DIE FAKTEN Klimawandel, seine Folgen und unser Handlungsspielraum
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Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR KOMMUNEN IM KLIMASCHUTZ UND BEI DER KLIMAFOLGENANPASSUNG Nº 1 DIE FAKTEN Klimawandel, seine Folgen und unser Handlungsspielraum HERAUSFORDERUNG INFORMATIONEN Diese Reihe informiert Sie über Grundlagen, notwendige Strukturen und konkrete Handlungsansätze. UMSETZUNG Der Einstieg in Ihre kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsaktivitäten wird durch bewährte Maßnahmen erleichtert.
Beobachteter Klimawandel DER KLIMAWANDEL IST IN HESSEN ANGEKOMMEN Unser Klima hat sich in den letzten 2018 war das wärmste Jahr seit Beginn (>30 Grad, 24 Tage in Hessen für 2018; Jahren spürbar gewandelt und auch der Aufzeichnungen. Es liegt an der im Vergleich: Durchschnitt 1971–2000 in Hessen können wir bereits Ände- Spitze der elf wärmsten Jahre in der 5,6 heiße Tage) und das gemessene rungen im Klima messen. Anhand Geschichte. Zehn davon wurden in den Temperaturextrem an einem Tag der »Warming Stripes« für Hessen ist letzten 25 Jahren verzeichnet. Maßgeb- (40,2 °C in Frankfurt für 2019). diese Entwicklung sehr gut erkennbar: lichen Einfluss auf die Temperatur und Die Linien zeigen die Jahresmitteltem- im Weiteren auf das Klima der Erde hat Anhand von regionalisierten Klima- peratur in Hessen von 1881–2020. Blau der sogenannte Treibhauseffekt. projektionen für Hessen ist abzu- steht für Jahre, die kälter waren als lesen, dass in Zukunft die Tempera- der Mittelwert von 1901–2000 (8,3 °C), Mit der Industrialisierung sind die turen mit all den damit verbundenen rot für Jahre, die wärmer waren. Je Emissionen von Treibhausgasen deut- Folgen steigen werden. Allerdings dunkler der Farbton, desto größer ist lich gestiegen. Die erhöhten Konzentra- ist es auch eindeutig wissenschaft- die Abweichung. tionen dieser Gase in der Atmosphäre, lich erwiesen, dass das Ausmaß der vor allem CO2, bewirken den zusätz- Erwärmung davon abhängig ist, ob Die mittlere Jahrestemperatur hat im lichen vom Menschen verursachten die Treibhausgasemissionen auf der Zeitraum 1881 bis 2020 um 1,6 °C zuge- Klimawandel. Welt weiter voran schreiten, oder ob nommen. Einen besonders starken wir es schaffen die Emissionen zu Anstieg der Jahresmitteltemperatu- Zusätzlich zur Temperatur steigt auch senken (Ziele des Pariser Klimaab- ren kann man ab 2014 sehen. Das Jahr die Anzahl der heißen Tage pro Jahr kommens von 2015). ABBILDUNG 1: WARMING STRIPES Quelle: Ed Hawkins, www.showyourstripes.info Datenquelle: Deutscher Wetterdienst Jahresmitteltemperatur Hessen 1881–2020 Im Land Hessen liegen die CO2-Emissionen insgesamt bei ca. 34 Mio. t pro Jahr (2018) Energieerzeugung/ -umwandlung (Kraftwerke) 17 % (7 Mio. t. CO2) Haushalte und Gewerbe 31 % (10 Mio. t. CO2) Verkehr 41% (14 Mio. t. CO2) Industrie 9,1 % (3 Mio. t. CO2)
Szenarien für die Zukunft UNSER KLIMA VON MORGEN Unsere Zukunft. Was tun? Viele Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des In einem Szenario, in dem Klima- Klimaschutz ist unabdingbar, um den Klimawandels zeigen umgehend Wir- schutz konsequent umgesetzt wird, weiteren Anstieg von Treibhausga- kung: Grünflächen, begrünte Dächer steigen die Temperaturen im Mittel sen zu begrenzen und somit die lang- und Fassadenbegrünung unterstüt- nur um ca. 1,1 °C an. Sollten wir aller- fristigen Folgen des Klimawandels in zen ein nachhaltiges Starkregenma- dings keinen Klimaschutz betreiben, einem handhabbaren Maß zu halten. nagement, können das Gebäude vor kann die Jahresmitteltemperatur Die bereits stattfindenden Klimaver- Witterungseinflüssen schützen und dagegen um ca. 3,9 °C steigen. Insbe- änderungen erfordern jetzt schon ent- die Kanalisation entlasten. Sie neh- sondere ist mit einer Zunahme von sprechende Anpassungsmaßnahmen. men CO2 auf und kühlen durch ihre besonders heißen Tagen mit Tempera- Verdunstungsleistung. turen über 30 °C zu rechnen. Dabei haben die Kommunen eine Schlüsselrolle, denn viele der betrof- Die Vorteile solcher Maßnahmen sind Die Zunahme von Extremwetterereig- fenen Bereiche liegen in ihrem Hand- sofort nach Installation spürbar. Kom- nissen wie Starkregen, Hochwasser lungsbereich: Von der integrierenden munales Engagement im Klimaschutz und Hitzeperioden mit trockenen und Betrachtung von Stadtentwicklungs- und bei der Anpassung an die Folgen heißen Sommern stellen Städte und konzepten über objektbezogene Maß- des Klimawandels des Klimawandels Gemeinden bereits jetzt vor große nahmen wie die energetische Sanie- gehen Hand in Hand und sind eine Herausforderungen. Auch in Zukunft rung kommunaler Gebäude und Investition in die Zukunft. werden wir im Frühling gelegent- Energiesparmaßnahmen bis hin zum lich starke Kälteperioden mit Spät- Thema Mobilität gibt es viele Möglich- Durch die gemeinsame Planung von frösten haben. Und der Niederschlag keiten zum Handeln. Klimaschutz und Klimaanpassung wird sich tendenziell vom Sommer in erzielen Sie wertvolle Synergien und den Winter verlagern und als Regen sparen damit langfristig sowohl Per- anstatt als Schnee fallen. In den wär- Der Nutzen. sonalressource als auch Geld. Die meren Monaten wird zudem der Regen Umsetzung solcher Maßnahmen hat zunehmend als Starkregen fallen. Das Ziel aller Aktivitäten, Planun- immer einen Mehrwert für die Kom- gen und Investitionen ist dabei die mune, die natürlichen Ressourcen und Die gesundheitliche Belastung der Minimierung der negativen Folgen die Menschen, die dort leben. Viele Menschen durch extreme Hitze, die der Klimaerwärmung auf unsere Maßnahmen sind förderfähig und als Verbreitung allergener Pflanzen oder Lebens-, Arbeits- und Aufenthaltsqua- Klima-Kommune profitieren Sie von Sach- und Personenschäden durch lität sowie der Erhalt einer gesunden attraktiven erhöhten Fördersätzen. Sturm oder Starkregen sind nur ein Umwelt. paar Beispiele. Stehen in Ihrer Kommune Planungen, Sanierungen oder andere Neuerungen an? Nutzen Sie die Gelegenheit und Förderungen, um günstig multifunktionale Lösungen zu Das Land Hessen bekommen, die die Lebensqualität in Ihrer hat sich das Ziel gesetzt, 2030 Kommune nachhaltig sichern. bis zum Jahr Melden Sie sich bei der LEA-Fördermittelbera- 55 % der Treibhausgas- * emissionen durch grünen tung: www.lea-hessen.de/kommunen/ foerdermittel-finden Technologien & Maß- ABBILDUNG 2: ENERGIEBEDINGTE CO 2 -EMITTEN- nahmen einzusparen. TEN IN HESSEN NACH SEKTOREN *gegenüber 1990 Datenquelle: Bericht zu den CO 2-Emissionen in Hessen Bilanzjahr 2018
Möchten Sie mehr über mögliche Maßnahmen, deren Wirkungen Weitere Informationen rund um die Klima-Kommunen und Vorteile erfahren, dann lesen Sie die weiteren Handreichungen finden Sie auf: www.Klima-Kommunen-Hessen.de dieser Serie oder kontaktieren Sie direkt die LEA LandesEnergie- Agentur Hessen oder das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung im HLNUG für mehr Informationen. Beispiel für Dachbegrünung LEA LandesEnergieAgentur Hessisches Landesamt für Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Hessen GmbH Naturschutz, Umwelt und Geologie Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wettinerstraße 3 Rheingaustraße 186 Mainzer Straße 80 65189 Wiesbaden 65203 Wiesbaden 65189 Wiesbaden +49 611 950 17-8400 +49 6116939-0 +49 611 8150 www.lea-hessen.de www.hlnug.de umwelt.hessen.de
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