Gar keine Beeinflussung durch moderne Technologien (z. B. KI). Beeinflussung Beeinflussung Beeinflussung 10 % 3 Moderne Technologien beeinflussen über 70 % der Schüler*innen in ihrem beruflichen Werdegang und 19 % über 80 % der Lehrkräfte in ihrer Unterrichtsgestaltung. 31 % 43 % 41 % 45 % 15 2021 BUSINESS@SCHOOL: „JETZT REDEN WIR“
Boston Consulting Group partners with leaders Uciam volora ditatur? Axim voloreribus moluptati in business and society to tackle their most autet hario qui a nust faciis reperro vitatia important challenges and capture their greatest dipsandelia sit laborum, quassitio. Itas volutem opportunities. BCG was the pioneer in business es nulles ut faccus perchiliati doluptatur. Estiunt. strategy when it was founded in 1963. Today, we Et eium inum et dolum et et eos ex eum harchic help clients with total transformation—inspiring teceserrum natem in ra nis quia disimi, omnia complex change, enabling organizations to grow, veror molorer ionsed quia ese veliquiatius building competitive advantage, and driving sundae poreium et et illesci atibeatur aut que bottom-line impact. consequia autas sum fugit qui aut excepudit, omnia voloratur? Explige ndeliaectur magnam, To succeed, organizations must blend digital and que expedignist ex et voluptaquam, offici bernam human capabilities. Our diverse, global teams atqui dem vel ius nus. bring deep industry and functional expertise and a range of perspectives to spark change. Nem faccaborest hillamendia doluptae BCG delivers solutions through leading-edge conseruptate inim volesequid molum quam, management consulting along with technology conseque consedipit hillabo. Imaio evelenditium and design, corporate and digital ventures— haribus, con reictur autemost, vendam am ellania and business purpose. We work in a uniquely estrundem corepuda derrore mporrumquat. collaborative model across the firm and throughout all levels of the client organization, generating results that allow our clients to thrive. Für Nachbestellungen und Nachdruckgenehmigungen wenden Sie sich bitte an BCG unter permissions@bcg.com. Eine vollständige Liste von BCG-Publikationen und Hinweise zur Anforderung von Broschüren finden Sie auf unserer Internetseite bcg.com. Sie finden business@school – A BCG INITIATIVE auch unter www.businessatschool.de, https://www.facebook.com/business.at.school, https://www.instagram.com/businessatschool/ und https://www.linkedin.com/company/businessatschool/. © Boston Consulting Group 2021. Alle Rechte vorbehalten. 09/2021
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