Digitalisierung in der gesundheitlichen Selbsthilfe in Deutschland - Aktueller Stand und künftige Bedarfe (DISH) - UKE

 
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Digitalisierung in der gesundheitlichen Selbsthilfe in Deutschland - Aktueller Stand und künftige Bedarfe (DISH) - UKE
Digitalisierung in der gesundheitlichen Selbsthilfe in Deutschland -
Aktueller Stand und künftige Bedarfe (DISH)
Bundesweite Online-Befragung der Selbsthilfeunterstützungseinrichtungen

Katharina Bremer, Silke Schwinn, Bernhard Borgetto, Stefan Nickel,
Christopher Kofahl, Marie-Luise Dierks (DISH – Konsortium)

www.uke.de/dish/
2

                   Theoretischer Hintergrund

 Digitaler Wandel verändert die Selbsthilfe-Angebote
 Online-Selbsthilfe-Angebote gewinnen an Bedeutung (1)
 SHU nutzen digitale Anwendungen
      für die Öffentlichkeitsarbeit
      für interne und externe Kommunikation
      für Organisation und Verwaltung
  und unterstützen SHG bei deren digitalen Angeboten (2)
 Digitalisierung bietet den SHU Chancen und Möglichkeiten,
   aber auch Herausforderungen und Risiken (3)
3

                    Zielsetzung der DISH-Studie
 Erkenntnisse zum aktuellen Stand der digitalen gesundheitlichen
  Selbsthilfe in Selbsthilfeorganisationen (SHO) und
  -unterstützungseinrichtungen (SHU)
       Was gibt es schon? Welche Erfahrungen liegen vor? Gibt es „rein digitale“
        Selbsthilfeangebote? Wie werden digitale Elemente in die Selbsthilfearbeit
        eingebunden bzw. integriert?
 Erkenntnisse zur Akzeptanz von Digitalisierung in der Selbsthilfe
       Welche Chancen und Risiken werden mit der Digitalisierung der gesundheitlichen
        Selbsthilfe verbunden und wie könnten die Akteur*innen damit umgehen?
       Welche Rahmenbedingungen müssen für einen sinnvollen Einsatz digitaler
        Angebote berücksichtigt werden?
 Erkenntnisse zu Unterstützungsbedarfen
       Welche Bedarfe sehen SHO für Selbsthilfegruppen (SHG) und für sich selbst?
       Wie wollen sie den Bedarfen begegnen bzw. wie begegnen sie ihnen bereits?
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              Online-Surveys mit SHO und SHU
 standardisierte Online-Umfragen
      Kontaktiert: 287 SHO (inkl. 37 „reine“ Internetforen)
      Kontaktiert: 294 SHU

 Befragungszeitraum: 14.11.2019 – 31.01.2020

 Unterstützende Einrichtungen (Fragebogenentwicklung,
  Rekrutierung, Öffentlichkeitsarbeit)
      Dachverbände der Selbsthilfe
      NAKOS
      10 regionale Selbsthilfekontaktstellen
5

          Bundesweite Online-Umfrage der SHU

 Befragungszeitraum: 07. bis 31. Januar 2020

 Angeschrieben wurden die SHU aus den ROTEN ADRESSEN
  der NAKOS (N=294)
      vier Adressen nicht erreichbar, 2 SHU antworteten gebündelt für
       jeweils drei weitere SHU in der Region

 Ausschöpfungsquote 50 %
      N=141 ausgewertet
      Umfrage vollständig beendet n=131
ERGEBNISSE DER SHU-UMFRAGE
7

    Allgemeine Angaben zu den teilnehmenden SHU
 84% SHU in Hauptaufgabe, 14% SHU in Nebenaufgabe
 4 landesweite Einrichtungen (3%)

 Verteilung Stadt-/Kreisebene: 43% Stadt, 57% Kreis
 Verteilung Ost/West: 72% West, 28% Ost
 Verteilung Nord/Süd: 75% Nord, 25% Süd

 57% der SHU haben 2 oder 3 Mitarbeiter*innen (v.a. in TZ)
 Im Durchschnitt unterstützen diese SHU 119 SHG
 Die älteste SHU ist vor 40 Jahren eröffnet worden, die jüngste erst
  dieses Jahr (Durchschnittlich: 25 Jahre alt)
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Nutzung digitaler Technologien - Außenkommunikation
                                (in %; N=137 bis 141)

                       Homepage (n=140)                                79                          18    3
                Online-Newsletter (n=141)              28              23                    48
                        Facebook (n=141)               26              26                    49
        YouTube (Video-Angebote) (n=140) 3                  31                          66
 Messengerdienste (z.B. WhatsApp) (n=139)    5         17                          78
                        Instagram (n=139)    4 7                              89
          PodCast (Hör-Angebote) (n=140) 1 9                                  91
                      Eigene App (n=138)     45                               92
                          Twitter (n=138) 3 5                                 92
                    Online-Forum (n=137) 1 5                                 94
                      Online-Chat (n=137) 04                                 96
          Blog (Internet-Tagebuch) (n=138) 13                                96
                         Sonstige (n=138)        7 3                          90
                                            0%                   25%        50%              75%        100%
                   nutzen wir häufig              nutzen wir teilweise                  nutzen wir gar nicht
9

    Nutzung digitaler Technologien - Innenkommunikation
                                    (in %; N=137 bis 140)

Dienste zur Terminkoordination (n=140)            21                          56                            24

                      Intranet (n=139)                     44                      18                  38

  Cloud-Systeme (z.B. Dropbox) (n=137)        9                 35                              56

Webinar-Angebote (Web-Fortbildungen)
                                     1            17                                    83
              (n=138)
   Online-Meeting-Dienste (z.B. Skype)
                                       1 11                                         88
                (n=140)

                      Sonstige (n=134)        8 0                                  92

                                         0%                 25%               50%                75%             100%

                     nutzen wir häufig                 nutzen wir teilweise                  nutzen wir gar nicht
10

   Nutzung digitaler Technologien - Verwaltung/Forschung
                                    (in %; N=135 bis 141)

Datenanalyse zur Evaluation unserer SHU
                                               10            30                    60
                (n=137)

   digitale Befragungen von SHG (n=141)    4            31                       65

     Datenanalyse für wissenschaftliche
                                        2          14                     84
             Zwecke (n=135)

  Kundenmanagement-Systeme (n=136)             7    6                    87

   Projektmanagement-Systeme (n=137)       3 7                           91

                       Sonstige (n=135)    40                       96

                                          0%                 25%   50%                  75%          100%

            nutzen wir häufig             nutzen wir teilweise                nutzen wir gar nicht
11

                                  Nutzung „Homepage“
                         (in % der Anwender*innen; N=114 bis 132)

                           Gibt es auf Ihrer Homepage….

              Links zu Selbsthilfeorganisationen? (n=130)                          68                          32
                    Links zu Selbsthilfegruppen? (n=129)                          65                          35
      eine Suchfunktion für Selbsthilfegruppen? (n=132)                           62                          38
    eine „responsive“ Darstellung? (Grafik für Tablet oder…                      62                       38
              Links zu Selbsthilfekontaktstellen? (n=130)                    54                          46
                                  Image-Videos? (n=125)                 44                          56
                      Links zu Sozialen Medien? (n=121)                35                          65
                          Links zu Online-Foren? (n=118)          19                          81
                                  Erklär-Videos ?(n=114)          17                          83
                                        Sonstiges (n=26)               39                          62
Hat Ihre Homepage ein Gütesiegel oder Zertifikat? (n=80)         11                       89
                                                            0%              25%         50%             75%         100%
                                                                            ja            nein
12

                            Nutzung „Sozialer Medien“
                           (in % der Anwender*innen; N=74 bis 80)

           Nutzt Ihre SHU Soziale Medien, ...

um auf Veranstaltungen hinzuweisen? (n=79)                                87                                 13

um Werbung für die Selbsthilfe zu platzieren?
                                                                     77                                 23
                 (n=80)
          um neue Teilnehmende für SHG zu
                                                                     76                                 24
                 gewinnen? (n=80)
 um Links zur eigenen Homepage/zu anderen
                                                                65                                 35
      Homepages zu platzieren? (n=75)
     für den Austausch über gesundheitliche
                                                     32                                 68
                Themen? (n=74)

                                   sonstiges         29                                71

                                                0%        25%                  50%           75%                  100%
                                                                ja                   nein
13

                                 Nutzung einer eigenen App
                                (in % der Anwender*innen; N=9 bis 11)

                           Betreiben Sie eine App, …
      die Sie allein entwickelt und finanziert haben?
                                                        0                          100
                            (n=10)
       die Sie in Kooperation mit anderen Anbietern
                                                                              82                           18
                  entwickelt haben? (n=11)
in der die Nutzer eigene Daten hinterlegen können?
                                                                         67                           33
                          (n=9)
        mit spezieller finanzieller Unterstützung (z.B.
                                                                   44                           56
                       Werbung)? (n=9)
               mit geschütztem Chat-Bereich? (n=9)            33                           67

                          mit eigenem Server? (n=7)          29                           71
 die Sie in Kooperation mit einem Träger entwickelt
                                                             25                          75
                    haben? (n=8)
                                            Sonstiges                    67                           33

                                                        0%         25%             50%          75%             100%
                                                                         ja              nein
14

  Kosten, Zeitaufwand und Nutzen einzelner Anwendungen
*ohm            Kosten pro          Zeitaufwand               Nutzenbewertung
                  Jahr*
               (Mittelwert)
                                bis zu 5   mehr als 5    hoch        mittel    gering
                              Stunden im   Stunden im   (sehr hoch
                                                        und hoch)
                                Monat        Monat
Homepage       600 Euro          68%          32%         72%         21%       7%
               (n=33)           (n=114)      (n=114)    (n=132)      (n=132)   (n=132)
Soziale        500 Euro          70%          30%         43%         45%       12%
Medien         (n=17)           (n=73)       (n=73)      (n=76)      (n=76)    (n=76)
App            1500 Euro         55%          44%         56%         22%       22%
               (n=9)             (n=9)        (n=9)       (n=9)       (n=9)     (n=9)

*ohne Kosten für Personal
15

                         Stand der digitalen Infrastruktur
                                         (in %; N=130 bis 136)

    Hardware (z.B. PC, mobile Endgeräte)
                                                            59                          35             7
                  (n=135)

   Netzwerk (z.B. Internetzugang, WLAN)
                                                               61                        34            5
                   (n=134)

Software (z.B. MS Office/ Betriebssystem)
                                                               63                         32            4
                (n=136)

      IT-Sicherheit (z.B. Zugriffsicherheit,
                                                                    82                            15    3
             Virenschutz) (n=130)

                                               0%        25%             50%            75%            100%

                               technisch auf dem aktuellen Stand         teils, teils         eher veraltet
16

                                  Kosten für IT
 Durchschnittliches Jahresbudget der SHU in den letzten 5 Jahren
       Median: 80.000 Euro

 Anteil der IT-Kosten am verausgabten Jahresbudget (Median):
       IT-Infrastruktur: 2,5 %
       IT-Beratung und IT-Fortbildungen: 0,4 %

 Gesamt-IT-Investitionsquote: ~ 3%
17

IT-Verantwortliche für Computer und digitale Infrastruktur
                   (in %; Mehrfachantworten möglich; N=141)

   hauptamtlich tätige Person
                                                      57
           (n=141)

    externe/ kommerziell
                                               37
dienstleistende Person (n=141)

   ehrenamtlich tätige Person
                                      6
           (n=141)

 es gibt keine verantwortliche
                               1
         Person (n=141)

       andere Person (n=141)              26

                                 0%                 25%    50%   75%   100%
18

Finanzierung der digitalen Infrastruktur und Fortbildungen
                   (in %; Mehrfachantworten möglich; N=117)

 Kranken-/Pflegekassen
                                              71
       (n=141)

      Öffentliche Hand
                                              70
          (n=141)
                                              Explizit SGB V §20h
      Spenden (n=141)         14
                                              Kostenerstattung für IT-Infrastruktur
                                              (Hardware):
    Stiftungen (n=141) 2                      45 % der SHU aus Pauschalförderung
                                              18 % der SHU aus Projektförderung
       Privatwirtschaft
                        1
           (n=141)                            Kostenerstattung für IT-Beratung und IT-
                                              Fortbildung:
     Sonstiges (n=141)             28         22 % der SHU aus Pauschalförderung
                                              12 % der SHU aus Projektförderung
                         0%             25%          50%            75%           100%
19

                   Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung
                                                    (in %; N=131 bis 136)
                                        Digitale Anwendungen…
     … stoßen bei jüngeren Menschen eher auf Akzeptanz als bei
                          älteren. (n=136)
                                                                                     51                             41                   6 2

… helfen uns, unsere Kernaufgaben besser auszuführen. (n=135)                         53                            38                   8 2
    … bewirken, dass wir als "modern" wahrgenommen werden.
                              (n=135)                                            44                               45                    7 3

… nutzt unsere Einrichtung heute mehr als vor 5 Jahren. (n=136)                            63                           27              8 3

…erleichtern die Kommunikation innerhalb unserer SHU. (n=133)                        50                            37                   8 5

  .. vertiefen den Austausch mit anderen Einrichtungen. (n=136)                 39                            48                        10 3

… sparen uns Zeit und Geld (z.B. Korrespondenz, Reisen). (n=134)                39                           40                    18     4

                      … sichern unsere Zukunft als SHU. (n=135)            28                           49                         19     4
 … im Social Media- Bereich bewirken, dass neue Betroffene den
               Weg in die Selbsthilfe finden. (n=131)                     27                         46                       21          6
... ermöglichen es, mehr Teilnehmer/innen für SHG-Schulungen/
                                                                         24                        45                         25          6
    Fortbildungen zu gewinnen als über Print-Medien. (n=133)
                                                                   0%                25%            50%                 75%               100%

                                             trifft völlig zu       trifft eher zu          trifft eher nicht zu         trifft gar nicht zu
20

Zusammenarbeit bei der Erstellung von digitalen Angeboten
                     (in %; Mehrfachantworten möglich; N=141)

                    mit anderen SHU (n=141)                    31                  38

               mit Selbsthilfegruppen (n=141)             15                  45

             mit Geldgebern der SHU (n=141)               15             25

        mit Selbsthilfeorganisationen (n=141)         8                  36

                 mit Krankenhäusern (n=141)       5                  39

    mit reinen Online-Selbsthilfeforen (n=141)    4        17

       mit Gesundheitsfachpersonen (n=141)        4                 33

    mit privaten Institutionen/Firmen (n=141) 2 9

                    mit Universitäten (n=141) 0                     40

                             sonstige (n=141) 22

                                                 0%                  25%           50%     75%        100%

             wir haben bereits gemeinsame Angebote                  wir wünschen uns gemeinsame Angebote
21

    Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %)

    Die datenschutzrechtlichen Anforderungen
     (z.B. DSGVO) sind eine Belastung für uns.              21                   48                      26             5
                     (n=133)

Die Pflege der digitalen Angebote ist schwer für
                                                        13                  41                 34                  12
           uns zu schultern. (n=133)

  Das Thema "Digitalisierung" überfordert uns.
                                                    6                  40                     44                    9
                   (n=129)

    Ein unzureichender digitaler Netzausbau in
      Deutschland begrenzt unsere digitalen             9        19                   49                      23
                Angebote. (n=132)

                                                   0%                 25%           50%            75%              100%
                         trifft völlig zu   trifft eher zu             trifft eher nicht zu    trifft gar nicht zu
22

  Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %)

   Um die Digitalisierung voranzutreiben …

               … fehlt uns die Zeit. (n=130)                     40                         39                13    9

          … fehlt uns das Personal. (n=131)                      37                        38                 18    7

             … fehlt uns das Geld. (n=129)                  28                     34                    30         8

… fehlen uns die technischen Kompetenzen.
                                                       18                   30                     41              11
                  (n=126)

                                                  0%                  25%            50%                75%         100%

                               trifft völlig zu    trifft eher zu           trifft eher nicht zu    trifft gar nicht zu
23

  Mögliche Probleme bei der Digitalisierung (Angaben in %)

    Rein digitale Angebote können die Face-to-
     Face-Selbsthilfe vor Ort nicht ersetzten.                            73                             24         31
                      (n=132)

Informationen in der Online-Selbsthilfe sind oft
                                                      5         30                           64                     2
unseriös und verunsichern Betroffene. (n=125)

Online-Selbsthilfe verhindert, dass Betroffene
                                                     3        28                        57                     12
den Weg in Selbsthilfegruppen finden. (n=131)

Reine Online-Selbsthilfe ist eine Konkurrenz zu
                                                      5      19                        59                      12
       den Gruppen vor Ort. (n=131)

                                                   0%               25%          50%              75%            100%

                              trifft völlig zu     trifft eher zu     trifft eher nicht zu        trifft gar nicht zu
24

    Schlechter Netzausbau begrenzt digitale Angebote

ländlich (n=29)                                                    39

   urban (n=8)                 14

  West (n=20)                            21

    Ost (n=17)                                                               46

     Süd (n=7)                            22

  Nord (n=30)                                            30

                  0   5   10   15   20         25   30        35   40   45        50
25

            Unterstützung des Digitalisierungsprozesses von SHG
                                                    (in %; N=123 bis 126)

                                 Wie wichtig finden Sie es, …

… den SHG Qualitätsstandards für Online-Selbsthilfeangebote
             aufzeigen zu können? (n=124)
                                                                          29                      60                    11 1

… den SHG eine Beratung durch externe Datenschutz- bzw. IT-
          Experten anbieten zu können? (n=124)                             36                        50                10 4

     … den SHG gelungene Beispiele von digitalen Angeboten
             anderer Gruppen aufzuzeigen? (n=123)
                                                                      25                        59                     12   4

    … den SHG eine Übersicht über qualitätsgeprüfte Online-
            Angebote bieten zu können? (n=125)                            31                      53                   14 2

  … den Austausch unter den SHG zum Thema Digitalisierung
                  voranzutreiben? (n=124)
                                                                     19                     63                         16   2

     … den SHG eine geschützte Selbsthilfe-Kommunikations-
    plattform bereitzustellen (z.B. Alternative zu WhatsApp)?…
                                                                           35                35                   24        6

                     Sonstige Unterstützungsangebote (n=2)                      50          0               50

                                                                0%              25%         50%             75%             100%

                       sehr wichtig             eher wichtig               eher unwichtig              gar nicht wichtig
26

          Bedürfnisse der SHU zur Umsetzung der Digitalisierung
                                                   (in %; N=100 bis 128)

    Austausch mit anderen SHU zum Thema Digitalisierung
                          (n=128)                                      47                         45                    53
 Beurteilung von Online-Selbsthilfeangeboten anhand von
               Qualitätsstandards (n=125)                              48                         42                   6 4
         Verfügbarkeit einer nicht-kommerziellen,
   datenschutzsicheren inländischen Infrastruktur (n=120)              49                         40                   7 4
 weitere finanzielle Mittel für Digitalisierungs-Maßnahmen
                           (n=122)                                      53                        35                   7 5
Informationen zu digitalen Trends und neuen Technologien
                         (n=127)                                  36                         49                    12 3

    Vernetzung der IT- und Datenschutz-Experten (n=111)           36                     43                       16     5
     Bereitstellung einer gemeinsamen Selbsthilfe-Online-
                   Arbeitsplattform (n=100)                       37                    35                   21         7

                   sonstige Unterstützungsangebote (n=5)                    60                    20         0     20

                                                             0%        25%         50%                 75%              100%
                       sehr wichtig              eher wichtig          eher unwichtig             gar nicht wichtig
27

          Wichtigkeit von Weiterbildungsangeboten für SHU
                                          (in %; N=122 bis 131)

  Online-Kommunikation (z.B. wie erreicht man
                                                                     50                     44                52
welche Zielgruppe, stellt man Qualität dar) (n=130)
Umgang mit Daten (Datenschutz, Datensicherheit,
                                                                44                        48               6 2
               DSGVO) (n=131)
  Kenntnis von Online-Werkzeugen (z.B. Software,
                                                                42                    45                  10 3
                  Apps) (n=125)
             Werbung im Internet (Möglichkeiten,
                                                                41                   46                   11 2
                 Wirkungsweisen) (n=127)

    Online-Meetings/Webinare einrichten (n=122)            23             31                   39             7

    Kenntnis digitaler Hardware-Lösungen (z.B. IT-
                                                           22             30                39             10
              Produkte, Server) (n=124)

              sonstige Fortbildungsangebote (n=4) 0                  50              25              25

                                                      0%         25%           50%             75%            100%

                    sehr wichtig          eher wichtig           eher unwichtig           gar nicht wichtig
28

                                                     Diskussion
 Rücklaufquote von 50% trotz zahlreicher Befragungen
  Hinweis für die Relevanz des Themas
 Positive Einschätzung, hilfreiche Ergänzung
 Ausweitung einzelner Online-Angebote im Vergleich zu 2013 (4)
             Facebook/Twitter: 13% in 2013, 52% bzw. 8% in 2020
             Online-Forum: 1,5% in 2013, 6% in 2020
 Etliche Möglichkeiten derzeit weitgehend ungenutzt

(4) Erhebung im Rahmen einer NAKOS-Adressrecherche in Jahr 2013 (n= 282).
Veröffentlicht in: Walther M, Hundertmark-Mayser J (2014) Das Internet für die Selbsthilfearbeit nutzen: Eine Praxishilfe. Berlin:
NAKOS.
29

             Empfehlungen für die Praxis (1/3)
 Organisation und Neustruktur von Austausch- und
  Transferprozessen
      Bündelung von Erfahrungen durch gezielten Austausch der SHU
      IT-verantwortliche Person als Kontaktperson
      Kombination von Fachtagungen und Online-Meetings
      Einbindung weiterer Akteure
      Sensibilisierung für das Thema
 Fort- und Weiterbildung gezielt einsetzen
      kontinuierliche Fort- und Weiterbildung
      Motivation und Finanzierung erforderlich
      Umsetzung in Form von praxistauglichen Konzepten
30

             Empfehlungen für die Praxis (2/3)
 Datenschutzaspekte thematisieren und in der Umsetzung
  unterstützen
      Besonderer Bedarf an Umsetzungshilfen (5) und Weiterbildung
      Einsatz von Expertinnen und Experten für die Selbsthilfe
      Vernetzung der Datenschutzverantwortlichen in den SHU
 Entwicklung und Implementation von Qualitätskriterien und
  Beurteilungsprozessen
      Systematische und qualitätsgeprüfte Darstellung von Online-
       Selbsthilfe-Angebote (6) ausweiten, kontinuierlich aktualisiert
      Diskussion über SHU-Inhalte im Online-Bereich und Entwicklung
       entsprechender Qualitätsstandards
31

            Empfehlungen für die Praxis (3/3)
 Schaffung einer Arbeitsplattform/“Tool-Box“
   o   Gemeinsame Arbeitsplattform zum Austausch von Wissen
   o   „Tool-Box“ mit universell konzipierten digitalen Anwendungen
       (Rohlinge), die individualisiert erweitert werden können
   o   Rohlinge für die Anwendung mit Partnerinnen und Partnern
 Weitere Ausdifferenzierung der Digitalisierungsprozesse
   o   Unterscheidung: Digitalisierung von vorhandenen Prozessen und
       Digitalisierung von neuen „Geschäfts“modellen (7)
   o   Ausweitung der aktuell verwendeten digitalen Medien und Tools,
       weitere digitale Anwendungen zu Intensivierung und Ergänzung der
       SHU-Arbeit
32

Literatur
(1)   Steffen H-T, Karlheim C (2019) eMental Health: Digital produziertes Wissen im Kontext gesundheitlicher
      Selbsthilfe. In: Dockweiler C und Fischer F (Hg.) ePublic Health. Hogrefe. Bern. S. 245-256.

(2)   Hundertmark-Mayser J, Helms U (2019) Unterstützung von Selbsthilfegruppen- gesellschaftliche
      Herausforderungen für Selbsthilfekontaktstellen und aktuelle Ansätze. Bundesgesundheitsblatt 2019 (62) S. 32-
      39.

(3)   Kofahl C, Schulz-Nieswandt F, Dierks M-L (Hg.) (2016) Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Deutschland.
      Reihe Medizin-Soziologie, Band 24, Münster: LIT-Verlag.

(4)   Walther M, Hundertmark-Mayser J (2014) Das Internet für die Selbsthilfearbeit nutzen: Eine Praxishilfe. Berlin:
      NAKOS.

(5)   Walther M (2019) Die Datenschutzgrundverordnung. Umsetzungshilfe für Selbsthilfegruppen,
      Selbsthilfekontaktstellen und für digitale Anwendungen in der Selbsthilfe. Berlin: NAKOS.

(6)   Grüne Adressen der NAKOS zu Selbsthilfe-Internetforen. Verfügbar unter:
      https://www.nakos.de/adressen/gruen/selbsthilfe-internetforen/ (Stand: 24.02.2020, Zugriff zuletzt: 20.02.2020)

(7)   Bitkom- Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (2016) Digitale
      Prozesse. Begriffsabgrenzung und thematische Einordnung. Verfügbar unter:
      https://www.bitkom.org/sites/default/files/file/import/160803-Whitepaper-Digitale-Prozesse.pdf, Zugriff zuletzt:
      24.02.2020.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf      Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Medizinische Soziologie        Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und
Martinistraße 52, W37                       Gesundheitssystemforschung, OE 5410
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Ansprechpartner:                            Ansprechpartnerinnen:
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                                            Hannover, Februar 2020
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