Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO

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Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
2
    2017
                                              ISSN 0460-0932
                                                 61. Jahrgang

Das liebhaberorchester
    Zeitschrift für das Liebhabermusizieren

    Die schöne Stelle (III) – Die Pause
    Das Liebhaberorchester und die Politik
    Zur Tradition von Orchestergemeinschaften
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Editorial

Das klingt doch                                   Liebe Leserin, lieber Leser,

gleich viel besser!                               S
                                                        pät erhalten Sie die neue Ausgabe unseres Lieb-
                                                        haberorchesters, hoffentlich aber noch nicht
                                                        zu spät, soll heißen: doch noch rechtzeitig vor
                                                                                                              Dass das »Instrumentale Laien- und Amateurmusizie-
                                                                                                              ren« im Dezember 2016 erfreulicherweise in das bun-
                                                                                                              desweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes
                                                  Beginn Ihrer Ferienzeit?! Wir bitten um Entschuldi-         aufgenommen worden ist, wird auf S. 33 berichtet.
                                                  gung – die Layout-Erstellung war diesmal von unter-         Dass am 29. Mai auch die feierliche Urkundenverlei-
                                                  schiedlichen Widrigkeiten aufgehalten worden und            hung über die Bühne gegangen ist, sei hiermit mitge-
 Die Arcus-Bögen sind die ersten Bögen, die
                                                  zog sich über die Maßen in die Länge. Aber nun ist          teilt (siehe auch: tinyurl.com/ydh7vp3v). Wir fragen
 für moderne, metall-umsponnene Saiten
                                                  auch sie geschafft, und Sie halten ein wieder gut gefüll-   uns allerdings, wieso im seinerzeit gestellten »Antrag
 entwickelt wurden. Seit 1999 am Markt,
                                                  tes Heft in Händen für manche kurzweilig-informative        zur Aufnahme des instrumentalen Laien- und Amateur-
 sind wir heute Weltmarktführer bei Profi-
                                                  Lesestunde. Für unsere Buch- und Noten-Rezensionen          musizierens in das bundesweite Verzeichnis des imma-
 Musikern.
                                                  reichte der Platz nicht – Sie finden sie im Internet1.      teriellen Kulturerbes« zwar von einer »Bandbreite« die       Foto: Gregor Schneider
 Das Kräfte-Ungleichgewicht zwischen                                                                          Rede war, die »von A wie Akkordeon bis hin zu Z wie
 weichen Holzbögen und steifen modernen           Was wir nicht thematisiert haben: Die Landesmusik­          Zither, von Jazz-, Popular-, Kirchen- bis hin zur Volksmu-
 Saiten macht das Spiel unnötig schwierig.        räte Berlin und Schleswig-Holstein haben auch dieses        sik« reiche, die sinfonische Kammer- und Orchestermu-
 Die Arcus-Bögen haben eine viel höhere           Jahr ein Instrument zum »Instrument des Jahres 2017«        sik aber anscheinend komplett ignoriert worden ist?
 Spannkraft und Festigkeit und lassen             ausgerufen: die Oboe. Seit 2010 wurde jedes Jahr ein,       Wo gehören wir dazu – zur Volksmusik oder lieber zur
 sich deshalb viel einfacher spielen. Durch       zumeist eher selten gespieltes und vielleicht etwas         Popularmusik?
 ihre hohle Kohlefaserstange klingen sie          zu wenig beachtetes, Instrument zum Instrument des
 außerdem schöner und größer. Tatsächlich         Jahres erklärt, nämlich: 2010 der Kontrabass, 2011 die      Von der BDLO-Präsidiumssitzung, die im Januar in
 hat der Bogen einen größeren Einfluss            Posaune, 2012 das Fagott, 2013 die Bağlama, 2014 die        Leipzig stattfand, gibt es keinen ausführlichen Bericht.
 auf den Klang, als die meisten Menschen          Bratsche (siehe auch Das Liebhaberorchester 2014,           Hier mögen Stichworte genügen – es ging neben der
 glauben.                                         Nr. 1), 2015 das Waldhorn und 2016 die Harfe. Was Sie       Vorbereitung auf die Mitgliederversammlung um die
 Bei vielen Geigenbauern in Deutschland           schon immer über die Oboe wissen wollten, erfahren          Weiterentwicklung von Datenbank und BDLO-Web-
 können Sie Arcus-Bögen probieren.                Sie in diesem Heft also nicht – aber fragen Sie doch        seite, um Fragen rund um die Noten-Bibliothek und
 Gerne schicken wir Ihnen aber auch völlig        einfach mal die Oboist/inn/en oder auch Englisch-           um den anstehenden Wechsel in der Geschäftsfüh-
 unverbindlich eine Auswahl an Bögen zu.          hornspieler/inn/en in Ihrem Orchester …                     rung. Dazu siehe aber die ausführliche Vorstellung
                                                                                                              des (ab 1. Januar 2018) neuen Geschäftsführers Jasko
 Übrigens klingen nicht nur einzelne
                                                  Dafür bieten wir Lektüre zur »Orchestertradition vor        Dolezalek (der Name spricht sich so, wie geschrieben,
 Instrumente, sondern auch ein mit vielen
                                                  1800« (Joachim Conradi, ab S. 15), über zwei eher unbe-     also Do-le-za-lek) auf S. 30.
 Arcus-Bögen ausgestattetes Orchester
                                                  kannte und bislang wenig beachtete Jubilare (Michael
 deutlich klarer und schöner. Wenn Sie das
                                                  Goldbach, »Zum 250. Geburtstag von Andreas und              Von der Mitgliederversammlung im Mai in Magde-
 gerne mal ausprobieren würden, rufen
                                                  Bernhard Romberg«, S. 11), oder – nach der Pause im letz-   burg mit der Präsidiumsneuwahl gibt es einen kurzen
 Sie uns einfach an. Wir kommen gerne zu
                                                  ten Heft in seiner Reihe »Die schöne Stelle« – Joachim      Bericht auf S. 29. Was dort nicht erwähnt wird: Die
 Ihnen und statten das ganze Orchester
                                                  Landkammers neueste, diesmal lang und üppig gera-           Redaktion betrachtet Joachim Conradi, der auf eige-
 testweise aus. Sie werden Ohren machen!
                                                  tene Folge »Die Pause«, siehe S. 18. Aber auch unsere       nen Wunsch – nach mindestens 38-jähriger Verbands-
                                                  Auseinandersetzung über die Frage, inwiefern das Lieb-      arbeit, davon über 35 Jahre im Vorstand / Präsidium –
                                                  habermusizieren bzw. die Amateurorchester-Verbands-         nun nicht mehr Mitglied im BDLO-Präsidium ist, ab
                                                  arbeit politisch sei / mit Politik zu tun habe / haben      sofort als »Redaktionsmitglied ehrenhalber« und freut
                                                  solle – oder auch nicht?, findet ihre Fortsetzung: Erneut   sich auf viele weitere substanzielle redaktionelle Bei-
                                                  meldet sich Joachim Conradi zu Wort, dem prompt Joa-        träge »aus seiner Feder«!
                                                  chim Landkammer eine Replik folgen lässt (S. 6 ff).
                                                                                                              Zum Abschluss: Kleiner Film gefällig? Von der Bundes-
                                                  Konkret – von uns spielbare – Musik behandeln drei          akademie Trossingen kam der Hinweis auf einen vier-
                                                  Artikel: Michael Goldbachs Zusammenstellung eines           einhalbminütigen Film über ehrenamtliches Engage-
             www.arcus-muesing.de                 »Musikalischen Luther-Pakets« (S. 10), Christoph Bruck-     ment in der Musik, siehe: tinyurl.com/yblzas8v.
                                                  manns Artikel über »Originalliteratur für 10 Holzbläser«
                                                  (S. 26) und Thomas Schmid-Kapfenburgs Vorstellung           Einen wunderbaren Sommer wünscht
                                                  seines »West-östlichen Divans – Konzertsuite für Ud,        Ihr / euer
                 Arcus/Bernd Müsing KG                                                                                                                                     1 www.bdlo.org/zeitschrift/
                                                  Streichorchester und Pauken« (S. 25).                       Michael Knoch                                                online-rezensionen
           Max-von-Laue-Str. 20 - 97080 Würzbug
                    Tel. 0931-45211-0             DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                                          3
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Adressen                                                                                                                                                      Impressum                                                                                                                                                                                 Inhalt

BDLO-Geschäftstelle       BDLO-Präsidium                                                 Nord                                                                 Herausgeber:                          6		 Das Liebhaberorchester und die Politik                                     36
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Mitteilungen aus den Ländern
                                                                                                                                                              Bundesverband Deutscher
Bundesverband Deutscher   Helge Lorenz (Präsident) Bernerstraße 7, 01217 Dresden,        Wulf Hilbert (Vorsitzender des Landesverbandes                                                             		  Joachim Conradi                                                            		36 Baden-Württemberg
                                                                                                                                                              Liebhaber­orchester e.V.
Liebhaberorchester e.V.   ­lorenz@bdlo.de                                                ­norddeutscher Liebhaberorchester e.V.) Berner Heerweg 183,          (Präsident: Helge Lorenz)
                                                                                                                                                                                                                                                                                   		36 Berlin-Brandenburg
Glashütter Straße 101a    Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vizepräsidentin) Habicht­         22159 Hamburg, Fon (040) 60 31 57 85 (p) / 42 88 53-288 (d),         ­Glashütter Straße 101a, 01277        9		 Für eine politische »Musik-Politik«                                        		39 Bayern
01277 Dresden             straße 55, 45134 Essen, Fon (0201) 84 39 99 39,                Fax (040) 42 88 53-284, nord@bdlo.de, www.bdlo-nord.de               Dresden, www.bdlo.org,                		Eine kurze Gegenrede zum Beitrag von                                        		40 Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                                                                                              bdlo@bdlo.de, (0351) 810 42 38
Fax (0351) 802 30 23      Fax (0201) 43 95 33 00, ebirck@bdlo.de                         UMD Dr. Susanne Gläß (stellv. Vorsitzende Bremen)                                                             Dr. Joachim Conradi                                                         		41 Hessen
                                                                                                                                                              Redaktion:
www.bdlo.org              Frauke Peuker-Hollmann (Vizepräsidentin) Walberlastraße 1,     Mathilden­straße 8, 28203 Bremen, Fon (0421) 758 97 (p),             Dr. Michael Knoch (Leitung)           		 Joachim Landkammer                                                          		41 Nordrhein-Westfalen
                          91077 Neunkirchen a.B., Fon/Fax (09134) 76 26,                 (0421) 21 86 01 09 (d), hb@bdlo.de                                   (030) 824 01 08,

Mitarbeiter/innen         fraukepk@bdlo.de                                               UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit (stellv. ­Vorsitzende                redaktion@bdlo.de
                                                                                                                                                              Christoph Bruckmann
                                                                                                                                                                                                    10
                                                                                                                                                                                                      Musikalisches Luther-Paket                                                   44		         Kammermusik / Besondere Konzerte
Torsten Tannenberg        Dr. Michael Goldbach, Talstraße 18, 96120 Bischberg            ­Nieder­­sachsen) Im Kamp 9, 49205 Hasbergen,                        Dr. Joachim Conradi – h. c.
                                                                                                                                                                                                    		Michael Goldbach
Projektleiter             Fon (0951) 60 16 53, goldbach@bdlo.de                          Fon (05405) 80 89 47, Fax (05405) 80 89 48, nds@bdlo.de              Dr. Michael Goldbach                                                                                                 46
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Neue Mitgliedsorchester
Fon (0351) 810 42 38      Wulf Hilbert, Berner Heerweg 183, 22159 Hamburg                Wolf Tobias Müller (stellv. Vorsitzender Schleswig-­Holstein)        Dr. Joachim Landkammer                11		 Zum 250. Geburtstag von Andreas und                                      		46 Landesjugendorchester Sachsen
                                                                                                                                                              Torsten Tannenberg
tannenberg@bdlo.de        Fon (040) 60 31 57 85, nord@bdlo.de                            Sonntagsmoor 4, 25436 Uetersen, sh@bdlo.de                                                                   ­Bernhard Romberg                                                            		48 Das Orchester des Kreises Ahrweiler e.V.
                                                                                                                                                              Anzeigenverkauf:
                          Dr. Michael Knoch, Blücherstraße 53, 10961 Berlin                                                                                   Torsten Tannenberg                    		Michael Goldbach
Heike Heinz               Fon (030) 824 01 08, redaktion@bdlo.de                         Nordrhein-Westfalen                                                  (0351) 810 42 38,                                                                                                    49
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Orchesterjubiläen
Mitgliederverwaltung/     Winfried Szameitat, Kleinreuther Weg 6, 13587 Berlin           Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vorsitzende des Landesverban-
                                                                                                                                                              tannenberg@bdlo.de
                                                                                                                                                              Erscheinungsweise:
                                                                                                                                                                                                    15		 Zur Tradition von Orchestergemeinschaften                                 		49 50 Jahre Kammerorchester ohne
Buchhaltung               Fon (030) 35 13 00 07, winfriedszameitat@gmail.com             des der Liebhaberorchester NRW e.V.) Habichtstraße 55,               halbjährlich (Juni/Dezember)          		 Teil 1: Gründungen vor 1800                                                    ­Dirigenten Dresden e.V.
Fon (0351) 65 57 37 98                                                                   45134 Essen, Fon (0201) 84 39 99 39, Fax (0201) 43 95 33 00,         Redaktionsschluss:                    		   Joachim Conradi                                                           		  50 10 Jahre Kammerorchester Hockenheim
heinz@bdlo.de                                                                            info@nrw.bdlo.de, www.liebhaberorchester-nrw.de                      15. April / 15. Oktober
                          Landesverbände                                                                                                                      Layout & Satz:
                                                                                                                                                              Matthias Pagenkopf
                                                                                                                                                                                                    18
                                                                                                                                                                                                      Die schöne Stelle (III) – Die Pause                                          52
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aus der Arbeit der Orchester
Letizia Turini            Baden-Württemberg                                              Rheinland-Pfalz                                                      pagenkopf@bdlo.de                     		Joachim Landkammer                                                           		Konzertdokumentation 21. Oktober 2016 –
Notenbibliothek           Ulrich Perschmann (Präsident des Landesverbandes Baden-­       Erdmann Hollborn (Vorsitzender des Landesverbandes Rhein-            Druck: Lößnitz-Druck GmbH                                                                                               20. April 2017
Fon (0351) 65 57 37 58    Württembergischer Lieb­haberorchester e.V.)                    land-Pfälzischer Liebhaberorchester e.V.) Jakobsgarten 8,
                                                                                                                                                              Auflage: 6.500
                                                                                                                                                              Einzelheft: 5,– Euro
                                                                                                                                                                                                    25		 Ein West-östlicher Divan
turini@bdlo.de            Lämmleshalde 12, 70376 Stuttgart, Fon (0711) 54 30 28,         67069 Ludwigshafen, Fon (0621) 65 49 09,                             Jahresabonnement: 7,50 Euro           		 Konzertsuite für Ud und Orchester                                           62		         Neue Noten
                          info@bw.bdlo.de, www.lbwl.de                                   vorstand@rp.bdlo.de                                                  ISSN 0460-0932                        		 Thorsten Schmid-Kapfenburg                                                  		           Prima vista – prima Stücke?
Barbara Weidlich
Notenbibliothek           Bayern                                                         Saarland
                                                                                                                                                              Die Redaktion geht davon aus,
                                                                                                                                                              dass Autor/inn/en der Veröffent­
                                                                                                                                                                                                    26
                                                                                                                                                                                                      Auch die Bläser können alleine:                                             63		 Gut zu wissen
Fon (0351) 65 57 37 58    Frauke Peuker-Hollmann (Präsidentin des Landes­verbandes       Thilo Wieske (1. Vorsitzender des Saarländischen Landesver-          lichung ihrer eingesandten ­            ­Original­literatur für 10 Holzbläser                                        		Impressum und Disclaimer auf der
weidlich@bdlo.de          Bayerischer Liebhaberorchester e.V.) Walberlastraße 1,         bandes der Liebhaberorchester e.V.) Schultze-Kathrin-Straße 9        Artikel und Bilder zustimmen,         		 Christoph Bruckmann                                                              Orchester-Webseite
                                                                                                                                                              und zwar im gedruckten Heft
                          91077 Neunkirchen a.B., Fon/Fax (09134) 76 26, ­               66119 Saarbrücken, Fon (0179) 121 04 50,                                                                                                                                                  		   Joachim Conradi
                                                                                                                                                              Das Lieb­h aberorchester wie
                          info@bayern.bdlo.de, www.liebhaberorchester-in-bayern.de       info@saarland.bdlo.de                                                auch auf der Webseite des BDLO.       29
                                                                                                                                                                                                      Mitteilungen des BDLO
                                                                                                                                                              ­A ndernfalls bittet sie um ent­      		29 Mitgliederversammlung des BDLO 2017                                       64		         Das Notenrätsel – Folge V
                          Berlin und Brandenburg                                         Sachsen                                                              sprechende Mitteilung. Ferner         		30 Generationswechsel in der Geschäfts­
                          Rainer Vogt (Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-­         Helge Lorenz (Präsident des Landesverbandes ­Sächsischer
                                                                                                                                                              geht sie d­ avon aus, dass die auf
                                                                                                                                                              den zur Veröffentlichung ein­
                                                                                                                                                                                                       führung des BDLO                                                            65		         Das Rätsel – Folge XXXI
                          Brandenburgischer Liebhaberorchester e.V.) Calandrelli­        ­Liebhaberorchester e.V.) Bernerstraße 7, 01217 Dresden,             gesandten Fotos ­abgebildeten         		 32 Überwältigende Resonanz bei den
                          straße 18 f, 12247 Berlin, Fon/Fax (030) 771 97 01,            Fon (0351) 403 48 17, Fax (0351) 40 43 69 60, ­                      ­Personen mit der Veröffent-              Tagen der Chor- und ­Orchestermusik 2017                                   66		         Terminkalender: Kurse, Seminare,
                                                                                                                                                              ­lichung einverstanden sind.
                          rainer-a-e-vogt@freenet.de, www.lbbl-ev.de                     info@sachsen.bdlo.de, www.lslo.de                                                                              in ­Konstanz                                                                            Workshops & Orchestertreffen
                                                                                                                                                              Wir haben uns bemüht, die             		  33 Instrumentales Laien- und Amateur­
                          Hessen                                                         Thüringen                                                            ­Inhaber aller Urheberrechte der           musizieren gehört zum ­immateriellen
                                                                                                                                                              in ­dieser Zeitschrift enthaltenen
                          Fanni Mülot (Vorsitzende des ­Landesverbandes ­Hessischer      Dr. Wolfgang Müller (Präsident des Landesverbandes Thürin-                                                      ­Kulturerbe
                                                                                                                                                              ­Texte, Noten und Bilder ausfindig
                          Liebhaberorchester) Pfarrgasse 29, 63165 Mühlheim am Main,     ger Laienorchester e.V.) Südring 15, 98693 Ilmenau-Oberpör-          zu machen. Sollte dies im Einzel-
                                                                                                                                                                                                    		    34 Neues aus der BDLO-Notenbibliothek                                                 Der BDLO hat eine Facebook-Seite,
                          Fon (06108) 79 53 63, info@hessen.bdlo.de                      litz, Fon (03677) 87 75 70, info@thueringen.bdlo.de                  fall nicht ausreichend gelungen                                                                                                   auf der wir Sie aktuell über die BDLO-
                                                                                                                                                              oder es zu Fehlern gekommen                                                                                                       Projekte (Bundes­amateur­orchester,
                                                                                                                                                              sein, bitten wir die Rechteinhaber,
                          Mecklenburg-Vorpommern                                                                                                                                                                                                                                                ­Bundesmusikwoche 50plus, Dirigierkurs)
                                                                                                                                                              sich bei uns zu melden, damit wir
                          Volker Schubert (Vorsitzender des Landesverbandes der Lieb-                                                                         berechtigten Forderungen unver-              Anzeigenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der                  und über Neuigkeiten aus der BDLO-Notenbibliothek
                          haberorchester in Mecklenburg-Vorpommern e.V.) Willi-Zachow-                                                                        züglich nachkommen können.                   ­Nordkolleg Rendsburg GmbH bei.                                         informieren. www.facebook.com/liebhaberorchester
                          Weg 9, 19370 Parchim, Fon (03871) 26 70 06, info@mv.bdlo.de
                                                                                                                                                                                                           Hinweis der Redaktion: Die Redaktion überlässt es den ­jeweiligen Autorinnen und A
                                                                                                                                                                                                                                                                                            ­ utoren, ob sie alte oder neue Rechtschreibregeln
                                                                                                                                                                                                           ­anwenden ­wollen, denn immerhin schreiben sie ja hier nicht für ein S­ chul­­­buch, sondern für eine Verbandszeitschrift, die viele ­A nsichten und
                                                                                                                                                                                                           Haltungen ­repräsentieren möchte.

4                                                                                                                             DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                                                                                       5
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Musikpolitik                                                                                                                                                                                                                                                         Musikpolitik

                         Das Liebhaberorchester und die Politik

                         N                                                                                                                                                         Eigene Zuständigkeiten ­anderen
       Joachim Conradi            ach der Kontroverse um den Aufruf der »Alli- tik« so konkretisiert, dass auch die Kritiker der Veröf-         wenn es weder Reise­                                                                   scher Werke auf dem Fuß
                                  anz für Weltoffenheit« im Heft 2/2016 die- fentlichung des »Aufrufs« kaum etwas einzuwenden                   kosten noch zusätzlichen                                                               folgende »Bestrafung«
                                                                                                                                                                                     ­zuzuschieben, ist eine beliebte
                                  ser Zeitschrift folgten im Heft 1/2017 einige haben dürften. Der Generalsekretär des Deutschen                Zeitaufwand erforderte –                                                               durch die GEMA-Gebühr?
                         Leserzuschriften und ein Interview mit dem General- Musikrates ist in dem erwähnten Interview auch nur                 durchaus unsere Prob-          ­Methode, das Gewissen zu entlasten Oder anmaßendes Ver-
                         sekretär des Deutschen Musikrates unter der Über- kurz auf den Aufruf zu Toleranz eingegangen, hat viel-               leme nahebringen. Es gab           und es sich bequem zu machen.                       halten der zuständigen
                         schrift »Musikpolitik als Verbandsauftrag – wie poli- mehr konkret die Felder benannt, auf denen er poli-              auch punktuelle Erfolge,                                                               GEMA-Bezirksdirektion?
                         tisch Musikmachen sein darf und muss«. Vielleicht tischen Nachholbedarf und kulturkritisches Poten-                    wenn auch in ihren alltäglichen Auswirkungen eher Mangelhafte Auskünfte? Nehmen Sie es als selbst-
                         sollte das schiefe Bild vom »politischen Musikmachen« tial sieht: Freihandelsabkommen, ausfallender bzw.               marginal: kleine Stellschrauben, an denen zugunsten verständlich oder gottgegeben hin, dass Ihr Orches-
                         der erneuten – und bewussten – Provokation der Leser- gekürzter Musikunterricht an den Schulen, Förderung              der Liebhaberorchester ein wenig gedreht wurde. Mir ter keine Spendenbescheinigungen für die Mitglieds-
                         schaft dienen. Immerhin scheint das Thema »Politik« des Ehrenamtes. Sie als Leser sind sicher der Auffas-              haben die kleinen »Erfolgserlebnisse« immerhin gezeigt, beiträge ausstellen darf, aber anderen Orchestern
                         mindestens vorüberge-                                                                   sung, dass der Deut-           dass der BDLO politisch etwas bewegen kann, obwohl das ausdrücklich erlaubt ist? Stört es Sie nicht, dass
                         hend in der Zeitschrift        Immerhin       scheint   das  Thema      »Politik«       sche Musikrat sich nicht       er ein ziemlich kleiner Verband ist. – Was folgt daraus? Ihr Orchester jährlich zur Künstlersozialabgabe veran-
                         angekommen zu sein.               mindestens vorübergehend in der                       nur mit diesen, sondern                                                                 lagt wird, andere Ihnen bekannte Orchester aber völlig
                         Das ist einerseits durch-          Zeitschrift angekommen zu sein.                      auch mit den uns alltäg-
                                                                                                                                                Die Zeitschrift – Sprachrohr des BDLO und
                                                                                                                                                                                                         ungeschoren bleiben? Oder haben Sie Angst, dass Sie
                         aus zu begrüßen, auch                                                                   lich begegnenden Wid-                                                                   als Vorstand mit einem Bein im Gefängnis stehen, weil
                                                                                                                                                seiner Mitglieder
                         wenn »Musik machen« und »Musikmachen politisch rigkeiten – GEMA, zu hohe Saalmieten, Noten nur auf                                                                              Sie das Orchester bei der Künstlersozialkasse nicht
                         vertreten« deutlich unterschieden werden müssen. Pump etc. – befassen sollte. Wenn er das täte, könn-                  Das Liebhaberorchester wird nicht nur den Orches- anmelden? Was, wenn Ihnen gegen mehrere Hunder-
                         Niemand wird auf die Idee kommen, mich als Alt- oder ten wir uns doch aufs Musikmachen konzentrieren und               tern und Einzelbeziehern zugestellt, sondern auch vie- ter ein kaum leserliches, schlecht kopiertes Noten-Leih-
                         Neo-Nazi einzustufen, wenn ich dem Orchester Griegs die Zeitschrift weiterhin aus jeglichem Parteiengezänk             len öffentlichen Bibliotheken und politischen Instituti- material geschickt wird – mit der strickten Auflage, jeg-
                         Huldigungsmarsch aus »Sigurd Jorsalfar« auf die Pulte heraushalten, oder?                                              onen. Unsere Zeitschrift befindet sich, so können wir liches weiteres Kopieren zu unterlassen, auch wenn es
                         stelle und/oder selbst mitmusiziere – auch nicht, wenn                                                                 unterstellen, im Zugriff interessierter Politiker. Das Ihnen nur darum geht, den Spielern durch Retuschen
                         das in Norwegen geschieht, wo diese Klänge bei kei- Das wäre zu kurz gedacht. Eigene Zuständigkeiten                   heißt natürlich nicht, dass sie von denen auch gele- das Lesen zu erleichtern? Warum gibt es in unserem
                         ner nennenswerten politischen Feier unter den Augen anderen zuzuschieben, ist eine beliebte Methode, das               sen wird. Aufschlussreich ist die Aussage des General- eigentlich nicht sehr großen Land, in dem – jedenfalls
                         oder unter Mitwirkung der deutschen Besatzungs- Gewissen zu entlasten und es sich bequem zu machen.                    sekretärs Christian Höppner am Ende des Interviews verbal – großer Wert auf die flächendeckende Pflege
                         macht in den Jahren 1940–1945 fehlen durften. Eben- Beispiel GEMA: Die GEMA ist nicht nur Mitglied, son-               in Heft 1/2017: »Die Zeitschrift wird mir regelmäßig der Musikkultur gelegt wird, ein geradezu groteskes
                         sowenig wird – heutzutage – ein Mendelssohn-Fan als dern auch einer der großen Förderer des Deutschen                  vorgelegt mit Hinweisen auf die für unsere Arbeit rele- Süd-Nord-Gefälle bei der finanziellen Förderung der
                         potentieller Nazi-Widerständler zu betrachten sein. Musikrates. In der GEMA wie im Deutschen Musik-                    vanten Stellen …«. Versuchen wir uns in die Rolle eines Orchester und ihrer Landesverbände?
                         Sicher ist die Tatsache, dass Liebhaberorchester sich rat sitzen die Musikverlage und die Komponistenver-              uns wohlwollenden Kulturpolitikers hineinzuversetzen.
                         auf Bach, Mozart, Brahms & Co. konzentrieren und bände, gewissermaßen als Nutznießer der die Liebha-                   Gab es in den letzten zehn oder 20 Heften des Lieb­ Meine Phantasie reicht nicht aus, um aufzuzählen,
                         um neuere oder zeitgenössische Literatur lieber einen berorchester belastenden hohen und komplizierten                 haberorchesters irgendwelche für seine Arbeit rele- was unseren Orchestern im Laufe der Jahre oder Jahr-
                         Bogen machen, auch kulturpolitisch zu hinterfragen, Lizenzgebühren, beieinander. Unsere spezifischen                   vanten Stellen?                                          zehnte an Widrigkeiten begegnen mag. Wir sollten
                         aber primär handelt es sich dabei eher um ein sozio- Anliegen – einfache, transparente und vor allem niedri-                                                                    damit nicht hinterm Berg halten. Wenn Das Liebha-
                         logisches Phänomen ohne Aussagekraft in Richtung gere Tarife und nach Möglichkeit arbeitssparende Pau-                 Andersherum und bewusst blauäugig-übertrieben: berorchester regelmäßig Anliegen, Anregungen oder
                         Politik.                                                  schalregelungen – kann uns niemand abnehmen, die             Wäre es nicht toll, wenn sich »die« Kulturpolitiker Klagen der Orchester publiziert, wird sich nicht gleich
                                                                                   müssen wir schon selbst vertreten, auch und gerade           gegenseitig auf Das Liebhaberorchester aufmerksam alles zum Besseren wenden. Sicher ist nur: Es ändert
                         Es kann andererseits keinen Zweifel daran geben, dass im Deutschen Musikrat.                                           machen würden mit Hinweisen wie: »Da gibt es häu- sich gar nichts, wenn wir kritische Themen unerwähnt
                         der BDLO als Interessenverband der Liebhaberorches-                                                                    figer Dinge zu lesen, um die wir uns kümmern könn- lassen, verschweigen und in uns hineinfressen.
                         ter in die Politik hineinwirken und sie nach Möglich-                                                                  ten/müssten«.
                                                                                   Aufgabe der Funktionäre ?
                         keit aktiv mitgestalten sollte. In diesem Sinne denke
                                                                                                                                                                                                          Teilnahme an der Gestaltung
                         ich, dass es in der Verbandszeitschrift bisher eher zu Das machen doch die Funktionäre im BDLO, die haben              Eine Profilierung in dieser Richtung wäre zunächst
                         wenig – bzw. gar keine – Auseinandersetzung mit poli- wir schließlich dafür gewählt, werden Sie vielleicht             Sache der Redaktion und des BDLO-Präsidiums. Aber         Der gutwilligste Kulturpolitiker wird des bloßen
                         tischen Themen gegeben hat. War also das kürzliche sagen. Sind Sie auch bereit, einen fünf- bis zehnmal so             auch jedes unserer Mitglieder kann dazu beitragen –       »Meckerns« irgendwann überdrüssig werden. Politik
                         »politische« Rauschen im Blätterwald ein hoffnungs- hohen Mitgliedsbeitrag dafür zu entrichten, dass sich              ohne sich schriftstellerisch nennenswert betätigen zu     ist auch Gestalten und Vordenken des künftigen Mit-
                         voller Anfang? Ja und nein.                               ein paar professionelle Lobbyisten um Ihre Anliegen          müssen.                                                   einanders. Was können Sie dazu beitragen? Ein Bei-
                                                                                   in Berlin und in den Landeshauptstädten kümmern?                                                                       spiel enthält das folgende Kästchen. Wenn Sie als
                                                                                   Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des BDLO-Präsidi-                                                                  grenznahes Orchester das Thema »grenzübergreifen-
                         Stichwort Musikpolitik                                                                                                 Wo Ihr Orchester der Schuh drückt
                                                                                   ums machen im Hauptberuf etwas anderes als Musik.                                                                      des Vereinsrecht« interessiert, könnten Sie ohne sich
                         Es fällt auf, dass das Interview im Heft 1/2017 mit Als früherer Vorsitzender des BDLO konnte ich seiner-              Was stört Sie bei der Arbeit für Ihr Orchester? Viel-     schlau machen zu müssen, dem / den für Sie zustän-
                         »Musikpolitik« betitelt ist. Damit wird das Thema »Poli- zeit einflussreichen Politikern bei Gelegenheit – also        leicht die der Aufführung neuerer oder zeitgenössi-       digen Europa-Abgeordneten etwa schreiben: »In unse-

6                                                                                                               DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                   7
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Musikpolitik                                                                                                                                                                                                                                                    Musikpolitik

                                                                                                                                       Für eine politische »Musik-Politik«
                                                                                                                                       Eine kurze Gegenrede zum Beitrag von Dr. Joachim Conradi

                                                                                                                                       D
               rem Orchester betreiben Spieler aus Deutschland und      wird zwar der boshafte Juristen-Stabreim »Formlos –                    r. Conradi greift in begrüßenswerter Klarheit  In diesem ganz banalen Sinn dürfen und sollten auch       Joachim Landkammer
               aus … gemeinsam die Musikpflege in beiden Ländern.       fristlos – fruchtlos« gelten – aber anders als bei formal-             die Frage nach dem Stellenwert und dem Sinn    wir Liebhabermusiker uns eine politische Minimal-
               Gibt es die Möglichkeit, dafür einen rechtlichen Rah-    juristischen Rechtsbehelfen sind im politischen Leben                  von »Politik« in der Verbandszeitschrift und imSensibilität bewahren und sie auch zur Geltung brin-
               men zu schaffen, der Aktionen auf Vereinsebene in bei-   die Abläufe, Verfahren und Anschauungen fast nie an            BDLO auf – nicht ohne freilich, so scheint es mir, die gen, bevor wir allzu schnell Verhältnisse für »normal«
               den Ländern ermöglicht, ebenso die gleichberechtigte     einem unwiderruflichen Ende angelangt.                         Stoßrichtung dieser Frage allzu schnell dorthin zu dre-und »tolerierbar« halten, die von Personen geschaf-
               Mitbestimmung bei internen Wahlen? Wenn nein: sind                                                                      hen, wo sie wieder einfach, unproblematisch, konsens-  fen werden, die ja selbst anderswo gern recht naß-
               solche Regelungen in Vorbereitung?«                      In diesem Sinne wünsche ich mir, dass unsere Orches-           fähig und damit im eigentlichen Sinn »unpolitisch«     forsch gegen Normalität und Toleranz wettern. Denn
                                                                        ter ihren Verband unterstützen, sei es durch kurze             wird. Natürlich kann man auf diese Weise die Debatte   die scharfe Trennung der Sphären – hier nur Musik,
               Wenn Sie ein solches Schreiben und die zugehörigen       Statements per Mail oder auch durch Anrufe bei                                                                        dort nur Politik – kommt ja immer nur denen zugute,
                                                                                                                                       beenden (und das ist sichtlich das Ziel seiner Interven-
               Antworten dann der Redaktion zur Veröffentlichung        der Redaktion oder der Geschäftsstelle. Wenn jedes                                                                    die eine radikale Politik im harmlos-unverfänglichen
                                                                                                                                       tion), aber vielleicht sollte man ihr nicht allzu schnell
               übermitteln, kann das zusätzlich helfen, in das Thema    der BDLO-Orchester sich alle 10 Jahre einmal »poli-            die Spitze abbrechen, sondern sie, vor der Rückkehr    Kleid des ehrbar-bürgerlichen Alltagshandelns (»aber
               Bewegung zu bringen, insbesondere, wenn das Anlie-       tisch« äußern würde, ergäbe das in der Summe mehr              zum offenbar herbeigesehnten business as usual, noch   wir machen doch hier nur Musik«) vertreten und ver-
               gen nicht nur von einem, sondern von mehreren Orches-    als Redaktion und Geschäftsstelle verkraften bzw. in           einmal in ihrer ganzen Brisanz ernstnehmen.            kaufen wollen. Wer sich politisch jenseits eines gewis-
               tern vorgetragen wird. Ähnlich könnten z.B. Orches-      der Zeitschrift behandeln könnten – selbst wenn man                                                                   sen, wenn auch sicherlich schwierig zu begrenzenden
               ter in Norddeutschland bei ihrem Kultusministerium       dafür nur die Hälfte der 800 Mitgliedsorchester in             Der umstrittene Aufruf, mit dem »alles begann« (vgl. Meinungsspektrums bewegt, sollte das auch in soge-
               – oder auch bei der Kultusministerkonferenz – nach       Betracht zieht.                                                Heft 2/2016, S. 6), war ja seinerzeit nur deswegen nannten nicht-politischen Zusammenhängen deutlich
               Fördermöglichkeiten in ihrem Bundesland unter Hin-                                                                      ins Blickfeld der Redak-                                                            zu spüren bekommen; so
               weis auf Beispiele aus Süddeutschland fragen. Fragen     Wenn nun der Leser meint, erst mal zehn Jahre war-             tion geraten, weil das                Auch   MusikerInnen      dürfen               wie Kneipenfreundschaf-
               kostet nichts. Für das, was im Einzelfall herauskommt,   ten zu können, dann war es nichts mit diesem Appell …          Erstarken einer fremden-          intolerant zu Intoleranten sein                   ten, Freizeitfußballgrup-
                                                                                                                                       feindlichen Partei am             und die exkludieren, die andere                   pen, Kollegenzirkel sich
                                                                                                                                       rechten Rand der bürger-                                                            von politisch ultra-rechts
               Ein europäisches Vereinsstatut – Schriftwechsel                                                                                                                    exkludieren ­wollen.
                                                                                                                                       lichen Mitte uns auch in                                                            agierenden Militanten zu
                                                                                                                                       Deutschland mit möglichen kultur- und musikpoliti- Recht trennen, so dürfen auch MusikerInnen intolerant
               Wohl wissend, dass das Thema seit Jahrzehnten in         fene Frage in den Tätigkeitsbereich der Europäischen
                                                                                                                                       schen Konsequenzen konfrontierte, die wir »als Musike- zu Intoleranten sein und die exkludieren, die andere
               der Europäischen Union behandelt wird, aber offen-       Union fällt.
                                                                                                                                       rInnen« – und eben nicht nur als normale »Bürgerinnen exkludieren wollen.
               bar irgendwo zwischen Straßburg und Brüssel vor
                                                                                                                                       und Bürger« – fürchten und daher bekämpfen müs-
               sich hindümpelt, schrieb ich kurz nach der Brexit-       Der Ausschuss hat Ihre Bemerkungen zur Kenntnis
                                                                                                                                       sen. Musik machen und nationalistisch-fremdenfeind- Die Diskussion um den AfD-nahen Cellisten des Leip-
               Abstimmung in Großbritannien an den damaligen            genommen, ist allerdings nicht in der Lage, Ihre Peti-
                                                                                                                                       lich denken – das paßt doch »irgendwie« nicht zusam- ziger Streichquartetts, Matthias Moosdorf, die nmz-
               Präsidenten des EU-Parlamentes, Martin Schulz, dass      tion inhaltlich zu prüfen. Ihre Bemerkungen werden
                                                                                                                                       men, auch wenn dieses »Irgendwie« zunächst nicht Blogs zum Thema »Rechtspopulismus und klassische
               eine Möglichkeit für die Bürger, sich über die eige-     an den zuständigen Ausschuss des Parlaments wei-
                                                                                                                                       mehr kennzeichnet als ein diffuses, ungutes Gefühl des Musik« von Arno Lücker und viele andere Vorfälle
               nen Staatsgrenzen hinweg rechtlich zu organisieren,      tergeleitet, und zwar an den Ausschuss für Binnen-
                                                                                                                                       Unmuts und Widerwillens. Gerade wir Laien, die wir ja zeigen, daß es hier nicht nur um eine Frage der per-
               die Bürgernähe der Europäischen Union erheblich          markt und Verbraucherschutz, der sie im Rahmen sei-
                                                                                                                                       Musik aus sog. »Leidenschaft« und »Hingabe« machen sönlichen Lebens- und ­Freizeitgestaltung geht. Auch
               fördern könne. Ich gab der Hoffnung Ausdruck, dass       ner Tätigkeit berücksichtigen wird. Außerdem werden
                                                                                                                                       (was ja heißt: wir müs-                                                             der BDLO wird sich fra-
               in dieses Thema nun zielorientierte Bewegung kom-        Ihre Bedenken der Europäischen Kommission sowie
                                                                                                                                       sen sie nicht machen),           Auch der BDLO wird sich ­fragen                    gen müssen, wie er mit
               men werde und fügte ironisch hinzu: »Meine Musik-        der Sozialen Ökonomischen Arbeitsgruppe zur Infor-
                                                                                                                                       können und sollten es             ­müssen, wie er mit Anhängern                     Anhängern rechtspopu-
               freunde und ich wären dafür nicht nur den Briten         mation übermittelt.
               dankbar«.
                                                                                                                                       uns doch leisten, unsere            rechtspopulistischer Parteien                   listischer Parteien, vom
                                                                                                                                       Gesinnung, unsere Werte                                                             gewöhnlichen       Orches-
                                                                        Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass das Europäi-                                                           ­umgehen will.
                                                                                                                                       genauso wie auch unsere                                                             termitglied bis hinauf
               Nach einem Zwischenbescheid, dass mein Anliegen          sche Parlament die Prüfung Ihrer Petition abgeschlos-
                                                                                                                                       Anforderungen an Gesinnung und Werte unserer zu seinen Funktionären in den Landesverbänden und
               dem Petitionsausschuss des Europäischen Parlamen-        sen hat und die Akte damit geschlossen wurde.«
                                                                                                                                       musikmachenden Gemeinschaft nicht beim Auspacken seinem Präsidium, umgehen will. Dem Verdacht, daß
               tes zugeleitet worden sei, erhielt ich mit Datum vom
                                                                                                                                       der Instrumente abzulegen, sondern uns zu fragen, mit auch der BDLO gerade rechtspopulistisch unterwan-
               22.2.2017 von der Vorsitzenden des Petitionsausschus-    Immerhin eine klare Rückmeldung, und das – von mir
                                                                                                                                       wem wir da jeweils Musik machen. Das muß und darf dert wird, sollte man sich gar nicht erst aussetzen. All
               ses, Cecilia Wikström, folgendes Schreiben zu meiner     nicht so schnell erwartet – innerhalb eines halben Jah-
                                                                                                                                       nun nicht auf einen Political-Correctness-Test jedes die anderen »politischen« Fragen, die Herrn Dr. Con-
               Petition Nr. 0850/2016:                                  res. Was mich vor allem überrascht hat, ist die Regis-
                                                                                                                                       Orchestermitglieds hinauslaufen, aber daß es mich radi bewegen, wird man dann auch (und: sicher viel
                                                                        ternummer 850/2016, vergeben im Frühherbst vori-
                                                                                                                                       massiv stören und (auch musikalisch) beeinträchtigen beruhigter) angehen können.
               »Ich möchte Ihnen mitteilen, dass der Petitionsaus-      gen Jahres. Hat es 2016 wirklich kaum oder kaum
                                                                                                                                       kann, wenn ich das Pult mit einem bekennenden AfD-
               schuss Ihre Petition geprüft und nach den Bestim-        mehr als 1.000 Petitionen an das Europäische Parla-
                                                                                                                                       Mitglied teilen muß, das wird man mir eben auch nach-
               mungen der Geschäftsordnung des Europäischen             ment gegeben, bei 200 Millionen von ihm vertretenen
                                                                                                                                       sehen müssen – und auch, daß ich mir dann eben ein
               Parlaments für zulässig erklärt hat, da die aufgewor-    Bürgern? Mindestens das ließe sich doch ändern …
                                                                                                                                       anderes Pult, ja ein anderes Orchester suchen werde.

8                                                                                                      DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                         9
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Luther                                                                                                                                                                                                                                                                                             Romberg

                                 Musikalisches Luther-Paket                                                                                                Zum 250. Geburtstag von Andreas und Bernhard Romberg

                                 H                                                                                                                         D
        Michael Goldbach                  ier soll kein weiterer Artikel zum Thema »Luther    dig. Durch sein Wirken erhielt diese Stelle ihre hohe                ie beiden fast gleichaltrigen Vettern1 ­Andreas                                                              Michael Goldbach
                                          und die Musik« oder »Musik der Reformations-        Bedeutung. Er hat zu allen maßgeblichen Gattungen                    Jacob Romberg (1767 Vechta – 1821 Gotha) und
                                          zeit« stehen – statt dessen hat die Redaktion       seiner Zeit gewichtige Beiträge geliefert. Seine Fanta-              Bernhard Heinrich Romberg (1767 Dinklage –
                                 ein kleines Notenpaket geschnürt und der BDLO-Noten-         sia ist ein polyphones Werk, das durchgehend, stre-          1841 Hamburg) entstammen einer Musikerfamilie, die
                                 bibliothek zur Verfügung gestellt, so dass die einzelnen     ckenweise kanonartig, mit Imitationen arbeitet.              fast 40 Jahre lang das Musikleben in der Stadt Müns-
                                 Partituren und Stimmen im BDLO-Notenkatalog unter           4Andrea Gabrieli (1532/33–1585): Ricercare. Der               ter geprägt hat. Sie erhielten zunächst von ihren Vätern
                                 dem jeweiligen Komponistennamen aufgesucht und              langjährige Organist an San Marco in Venedig (und             Unterricht – Andreas wurde Geiger, Bernhard Cellist –
1 siehe: www.bdlo.org4Noten-
katalog                          von dort als pdf heruntergeladen werden können1.            Onkel von Giovanni Gabrieli) war ein äußerst produk-          und traten schon mit sieben Jahren als Wunderkinder
                                                                                             tiver Komponist. Ähnlich wie Willaert hat auch er für         auf. Um der besseren Medienwirksamkeit willen gaben
                                 Es handelt sich dabei um sieben vierstimmige Stücke:        alle Gattungen und in allen Stilrichtungen kompo-             ihre Väter sie als Brüder aus. Ihr Kompositionslehrer
                                 von Luther selbst und von sechs seiner Zeitgenossen.        niert. Sein Ricercare (die Gattung könnte man als Vor-        war Christian Gottlob Neefe in Bonn, zu dessen Schü-
                                 Sie geben einen Einblick in die herbe Schönheit der         läufer der Fuge bezeichnen) lässt verschiedene aufein-        lern auch Beethoven zählte. Er beschreibt das Auftre-
                                 Klangwelt zu Luthers Zeit, einer Zeit, in der es noch       anderfolgende Themen durch die Stimmen wandern.               ten der Familie am Hof: »Sonntags war kleine Musik
                                 kein Dur und Moll gab, sondern die Kirchentonarten          4Heinrich Isaak (um 1450–1517): Canzone. Isaak war            bei Hofe, welche aus sechs Rombergen, [… hier wer-
                                 verwendet wurden, und in der die Komponisten noch           seit 1496 Hofkapellmeister bei Kaiser Maximilian. Er          den einige weitere Ausführende genannt] und mir
                                 nicht in Dreiklängen dachten, sondern jede Stimme           galt schon zu Lebzeiten als berühmter, äußerst frucht-        bestand. Die Rombergsche Familie ist eine liebenswür-
                                 mit einem melodischen Eigenleben versahen. Rhyth-           barer und bewunderter Komponist. Seine Canzone ist            dige Künstlerfamilie, die ganz ineinander gewebt ist.
                                 misch komplex, entstanden so vor allem stark poly-          wie die Fantasia von Willaert ein polyphon gearbeite-         Die Eltern, zwei Brüder, bewohnen ein Haus, welches
                                 phon ausgerichtete Partituren, deren Zusammenhalt           tes Werk, bei dem die einzelnen Themen imitatorisch           im Mittel eine Scheidemauer hat. Jeder hat drei musi-      Differenziert geht er auch auf eine Symphonie Bern-
                                 durch die Technik der Imitation gewährleistet wird. Die     durch alle Stimmen geführt werden.                            kalische Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Die Väter    hard Rombergs ein, die in demselben Konzert aufge-
                                 Stücke sind jeweils für Streichorchester bzw. Streich-      4Claudin de Sermisy (um 1490–1562). Sermisy war               tragen einerlei Kleidung, so auch die Kinder.«2 Vor die-   führt wurde und zu der es heißt: »Beiden, seinem Spiel
                                 quartett eingerichtet. Im Einzelnen handelt es sich um      Kleriker, königlicher Kapellsänger in Paris und später        sem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Lebens-      und seinen Kompositionen ist eine ganz besondere
                                 folgende Werke:                                             möglicherweise dort auch Chormeister. Sein in einer           wege der beiden Vettern während der ersten 30 Jahre        Klarheit, Anmut und Zierlichkeit (Eleganz) eigen, und
                                 4Martin Luther (1483–1546): Non moriar sed vitam            Mischung aus polyphonen und homophonen Teilen                 fast parallel verliefen. Auch ihre Ehe mit einem Schwes-   so war auch wieder die Symphonie, sich in manchen
                                 (Ich werde nicht sterben, sondern leben). Von Luther        gearbeiteter Satz über »Qui se pourroit plus desoler          ternpaar verweist auf diesen Gleichklang, oder die Tat-    melodiösen Sätzen und geschmeidigen Modulationen
aus: Johann Walter, Das geist-
liche Gesangbüchlein „Chor-      hat sich neben seinen Liedern auch ein kurzer vierstim-     et plaindre que moi?« (Wer könnte sich mehr betrüben          sache, dass sie in Paris »gemeinschaftlich die Oper        bewegend, von der angenehmsten Wirkung. Freilich
gesangbuch“, Faksimile-          miger Satz über diese gregorianische Melodie erhalten.      und klagen als ich?) ist eine Musik über die unglückli-       Don Mendoza fürs Theater Feydeau«3 schrieben, von          war von jenen tieferen, recht das Innerste ergreifen-
Nachdruck des Zweitdruckes
Worms 1525 , hrsg. von Walter    4Adrian Willaert (um 1490–1562): Fantasia. Willaert         che Liebe.                                                    der sich nur die Ouvertüre erhalten hat. Auch gibt es      den Anregungen, wie sie Mozartsche oder Beethoven-
                                                                                                                                                                                                                                                                                1 Den Hinweis auf dieses Dop-
Blanken­burg, Kassel u.a. 1979   war 35 Jahre lang Kapellmeister an San Marco in Vene-       4Ludwig Senfl (um 1490–1543): Tandernac. Senfl war            eine Reihe von Duos und Quintetten sowie ein Kon-          sche Symphonien bewirken, nicht die Rede, und mich        peljubiläum der beiden Vettern
                                                                                             Schüler Isaaks und gehörte lange Jahre als Mitglied           zert für Violine und Violoncello, die im Lexikon MGG       ließ vorzüglich der Schlußsatz recht kalt und nüchtern;   gab Erdmann Hollborn, der
                                                                                                                                                                                                                                                                                Vorsitzende des Landesverban-
                                                                                             der Hofkapelle Kaiser Maximilians an. Martin Luther,          unter der Rubrik »Gemeinsame Werke von Andreas und         indessen gibt es ja wohl gar viele, die eben nicht gern   des Rheinland-Pfälzischer Lieb-
                                                                                             der Senfl vermutlich persönlich kannte, schätzte              Bernhard Romberg« aufgeführt werden.4 Konzertreisen        in schauerliche Tiefen hinabsteigen, sondern lieber       haberorchester e.V., dem ich
                                                                                                                                                                                                                                                                                dafür herzlich danke.
                                                                                             ihn sehr und stand brieflich mit ihm in Kontakt. In           führten sie durch ganz Europa, beide wurden zu gefei-      auf lichter Fläche bleiben, und diese hören in solcher    2 MGGneu, Personenteil Bd.
                                                                                             ­Tandernac steuern über einem Quintkanon in den               erten Solisten und Komponisten.                            Musik, wie die Symphonie war, doch noch immer viel        14, Kassel 2005, Sp. 331ff
                                                                                                                                                                                                                                                                                3 Encyclopädie der gesamm-
                                                                                             Unterstimmen, der allerdings nicht immer ganz kon-                                                                       Besseres als das, was sie für gut halten.«7               ten musikalischen Wissenschaf-
                                                                                                                                                                                                                                                                                ten, oder Universal-Lexicon
                                                                                             sequent als Kanon durchgeführt ist, die Oberstimmen           Insbesondere der Cellist Bernhard Romberg wurde            Damit ist ein Punkt berührt, der die Kompositionen bei-   der Tonkunst, hrsg. von Gus-
                                                                                             in vielfachen Imitationen eigene ­kontrapunktische            gerühmt für seine herausragende Spieltechnik, die          der Brüder betrifft. Finden sich ihre Werke in der ers-   tav Schilling, Stuttgart 1835.
                                                                                                                                                                                                                                                                                S. 39 Nebenbei: Das Mate-
                                                                                             Linien bei.                                                   »auf dem konsequenten Einsatz der Daumenlage und           ten Hälfte des 19. Jahrhunderts vielfach auf den Kon-     rial zu dieser Ouvertüre (Par-
                                                                                             4Johann Walt(h)er (1496–1570): Komm, heiliger                 des vierten Fingers beruhte.«5 Sein Zeitgenosse E.T.A.     zertprogrammen, gerät ihr Werk danach allmählich in       titur und Stimmen) hat Erd-
                                                                                                                                                                                                                                                                                mann Hollborn (siehe Fußnote
                                                                                             Geist. Walter war Mitglied der Hofkapelle Friedrichs          Hoffmann beschreibt sein Spiel nach dem Besuch             Vergessenheit. Zwischen Beethoven und Schubert auf        1) für sein Orchester aus einem
                                                                                             des Weisen und später Kantor in Torgau. Er bekannte           eines Konzertes in einem seiner »Briefe über Tonkunst      der einen und Mendelssohn Bartholdy und Schumann          alten Stimmenmaterial abge-
                                                                                                                                                                                                                                                                                schrieben und es dankenswer-
                                                                                             sich musikalisch und theologisch zu Luthers Reforma-          in Berlin« folgendermaßen: »Die völlige Freiheit des       auf der anderen Seite erweisen sich ihre Kompositio-      terweise auch der BDLO-Biblio-
                                                                                                                                                                                                                                                                                thek zur Verfügung gestellt.
                                                                                             tion und legte mit seinem »Geystliche gesangk Buch-           Spiels, die unbedingte Herrschaft über das Instrument,     nen doch als zu zeitgebunden, um ohne die Promo-          4 MGGneu, Personenteil Bd.
                                                                                             leyn« das erste Chorgesangbuch mit Bearbeitungen              so daß es keinen Kampf mit dem mechanischen Mittel         tion ihrer Schöpfer – beide Rombergs spielten überwie-    14, Kassel 2005, Sp. 334
                                                                                                                                                                                                                                                                                5 Ebd., Sp. 336
                                                                                             reformatorischer Kirchenlieder vor. Sein Satz zu Komm,        des Ausdrucks mehr gibt, sondern das Instrument zum        gend eigene Werke in ihren Konzerten – überleben zu       6 E.T.A. Hoffmann, Briefe über
                                                                                             heiliger Geist greift eine Melodie Martin Luthers auf.        unmittelbaren, zwanglosen Organ des Geistes wird:          können.                                                   Tonkunst in Berlin, Erster Brief,
                                                                                                                                                                                                                                                                                in: Schriften zur Musik – Sing-
                                                                                                                                                           das ist ja doch wohl das höchste Ziel, wornach (sic!)      Auch mag, wie Ernst Bücken in seiner »Musik des 19.       spiele, hrsg. von Viktor Lieb-
                                                                                              Also: warum nicht mal eine Probe mit einem dieser            der ausübende Künstler strebt: und wer hat dies Ziel       Jahrhunderts« anführt, die Beobachtung E.T.A. Hoff-       renz, Berlin und Weimar 1988,
                                                                                                                                                                                                                                                                                S. 290f
                                                                                              ­Stücke beginnen oder beenden?                               mehr erreicht als Romberg!« 6                              manns von Bedeutung sein, der den Rombergs und            7 Ebd., S. 291f

10                                                                                                                         DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                                      11
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Romberg                                                                                                                                                                                                                                                                                             Romberg

                                   ihnen anverwandten Komponisten aus der sogenann-                                                                          von Andreas und 25 von Bernhard sind derzeit im Han-     Mit einer Solopassage leiten die ersten Violinen von
                                   ten norddeutschen Schule attestiert, »daß all diesen                                                                      del erhältlich. Auch die Notenbibliothek des BDLO in     der Durchführung in die Reprise über.
                                   Musikern die Kraft fehlt, ihre Einfälle als symphoni-                                                                     Dresden (www.bdlo.org) hat einige Werke im Bestand
                                   sche in die Welt zu senden, als schon im Grundplane                                                                       und bei imslp.org finden sich weitere Materialien. Zum   Das Menuetto, das auf den ersten Satz folgt, ist tra-
                                   empfundene notwendige Zusammenballung eines                                                                               anderen haben sich etliche Sinfonien, Ouvertüren und     ditionell gearbeitet; das Trio gibt über einer Streicher-
                                   symphonischen Entwicklungsprozesses. Sie alle schrie-                                                                     Konzerte erhalten, von denen hier zwei Werke kurz vor-   begleitung dem Bläsertrio aus Flöte, Oboe und Fagott
                                   ben – wie E. T. A. Hoffmann schon von Spohr gesagt                                                                        gestellt werden sollen.                                  Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Im ersten Teil
                                   hat – statt der symphonischen Gedanken ›angenehme                                                                                                                                  des Andante affettuoso wetteifern Violinen und Celli
                                                                                                                                                             Andreas Romberg, 2. Symphonie D-Dur, op. 22
                                   Melodien‹ «.8                                                                                                                                                                      miteinander in wechselnder Auszierung und Variie-
                                                                                                                                                             Verlag Florian Noetzel
                                   Dennoch halte ich es nicht nur für musikgeschichtlich                                                                                                                              rung des folgenden Themas:
                                   interessant, sondern auch für höchst gewinnbringend,                                                                      Ich habe dieses Werk in Heft II/1992 schon einmal
                                   sich mit den Werken dieser beiden Komponisten (und                                                                        vorgestellt und erlaube mir aufgrund der langen Zeit-
                                   anderer zeitgenössischer Meister), die insbesondere in                                                                    spanne, die inzwischen vergangen ist, erneut darauf
                                   den Schatten Beethovens geraten sind, zu beschäfti-                                                                       hinzuweisen. Die Sinfonie ist handwerklich ausge-
                                   gen. Ihre Stücke zeichnen sich durch hohe Erfindungs-                                                                     zeichnet gearbeitet, von guter melodischer und har-      Überraschend dann ein plötzlicher Moll-Einbruch, bei
                                   kraft und handwerkliches Können aus und machen                                                                            monischer Erfindung und voll überraschender Einfälle;    dem die Bläser die Melodie über bedrohlichen Stör-
                                   außerdem großen Spaß beim Spielen. Gerade für uns                                                                         auch die Bläserbehandlung ist äußerst differenziert      akzenten des Streichersatzes unbeschadet über die
                                   Laienmusiker gibt es bei diesen in der »zweiten Reihe«                                                                    und überlegt vorgenommen. In einer zeitgenössischen      Runde zu retten versuchen.
                                   stehenden Komponisten noch viele interessante Ent-          Und als Fußnote fügt Spohr an: »Auch Bernhard Rom-            Rezension aus dem Jahr 1808 heißt es: »Sinfonieen von
                                   deckungen zu machen.                                        berg rauchte beständig beim Musiciren und ich hörte           dem großen Charakter, von der kunstreichen Anlage        Das Finale Allegro beginnt mit einem heiteren Thema,
                                                                                               ihn einst bei sich in Gotha [sic!] sein schwerstes Con-       und Ausführung, von dem Reichthum an origineller         das zunächst von den Streichern vorgetragen wird:
                                   1801 trennten sich die Lebenswege der beiden Vettern.       cert in Fis-moll vortragen, ohne daß ihm dabei die            romantischer Dichtung, und von der schönen Zusam-
                                   Bernhard blieb nach einer letzten gemeinsamen Kon-          Pfeife ausging.«10 Was für ein Gleichklang der Seelen!        menstimmung aller ihrer Theile zu einem interessan-
                                   zertreise in Paris und wurde dort für kurze Zeit als Leh-   Nach dem frühen Tod Andreas Rombergs, der seine               ten, Geist und Herz erhebenden Ganzen, wie die von
                                   rer am Konservatorium ansässig. Ab 1802 lebte er in         große Familie in Armut hinterließ, unterstützte Bern-         Haydn, Mozart, Beethoven, Romberg, Eberl, sind ohne
                                   Berlin, wo er in die königliche Kapelle eintrat und zum     hard durch Benefizkonzerte und Veröffentlichungen             Zweifel die ersten Zierden unserer Konzerte.«12
                                   preußischen Hofkapellmeister ernannt wurde. Die Pra-        früherer Werke seines Vetters dessen Witwe und Kin-
                                   xis der Konzertreisen behielt er bei. Ab 1820 lebte er      der tatkräftig.                                               Die Satzbezeichnungen lauten: Adagio / Allegro           Nachdem das Tutti den Gedanken aufgenommen hat,
                                   bis zu seinem Tod in Hamburg mit Ausnahme eines                                                                           assai – Menuetto / Allegretto – Andante affettuoso –     folgt die Überleitung zum markanten zweiten Thema,
                                   erneuten Aufenthalts 1826–1831 in Berlin. Als gutem         Insbesondere bekannt wurde Andreas Romberg durch              Finale Allegro. Nach einer kurzen Adagio-Einleitung in   das fugiert verarbeitet wird:
                                   Geschäftsmann gelang es ihm, fast alle seine Kom-           »Das Lied von der Glocke«, eine Vertonung des Gedich-         d-Moll, die das fallende chromatische Motiv des »pas-
                                   positionen zu Lebzeiten in Verlagen herauszubringen,        tes von Friedrich Schiller für Soli, Chor und Orchester.      sus duriusculus« kanonartig zwischen Bässen und ers-
                                   aufgrund der großen Popularität seiner Musik oftmals        In Kretzschmars 1890 erschienenem »Führer durch den           ter Violine exponiert
                                   in mehreren Auflagen.                                       Concertsaal« ist dazu zu lesen: »Das Werk, welches
                                                                                               sich noch bis in die Neuzeit hinein in kleineren Orten
                                   Andreas Romberg kehrte von der Parisreise nach Ham-         gehalten hat, verdankte seine grosse Verbreitung in
                                                                                                                                                                                                                      Bernhard Romberg, Trauer-Symphonie, c-moll,
                                   burg zurück, wo beide Vettern seit 1793 gewohnt hat-        erster Linie dem Umstand, dass es die erste Musik zu          beginnt das Allegro assai gegenläufig mit einer auf-
                                                                                                                                                                                                                      op. 23, dem Andenken der Königin Luise von
                                   ten, und erlangte dort Ruhm als Komponist, Solist und       dem berühmten und von Hoch und Niedrig gelieb-                wärtsgerichteten Melodielinie.
                                                                                                                                                                                                                      ­Preußen gewidmet, Verlag Ries & Erler, Berlin 2007
                                   Konzertmeister. 1815 trat er die Nachfolge Spohrs als       ten Gedichte war. Der Styl ist durchweg leicht.«11 Es
                                   Hofkapellmeister in Gotha an, wo er 1821 starb.             folgt dann ein ziemlicher Verriss – und wenn man sich                                                                  »Ohne Choräle, Begräbnissgesänge und äusserliche
8 Ernst Bücken, Die Musik
                                                                                               das Werk anschaut, dann ist dieser in Teilen durchaus                                                                  Hülfsmittel wird hier eine erhebende Todtenfeier voll-
des 19. Jahrhunderts bis zur       Von Louis Spohr gibt es in seinen Lebenserinnerungen        berechtigt.                                                   Anschließend wird die chromatische Linie aus dem Ein-    zogen, der leidenschaftliche Schmerz und die sanfte
Moderne, Wildpark-Potsdam
1929, S. 81f                       eine kleine, so hübsche wie verwunderliche Anekdote,                                                                      leitungsadagio aufgegriffen, die zum zweiten Thema       Klage haben denselben natürlichen schlichten Aus-
9 Louis Spohr, Selbstbiogra-       die hier berichtet sei: »[Andreas] Romberg spielte nur      Interessanter für uns Liebhabermusiker sind zum einen         überleitet:                                              druck gefunden; wahres, echtes Gefühl und edle Hal-
phie, hrsg. von M. Spohr und
G.H. Wiegand, Kassel und Göt-      eigene Quartetten und trug sie, obwohl kein großer          die kammermusikalischen Werke, von denen es von                                                                        tung machen diese Sinfonie zu einem hervorragenden
tingen 1860/61, Bd. 1, S. 146      Virtuos, auf seinem Instrumente, doch fertig und mit        beiden Vettern eine große Anzahl von Kompositionen                                                                     Kunstwerk.«13                                               12 Zeitung für die elegante
10 Ebd., S. 146                                                                                                                                                                                                                                                                   Welt 8 (1808), Sp. 1646
11 Hermann Kretzschmar, Füh-       Geschmack vor. Nur wurde er nie recht warm dabei,           gibt: Violinsonaten, Duos, Trios, Quartette und Quin-                                                                                                                              13 Hermann Kretzschmar,
rer durch den Concertsaal, II.                                                                                                                                                                                                                                                    ­Führer durch den Concertsaal,
Abtheilung, zweiter Theil, Leip-
                                   was schon daraus hervorging, daß er während des             tette bis hin zu einem (allerdings unvollendeten) Dop-                                                                 Diese Sinfonie besteht aus nur zwei Sätzen (Andante
                                                                                                                                                                                                                                                                                   I. Abtheilung: Sinfonie und
zig 1890, S. 330f                  Quartettspieles in Ruhe seine Pfeife rauchen konnte.«9      pelquartett von Andreas Romberg. Etwa zehn Werke                                                                       lento maestoso / Allegro – Adagio non troppo / Alle-         Suite, Leipzig 1890, S. 136

12                                                                                                                           DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                                    13
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
Romberg                                                                                                                                                                                                                                                                             Geschichte

                                                                                                                                                   Zur Tradition von Orchestergemeinschaften
                                                                                                                                                   Teil 1: Gründungen vor 1800

                           gro non troppo / Andante lento / Andante grazioso),         um anschließend die Seufzer der langsamen Einlei-           Zur Quellenlage                                          schaften, wobei unklar ist, ob und mit welcher Bestän-   Joachim Conradi
                           auf einen jeweils ausgedehnten langsamen Beginn             tung wieder aufzunehmen (T. 50–54):                                                                                  digkeit diese Konzertveranstalter selbst Ensembles

                                                                                                                                                   W
                           folgt ein schnellerer Teil; der zweite Satz greift am                                                                               er sich mit der Frage der Existenz und des   unterhielten, und in welchem Maße es sich bei den
                           Ende wieder den Trauermarsch auf, mit dem die Sin-                                                                                  Funktionierens von Orchestergemeinschaf-     Ausführenden um Musiker handelte, die kein Honorar
                           fonie beginnt:                                                                                                                      ten in früheren Jahrhunderten befassen       erwarteten. Die überkommenen gedruckten Konzert-
                                                                                                                                                   will, stößt in ein ziemliches Vakuum. Die Musikwissen-   programme enthalten recht genaue Angaben über die
                                                                                       Ich will hier abbrechen in der Hoffnung, Interesse          schaft scheint das Thema der – von ihr nicht vertre-     gespielten Werke, aber oft keine Benennung der aus-
                                                                                       für die Musik dieser beiden Komponisten geweckt zu          tenen – Gesellschaftswissenschaft zuzuordnen. Diese      übenden Personen oder Ensembles.
                           Es schließt sich eine fallende Seufzerkette an, die in      haben. Zum Schluss sei noch auf zweierlei hingewie-         wiederum ist viel zu ausgreifend, um die Organisati-
                           das spannungsvolle Intervall der verminderten Sexte         sen:                                                        onsformen von Musik-Akteuren auch nur als kleine
                                                                                                                                                                                                            Beispiele städtischen Musiklebens
                           (des''– fis') eingebettet ist:                                                                                          Unterdisziplin wahrzunehmen. Die spärlichen Veröf-
                                                                                       Der Verlag Florian Noetzel in Wilhelmshaven arbei-          fentlichungen sind fast ausschließlich in der Musik­     Mehr indirekt lässt eine gründliche Auswertung auf
                                                                                       tet an einer Edition ausgewählter Werke von Andreas         literatur zu finden. Sie reichen keinesfalls aus, um     eine mindestens nennenswerte Laienmusikszene
                                                                                       Romberg.                                                    auch nur annähernd repräsentative Fakten zusammen-       in Lübeck schließen: bereits vor 1700 organisierten
                           Auch das erste Thema im Allegro verwendet in seiner                                                                     tragen zu können. In kommunalen Archiven und im          sich die Berufs- bzw. Erwerbsmusiker dort genossen-
                           zweiten Hälfte ein dissonantes Intervall (hier die ver-     Zur Förderung und Pflege des Werks von Andreas Rom-         Bereich privater Druckschriften, vor allem Festschrif-   schaftlich – ähnlich den Zünften – und versuchten,
                           minderte Quinte h'– f'') zur Illustrierung der Trauer (T.   berg und ihm eng verbundener Zeitgenossen gibt es           ten der Orchester, lassen sich mit Sicherheit Fakten     die Musikausübung monopolartig zu dominieren. Das
                           45–47),                                                     seit 1995 in seiner Geburtsstadt die Andreas-Romberg-       in Hülle und Fülle finden, die in der Gesamtschau ein    lief insbesondere darauf hinaus, dass öffentliche Kon-
                                                                                       Gesellschaft Vechta e.V. Informationen dazu finden          durchaus repräsentatives Bild vermitteln können. Aber    zerte von der Erlaubnis der Ordnungsbehörden und/
                                                                                       sich unter: www.andreas-romberg.de                          die Erschließung muss wesentlich erst noch geleistet     oder von Abgaben in beträchtlicher Höhe abhän-
                                                                                                                                                   werden.                                                  gig gemacht wurden. Die ungeliebten Konkurrenten
                                                                                                                                                                                                            der organisierten Musiker kamen aus dem Umland
                                                                                                                                                   Liebhaberorchester sind heute eine klar abgegrenzte      oder von weiter her, aber eben auch aus den Reihen
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                                                                                                                                                   ten waren sie das meines Erachtens auch – nur inte-      willen spielten.1
                                                        Breitkopf & Härtel im                                                                      ressierte das niemanden. Wie sollte auch ein Tradi-

                                 neuen Gewand
                                                                                                                                                   tionverständnis entstehen, wenn schon die Musik          In Nürnberg gab es bereits in der frühen Neuzeit zahl-
                                                                                                                                                   eines gerade verstorbenen Komponisten in der Regel       reiche private Zirkel, die sich der Musikausübung wid-
                                                                                                                                                   als altmodisch und überholt galt, und wie sollte ein     meten, so die von 1568 bis 1585 bestehende Musica-
                                                                                                                                                   Ensemble, das unter dem Druck stand, nur »neue«          lische Krenzleins-Gesellschaft, das um 1571 errichtete
                                                                                                                                                   Musik anbieten zu können, seine eigene Vergangen-        Sodalicium musicum, die 1576 ins Leben gerufene
                                                                                                                                                   heit wahrnehmen? Die bürgerliche Gesellschaft war im     Erbare Musicalische Gesellschaft und die 1588 gebil-
                                                                                                                                                   18. Jahrhundert durchaus an Konzerten interessiert. Es   dete und bis 1629 tätige Musikgesellschaft. In ihnen     1 Vgl. Eberhard Preussner,
                                                                                                                                                   gab häufig »Liebhaberkonzerte«, die allerdings weni-     »durften« gelegentlich Stadtpfeifer und andere haupt-    Die bürgerliche Musikkultur,
                                                                                                                                                                                                                                                                     1935/54, S. 143ff
                                                                                                                                                   ger als Konzerte von Liebhabern, sondern mehr als        amtliche Musiker mitwirken.2 Wenn auch in der dama-      2 Vgl. Pfeiffer (Hrg.), Nürn-
                                                                                                                                                   Konzerte für (Musik-)Liebhaber zu verstehen waren.       ligen Renaissance-Zeit von einer Pflege des Orchester-   berg – Geschichte einer europä-
                                                                                                                                                                                                                                                                     ischen Stadt, München 1971,
                                                                                                                                                   Dahinter steckten oft Gesellschaften oder Genossen-      spiels im heutigen Sinne noch kaum die Rede sein kann,   S. 287

          Breitkopf & Härtel setzt neue Akzente. Das Ergebnis können Sie ab sofort selbst erleben. Auch künftig möchten wir
                     die erste Wahl für Ihre musikalische Praxis sein. Begleiten Sie uns in eine spannende Zukunft!

                                                                                                                                                                                                                                                                     Der Orchesterverein Wil im
                                                                                                                                                                                                                                                                     Jahr 1920 …

14                                                                                                                 DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017   DAS LIEBHABERORCHESTER 2|2017                                                                                                                  15
Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO Das liebhaberorchester 22017 - Die schöne Stelle (III) - Die Pause - BDLO
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