Alles über die Schweizer - Lid.ch

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Alles über die Schweizer

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Kühe gehören einfach                Hinter Milch und Milchprodukten   Wenn Kühe und Kälber auf der
    zur Schweiz                         stehen zehntausende von Bauern    Weide grasen, pflegen und schüt-
                                        und hunderte von Käsereien und    zen sie die Landschaft. Ohne sie
    Eine Kuh macht Muh – viele Kühe     Molkereien. Am Anfang der         würde das Land verwildern. Kühe
    machen Mühe, könnte man             «Milchstrasse» steht der Bauer.   gehören einfach zur Schweiz,
    meinen. Mühe machen sie den         Jeder vierte Franken, den die     auch wenn sie auf den Strassen
    Bauern keine, die rund 710’000      Bauern verdienen, kommt direkt    hie und da etwas liegen lassen.
    Kühe in der Schweiz, etwas Arbeit   aus der Milchproduktion.
    allerdings schon.

    Ihre Milch gehört bereits zum
    täglichen Frühstück. Denn ohne
    Milch müsste der Kaffee schwarz
    getrunken und das Müesli trocken
    gegessen werden. Zudem gäbe
    es ohne Milch weder Käse noch
    Butter, Joghurt oder Schokolade.

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Auf der Weide ...                                                                                   Fast 20 Liter Milch                 Die Milchleistung hängt aber sehr    Diese zehn Monate nennt der
Frühmorgens macht sich der
                                   Die Maschine melkt wie ein Kalb                                  pro Tag                             stark von der Rasse der Kuh ab.      Bauer Laktationszeit. Gleich nach
                                                                                                                                        Spitzentiere geben jährlich einige   dem Kalben gibt eine Kuh einige
Bauer auf den Weg zur Weide,       Wenn der Bauer die Kühe von Hand melkt, presst er die Milch
                                                                                                    Ein Bauer hält durchschnittlich     tausend Liter mehr.                  Liter Milch mehr, gegen Ende der
wo die Kühe die Nacht verbracht    aus der Zitze. Die Melkmaschine hingegen melkt die Milch
                                                                                                    40 Stück Rindvieh, davon sind       Normalerweise bringen Kühe           Laktationszeit einige Liter weniger.
haben. Nur bei schlechtem Wetter   aus den Eutern, genau so, wie es ein Kalb macht. Die kleinste,
                                                                                                    18 Kühe, der Rest Kälber, Rinder,   jedes Jahr ein Kalb auf die Welt.
übernachten die Kühe im Stall.     aber immer noch meist verbreitete Melkmaschine ist die
                                                                                                    Ochsen und Stiere.                  Während der letzten acht Wochen
                                   Eimer-Melkanlage. Dabei trägt der Bauer die Milch nach dem
                                                                                                    Durchschnittlich gibt eine          vor der Geburt werden die Kühe
                                                                                                                                                                             Liebesbeziehungen
                                   Melken in die grosse Milchkanne. Bei der Rohrmelkanlage                                                                                   ins Ausland
... und im Stall                   hingegen fliesst die Milch durch Röhren in einen zentralen
                                                                                                    Schweizer Kuh 6’170 Liter Milch     nicht mehr gemolken; der
                                                                                                    im Jahr. Das sind rund 20 Liter     Landwirt stellt sie «trocken».
Im Stall werden die Kühe gemol-    Behälter. Immer mehr werden die Kühe in einem speziell                                                                                    Damit die Kühe mehr Milch
                                                                                                    pro Tag.                            Darum geben Kühe nur während
ken. Es gibt heute kaum mehr       eingerichteten Raum, dem Melkstand, gemolken. Diese Art                                                                                   ge­ben, werden sie mit auslän-
                                                                                                                                        zehn Monaten im Jahr Milch.
Bauern, die von Hand melken;       zu melken erspart dem Landwirt viel Zeit.                                                                                                 dischen Rassen gekreuzt.
das gleichmässige Ticken der                                                                                                                                                 Man versucht aber nicht nur die
Melkmaschine ist aus dem Kuh-                                                                                                                                                Milchleistung, sondern auch
stall nicht mehr wegzudenken.                                                                          Braune, Gefleckte und Schwarze                                        die Fleischleistung der Tiere zu
Auch Melkroboter gibt es in                                                                                                                                                  verbessern. Kühe, die viel Milch
                                                                                                       Kühe lassen sich in drei Gruppen einteilen. Es gibt Zwei­
Schweizer Milchviehställen                                                                                                                                                   geben, liefern normalerweise
                                                                                                       nutzungsrassen, Milchrassen und Mastrassen.
zu sehen. Die Kühe geben                                                                                                                                                     weniger wertvolle Fleischstücke.
                                                                                                       Zweinutzungsrassen liefern viel Milch und viel Fleisch,
heute mehr Milch als früher.
                                                                                                       Milchrassen sehr viel Milch und Mastrassen vor allem
Mit privatrechtlichen Verträgen
                                                                                                       Fleisch von besonderer Qualität. Zu den Zweinutzungsrassen
wird bestimmt, wie viel Milch
                                                                                                       gehören das Original Braunvieh, das Simmentaler- und das
jeder Bauern abliefern kann.
                                                                                                        Fleckvieh. Die meisten Kühe in der Schweiz gehören zum
                                                                                                       Braun- oder Fleckvieh. Zu den Milchrassen gehören die
                                                                                                       schwarz gefleckten Holstein-Kühe, die rot gefleckten Red-
                                                                                                       Holstein-Kühe und die braunen Brown-Suisse-Kühe.
                                                                                                       Mastrassen werden unter anderem in der Mutter- und
                                                                                                       Ammenkuhhaltung eingesetzt. Eine Mutterkuh ist
                                                                                                       eine Kuh, die nicht gemolken wird und dafür ihr Kalb
                                                                                                       selber aufzieht. Eine Ammenkuh zieht im Normalfall
                                                                                                       zwei Kälber auf. Eine Spezialität des Wallis ist das
                                                                                                       Eringervieh, das auch für Kuhkämpfe eingesetzt wird.

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Vom Hof in die                        Auch wird die Milch nach dem                                                                          täglich ab. Bei Molkereien wird
                                                                                                                                                                                                                                                                          Strenge Kontrollen
Sammelstelle                          Melken gleich abgekühlt. In                                                                           die Milch in der Regel ein-
                                      Käsereien liefern die Bauern die                                                                      mal innerhalb von zwei Tagen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Milch sämtlicher Verkehrs­milch­­
Der Bauer liefert die Milch in die    Milch normalerweise zweimal                                                                           abgeholt.
                                                                                                                                                                                                                                                                          produzenten wird 24-mal im Jahr
Sammelstelle, wo sie gewogen
                                                                                                                                                                                                                                                                          von Kontrolleuren auf die Keim­
und in grossen Kühltanks gelagert
                                                                                                                                                                                                                                                                          belastung, den Zellgehalt, auf
wird. Von den Sammelstellen wird
                                                                                                                                                                                                                                                                          Rückstände von Hemmstoffen
die Milch in Tankwagen in die            Der Weg der Milch                                                                                                                                              Milchmenge und Milchpreis                                         sowie den Gefrier­punkt geprüft.
Molkereien und Verarbeitungs­
                                         Die Leute sollen immer und überall Milch und Milchprodukte                                                                                                     Früher hatte jeder Bauer ein Milchkontingent, worin festgelegt    Die Verarbeiter sind zudem
stellen geführt.
                                         kaufen können. Deshalb haben die Milchproduzenten die                                                                                                          war, wie viel Milch er pro Jahr abliefern konnte. Die Milch­      verpflichtet, jeden Milch­eingang
Immer mehr Landwirte lassen
                                         Sammlung und Verarbeitung der Milch vor 100 Jahren selber                                                                                                      kontingentierung ist im Frühling 2009 aufgehoben worden.          zu prüfen. Sind die Ergebnisse
die Milch auf dem Hof von einem
                                         in die Hand genommen. Der Dachverband heisst: Schweizer                                                                                                        Nun bestimmt der Markt, welchen Preis der Bauer für die Milch     ungenügend, erhält der Bauer
Tankwagen abholen, der direkt
                                         Milchproduzenten SMP.                                                                                                                                          erhält. In der Branchenorganisation Milch, in der die Milchver­   weniger Geld für die Milch.
zur Molkerei fährt. Gesamthaft
                                                                                                                                                                                                        arbeiter und die Milchbauern zusammensitzen, werden die           Periodisch werden auch die Ställe
gesehen liefern die Bauern jedes
                                                                                                                                                                                                        Richtpreise ausgehandelt. Wird zu viel Milch produziert, sinken   kontrolliert. Kleine weisse Mäuse
Jahr etwa 3,4 Millionen Tonnen
                                                                                                                                                                                                        die Produzentenpreise, hat es zu wenig, steigen die Preise        werden nicht geduldet.
Milch ab. Würde man diese
                                                                                                                                                                                                        wieder an. So soll sich die von den Bauern produzierte Milch-

                                                                                                         4 Mio. Tonnen Verkehrsmilch pro Jahr
Menge in Güterwagen laden,
                                                                                                                                                                                                        menge selber regulieren.
ergäbe dies einen über 500                                 22’000 Milchproduzenten                                                                                                                                                                                        Bergbauern sind auf
Kilometer langen Zug.                                                                                                                                                                                                                                                     Kühe angewiesen
                                                                                                                                                                                                                                                                          Auf Betrieben in den Bergen
Mäuse unerwünscht

                                                                                                                                                                                        90 Molkereien
                                                                                                                                                                    1400 Alpkäsereien
                                                                                     590’000 Milchkühe

                                                                                                                                                                                                                                                                          kön­nen die Bauern häufig keinen
                                                                                                                                                600 Dorfkäsereien
Weil Milch nur beschränkt haltbar                                                                                                                                                                                                                                         Ackerbau betreiben. Es ist zu
ist, müssen alle an der Milch­                                                                                                                                                                                                                                            kalt, es regnet zu viel oder das
produktion Beteiligten sehr sauber                                                                                                                                                                                                                                        Gelände ist zu steil. Darum
arbeiten. Darum wird die Milch                                                                                                                                                                                                                                            sind die Bauern dort darauf
auf ihrem Weg zwischen dem                                                                                                                                                                                                                                                angewiesen, Kühe zu halten und
Bauernhof und dem Verkaufsladen                                                                                                                                                                                                                                           Milch produzieren zu können.
immer streng kontrolliert und stets
gekühlt. Der Bauer muss sehr
sorgfältig melken, damit nicht das
kleinste Stückchen Schmutz in
das kostbare Gut gelangt. Mäuse
beispielsweise haben in der
Milchkanne nichts zu suchen.

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
100 Kilogramm Gras    Wasser, etwas Salz und etwa                      Ein gemütlicher Stall                  Zudem soll der Bau eines Stalles
oder 20 Kilogramm Heu 2 Kilogramm Zusatzfutter, haupt-                 für den Winter                         nicht allzu teuer sein. In der
                                   sächlich Getreide.                                                         Schweiz kostet das Bauen wegen
Auf dem Menüplan der Kühe                                              Wenn Kühe auf der Weide sind,          den höheren Material- und
steht weder Rösti noch Brot oder   Wenn eine Kuh mehr Milch geben      ist dies natürlich und gesund. Im      Lohnkosten mehr als im Ausland.
Cornflakes, dafür Gras, Heu        soll, muss sie besseres Raufutter   Spätherbst und im Winter aber,         Ein Stallplatz für eine Kuh
oder Silage und etwas Getreide.    und mehr Getreide erhalten. Je      wenn es kälter wird und kein Gras      kostet in der Schweiz bis zu       Anbindeställe
Eine Kuh frisst im Sommer jeden    geschmackvoller und reichhaltiger   mehr wächst, bleiben die Kühe im       20’000 Franken. Je nach Standort   und Laufställe
Tag etwa 100 Kilogramm frisches    das Futter ist, desto mehr frisst   Laufhof oder im Stall. Damit sie       und Lage des landwirtschaft­-
Gras und im Winter 20 Kilogramm    eine Kuh und umso mehr Milch        sich darin wohl fühlen, brauchen       lichen Gebäudes können die Bau-    Es gibt zwei verschiedene Arten von Ställen, Anbinde- und
Heu, so genanntes Raufutter.       kann sie geben.                     sie genügend Platz und Licht           kosten aufgrund von strengeren     Laufställe. In Anbindeställen stehen, fressen und liegen
Dazu kommen 50 bis 100 Liter                                           sowie frische Luft. Ein Stall sollte   Gesetzgebungen (z. B. Natur-       die Kühe an ihren Plätzen, in Laufställen können sie sich frei
                                                                       der natürlichen Lebensweise der        und Landschaftsschutz) etwas       zwischen einzelnen Bereichen bewegen. Die Zahl von
                                                                       Kühe entsprechen. Gleichzeitig         höher ausfallen. Die Auswahl       Laufställen steigt in der Schweiz im Vergleich zu den Anbin-
                                                                       muss der Bauer aber auch zügig         eines geeigneten Platzes für den   deställen ständig. In Laufställen leben die Kühe frei zusammen.
                                                                       arbeiten können.                       Neubau eines solchen Gebäudes      Das kann gelegentlich Probleme geben: Schwächere Tiere
                                                                                                              muss der Bauer daher sehr          werden von stärkeren verdrängt. Aus diesem Grund werden
                                                                                                              genau überdenken und prüfen.       Kühen, die in Laufställen gehalten werden, oft schon im
                                                                                                                                                 «Kälber-Alter» die Hörner entfernt.

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Nur Gras …                                                                                             Weniger Betriebe und                 Ohne Kälber keine                   den geschlachtet, bevor sie aus-
In weiten Teilen der Schweiz ist
                                     Die Schweiz ist ein Grasland                                      weniger Bauern                       Milch                               gewachsen sind. Aus dem Gras,
                                                                                                                                                                                das die Kühe gefressen haben,
es im Winter sehr kalt, und das      58 Prozent des Schweizer Kulturlandes wird als Naturwiese
                                                                                                       Seit Jahren nimmt die Zahl der       Kühe geben nur Milch, wenn sie      wird Milch und Fleisch.
ganze Jahr durch regnet es viel.     genutzt. Nicht eingerechnet sind die Alpweiden. Auf Natur­
                                                                                                       Bauern und Bauernhöfe in der         Kälber zur Welt bringen können.
Der Bauer muss daran denken,         wiesen wird – im Gegensatz zu Kunstwiesen – nichts angesät.
                                                                                                       Schweiz ab. Während 1965 noch        Von den rund 700’000 Kälbern,
wenn er bestimmt, was auf            Es wird Gras geerntet. 12 Prozent des Kulturlandes sind
                                                                                                       über 450’000 Männer und Frauen       die pro Jahr in der Schweiz ge­
seinem Land angebaut werden          Kunstwiesen und 26 Prozent Ackerland. Auf den restlichen
                                                                                                       in der Landwirtschaft tätig waren,   boren werden, kann nicht jedes
soll. Deshalb wächst auf einem       4 Prozent werden Reben, Obstbäume und Gemüse angepflanzt.
                                                                                                       waren es im Jahr 2013 noch           als Kuh oder Stier aufgezogen
von drei Schweizer Landwirt-         Die Natur- und Kunstwiesen liefern den 1,5 Millionen Stück
                                                                                                       100’000 oder knapp 2 Prozent         werden, sonst gäbe es bald mehr
schaftsbetrieben nur Gras.           Rindvieh – davon 590’000 Milchkühe – auf den 38’000 rindvieh-
                                                                                                       der Bevölkerung.                     Kühe und Stiere als Menschen.
                                     haltenden Betrieben in der Schweiz das tägliche Brot – äh Gras.
                                                                                                       Die verbleibenden Bauernbetriebe     Nur knapp jedes dritte Kalb wird
… oder auch Weizen …                                                                                   werden dafür immer etwas             grossgezogen. Die anderen wer­
                                                                                                       grösser. Ein hauptberuflicher
Im Mittelland ist das Klima milder
                                                                                                       Schweizer Landwirt bewirtschaf-
und das Gelände flacher. Deshalb
                                                                                                       tet rund 23,3 Hektaren Land.
sind hier Betriebe verbreitet, auf
                                                                                                       Diese Fläche ist etwa so gross
denen auch Ackerbau be­trie­ben
                                                                                                       wie 25 Fussballfelder. Knapp drei
wird. Die wichtigste Ackerfrucht
                                                                                                       Viertel der 55’000 Bauernhöfe
ist der Weizen. In der Schweiz
                                                                                                       werden von hauptberuflichen
wächst auf rund 85’000 Hektaren
                                                                                                       Bäuerinnen und Bauern geführt.
                                                                                                                                               ÖLN und Bio
Weizen. Auf etwa 70’000 Hektaren
                                                                                                       Die Bauernhöfe in der Schweiz           Der Bund motiviert die Landwirte, nicht möglichst hohe Erträge
wird Futtergetreide wie Gerste,
                                                                                                       sind meist kleiner als jene im          anzustreben, sondern in erster Linie Natur und Landschaft
Mais und Hafer angebaut,
                                                                                                       Ausland.                                zu pflegen. Für diese Anstrengungen werden die Bauern mit
das später wiederum den Tieren
                                                                                                                                               Direktzahlungen belohnt. Mehr als 99 Prozent aller Schweizer
verfüttert wird.
                                                                                                                                               Landwirtschaftsbetriebe erbringen den für den Bezug von
                                                                                                                                               Direktzahlungen notwendigen ökologischen Leistungsnachweis
… oder beides?                                                                                                                                 (ÖLN). Sie verpflichten sich damit, Mineraldünger und Pflanzen-
                                                                                                                                               schutzmittel so wenig wie möglich einzusetzen und die Auflagen
Sinnvoll ist es, wenn auf einem
                                                                                                                                               der strengen schweizerischen Tierschutzbestimmungen ein­
Betrieb Tiere leben und daneben
                                                                                                                                               zuhalten. Rund 10 Prozent aller Bauern gehen sogar noch einen
Ackerkulturen angebaut werden.
                                                                                                                                               Schritt weiter und produzieren biologisch. Sie verzichten ganz
Tiere produzieren Mist und Gülle.
                                                                                                                                               auf Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel.
Kuhmist und Gülle können auf
den Feldern als Dünger eingesetzt
werden. Dann wächst mehr Gras,
das von den Tieren gefressen und
wieder ausgeschieden wird.

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Im Tankwagen zur                                                                                           Gemeinsam billiger                 Der Verband der Schwei­ Andere Organisationen
Molkerei                                 Aus 40 Prozent der Milch wird Käse                                anbieten                           zer Milchproduzenten    Nebst dem SMP und den regio­-
Gut 3,4 Millionen Tonnen Milch
                                         Rund 40 Prozent der Schweizer Milch werden in den Käsereien
                                                                                                           Im Laufe der Zeit haben sich
                                                                                                                                              als Dachorganisation    na­len Milchverbänden gibt es noch
                                         und Molkereien zu Käse verarbeitet. 16 Prozent der Milch                                                                                 andere Organisationen, die sich
bringen die Bauern jährlich in die                                                                         ver­schiedene Milchverarbeiter     Die regionalen Milchverbände
                                         werden zu Butter verarbeitet, 7,5 Prozent zu Rahm, 12,8 Prozent                                                                          mit dem Handel von Milchpro-
Sammelstellen und Käsereien.                                                                               zusammengeschlossen. Dadurch       gründeten 1907 den Zentral­
                                         werden als Konsummilch getrunken und der Rest geht an die                                                                                dukten und Käse beschäftigen. Die
Würde die gesamte Milchmenge                                                                               entstanden Grossmolkereien,        verband schweizerischer Milch­
                                         Lebensmittelindustrie, wo die Milch in Milchpulver, Frischkäse,                                                                          Bran­chenorganisation Milch, in
getrunken, müsste jede Person                                                                              welche günstiger arbeiten          produzenten (ZVSM) als
                                         Joghurt und andere Frischprodukte umgewandelt wird.                                                                                      der die Bauern und die Verarbeiter
in der Schweiz jeden Tag 1,2 Liter                                                                         können als die kleinen Käsereien   Dachorganisation. Der Verband
                                                                                                                                                                                  zusammengeschlossen sind,
Milch trinken. Als Konsummilch                                                                             und Molkereien. Sie können         setzt sich für die Interessen der
                                                                                                                                                                                  will das Milchangebot der Nach-
in den Handel kommt jedoch                                                                                 ihre Milchprodukte darum auch      Milchbauern ein. Seit 1999
                                                                                                                                                                                  frage anpassen. Dafür gibt die
nur 13 Prozent der Milch. Rund                                                                             günstiger verkaufen. Durch         heisst dieser Verband Schweizer
                                                                                                                                                                                  Branchenorganisation in regelmäs-
80 Prozent der Milch wird zu          Daneben garantieren die Laboran-    Bauern schliessen sich           ihre Grösse können sie auch die    Milchproduzenten (SMP).
                                                                                                                                                                                  sigen Abständen einen Richtpreis
Käse, Butter, Rahm und anderen        tinnen und Laboranten durch viele   zusammen                         Gestaltung des Produzenten-
                                                                                                                                                                                  für die Milch heraus. Für den
Milchprodukten verarbeitet.           verschiedene Untersuchungen                                          preises stark beeinflussen.
                                                                                                                                                                                  Käse übernimmt der Käser-Verband
                                      die Qualität der Milchprodukte.     Ende des 19. Jahrhunderts
                                                                                                                                                                                  Fromarte die Interessensvertretung.
                                      Ganz wichtig ist dabei die Lage-    beschlossen die Bauern, in
Die Arbeit in der                     rung. Die Aufgabe des Lageristen    Genossenschaften zusammen-
                                                                                                                                                                                  Sortenorganisationen wie zum
Molkerei                                                                                                                                                                          Beispiel Emmentaler Switzerland
                                      ist es, die richtige Menge          zuarbeiten. Nach 1900 schlos-
                                                                                                                                                                                  oder Raclette Suisse kümmern
                                      rechtzeitig und kostengünstig       sen sich die Genossenschaften
Wer in der Molkerei arbeitet, muss                                                                                                                                                sich um den Schutz und die Rein-
                                      am richtigen Ort bereitzustellen.   zu regionalen Milchverbänden
an komplizierten technischen                                                                                                                                                      heit der Sorte.
                                                                          zusammen.
Anlagen und am Umgang mit                                                                                                                                                         In grösseren Mengen exportiert
Lebensmitteln Freude haben. Die                                                                                                                                                   werden die Käsesorten Emmen­
Molkeristin und der Molkerist                                                                                                                                                     taler, Gruyère, Appenzeller, Tête de
steuern, überwachen und                                                                                                                                                           Moine, Raclette, Tilsiter und Sbrinz.
kon­trol­lieren die Herstellung der
Produkte.

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Modernste Technik                    Die kleinen Fettkügelchen in der      auf über 70 Grad Celsius erhitzt.    Rahm herstellen oder                     Vorzugs-, Käserei- oder «Die Butter»?
                                     Milch steigen an die Oberfläche       Dieser Vorgang macht Milch ei-       «Wäsche auswinden»
Wer eine grosse Molkerei besucht,    und bilden eine Rahmschicht. Um       nige Tage haltbar, allerdings muss                                            Vorzugsbutter wird aus 100 Prozent Milchrahm hergestellt.
staunt nicht schlecht: Obwohl        das zu verhindern, wird die Milch     sie gekühlt aufbewahrt werden.       Rahm wird im selben Arbeitsgang          Käsereibutter entsteht aus Milchrahm und Sirtenrahm, der bei
hier tonnenweise Milchprodukte       homogenisiert. Die Fettkügelchen                                            hergestellt wie Magermilch. In          der Produktion von Käse aus der Molke gewonnen wird.
hergestellt werden, ist kein Trop-   werden so weit zerkleinert, bis                                             grossen Zentrifugen wird Milchfett      Es gibt auch gesalzene Butter und Lightbutter. Gesalzene Butter
fen Milch zu sehen. Dafür stehen     sie nicht mehr aufsteigen können.
                                                                           ... und uperisieren                   von den anderen Milchbestand­           ist keine neue Erfindung.
überall Stahltanks und Leitungen                                           Soll die Milch länger und unge-       teilen getrennt. Das geschieht auf      Das Salz hatte früher die Aufgabe, die Butter länger haltbar zu
mit pfeifenden Ventilen und Pum-                                           kühlt aufbewahrt werden können,      ähnliche Weise wie beim Wäsche­          machen. Lightbutter hat einen tieferen Fettgehalt als die anderen
pen. Von der Kommandozentrale
                                     ... pasteurisieren ...                muss sie uperisiert werden. Dabei    auswinden, wo das Wasser aus             Butterprodukte. Daneben gibt es viele Spezialitäten:
aus werden die verschiedenen         Gleichzeitig mit dem Homogeni-        wird sie kurz auf über 135 Grad      der Wäsche geschleudert wird.            Honigbutter, Senfbutter, Kräuterbutter …
Anlagen mit Hilfe von Computern      sieren wird die Milch stets auch      Celsius erhitzt. Im Weitern haben    Zurück bleibt einerseits die ent-
gesteuert und überwacht.             pasteurisiert oder uperisiert. Beim   Milchtrinker die Wahl zwischen       ­rahmte Milch – die Magermilch
                                     Pasteurisieren wird die Milch kurz    verschieden hohem Fettgehalt          – und andererseits der Rahm.
Aus der Milch werden in der                                                ihres Muntermachers: Neben der
Molkerei unter anderem Käse,                                               Vollmilch gibt es teilentrahmte,
Joghurt und Quark hergestellt.                                             halbentrahmte oder entrahmte
                                                                                                                Aus Rahm wird Butter                  Joghurt entsteht,
Solche Milchprodukte wurden                                                Milch.                               Schlägt man Rahm immer weiter,        wenn Milch gerinnt
vor langer Zeit erfunden, um die                                                                                vereinigen sich die Fettbestand-
                                                                                                                                                      Joghurt wird aus pasteurisierter
Milch haltbar zu machen. Erst                                                                                   teile zu Butterkörner. Diese
                                                                                                                                                      Vollmilch oder entrahmter Milch
im 20. Jahrhundert wurde es                                                                                     scheiden sich von der Butter-
                                                                                                                                                      hergestellt. Joghurtkulturen
möglich, Trinkmilch, Rahmglace                                                                                  milch; es entsteht Butter. 22 Liter
                                                                                                                                                      lassen Milch gerinnen. Wenn
und Desserts herzustellen.                                                                                      Milch braucht es, um 1 Kilo-
                                                                                                                                                      der so entstandene Joghurt dick
Diese Produkte werden Frisch-                                                                                   gramm Butter herzustellen.
                                                                                                                                                      geworden ist, muss er gekühlt
milchprodukte genannt.
                                                                                                                                                      werden, damit er nicht verdirbt.
                                                                                                                                                      Je nach Bedarf werden dem
Homogenisieren ...                                                                                                                                    Joghurt Früchte, Aromastoffe und
                                                                                                                                                      andere Zutaten beigegeben.
Wenn Milch frisch ab Kuh stehen
gelassen wird, rahmt sie auf:

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Über 9’000 Menschen                  Für starke Frauen und                Gut zwei Stunden später kann die    1000 Kilogramm Milch                 Die Herstellung von Käse braucht   Gruyère aus der
machen täglich Käse                  Männer                               Käsemasse in die Pressformen        für einen Emmentaler                 viel Milch. Für einen Laib von     West- und Sbrinz aus
                                                                          abgefüllt werden, wo sie unter                                           85 Kilogramm Emmentaler
Alleine in den rund 600 Käsereien,   Der Arbeitstag in einer Käserei      Druck und mehrmaligem Wenden        Etwa 40 Prozent der Milch, welche    beispielsweise werden etwa
                                                                                                                                                                                      der Zentralschweiz
den 90 Molkereien und im             beginnt am Morgen früh. Zuerst       bis zum nächsten Morgen ver­        die Bauern abliefern, wird zu Käse   1000 Kilogramm Milch benötigt.     Gruyère wird vor allem in der
Käsehandel arbeiten etwa             nimmt der Käser von den Bauern       bleibt. Damit ist die Käseher­      verarbeitet. Die am meisten pro-     Das entspricht etwa der            Westschweiz hergestellt und
9’000 Personen. Dazu kommen          die Milch entgegen und kontrol-      stellung abgeschlossen. Nun         ­duzierten Käsesorten sind der       Milch­menge, die 53 Kühe           wird immer wichtiger. Der Sbrinz
die Leute, die den Käse trans­       liert die Qualität. Seine Helfer     beginnt die Arbeit im Käsekeller:    Emmentaler und der Gruyère.         durchschnittlich an einem Tag      ist eine extraharte Käsespeziali­
portieren und ihn schliesslich       nehmen in der Zwischenzeit die       Jeder Käse muss ein- bis zweimal                                         liefern.                           tät aus der Zentralschweiz.
verkaufen. Neben den 22’000          grossen Emmentaler-Laibe vom         wöchentlich gewendet und ab­                                                                                Neben diesen Hartkäsen gibt es
Schweizer Milchbauern und ihren      Vortag aus den Pressformen.          gerieben werden. Daneben                                                                                    halbharte Käsesorten wie den
Familien verdienen noch viele                                             gilt es aufzupassen, dass einem                                                                             Appenzeller, den Tilsiter oder den
andere Menschen ihr Geld             Dann wird gekäst: Die Milch wird     der Käse nicht geklaut wird.                                                                                Raclette-Käse sowie zahlreiche
im Zusammenhang mit Milch            über eine Rohrleitung in das Kessi                                                                                                               Weichkäsesorten. Insgesamt
und Käse.                            gepumpt. Dann wird sie mit dem                                                                                                                   wer­den in der Schweiz über 450
                                     Lab – einer Substanz, welche                                                                                                                     Käsesorten hergestellt.
                                     die Milch dick werden lässt – und
                                     den Bakterienkulturen versetzt
                                     und auf ungefähr 50 Grad Celsius
                                     erhitzt. Nach 30 Minuten ist
                                     die Milch zu einer gallertartigen
                                     Masse geronnen, die der Käser
                                     mit der Käseharfe zerschneidet.

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Alles über die Schweizer - Lid.ch
Immer frisch auf dem               Knapp ein Viertel der inländischen   gesetzlich geregelt. Heute ent-      Der Staat gibt den                 werden, weil diese sonst im          Teurer als im Ausland
Tisch                              Milchproduktion wird als Käse        scheidet der Markt selber, wohin     Bauern Geld – davon                Laden viel zu teuer wären. Aus
                                                                                                                                                                                     Im Vergleich zu ihren Kolleginnen
                                   exportiert. Knapp ein Fünftel der    wie viel Milch fliesst. Die Bauern                                      diesem Grund unterstützt der
Jeden Tag beliefern die Molke-     in der Schweiz konsumierten          müssen günstiger produzieren,
                                                                                                             profitieren wir alle               Bund unsere Bauern mit Direkt-
                                                                                                                                                                                     und Kollegen in anderen Ländern
                                                                                                                                                                                     produzieren die Schweizer
reien und Käsereien tausende       Milchprodukte stammt aus dem         damit sie gegenüber dem Ausland      Die Produktion und die Weiter-     zahlungen, damit sie umwelt­
                                                                                                                                                                                     Bäuerinnen und Bauern in einem
von Detailgeschäften sowie die     Ausland. Dies sind vor allem         konkurrenzfähiger sind. Der          verarbeitung von Milchprodukten    gerechte, aber trotzdem zahlbare
                                                                                                                                                                                     teureren Umfeld. Unsere Löhne
Grossverteiler. Damit die leicht   Käsespezialitäten aus Italien und    Bund gewährt eine beschränkte        sind in der Schweiz ziemlich       Nahrungsmittel produzieren
                                                                                                                                                                                     sind höher als jene in den Nach-
verderblichen Milchprodukte        Frankreich.                          Unterstützung, weil sonst das        teuer. Dazu kommt der Auftrag      können.
                                                                                                                                                                                     barstaaten. Daher sind Lebens-
immer pünktlich und frisch an                                           Überleben vieler Bauern gefähr-      des Staates an die Bauern,
                                                                                                                                                                                     mittel aus dem Ausland oft billiger
ihren Bestimmungsort gelangen,                                          det wäre. Wer würde dann die         die Landschaft zu pflegen und
                                                                                                                                                                                     als die eigenen. Dieser Preisdruck
arbeiten zahlreiche Menschen       Der Markt regelt den                 Landschaft pflegen? Und wer          die strengen Tierschutzvor-
                                                                                                                                                                                     macht unseren Bauern das Leben
bei der Lagerung, im Vertrieb      Lauf der Milch                       würde noch in den abgelegenen        schriften einzuhalten. All diese
                                                                                                                                                                                     zusätzlich schwerer.
oder im Verkauf. Auch hier wird                                         Gegenden der Schweiz wohnen          Kosten können nicht direkt
modernste Technik eingesetzt.      Früher war die Milchproduktion       wollen, abgesehen von Vögeln         auf die Produkte geschlagen
                                   während vielen Jahrzehnten stark     und einigen kleinen Mäusen?

                                                                                                                                                                                           «Grossbaustelle»
                                                                                                                                                                                             Landwirtschaft
                                                                                                                                                   Die schweizerische Milchwirtschaftspolitik befindet sich ständig
                                                                                                                                                   im Wandel. Nicht umsonst spricht man von der «Grossbaustelle
                                                                                                                                                   Landwirtschaftspolitik». Die staatliche Milchkontingentierung ist
                                                                                                                                                   im Frühjahr 2009 aufgehoben worden. Die Grenzen zum Ausland
                                                                                                                                                   werden je länger je offener: Der Bundesrat möchte ein Agrarfrei-
                                                                                                                                                   handelsabkommen mit der Europäischen Union abschliessen.
                                                                                                                                                   Das würde bedeuten, dass billige Produkte wie Milch und Fleisch
                                                                                                                                                   aus dem Ausland frei in die Schweiz importiert werden könnten.
                                                                                                                                                   Die Milchbranche und mit ihr die ganze Landwirtschaft ist durch
                                                                                                                                                   die Politik stark gefordert.

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Neun Kannen Milch für                                                                                       Ein durchschnittlicher Emmen-      Halbhartkäse                        Spezialitäten im
jeden Schweizer                                                                                             taler-Laib wiegt 85 Kilogramm.                                         Einkaufswägeli
                                                                                                                                               Halbhartkäse enthalten deutlich
                                                                                                            Weniger als die Hälfte davon
                                                                                                                                               mehr Wasser als Hartkäse.           Die Molkereien bringen immer
Jeder Tropfen Milch, den wir                                                                                wiegt ein Gruyère-Laib, der auch
                                                                                                                                               Zwischen dem flachen, 8 Kilo­       wieder neue Spezialitäten aus
kon­­sumieren, hat eine lange                                                                               viel kleinere Löcher hat.
                                                                                                                                               gramm schweren Freiburger           frischer Milch auf den Markt. Den
Reise in Kannen, Rohrleitungen          Milch im Tetra-Pack                                                 Daneben gibt es eine Reihe wei-
                                                                                                                                               Vacherin und dem hohen, knapp       ersten Rang bei den Frischmilch-
und Tankwagen hinter sich.              oder direkt ab Hof                                                  terer Hartkäse aus dem Jura
                                                                                                                                               1 Kilogramm schweren Tête de        produkten nimmt der Joghurt ein.
Jede Schweizerin und jeder                                                                                  und den Berner, Innerschweizer
                                                                                                                                               Moine sind viele Variationen an­    Heute wird rund dreimal mehr
Schweizer konsumiert im Jahr            Pastmilch und uperisierte Milch kommen in unterschiedlichen         und Bündner Alpen.
                                                                                                                                               zutreffen. Zu den bekanntesten      Joghurt konsumiert als vor 40
durchschnittlich gut 65 Liter           «Kleidern» auf den Tisch oder in den Laden. Die häufigste
                                                                                                                                               Halbhartkäsen zählen der            Jahren. Auch Quark, Produkte aus
Milch, 21 Kilogramm Käse und            Milchverpackung ist die Tetra-Packung. Bei einigen Bauern
                                                                                                                                               Appenzeller, der Tilsiter und der   Sauermilch, Desserts, Glace und
Schmelzkäse, 5,5 Kilogramm              kann die Milch auch frisch und unverpackt direkt ab Hof gekauft
                                                                                                                                               Raclette-Käse. Gesamthaft gibt es   verschiedene Erfrischungs- und
Butter, 18 Kilogramm Joghurt und        werden.
                                                                                                                                               weit über 150 Halbhartkäsesorten    Energiedrinks werden immer be-
fast 8,4 Kilogramm Rahm. Dazu
                                                                                                                                               in der Schweiz.                     liebter. Zu den Milch- und Rahm-
kommen noch einige Kilogramm
                                                                                                                                                                                   spezialitäten zählen Produkte
Milch, die in anderen Produkten
                                                                                                                                                                                   wie Rahm- und Früchtequark,
wie Quark, Glace, Schokolade         Harter und extra harter             Hartkäse sind nach etwa acht bis                                      Weich- und Frischkäse               Mischgetränke, Patisserie und
und Desserts «versteckt» sind.       Käse                                zehn Monaten vollreif. Zu den
                                                                                                                                               Weichkäse werden vorwiegend         Müesli. Gefragt sind seit eini­gen
Zusammen gibt das rund                                                   Hartkäsen gehört der Emmentaler,
                                                                                                                                               aus pasteurisierter Milch herge-    Jahren auch die Bifidus-Produkte
400 Kilogramm Vollmilch oder         Extrahartkäse wie Sbrinz, Hobel­    der vor allem durch die Grösse
                                                                                                                                               stellt. Auch beim Weichkäse sind    und probiotische Getränke. Ferner
fast neun grosse Milchkannen.        käse und verschiedene lokale        seiner Laibe und wegen der gros-
                                                                                                                                               über 100 einheimische Sorten        möchten die Konsu­menten ver-
Im internationalen Vergleich liegt   Alp­käse reifen während anderthalb sen Löcher imponiert.
                                                                                                                                               bekannt. Der Wichtigste unter       mehrt tier- und umweltfreundlich
die Schweiz damit im Mittelfeld.     bis zwei Jahren. Sie enthalten sehr
                                                                                                                                               ihnen ist der Vacherin Mont d’Or.   hergestellte Produkte kaufen. Die
Es wird weniger Milch getrun-        wenig Wasser und sind deshalb
                                                                                                                                               Im Weiteren gibt es noch eine       Bauern und die Milchverarbeiter
ken als früher, dafür mehr Käse      lange haltbar. Während der Reife-
                                                                                                                                               Anzahl von Frischkäsesorten wie     haben dies erkannt und stellen
gegessen.                            zeit wird Eiweiss abgebaut. Darum
                                                                                                                                               Hüttenkäse oder Mascarpone.         die gefragten Produkte bereit.
                                     können Extrahartkäse besonders
                                     leicht verdaut werden.

20                                                                                                                                                                                                                21
Wie viel erhält der                 Der Rest des Preises verschlingt   72 Rappen für einen                  Direktzahlungen für                 zum Beispiel für umweltscho-        Nur gemeinsam lassen sich neue
Bauer vom                           die Verarbeitung, die Lagerung     Liter Milch                          vielfältige Leistungen              nende Produktion oder die Pflege    Lösungen finden, die sowohl
                                    und der Handel. Der Bauer erhält                                                                            der Landschaft. Die Land- und       den Anliegen der Bauern als auch
Konsumentenfranken?                 immer weniger vom Konsumen-        Je nachdem, wo und zu was die
                                                                                                            der Landwirtschaft                  Milchwirtschaft sorgt dafür, dass   jenen der Konsumenten, der
Wenn ein Joghurt im Laden           tenfranken, da immer mehr ver­     Milch verarbeitet wird, erhält der   Wie kann erreicht werden, dass      sich auch ländliche Gebiete wirt-   Naturschützer und dem Bund
1 Franken kostet, heisst das noch   arbeitete Produkte gefragt sind.   Bauer unterschiedlich viel Geld.     das Einkommen der Bauern dem        schaftlich entwickeln und dass      gerecht werden.
lange nicht, dass der Bauer auch    Zum Vergleich: In den Fünfziger-   Für Milch, die in der Molkerei       anderer Werktätiger entspricht?     die Leute dort Arbeit finden und    Wer sieht, wie viel die Bäue-
diesen Betrag in sein Porte­        jahren gingen von jedem Kon­       verarbeitet wird, erhält der Bauer   Eine Lösung wäre, dass die          Geld verdienen können. Die          rinnen und Bauern zum Wohl der
monnaie stecken kann. Zurzeit       sumentenfranken durchschnittlich   derzeit etwa 60 Rappen pro Liter;    Bauern mehr Lebensmittel            Agrarpolitik muss sich mit den      gesamten Bevölkerung beitragen,
verdient der Bauer von einem        noch 65 Rappen direkt an den       für Milch, die zu Käse verarbeitet   her­stellen würden. Dies ist aber   Problemen unserer Zeit aus­         muss zugeben: Gut gibt’s die
Franken, den der Konsument für      Bauern.                            wird, rund 70 Rappen pro Liter.      zur­zeit nicht erwünscht. Die       einander setzen. Dazu gehören       Schweizer Bauern.
Lebensmittel ausgibt, dursch-                                          Für Biomilch bekommt der Bauer       niedrigen Produktionspreise         Überschüsse, Umweltprobleme,
schnittlich zwischen 20 und 30                                         etwas mehr als für Milch, die        werden deshalb zum Teil durch       europäische und globale Inte­gra­
Rappen.                                                                nach den Massstäben des Öko-         Direktzahlungen ausgeglichen.       tion und die Abwanderung vom
                                                                       logischen Leistungsnachweises        Diese erhält der Bauer vermehrt     Lande. Die Bauern wollen mit
                                                                       (ÖLN) produziert wird. Bei der       für Leistungen, die der ganzen      dem Bund und vor allem mit den
                                                                       Verarbeitung der Milch werden        Bevölkerung zugute kommen,          Konsumenten zusammenarbeiten.
                                                                       die meisten Arbeiten ausserhalb
                                                                       des bäuerlichen Hofes ausgeführt.
                                                                       Die Kosten und Löhne ausserhalb
                                                                       der Landwirtschaft sind in den
                                                                       vergangenen Jahrzehnten stark
                                                                       angestiegen.

                                                                       2013 kostete ein Liter Pastmilch
                                                                       durchschnittlich Fr. 1.60. Davon
                                                                       erhält der Bauer etwa 37 Prozent.
                                                                       Der Rest wird vom Detailhandel,
                                                                       von der Molkerei, der Sammlung
                                                                       und vom Transport beansprucht.

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Impressum
     Die Schweiz ist ein Milch- und Grasland                           Herausgeber:
                                                                       LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst
     Die Landwirtschaft prägt das Bild der Schweiz. Die Milch­         Weststrasse 10, 3000 Bern 6
     wirtschaft ist entscheidend daran beteiligt, denn auf einem       Tel. 031 359 59 77, Fax 031 359 59 79
                                                                       E-Mail: info@lid.ch, Internet: www.lid.ch
     grossen Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche wächst nur
                                                                       Konzept und Text: LID
     Gras. Die Kühe verwandeln das Gras zu Milch und Fleisch.
                                                                       Illustration: Beat Sigel
     Knapp ein Viertel des bäuerlichen Einkommens liefert die Milch.
     Von Milch leben auch Molkereien und Käsereien. Im Durch­-         Ausgabe Dezember 2014
     schnitt konsumieren die Schweizerinnen und Schweizer jährlich
     65 Liter Milch, 21 Kilogramm Käse und Schmelzkäse,                Weitere Informationen
     5,5 Kilogramm Butter, 18 Kilogramm Joghurt und 8,4 Liter Rahm.    – www.landwirtschaft.ch
                                                                       – www.swissmilk.ch
                                                                       – www.switzerland-cheese.ch
                                                                       – «Landwirtschaftsleckerbissen»
                                                                         Verzeichnis mit Lernangeboten für
                                                                         Schulen, erhältlich beim LID

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