Digitalisierung in der gesundheitlichen Selbsthilfe in Deutschland - Aktueller Stand und künftige Bedarfe (DISH) - UKE
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Digitalisierung in der gesundheitlichen Selbsthilfe in Deutschland - Aktueller Stand und künftige Bedarfe (DISH) Bundesweite Online-Befragung der Selbsthilfeunterstützungseinrichtungen Katharina Bremer, Silke Schwinn, Bernhard Borgetto, Stefan Nickel, Christopher Kofahl, Marie-Luise Dierks (DISH – Konsortium) www.uke.de/dish/
2 Theoretischer Hintergrund Digitaler Wandel verändert die Selbsthilfe-Angebote Online-Selbsthilfe-Angebote gewinnen an Bedeutung (1) SHU nutzen digitale Anwendungen für die Öffentlichkeitsarbeit für interne und externe Kommunikation für Organisation und Verwaltung und unterstützen SHG bei deren digitalen Angeboten (2) Digitalisierung bietet den SHU Chancen und Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen und Risiken (3)
3 Zielsetzung der DISH-Studie Erkenntnisse zum aktuellen Stand der digitalen gesundheitlichen Selbsthilfe in Selbsthilfeorganisationen (SHO) und -unterstützungseinrichtungen (SHU) Was gibt es schon? Welche Erfahrungen liegen vor? Gibt es „rein digitale“ Selbsthilfeangebote? Wie werden digitale Elemente in die Selbsthilfearbeit eingebunden bzw. integriert? Erkenntnisse zur Akzeptanz von Digitalisierung in der Selbsthilfe Welche Chancen und Risiken werden mit der Digitalisierung der gesundheitlichen Selbsthilfe verbunden und wie könnten die Akteur*innen damit umgehen? Welche Rahmenbedingungen müssen für einen sinnvollen Einsatz digitaler Angebote berücksichtigt werden? Erkenntnisse zu Unterstützungsbedarfen Welche Bedarfe sehen SHO für Selbsthilfegruppen (SHG) und für sich selbst? Wie wollen sie den Bedarfen begegnen bzw. wie begegnen sie ihnen bereits?
4 Online-Surveys mit SHO und SHU standardisierte Online-Umfragen Kontaktiert: 287 SHO (inkl. 37 „reine“ Internetforen) Kontaktiert: 294 SHU Befragungszeitraum: 14.11.2019 – 31.01.2020 Unterstützende Einrichtungen (Fragebogenentwicklung, Rekrutierung, Öffentlichkeitsarbeit) Dachverbände der Selbsthilfe NAKOS 10 regionale Selbsthilfekontaktstellen
5 Bundesweite Online-Umfrage der SHU Befragungszeitraum: 07. bis 31. Januar 2020 Angeschrieben wurden die SHU aus den ROTEN ADRESSEN der NAKOS (N=294) vier Adressen nicht erreichbar, 2 SHU antworteten gebündelt für jeweils drei weitere SHU in der Region Ausschöpfungsquote 50 % N=141 ausgewertet Umfrage vollständig beendet n=131
ERGEBNISSE DER SHU-UMFRAGE
7 Allgemeine Angaben zu den teilnehmenden SHU 84% SHU in Hauptaufgabe, 14% SHU in Nebenaufgabe 4 landesweite Einrichtungen (3%) Verteilung Stadt-/Kreisebene: 43% Stadt, 57% Kreis Verteilung Ost/West: 72% West, 28% Ost Verteilung Nord/Süd: 75% Nord, 25% Süd 57% der SHU haben 2 oder 3 Mitarbeiter*innen (v.a. in TZ) Im Durchschnitt unterstützen diese SHU 119 SHG Die älteste SHU ist vor 40 Jahren eröffnet worden, die jüngste erst dieses Jahr (Durchschnittlich: 25 Jahre alt)
8 Nutzung digitaler Technologien - Außenkommunikation (in %; N=137 bis 141) Homepage (n=140) 79 18 3 Online-Newsletter (n=141) 28 23 48 Facebook (n=141) 26 26 49 YouTube (Video-Angebote) (n=140) 3 31 66 Messengerdienste (z.B. WhatsApp) (n=139) 5 17 78 Instagram (n=139) 4 7 89 PodCast (Hör-Angebote) (n=140) 1 9 91 Eigene App (n=138) 45 92 Twitter (n=138) 3 5 92 Online-Forum (n=137) 1 5 94 Online-Chat (n=137) 04 96 Blog (Internet-Tagebuch) (n=138) 13 96 Sonstige (n=138) 7 3 90 0% 25% 50% 75% 100% nutzen wir häufig nutzen wir teilweise nutzen wir gar nicht
9 Nutzung digitaler Technologien - Innenkommunikation (in %; N=137 bis 140) Dienste zur Terminkoordination (n=140) 21 56 24 Intranet (n=139) 44 18 38 Cloud-Systeme (z.B. Dropbox) (n=137) 9 35 56 Webinar-Angebote (Web-Fortbildungen) 1 17 83 (n=138) Online-Meeting-Dienste (z.B. Skype) 1 11 88 (n=140) Sonstige (n=134) 8 0 92 0% 25% 50% 75% 100% nutzen wir häufig nutzen wir teilweise nutzen wir gar nicht
10 Nutzung digitaler Technologien - Verwaltung/Forschung (in %; N=135 bis 141) Datenanalyse zur Evaluation unserer SHU 10 30 60 (n=137) digitale Befragungen von SHG (n=141) 4 31 65 Datenanalyse für wissenschaftliche 2 14 84 Zwecke (n=135) Kundenmanagement-Systeme (n=136) 7 6 87 Projektmanagement-Systeme (n=137) 3 7 91 Sonstige (n=135) 40 96 0% 25% 50% 75% 100% nutzen wir häufig nutzen wir teilweise nutzen wir gar nicht
11 Nutzung „Homepage“ (in % der Anwender*innen; N=114 bis 132) Gibt es auf Ihrer Homepage…. Links zu Selbsthilfeorganisationen? (n=130) 68 32 Links zu Selbsthilfegruppen? (n=129) 65 35 eine Suchfunktion für Selbsthilfegruppen? (n=132) 62 38 eine „responsive“ Darstellung? (Grafik für Tablet oder… 62 38 Links zu Selbsthilfekontaktstellen? (n=130) 54 46 Image-Videos? (n=125) 44 56 Links zu Sozialen Medien? (n=121) 35 65 Links zu Online-Foren? (n=118) 19 81 Erklär-Videos ?(n=114) 17 83 Sonstiges (n=26) 39 62 Hat Ihre Homepage ein Gütesiegel oder Zertifikat? (n=80) 11 89 0% 25% 50% 75% 100% ja nein
12 Nutzung „Sozialer Medien“ (in % der Anwender*innen; N=74 bis 80) Nutzt Ihre SHU Soziale Medien, ... um auf Veranstaltungen hinzuweisen? (n=79) 87 13 um Werbung für die Selbsthilfe zu platzieren? 77 23 (n=80) um neue Teilnehmende für SHG zu 76 24 gewinnen? (n=80) um Links zur eigenen Homepage/zu anderen 65 35 Homepages zu platzieren? (n=75) für den Austausch über gesundheitliche 32 68 Themen? (n=74) sonstiges 29 71 0% 25% 50% 75% 100% ja nein
13 Nutzung einer eigenen App (in % der Anwender*innen; N=9 bis 11) Betreiben Sie eine App, … die Sie allein entwickelt und finanziert haben? 0 100 (n=10) die Sie in Kooperation mit anderen Anbietern 82 18 entwickelt haben? (n=11) in der die Nutzer eigene Daten hinterlegen können? 67 33 (n=9) mit spezieller finanzieller Unterstützung (z.B. 44 56 Werbung)? (n=9) mit geschütztem Chat-Bereich? (n=9) 33 67 mit eigenem Server? (n=7) 29 71 die Sie in Kooperation mit einem Träger entwickelt 25 75 haben? (n=8) Sonstiges 67 33 0% 25% 50% 75% 100% ja nein
14 Kosten, Zeitaufwand und Nutzen einzelner Anwendungen *ohm Kosten pro Zeitaufwand Nutzenbewertung Jahr* (Mittelwert) bis zu 5 mehr als 5 hoch mittel gering Stunden im Stunden im (sehr hoch und hoch) Monat Monat Homepage 600 Euro 68% 32% 72% 21% 7% (n=33) (n=114) (n=114) (n=132) (n=132) (n=132) Soziale 500 Euro 70% 30% 43% 45% 12% Medien (n=17) (n=73) (n=73) (n=76) (n=76) (n=76) App 1500 Euro 55% 44% 56% 22% 22% (n=9) (n=9) (n=9) (n=9) (n=9) (n=9) *ohne Kosten für Personal
15 Stand der digitalen Infrastruktur (in %; N=130 bis 136) Hardware (z.B. PC, mobile Endgeräte) 59 35 7 (n=135) Netzwerk (z.B. Internetzugang, WLAN) 61 34 5 (n=134) Software (z.B. MS Office/ Betriebssystem) 63 32 4 (n=136) IT-Sicherheit (z.B. Zugriffsicherheit, 82 15 3 Virenschutz) (n=130) 0% 25% 50% 75% 100% technisch auf dem aktuellen Stand teils, teils eher veraltet
16 Kosten für IT Durchschnittliches Jahresbudget der SHU in den letzten 5 Jahren Median: 80.000 Euro Anteil der IT-Kosten am verausgabten Jahresbudget (Median): IT-Infrastruktur: 2,5 % IT-Beratung und IT-Fortbildungen: 0,4 % Gesamt-IT-Investitionsquote: ~ 3%
17 IT-Verantwortliche für Computer und digitale Infrastruktur (in %; Mehrfachantworten möglich; N=141) hauptamtlich tätige Person 57 (n=141) externe/ kommerziell 37 dienstleistende Person (n=141) ehrenamtlich tätige Person 6 (n=141) es gibt keine verantwortliche 1 Person (n=141) andere Person (n=141) 26 0% 25% 50% 75% 100%
18 Finanzierung der digitalen Infrastruktur und Fortbildungen (in %; Mehrfachantworten möglich; N=117) Kranken-/Pflegekassen 71 (n=141) Öffentliche Hand 70 (n=141) Explizit SGB V §20h Spenden (n=141) 14 Kostenerstattung für IT-Infrastruktur (Hardware): Stiftungen (n=141) 2 45 % der SHU aus Pauschalförderung 18 % der SHU aus Projektförderung Privatwirtschaft 1 (n=141) Kostenerstattung für IT-Beratung und IT- Fortbildung: Sonstiges (n=141) 28 22 % der SHU aus Pauschalförderung 12 % der SHU aus Projektförderung 0% 25% 50% 75% 100%
19 Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung (in %; N=131 bis 136) Digitale Anwendungen… … stoßen bei jüngeren Menschen eher auf Akzeptanz als bei älteren. (n=136) 51 41 6 2 … helfen uns, unsere Kernaufgaben besser auszuführen. (n=135) 53 38 8 2 … bewirken, dass wir als "modern" wahrgenommen werden. (n=135) 44 45 7 3 … nutzt unsere Einrichtung heute mehr als vor 5 Jahren. (n=136) 63 27 8 3 …erleichtern die Kommunikation innerhalb unserer SHU. (n=133) 50 37 8 5 .. vertiefen den Austausch mit anderen Einrichtungen. (n=136) 39 48 10 3 … sparen uns Zeit und Geld (z.B. Korrespondenz, Reisen). (n=134) 39 40 18 4 … sichern unsere Zukunft als SHU. (n=135) 28 49 19 4 … im Social Media- Bereich bewirken, dass neue Betroffene den Weg in die Selbsthilfe finden. (n=131) 27 46 21 6 ... ermöglichen es, mehr Teilnehmer/innen für SHG-Schulungen/ 24 45 25 6 Fortbildungen zu gewinnen als über Print-Medien. (n=133) 0% 25% 50% 75% 100% trifft völlig zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu
20 Zusammenarbeit bei der Erstellung von digitalen Angeboten (in %; Mehrfachantworten möglich; N=141) mit anderen SHU (n=141) 31 38 mit Selbsthilfegruppen (n=141) 15 45 mit Geldgebern der SHU (n=141) 15 25 mit Selbsthilfeorganisationen (n=141) 8 36 mit Krankenhäusern (n=141) 5 39 mit reinen Online-Selbsthilfeforen (n=141) 4 17 mit Gesundheitsfachpersonen (n=141) 4 33 mit privaten Institutionen/Firmen (n=141) 2 9 mit Universitäten (n=141) 0 40 sonstige (n=141) 22 0% 25% 50% 75% 100% wir haben bereits gemeinsame Angebote wir wünschen uns gemeinsame Angebote
21 Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %) Die datenschutzrechtlichen Anforderungen (z.B. DSGVO) sind eine Belastung für uns. 21 48 26 5 (n=133) Die Pflege der digitalen Angebote ist schwer für 13 41 34 12 uns zu schultern. (n=133) Das Thema "Digitalisierung" überfordert uns. 6 40 44 9 (n=129) Ein unzureichender digitaler Netzausbau in Deutschland begrenzt unsere digitalen 9 19 49 23 Angebote. (n=132) 0% 25% 50% 75% 100% trifft völlig zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu
22 Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %) Um die Digitalisierung voranzutreiben … … fehlt uns die Zeit. (n=130) 40 39 13 9 … fehlt uns das Personal. (n=131) 37 38 18 7 … fehlt uns das Geld. (n=129) 28 34 30 8 … fehlen uns die technischen Kompetenzen. 18 30 41 11 (n=126) 0% 25% 50% 75% 100% trifft völlig zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu
23 Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %) Rein digitale Angebote können die Face-to- Face-Selbsthilfe vor Ort nicht ersetzten. 73 24 31 (n=132) Informationen in der Online-Selbsthilfe sind oft 5 30 64 2 unseriös und verunsichern Betroffene. (n=125) Online-Selbsthilfe verhindert, dass Betroffene 3 28 57 12 den Weg in Selbsthilfegruppen finden. (n=131) Reine Online-Selbsthilfe ist eine Konkurrenz zu 5 19 59 12 den Gruppen vor Ort. (n=131) 0% 25% 50% 75% 100% trifft völlig zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu
24 Schlechter Netzausbau begrenzt digitale Angebote ländlich (n=29) 39 urban (n=8) 14 West (n=20) 21 Ost (n=17) 46 Süd (n=7) 22 Nord (n=30) 30 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
25 Unterstützung des Digitalisierungsprozesses von SHG (in %; N=123 bis 126) Wie wichtig finden Sie es, … … den SHG Qualitätsstandards für Online-Selbsthilfeangebote aufzeigen zu können? (n=124) 29 60 11 1 … den SHG eine Beratung durch externe Datenschutz- bzw. IT- Experten anbieten zu können? (n=124) 36 50 10 4 … den SHG gelungene Beispiele von digitalen Angeboten anderer Gruppen aufzuzeigen? (n=123) 25 59 12 4 … den SHG eine Übersicht über qualitätsgeprüfte Online- Angebote bieten zu können? (n=125) 31 53 14 2 … den Austausch unter den SHG zum Thema Digitalisierung voranzutreiben? (n=124) 19 63 16 2 … den SHG eine geschützte Selbsthilfe-Kommunikations- plattform bereitzustellen (z.B. Alternative zu WhatsApp)?… 35 35 24 6 Sonstige Unterstützungsangebote (n=2) 50 0 50 0% 25% 50% 75% 100% sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig gar nicht wichtig
26 Bedürfnisse der SHU zur Umsetzung der Digitalisierung (in %; N=100 bis 128) Austausch mit anderen SHU zum Thema Digitalisierung (n=128) 47 45 53 Beurteilung von Online-Selbsthilfeangeboten anhand von Qualitätsstandards (n=125) 48 42 6 4 Verfügbarkeit einer nicht-kommerziellen, datenschutzsicheren inländischen Infrastruktur (n=120) 49 40 7 4 weitere finanzielle Mittel für Digitalisierungs-Maßnahmen (n=122) 53 35 7 5 Informationen zu digitalen Trends und neuen Technologien (n=127) 36 49 12 3 Vernetzung der IT- und Datenschutz-Experten (n=111) 36 43 16 5 Bereitstellung einer gemeinsamen Selbsthilfe-Online- Arbeitsplattform (n=100) 37 35 21 7 sonstige Unterstützungsangebote (n=5) 60 20 0 20 0% 25% 50% 75% 100% sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig gar nicht wichtig
27 Wichtigkeit von Weiterbildungsangeboten für SHU (in %; N=122 bis 131) Online-Kommunikation (z.B. wie erreicht man 50 44 52 welche Zielgruppe, stellt man Qualität dar) (n=130) Umgang mit Daten (Datenschutz, Datensicherheit, 44 48 6 2 DSGVO) (n=131) Kenntnis von Online-Werkzeugen (z.B. Software, 42 45 10 3 Apps) (n=125) Werbung im Internet (Möglichkeiten, 41 46 11 2 Wirkungsweisen) (n=127) Online-Meetings/Webinare einrichten (n=122) 23 31 39 7 Kenntnis digitaler Hardware-Lösungen (z.B. IT- 22 30 39 10 Produkte, Server) (n=124) sonstige Fortbildungsangebote (n=4) 0 50 25 25 0% 25% 50% 75% 100% sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig gar nicht wichtig
28 Diskussion Rücklaufquote von 50% trotz zahlreicher Befragungen Hinweis für die Relevanz des Themas Positive Einschätzung, hilfreiche Ergänzung Ausweitung einzelner Online-Angebote im Vergleich zu 2013 (4) Facebook/Twitter: 13% in 2013, 52% bzw. 8% in 2020 Online-Forum: 1,5% in 2013, 6% in 2020 Etliche Möglichkeiten derzeit weitgehend ungenutzt (4) Erhebung im Rahmen einer NAKOS-Adressrecherche in Jahr 2013 (n= 282). Veröffentlicht in: Walther M, Hundertmark-Mayser J (2014) Das Internet für die Selbsthilfearbeit nutzen: Eine Praxishilfe. Berlin: NAKOS.
29 Empfehlungen für die Praxis (1/3) Organisation und Neustruktur von Austausch- und Transferprozessen Bündelung von Erfahrungen durch gezielten Austausch der SHU IT-verantwortliche Person als Kontaktperson Kombination von Fachtagungen und Online-Meetings Einbindung weiterer Akteure Sensibilisierung für das Thema Fort- und Weiterbildung gezielt einsetzen kontinuierliche Fort- und Weiterbildung Motivation und Finanzierung erforderlich Umsetzung in Form von praxistauglichen Konzepten
30 Empfehlungen für die Praxis (2/3) Datenschutzaspekte thematisieren und in der Umsetzung unterstützen Besonderer Bedarf an Umsetzungshilfen (5) und Weiterbildung Einsatz von Expertinnen und Experten für die Selbsthilfe Vernetzung der Datenschutzverantwortlichen in den SHU Entwicklung und Implementation von Qualitätskriterien und Beurteilungsprozessen Systematische und qualitätsgeprüfte Darstellung von Online- Selbsthilfe-Angebote (6) ausweiten, kontinuierlich aktualisiert Diskussion über SHU-Inhalte im Online-Bereich und Entwicklung entsprechender Qualitätsstandards
31 Empfehlungen für die Praxis (3/3) Schaffung einer Arbeitsplattform/“Tool-Box“ o Gemeinsame Arbeitsplattform zum Austausch von Wissen o „Tool-Box“ mit universell konzipierten digitalen Anwendungen (Rohlinge), die individualisiert erweitert werden können o Rohlinge für die Anwendung mit Partnerinnen und Partnern Weitere Ausdifferenzierung der Digitalisierungsprozesse o Unterscheidung: Digitalisierung von vorhandenen Prozessen und Digitalisierung von neuen „Geschäfts“modellen (7) o Ausweitung der aktuell verwendeten digitalen Medien und Tools, weitere digitale Anwendungen zu Intensivierung und Ergänzung der SHU-Arbeit
32 Literatur (1) Steffen H-T, Karlheim C (2019) eMental Health: Digital produziertes Wissen im Kontext gesundheitlicher Selbsthilfe. In: Dockweiler C und Fischer F (Hg.) ePublic Health. Hogrefe. Bern. S. 245-256. (2) Hundertmark-Mayser J, Helms U (2019) Unterstützung von Selbsthilfegruppen- gesellschaftliche Herausforderungen für Selbsthilfekontaktstellen und aktuelle Ansätze. Bundesgesundheitsblatt 2019 (62) S. 32- 39. (3) Kofahl C, Schulz-Nieswandt F, Dierks M-L (Hg.) (2016) Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Deutschland. Reihe Medizin-Soziologie, Band 24, Münster: LIT-Verlag. (4) Walther M, Hundertmark-Mayser J (2014) Das Internet für die Selbsthilfearbeit nutzen: Eine Praxishilfe. Berlin: NAKOS. (5) Walther M (2019) Die Datenschutzgrundverordnung. Umsetzungshilfe für Selbsthilfegruppen, Selbsthilfekontaktstellen und für digitale Anwendungen in der Selbsthilfe. Berlin: NAKOS. (6) Grüne Adressen der NAKOS zu Selbsthilfe-Internetforen. Verfügbar unter: https://www.nakos.de/adressen/gruen/selbsthilfe-internetforen/ (Stand: 24.02.2020, Zugriff zuletzt: 20.02.2020) (7) Bitkom- Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (2016) Digitale Prozesse. Begriffsabgrenzung und thematische Einordnung. Verfügbar unter: https://www.bitkom.org/sites/default/files/file/import/160803-Whitepaper-Digitale-Prozesse.pdf, Zugriff zuletzt: 24.02.2020.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Medizinische Hochschule Hannover Institut für Medizinische Soziologie Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Martinistraße 52, W37 Gesundheitssystemforschung, OE 5410 D-20246 Hamburg Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover Ansprechpartner: Ansprechpartnerinnen: Dr. Christopher Kofahl, Dr. Stefan Nickel Prof. Dr. Marie-Luise Dierks und Katharina Bremer Telefon: +49 (0) 40 7410-54266 Telefon: +49 (0) 511 532-4450 E-Mail: Kofahl@uke.de E-Mail: bremer.katharina@mh-hannover.de www.uke.de www.mhh.de Hannover, Februar 2020
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