Die Schweiz und die Corona-Krise - 24.03.2020 | Monitoring der Bevölkerung - SRF

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Die Schweiz und die Corona-Krise - 24.03.2020 | Monitoring der Bevölkerung - SRF
Die Schweiz und die Corona-Krise
    24.03.2020 | Monitoring der Bevölkerung
Auftraggeber
Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR

Auftragnehmer
Forschungsstelle sotomo
Dolderstrasse 24
8032 Zürich

Autor/innen (alphabetisch)
Lorenz Bosshardt
Gordon Bühler
Sarah Bütikofer
Julie Craviolini
Michael Hermann
David Krähenbühl
Eliane Müller
Bruno Wüest

Titelbild
@ Anna Shvets

Zürich, März 2020
INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis
1   Monitoring einer Ausnahmesituation                                                                    4

2   Mobilität und Kontakte                                                                               5
    2.1 Gründe zum Verlassen des Hauses . . . . . . . . . . . . . . . .                                  5
    2.2 Verkehrsmittelnutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                7
    2.3 Kontakte mit anderen Personen . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  8

3   Gesundheit und Gesundheitswesen                                                                      10
    3.1 Einschätzung des persönlichen Gesundheitsrisikos . . . . . . . .                                 10
    3.2 Betroffenheit durch COVID-19 . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 11

4   Belastung des Gesundheitswesens                                                                      13

5   Arbeitsplatz und Beruf                                                                               15
    5.1 Situation am Arbeitsplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              15
    5.2 Auswirkungen nach Tätigkeitsfeldern . . . . . . . . . . . . . . .                                16
    5.3 Von Zuhause aus arbeiten – Home Office . . . . . . . . . . . .                                   18

6   Alltag in der Corona-Krise                                                                           19
    6.1 Gemütsverfassung . . . . . . . . . . . . .       .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   19
    6.2 Auswirkungen im Alltagsleben . . . . . .         .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   20
    6.3 Persönliche Befürchtungen . . . . . . . .        .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   22
    6.4 Nachbarschaft und Zwischenmenschliches           .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   23

7   Politik und Öffentlichkeit                                                                           25
    7.1 Einschätzung politischer Massnahmen .        .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   25
    7.2 Reaktionsgeschwindigkeit der Regierung       .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   27
    7.3 Vertrauen und Kommunikation . . . . .        .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   28
    7.4 Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   30

8   Die Krise und ihre Folgen                                                                            32
    8.1 Gesellschaftliche Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             32
    8.2 Dauer der ausserordentlichen Massnahmen . . . . . . . . . . . .                                  33

9   Datenerhebung und Methode                                                                            34

3
1   MONITORING EINER AUSNAHMESITUATION

1    Monitoring einer Ausnahmesituation
Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist die Schweiz in sehr kurzer Zeit in
eine zuvor kaum denkbare Ausnahmesituation geraten. Die Pandemie stellt die
Welt und auch die Schweiz auf fast allen Ebenen vor grosse Herausforderungen.
Sie betrifft speziell das Gesundheitswesen zugleich aber auch die Wirtschaft und
die Gesellschaft als Ganzes. Der Wandel vollzieht sich dabei in einem atem-
beraubenden Tempo. Die vom Bundesrat beschlossenen «ausserordentlichen
Massnahmen» zur Dämpfung der Ausbreitung des Virus’ erforderten in kurzer
Zeit in vielen Bereichen eine Umstellung der Lebensweisen und Gewohnheiten.
Einstellungen, Wahrnehmungen und Normen wurden und werden neu justiert.
Die wirtschaftlichen Folgen sind noch kaum abschätzbar.
Mit diesem Monitoring im Auftrag der SRG soll ein zeitnaher Einblick in die
Auswirkungen der Krise auf den Alltag, die Stimmungslage und die Haltungen der
Bevölkerung in der Corona-Krise gewährt werden. Wie bewältigen die Menschen
ihre veränderte Lebenssituation? Wie steht es um ihren Arbeitsplatz? Wie schätzen
sie die gesundheitliche Gefahr durch das Virus ein? Und: welche Erwartungen
haben sie an die Politik?
Alles deutet gegenwärtig darauf hin, dass die Krisensituation nicht in wenigen
Wochen ausgestanden ist. Es ist davon auszugehen, dass steigende Fall- und
Todeszahlen, anhaltende Einschränkungen der persönlichen Freiheit sowie eine
zunehmende Belastung der Wirtschaft sich auf die Stimmungs- und Meinungslage
in der Bevölkerung auswirken werden. Mit diesem Monitoring soll die Entwicklung
des Meinungsbildes mit Hilfe von periodischen Bevölkerungsbefragungen erfasst
und nachgezeichnet werden.
Die vorliegende erste Befragung des SRG Monitors «Die Schweiz und die Corona-
Krise» wurde am Wochenende des 21./22. März und damit in der ersten Woche
nach Ausrufung der «ausserordentlichen Lage» durch den Bundesrat erhoben
(16. März 2020). An der Befragung haben 30 460 Personen aus der gesamten
Schweiz teilgenommen. Die Ergebnisse der Befragung sind repräsentativ für die
sprachlich integrierte Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren.

4
2     MOBILITÄT UND KONTAKTE

2      Mobilität und Kontakte
Aus Sicht des Bundesamts für Gesundheit BAG ist das räumliche Distanzhalten
zu anderen Personen («Social Distancing») ein zentraler Aspekt für die Ein-
dämmung der Ausbreitung des Coronavirus’. Das Treffen von Menschengruppen
mit mehr als fünf Personen ist seit dem 16. März 2020 untersagt. Die Präven-
tionskampagnen des BAG forderten zunächst einen Abstand von mindestens
zwei Metern bei längerdauerndem Kontakt, mittlerweile wird die Aufforderung
«Bleiben Sie zu Hause» propagiert. Wie wirken sich diese Rahmenbedingungen
auf das Mobilitätsverhalten und die Kontakthäufigkeit der Bevölkerung aus? Alle
der folgenden Fragen beziehen sich auf die Woche vom 16. bis zum 22. März
2020.
Aufgrund der aktuellen rechtlichen und moralischen Gebote in diesem Themenbe-
reich stellt sich hier im besonderen Mass die Frage, wie weit das Antwortverhalten
durch soziale Erwünschtheit verzerrt ist. Grundsätzlich gilt es dabei festzuhalten,
dass der Effekt der sozialen Erwünschtheit bei Online-Befragungen geringer ist
als bei Befragungen mit einem persönlichen Gegenüber. Dennoch ist wichtig zu
beachten, dass es sich bei den folgenden Antworten nicht um das tatsächliche
Verhalten, sondern um eine Selbsteinschätzung handelt.

2.1      Gründe zum Verlassen des Hauses
85 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat in der vergangenen Woche (und damit
teilweise vor dem Start der «Bleiben Sie-zu Hause»-Kampagne des BAG) das
eigene Zuhause verlassen, am häufigsten um einzukaufen.

Abbildung 1: Wofür man zurzeit das Haus verlässt

                                      Einkaufen                                            77

                                  Spaziergänge                                 47

                                          Arbeit                          40

                                           Sport              18

                     Arztbesuch oder ähnliches           12

                                  Wanderungen            7

Freunde/Bekannte in anderen Wohnungen treffen        5

            Freunde/Bekannte draussen treffen       5

                       Ausflüge an andere Orte
                             Ich bleibe zuhause               16

                                                   0%              20%         40%   60%        80%

«Wofür haben Sie diese Woche Ihre Wohnung / Ihr Haus verlassen?»

Obwohl die meisten Menschen nicht durchwegs zuhause geblieben sind, zeigt
Abbildung 1 dennoch eine deutliche Einschränkung der ausserhäuslichen Aktivitä-

5
2   MOBILITÄT UND KONTAKTE

ten der Menschen in der Schweiz. 40 Prozent arbeiten ausser Haus. Daneben
wurden kaum soziale Kontakte von Angesicht zu Angesicht gepflegt. Neben dem
Einkaufen und der Arbeit ist das sich bewegen (Spaziergänge, Wanderungen,
Sport) klar der wichtigste Grund, um das eigene Zuhause zu verlassen.

Abbildung 2: Wofür man zurzeit das Haus verlässt – nach Alter

                                                                 82             82
                                                 80
                               75

                                    65                                                        66
                                                                                                              62

                                                                                                              55
                                                                                              53
                  Anteil [%]

                               50                49              49             49
                                                 45                             45
                                    42

                                    33

                               25                23                                           25              25

                                    18                           18
                                                 15              15             14
                                                                                               9
                                                                                               5              5
                                                                                                              2
                                0
                                 15-24          25-34          35-44        45-64            65-75           75+

                                         Einkaufen      Spaziergänge   Arbeit        Sport   Ich bleibe zuhause

«Wofür haben Sie diese Woche Ihre Wohnung / Ihr Haus verlassen?»

Der Aufruf, das eigene Zuhause nicht mehr zu verlassen, richtet sich insbesondere
an die ältere Bevölkerung, die besonders von schweren Verläufen der COVID-
19-Erkrankung betroffen ist. Die Befragung zeigt, dass die über 65-Jährigen
in der vergangenen Woche zwar etwas häufiger zuhause geblieben sind als die
Jüngeren, dennoch haben drei Viertel von ihnen durchaus das eigene Zuhause
verlassen. Etwa zwei Drittel haben Einkäufe selber erledigt und rund die Hälfte
hat Spaziergänge unternommen.
Die Gründe, das eigene Zuhause zu verlassen, gleichen sich in den drei grösseren
Sprachregionen. Dennoch fällt auf, dass in der von der Corona-Krise zurzeit
am stärksten betroffenen Sprachregion, der italienischen Schweiz, am wenigsten
Aktivitäten ausser Haus getätigt werden. In der Deutschschweiz scheint der Drang
nach draussen dagegen am grössten zu sein. Die Menschen im deutschsprachigen
Teil des Landes gehen insbesondere häufiger spazieren als jene in den lateinischen
Regionen.

6
2   MOBILITÄT UND KONTAKTE

Abbildung 3: Wofür man zurzeit das Haus verlässt – nach Sprachregion
                                          Einkaufen                                                       74 79

                                      Spaziergänge                                  34 39     50

                                              Arbeit                           29     38 41

                                               Sport           8        16

                         Arztbesuch oder ähnliches             7   13

                                     Wanderungen       3       8

 Freunde/Bekannte in anderen Wohnungen treffen         26

               Freunde/Bekannte draussen treffen           3

                           Ausflüge an andere Orte     1

                                 Ich bleibe zuhause                 15 19 25
                                                       0%                20%           40%         60%       80%

                                               Deutschschweiz                       Romandie             Tessin

«Wofür haben Sie diese Woche Ihre Wohnung / Ihr Haus verlassen?»

2.2      Verkehrsmittelnutzung
Die Corona-Krise wirkt sich sehr asymmetrisch auf die Wahl der Verkehrsmittel
aus. Die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel ist massiv eingebrochen.
Demgegenüber werden die anderen Verkehrsmittel weiterhin in ähnlichem Umfang
wie vor der Krise verwendet. Die Auswertung sagt dabei allerdings nichts über
die zurückgelegten Strecken aus.

7
2     MOBILITÄT UND KONTAKTE

Abbildung 4: Nutzung verschiedener Verkehrsmittel

                                                                                                                                      59
                                 Auto / Motorrad
                                                                                                                                55

                                                                                                                43
                                        Zu Fuss
                                                                                                                42

                                                                                       22
                          Velo / E-Bike / Scooter
                                                                                  19

                                                                                                       35
                                     Tram / Bus
                                                                8

                                                                                                  31
                                             Zug
                                                            6

                                                    1
                                           Keine
                                                                        12

                                                    0%                  10%            20%         30%      40%            50%

                                                                                   Verkehrsmittelwahl vor Corona-Krise
                                                                                   Verkehrsmittelwahl aktuell

«Welche Verkehrsmittel haben Sie vor der Corona-Krise (Anfang 2020) mehrmals pro Woche genutzt?» /
«Welche Verkehrsmittel haben Sie diese Woche mehrmals genutzt?»

2.3      Kontakte mit anderen Personen
Ein wichtiger Aspekt der Verbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus’ ist die Zahl
der Kontakte mit anderen Menschen. Wir haben der Bevölkerung deshalb folgende
Frage gestellt: «Mit wie vielen Menschen, die nicht mit Ihnen zusammenleben,
hatten Sie diese Woche näheren Kontakt (länger als 15 Minuten, näher als 2
Meter)?». Die Distanz- und Zeitangaben entsprechen den Richtlinien des BAG.

Abbildung 5: Anzahl Kontakte in der vergangenen Woche

                                                        0                                                                  38

                                                    1−2                                                25

                                                    3−5                                      18

                                               6−10                           9
                                                                                                                      Ø 2,7
                                              11−20                 4

                                                    21+                 6

                                                            0%                    10%             20%                30%             40%

«Mit wie vielen Menschen, die nicht mit Ihnen zusammenleben, hatten Sie diese Woche näheren Kontakt
(länger als 15 Minuten, näher als 2 Meter)? Denken Sie dabei an alle Begegnungen in der Nachbarschaft, bei
der Arbeit oder unterwegs.»

Das bemerkenswerte Resultat ist, dass die Befragten, gemäss Selbstangabe, nur
mit einer oder zwei Personen ausserhalb des eigenen Haushalts engeren Kontakt
hatten. Und zwar in der gesamten Woche. Insgesamt 80 Prozent geben an, in der

8
2       MOBILITÄT UND KONTAKTE

gesamten Woche vom 16. März 2020 mit maximal fünf Personen ausserhalb des
eigenen Haushalts näheren physischen Kontakt gehabt zu haben. Das heisst, vier
Fünftel der Bevölkerung hatte weniger als einen Fremdkontakt am Tag (flüchtige
Kontakte sind davon ausgenommen). Die durchschnittliche Kontaktzahl liegt bei
2,7 Personen ausserhalb des eigenen Haushalts.
Zwei Faktoren gilt es bei diesen Zahlen zu beachten: Zum einen der oben erwähnte
Faktor der sozialen Erwünschtheit und zum anderen die Möglichkeit, dass nicht alle
näheren Kontakte bewusst wahrgenommen wurden. Die massive Einschränkung
des öffentlichen Lebens führt allerdings dazu, dass die Übersichtlichkeit der
möglichen Kontaktsituationen stark zugenommen hat. Schliesslich gibt es keine
Sitzungen, Restaurants, Bars, Coiffeurtermine, Trainingsstunden und Anlässe
mehr und der öffentliche Verkehr wird nur noch von einer kleinen Minderheit
benutzt. Dieses Resultat ist zumindest ein starkes Indiz dafür, dass die aktuellen
Massnahmen zu einer überaus deutlichen Reduktion der physischen Kontakte in
der Schweiz geführt haben.

Abbildung 6: Anzahl Kontakte in der vergangenen Woche, nach Alter

                                  15−34                           35−64                              65+

                       50

                       40
          Anteil [%]

                                      Ø 3,3                        Ø 2,7                             Ø 1,3
                       30                                                                  55

                       20                               39

                            28
                                 26                          25                                 26
                                      22
                       10                                          19
                                           11                                                        13
                                                                        9
                                                6   6                       5   4                         4
                        0
                                 2

                                                         6− 5

                                                                                           6− 5
                                 0

                                +

                                                             0

                                                            +

                                                                                               0

                                                                                              +
                                 0

                                                             0

                                                                                               0
                                5

                                                            2

                                                                                              2
                            11 10

                                                        11 10

                                                                                          11 10
                              1−
                              3−

                                                          1−
                                                          3−

                                                                                            1−
                                                                                            3−
                              −2

                                                          −2

                                                                                            −2
                              21

                                                          21

                                                                                            21
                             6−

«Mit wie vielen Menschen, die nicht mit Ihnen zusammenleben, hatten Sie diese Woche näheren Kontakt
(länger als 15 Minuten, näher als 2 Meter)? Denken Sie dabei an alle Begegnungen in der Nachbarschaft, an der
Arbeit oder unterwegs.?»

Wie oben gezeigt, verlässt die ältere Bevölkerung zwar immer noch regelmässig
das eigene Zuhause. Die Anzahl der näheren räumlichen Kontakte ist jedoch
deutlich geringer als bei der jüngeren Bevölkerung. Insofern besteht durchaus ein
spezifischer Ansteckungsschutz dieses besonders vulnerablen Bevölkerungsseg-
ments.

9
3    GESUNDHEIT UND GESUNDHEITSWESEN

3      Gesundheit und Gesundheitswesen
Die Corona-Krise betrifft fast alle Bereiche der Gesellschaft, am unmittelbarsten
jedoch die Gesundheit und das Gesundheitswesen. Im folgenden Abschnitt geht
es um die eigene Erfahrung mit dem Coronavirus, die Wahrnehmung des damit
verbundenen Gesundheitsrisikos sowie um die Einschätzung der Herausforderungen
für das Gesundheitswesen.

3.1      Einschätzung des persönlichen Gesundheitsrisikos

Abbildung 7: Einschätzung der Gefahr für sich selbst

                   Gesamt
                              20                                   52                                  24                       4

                   Nach Alterskategorien
           15-24                   24                                         58                                  15

           25-34              20                                        58                                   19                 3

           35-44             19                                         59                                   18                 3

           45-64             17                               53                                       26                       4

           65-75              21                         36                             36                                  7

             75+                  23                     31                        35                                  11

                   Nach Geschlecht
            Frau             18                               53                                       24                       4

           Mann               22                                    51                                  23                      3

                   Nach Sprachregion
Deutschschweiz           15                                    60                                           22                  4

      Romandie                          35                               31                       28                        5

          Tessin        12                          48                                       37                                 4

                   0%                        25%                        50%             75%                                     100%

                                               Ich mache mir keine Gedanken darüber
                                               Ich gehe von einem milden Verlauf aus
                                               Ich befürchte einen schweren Verlauf
                                               Ich befürchte einen tödlichen Ausgang

«Wie schätzen Sie die Gefährlichkeit des Coronavirus (COVID-19) für sich
selber ein?»

Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung befürchtet bei einer COVID-19
Erkrankung einen schweren Verlauf. 4 Prozent befürchten einen tödlichen Ausgang
im Falle einer Erkrankung. Erwartungsgemäss sind die Befürchtungen bei den
älteren Personen grösser als bei den jüngeren. Dennoch fällt auf, dass mehr als die

10
3    GESUNDHEIT UND GESUNDHEITSWESEN

Hälfte der über 75-Jährigen keine Erkrankung mit schwerem Verlauf befürchtet.
Auffällig sind auch die sprachregionalen Unterschiede. Je grösser die Fallzahl im
eigenen Sprachraum, desto grösser ist die Furcht, selber schwer zu erkranken.

3.2      Betroffenheit durch COVID-19
Der überwiegende Teil der Bevölkerung war bis zum Wochenende des 21./22. März
2020 nicht selber von COVID-19 betroffen, bzw. war sich dessen zumindest nicht
bewusst. Auch wenn relativ viele Befragte (12%) angeben, an grippeähnlichen
Symptomen zu leiden, sind nur 1 Prozent der Ansicht, dass es sich bei ihren
Symptomen um typische COVID-19 Merkmale handelt.

Abbildung 8: Eigene Betroffenheit von COVID-19

                                                  Typische Symptome der COVID-Erkrankung
          Krankheitssymptome wie bei
          einer Erkältung oder Grippe             1
                                           12

                                                                     Bisher keine Erkrankung
                                                                     und keine Symptome
                                                          86

«Sind oder waren Sie selber vom Coronavirus (COVID-19) betroffen?»

Nur der kleinste Teil der Befragten hat tatsächlich einen Test durchgeführt. Wie
Abbildung 9 zeigt, haben jedoch bereits 4 Prozent der Schweizer Bevölkerung
vergeblich versucht, sich testen zu lassen. Dazu gehört die Hälfte der Befragten
mit typischen COVID-19-Symptomen. Wer sich testen lässt, wird zumeist negativ
getestet.

11
3   GESUNDHEIT UND GESUNDHEITSWESEN

Abbildung 9: Erfahrung mit Coronavirus-Tests

                                                      Gesamt
                                                                                95                           4

                                                      Nach auftretenden Symptomen
                                  Keine Symptome                                98

        Symptome wie bei Erkältung oder Grippe                             81                          15    4

                     Symptome wie bei COVID-19                  44                          49               7

                                                      0%         25%            50%              75%        100%

                                                 Kein Test beabsichtigt                    Negativ getestet
                                                 Nicht zum Test zugelassen                 Positiv getestet

«Haben Sie bereits versucht einen COVID-19-Test zu machen?»

87 Prozent der Befragten kennen niemanden im näheren Umfeld, der oder die an
COVID-19 erkrankt ist. 11 Prozent kennen jemanden im eigenen Umfeld, der
oder die mit einem milden Verlauf erkrankt ist. Nur 2 Prozent der Bevölkerung
kennen jemanden mit einem schweren Verlauf.

Abbildung 10: COVID-Fälle im näheren Umfeld

                               Keine Fälle bekannt                                                     87

                                Mit mildem Verlauf     11

                             Mit schwerem Verlauf      2

                             Mit tödlichem Verlauf    0

                                                      0%             25%             50%           75%

«Wie ist Ihr näheres Umfeld durch das Coronavirus (COVID-19) betroffen? Welche Fälle gibt es?»

12
4   BELASTUNG DES GESUNDHEITSWESENS

4    Belastung des Gesundheitswesens
In Italien und dabei insbesondere in der Lombardei sind aufgrund des sehr raschen
Anstiegs der Fallzahlen vielerorts Spitäler überlastet. 28 Prozent der Befragten
erwarten allerdings auch in den Schweizer Spitälern lombardische Verhältnisse.
Insgesamt drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sind heute zumindest eher der
Ansicht, dass das hiesige Gesundheitswesen ein annähernd ähnliches Schicksal
erwartet. Es sind dabei insbesondere die jüngeren Altersgruppen, welche diese
Einschätzung teilen. Auch hier zeigt sich ein deutliches Generationengefälle:
Die Jüngeren fürchten zwar, wie oben gezeigt, weniger häufig einen schweren
Verlauf, sie erwarten jedoch gravierendere Konsequenzen. Demgegenüber ist es
ausgerechnet die besonders vulnerable Gruppe der über 75-Jährigen, welche die
Situation am wenigsten dramatisch einschätzt.
Obwohl die italienische Schweiz bereits stärker direkt von COVID-19 betrof-
fen ist als die anderen Sprachregionen, unterscheidet sich die Einschätzung im
Tessin aber nicht grundsätzlich von der übrigen Schweiz. Auffällig ist hingegen,
dass insbesondere in der Romandie viele Befragte der Ansicht sind, dass unser
Gesundheitswesen lombardische Verhältnisse erwartet.

13
4    BELASTUNG DES GESUNDHEITSWESENS

Abbildung 11: Überlastung der Spitäler erwartet

                    Gesamt
                                28                                  46                           22             3

                    Nach Alterskategorien
            15-24                   32                                    48                          19

            25-34                    35                                    45                         17

            35-44                    34                                   44                         19

            45-64              27                               46                              23              3

            65-75         17                             48                                32                   4

              75+        13                         47                                34                    6

                    Nach Geschlecht
             Frau               30                                   47                              21

            Mann               27                               45                              24              4

                    Nach Sprachregion
Deutschschweiz                 25                              47                               24              3

      Romandie                           38                                    43                     17

           Tessin               29                                   50                               19

                    0%                        25%              50%                    75%                  100%

                                                    Ja                    Eher nein
                                                    Eher ja               Nein

«Denken Sie, dass die Schweizer Spitäler auch bald so überlastet sind wie die
Spitäler in der Lombardei?»

14
5    ARBEITSPLATZ UND BERUF

5      Arbeitsplatz und Beruf
Die ausserordentlichen Massnahmen des Bundesrats haben unmittelbare Auswir-
kungen auf grosse Teile der Wirtschaft, entweder aufgrund des vorübergehenden
Verbots, gewisse Tätigkeiten auszuüben oder aufgrund von indirekten Folgen
der Corona-Krise. Dazu kommt das Gebot, von zuhause aus zu arbeiten. Die
Befragung zeigt dabei zurzeit sehr asymmetrische Folgen der Krise. Besonders
sticht jedoch die dramatische Situation der Selbstständigen im Vergleich zu den
Angestellten heraus.

5.1      Situation am Arbeitsplatz
Nur gerade ein Viertel der Erwerbstätigen nehmen gegenwärtig keine unmittel-
baren Folgen der Corona-Krise auf ihre Arbeitsbelastung wahr. Bei rund einem
Drittel der Erwerbstätigen macht sich ein Rückgang des Arbeitsvolumens am
eigenen Arbeitsplatz bemerkbar. Ebenfalls bei einem Drittel führt die Corona-Krise
gegenwärtig zu einer beruflichen Mehrbelastung aufgrund der damit verbundenen
Umstellungen. Bei 8 Prozent der Erwerbstätigen führt die Drosselung der Wirt-
schaftstätigkeit zu einem gegenteiligen Effekt: Sie arbeiten mehr, weil die Krise
zu mehr Aufträgen bzw. mehr Nachfrage führt.

Abbildung 12: Veränderung des Arbeitsvolumens

                Reduktion des Arbeitsvolumens                                                34

 Mehrarbeit aufgrund von Corona-Umstellungen                                                34

Weniger Kapazitäten wegen Betreuungspflichten                 10

Mehrarbeit wegen verstärktem Auftragsvolumen                  8

                           Keine Veränderung                                     25

                                                      0%           10%         20%         30%          40%

«Wie hat sich Ihre berufliche Arbeitsbelastung in den letzten 30 Tagen verändert?» (Erwerbstätige, mehrere
Antworten möglich)

Trotz der massiven Veränderungen sind gegenwärtig noch immer 89 Prozent der
Angestellten in einer festen Anstellungssituation. Die übrigen sind entweder in
Kurzarbeit, beurlaubt oder es steht eine Entlassung an.

15
5    ARBEITSPLATZ UND BERUF

Abbildung 13: Angestellte: Situation am Arbeitsplatz

                                           Feste Anstellung                                                89

                                                 Kurzarbeit    6

                                                 Beurlaubt    4

                                     Entlassung erwartet
                Neue Stelle gefunden / in Aussicht
                             Entlassung ausgesprochen
                                                              0%             25%       50%             75%

«Wie ist Ihre aktuelle Situation am Arbeitsplatz?» (Angestellte)

Dramatisch ist die Situation dagegen bereits jetzt bei den Selbständigerwerbenden.
28 Prozent von ihnen sind gegenwärtig mit einem Totalausfall konfrontiert.
Weitere 38 Prozent haben weniger Aufträge als vor der Krise. Die Situation in
der lateinischen Schweiz ist dabei noch gravierender als im deutschsprachigen
Landesteil.

Abbildung 14: Selbständige: berufliche Situation
                   Gesamt
                     5                24                           38                         28             5

                   Nach Sprachregion

Deutschschweiz       5                    28                            38                        25           4

      Romandie       5          16                       38                             35                 7

          Tessin         9           14                   38                                 37

                   0%                          25%                  50%                75%                     100%

                                 Mehr Aufträge                     Weniger Aufträge          Weiss nicht
                                 Keine Veränderung                 Totalausfall

«Wie hat sich Ihre berufliche Arbeitsbelastung in den letzten 30 Tagen verändert?» (Selbständig Erwerbende)

5.2       Auswirkungen nach Tätigkeitsfeldern
Es ist naheliegend, dass sich die Krise gegenwärtig sehr unterschiedlich auf
Branchen und Tätigkeitsfelder auswirkt. Es fällt auf, dass neben «Sport, Wellness,
Schönheit» sowie «Tourismus, Gastgewerbe» insbesondere auch der Bereich
«Gestaltung, Kommunikation» betroffen ist.

16
17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       To
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ur S
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           is po
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              m rt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                us , W
                                                                                                                                St                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ,G e
                                                                                                                            G rate                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              G as llne
                                                                                                                               es g                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es tg ss
                                                                                                                                   u ie                                     Anteil [%]                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ta ew , S
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ltu e                                            Anteil [%]
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                                                                                                                                                             0
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            80

                                                                                                                                zi he üh                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ng rbe chö
                                                                                                                           M ehu it, S run                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        , K , H nh
                                                                                                                                                         g
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Pr                            o      o e

                                                                                                                                                                                                     54
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       76

                                                                                                                              ed n                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         od
                                                                                                                                  ie g, ozia                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   uk              Be mm tel it
                                                                                                                                     n, U
                                                                                                                                                 n e  l                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           tio                ra u ler
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              n i

                                                                                                                                                                                                    52
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      73

                                                                                                                                Po Jo ter s                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          n, Tra tun ika e
                                                                                                                                     lit urn ric                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Ad R n g, ti
                                                                                                                                                 a h

                                                                                                                                                                                                    52
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            52

                                                                                                                              Ko ik                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                m ep sp Ve on
                                                                                                                                  nt , V lism t                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       in a or rk
                                                                                                                                     ro       e rw u                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     is ra t,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            tra tu V au

                                                                                                                                                                                           40
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           49

                                                                                                                                 Be lle, al s                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   t         r     e f
                                                                                                                  Ad                  ra Sic tun                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         M ion , Re rke
                                                                                                                    m

                                                                                                                                                                                          37
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     40

                                                                                                                                         tu h g                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ed , O in hr
                                                                                                                       in                   n e                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ie rg ig
                                                                                                                           is Fin g, rhe
                                                                                                                              tra a V                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               n               u

                                                                                                                                                                                      34
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                37

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ko , J an ng
                                                                                                                                  tio nz erk it                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 nt ou isa
                                                                                                            An                        n en a                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Er ro rna tio
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       n

                                                                                                                                                                                     32
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                36

                                                                                                               al               Tr , O , R uf                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 zi lle
                                                                                                                 y                  a       r                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    eh , S lism
                                                                                                            Pr se                     ns ga ech
                                                                                                              o      ,          T         p      n                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Ko                   un ic u

                                                                                                                                                                                     31
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            34

                                                                                                                                                                                                                                                                                                sowie im Gesundheits- und Bildungswesen.
                                                                                                          To du Fo ec or isa t                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ns Po g, her s
                                                                                                            ur kt rs hn , V tio               t                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     l
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          tru iti Un he

                                                                                                                                                                                 30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           33

                                                                                                              is ion ch ik e n
                                                                                                                m                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             kt k, V te it
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  io              r
                                                                                                                  us , R ung , In rke                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 n, erw rich

                                                                                                                                                                                27
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           32

                                                                                                                     , G ep , E for hr
                                                                                                                                   a                m                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ba a t
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  l
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 5

                                                                                                                  G as ra ntw at                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          An              G Fin ug tun
                                                                                                                                                  i     ik                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   e           a     e

                                                                                                                                                                                27
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           32

                                                                                                                    es tg tu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Abbildung 15: Tätigkeitsfelder mit reduziertem Arbeitsvolumen

                                                                                                                        ta ew r, R ckl                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      al                 su nz w g
                                                                                                                   K       ltu        e         e    u n
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ys                  nd en erb
                                                                                                                                        r                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        e,

                                                                                                                                                                            26
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           32

                                                                                                               La on ng be inig g                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Fo Str heit , R e
                                                                                                                  nd str , K , H un                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       rs ate , S ech

                                                                                                                                                                            25
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           31

                                                                                                                     w uk om ote g
                                                                                                                       ir         ti                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         La              ch g o                     t
                                                                                                                                            m l                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  un ie, zia
                                                                                                                   Sp tsch on, un leri                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nd                     g      F      le

                                                                                                                                                                           22
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     25

                                                                                                                       or af Ba ika e                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               w T ,E ü s
                                                                                                                          t, t,                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       irt ec n hr
                                                                                                                              W Fo uge tion                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              sc h tw un

                                                                                                                                                                           22
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     25

                                                                                                                                 el rs w                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ha nik ic g
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                                                                                                                                       es ir be                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Fo nfo ng

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     25

     «Wie hat sich Ihre berufliche Arbeitsbelastung in den letzten 30 Tagen verändert?» (Erwerbstätige)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  «Wie hat sich Ihre berufliche Arbeitsbelastung in den letzten 30 Tagen verändert?» (Erwerbstätige)

                                                                                                                                          s, tsc                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          rs rm
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     24

                                                                                                                                                  hö ft                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       irt tik
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                16

                                                                                                                                                         t                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ARBEITSPLATZ UND BERUF

                                                                                                                                                                                                                                                                                                keitsfeldern. Besonders betroffen sind Personen im Bereich «Strategie, Führung»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mehrarbeit aufgrund der Corona-Umstellung findet sich in den meisten Tätig-
5        ARBEITSPLATZ UND BERUF

Nur wenige profitieren von Mehraufträgen aufgrund der Corona-Krise. Dazu
zählen 16 Prozent derer, die im Bereich «Beratung, Verkauf» arbeiten. Dazu
kommen Personen im Transportwesen sowie im Bereich «Sicherheit».

Abbildung 17: Tätigkeitsfelder mit Mehraufträgen
                                                        Anteil [%]

                 20
                       16
                            12   11     11    11   10   8    7       6        5       5     5    4    4    4   4
                   0             ar ou zia t

                       irt tr ik, inig s
                                      lle Ve uf

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                   e, ru litik wir ung
                              ha eg for g

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                  us E , K rga lun

                   Sp ast hun un tio
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                             Ko sp , V

                                      n e
                                    ro t,
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         To

«Wie hat sich Ihre berufliche Arbeitsbelastung in den letzten 30 Tagen verändert?» (Erwerbstätige)

5.3      Von Zuhause aus arbeiten – Home Office
Eine Mehrheit der Erwerbstätigen arbeitet seit Ausbruch der Corona-Krise zumin-
dest teilweise von zuhause aus. Ein Drittel hat ganz auf Home Office umgestellt.
Nur relativ wenige (3%) geben an, dass sie zwar gerne von ihrem Zuhause aus
arbeiten würden, aber von ihren Vorgesetzten daran gehindert werden.

Abbildung 18: Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten

      Nein, das ist in meinem Beruf nicht möglich                                          40

                                             Ja, nur noch                             33

                                      Ja, jetzt zum Teil                 17

                       Ja, zuvor schon regelmässig               6

         Nein, die Vorgesetzten erlauben es nicht            3

                                                            0%           10%               20%       30%       40%   50%

                                                                                  Home Office nicht möglich
                                                                                  Home Office möglich

«Arbeiten Sie aufgrund der Corona-Krise von zuhause aus bzw. im Home Office?» (Erwerbstätige und in
Ausbildung)

18
6   ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

6      Alltag in der Corona-Krise
Die vom Bundesrat am 16. März 2020 beschlossenen ausserordentlichen Mass-
nahmen wirken sich unmittelbar auf das Leben der meisten Menschen in der
Schweiz aus. Deutliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit verbinden sich
mit einem stark eingeschränkten Konsumangebot. Die Schliessung von Schulen
und Ausbildungseinrichtungen führt bei Familien zu einer Mehrfachbelastung. Die
Wahrnehmung und das Meistern des Alltags in der Corona-Krise ist Thema des
folgenden Abschnittes.

6.1      Gemütsverfassung
Die Krise wirkt sich auf die Gemütsverfassung der Schweizer Bevölkerung aus.
51 Prozent geben an, dass es ihnen vor der Krise sehr gut gegangen ist. Dieser
Anteil hat sich auf 31 Prozent reduziert. Nur rund 5 Prozent geben jedoch an,
dass es ihnen heute schlecht geht.

Abbildung 19: Gemütszustand im Zeitvergleich

     Vor der Krise                      53                                    39             6

Aktuelle Situation             31                            41                         22       4

                     0%                25%                 50%                    75%                100%
                                        Sehr gut                       Sehr schlecht

«Wie geht es Ihnen zurzeit?» / «Wie ging es Ihnen vor Beginn der Corona-Krise?»

Auffällig ist, dass sich die Krisensituation stärker auf die Gemütsverfassung der
jüngeren Erwachsenen auswirkt. Abbildung 20 zeigt den Durchschnittswert für
alle Altersgruppen. Die grösste negative Veränderung zeigt sich bei den 25- bis
34-Jährigen, derjenigen Altersgruppe, die sich im Privat- und im Berufsleben in
einer anspruchsvollen Übergangsphase befindet.

19
6     ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

Abbildung 20: Gemütszustand im Zeitvergleich

     2
                                                                                     1.55
                          1.4                1.4                  1.45                                 1.43
          1.36
                                                                                     1.27              1.25
     1    0.84                               0.83
                                                                  1.01
                          0.82

     0

     -1

     -2
       15-24            25-34              35-44               45-64                65-75             75+

                                       Vor der Krise           Aktuelle Situation

«Wie geht es Ihnen zurzeit?»/«Wie ging es Ihnen vor Beginn der Corona-Krise?» – Durchschnittswert von -2:
«sehr schlecht» bis 2: «sehr gut»

6.2          Auswirkungen im Alltagsleben
Der überwiegende Teil der Bevölkerung nimmt eine deutliche Veränderung des
Lebens aufgrund der COVID-19-Pandemie wahr. Die wahrgenommenen Verände-
rungen sind bei Jüngeren grösser als bei Älteren und sie sind bei Frauen grösser
als bei Männern.

20
6    ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

Abbildung 21: Auswirkungen der Krise auf den Alltag

                   Gesamt
                         18                                 58                                23

                   Nach Alterskategorien
           15-24        16                           54                                  30

           25-34        17                                 59                                 24

           35-44        16                             58                                 26

           45-64         18                                 59                                23

           65-75              23                                      60                            17

             75+                   30                                      56                        14

                   Nach Geschlecht
            Frau        16                             58                                 27

           Mann              21                                  59                            20

                   Nach Sprachregion
Deutschschweiz           19                                     59                             22

      Romandie          15                            58                                  27

          Tessin             21                             52                            27

                   0%                   25%                      50%               75%                    100%

                                              Zum grössten Teil gleich geblieben
                                              Vieles hat sich verändert
                                              Fast alles ist anders

«Wie hat sich Ihr Alltag aufgrund der Corona-Krise verändert?» (Mehrfachnennungen möglich)

Aufgrund der ausserordentlichen Massnahmen zur Begrenzung der Übertragungs-
raten des Coronavirus’ wird der Bewegungsradius vieler Menschen eingegrenzt.
Die Aufforderung der BAG-Präventionskampagne, zuhause zu bleiben, hat zur
Folge, dass das häusliche Leben mehr Gewicht erhält. Dies kann unterschiedliche
Auswirkungen haben. Nur gerade 12 Prozent der Befragten sind der Ansicht,
dass die Corona-Krise keine Auswirkungen auf das Leben zuhause hat. Der Be-
wegungsmangel wird mit 43 Prozent am häufigsten als Folge genannt. Neben
diesem eher negativen Effekt stechen gegenwärtig auch zwei positive Folgen
heraus. Gut ein Drittel ist der Ansicht, dass die Veränderungen bei ihm oder bei
ihr zu mehr Ruhe und Entspannung führen. Fast ebenso viele sehen eine Stärkung
der Familie oder der Partnerschaft. Während mehr als ein Viertel der Befragten
(27%) sich eingesperrt fühlt, sind Spannungen und Konflikte derzeit nur für einen
kleinen Teil der Bevölkerung (13%) relevant.

21
6     ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

Abbildung 22: Auswirkungen auf das Zuhause

                                Bewegungsmangel                                         43

                     Mehr Ruhe und Entspannung                                    35

                  Gestärkte Familie/Partnerschaft                                 34

                                 Eingesperrt fühlen                          27

                                        Langeweile                     20

                         Gestärkte Nachbarschaft                       20

                                        Einsamkeit                    18

                  Mehr Spannungen und Konflikte                  13

              Überforderung mit Kinderbetreuung              8

                   Keine speziellen Auswirkungen                 12

                                                      0%              10%              20%         30%    40%    50%

                                                                            Negative Auswirkungen
                                                                            Positive Auswirkungen

«Wie wirkt sich die aktuelle Situation bei Ihnen zuhause aus?» (Mehrfachnennungen möglich)

6.3      Persönliche Befürchtungen
Geht es um persönliche Befürchtungen in Zusammenhang mit der COVID-19-
Pandemie, so steht gegenwärtig eine mögliche eigene Erkrankung im Vordergrund.
An zweiter Stelle stehen Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Bemerkens-
wert ist, dass trotz wirtschaftlicher Ausnahmesituation gegenwärtig «nur» 15
Prozent den Verlust des Arbeitsplatzes als grosse Befürchtung nennen.

Abbildung 23: Persönliche Befürchtungen

      COVID-19-Erkrankung                          48                             11

  Eingeschränkte Freiheiten                             38                         18

      Finanzielle Einbussen                              33                            20

          Arbeitsplatzverlust                                         15                     38

Konflikte im privaten Umfeld                                           10                     40

                             60%                30%                          0%                     30%          60%

                                            Grosse Befürchtungen                             Keine Befürchtung

«Vor welchen Folgen der Corona-Krise auf persönlicher Ebene fürchten Sie sich besonders? Vor welchen
fürchten sie sich nicht?» (Mehrfachnennungen möglich)

Die Wahrnehmung möglicher negativer Folgen der Corona-Krise unterscheidet
sich relativ deutlich zwischen den Altersgruppen.

22
6    ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

Abbildung 24: Persönliche Befürchtungen nach Altersgruppen

              COVID-19-Erkrankung                                   Eingeschränkte Freiheiten
     60%

     30%
             25                                                                             20
                     14                                            13       18      18              14
                             13                                                                            12
                                     9       7
      0%
             33                                                            37      37      34
                    44      45                                     43                              45      46
                                    53      56      52
     30%

     60%

              Finanzielle Einbussen                                 Arbeitsplatzverlust
     60%

     30%
                                                                   46
                                             35     36                      40      35      36      37
                                                                                                           30
             23      19      15      17

      0%                                            9              12
                                            14                             19              17
                                                                                   22
             31
                    37      41      37

     30%

     60%
                4

                        4

                                4

                                        4

                                                5

                                                                      4

                                                                               4

                                                                                       4

                                                                                               4

                                                                                                       5
                                                      +

                                                                                                             +
             -2

                     -3

                             -4

                                     -6

                                             -7

                                                                   -2

                                                                            -3

                                                                                    -4

                                                                                            -6

                                                                                                    -7
                                                    75

                                                                                                           75
            15

                    25

                            35

                                    45

                                            65

                                                               15

                                                                          25

                                                                                   35

                                                                                           45

                                                                                                   65

                                     Grosse Befürchtungen               Keine Befürchtung

«Vor welchen Folgen der Corona-Krise auf persönlicher Ebene fürchten Sie sich besonders? Vor welchen
fürchten sie sich nicht?» (Mehrfachnennungen möglich)

6.4        Nachbarschaft und Zwischenmenschliches
Dieser Tage werden viele Beispiele zwischenmenschlicher Solidarität in den Medien
gezeigt. Tatsächlich wird das Zwischenmenschliche in der Corona-Krise auch von
den Befragten gegenwärtig insbesondere als solidarisch und auch als freundlich
beschrieben.

23
6     ALLTAG IN DER CORONA-KRISE

Abbildung 25: Auswirkungen auf zwischenmenschliche Kontakte

                                        Solidarisch                              62

                                         Freundlich                        45

                                         Egoistisch                 26

                                        Misstrauen                 24

                                        Interessiert           20

                                          Vertrauen           15

                                    Desinteressiert      10

                                          Aggressiv      7

                                                       0%                20%          40%          60%

                                                                           Negative Auswirkungen
                                                                           Positive Auswirkungen

«Wie nehmen Sie den zwischenmenschlichen Umgang in der aktuellen Situation wahr?» (Mehrfachnennungen
möglich)

Geht es um die eigene Nachbarschaft, zeigt sich die Krisen-Solidarität nur teilweise.
47 Prozent der Befragten nehmen keine Veränderung im Vergleich zur Zeit vor
der Krise wahr. Ein Drittel der Befragten nimmt wahr, dass man sich vermehrt
aus dem Weg geht. 14 Prozent der Befragten erleben in ihrer Nachbarschaft
jedoch eine grössere gegenseitige Unterstützung.

Abbildung 26: Auswirkungen auf nachbarschaftliches Zusammenleben

                 Keine spürbaren Veränderungen                                   47

           Man geht sich vermehrt aus dem Weg                             32

                   Mehr Kontakte und Gespräche                 17

                               Mehr Unterstützung             14

                 Mehr Konflikte und Spannungen
                                                    0%             10%         20%    30%     40%        50%

                                                                         Negative Veränderungen
                                                                         Positive Veränderungen

«Wie wirkt sich die Corona-Krise auf ihre Nachbarschaft aus?» (Mehrfachnennungen möglich)

24
7   POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

7     Politik und Öffentlichkeit
Eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Corona-Krise spielt die politische
Führung und dabei insbesondere die Exekutive. Wie schätzt die Bevölkerung
das Vorgehen und die Massnahmen des Bundesrats ein? Wie gross ist das
Vertrauen und wie wird die Kommunikation bewertet. Es zeigt sich dabei, dass
die Bevölkerung mehrheitlich hinter den Massnahmen des Bundesrats steht und
Vertrauen in dessen Vorgehen hat.

7.1    Einschätzung politischer Massnahmen
Die an der Befragung teilnehmenden Personen wurden zu fünf Massnahmenfel-
dern befragt, ob sie mit dem Vorgehen der Exekutive einverstanden sind, ob sie
weitergehende Massnahmen befürworten würden oder der Ansicht sind, dass der
Bundesrat zu weit geht. In allen fünf Bereichen ist eine Mehrheit der Bevölkerung
der Ansicht, dass die Massnahmen angemessen seien. Nur ganz wenige Befragte
gehen gegenwärtig von einer überzogenen Reaktion der politischen Führung aus.
Die grösste Differenz zum Bundesrat besteht bei der Frage der Einschränkung
der Bewegungsfreiheit. 42 Prozent sind der Ansicht, dass die gegenwärtigen
Massnahmen zu wenig weit gingen, 54 Prozent sind der Ansicht, dass sie ange-
messen sind. Nur eine kleine Minderheit findet, dass die Massnahmen zu wenig
weit gehen.

25
7     POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 27: Akzeptanz politischer Massnahmen

  Massnahmen, die die persönliche Bewegungsfreiheit einschränken
          (Verbot von Ansammlungen mit mehr als fünf Personen,                16              26                   54
                                           Besuchsverbot usw.)

     Massnahmen zur Stützung des Gesundheitswesens (Aufstockung
       Intensivstationen, Rekrutierung Pflegepersonal, Mobilmachung       9              28                        62
                                                              Militär)

 Massnahmen zur Abfederung von Lohnausfällen (Entschädigung für
            Eltern mit betreungspflichtigen Kindern, Soforthilfe für      9             25                     64
                                             Selbstständige usw.)

                      Massnahmen zur Stützung der Gesamtwirtschaft        7         22                        67
           (40-Milliarden-Massnahmenpaket, Bürgschaften, Darlehen)

         Massnahmen, die in die Wirtschaft eingreifen (Schliessen von     8        14                    69                   7
                Geschäften und anderen Dienstleistungsangeboten)
                                                                         0%              25%          50%               75%       100%
                                                                                              Gehen viel zu wenig weit
                                                                                              Gehen eher zu wenig weit
                                                                                              Sind angemessen
                                                                                              Gehen eher zu weit
                                                                                              Gehen viel zu weit

Überblick über alle abgefragten Massnahmen

Die Haltung zu weitergehenden Beschränkungen der Bewegungsfreiheit unter-
scheidet sich allerdings in verschiedenen Segmenten der Gesellschaft teilweise
erheblich. Es sind interessanterweise insbesondere die jüngeren Befragten, die
nach mehr Bewegungsbeschränkungen verlangen. Bei den älteren ist eine über-
wiegende Mehrheit mit der Linie des Bundesrats einverstanden. Zudem zeigen
sich starke sprachregionale Differenzen. In der Romandie ist gegenwärtig eine
Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht, der Bundesrat gehe zu wenig weit in
Bezug auf Bewegungsbeschränkungen.

26
7    POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 28: Massnahmen, die die persönliche Bewegungsfreiheit einschränken

                    Gesamt
                              16                        26                                            54

                    Nach Alterskategorien
            15-24             17                             31                                        47                 4

            25-34                  22                                 31                                        43

            35-44                  21                            27                                        48

            45-64             15                       25                                         56

            65-75        8                   20                                            68

              75+    5              14                                                78

                    Nach Geschlecht
             Frau             17                            27                                         53

            Mann              16                       25                                        55                       3

                    Nach Sprachregion
 Deutschschweiz              13                   25                                             58                       3

       Romandie                         28                                 31                                        39

           Tessin        8                   22                                             67

                    0%                            25%                           50%                             75%           100%

                                                                      Gehen viel zu wenig weit
                                                                      Gehen eher zu wenig weit
                                                                      Sind angemessen
                                                                      Gehen eher zu weit
                                                                      Gehen viel zu weit

Massnahmen, die die persönliche Bewegungsfreiheit einschränken (Verbot von Ansammlungen mit mehr als fünf
Personen, Besuchsverbot usw.)

7.2      Reaktionsgeschwindigkeit der Regierung
Die Schweizer Bevölkerung ist geteilt bei der Beurteilung, ob der Bundesrat
rechtzeitig gehandelt hat. Es sind wiederum vor allem die jungen Erwachsenen,
die sich eine dezidiertere Reaktion erwünscht hätten. Auffällig ist auch hier
der sprachregionale Gegensatz. Es ist dabei insbesondere die Bevölkerung der
italienischen Schweiz, die überwiegend der Ansicht ist, der Bundesrat hätte zu
spät reagiert. In der Deutschschweiz, die noch am wenigsten von der COVID-19-
Pandemie betroffen ist, ist eine deutliche Mehrheit der Ansicht, das Tempo der
Reaktion sei angemessen gewesen.

27
7   POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 29: Reaktionsgeschwindigkeit des Bundesrats

                    Gesamt
                                             49                                              49

                    Nach Alterskategorien
            15-24                                  58                                              39

            25-34                                      61                                              37

            35-44                                 55                                              43

            45-64                       44                                               54

            65-75                  33                                              65

              75+             27                                              71

                    Nach Geschlecht
             Frau                            51                                               48

            Mann                         47                                              51

                    Nach Sprachregion
 Deutschschweiz                         42                                              56

       Romandie                                         64                                              35

           Tessin                                           68                                              31

                    0%                       25%                   50%                        75%                100%
                                                                 Zu langsam
                                                                 Genau richtig
                                                                 Zu überhastet

«Ganz grundsätzlich: Wie beurteilen Sie die Reaktionsgeschwindigkeit des Bundesrats in der Corona-Krise?»
Nach Alter, Geschlecht und Sprachregion

7.3      Vertrauen und Kommunikation
Die gezeigten Unterschiede in der Einschätzung der Lage spiegeln sich im Ver-
trauen in die politische Führung. Insgesamt haben 63 Prozent der Schweizer
Bevölkerung grosses oder sehr grosses Vertrauen in die politische Führung. Bei
den Jüngeren ist das Vertrauen tiefer als bei den Älteren. Markant ist aber vor
allem der Vertrauensgraben zwischen der deutschsprachigen und der lateinischen
Schweiz. Während das Vertrauen in der Deutschschweiz bei 71 Prozent gross ist,
sind es nur 43 Prozent der Menschen in der französischsprachigen Schweiz, die
grosses Vertrauen haben. In der italienischen Schweiz sind es 46 Prozent. Der
Anteil mit einem geringen Vertrauen in die Regierung liegt in der lateinischen
Schweiz bei rund einem Viertel.

28
7         POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 30: Vertrauen in die politische Führung

                     Gesamt
                          6                   9                    22                              40                                 23

                     Nach Alterskategorien
            15-24         6                   11                       21                              39                             23

            25-34         7                        13                            24                          37                        19

            35-44         8                       11                        22                          37                            22

            45-64     5                   8                       22                              41                              25

            65-75     3           5                         21                              44                                   26

              75+     4           6                         20                               45                                   26

                     Nach Geschlecht
              Frau    5                   9                        23                              39                             24

            Mann          7                   10                       20                          41                                 22

                     Nach Sprachregion
 Deutschschweiz       4               7                      19                             42                                   28

       Romandie               11                            15                         29                             34                    11

           Tessin             9                        12                             33                             32                     13

                     0%                                           25%                       50%                            75%                   100%

                                                                  Sehr klein                                      Sehr gross

«Wie gross ist Ihr Vertrauen in die politische Führung der Schweiz in Bezug auf die Bewältigung der
Corona-Krise?»

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Beurteilung der Kommunikation der Ent-
scheidungsträger. Diese wird insgesamt als gut beurteilt. Es zeigen sich hier
ebenfalls sprachregionale Unterscheide, diese sind jedoch weniger markant als
beim Vertrauen.

29
7         POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 31: Beurteilung der Kommunikation durch die Entscheidungsträger

                  Gesamt
                   5               9                    22                              38                                   27

                  Nach Alterskategorien
          15-24    4           10                           23                              36                               27

          25-34     6                   13                        23                              37                              21

          35-44     6                  11                    23                              37                                  24

          45-64    4           8                       21                              38                                   29

          65-75    4       6                     19                               40                                    31

            75+    3                    17                                   43                                        35

                  Nach Geschlecht
           Frau    4           9                       23                              37                                   29

          Mann     5               10                       20                              39                                   25

                  Nach Sprachregion
Deutschschweiz     3       8                      19                              39                                        31

      Romandie         7                    14                          27                                  34                        17

         Tessin        6                14                         25                                  37                             18

                  0%                                    25%                       50%                            75%                       100%
                                                  Sehr schlecht                                         Sehr gut

«Wie beurteilen Sie die Kommunikation durch Regierung und Verwaltung?»

7.4      Medien
Insgesamt positiv wird die Arbeit der Medien wahrgenommen. Die Mehrheit
nimmt die Information als umfassend wahr, während nur 22 Prozent die «Dauer-
berichterstattung» als übertrieben beurteilen. Ausgeglichener ist die Beurteilung
der Art der Information. 29 Prozent sind der Ansicht, die Medien ordnen sachlich
ein, immerhin ein Viertel der Bevölkerung findet, dass die Medien zur Panik
beitragen.

30
7     POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT

Abbildung 32: Beurteilung der Berichterstattung in den Schweizer Medien

                       Sie informieren umfassend                              51

                           Sie ordnen sachlich ein                 29

                           Sie tragen zu Panik bei             25

 Sie übertreiben mit ihrer Dauerberichterstattung             22

       Sie unterschätzen das Ausmass der Krise            9

                                                     0%       10%       20%        30% 40%      50%   60%

                                                                         Positive Beurteilung
                                                                         Negative Beurteilung

«Wie beurteilen Sie die Berichterstattung der Schweizer Medien zum Coronavirus insgesamt?»
(Mehrfachantworten möglich)

31
8   DIE KRISE UND IHRE FOLGEN

8      Die Krise und ihre Folgen
Im letzten Abschnitt dieser Studie geht es um einen ersten Ausblick. Wie schätzt
die Bevölkerung die mittel- und langfristigen Folgen der Corona-Krise ein? Wann
erwartet sie ein Ende der eingeschränkten Bewegungsfreiheit?
Geht es um die generelle Einschätzung des Ausgangs der Krise, halten sich
optimistische und pessimistische Einschätzungen die Waage. Auffällig ist, dass
sich viele nicht für das eine oder andere entscheiden können. Dies zeigt die grosse
Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise.

Abbildung 33: Optimismus/Pessimismus bezüglich dem Ausgang der der Corona-Krise

                   Gesamt
                    4            21                             41                               28              7

                   Nach Alterskategorien
           15-24    4            20                             41                               28                  7

           25-34            19                            38                                32                   8

           35-44    4        19                            38                               30                   9

           45-64    4            21                             40                               27              8

           65-75    4             24                                      47                               21            5

             75+    3            24                                       49                               20            4

                   Nach Geschlecht
            Frau            17                            44                                    29               8

           Mann     4                 24                             37                          27              7

                   Nach Sprachregion
Deutschschweiz      4             23                                 44                               25                 4

      Romandie      3        19                           37                               30                   10

          Tessin    4        18                                 44                               26              8

                   0%                      25%                        50%                  75%                           100%

                                      Sehr optimistisch                             Sehr pessimistisch

«Wie optimistisch oder pessimistisch sind Sie in Bezug auf den Verlauf und Ausgang der Corona-Krise?»

8.1      Gesellschaftliche Folgen
Geht es um die aktuellen persönlichen Sorgen, steht die COVID-19 Erkrankung
im Vordergrund. Geht es um die Folgen der Krise, herrscht die Sorge über die
wirtschaftlichen Konsequenzen vor.

32
8      DIE KRISE UND IHRE FOLGEN

Abbildung 34: Furcht vor Folgen der Corona-Krise

                                                                 Wirtschaftskrise                                                      7                 45

                   Zusammenbruch des Gesundheitswesens                                                                                 9            29

              Langfristiger Verlust persönlicher Freiheiten                                                              38                 10

                                              Gesellschaftliche Konflikte                                                     18           6

                                                    Internationale Konflikte                                                      15       6

                                                                                   Keine                                          13       3

                                                                                               60%                30%                      0%                 30%                60%

                                                                                                             Folge, die man am wenigsten fürchtet
                                                                                                             Folge, die man am meisten fürchtet

«Welche mögliche Folge der Corona-Krise fürchten Sie am meisten/am wenigsten?»

8.2                    Dauer der ausserordentlichen Massnahmen
Nur eine Minderheit rechnet damit, dass mit dem vorläufigen Ende der ausser-
ordentlichen Massnahmen am 19. April 2020 der normale Alltag zurückkehren
wird. In der Bevölkerung besteht jedoch eine grosse Hoffnung, dass man sich zu
Beginn des Sommers, im Juni 2020, in der Schweiz wieder ohne Einschränkungen
bewegen kann. Die Zukunft wird es weisen.

Abbildung 35: Rückkehr des normalen Alltages

             30
                                              28

             20
Anteil [%]

                                                      20
                                     16
             10                                                13

                                                                          7
                                                                                   4
              0                2
                       20

                               20

                                        20

                                                20

                                                         20

                                                                 20

                                                                          20

                                                                                   20

                                                                                            20

                                                                                                    20

                                                                                                             21

                                                                                                                      21

                                                                                                                              21

                                                                                                                                           21

                                                                                                                                                    21

                                                                                                                                                            21

                                                                                                                                                                     21

                                                                                                                                                                             21

                                                                                                                                                                                      21
                      0

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                                                                                        /2

                                                                                                 /2

                                                                                                         /2

                                                                                                                  /2

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                                                                                                                                                                 /2

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                                                                                                                                                                                  /2
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                                                                                                        01

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                                                                                                                                                       06

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                                                                                                                                                                        08

                                                                                                                                                                                 09

«Was denken Sie, wann werden wir uns in der Schweiz wieder ohne Einschränkungen bewegen können?»

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9   DATENERHEBUNG UND METHODE

9    Datenerhebung und Methode
Datenerhebung und Stichprobe

Die Datenerhebung zur ersten Befragung des SRG Monitors «Die Schweiz
und die Corona-Krise» fand zwischen dem 21. und 23. März 2020 statt. Die
Grundgesamtheit der Befragung bildet die sprachlich integrierte Wohnbevölkerung
der Schweiz ab 15 Jahren. Die Befragung erfolgte online. Die Rekrutierung der
Befragten fand einerseits über die Webportale von SRG SSR, andererseits via
Online-Panel von sotomo statt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten
konnten die Angaben von 30‘460 Personen für die Auswertung verwendet werden.

Repräsentative Gewichtung

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (opt-in), ist die Zu-
sammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. Den
Verzerrungen in der Stichprobe wird mittels statistischer Gewichtungsverfahren
entgegengewirkt. Es werden räumliche (Wohnort), soziodemographische (Alter,
Geschlecht, Bildung, Haushaltsform) und politische Gewichtungskriterien (Partei-
präferenz) beigezogen. Durch die Gewichtung wird eine hohe Repräsentativität
für die Schweizer Bevölkerung erzielt. Der Stichprobenfehler, wie er für Zufallss-
tichproben berechnet wird, lässt sich nicht direkt auf gewichtete opt-in Umfragen
übertragen. Die Repräsentativität dieser Befragung ist jedoch vergleichbar mit
einer Zufallsstichprobe mit einem Stichprobenfehler von +/-1,1 Prozentpunkten
(für 50% - Anteil und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit).

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