Die Generation Y sehnt sich nach Selbstständigkeit

 
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Die Generation Y sehnt sich nach Selbstständigkeit
Büromanagement „just in time“
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                            Die Generation Y sehnt sich
                              nach Selbstständigkeit

Als unschlüssige und unmotivierte Generation ist sie bekannt, wird spöttisch auch die „Generation
Why“, „Generation beziehungsunfähig“ oder „Generation Praktikum“ bezeichnet – die Sprache ist
von der Generation Y, die derzeit so vielen Arbeitgebern Kopfzerbrechen bereitet. Doch sie ist viel
besser als ihr Ruf. Die Generation Y ist nämlich vor allem eines, wie eine aktuelle Studie nun her-
ausfand: selbstständig!

Generation Y: Die unentschlossene „Jugend von heute“
Als Generation Y werden in der Regel die Jahrgänge zwischen 1980 und 1999 bezeichnet. Gerne wer-
den ihre Mitglieder auch „Millenials“ oder „Digital Natives“ genannt, da sie im Zeichen der fortschrei-
tenden Digitalisierung aufwuchsen und die erste Generation unter dem Einfluss moderner Medien,
vor allem des Internets, darstellen. Dies mag mit einer der Gründe sein, weshalb die Generation Y
sich in ihren Werten, Lebenseinstellungen und Zielen so grundlegend von ihren Eltern- und Großel-
terngenerationen unterscheidet. Die Generation Y ist nämlich vor allem geprägt durch
     einen großen Wunsch nach Flexibilität,
     das Streben nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance,
     die Bevorzugung des Privatlebens gegenüber dem Beruf,
     den mangelnden Wunsch nach einer klassischen Karriere,
     Patchwork-Lebensläufe und zahlreiche Jobwechsel,
     Unentschlossenheit bezüglich ihres (beruflichen) Werdegangs,
     große Sehnsucht nach Freiheit,
     einen Drang zur Selbstverwirklichung,
     die Suche nach einem Sinn in ihrer Arbeit und
     das ständige Wissen um ihre Vergänglichkeit und dadurch, das „Leben im Hier und Jetzt“.
Damit steht die Generation Y in einem starken Kontrast zu den zwei vorangegangenen Generationen,
der „Generation X“ und den sogenannten „Baby Boomers“.

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Die Generation X ~ Weniger ist mehr
Die zwischen 1965 und 1980 Geborenen werden gemeinhin als die
Generation X bezeichnet. Ganz gemäß dem Motto „arbeiten, um zu
leben“ war in dieser Generation ein großes Streben nach beruflichem
Erfolg erkennbar. Wer etwas auf sich hielt, machte Karriere – am bes-
ten mittels unbefristetem Arbeitsvertrag in der Großindustrie. Privat
gestaltete sich das Leben ebenfalls eher spießbürgerlich als abenteuer-
lich: Ehe, Kinder, Eigenheim – die Generation X ist nicht gerade für
Überraschungen berühmt. Ein Leben in finanzieller Absicherung, im
Industriebeamtentum und privatem Glück, so ließe sich die Generation
X wohl am besten beschreiben. Was langweilig klingt, scheint jedoch
gut funktioniert zu haben. Sie ist bislang die Generation, die scheinbar
den perfekten Mix aus beruflichem Erfolg und privater Erfüllung ge-
sucht und gefunden hat.

Die Baby Boomers ~ Leben, um zu arbeiten
Anders bei den sogenannten Baby Boomers. Für diese zwischen 1946 und 1964 Geborenen war die
Arbeit das Wichtigste im Leben und nicht selten wurde alles, was nötig war, dafür aufgeopfert –
selbst das erfüllte Familienglück oder sogar die eigene Gesundheit. „Leben, um zu arbeiten“ lautete
das Motto der Baby Boomer Generation. Kein Wunder, schließlich wurden ihre Mitglieder in der
Nachkriegszeit geboren und damit in einer Zeit, in der nicht wenige Familien ihren gesamten finanzi-
ellen Wohlstand sowie eventuell gleich mehrere Angehörige verloren hatten. Es war eine schmerz-
hafte, aber zuversichtliche Zeit. Die Baby Boomer Generation war die erste, die den Begriff des
„Workaholic“ hervorbrachte, und wohl auch diejenige, die für unseren heutigen Wohlstand in
Deutschland verantwortlich ist.

Wieso tun sich viele Arbeitgeber mit der Generation Y so schwer?
Deutsche Arbeitgeber sind durch die Baby Boomers und die Generati-
on X also ein wenig verwöhnt. Es handelte sich um pünktliche, fleißige,
disziplinierte, hoch motivierte und ja, ein wenig „karrieregeile“ Arbeit-
nehmer. Nicht ohne Grund wird international von den berühmten
„deutschen Tugenden“ gesprochen. In südländischen Kulturen können
viele Unternehmen von solchen Angestellten nur träumen. Doch für
die Arbeitgeber in Deutschland brechen durch den Berufseinstieg der
Generation Y jetzt auch neue Zeiten an.
Durch den Fachkräftemangel sind sie in vielen Branchen auf den jun-
gen, gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen. Denn die Generation Y
ist im Wohlstand und mit einer Bildung auf höchstem Niveau aufge-
wachsen. Doch weiß sie auch um ihren Wert und ihre gute Verhand-
lungsposition. Sie sucht nach einem Arbeitgeber, der ihr etwas bieten
kann. Die Generation Y stellt (völlig neue) Ansprüche an einen Arbeit-
geber und ist flexibel und mutig genug, notfalls auch ein Jobangebot
abzulehnen. Patchwork-Lebensläufe sind in der Generation Y daher
keine Seltenheit mehr.

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Als Resultat müssen sich die Unternehmen im Kampf um die besten Arbeitskräfte plötzlich mehr an-
strengen als noch vor wenigen Jahren. Zudem lässt sich die Generation Y nicht mehr (nur) mit mate-
riellen Werten wie einem hohen Gehalt, einem Geschäftswagen oder hierarchischen Aufstiegschan-
cen locken, sondern vor allem mit immateriellen Argumenten:
    gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie
    flache Hierarchien
    flexible Arbeitszeitmodelle
    selbstständiges Arbeiten
    ausgewogene Work-Life-Balance
    u. v. m.
In diesem Zuge nimmt die Bedeutung eines professionellen Employer Brandings stetig zu.
Die Unternehmen müssen sich immer mehr den Ansprüchen der Generation Y fügen und können
nicht mehr auf die angepassten und „einfachen“ Mitglieder der Baby Boomers oder Generation X zu-
rückgreifen. Aus Arbeitgebersicht gelten die heutigen Zwanziger bis Mittdreißiger daher als „schwie-
rig“, „faul“, „unentschlossen“ oder auch „unmotiviert“. Letzteres stimmt aber nicht einmal …

Die Generation Y sehnt sich nach Selbstständigkeit
… denn die Generation Y ist durchaus motiviert – nur verfolgt sie eben andere Ziele als ihre Eltern
oder Großeltern. Eine Umfrage der Hamburg Media School in Kooperation mit dem Netzwerk Xing
fand nämlich heraus, dass sich unglaubliche 44 Prozent der Befragten gerne früher oder später selb-
ständig machen würden. Sieben Prozent der Teilnehmer sind dies bereits. Das bedeutet: Über die
Hälfte der jungen Generation Y sieht in der Selbstständigkeit das perfekte Arbeitsmodell für sich.
Klar, kaum eines würde besser zu ihren Wünschen passen:
    freie Zeiteinteilung
    Vermischung von Berufs- und Privatleben
    Flexibilität
    Unabhängigkeit
    keine Hierarchien
    Selbstbestimmung
    Selbstverwirklichung
    bessere Work-Life-Balance
Gerade die neuen Möglichkeiten des digitalen Arbeitens sowie die durch das Internet entstandenen
neuen Berufsbilder wie „Blogger“ oder „Webdesigner“ machen die Selbstständigkeit für die Mille-
nials immer einfacher und damit auch greifbarer. Das Lebensmodell der „digitalen Nomaden“ wird
schon bald keine Ausnahme mehr sein, sondern Normalität.

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Die Generation Y sehnt sich nach Selbstständigkeit
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Das bedeutet: Solange sich die Arbeitgeber dagegen sträuben, sich an die neuen Anforderungen der
Generation Y anzupassen, werden sie die dringend benötigten Fachkräfte nicht nur an die Konkur-
renz, sondern zunehmend auch an die Selbstständigkeit „verlieren“. Die Generation Y könnte zur
„Generation Unternehmertum“ werden. Doch es bleibt abzuwarten, wie viele der 44 Prozent ihre
Pläne wirklich in die Tat umsetzen. Denn die „Generation Maybe“ genießt ja ebenfalls den Ruf, ihre
Ziele gerne auf die lange Bank zu schieben – bis es zu spät ist. Entscheidungsfreude – das gehört nicht
unbedingt zu den Stärken der Generation Y.

Was denken Sie: Ist die Generation Y eine Generation voller zukünftiger Unternehmer? Oder wird
auch sie sich früher oder später dem Druck fügen, „erwachsen“ werden und in die Fußstapfen der
Baby Boomers und Generation X treten?

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