Der Sterngucker - Sommerausgabe 2020 - Vereinszeitung der Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg e.V.

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Der Sterngucker - Sommerausgabe 2020
            Vereinszeitung der Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg e.V.

 1. Aug.    Mond bei Jupiter und Saturn                   2. Sept.   Vollmond (Wassermann)
 2. Aug.    Mond bei Saturn und Jupiter                   5. Sept.   Mond bei Mars
 3. Aug.    Vollmond im Steinbock                         6. Sept.   Mond in Erdferne (Fische)
 6. Aug.    Mond-Nordpol zugewandt                        9. Sept.   Sternschnuppen September-Perseiden
 8. Aug.    Streifende Sternbedeckung SAO 128787         10. Sept.   Mond im letzten Viertel (Stier)
 9. Aug.    Mond in Erdferne und bei Mars                11. Sept.   Neptun in Erdnähe und in Opposition
11. Aug.    Mond im letzten Viertel (Widder)             12. Sept.   Mond in höchster Stellung bei Alhena
12. Aug.    Sternschnuppen Perseiden                     13. Sept.   Jupiter-Stillstand
13. Aug.    Mond bei Aldebaran                           16. Sept.   Mond bei Regulus
14. Aug.    Mond bei Nath mit Krater Grimaldi randfern   17. Sept.   Ost-Zodiakallicht
17. Aug.    Letzte schmale Mondsichel bei Pollux         18. Sept.   Mond in Erdnähe (Jungfrau)
19. Aug.    Neumond (Löwe)                               22. Sept.   Herbstanfang
25. Aug.    Mond bei Antares                             24. Sept.   Mond im ersten Viertel
26. Aug.    Ost-Zodiakallicht                            25. Sept.   Mond bei Jupiter und Saturn
27. Aug.    Mare Crisium randfern                        29. Sept.   Saturn-Stillstand, wird rechtläufig
28. Aug.    Mond mit Goldenem Henkel bei Jupiter         30. Sept.   Mondnordpol zugewandt
29. Aug.    Mond bei Saturn und Jupiter                   5. Okt.    Mond am Siebengestirn
 1. Sept.   Sternschnuppen a-Aquariden                    9. Okt.    Mond in höchster Stellung

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Neues von der Sternwarte
                                    Wiederaufnahme des Beobachtungsbetriebs
Die Sternwarte war aufgrund von Corona längere Zeit geschlossen. Das war sehr schade, denn im Frühjahr war oft das Wetter
sehr schön und der Himmel klar. Man hätte oft öffnen können.

Am Dienstag, den 14. Juli haben wir jetzt den Betrieb – mit Einschränkungen – wieder aufgenommen. Da wir aus
Sicherheitsgründen die maximale Besucheranzahl auf 20 Personen beschränken müssen, bitten wir um entsprechende
Voranmeldung per Telefon (0176 / 9902 8684 oder 0171 / 904 284 8) oder Email (info@sternwarte-berg.de). Weitere
Informationen zu den Schutzmaßnahmen gibt es natürlich auch auf unserer Homepage: www.sternwarte-berg.de. An dieser Stelle
auch ein großes Dankeschön an alle Mitglieder, die uns bei der Koordination und Durchführung dieser speziellen Führungen
während der aktuellen Situation unterstützen!

                                                     Astrostammtisch
Nach längerer Pause finden jetzt auch wieder unsere monatlichen Stammtischtreffen im Gasthof Alter Wirt in Höhenrain statt.
Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 6. August um 19:30 Uhr.

                                                     Neue Mitglieder
Seit Erscheinen des letzten Sternguckers haben zwei Familien mit insgesamt 6 Personen aus Berg und Starnberg jeweils eine
Familienmitgliedschaft abgeschlossen. Ein herzliches Willkommen vom gesamten Vorstand!

                                             Halbschatten-Mondfinsternis
Am 5. Juni fand eine Halbschatten-Mondfinsternis statt. Die Sternwarte war an diesem Tag noch coronabedingt geschlossen. Die
Finsternis war zudem auch noch unauffällig, da der Mond nur gut zur Hälfte (Höhepunkt bei Mondaufgang) in den Halbschatten
eintauchte. Ein Halbschatten ist aber nur gut zu sehen, wenn der Mond sehr tief in den Halbschatten eintaucht und schon in die
Nähe des Kernschattens kommt. Fotografisch konnte das Ereignis allerdings erfasst werden. Man muss an der Kamera allerdings
die Helligkeit (ggf. über die Blende) stark nach unten regulieren. Die automatische Belichtung stellt den Mond aufgrund des
dunklen Himmelshintergrunds viel zu hell ein, ein Fehler, den unser Auge auch macht. Am Auge (oder Pupille) können wir
jedoch nichts manuell einstellen.

                                         Venus-Bedeckung durch den Mond
Am 19. Juni fand eine Bedeckung der Venus durch den Mond statt. Das Ereignis war nur in nördlichen Bereichen von Bayern zu
sehen. Im Süden Bayerns (auch bei uns) bedeckten dicke Gewitter- und Regenwolken den Himmel. Die Venus wurde sozusagen
nicht nur vom Mond bedeckt.

                              Merkur, Venus und Mars am Morgenhimmel

Vom 19. Juli bis zum 4. August zeigt sich der sonnennächste Planet Merkur zum ersten Mal in diesem Jahr am Morgenhimmel.
Am 22 erreicht er seinen größten westlichen Winkelabstand zur Sonne mit 20°8’. Bis Ende Juli kommt der Merkur auf eine
Helligkeit von -0,8m. Am 27. Juli wird der Merkur halb beleuchtet sein (Dichotomie, Durchmesser dann 6,8“). Davor ist er
sichelförmig und danach erscheint er rundlicher und kleiner, da er sich von uns entfernt.
Auch die Venus zeigt sich hell leuchtend am Morgenhimmel. Am 22. Juli zieht sie dicht am Fixstern Aldebaran im Sternbild Stier
vorbei. Am 13. August erreicht sie ihren größten westlichen Winkelabstand zur Sonne mit 45°47’. An diesem Tage tritt dann auch
die Halbphase (Dichotomie) ein. Bis dahin erscheint die Venus noch sichelförmig, danach wird sie kleiner und rundlicher. Sie
entfernt sich von uns.
Am 6. September bildet die Stellung der Venus eine gerade Linie mit den Sternen Kastor und Pollux, den Hauptsternen des
Sternbilds Zwillinge. Am 3. Oktober geht sie sehr nahe am Fixstern Regulus, dem Hauptstern des Sternbilds Löwe, vorbei
(Abstand nur 6’).
In der zweiten Nachthälfte zeigt sich auch noch der rötliche Planet Mars. Ab dem 21. Juli verfrühen sich die Aufgänge auf vor
0.00 Uhr. Die Helligkeit wächst deutlich an. Am 9. September kommt er im Sternbild Fische zum Stillstand und wandert dann
rückläufig. Am 14. Oktober kommt er dann in Opposition zur Sonne.

                                            Jupiter, Saturn und Pluto

Die beiden größten Planeten Jupiter und Saturn haben ähnliche Oppositionszeiten. Der Jupiter kommt am 14. Juli in Opposition
zur Sonne. Nur eine Woche später, am 21. Juli, ist Saturn-Opposition. Am Abend zeigen sich die Planeten nebeneinander. Die
Oppositionsschleifen der beiden Planeten sind nahe beieinander.
Zudem kommt auch noch die Opposition des Zwergplaneten Pluto am 15. Juli. Von ihm ist allerdings mit dem bloßen Auge
nichts zu sehen. Man braucht ein größeres Teleskop und einen sehr klaren Himmel, um vom Pluto ein unscheinbares Pünktchen
zu sehen. Man kann ihn sehr leicht mit einem schwachen Fixstern verwechseln, denn die Helligkeit des Pluto beträgt nur +14,5m.
Um sicher zu gehen, dass sie den Pluto gesehen haben, blicken viele Himmelsbeobachter in einer späteren Nacht noch einmal auf
das kleine Lichtpünktchen an der gleichen Himmelsstelle, um zu sehen, ob es sich vor dem Sternenhintergrund bewegt hat. Falls
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nicht, dann war der vermeintliche Pluto wohl doch ein Fixstern. Könnte man den Pluto mit dem Auge sehen, dann sähe man ihn
die nächste Zeit dicht am Jupiter und man hätte ein Dreiertreffen.
Die größeren und schöneren Planeten Jupiter und Saturn begleiten uns noch eine längere Zeit am Abendhimmel. Am 21.
Dezember kommen sich die großen Planeten Jupiter und Saturn mit 9’ Abstand sehr nahe.
Am 11. September kommt der Planet Neptun in Opposition zur Sonne und dann am 31. Oktober Uranus.

                                          Perseiden (Laurentiustränen)

Die bekanntesten Sternschnuppen sind die Perseiden, die im Volksmund auch Laurentiustränen (10. August = Laurentiustag)
genannt werden. Sie treten zwischen dem 9. und dem 13. August auf. Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August,
und zwar zwischen 22 und 4 Uhr. Es sind dann bis zu 100 Schnuppen in der Stunde zu erwarten. Die hellsten Schnuppen sind um
0m (Wega-Helligkeit). Mit etwa 60 km/Sekunde sind es relativ schnelle Schnuppen.
Dieses Jahr könnten es etwas mehr sein, denn der Abstand der Erde zu dem Strom ist geringer geworden. Außerdem werden
größere Teile erwartet, die sich vor 4 Umläufen (also um das Jahr 1479) vom Ursprungskometen Swift-Tuttle gelöst haben.
In der Nacht des Höhepunkts geht der abnehmende Mond, der etwas weniger als halb beleuchtet ist, um 0.40 Uhr auf. Es zeigt
sich in der Nähe des Siebengestirns.

                                  Atmosphärische Himmelserscheinungen

Es gibt die zahlreiche Himmelserscheinungen, und nicht alle haben ausschließlich etwas mit dem Weltraum zu tun. Auch unsere
Atmosphäre (Lufthülle) sorgt für schöne Erscheinungen am Himmel. Neben schönen, roten Sonnen- und Untergängen sowie
Wolkenstimmungen, gibt es Halos, Regenbögen, Nebensonnen usw.

                                               Regenbögen (Fortsetzung)
Zu den prächtigsten und seltensten Erscheinungen am Himmel zählen Regenbögen. Sie gelten eher als meteorologische oder als
atmosphärische Erscheinungen und weniger als astronomische. In der letzten Ausgabe des Sternguckers ging es um die
Entstehung von Regenbögen. In diesem Sommer waren schon einige sehr schöne Exemplare zu sehen. Es gab öfters Wetterlagen
mit abziehenden Gewittern und tiefstehender Abendsonne.
Einige Regenbögen haben unterhalb des blauen und violetten Streifens noch einen weißlichen Streifen. Das ist dann der Fall,
wenn die meistens kugelförmigen Wassertropfen doch nicht ganz kugelförmig sind. Das ist dann der Fall, wenn schnellfallende
Tropfen in Bodennähe etwas länglich werden oder wenn starke Winde die eigentlich kugelförmigen Tropfen verformen. Dann
zeigt sich unter dem Blau und Violett ein Streifen mit farblich gemischtem, weiß gestreuten Licht.
Es gibt noch mehr atmosphärische Erscheinungen wie rote Sonnenauf- oder Untergänge, Höfe oder auch Halos und Nebensonnen.

                                                            Halos
Der Begriff Halo kommt von dem griechischen halos, was Rundung oder Kreis bedeutet. Er steht für alle Erscheinungen, die
durch Brechungen oder Spiegelungen an Eiskristallen in der Atmosphäre entstehen.
Halos zeigen sich als unscharfe, große Kreise um die Sonne oder um den Mond. Solche ringartigen Kreise haben einen Radius
von 22°. Meistens werden diese Lichtkreise um einen relativ voll beleuchteten Mond gesehen. Um die Sonne gibt es sie genauso
oft, aber man kann nicht so in die Richtung Sonne schauen. Halos um die Sonne kann man nur dann gut sehen, wenn eine
Wetterlage mit Zirruswolken (dünne hohe Wolken aus Eiskristallen) und zusätzlich kleine, viel niedrigere Haufenwölkchen am
Himmel sind. Die Eiskristalle in den Zirruswolken sind für die Entstehung eines Halos notwendig und ein Haufenwölkchen ist
nötig, um die Sonne abzudecken.
Eine solche Wetterlage gab es dieses Jahr am 19. Juni. Der Himmel war mit Zirruswolken übersät und kleine Haufenwolken
deckten immer wieder die Sonne zu, so dass dann ein etwas farbiger Haloring um die Sonne in den Zirruswolken zu sehen war.
Man muss bei der Beobachtung vorsichtig sein, um keine Augenschäden zu bekommen.
Fehlen die Haufenwölkchen zum Abdecken der Sonne, so kann man alternativ die Sonne auch selbst abdecken, beispielsweise mit
einer Henkelpfanne o. ä.
Das Blendungsproblem besteht beim Mond nicht, und daher kennen die meisten Menschen Halos nur um den Mond, wenn er um
die Zeit des Vollmondes hell leuchtet. Manchmal ist noch ein zweiter, gut doppelt so großer Nebenhalo mit 46° Radius zu sehen.
Der kleinere Kreis mit dem 22°-Radius ist allerdings die auffälligste und häufigste Halo-Erscheinung und nennt sich Kleiner Ring.
Im Unterschied zu Regenbögen entstehen Halos nicht durch Wasser- oder Regentropfen, sondern durch Eiskristalle in hohen
Atmosphärenschichten. Wenn wärmere Luftmassen aufsteigen und in 6 bis 10 km auf kalte Luftmassen treffen, dann bilden sich
oft Eiswolken, sogenannte Zirrus- oder Zirrostratuswolken. Diese Wolken sind oft sehr dünn, so dass die Sonne und auch der
Mond gut hindurchscheinen können. Nachts sind sehr dünne Eiswolken sogar kaum zu sehen.
Beim Auftreffen der feuchten, warmen Luft auf die kalte Luft entstehen Eiskristalle in allen möglichen Formen. Am häufigsten
bilden sich secheckige Prismen, entweder als kleine Plättchen, als blockarte Gebilde oder Eisnadeln, die wie sechskantige
Bleistifte ohne der Schreibspitze aussehen.
Wenn die Kristalle breiter als hoch sind, dann nennt man sie Plättchen. Sind sie höher als breit, dann heißen sie Säulchen.

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Es gibt noch viele weitere Formen von Eiskristallen, aber für Halo-Erscheinungen sind die dargestellten Formen entscheidend.
Die häufigste Halo-Erscheinung, der Kleine Ring, entsteht durch Lichtbrechungen am 60°-Winkel, also an den sechskantigen
Seiten der Eiskristalle
Ein von der Sonne kommender Lichtstrahl, mit der Zahl 1 markiert, trifft auf die Seitenstelle A. Nun geht der Lichtstrahl 2 mit
einem Knick, einer Lichtbrechung, durch das Eiskristall, und tritt am Punkt B mit einer weiteren Lichtbrechung wieder aus dem
Kristall (Nr. 3). Bei dem Weg durch das Kristall wird der Strahl um 22° abgelenkt. Das folgende Bild zeigt den Lichtweg durch
das Kristall

Das kreisförmige Erscheinungsbild des Halos erklärt sich ähnlich wie das des Regenbogens. Eiskristalle, die für uns im 22°-
Winkel zur Sonne stehen, lenken Sonnenlicht zu uns. Sie müssen zwar im richtigen Winkel stehen und dürfen beispielsweise nicht
mit der Ober- oder Unterkante zur Sonne stehen und der schräge Winkel bei Sonnenstrahlen auf die Seite muss gegeben sein. Bei
unzähligen Milliarden von Kristallen ist das bei extrem vielen Kristallen der Fall.
Da die Brechung des Lichtstrahls im Eiskristall von der Wellenlänge abhängig ist, müsste ein Halo ähnlich farbig wie ein
Regenbogen sein. Tatsächlich zeigt sich ein Halo etwas farbig. Vor allem bei Sonnen-Halos sieht man die Farben. Innen ist der
Ring rot und außen ist er blau.
Ganz so farbenprächtig wie Regenbögen sind Halos allerdings nicht. Das liegt daran, dass im Falle des Regenbogens das Licht
durch Wasser geht, während es im Falle eines Halos durch Eis geht. Durch Wasser geht ein Lichtstrahl viel glatter durch als durch
Eis. Im Eis kann Licht ein wenig gestreut werden.
Wie erwähnt, kann sich noch ein schwächerer, gut doppelt so großer Halo-Kreis mit einem 46°-Radius zeigen. Er entsteht durch
Sonnenstrahlen, die schräg auf die Deckseite des Eiskristalls treffen.

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Der Strahl 1 trifft auf den Punkt A auf der Deckseite, wird gebrochen (Nr. 2) und tritt am Punkt B wieder aus dem Eis-
kristall (Nr. 3).

Hier kommt es zu einer Umlenkung des Lichtstrahls um 46°.Viele Eiskristalle im 46°-Winkel zur Sonne lenken daher Sonnenlicht
zu uns. Da ein Eiskristall sechs Seitenflächen, aber nur zwei Deckflächen haben, stehen sehr viel weniger Eiskristalle in einem
passenden Winkel und der größere 46°-Kreis erscheint schwächer.
Bei Regenbögen ist der äußere, schwächere Bogen farblich umgekehrt zum inneren Bogen. Das ist bei den beiden Halo-Bögen
anders. Beide Ringe haben den roten Teil innen und den blauen Teil außen, denn bei diesen Halo-Ringen ist keine Reflexion
beteiligt, die wie bei den Regenbögen die Farbreihenfolge umkehren könnte.

Es gibt auch Halo-Erscheinungen, die auf Reflexionen an Eiskristallen zurückzuführen sind. Aus aerodynamischen Gründen legen
sich Eisplättchen gerne flach, was zu Halo-Erscheinungen durch Reflexion führt. Diese sind dann nicht farbig, denn für
Reflexionen gilt, dass der Eintrittswinkel von Lichtstrahlen dem Austrittswinkel entspricht, unabhängig Wellenlänge (Farbe).
Farben gibt es nur, wenn auch Lichtbrechung beteiligt ist, denn nur dann kommt es zu einer Aufteilung nach Wellenlängen mit
den entsprechenden Farben. Halo-Erscheinungen, die auf Reflexionen zurückzuführen sind, nennen sich Spiegelhalos.

                                                     Komet Neowise

Zur Zeit bewegt sich im Bereich des großen Bären ein Schweifstern, der Komet Neowise. Am 3. Juli ging er durch sein Perihel
(sonnennächster Punkt auf seiner Umlaufbahn). Er zeigte sich eine ganze Weile am Morgenhimmel, und wurde dann um den 10.
Juli auch abends sichtbar. Man konnte auch mit dem freien Auge einen schönen Schweif erkennen. Er wanderte vom hellen
Fuhrmann-Stern Kapella durch das Sternbild Luchs in den Großen Bären. Um den 18./19. war der Komet in den Vordertatzen des
Großen Bären. Er zieht weiter durch die Hintertatzen des Bären in das Haar der Berenike. Die Helligkeit lag um den 25. Juli bei
etwa +4,0m. Der Komet war bis zum 24. Juli zirkumpolar (er tauchte nie unter den Horizont). Einen schönen Anblick hat man
aber auch weiterhin (Stand Ende Juli 2020) im Feldstecher.

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