DIE PDA POP BERN NIMMT AN DEN NATIONALRATS-WAHLEN 2019 TEIL!
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DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Die PdA POP Bern gesammelt und Referenden unterstützt, z. B. gegen seltsame von der SP mitgetragene "Kompromisse" nimmt an den wie letztes Jahr die Rentenreform AV 2020 und gegenwärtig die neue nationale Unternehmens- Nationalrats- steuerreform STAF. Und lange bevor es die Grünen überhaupt gegeben hat, hatte die Partei der Arbeit wahlen 2019 teil! schon angeprangert, dass der kapitalistische Pro- fitzwang mit Notwendigkeit zur Zerstörung unserer natürlichen Umwelt führt und dass eine wirklich An der Mitgliederversammlung vom 21. Janu- ökologische Politik ohne Überwindung des Ka- ar 2019 entschied die PdA POP Kanton Bern, pitalismus undenkbar ist. - Im nächsten Oktober, dass wir für die Nationalratswahlen 2019 eine wenn die Stimmenden den Block mit allen Listen eigene Liste präsentieren. Die Mehrheit der an- zur Hand nehmen, sollen sie auch in diesem Mo- wesenden Mitglieder sah in der Teilnahme an ment die Wahl haben, die Liste PdA POP heraus- den Wahlen die Möglichkeit, im ganzen Kanton zulösen und ins Wahlcouvert zu stecken! Bern wahrgenommen zu werden und die Partei auf nationaler Ebene weiter zu stärken. Nach Jahren der Experimente mit Wahlbündnissen in verschiedenen Kantonen ist es in den letzten Dieser Entscheid liegt in einer Kontinuität. Die PdA Jahren der PdA POP immer mehr gelungen, als POP ist im Kanton Bern die einzige unabhängige nationale Partei aufzutreten. Vor vier Jahren mit antikapitalistische Partei, die seit vielen Jahren auf einem ausführlichen nationalen Wahlprogramm, Gemeindeebene (Bern und neuerdings auch Biel), welches inzwischen weiterentwickelt bzw. aktua- kantonaler und nationaler Ebene zu Wahlen antritt. lisiert wurde und im April an einer nationalen Par- Wahlen sind für uns kein Selbstzweck, sondern teikonferenz definitiv verabschiedet werden soll. ein Mittel, um wahrgenommen zu werden und der Dieses Mal möchte die Partei noch einen Schritt arbeitenden Bevölkerung eine Stimme zu geben. weitergehen und in den Kantonen, wo es aktive Gerade die Nationalratswahlen, wo der ganze Kan- Sektionen gibt, mit eigenen PdA POP-Listen und ton Bern einen einzigen Wahlkreis bildet, bietet einem gemeinsamen Auftritt antreten. Ein solches GenossInnen und allen mit uns sympathisierenden Vorgehen hatte die Berner Sektion schon lange Menschen überall im Kanton die Möglichkeit, der gewünscht. PdA POP ihre Stimme zu geben. Zudem können wir mit dem kantonalen Versand des Wahlmaterials In der Diskussion an der Mitgliederversammlung unsere wichtigsten nationalen und internationalen wurde deutlich: wir möchten mithelfen bei der Ver- Anliegen an über 760 000 Personen herantragen. teidigung des Nationalratssitzes von Denis de la Themen gibt es genug: Verkehrspolitik (Westast!), Reussille in unserem Nachbarkanton Neuchâtel, Ökologie, solidarische Altersvorsorge, Krankenkas- und wir hoffen auf einen weiteren PdA-Sitzgewinn, sen, Friedenspolitik, Migrationspolitik, etc. auch wenn dieser eher in einem anderen Kanton wahrscheinlich ist. Mit einem einfachen, aber guten Auf der Strasse hat die PdA POP an vielen De- Auftritt möchte die Sektion Bern zum Gelingen die- monstrationen mit Transparenten für "Solidarität ses gemeinsamen nationalen Projektes beitragen! statt Blut und Boden!" gegen SVP und rechtsnati- onalistische Kräfte Stellung bezogen. Mit Ständen Trotz allem ist jeder Wahlkampf finanziell und or- in den Quartieren hat die PdA POP Unterschriften ganisatorisch ein grosser Aufwand für die PdA
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 POP und wird in diesem Jahr viele Ressourcen • Die OSZ Madretsch und Mett-Bözingen hingegen binden. Ohne zusätzliche Spenden von Mitglie- entsenden rund 9 von 80 SchülerInnen an die dern und SympathisantInnen kann jeder Wahlkampf erwähnte Stufe. ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten nach sich ziehen. Bei den vergangenen Nationalratswahlen Dies ergibt ein Verhältnis von 21% : 11%... zu Guns- war jedoch die Unterstützung jeweils sehr gross ten der Rittermatte. und so ist zu hoffen, dass sich auch dieses Jahr Wie gesagt, nicht weiter erstaunlich, deshalb auch die Unterstützung neben dem Engagement auch meine Interpellation. finanziell zeigen wird. Die Sprache ist von Städtischen Schulen, an denen sicher die Chancengleichheit auf Gemeindeebene gewährleistet sein sollte – nein muss! Ist die Chancen- Unterschiedliche Schülerpopulationen werden für die bestehenden Unterschiede ins Feld geführt. gleichheit an Weiter führt der Gemeinderat an, dass eine Gentri- fizierung für die Übergangsquoten eine Rolle spiele Bieler Oberstufen aber nicht für die Chancengleichheit. Was für ein eklatanter Widerspruch. gewährleistet? Dies würde ja bedeuten, dass der Gemeinderat unterschiedliche Übertrittsquoten an Oberstufen mit der flachsen Begründung zulassen würde, dass Stadtrat Biel eben die Schülerstruktur unterschiedlich sei. Im vergangenen November reichte ich im Bieler Also ist die Chancengleichheit nicht gewährleistet. Stadtrat eine Interpellation zur Chancengleich- Und da muss der Gemeinderat reagieren. heit an Bieler Oberstufen ein. Oder ist der Gemeinderat allenfalls der Meinung, dass die Herkunft ein Merkmal für schulische Leis- Mit dieser Interpellation fragte ich: tungen darstellt? Oder kann es gar sein, dass die sogenannte Ho- 1. Wie sehen die Übergabequoten der letzten Jahre mogenität an einzelnen Oberstufen mehr gefördert (mind. 5) der abgebenden OSZ aus? wird als an anderen? 2. Ist die Chancengleichheit für alle SchülerInnen gewährleistet? Welche konkreten Kriterien wer- In der Beantwortung wird zudem die Idee der Quar- den bei einem Übertritt angewandt, um einer tierschulen ins Spiel gebracht. Wir reden hier je- Ungleichbehandlung entgegenzuwirken? doch von OberstufenschülerInnen, die durchaus 3. Wenn es Kriterien gibt, wie wird die Einhaltung einen Quartierwechsel bewältigen können. Zudem geprüft und wie werden die zuständigen Lehr- könnte immer noch auf gewisse geographische personen geschult? Elemente Rücksicht genommen werden. So dass 4. Wie beurteilt der Gemeinderat (v.a. das Amt für Schüler nicht die ganze Stadt queren müssen. Schule und Sport) die Befürchtungen der Bevöl- kerung und wo sieht er Handlungsbedarf? Die wohl bemerkenswerteste Aussage des Gemein- 5. Oder spielt gerade hier die Gentrifizierung, die derats ist aber, dass Gentrifizierung in einzelnen vom Gemeinderat stets verneint wird, eine Rolle? Quartieren zu den erwähnten Unterschieden führe. Gentrifizierung? Gerade erst im vergangenen Jahr Die Antwort des Gemeinderats war denn nicht hat der Gemeinderat, auf eine Intervention unserer weiter erstaunlich. So wurde festgehalten: Genossin Judith hin, eine Gentrifizierung in der Stadt Biel strikte von sich gewiesen. Und nun? • Dass die Übertrittsquoten nicht an allen Ober- Chancengleichheit… und zwar für alle! stufenzentren dieselben sind. • Die Oberstufe Rittermatte erreicht eine Über- Pesche Heiniger, PdA Stadtrat Biel trittsquote ans Gym 1 von rund 25 SchülerInnen auf insgesamt 120. 2
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Stadtrat Bern Schon heute können auch Erwachsene die Be- Dringliche Motion Zora Schneider, PdA Bern: handlungen des Schulzahnärztlichen Dienstes in Anspruch nehmen. Das Angebot ist aber noch Die Schulzahnklinik wenig bekannt. der Stadt Bern sorgt Im Bezug auf die Schulzahnklinik ist viel von ein- zelbetrieblicher Wirtschaftlichkeit die Rede. An- auch für die zahn- zustreben ist aus Sicht der Motionärin aber nicht nur eine Wirtschaftlichkeit, die nur die Kosten pro medizinische Ver- Behandlung berücksichtigt, sondern eine, die dem gesetzlichen Auftrag des Dienstes entspricht: Prä- sorgung im Alter! ventiv und im Sinne des sozialpolitischen Auftrags gemäss kantonalem Recht.1 Es geht hierbei um volkswirtschaftliche, volksgesundheitliche, gesund- Gesunde Zähne, gesundes Zahnfleisch und gut heitspräventive und ethische Überlegungen. sitzende Prothesen bilden die Grundlage für die problemlose und schmerzfreie Nahrungsaufnah- Ein Modell, wie zahnmedizinische Leistungen auch me und ermöglichen eine Teilnahme am gesell- Patienten und Patientinnen zukommen könnten, die schaftlichen Leben. Ein regelmässiger Besuch aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht bei der Zahnärztin oder beim Zahnarzt und der mehr in der Lage sind, eine Zahnklinik aufzusuchen, Dentalhygiene ist deshalb zwingend notwendig. gibt es beispielsweise in Basel: Dort können Pati- Betagten und Hochbetagten fällt die Selbstorgani- enten und Patientinnen auch im Wohn- und Pflege- sation manchmal schwer. Das ist einer der Gründe, zentrum pFl oder zu Hause behandelt werden. Dies wieso manche alten Menschen zahnmedizinisch geschieht mittels tragbarer Behandlungsgeräte, bei krass unterversorgt sind. Die schlechte Versorgung welchen verschiedene Behandlungsinstrumente trotz der Finanzierung über Ergänzungsleistungen wie Bohrer oder Zahnsteinentfernungsapparat vor- hat fatale Konsequenzen: Krankheitsrisiken für handen sind. Die Volkszahnklinik Basel schreibt Mangelernährung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, (laut Website) dazu folgendes: Atemwegserkrankungen und Diabetes nehmen zu. "Selbstverständlich ist es nicht möglich, das ganze In der Stadt Bern sind Schulzahnärztliche Reihen- Spektrum der Zahnmedizin zu Hause anzubieten. untersuchungen für Kinder selbstverständlich. Die Einfache Reparaturen an Zähnen oder Prothesen regemässige Prävention bei Kindern und Jugend- sowie schmerzstillende Massnahmen sind meist lichen wird von keiner Seite in Frage gestellt, weil problemlos durchführbar. Auch Zahnextraktionen, sie günstig ist und gesellschaftspolitischen Mehr- Ergänzungen an bestehenden Prothesen oder so- wert schafft. gar die Anpassung von neuen Prothesen sind mög- lich. Den Patientinnen und Patienten entstehen So wie es schulzahnmedizinische Angebote gibt, dabei verhältnismässig geringe Zusatzkosten für sollte es auch alterszahnmedizinische Angebote den Weg zwischen Klinik und Wohnort." geben. Dabei werden Hochbetagte und Menschen mit Demenz sicher spezielle Aufmerksamkeit und Die Motion fordert vom Gemeinderat höflich, Kompetenzen erfordern. Dies vielleicht weniger in folgende Ziele umzusetzen: zahnmedizinischer Hinsicht als vielmehr bezüglich Geduld, Einfühlungsvermögen, Fähigkeit zur Infor- 1. Das vorhandene Angebot der Schulzahnklinik mationsvermittlung und zum Zuhören. Anzustreben erstreckt sich neu auch auf zahnmedizinische Rei- ist eine Volkszahnklinik mit Schwerpunkt Betagte. henuntersuchungen in Pflegeheimen. Der Schulzahnärztliche Dienst hat einen gesund- 2. Es wird geprüft, wie sich die Wirtschaftlichkeit heitspolitischen und einen sozialpolitischen Auf- der Schulzahnklinik mit einer Ausweitung des An- trag. Das Ziel dieses Vorstosses ist die Erweiterung gebots der Schulzahnklinik an Erwachsene ver- des sozialpolitischen Auftrags. bessern liesse. 3
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Begründung der Dringlichkeit Für ein Klima des Friedens Die Stadt Bern hat im September letzten Jahres die Friede dem Klima Resultate einer Machbarkeitsstudie von Bolz+Part- ner erhalten, die sie u. a. in Auftrag gegeben hat, Zu Tausenden gehen junge Menschen weltweit auf um eine vertiefte Kooperation zwischen den zahn- die Strasse und fordern Rücksicht auf das Klima und medizinischen Kliniken der Universität Bern (ZMK) damit auf ihre und unsere Zukunft. Sie verdienen und dem Schulzahnmedizinischen Dienst der Stadt unsere Achtung, unseren Respekt – und unsere Bern zu prüfen.. In diesem Bericht von bolz+part- Unterstützung. Die Bewahrung unseres Planeten ner wurden drei Zusammenarbeitsmodelle "Ko- ist unser gemeinsames Ziel. operation/räumliche Zusammenlegung", "neue, Der Raubbau am Klima, die Zerstörung unserer gemeinsame Trägerschaft" und "Integration des Ressourcen, unserer gesamten Lebensgrundlagen: SZMD in die ZMK" konkretisiert. Es stehen also Nichts hat daran einen derart grausamen und gros- bald weitere politische Weichenstellungen beim sen Anteil wie die Kriegsmaschinerie in Ost und Schulzahnmedizinischen Dienst an. Deswegen West, in Nord und Süd. Im Frieden wie im Krieg. wäre es wünschenswert, diese Motion so bald als Unser eigenes Land nicht ausgeschlossen. So übte möglich zu behandeln. beispielsweise unsere Luftwaffe während vier Wo- Bern, den 28.2.2019 chen über Schottland das Fliegen bei Nacht und verbrannte dabei 1,3 Millionen Liter Kerosin! Eine 1 Eine eigens von der Stadt Bern in Auftrag gegebene Studie Frechheit gegenüber der schottischen Bevölkerung, von Bolz +Partner betont neben dem gesundheitspolitischen eine Schandtat gegenüber der Natur. Auftrag der Schulzahnkliniken auf Gemeindeebene auch deren Ein Atomkrieg würde der Welt den ewigen Winter sozialpolitischen Auftrag: "Der Auftrag der Schulzahnmedi- bringen. Krieg an und für sich ist Umweltzerstörer zin hat bei allen untersuchten Gemeinwesen insbesondere Nummer 1. Ein Blick auf die Folgen des Vietnam- zwei Aspekte (vgl. für den Kanton Bern auch Art. 60 VSG): krieges, wo noch heute, Jahrzehnte nach den Che- Zum einen die Prävention und Therapie zahnmedizinischer miewaffen-Angriffen der US-Luftwaffe jährlich Hun- Problemstellungen bei Kindern und Jugendlichen (gesund- derte Kinder mit schrecklichen Missbildungen auf die heitspolitischer Auftrag) sowie zum anderen die Begrenzung Welt kommen, dürfte selbst die grössten Skeptiker der damit verbundenen Behandlungskosten, damit möglichst ins Grübeln bringen. Es ist jedoch schon allein die alle Bevölkerungsschichten die Prävention und Therapie in pure Existenz von Armeen, die unsere Umwelt am Anspruch nehmen können (sozialpolitischer Auftrag)." meisten in Mitleidenschaft zieht. Der US-amerikanische Friedensaktivist Pat Elder, den Seyhan Karakuyu und ich als Delegierte der Schweizerischen Friedensbe- wegung an der Weltkonferenz gegen US-und NA- TO-Stützpunkte in Dublin kürzlich getroffen haben, beschreibt in dieser UW, wie etwa Militärbasen ihr Umfeld in jedem Sinn des Wortes vergiften. Wenn wir uns also als Friedenskämpfer für Abrüstung, für gegenseitigen Respekt, für den Dialog, kurz für ein Klima des Friedens engagieren, so fördern wir dadurch auch den Frieden für das Klima. Diesen Anknüpfungspunkt mit der gegenwärtigen Klima-Bewegung der Jungen und Jüngsten sollten wir besser nutzen. Uns ist zwar seit unserer Grün- dung vor 70 Jahren bewusst, dass Friede und so- ziale Gerechtigkeit zusammengehören. Dass es "Unsere Welt", die Zeitung der Schweizerischen Friedens- aber zu einer lebenswerten Welt auch klimatische bewegung SFB, wurde 1978 gegründet und erscheint vier- Gerechtigkeit braucht und was der Friedenskampf mal jährlich. Sie kostet im Abonnement Fr. 12.–/Jahr und ist dazu beitragen kann, dürfte ruhig stärker in unseren abonnierbar über sfb@bluewin.ch oder über SFB, Postfach Fokus rücken. 2011, 4001 Basel. Martin Schwander, erschienen in "Unsere Welt" 4
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Solidarität mit die mit der Unterstützung der USA versuchen, eine Intervention zu legitimieren." Damit spielte er darauf der Venezolanischen an, dass die USA und weitere Staate Guaidó als Präsidenten Venezuelas anerkannt haben. Revolution Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Ve- nezuelas (PCV) Oscar Figuera verlangte in diesem Partei der Arbeit der Schweiz Zusammenhang bereits vor einigen Tagen vorge- zogene Parlamentswahlen sowie die Bildung einer Der 23. Januar ist ein wichtiger Tag in Venezue- "Regierung der revolutionären Volkseinheit", an la. Es ist der Jahrestag des erfolgreichen Volks- der die Organisationen des Volkes, soziale Bewe- aufstands gegen die letzte Militärdiktatur in dem gungen, die klassenbewusste Gewerkschaftsbe- lateinamerikanischen Land vor 61 Jahren. Dieses wegung und andere Kräfte beteiligt sein müssten. Datum versucht nun die Opposition zu missbrau- Die PCV fordert darüber hinaus von der Regierung, chen: Parlamentspräsident und Oppositionsführer endlich Massnahmen zu ergreifen, um die Krise Juan Guaidó rief sich bei einer Kundgebung der des kapitalistischen Systems zugunsten des arbei- Opposition selbst zum Präsidenten aus und kündi- tenden Volkes zu bekämpfen. Gleichzeitig hatten gte an, Befugnisse der Regierung zu übernehmen. die KommunistInnen ebenfalls dazu aufgerufen, Weiter forderte er die Armee auf, sich auf seine sich an den Protesten gegen den Putschversuch Seite zu stellen. Die USA, Kanada und Brasilien zu beteiligen, "um die Heimat und die eroberten haben diesen Versuch eines Staatsstreichs sofort Rechte des Volkes zu verteidigen." unterstützt und Juan Guaido als Präsidenten an- erkannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Nach seinem Wahlsieg mit über 67 Prozent der hat die EU-Staaten aufgerufen, dasselbe zu tun. Stimmen wurde Nicolás Maduro am 10. Januar 2019 für eine neue Amtszeit vereidigt. Obwohl Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) verur- mehrere hundert ausländische Beobachter in ih- teilt diesen Putschversuch aufs Schärfste, der ren Berichten die Transparenz des Wahlprozesses vom US- und europäischen Imperialismus offen hervorhoben, haben die USA und die EU erklärt, unterstützt wird. Die PdAS solidarisiert sich mit das Ergebnis der Wahl und damit die neue Amtszeit der Bolivarischen Revolution in Venezuela. Sie ruft Maduros nicht anerkennen zu wollen. Das erklärte die Schweizer Regierung auf, das Vorgehen von Ziel der Opposition war es, Maduro binnen sechs Juan Guaidó zu verurteilen und ausschliesslich Monaten zu stürzen. In Europa gibt es diesbezüg- Nicolás Maduro als rechtsmässigen, demokratisch lich viel Unkenntnis und Desinformation durch die gewählten Präsidenten zu anerkennen – alles ande- bürgerlichen Medien. Die PdAS wird ihre Unter- re wäre eine aktive Unterstützung des versuchten stützung des revolutionären Prozesses in Venezu- Staatsstreichs! ela fortsetzen und weiterhin den Kreis der Lügen und Diffamierungen durchbrechen und sich für Die PdAS solidarisiert sich mit dem Venezuela- die Beendigung der imperialistischen Blockade nischen Volk, das heldenhaft für die Verteidigung einsetzen. Zu diesem Zweck hat das Zentralko- der Bolivarischen Revolution und für die Demokra- mitee der PdAS am 1. Dezember 2018 einstimmig tie in seinem Lande kämpft. In der venezolanischen beschlossen, dem am 13. Oktober 2018 gegrün- Hauptstadt Caracas sind Zehntausende von Men- deten "Europäischen Netzwerk der Solidarität mit schen gegen den Putschversuch auf die Strasse der Bolivarischen Revolution" beizutreten, dem und verhinderten damit den Sturz des gewählten bereits heute mehr als 70 europäische Organisa- Präsidenten und somit die illegale Machtübernah- tionen angehören. me durch die Opposition. Ein Teilnehmer dieser PdAS, 24. Januar 2019 Demonstration sagte zum TV-Sender Tele Sur: "Wir sagen Nein zur imperialistischen Intervention. Es ist eine sehr gefährliche Situation. Das Volk Ve- nezuelas muss wachsam sein und darf nicht auf Provokationen der Rechtsextremen hereinfallen, 5
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Fridays for future - Schweden durch, drei Wochen lang, und wurde zum Vorbild. Es entstand die internationale Bewe- Schulstreiks gung "Fridays for future" (https://www.fridaysforfu- ture.org/, Schweiz: https://climatestrike.ch/). Damit fürs Klima werden Schülerinnen und Schüler international immer freitags zu Schulstreiks für das Klima auf- gerufen. Auf den Internetseiten gibt es die Mög- Die Schulstreiks für das Klima haben sich beacht- lichkeit, sich über die Existenz regionaler Grup- lich ausgebreitet. Offenbar entsteht eine neue pen zu informieren und mit ihnen in Verbindung Jugendbewegung. Sie wendet sich gegen die zu kommen. Greta Thunberg selbst wird seitdem etablierte Politik, gegen die mit viel Gerede beglei- teilweise wie ein "Star" behandelt, zu Reden auf tete, aber im praktischen Tun völlig unzureichende Kundgebungen in anderen Ländern eingeladen, Politik der Regierenden in Sachen Klimaschutz. zu einem Redebeitrag auf der Klimakonferenz der Sie wollen damit für ihr eigenes Interesse, für eine UNO in Katowice im Dezember 2018 (COP24) und gesicherte Zukunft der Erde eintreten. dort auch zu einem Gespräch mit UNOGeneralse- kretär Antonio Guterres, sowie zum WEF in Davos Es verdient grösste Aufmerksamkeit und volle im Januar 2019. Unterstützung, wenn zehntausende junge Men- schen trotz der Androhung von Schulstrafen sich Aktionen in ganz Europa für Schulstreiks entscheiden und an "Freitagen für die Zukunft" ("Fridays for future") dem Unterricht Erste Schulstreiks ausserhalb Schwedens gab es fernbleiben, um mehr und wirkungsvollere Mass- schon im Herbst 2018. In der Schweiz setzten 300 nahmen für die Bewahrung des Klimas und damit Personen in Zürich am 14. Dezember erstmals ein für die Zukunft des Erdballs einzufordern. Zeichen für mehr Klimaschutz. Eine Woche später wurde bereits in mehreren Städten gestreikt. Besonders wichtig ist, dass es sich dabei um eine von jungen Menschen selbst organisierte, Am 18. Januar beteiligten sich bereits mehr als von Regionalgruppen getragene, politisch und 20’000 Schülerinnen und Schüler an Schulstreiks organisatorisch völlig unabhängige, also im be- und Demonstrationen in Lausanne, Genf, Zürich, sten Sinn basisdemokratische Bewegung handelt. Neuchâtel, Basel, Fribourg, St. Gallen, Luzern, Als Kommunikationsmittel zur Koordinierung und Delémont, Solothurn, Chur, Biel/Bienne, Baden, Mobilisierung von Aktionen dienen ihnen in erster Zug und Aarau. Eine Woche später waren lan- Linie sogenannte soziale Medien wie WhatsApp, desweit erneut Zehntausende auf der Strasse. Facebook usw. Am 8. Februar, einem Samstag, demonstrierten in 13 Schweizer Städten über 60'000 Menschen Initiative aus Schweden für mehr Klimaschutz. Angestossen wurden diese Aktivitäten ursprüng- Am 17.1. waren in Brüssel mehr als 17’000 strei- lich von der 16-jährigen schwedischen Schülerin kende Schülerinnen und Schüler auf die Strasse Greta Thunberg. Sie hatte sich am 20. August gegangen. Eine Woche später wurden bei den 2018, dem ersten Schultag nach den heissesten Aktivitäten schon 35’000 TeilnehmerInnen ver- Sommerferien, die es in Schweden je gegeben meldet. Auch aus der BRD, Frankreich, Italien, hat, erstmals mit einem Schild "Skolstrejk för kli- Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich matet" (Schulstreik fürs Klima) ganz allein vor das und aus Übersee wurde über ähnliche Aktionen Gebäude des schwedischen Reichstags gesetzt. berichtet. Auf einem von ihr verteilten Handzettel hiess es u.a.: "Weil ihr Erwachsenen auf meine Zukunft Der nächste weltweite Klimastreik wird am 15. scheisst, tue ich das auch. Mein Name ist Greta, März stattfinden. Aktionen sind auf jedem Kon- und ich bin in der neunten Klasse. Und ich bestrei- tinent geplant, in Kanada, den USA, Latein- und ke die Schule für das Klima bis zum Tag der Wahl." Südamerika, Afrika, Europa, Asien, Australien und Sie hielt den Streik bis zur Parlamentswahl in Neuseeland. 6
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 "Wir schwänzen nicht, wir streiken" "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", wurde gerufen. "Wir streiken, bis ihr handelt", Die Schulstreik-Bewegung ist mit einer starken "Wir sind die letzte Generation, die noch was ändern Auseinandersetzung verbunden, ob solche Ak- kann" war zu lesen oder "Wir gehen mit der Welt tionen von Schülerinnen und Schülern während um, als hätten wir eine zweite im Kofferraum" und des Unterrichts denn überhaupt zulässig sind und "There is no planet B!" ("Es gibt keinen Planeten B"), die Beteiligten nicht wegen Verstosses gegen die sowie in Anspielung auf die Folgen der Klimaerwär- gesetzliche Schulpflicht bestraft werden müssten. mung: "Opa, was ist ein Schneemann?". "Coal ends Zahlreiche Lehrerinnen oder Lehrer begrüssten und the world, so end coal" ("Kohle macht der Erde den unterstützten, dass die Schülerinnen und Schüler Garaus, also macht Schluss mit der Kohle"). verantwortungsbewusstes Engagement für die Bewahrung des Klimas und ihre eigene Zukunft Die Vielzahl der Sprüche auf Transparenten und zeigen. Auch Schulleitungen verzichteten teilweise in Sprechchören zeugt von der Kreativität der Be- auf Sanktionen. Anderswo aber wurden Schüle- teiligten, aber auch von der Intensität, mit der sie rinnen und Schüler, die an den Streiks teilnahmen, sich mit dem Thema befasst haben. mit dem Eintrag von Verweisen oder schlechten Noten, mit Nachsitzen oder in der BRD sogar der Eine Aktivistin in Stuttgart kritisierte gegenüber Androhung von Schulverweisen bedroht. einem Journalisten: "Wir haben eine Klimakatastro- phe und trotzdem stehen mehr Artikel über Fussball Auch in vielen Medien wurden die Schulstreiks in der Zeitung als darüber". Eine Schülerin in Berlin: schlichtweg als "Schulschwänzen" abgestempelt. "Ich finde einfach das Klima zu schützen definitiv Die Antwort von Beteiligten war jedoch eindeutig: wichtiger als in der Schule zu pauken, weil wenn "Wir schwänzen nicht, wir streiken!" betonten sie. man jetzt Mathe und so weiter kann, aber es dann Damit hatten sie zweifelsfrei recht. Denn genau so, krasse Überschwemmungen gibt und so weiter, wie das Fernbleiben von abhängig Beschäftigten dann hilft einem auch nicht mehr Französisch oder von der Arbeit zur Durchsetzung von Lohn- und an- Mathe oder irgendwas anderes. Deshalb würde ich deren Forderungen nicht einfach als "Schwänzen" zuerst das Klima schützen und dann auch wieder oder "Blaumachen", sondern als Streik, also als die zur Schule gehen". Wahrnehmung eines demokratischen Rechts zu bewerten ist - obwohl von Unternehmerseite auch Fridays for Future unterstützen immer wieder versucht wird, Streiks diffamierend als "Unlust zur Arbeit" darzustellen - gilt das auch Die Schweizer Webseite listet folgende Forde- für die Schulstreiks. Das verfassungsmässige Recht rungen auf: der freien Meinungsäusserung gilt auch für Men- schen unter 18 Jahren. • Wir fordern, dass die Schweiz den nationalen Klimanotstand ausruft: "Die Schweiz anerkennt "Es gibt keinen Sinn, für die Zukunft zu lernen, die Klimakatastrophe als zu bewältigende Krise: wenn wir vielleicht gar keine haben" Sie hat folglich auf die Krise zu reagieren, die Gesellschaft folglich auch über diese Krise zu Jenseits solcher juristischen Fragen werden bei den informieren". Streiks vielfältige politisch-inhaltliche Argumente • Wir fordern, dass die Schweiz bis 2030 im In- für die Schulstreiks für das Klima zum Ausdruck land Netto 0 Treibhausgasemissionen hat ohne gebracht: Einplanung von Kompensationstechnologien. • Falls diesen Forderungen im aktuellen System "Warum lernen ohne Zukunft?", hiess es beispiels- nicht nachgekommen werden kann, braucht es weise auf manchen selbstgemalten Transparenten. einen Systemwandel. "Es gibt für uns keinen Sinn, für die Zukunft zu lernen, wenn wir vielleicht keine haben", war zu Es gibt also gute Gründe, die Bewegung "Fridays lesen. "Warum noch in der Schule lernen, wenn for future" nach Kräften zu unterstützen, und dies es den Planeten später nicht mehr gibt?!", hiess nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern es auf einem Schild in Hamburg. auch für alle älteren Jahrgänge. 7
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN NUMMER 1/2019 Zum einen verdient es jede Anerkennung und Un- Aber ich kümmere mich nicht darum, populär zu terstützung, wenn junge Menschen sich engagie- sein. Ich kümmere mich um Klimagerechtigkeit und ren und aktiv für ihre eigenen Interessen, für ihre den lebenden Planeten. Unsere Zivilisation wird Zukunft einsetzen. Damit werden die gängigen geopfert für die Gelegenheit für eine sehr kleine Vorurteile von der "Null-Bock"-Jugend, die sich Zahl von Leuten, weiterhin enorme Summen Geld um nichts ausser vielleicht Musik und Fussball zu machen. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit kümmert, widerlegt. reiche Leute aus Ländern wie dem meinen in Luxus leben können. Es sind die Leiden der vielen, die für Zum anderen aber verfechten die jungen Leute den Luxus der wenigen bezahlen." damit auch eine Sache, die für die älteren Generati- onen ebenso lebenswichtig ist. Zwar sind die heute Weiter sagte sie: "Wir können eine Krise nicht lö- 15 bis 21Jährigen die ersten Hauptleidtragenden, sen, ohne sie als Krise zu behandeln. Wir müssen wenn die sich schon abzeichnende Klimakata- die fossilen Brennstoffe im Boden lassen und wir strophe nicht gestoppt wird. Es geht also direkt müssen uns auf Gerechtigkeit konzentrieren. Und um ihre Zukunft. Aber auch die Generationen, die wenn Lösungen innerhalb dieses Systems so un- altersmässig darüber liegen, werden mit den ver- möglich zu finden sind, dann sollten wir vielleicht hängnisvollen und oft lebensgefährlichen Folgen das System selbst ändern. Wir sind nicht hierher einer Klima-Erwärmung um mehr als 1,5 Grad kon- gekommen, um die führenden Politiker der Welt frontiert sein. zu bitten, sich um uns zu kümmern. Ihr habt uns in der Vergangenheit ignoriert und ihr werdet uns Zum Dritten ist nicht zu vernachlässigen, dass Be- wieder ignorieren. Wir haben genug von den Aus- wegungen wie die Schulstreiks für die Beteiligten reden, und uns läuft die Zeit davon. Wir sind hierher und ihr ganzes persönliches Umfeld auch damit gekommen, um euch wissen zu lassen, dass eine verbunden sind, dass sie in der konkreten Aktion Änderung kommen wird, ob ihr das wollt oder nicht. ihre eigenen politischen Erfahrungen machen. Zum Die wahre Macht gehört den Völkern!" Beispiel, wer von den existierenden politischen Gruppen und Parteien ihr Anliegen unterstützt und G&A Polikeit wer ihnen entgegenwirkt, sie zu diffamieren und mit Repressionen zum Aufgeben zu zwingen versucht. Kalender Das können fürs ganze weitere Leben prägende Erfahrungen sein, die zur notwendigen Verände- rung der ziemlich erstarrten und nach rechts ten- dierenden heutigen politischen Kräfteverhältnisse Die deutsche Räterepublik 1919 beitragen können. und ihre Auswirkungen Freitag 22. März 19:00 in Biel, Dabei ist auch nicht zu übersehen, dass in den im Sitzungssaal der UNIA, Murtenstr. 33 Streikaktionen in Verbindung mit der Klimafrage Vortrag und Diskussion mit dem Genossen und der Untätigkeit bzw. dem Zurückweichen der Hermann Kopp, Marx Engels Stiftung Regierenden vor den Konzerninteressen, beson- ders der Energie- und Autokonzerne, relativ schnell Kantonale Mitgliederversammlung auch die "Systemfrage" ins Blickfeld rückt: "Change PdA POP Bern system, not climat" ("Ändere das System, nicht das Montag, 29. April 19:30 im PdA Lokal im 1.Stock Klima") ist auch auf Transparenten zu lesen oder der Brasserie Lorraine, Quartiergasse 17, Bern "Le capitalisme nuit gravement à la planète" ("Der Kapitalismus schadet dem Planeten erheblich"). Greta Thunberg hat in ihrer Rede vor der UNO- Impressum: Klimakonferenz in Katowice am 12. Dezember 2018 PdA POP Partei der Arbeit des Kantons Bern auch schon dieses Thema angesprochen. Sie sagte Quartiergasse 17, Postfach, 3001 Bern u.a.: "Ihr seid nicht reif genug, zu sagen, wie es www.pdabern.ch / www.popbienne.ch ist. Selbst diese Bürde überlasst ihr uns Kindern. mail@pdabern.ch / Kontonummer 30-26786-9 8
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