Das Mikrobiom - Energetica Natura
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Das Mikrobiom Praktischer Leitfaden Für die Mikroben sorgen, die für uns sorgen Der Verdauungsprozess ist wie ein Uhrwerk, bei dem Welche Mikroben sich im Darm ansiedeln, wird in kleine Zahnräder fehlerfrei und zum richtigen Zeit- erheblichem Maße durch die Vorverdauung be- punkt ineinander greifen: Durch gutes Kauen wird der stimmt. Sie bestimmt auch, in welchem Maß Krank- Magen aktiviert und durch die Produktion von Ma- heitserreger durch die erste Verteidigungslinie der gensäure werden Gallenblase und Bauchspeichel- Magensäure kommen. Eine gute Anamnese und drüse (Pankreas) zur Sekretion angeregt. Die Leber gegebenenfalls eine zusätzliche Untersuchung ge- produziert Galle - täglich ungefähr einen halben Liter ben Aufschluss über die Ursachen der Probleme. - der in der Gallenblase gespeichert wird. Im Zwölf- Schlechtes Kauen und zu wenig Ruhe während der fingerdarm fließen die Gallen- und Pankreassäfte Mahlzeit sind erhebliche Störfaktoren! zum richtigen Zeitpunkt mit dem Nahrungsbrei zu- sammen und schließen dort die Vorverdauung ab. Gemüse & Sport & Nicht rauchen Medikamente Synthetische Geburtsart Obst Bewegung einschränken Reinigungsprodukte einschränken
Inhaltsverzeichnis Adipositas.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Biofilm (mikrobiell). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Candida albicans. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Inflammatory Bowel Disease, IBD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Darm (allgemein). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Durchfall. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Durchlässiger Darm (Leaky Gut). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Gallenerkrankungen (allgemein). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Hämorrhoiden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Leberentgiftung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Leberverfettung (NAFLD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Magenerkrankungen (allgemein).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Pankreas (Bauchspeicheldrüse) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Exokrine Pankreasinsuffizienz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Endokrine Pankreasinsuffizienz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Parasiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Reizdarmsyndrom (PDS).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 SIBO – bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Übelkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Untergewicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Verstopfung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2
Adipositas Fettspeicherung ist wichtig für den Körper, da unsere Mitochondrien L-Carnitin: Die Einnahme von 2 Gramm L-Carnitin pro Tag führt bei sowohl Fett als auch Glucose als Brennstoff zur Erzeugung von Ener- übergewichtigen Personen zu einer Gewichtsabnahme so- gie verwenden. Eine übermäßige Fettspeicherung kann die Gesundheit wie zu einer Reduktion des BMI und des Körperfettanteils. nachteilig beeinflussen. Die Ursachen von Übergewicht und Adiposi- Die Gewichtsabnahme durch Carnitin-Supplementierung tas sind multifunktional: Sowohl genetische als auch hormonelle und verringert sich mit der Zeit erheblich[5,6]. Umgebungsfaktoren spielen eine Rolle. Adipositas und Übergewicht Vitamine und Mineralstoffe: Personen mit Übergewicht haben einen erhöhen das Risiko für andere Erkrankungen: Diabetes Satellit Typ-2, höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, um die Herz-Kreislauferkrankungen, Atmungsstörungen, Unfruchtbarkeit sowie höhere Energiezufuhr bewältigen zu können. Darüber hi- psychische und soziale Störungen[1]. naus sind bei diesen Menschen die Konzentration und Typische Symptome die biologische Verfügbarkeit von Vitaminen und Mineral- • Erhöhtes Körpergewicht stoffen im Blut gering. Ein Multivitamin- und Mineralstoff- • Erhöhte Fettmasse komplex hat bei übergewichtigen Menschen nachweislich • Metabolisches Syndrom einen positiven Einfluss auf das Körpergewicht, den Blut- druck, den Energiestoffwechsel und das Lipidprofil[7]. Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen Probiotika: Untersuchungen zeigen, dass die kurzfristige Anwendung Berberin: Durch die Modulation des Darmmikrobioms, durch Genre- von Probiotika das Körpergewicht, den BMI und den Fett- gulierung, die Beeinflussung der Darmdurchlässigkeit und anteil beeinflussen[8]. Die auffälligsten Wirkungen werden der Phylogenese in der Leber ist Berberin ein lohnender vor allem bei Laktobacillus- und Bifidobakterienstämmen Nährstoff für die Vermeidung und Behandlung von Über- gemeldet[9]. gewicht[1]. Berberin kann auch zur Senkung der Triglyceride Ballaststoffe: Bei gleichbleibender Energiezufuhr hat sich gezeigt, dass bei fettleibigen Menschen einsetzt werden[2]. eine Erhöhung der löslichen und/oder unlöslichen Ballast- Chrom: Chrom reduziert nachweislich die Gewichtszunahme, ver- stoffen das Sättigungsgefühl verstärkt und das Hungerge- ändert die Verteilung des Körperfetts, sorgt für eine bes- fühl reduziert[10]. Eine erhöhte Einnahme von Ballaststoffen sere glykämische Kontrolle und Insulinsensitivität bei Men- zieht eine höhere Energiezufuhr nach sich. Im Zuge dieser schen mit Diabetes Typ 2[3]. höheren Energiedichte wird weniger Nahrung aufgenom- Garcinia cambogia: Von der Garcinia cambogia (Malabar-Tamarinde) men, was wiederum eine Gewichtsabnahme ermöglicht[11]. stammende Hydroxyzitronensäure ist ein sicherer und Vitamin C: Vitamin C ist ein Cofaktor für die Synthese von Carnitin. natürlicher Nährstoff für die Gewichtskontrolle. Festge- Menschen mit einem niedrigen Vitamin C-Status oxidieren stellt wurde eine Reduktion der Nahrungsaufnahme, des während einer körperlichen Anstrengung weniger Körper- Gesamtcholesterins, des LDL-Spiegels, der Triglyceride fett als Menschen mit genügend Vitamin C. Da die Fettsäu- und des Serum-Leptinspiegles sowie ein Anstieg des HDL- reoxidation im Skelettmuskel Carnitin-abhängig ist, könnte Spiegels und des Serotoninspiegels[4]. dies der Mechanismus sein, über den Vitamin C die Fett- säureoxidation beeinflusst[12]. Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. 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Biofilm (mikrobiell) Vorverdauungsorgane sind für die Abwehr von Krankheitserregern (Pathogenen) von wesentlicher Caprylsäure: Mittelkettige Fettsäuren (MCT) - beispielsweise Capryl- Bedeutung. säure - können den Biofilm von Candida albicans durchbre- Die Sekretion von Magensäure spielt eine wichtige Rolle für den Schutz chen. MCT verringern die Produktion von Farnesol, einem des Körpers gegen Krankheitserreger. Ihr pH-Wert von 1 bis 2 ist für viele Quorum sensing-Signalmolekül, das von Candida albicans Pathogene tödlich: Salmonellen und Yersinien überleben dies nicht. Dar- abgesondert wird[7-9]. über hinaus steigt die Wirksamkeit der Magensäure, wenn sie genügend Berberin: Berberin wirkt bei Infektionen auf zweifache Weise. Einer- Nitrit enthält. Diese wird aus Nahrungsmitteln gewonnen, die von Natur seits bindet sich Berberin an Proteine im Biofilm, wodurch aus Nitrat enthalten. Shigella und Escherichia coli sind Bakterien, die die Stabilität des Biofilms durchbrochen wird. Andererseits durch diese Kombination abgetötet werden können[1]. konkurriert Berberin mit LPS um seinen Rezeptor, wodurch Folgende Faktoren sind neben der Magensäure für eine Besiedlung des die Entzündungsreaktion vermindert wird[10]. Dünn- oder Dickdarms durch Pathogene ebenfalls von Belang: Quercetin: Quercetin besitzt die Fähigkeit, Virulenzfaktoren wie Pro- • eine ausreichende Menge Galle, eine körpereigene Substanz mit tease, Pyo- Cyanin- und Elastase und darüber hinaus die antimikrobieller, reinigender Wirkung Biofilmbildung erheblich zu vermindern[3]. • die Verfügbarkeit einer geringen Menge Eisen Kurkuma: Kurkuma kann bei der Behandlung von H.pylori-Infektionen eingesetzt werden[11]. Die antimykotische Wirkung von Kur- • ein diverses Darmmikrobiom kuma wurde vor allem bei Candida-Arten festgestellt[12]. Um diese anspruchsvollen Bedingungen zu überleben, haben sich 2 Bei der Ablösung und Entfernung des Biofilms und der Pathogene Darmpathogene angepasst. Und nicht nur, um zu überleben, auch um können Toxine und eingelagerte Schwermetalle freigesetzt werden. den Wirt dauerhaft besiedeln zu können[2]. Den Körper davon zu reinigen, ist der zweite Schritt der Behandlung. Was ist ein Biofilm? Wichtig ist dabei die Unterstützung durch eine manuelle Therapie und dass reichlich klares Wasser getrunken wird. Biofilme sind mehrzellige Gemeinschaften von Bakterien, die durch eine Blaualgen: Der hohe Chlorophyll-Gehalt in Blaualgen trägt zur Reini- selbst produzierte extrazelluläre Matrix zusammengehalten werden. gung und Entgiftung des Blutes bei und kann folglich ein- Quorum sensing (= interzelluläre Kommunikation) spielt für die Bildung gesetzt werden, um Schwermetalle und Toxine zu binden des Biofilms eine entscheidende Rolle. Der dynamische Prozess der Bio- und auszuscheiden[13]. filmbildung ist ein Verteidigungsmechanismus, der eine wichtige Strate- gie darstellt, um unter widrigen Bedingungen zu überleben[3]. 3 Der dritte Schritt bei der Bewältigung eines Biofilms ist die Wieder- herstellung des Darms. Der Lebenszyklus eines Biofilms umfasst vier Stadien: • Bakterien haften an einer Oberfläche an L-Glutamin: Der wichtigste Nährstoff für die Wiederherstellung der Darmwand ist L-Glutamin, der bevorzugte Brennstoff von • Bildung von mikrobiellen Kolonien/Gemeinschaften Enterozyten und Colonozyten. Bei Kindern korrelieren nied- • Bakterielles Wachstum und Bildung einer extrazellulären Matrix rige Serum-Glutaminkonzentrationen mit einer Beeinträch- • Reifung des Biofilms tigung der Darmwand, Entzündungen und Durchfall[14]. Danach folgt die Verbreitung der Bakterien auf der Suche nach neuen Arabinogalactane: Werden Arabinogalactane (z.B. von Lärche) einge- Anbindungsstellen[4]. nommen, erhöht sich die Produktion von kurzkettigen Fett- säuren, vor allem von Butyrat und Propionat. So sorgt die Verschiedene Schritte bei der Reinigung von Substanz für die Vermehrung von anaeroben Bakterien wie Pathogenen und dem dazugehörigen Biofilm Bifidobakterien und Laktobazillen[15]. Wichtig dabei ist, dass jedes Pathogen und jeder dazugehörige Biofilm 4 Ein letzter Schritt in diesem Verfahren ist die Wiederherstellung des eine Behandlung mit spezifischen Enzymen, Kräutern und Probiotika Gleichgewichts im Darmmikrobiom. erfordert – siehe auch Candida (auf Seite 6). Probiotika: Es gibt Hinweise, dass Probiotika für die Vorbeugung 1 Ein erster Schritt besteht in der Ablösung der Matrix und der Be- gegen bzw. das Durchbrechen von pathogenen Biofilmen kämpfung der Pathogene. Dabei ist die Störung des Quorum sen- eine Rolle spielen können. Probiotika produzieren eine Viel- sing-Prozesses ein wesentlicher Schritt. falt von Substanzen - von Fettsäuren und Peroxiden bis hin Proteolytische Enzyme: Enzyme übernehmen das Durchbrechen des zu sehr spezifischen Bakteriocinen. Von Letzteren wurde Biofilms. Amylase, Bromelain und Papain haben eine nach- nachgewiesen, dass sie andere potenziell pathogene Bak- gewiesene Wirkung bei der Reduktion des Biofilms von Sta- terien hemmen oder töten[16]. phylococcus aureus[5]. NAC (N-Acetyl-L-Cystein): NAC hat die Fähigkeit, den Biofilm von Candi- da albicans zu durchbrechen und die Reifung des Biofilms zu hemmen. Daher kann es auch zur Prävention von Bio- filmbildung u.a. auf Oberflächen medizinischer Geräte ein- gesetzt werden[6]. 4
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Candida albicans Candida albicans ist die am häufigsten vorkommende Candida-Art. chen. MCT verringern die Produktion von Farnesol, einem Diese Organismen kolonisieren den Magen-Darmkanal als Bestandteil Quorum sensing-Signalmolekül, das von Candida albicans der kommensalen oder Normalflora. Wenn der Candida-Pilz vermehrt abgesondert wird[5-7]. vorhanden ist, unterdrückt er die Wundheilung und stimuliert die Ent- Oregano: Ätherisches Oreganoöl beeinflusst die Zellwand und die zündung, die ihrerseits wiederum für eine erhöhte Candida-Kolonisation Zellmembranen von Candida albicans und tötet so den sorgt. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist von entscheidender Be- Schimmelpilz ab. Da die Wirkung von Oregano nicht über deutung[1]. die enzymatischen Reaktionswege verläuft, sondern Bei Personen mit Diabetes ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Ihre all- direkt die Zellwand und die Zellmembranen schädigt, wird gemeine Immunschwäche und oft schlechte Glucosekontrolle kann zu angenommen, dass sich keine Resistenz entwickelt[8]. Pilzinfektionen führen. Der Biofilm bei diesen Candida-Infektionen ist oft Aloe vera: Aloe vera hat eine starke antimykotische Wirkung gegen schwieriger zu behandeln als bei gesunden Menschen[2]. verschiedene Candida-Arten, darunter Candida albicans, Typische Symptome Candida paraprilosis und Candida krusei[9]. • Magen-Darm: Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, breiiger Kurkuma: Kurkuma hat eine antimykotische Wirkung, da es die Stuhl, Schleim im Stuhl Entwicklung der Hyphen hemmt. Hyphen heißen die • Vaginal: Juckreiz, Röte, Schwellung, weißer Ausfluss langen Fäden, die sich verzweigen und für die Haftung • Haut und Nägel: Juckreiz, Ausschlag, Verfärbung der Nägel oder Verzweigung des Schimmelpilzes am oder über • Oral: weiße Bläschen auf der Zunge, in Mund oder Rachen dem Wirt sorgen. Diese Wirkung ist bei Candida-Arten am • Hals, Nasen und Ohren: chronische Sinusitis effektivsten[10]. • Gelenkschmerzen N-Acetyl-L-Cystein (NAC): NAC hat die Fähigkeit, den Biofilm von • Müdigkeit Candida albicans zu durchbrechen und die Reifung des Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen Biofilms zu hemmen. Dadurch kann es auch vorbeugend gegen die Bildung von Biofilmen eingesetzt werden, u.a. auf Berberin: Durch Senkung des oxidativen Stresses und Schutz des Oberflächen medizinischer Geräte[11]. Vaginalepithels sorgt Berberin für eine Abnahme der Beschwerden, im Vergleich zu einer Standardbehandlung. Probiotika: Verschiedene Probiotika sorgen dafür, dass die Vaginalausfluss, Juckreiz und Geruch gehen zurück[3,4]. Kolonisation von Mund- und Rachen, Vagina und Darm durch Candida gering bleibt. Dabei handelt es sich Caprylsäure: Mittelkettige Fettsäuren (MCT) - beispielsweise Capryl- hauptsächlich um verschiedene Arten von Laktobazillen säure - können den Biofilm von Candida albicans durchbre- und Bifidobakterien[12]. Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. Kumamoto CA. Inflammation and gastrointestinal Candida colonization. Curr Opin Microbiol 2011. DOI: 10.1016/j.mib.2011.07.015. Vitamin U 172 Aloe vera 82 2. Rodrigues CF, Rodrigues ME, Henriques M. Candida sp. infections in patients with diabetes mellitus. J Clin Med 2019. DOI: 10.3390/jcm8010076. Taurin 107 Oreganoöl 80 3. Chu M, Xiao R, Yin Y, et al. Berberine: A medicinal compound for the treatment of bacterial Vitamin C & Bioflavonoide 125 Berberin 105 infections. Clin Microbial 2014. DOI: 10.4172/2327-5073.1000150. 4. Xiuzhen M, Deng J, Cui X, et al. 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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Inflammatory Bowel Disease, IBD) Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Berberin: Berberin hat eine regenerierende Wirkung auf die Tight Junctions[4]. Die am häufigsten auftretenden entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie gehören zu den Autoimmun- Vitamin A: Die einzellige Schleimhautbekleidung des gesamten Darm- erkrankungen. Morbus Crohn kann im gesamten Darmtrakt auftreten, kanals wird auch als GALT (Gut Associated Lymphoid Tis- während die Kolitis nur den Dickdarm und das Rektum befällt. Die Symp- sue) bezeichnet: das darmassoziierte lymphatische Gewe- tome sind bei beiden Erkrankungen ähnlich: Die betroffene Schleimhaut be. Es handelt sich um das spezifische Immunsystem des ist entzündet und es können Geschwüre, Abszesse, Fisteln und Polypen Darms. Die Gesundheit der Darmwand wird unmittelbar entstehen. Beide Erkrankungen können einen unterschiedlichen Verlauf vom Darmmikrobiom und den Tight Junctions beeinflusst, aufweisen: von akuten Phasen bis hin zu einem eher chronischen Ver- und davon, ob die Vitamine A und D in ausreichender Men- lauf. ge vorhanden sind[4-7]. Vitamin D3: Vitamin D3 spielt eine wichtige Rolle bei der Wiederher- Typische Symptome stellung von Zonulinschäden, sowohl bei Zöliakie als auch • Durchfall, eventuell mit Blut und Schleim bei anderen Erkrankungen in Zusammenhang mit Gluten. • Bauchschmerzen und Gewichtsverlust Zonulin ist der einzige bekannte Modulator von interzellulä- • Allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen ren Tight Junctions, der die Darmpermeabilität reguliert[8]. • Aphten im Mund (manchmal) Wählen Sie eine emulgierte Form von fettlöslichen Vitami- Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen nen, wie beispielsweise Vitamin A und D3, weil Menschen Bei Autoimmunität ist das Immunsystem nicht in der Lage, zwischen mit Verdauungsbeschwerden (wie z.B. Zöliakie und Nicht- körpereigenen und körperfremden Elementen zu unterscheiden. Es Zöliakie-Glutensensitivität) diese weniger gut aufnehmen. ist überaus wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln. Tolerase® G: Gluten ist für viele Menschen nur schwer abbaubar. Bei Vor allem eine beeinträchtigte Darmbarriere wird häufig als Ursache allen Verdauungsbeschwerden muss an eine Nicht-Zölia- festgestellt. Dabei spielen die Tight Junctions eine entscheidende kie-Glutensensitivität gedacht werden. Das glutenaufspal- Rolle. Ob dies der Fall ist, kann mithilfe des Biomarkers Zonulin tende Enzym Tolerase® G kann zur praktischen Diagnose ermittelt werden. Damit die Darmbarriere ihre Aufgabe erfüllen kann, oder unterstützend eingesetzt werden[9]. ist es wichtig, Gluten vollständig zu neutralisieren und eventuelle Praktische Diagnose: lassen Sie den Klienten 3 x täglich 2 Allergierisiken und Intoleranzen möglichst zu vermeiden. Zudem werden Tabletten Tolerase® G einnehmen. Die Ernährung wird da- auch die folgenden Faktoren mit der Entstehung einer Autoimmunität bei noch nicht verändert. Eine deutliche Verringerung der in Verbindung gebracht: toxische Belastung (Pestizide, Kunststoffe), Verdauungsbeschwerden deutet auf eine Nicht-Zöliakie- Schwermetalle, Schlafmangel, Stress, westliche Ernährung mit Glutensensitivität hin. raffinierten Ölen und Kohlenhydraten, Glutensensitivität und Vitamin-D- Mangel. Hier ist ein möglichst breiter, systemischer Behandlungsansatz (Chronische) Unterstützung: 2 Tabletten Tolerase® G bei je- ist angebracht. der glutenhaltigen Mahlzeit bauen sämtliche Glutenepitope ab (die Menge hängt natürlich von der Glutenmenge in der L-Glutamin: L-Glutamin spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhal- Nahrung ab). tung einer gesunden Schleimhaut. Glutamin ist ein uner- setzlicher Nährstoff für die Schleimhaut des Dünndarms. Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren verringern die pro-ent- Er liefert Brennstoff für den Stoffwechsel, reguliert die Zel- zündlichen Zytokine und damit auch Darmentzündungen. lenproliferation und stellt die Funktionen der Darmbarriere Außerdem induzieren sie eine klinische Remission. Die wieder her und hält sie instand[1]. Krankheitsaktivität nimmt bereits bei 2 Gramm Omega- 3-Supplementierung pro Tag ab[10]. Dabei ist es wichtig, Kurkuma: Die Forschung zeigt, dass Kurkuma bei Personen mit dass der Körper die Fettsäuren aufnehmen kann. entzündlichen Darmerkrankungen für eine Linderung der Schmerzen und eine Verminderung der Entzündungsmar- ker sorgt[2]. Kurkuma ist für seine antioxidativen und ent- zündungshemmenden Eigenschaften und für die Möglich- keit der Modulierung des Darmmikrobioms bekannt[3]. 7
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Inflammatory Bowel Disease, IBD) Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. Rao R, Samak G. Role of glutamine in protection of intestinal epithelial tight junctions. J Epit- hel Biol Pharmacol 2012. DOI: 10.2174/187544301205010047. Systemische Enzyme 128 Safranextrakt 250 2. Gupta SC, Patchva S, Aggarwal BB. Therapeutic roles of curcumin: lessons learned from clini- cal trials. AAPS J 2013. DOI: 10.1208/s12248-012-9432-8. Taurin 74 Ashwagandha 97 3. Gao X, Liu J, Li L, et al. A brief review of nutraceutical ingredients in gastrointestinal disorders: Vitamin A 88 Aloe vera 82 evidence and suggestions. Int J Mol Sci 2020. DOI: 10.3390/ijms21051822. 4. Zeng H, Hongbo C. Metabolic control of regulatory T cell development and function. Trends in Vitamin D3 156 Kurkuma 151 immunulogy 2015. DOI: 10.1016/j.it.2014.08.003. 5. Sender R, Fuchs S, Milo R. Revised estimates for the number of human and bacteria cells in B-Vitamine 103 Berberin 105 the Body. PLOS Biol 2016. DOI: 10.1371/journal.pbio.1002533. Vitamin U 172 6. Branton WG, Ellestad KK, Maingat F, et al.Brain microbial populations in HIV/AIDS: α-Proteo- bacteria predominate independent of host immune status. PLoS ONE 8 2013. DOI: 10.1371/ journal.pone.0054673. Verdauungsenzyme 178 7. Dinan TG, Stanton C, Cryan JF. Psychobiotics: a novel class of psychotropic. Biol Psychiatry Omega-3-Fettsäuren 118 2013. DOI:10.1016/j.biopsych.2013.05.001. 8. Scricciolo A, Roncoroni L, Lombadro V, et al. Vitamin D3 versus gliadin. A battle to the last tight L-Glutamin 220 junction. Digestive diseases and sciences 2018. DOI: 10.1007/s10620-017- 4848 9. Sturgeon C, Fasano A. Zonulin, a regulator of epithelial and endothelial barrier functi- Nicht Präbiotische Ballaststoffe ons, and its involvement in chronic inflammatory diseases. Tissue Barriers 2016. DOI: zutreffend* 10.1080/21688370.2016.1251384. Probiotika 167 10. Marton LT, Alvares Goulart R, Alves de Carvalho AC, et al. Omega fatty acids and inflammatory bowel diseases: an overview. Int J Mol Sci 2019. DOI: 10.3390/ijms20194851. Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr dazugehöriges Produkt zu finden. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Accountmanager’. 8
Darm (allgemein) Im Magen wird unter Einfluss der Magensäure das Enzym Pepsin ak- Ballaststoffe nehmen Wasser auf, wodurch sie aufquellen, tiviert. Dadurch werden Proteine in kleinere Aminosäureketten aufge- bilden jedoch kein Gel. Sie steigern das Volumen des Stuhl- spalten. Die Magenkontraktion sorgt dafür, dass diese Masse in den gangs und machen ihn weicher. Sie verursachen keine Dünndarm weiter transportiert wird. Sobald sie in den Dünndarm ge- Flatulenz, da sie nicht fermentierbar sind, können aber langt ist, wird von der Gallenblase Galle freigesetzt, um Lipide (Fette) zu durchaus Völlegefühl, Durchfall und sogar Bauchschmer- emulgieren, so dass kleine Tropfen entstehen. Die Bauchspeicheldrüse zen verursachen[5]. (Pankreas) fügt dem Enzyme bei, die den Verdauungsprozess der Lipi- Flohsamenschalen (Psyllium): Flohsamenschalen werden häufig bei de, Kohlenhydrate und Proteine fortsetzen. Der Dünndarm ist für die Verstopfung eingesetzt, weil sie den Feuchtigkeitsgehalt selektive Aufnahme der brauchbaren Nährstoffe verantwortlich. Danach des Stuhls erhöhen. Aber sie verändern auch die mikro- sorgt der Dickdarm für die Resorption von Wasser und die Bildung des bielle Zusammensetzung bei von Verstopfung betroffenen Stuhls. Angesichts der verschiedenen Vorgänge, die bereits erfolgen, Personen, mit einer Zunahme von Butyrat-produzierenden bevor die verdaute Nahrung in den Darm gelangt, ist eine gute Vorver- Bakterien wie Lachnospira, Roseburia und Faecalibacteri- dauung folglich von entscheidender Bedeutung. um[6]. Typische Symptome Leinsamen: Die Wirkungsweise von Leinsamen hängt größtenteils mit • Unvollständige Verdauung seinem hohen Anteil an Ballaststoffen zusammen. Aber • Bauchkrämpfe Leinsamen hat auch einen Einfluss auf die Muscarinrezep- • Verstopfung oder Durchfall toren im Darm und blockiert K+-Kanäle. Beide Wirkungen • Blähungen führen zu einer erhöhten Darmmotilität[7]. • Völlegefühl Brokkolisprossen: Die Einnahme von 20g Brokkolisprossen verringert • Malabsorption den oxidativen Stress im Magen-Darmtrakt. Dies ist auf Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen den aktiven Nährstoff Sulforaphan zurückzuführen, der in Vitamin U: Vitamin U (DL-Methionin Methylsulfonium-Chlorid) hat eine den Brokkolisprossen enthalten ist[8]. begünstigende Wirkung für eine schnelle Genesung von Bambus: Der relativ hohe Gehalt an Zellulose (4%) erhöht die peristal- unkomplizierten Magengeschwüren. Es bietet schnelle tische Bewegung des Darms und fördert die Verdauung[9]. Schmerzlinderung und begünstigt eine schnellere Ver- Pektin (Apfelfasern): Pektin beeinflusst die gastrointestinale Barriere heilung der Läsionen[1]. auf direkte und indirekte Weise. Zu den direkten Wirkun- Lipase und Taurin: Taurin und Lipase helfen, die Zusammensetzung der gen gehören die Stärkung der Schleimschicht, die Stimu- Galle und den Gallefluss zu normalisieren, wodurch Fett lierung der epithelialen Integrität sowie die Modulation der besser verdaut werden kann und sowohl der Bildung von Immunantwort. Die indirekten Wirkungen umfassen unter Gallensteinen als auch Komplikationen durch Gallensteine anderem die Stimulation der mikrobiellen Vielfalt, die Pro- vorgebeugt wird. Die durch die Galle emulgierten Triglyce- duktion von kurzkettigen Fettsäuren, die Förderung der ride werden durch das Lipase-Enzym hydrolisiert. Dabei Anhaftung von Kommensalen und die Verhinderung der entstehen freie Fettsäuren und Monoglyceride, die vom Anhaftung von Pathogenen an der Darmwand[10]. Darm aufgenommen werden können. Daraus resultiert ein Aloe vera: Aloe vera hat eine starke antimykotische Wirkung gegen reduziertes Risiko für eine Fettintoleranz[2,3]. verschiedene Candida-Arten, darunter Candida albicans, L-Glutamin: L-Glutamin spielt eine entscheidende Rolle für die Erhal- Candida paraprilosis und Candida krusei[11]. Für die ab- tung einer gesunden Schleimhaut. Glutamin ist ein uners- führende Wirkung verantwortlich ist Aloin, der Wirkstoff etzlicher Nährstoff für die Schleimhaut des Dünndarms. von Aloe vera[12]. Er liefert Brennstoff für den Stoffwechsel, reguliert die Zel- Probiotika: Probiotika spielen aufgrund der direkten Interaktion mit lenproliferation und stellt die Funktionen der Darmbarriere Immunzellen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung wieder her und hält sie instand[4]. des immunologischen Gleichgewichts im Magen-Darm- Ballaststoffe: Lösliche Ballaststoffe fermentieren unter Einfluss der trakt. Probiotika sind wirksam bei akuter infektiöser Diar- Darmbakterien, denen sie als Substrat dienen. Mit ausrei- rhoe, antibiotika-assoziierter Diarrhoe, Clostridium-diffici- chend Wasser quellen sie auf und bilden ein Gel. Sie verurs- le-assoziierter Diarrhoe, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom achen gelegentlich Flatulenz, sind jedoch weder reizauslö- und funktionellen gastrointestinalen Störungen[13]. send noch haben sie eine abführende Wirkung. Unlösliche 9
Darm (allgemein) Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. Cheney G. Vitamin U therapy of peptic ulcer. Calif Med. 1952 Oct;77(4):248-52. PMID: 13009468. Flohsamenschalen- 2. John YL, Chiang FAASLD, Ferrell LD, et al. Bile acid biology, pathophysiology and therapeutics. Vitamin U 172 145 pulver CLD 2020. DOI: 10.1002/cld.861. 3. Borgström B, Erlanson C. Pancreatic lipase and co-lipase. Interactions and effects of bile salts Taurin 107 Aloe vera 82 and other detergents. Eur J Biochem 1973. DOI: 10.1111/j.1432-1033.1973.tb02957.x. 4. Rao R, Samak G. Role of glutamine in protection of intestinal epithelial tight junctions. J Epit- Verdauungsenzyme 121 hel Biol Pharmacol 2012. DOI: 10.2174/187544301205010047. 5. Lee WT, Ip KS, Chan JS, et al. Increased prevalence of constipation in preschool children is attributable to underconsumption of plant foods: a community-based study. J Paediatr Child L-Glutamin 220 Health 2008. DOI: 10.1111/j.1440-1754.2007.01212.x. 6. Jalanka J, Major G, Murray K, et al. the effect of psyllium husk on intestinal microbiota in Nicht constipated patients and healthy controls. Int J Mol Sci 2019. DOI: 10.3390/ijms20020433. Präbiotische Ballaststoffe zutreffend* 7. Parikh M, Maddaford TG, Austria JA, et al. Dietary flaxseed as a strategy for improving human health. Nutrients 2019. DOI: 10.3390/nu11051171. Probiotika 167 8. Yanaka A. Daily intake of broccoli sprouts normalizes bowel habits in human healthy subjects. J Clin Biochem Nutr 2018. DOI: 10.3164/jbn.17-42. Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr 9. Chongtham N, Singh Bisht M, Haorongbam S. Nutritional properties of bamboo shoots: po- tential and prospects for utilization as a health food. Compr Rev Food Sci Food Saf 2011. DOI: dazugehöriges Produkt zu finden. 10.1111/j.1541-4337.2011.00147.x. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei 10. Beukema M, Faas MM, de Vos P. The effects of different dietary fiber pectin structures on Ihrem Accountmanager’. the gastrointestinal immune barrier: impact via gut microbiota and direct effects on immune cells. Exp Mol Med 2020. DOI: 10.1038/12276-020-0449-2. 11. Maharjan RH, Nampoothiri LP. Evaluation of biological properties and clinical effectiveness of Aloe vera: a systematic review. J Trad Comp Med 2014. DOI: 10.1016/j.jtcme.2014.10.006. 12. Foster M, Hunter D, Samman S. Evaluation of the Nutritional and Metabolic Effects of Aloe vera. Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd edition. Boca Raton (FL): CRC Press/Taylor & Francis; 2011. Chapter 3. 13. Wilkins T, Sequoia J. Probiotics for gastrointestinal conditions: a summary of the evidence. Am Fam Physician. 2017 Aug 1;96(3):170-178. PMID: 28762696. 10
Durchfall Durchfall (Diarrhö) ist sehr häufig. Die meisten Menschen bekommen Flohsamenschalen (Psyllium): Lösliche, nicht fermentierte gelbildende ihn ein paar Mal im Jahr. Bei Durchfall ist der Stuhl breiig bis wässrig. Ballaststoffe, wie beispielsweise Flohsamenschalen, ha- Meistens ist die Ursache unbekannt und der Durchfall verschwindet ben eine normalisierende Wirkung auf den Stuhl. Flohsa- nach einigen Tagen von selbst. Dies ist die am häufigsten vorkommende menschalen erweichen harten Stuhl bei Verstopfung, festi- Form und wird als ‚akuter Durchfall‘ bezeichnet. Bei chronischem Durch- gen einen breiigen Stuhl bei Durchfall und normalisieren die fall wird es komplizierter. Dabei handelt es sich um Durchfall, der länger Form des Stuhls bei RDS[2]. als vier Wochen anhält oder während eines langen Zeitraums regelmä- L-Glutamin: L-Glutamin sorgt für einen Rückgang der täglichen Stuhl- ßig kommt und geht. frequenz und verbessert die Darmdurchlässigkeit[3]. Die häufigste Ursache von Durchfall ist ein Virus, der den Darm infiziert Lipase und Taurin: Taurin und Lipase helfen, die Zusammensetzung der (virale Gastroenteritis, auch „Magen-Darm-Grippe“). Andere mögliche Galle und den Gallefluss zu normalisieren, wodurch Fett Ursachen sind eine Infektion durch Bakterien oder andere Organismen, besser verdaut werden kann und sowohl der Bildung von Lebensmittelvergiftungen, Allergien und Unverträglichkeiten oder Arz- Gallensteinen als auch Komplikationen durch Gallensteine neimittel. Auch die Malabsorption von Nährstoffen spielt eine Rolle. Per- vorgebeugt wird. Die durch die Galle emulgierten Triglyceri- sonen mit einer eingeschränkten Funktion der Galle können an Fettstuhl de werden durch das Enzym Lipase hydrolisiert. Dabei ent- oder durch Gallensalze bedingtem Durchfall leiden. stehen freie Fettsäuren und Monoglyceride, die vom Darm Typische Symptome aufgenommen werden können. Daraus resultiert ein redu- • Wässriger oder breiiger Stuhlgang ziertes Risiko für Fettstuhl[4,5]. • Völlegefühl, Bauchkrämpfe Fettlösliche Vitamine: Verminderte Verdauung und Absorption von • Starker Stuhldrang Nahrungsbestandteilen aufgrund von verringerter Magen- • Übelkeit säuresekretion, Pankreasinsuffizienz oder verminderter • Im schweren Fällen: Fieber, Gewichtsverlust, Dehydrierung, heftige Gallensekretion können zu einen Mangel an fettlöslichen Schmerzen, Erbrechen Vitaminen verursachen[6]. Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen Probiotika: Probiotika sind wirksam bei akuter infektiöser Diarrhoe, Berberin: Berberin sorgt für eine Verminderung der Stuhlfrequenz antibiotika-assoziierter Diarrhoe, Clostridium-difficile-asso- und einen normalisierten Stuhlgang[1]. ziierter Diarrhoe, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom und funktionellen gastrointestinalen Störungen[7]. Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. Di Pierro F, Bertuccioli A, Guiberti R, et al. Role of a berberine-based nutritional supplement in reducing diarrhea in subjects with functional gastrointestinal disorders. Minerva Gastroen- Vitamin U 172 Aloe vera 82 terol Dietol 2020. DOI: 10.23736/S1121-41X.19.02649-7. 2. McRorie JW Jr. Evidence-based approach to fiber supplements and clinically meaningful Taurin 107 Berberin 105 health benefits, Part 2: What to look for and how to recommend an effective fiber therapy. Nutr Today 2015. DOI: 10.1097/NT.0000000000000089. Vitamin A 172 Chlorophyllin 172 3. Zhou Q, Verne ML, Fields JZ, et al. Randomised placebo-controlled trial of dietary gluta- mine supplements for postinfectious irritable bowel syndrome. Gut 2019. DOI: 10.1136/ Flohsamenschalen- Verdauungsenzyme 121 145 gutJNL-2017-315136. pulver 4. John YL, Chiang FAASLD, Ferrell LD, et al. Bile acid biology, pathophysiology and therapeutics. CLD 2020. DOI: 10.1002/cld.861. B-Vitamine 103 5. Borgström B, Erlanson C. Pancreatic lipase and co-lipase. Interactions and effects of bile salts L-Glutamin 220 and other detergents. Eur J Biochem 1973. DOI: 10.1111/j.1432-1033.1973.tb02957.x. 6. Keller J, Layer P. The pathophysiology of malabsorption. Viszeralmedizin 2014. DOI: Nicht 10.1159/000364794. Präbiotische Ballaststoffe zutreffend* 7. Wilkins T, Sequoia J. Probiotics for gastrointestinal conditions: a summary of the evidence. Am Fam Physician. 2017 Aug 1;96(3):170-178. PMID: 28762696. Probiotika 167 Omega-3-Fettsäuren 116 Fettlösliche Vitamine 76 Mineralstoffe 112 Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr dazugehöriges Produkt zu finden. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Accountmanager’. 11
Durchlässiger Darm (Leaky Gut) Das Darmepithel dient neben seinen Funktionen der Absorption und Wenn sich Glutamat ansammelt, kann dies Exzitotoxizität Sekretion als Barriere gegen Toxine, Allergene und Pathogene aus dem verursachen und damit zur Reizüberflutung der Nervenzel- Lumen. Diese Barrierefunktion des Darms übernehmen die sogenann- len. Lang andauernde Reizung kann die Nervenzellen schä- ten Tight Junctions. Bei Verlust der Integrität dieser Tight Junctions und digen. einer erhöhten Durchlässigkeit für Makromoleküle kann eine Schleim- Fettlösliche Vitamine: Ein Verlust der Integrität der Darmschleimhaut hautentzündung und eine Gewebeschädigung entstehen. Diese Hyper- führt zu einer beeinträchtigten Nährstoffabsorption. Die permeabilität der Darmwand wird mit entzündlichen Darmkrankheiten, Aufnahme von Fetten sinkt in einigen Fällen auf 50% der Reizdarmsyndrom, Zöliakie und infektiöser Enterokolitis in Zusammen- eingenommenen Menge. Das Ergebnis kann Fettstuhl und hang gebracht. Unterernährung sein, aber insbesondere auch zu einem Typische Symptome Mangel an fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K führen[3]. • Chronischer Durchfall, Verstopfung oder Völlegefühl Vitamin A: Vitamin A reguliert das Wachstum und die Differenzierung • Nährstoffmangel von Darmzellen. Ein Vitamin A-Mangel verursacht inner- • Müdigkeit, Kopfschmerzen halb einiger Wochen Veränderungen unter den kommen- • Verwirrung, Konzentrationsschwierigkeiten salen Bakterien und greift die Darmbarriere durch Verände- • Hautprobleme: Akne, Ekzem rungen in der Schleimhautschicht und die Freisetzung von • Gelenkschmerzen Verteidigungsmolekülen wie MUC 2 und Defensin 6 an[4]. • Unterschwellige Entzündungen Präbiotische Ballaststoffe: Neben den Wirkungen der Fermentations- Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen produkte von Präbiotika, wie beispielsweise die kurzketti- gen Fettsäuren, haben Präbiotika selbst eine stabilisieren- Aloe vera: Es gibt Hinweise, dass Aloe vera zu einer Verbesserung de Wirkung auf die Darmschleimhaut[4]. der Durchlässigkeit der Darmwand und der Qualität der Schleimhautschicht führt[1]. Bioflavonoide: Quercetin verstärkt die Integrität der Darmschleimhaut und erhöht die Claudin-4-Expression in den Epithelzellen L-Glutamin: L-Glutamin, die am häufigsten vorkommende Aminosäure des Darms[4]. im Blut, spielt eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Integrität des Darmepithels. Der Verbrauch von L-Glu- Omega-3-Fettsäuren: Bei entzündlichen Darmerkrankungen liegt eine tamin in der Dünndarmschleimhaut übertrifft dessen Pro- erhöhte Konzentration von Entzündungsmediatoren in duktionsgeschwindigkeit bei metabolischem Stress im der Darmschleimhaut und der systemischen Zirkulation katabolen Stoffwechsel. L-Glutamin liefert Brennstoff für vor. EPA und DHA können einige Aspekte dieses Entzün- den Stoffwechsel, reguliert die Zellenproliferation und stellt dungsprozesses hemmen: Chemotaxis von Leukozyten, die Darmbarrierefunktion wieder her und hält sie instand[2]. Expression von Adhäsionsmolekülen, Produktion von pro- Glutamin wird im Gehirn in Glutamat umgewandelt und er- entzündlichen Prostaglandinen und Leukotrinen aus Ara- höht so die Menge an GABA. Wichtig für diese Umwand- chidonsäure und Produktion von Zytokinen[5]. lung sind die Cofaktoren Mangan, Vitamin B6 und Taurin. Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite Wirkstoff pflanzlich Seite 1. Hong SW, Chun J, Park S et al. Aloe vera is effective and safe in short-term treatment of irritable bowel syndrome: a systematic review and meta-analysis. J Neurogastroenterol Motil Vitamin U 172 Aloe vera 82 2018. DOI: 10.5056/jnm18077. 2. Rao R, Samak G. Role of glutamine in protection of intestinal epithelial tight junctions. J Epit- Verdauungsenzyme 121 Oregano 80 hel Biol Pharmacol 2012. DOI: 10.2174/1875044301205010047. 3. Keller J, Layer P. The pathophysiology of malabsorption. Viszeralmedizin 2014. DOI: B-Vitamine 103 Berberin 105 10.1159/000364794. 4. Bischoff SC, Barbara G, Buurman W et al. Intestinal permeability – a new target for disease Taurin 74 Kurkuma 151 prevention and therapy. BMC Gastroenterol 2014. DOI: 10.1186/s12876-014-0189-7. 5. Calder PC. Omega-3 polyunsaturated fatty acids and inflammatory processes: nutrition or Vitamin A 88 Knoblauchextrakt 188 pharmacology? Br J Clin Pharmacol 2013. DOI: 10.1111/j.1365-2125.2012.04374.x. Vitamin C & Bioflavonoide 125 Echter Eibisch 178 Systemische Enzyme 128 Arabinogalactane 184 Omega-3-Fettsäuren 118 L-Glutamin 220 Vitamin D3 156 Nicht Präbiotische Ballaststoffe zutreffend* Probiotika 167 Fettlösliche Vitamine 76 Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr dazugehöriges Produkt zu finden. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Accountmanager’. 12
Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) In Folge von Gallenstau und Gallensteinen kann es zu einer Verstopfung für Gallensteine sein kann. Zudem fördert es die Choleste- der Gallengänge kommen. Dies kann zu Gallenkoliken, einer Entzündung rinausscheidung Darüber hinaus ist Rote-Bete-Konzentrat der Gallenblase und schweren Komplikationen wie Pankreatitis und Sep- reich an Betain und Cholin. Betain ist eine hepatrope und sis führen. Aus diesem Grund wird häufig eine Cholezystektomie, also lipotrope Aminosäure. Cholin ist ein Substrat für Phospha- eine Entfernung der Gallenblase vorgenommen, wobei es sich um einen tidylcholin und spielt unter anderem eine wichtige Rolle im relativ einfachen chirurgischen Eingriff handelt. So bleibt die zugrunde Cholesterinstoffwechsel[1]. liegende Ursache für die Entstehung des Gallenstaus unbeachtet und Lipase (Pankreas): Pankreaslipase ist das Fettverdauungsenzym aus das Ergebnis für den Patienten ist oftmals eine noch schlechtere Ver- der Bauchspeicheldrüse, das für eine bessere Fettverdau- dauung. Häufig liegt eine Hypochlorhydrie vor. ung sorgt. Die von der Galle emulgierten Triglyceride wer- Typische Symptome den von diesem Enzym hydrolysiert. Dadurch entstehen • Gräulicher (kittartiger) oder gelblicher Stuhlgang. freie Fettsäuren und Monoglyceride, die anschließend vom • Verstopfung Darm aufgenommen werden können[2]. • Fettintoleranz Präbiotische Ballaststoffe: Das Mikrobiom der Gallenblase korreliert • Gasbildung und Blähungen mit der bakteriellen Zusammensetzung von Speichel. Das • Fettstuhl (durch Gallensalze bedingter Durchfall) Mikrobiom der Gallenwege weist eine große Ähnlichkeit • Übelkeit mit den Mikrobiota des Zwölffingerdarms auf. Die patho- • Gelbsucht möglich gene Mundflora kann durch Mechanismen der Immunmo- • Hormonelle Beschwerden: Hormone wie Thyroxin, Cortisol, Östrogen dulation die Beweglichkeit der Gallenblase beeinflussen und Aldosteron werden in der Leber konjugiert und über die Galle aus- und fördert so die Bildung von Gallensteinen. Präbiotische geschieden. Ballaststoffe sind Nährstoffe, die selektiv das Wachstum • Gestörtes Mikrobiom: erhöhte Wahrscheinlichkeit für Reizdarm, von gesundheitsfördernden Bakterien stimulieren. Die Sup- durchlässigen Darm und das Vorhandensein von pathogenen Bakte- plementierung dieser Ballaststoffe fördert die mikrobielle rien, Viren und/oder Parasiten. Vielfalt in Darm und Gallenblase[3]. • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Fettlösliche Vitamine: Menschen mit (Fett-) Verdauungsproblemen • Hypercholesterinämie und Hypoglykämie mangelt es in der Regel auch an den fettlöslichen Vita- Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen minen A, D, E und K. Werden die fettlöslichen Vitamine in emulgierter Form eingenommen, erfolgt die Aufnahme Rote-Bete-Konzentrat: Rote-Bete-Konzentrat (Beta vulgaris) aus biolo- über die Schleimhaut und das Verdauungsproblem wird gischem Anbau stimuliert die Produktion von primären Gal- umgangen[4]. lensäuren und beugt Verstopfung vor, die ein Risikofaktor Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite 1. Mirmiran P, et al. Functional properties of beetroot (Beta vulgaris) in management of car- dio-metabolic diseases. Nutr Metab (Lond) 2020. DOI: 10.1186/s12986-019-0421-0. Rübenkonzentrat 107 2. Boröström B, Erlanson C. Pancreatic Lipase and Co-Lipase. Eur. J. Biochem. (1973) Pancrea- tic Lipase and Co‐Lipase - Borgström - 1973 - European Journal of Biochemistry - Wiley Online Fettlösliche Vitamine 76 Library. Nicht 3. Grigor’eva IN, Romanova TI. Gallstone Disease and Microbiome. Microorganisms 2020. DOI: Präbiotische Ballaststoffe 10.3390/microorganisms8060835. zutreffend* 4. John YL, Chiang FAASLD, Ferrell LD, et al. Bile Acid Biology, Pathophysiology, and Therapeu- Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr tics. CLD 2020. DOI: 10.1002/cld.861. dazugehöriges Produkt zu finden. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Accountmanager’. 13
Gallenerkrankungen (allgemein) Galle wird in der Leber produziert und in der Gallenblase eingedickt und Behandlung mit aktiven (Phyto-) Nährstoffen zwischengespeichert. Galle ist ein Emulgator, der für die Verdauung und Rote-Bete-Konzentrat: Rote-Bete-Konzentrat (Beta vulgaris) aus biolo- Assimilation von Fetten und fettlöslichen Nährstoffen benötigt wird. Die gischem Anbau stimuliert die Produktion von primären Gal- Gallenflüssigkeit besteht aus einer Mischung aus Gallensalzen, Gallen- lensäuren und beugt Verstopfung vor, die ein Risikofaktor säuren, Cholesterin, Bilirubin und Phospholipiden (hauptsächlich Phos- für Gallensteine sein kann. Zudem fördert es die Choleste- phatidylcholin), in einem Verhältnis von 5 Cholesterin / 15 Phosphatilyl- rinausscheidung Darüber hinaus ist Rote-Bete-Konzentrat cholin / 80 Gallensalze. reich an Betain und Cholin. Betain ist eine hepatrope und lipotrope Aminosäure. Cholin ist ein Substrat für Phospha- Die in der Galle anwesenden Gallensäuren werden teilweise im Ileum tidylcholin und spielt unter anderem eine wichtige Rolle im (Krummdarm) resorbiert und von der Leber wieder in die Galle ausge- Cholesterinstoffwechsel[2]. schieden. Das ist der sogenannte enterohepatische Kreislauf. Lipase (Pankreas): Pankreaslipase ist das Fettverdauungsenzym aus Gallensalze durchlaufen diesen enterohepatischen Kreislauf 15 bis 20 der Bauchspeicheldrüse, das für eine bessere Fettverdau- Mal pro Tag und 2 bis 3 Mal pro Mahlzeit. Wenn die Galle nachlässt, ver- ung sorgt. Die von der Galle emulgierten Triglyceride wer- lässt sie unseren Körper mit dem Stuhl. Pflanzenfasern binden Choles- den von diesem Enzym hydrolysiert. Dadurch entstehen terin und sekundäre Gallensäuren, wodurch der Kreislauf durchbrochen freie Fettsäuren und Monoglyceride, die anschließend vom und mehr Galle und Cholesterin ausgeschieden wird. Dies begünstigt Darm aufgenommen werden können[3]. den Cholesterinspiegel im Blut und erhöht die Gallensalzproduktion[1]. Präbiotische Ballaststoffe: Das Mikrobiom der Gallenblase korreliert mit der bakteriellen Zusammensetzung von Speichel. Das Dicke Galle und Gallensteine Mikrobiom der Gallenwege weist eine große Ähnlichkeit mit Mikrobiota des Zwölffingerdarms auf. Die pathogene Der westliche Lebensstil belastet die Leber. Die mit exogenen und endo- Mundflora kann durch Mechanismen der Immunmodula- genen Giftstoffen überlastete Leber hat Schwierigkeiten, ihre Aufgabe tion die Beweglichkeit der Gallenblase beeinflussen und zu erfüllen. Abfallprodukte und Cholesterin bleiben in der Leber, der Gal- fördert so die Bildung von Gallensteinen. Präbiotische Bal- lenblase und den Gallengängen zurück. Die Galle dickt ein, was zur Bil- laststoffe sind Nährstoffe, die selektiv das Wachstum von dung von Gallensteinen führen kann[2,3]. Verdickte Galle und Gallensteine gesundheitsfördernden Bakterien stimulieren. Die Supple- verursachen in 80% der Fälle wenig bis unspezifische Beschwerden wie mentierung dieser Ballaststoffe fördert die mikrobielle Viel- Gasbildung und Blähungen, Schmerzen zwischen den Schulterblättern falt in Darm und Gallenblase[4]. und die Unverträglichkeit von Fetten und fettreichen Mahlzeiten. Taurin: In ausreichender Menge normalisiert Taurin die Gallenzu- sammensetzung und den Gallefluss. Das verbessert die Typische Symptome Fettverdauung und beugt der Bildung von Gallensteinen • Gräulicher (kittartiger) oder gelblicher Stuhlgang. und Komplikationen durch Gallensteine oder zu verdick- • Verstopfung te Galle vor[3,5]. Cholesterin bleibt mehr in gelöster Form, • Fettintoleranz was für eine Senkung des Cholesterinspiegels in der Leber • Gasbildung und Blähungen sorgt. Taurin dient als Substrat in der Phase II-Entgiftung • Fettstuhl (durch Gallensalze bedingter Durchfall) in der Leber. Bei einer unzureichenden Aufnahme über die • Übelkeit Ernährung und/oder einer schwachen Leberfunktion kann • Gelbsucht möglich zu wenig Taurin für die Gallenproduktion übrig bleiben. • Hormonelle Beschwerden: Hormone wie Thyroxin, Cortisol, Östrogen Fettlösliche Vitamine: Menschen mit (Fett-) Verdauungsproblemen und Aldosteron werden in der Leber konjugiert und über die Galle aus- mangelt es in der Regel auch an den fettlöslichen Vita- geschieden. minen A, D, E und K. Werden die fettlöslichen Vitamine in • Gestörtes Mikrobiom: erhöhtes Wahrscheinlichkeit für Reizdarm, emulgierter Form eingenommen, erfolgt die Aufnahme durchlässigen Darm und das Vorhandensein von pathogenen Bakte- über die Schleimhaut und das Verdauungsproblem wird rien, Viren und/oder Parasiten. umgangen[6]. • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Vitamin C: Vitamin C hilft vorbeugend gegen Gallensteine. Die Um- • Hypercholesterinämie und Hypoglykämie wandlung von Cholesterin in Gallensäuren erfordert eine entsprechende Menge Vitamin C[7]. Referenzen Wirkstoff orthomolekular Seite 1. Trefflich I, Marschall HU, Giuseppe R di, et al. Associations between Dietary Patterns and Bile Acids—Results from a Cross-Sectional Study in Vegans and Omnivores. Nutrients 2020. DOI: Taurin 107 10.3390/nu12010047. 2. Mirmiran P, et al. Functional properties of beetroot (Beta vulgaris) in management of car- Lipase 107 dio-metabolic diseases. Nutr Metab (Lond). 2020. DOI: 10.1186/s12986-019-0421-0. Vitamin A 88 3. Boröström B, Erlanson C. Pancreatic Lipase and Co-Lipase. Eur. J. Biochem. (1973) Pancrea- tic Lipase and Co‐Lipase - Borgström - 1973 - European Journal of Biochemistry - Wiley Online Library. Vitamin C & Bioflavonoide 125 4. Grigor’eva IN, Romanova TI. Gallstone Disease and Microbiome. Microorganisms. 2020. DOI: Phosphatidylcholin 232 10.3390/microorganisms8060835. 5. John YL, Chiang FAASLD, Ferrell LD, et al. Bile Acid Biology, Pathophysiology, and Therapeu- Nicht tics. CLD 2020. DOI: 10.1002/cld.861. Präbiotische Ballaststoffe zutreffend* 6. Khavkin AI, Komarova ON. Malabsorption fat-soluble vitamins ans prospects of their use in liver diseases. Eksp Klin Gastroenterol. 2016;(7):86-94. Russian. PMID: 30284430. Fettlösliche Vitamine 76 7. EASL Clinical Practice Guidelines on the prevention, diagnosis and treatment of gallstones. Journal of hepatology 2016. DOI: 10.1016/j.jhep.2016.03.005. Geben Sie den Wirkstoff in die Suchleiste auf unserer Website ein, um Ihr dazugehöriges Produkt zu finden. *NEU und deshalb noch nicht im Vademecum aufgeführt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Accountmanager’. 14
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