Dokumentation des landschaftsplanerischen Wettbewerbes
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SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 1 Lahr Landesgartenschau 2018 Dokumentation des landschaftsplanerischen Wettbewerbes
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 2 Impressum Herausgeber: Stadt Lahr Rathausplatz 4 · 77933 Lahr Tel.: +49.(0)7821.9100-00 Internet: www.lahr.de E-Mail: info@lahr.de Land Baden-Württemberg Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Kernerplatz 10 · +49.(0)711.126-0 Internet: www.mlr.baden-wuerttemberg.de E-Mail: Poststelle@mlr.bwl.de Redaktionelle Bearbeitung Redaktion wa wettbewerbe aktuell Dipl.-Ing. Thomas Hoffmann-Kuhnt (V.i.S.d.P.) Petra Bruegel Verlag wa wettbewerbe aktuell Verlagsgesellschaft mbH Maximilianstr. 5 · 79100 Freiburg im Breisgau Tel.: 07 61/774 55-0 · Fax: 07 61/774 55-11 Internet: www.wettbewerbe-aktuell.de E-Mail: verlag@wettbewerbe-aktuell.de Druck: Dinner Druck GmbH Schlehenweg 6 · 77963 Schwanau ISBN 978-3-934775-82-4 Schutzgebühr € 7,– September 2011 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 3 Vorworte Dr. Wolfgang G. Müller, Oberbürgermeister der Stadt Lahr Karl Langensteiner-Schönborn, Baubürgermeister der Stadt Lahr Die Landesgartenschau 2018 wird in den nächsten Jahren im Mittelpunkt unse- Der landschaftsplanerische Wettbewerb für die Landesgartenschau Lahr 2018 rer kommunalpolitischen Arbeit stehen. Gemeinderat und Stadtverwaltung ver- hat mit 45 abgegebenen Arbeiten eine erfreulich große Resonanz bei den Land- stehen die Landesgartenschau nicht als Projekt für sechs Monate im Jahr 2018, schaftsarchitekten erfahren. Somit hat die Stadt Lahr eine enorme Vielfalt an Ideen sondern als Projekt langfristiger Stadtentwicklung und nachhaltigen Standort- erhalten, die uns in die Lage versetzt hat, ein herausragendes Gesamtkonzept marketings. Dass sich dieses Bewusstsein in der Bevölkerung zu verankern zu prämieren. beginnt, dafür ist der früh gegründete Freundeskreis ein Beleg. Gemeinsam schaffen wir mit der Landesgartenschau Mehrwerte für Generationen. Das Kölner Büro club L 94 hat einstimmig den Wettbewerb gewonnen, weil es die vorhandenen kultu- rellen und landschaftlichen Elemente in ein überzeugendes landschaftsarchitektonisches Gestal- Keine andere Großveranstaltung birgt für Städte unserer Größenordnung so viel Potenzial für die Ent- tungskonzept umgesetzt hat. Die Weiterentwicklung des Waldbiotops im Zusammenspiel mit dem wicklung der Gesamtstadt wie die Landesgartenschau. Und die Gartenschau bietet darüber hinaus neuen, ca. 4 ha großen See – das Herzstück des Landschaftsparks in den Stegmatten oder die Um- einen Rahmen für vielfältiges kulturelles und bürgerschaftliches Engagement. Nun hat der land- setzung des römischen Vicus im Mauerfeld sind in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben. schaftsplanerische Wettbewerb dafür sozusagen die Modellierung im Groben geleistet - es sind Bilder entstanden, wie die Lahrer Landesgartenschau aussehen könnte. Jetzt können sich auch die Bürger- Diese gestalterische Qualität wird auch Maßstab sowohl für die Umsetzung der nachhaltigen Parkan- innen und Bürger leichter mit eigenen Ideen zur konkreten Ausgestaltung einbringen. lagen als auch für die weiteren Bauaufgaben im und am Gartenschaugelände sein. Lahr erhält eine ein- malige Entwicklungschance. Die Landesgartenschau wird das Lahrer Profil als Stadt im Grünen mit hoher Freizeit- und Aufenthalts- qualität schärfen. Während der halbjährigen Veranstaltung im Sommer 2018 werden sehr viele Besu- cher unsere Stadt kennenlernen. Damit bekommt Lahr die Gelegenheit, sich weit über die Grenzen der Region als modernes Mittelzentrum zu präsentieren. Die Landesgartenschau wird für Lahr ein Gewinn sein. Ulrike Holland, Vorsitzende des Freundeskreis Landesgartenschau Lahr/Schwarzwald e.V. Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Durch die sehr frühzeitige Gründung des Freundeskreises, 7 ½ Jahre vor Eröff- Die Intention des Landesprogramms „Natur in Stadt und Land“ und damit einer nung der Lahrer Landesgartenschau, konnten bereits bei der Entscheidungsfin- Landesgartenschau wird auch in Zukunft die nachhaltige Stadt- und Land- dung zum landschaftsarchitektonischen Entwurf für das Gartenschaugelände schaftsentwicklung sein. Auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen Vertreter des Vereins mitwirken. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und ist der zunehmenden Urbanisierung, des Klimawandels, der demografischen Ver- sicherlich dem sehr freundlichen Empfang des Vereins in der Öffentlichkeit – nicht änderung, die Ressourcenverknappung und der Verlust biologischer Vielfalt muss zuletzt beim Oberbürgermeister und Bürgermeister – zu verdanken. und kann auch die Freiraumplanung Antworten finden. Für uns sehr hilfreich war die fachliche Unterstützung durch die Landschaftsarchitekten im Preisgericht. In Baden-Württemberg sind Landesgartenschauen seit 1980 ein Motor für umfassende Stadterneue- Deren geschultes Auge hat unseren eigenen Blick geschärft. Dafür bedanke ich mich bei den Fach- rungsmaßnahmen. Sie verbessern die Infrastruktur, stärken die lokale Wirtschaft und schaffen stadtna- preisrichtern im Namen des Vereins sehr herzlich. he und innerstädtische Frei- und Erholungsräume. Die Landesgartenschau in Lahr 2018 wird der Stadt und der Region einen spürbaren städtebaulichen, ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklungs- Wir wünschen weiterhin eine gedeihliche Zusammenarbeit aller Beteiligter und freuen uns auf die Park- schub verleihen. anlagen und auf das Fest Landesgartenschau.
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 4 2 Landesgartenschau Lahr 2018 Auslober Fachpreisrichter Sachverständige Wettbewerbsaufgabe Stadt Lahr Prof. Gabriele G. Kiefer, Berlin (Vors.) Klaus Eberhardt, BM Stadt Weil am Rhein Im Rahmen des Bewerbungsverfahrens um die Aus- vertreten durch den Oberbürgermeister, Karl Langensteiner-Schönborn, BauBM Stadt Lahr Martin Richter, Förderungsgesellschaft baden-würt- richtung einer Landesgartenschau hat die Stadt Lahr Herrn Dr. Wolfgang G. Müller Richard Sottru, Stadt Lahr tembergische Landesgartenschauen für das Jahr 2018 den Zuschlag erhalten. Zentraler Maren Brakebusch, Vogt und Partner, Zürich Arnfried Sickinger, Stadt Lahr Gegenstand dieser Bewerbung war die Weiterent- zusammen mit Prof. Cornelia Bott, Landschaft und Raum, Korntal Friederike Ohnemus, Stadt Lahr wicklung des freiraumplanerischen und städtebauli- Land Baden-Württemberg Stephan Lenzen, Bonn Christof Etter, Stadt Lahr chen Potenzials im Lahrer Westen zu einer dauer- Ministerium für Ländlichen Raum Dieter Pfrommer, Stuttgart haften grünen Infrastruktur, zu einem grünen und und Verbraucherschutz Prof. Hubert Möhrle, Stuttgart sozialen Mittelpunkt für die Stadtteile Langenwinkel vertreten durch Herrn Minister Rudolf Köberle MdL Beobachter Stellv.: Sabine Fink, Stadt Lahr und Mietersheim sowie den Ortsteil Dinglingen, ver- Ulrike Holland, Freundeskreis LGS Lahr Carolin von Lintig, Reutlingen bunden mit einer Fußgängerüberführung über die Wettbewerbsbetreuung Klaus Bühler, Freundeskreis LGS Lahr Silke Kabisch, Stadt Lahr Bundesstraßen, die gleichzeitig eine „Landmarke“ Pit Müller Landschaftsarchitekt, Freiburg Kirsten Walter, Freundeskreis LGS Lahr Michael Kleinthomä, Stadt Lahr für die Stadteinfahrt bilden soll. AG Freiraum, Freiburg Dr. Georg Walter, Freundeskreis LGS Lahr Durch den Wettbewerb sollen die in der Studie ange- Sachpreisrichter Matthias Noll, Stadt Lahr Vorprüfung dachten Entwicklungen in ein konkretes, nachhaltig Pit Müller Landschaftsarchitekt, Freiburg Dr. Wolfgang G. Müller, OB Stadt Lahr wirksames Grünkonzept umgesetzt werden. Überle- Erich Herrmann, Land Baden-Württemberg Preisgerichtsempfehlungen gungen zu den temporären Gestaltungsaspekten Andreas Böhringer · Jochen Dittus Peter Ackermann, CDU Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, die mit der Landesgartenschau Lahr 2018 werden in diesem AG Freiraum, Freiburg Christof Etter, Stadt Lahr Roland Hirsch, SPD einem 1. Preis ausgezeichnete Planungsbüros zu Wettbewerbsverfahren auf die Darstellung notwendi- Annerose Deusch, Freie Wählergemeinschaft einer Überarbeitung ihrer Wettbewerbsbeiträge auf- ger Rahmenbedingungen und Flächennachweise Wettbewerbsart Sven Täubert, Die Grünen zufordern. beschränkt, dieser Aspekt soll in einem nachge- Offener, einphasiger Ideen- und Realisierungswett- Herrmann Hauer, FDP Überarbeitung schalteten konkurrierenden Planungsverfahren eine bewerb Stellv.: Guido Schöneboom, EBM Stadt Lahr Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, das mit vertiefte Betrachtung erfahren. Günter Evermann, Stadt Lahr dem 1. Rang ausgezeichnete Planungsbüro mit den Gegenstand des Realisierungsteils des Wettbe- Zulassungsbereich Ralph Brucker, Stadt Lahr weiteren Planungsleistungen zu betrauen. werbs ist die Freiraumplanung für die Teilbereiche Staaten des europäischen Wirtschaftsraums EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO- Übereinkommens über das öffentliche Beschaf- fungswesen GPA Teilnehmer Landschaftsarchitekten sowie Architekten und/oder Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Landschaftsar- chitekten Beteiligung 45 Arbeiten Termine Tag der Bekanntmachung 08. 12. 2010 Tag der Auslobung 13. 12. 2010 Rückfragen bis 01. 02. 2011 Rückfragenkolloquium 07. 02. 2011 Abgabetermin Pläne 05. 04. 2011 Preisgerichtssitzung 25. + 26. 05. 2011 Preisgerichtssitzung Überarbeitung 27. 07. 2011 Wettbewerbsleistungen Plan 1 Daueranlage M. 1:1.000 Plan 2 Ausschnitt Mauerfeldpark und Stegmattenpark M. 1:500 Plan 3 Ausstellungskonzept M. 1:2.000 Wettbewerbsgebiet
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 5 Landesgartenschau Lahr 2018 3 „Mauerfeldpark“ und „Stegmattenpark“ im Westen sowie Spiel-, Sport- und Freizeitangebote wie 2 Straßenlärm abzuschirmen. Dabei sind die diversen 1. Preis (€ 22.500,–) der Stadt Lahr. Das Wettbewerbsgebiet umfasst ins- Normspielfelder 68 m x 105 m mit Zuschauereinrich- Bodenleitungen und die elektrische 110-KV-Freilei- 1. Rang Überarbeitung gesamt eine Fläche von ca. 37 ha. Der Ideenteil tung von ca. 10 m x 109 m und Vereinsheim von ca. tung zu berücksichtigen. club L94-Landschaftsarchitekten GmbH, Köln umfasst ggf. von den Vorschlägen der Auslobe- 400 m2; ein Schülerspielfeld 50 m x 72 m; eine Roll- Im Bereich des Stegmattenparks beabsichtigt die Frank Flor · Götz Klose · Jörg Homann rin abweichende Gestaltungsvorschläge für den schuhbahn 26 m x 50 m und ein Kletterturm für das Ausloberin die Anlage eines Sees als attraktiven Mit- Burkhard Wegener Brückenschlag. Sportklettern mit 12 m - 16 m Höhe und Grundfläche telpunkt, der Bademöglichkeiten mit einem Wasser- Mitarbeit: Eva Schiemann · Heike Blagmann Der „Mauerfeldpark“ als nordöstlicher Parkteil ist als mit Fallschutz ca. 20 m x 20 m. spielplatz von 400-500 m2 und einen Beitrag zur Jochen Beimforde · Jessica Cebulski intensiv nutzbarer Spiel-, Sport- und Freizeitpark Die Ausloberin erwartet eine Anlage mit Modellcha- ökologischen Aufwertung bieten soll; ein ein- bis generationenübergreifend gedacht. Der südwestli- rakter, in der die einzelnen Einrichtungen nicht addi- zweistöckiges Multifunktionsgebäude von ca. 500 m2 1. Preis (€ 22.500,–) che Parkteil, der „Stegmattenpark“, hat die Intention tiv aneinandergefügt werden, sondern trotz ihrer for- mit gastronomischer Ganzjahreseinrichtung für ca. 2. Rang Überarbeitung eines extensiv gestalteten Landschaftsparks, der malen Erfordernisse ein landschaftsarchitektonisch 40 Innen- und 80 Außenplätze mit Umkleidemöglich- hochC, Landschaftsarchitektur, Berlin nach der Durchführung der LGS zwar erhalten wer- bedeutsames Ensemble bilden. keiten für die Badenutzung, Sanitäreinrichtungen, Claus Herrmann technische Infrastruktur für den Festplatz und Auf- Mitarbeit: Franz Reschke · Susanne Weber den soll, der aber in Teilen auch wieder landwirt- Der künftige Landschaftspark Stegmatten ist mit enthaltsraum für den Jugendzeltplatz, das während Frederik Springer · Maximilian Drake schaftlich genutzt werden kann. Beide Parkteile einer Fläche von ca. 27 ha der größere der beiden sollen durch einen „Brückenschlag“ über die tren- Parkteile. Er soll als extensiver Landschaftspark den der Landesgartenschau dem Land Baden-Württem- 3. Preis (€ 16.000,–) nenden Bundesstraßen B36/B415 hinweg so mitein- Aspekten Naturschutz, Naturerfahrung und Freizeit- berg als „Treffpunkt Baden-Württemberg“ zur Verfü- geskes.hack, Berlin ander verbunden werden, dass beide Parks zusam- nutzung im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts gung steht; einen Parkplatz mit 200 bis 250 Stellplät- Mitarbeit: Stefan Hack · Lucas Mettler menhängend barrierefrei nutzbar sind. gleichermaßen Rechnung tragen. Eine unkomplizier- zen; ein Festplatz von ca. 10.000 m2 in den für Marion Porte · Marco Mattelig Im Bereich des Mauerfeldparks beabsichtigt die te, barrierefreie Nutzung wird vorausgesetzt. Der Freiluftveranstaltungen eine Naturtribüne für ca. 300 Ausloberin den Bau einer Multifunktionshalle (3-Feld- Bereich Stegmatten wird durch den Brückenschlag Besucher integriert werden kann; die Weiterentwick- 4. Preis (€ 13.000,–) Sporthalle); eines Bürgerzentrums mit Kindergarten für eine zukünftige Freizeitnutzung durch die Bewoh- lung und Darstellung der historischen Wurzeln des lohrer hochrein Landschaftsarchitekten, München von ca. 800 m2; die Einfügung des benachbarten nerinnen und Bewohner Lahrs erschlossen werden. Pappelwäldchens, das als Habitat für eine größere Mitarbeit: Till Kwiotek Blockheizraftwerkes in ein Vegetationskonzept als Zusammen mit dieser Brücke sollen Lärmschutzmo- Saatkrähenkolonie als Biotop unter Schutz steht; eine 5. Preis (€ 11.000,–) Bestandteil der Parkgestaltung; die Einbindung der dellierungen zu den flankierenden Bundesstraßen Kleingartenanlage von 2,5 ha und ein Jugendzelt- Andreas Krause, Freiburg Grabung zum römischen Vicus (Siedlung) von Lahr entwickelt werden, um den künftigen Park vom platz von ca. 800 m2 für max. 50 Personen. Mitarbeit: Eva Krause Der Brückenschlag, soll aufgrund seiner Wichtigkeit im Stadtgefüge „Tor zur Stadt“, seiner weiten Sicht- Anerkennung (€ 5.500,–) barkeit und der überdurchschnittlichen Anforderun- hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung, gen an Ingenieurskunst und Architektur ein Merkzei- Niederkrüchten chen sowohl für die Gartenschau als auch für die Mitarbeit: Stephan Kulle · Minouk Peeters Stadt Lahr werden. Auf diese Verbindung zwischen den beiden Parks baut das gesamte Konzept auf. Anerkennung (€ 5.500,–) Hierbei geht es vor allem auch darum, die nördlichen bbz Landschaftsarchitekten, Berlin Teile der Stadt Lahr über das trennende Band der Timo Herrmann Bundesstraße an die freien Landschaftsräume im Arch.: Hetzel + Ortholf, Freiburg Süden anzuschließen. Mitarbeit: Christian Bauer · Traute Stellmann Zum Ausstellungskonzept sollen im Rahmen des Kerstin Kühnemund · Ellen Kallert · Charlotte Tobey Wettbewerbs nur grundsätzliche konzeptionelle Aus- Anerkennung (€ 5.500,–) sagen gemacht werden, die sich im Wesentlichen auf Hackl.Hoffmann Landschaftsarchitekten GmbH, die Darstellung beschränken, dass die geplante Dau- Eichstätt eranlage „landesgartenschaufähig“ ist. Dies sind Arch.: Klaus Biller · Werner Prokschi, Eichstätt Aussagen darüber, wie das Gelände während der Schau eingezäunt ist und wo die Ein-/Ausgänge lie- Anerkennung (€ 5.500,–) gen; wie das Gelände für Besucher, die mit PKW, Bus faktorgruen Landschaftsarchitekten, Freiburg oder Bahn kommen, erreicht werden kann und wo die Martin Schedlbauer entsprechenden Parkierungsmöglichkeiten ausge- Arch.: K9-Architekten, Freiburg wiesen werden können; dass die Anforderungen an Wolfgang Borgards die Barrierefreiheit erfüllt sind; ob und ggf. wo die tem- Mitarbeit: Angela Sohler · Markus Rötzer porären gärtnerischen und informellen Ausstellungs- Marius Weisshaupt · Johannes Schittenhelm bereiche und temporären Infrastrukturen in erforder- Berater/Fachplaner: Vössing-Ingenieurbüro für Bau- lichem Umfang nachgewiesen werden können. und Verkehrswesen, Stuttgart Gesamtplan Daueranlagen aus der Machbarkeitsstudie zur Realisierung einer Gartenschau Seepark
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 6 4 Landesgartenschau Lahr 2018 1. Preis club L94-Landschaftsarchitekten GmbH, Köln Daueranlage M. 1:7.500
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 7 Landesgartenschau Lahr 2018 5 Seepark Stadtpark Pflanztöpfe zur Gartenschau Lahr 2018 Seepavillon vicus und Zonierung römisches Streifenhaus Schnitt Seepromenade Grundriss Seepavillon Hain der Philosophen: mit Lyrik versehene Wege circus maximus: Veranstaltungsort für Kultur, Musik und Blumenshow Raumstruktur lakus Aufsicht Seepromenade Raumstruktur vicus Auenwäldchen Stadtgarten „via coramica“ Aufsicht circus maximus Aussichtspunkt „Krähennest“ im Auenwäldchen Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung „Philosophenpark“ vorgeschlagen, der als guter Beitrag Die Verfasser beziehen Kraft und Inspiration ihrer Arbeit aus gewertet wird. Das Abhängen der Römerstraße wird kontro- der geschickten Vernetzung der übergeordneten Land- vers diskutiert. schaftsstrukturen mit dem Gartenschaugelände in der Abfol- Die Großzügigkeit der Daueranlagen ist auch in der Aus- ge Schutterlindenberg – Schutter – Landesgartenschau- stellung zu erkennen und wird durch ein eigenes Konzept gelände - Schnöderberg. Das Herzstück der Arbeit „Konzept Vicus-Hortus-Lacus positiv ergänzt. Die Anforderungen an Lacus“ besticht durch ihre genial einfache Komposition aus die Ausstellung werden gut erfüllt. Die Wirtschaftlichkeit der einem trapezförmigen Badesee (Größe ist richtig), der über Maßnahmen liegt im mittleren Bereich. ein neu geschaffenes Auewäldchen an das bestehende Der Entwurf ist mit großem Raffinement dargestellt und gibt Pappelwäldchen „andockt“. Der Aussichtspunkt „Krähen- nahezu allen Bereichen klare Antworten auf die gestellten nest“ gibt dem Besucher das Bild. Lange, lineare Stege Fragen. schaffen die Vernetzung von See und Auewäldchen und ver- sprechen hohe Aufenthaltsqualitität am Wasser. Die Seepro- menade an der Nordseite entwickelt sich aus dem Brücken- schlag zwischen Mauerfeldpark und Stegmattenpark. Die gezeigte Gestaltqualität überzeugt. Als Erlebnispromenade bildet sie das gestalterische Rückgrat des neuen Land- schaftsparks. Der Brückenschlag ist nicht behindertenge- recht. Der geforderte Lärmschutz entlang der B 36 wird als Grünzug ausgebildet mit einer ca. 3 m hohen Erdmodellie- rung. Seine Wirkung ist etwas kraftlos. Die Seeterrasse mit Seepavillon und Bäumen bildet einen guten Platzabschluss nach Osten. Die Kleingartenanlage ist gut. Der Mauerfeldpark zeigt eine klare geometrische Erschließung über den zentralen Boulevard „Via Ceramica“, der auch den Eingang zu Quartier und Stadt bildet. Eine gute Orientierbarkeit ist dadurch gegeben. Zur B 415 wird ein Ausstellungskonzept M. 1:15.000
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 8 6 Landesgartenschau Lahr 2018 1. Preis/1. Rang Überarbeitung club L94-Landschaftsarchitekten GmbH, Köln M. 1:15.000 Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung Die Anbindung des Kleinfeldparks durch einen die verbindende Wirkung des Brückenschlags Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass der Treppenturm wird befürwortet. deutlich unterstrichen, auch wenn eine deutli- Wettbewerbsbeitrag durch die Überarbeitung Durch die Verkleinerung der Seeterrasse im chere Ausrichtung nach Süden wünschenswert deutlich gewonnen hat. Die klare und verbin- Stegmattenpark bekommt diese die gewünsch- und notwendig ist. dende Struktur des übergeordneten Raum- und te Maßstäblichkeit in Bezug auf See und Multi- Die Verlagerung des Festplatzes in den Bereich Prinzipschnitt Strand und Seepromenade Vegetationskonzepts kommt deutlich zum Aus- funktionsgebäude. Das Strandbad wurde auf zwischen Lärmschutzwall und Seepromenade, druck. Hier hat insbesondere der Mauerfeldpark die Nordseite des Sees verlegt und weist nun verbunden mit einer in den Wall integrierten von der Überarbeitung profitiert. Die „via cera- die gewünschte Südausrichtung auf. Der Was- Naturarena, wird begrüßt. mica“ wird beidseitig von geschnittenen Baum- serwechselzonenbereich wird bei Seeterrasse Das insgesamt gelungene Wegenetz erweckt in Prinzipschnitt Stege Ufer Auenwäldchen Aufsicht Strand und Seepromenade dächern flankiert und bildet als „Stadtgarten und Strandbad durch flach geneigte Stufen Teilen den Eindruck eines „Rundlaufs“, der vicus“ in Fortführung der Straße „Im Schillinger“ gestalterisch genau definiert. Die naturnahe einer weiteren Überarbeitung bedarf. eine übergeordnete Erschließungsachse für das Ausgestaltung des Südufers des Sees als Puf- Die Aktionsfelder entlang des Nord-Süd-Weges Mauerfeld, die an beiden Enden jeweils durch fer zum Pappelwäldchen wurde beibehalten, im Westen der B3 wurden als „Auen- und Wie- einen Platz akzentuiert ist. Durch die Vegetati- Anzahl und Dimension der dortigen Stege senzimmer“ inhaltlich als Spiel- und Bewe- onsstruktur und die blockweise hervorgehobe- wurde deutlich reduziert und lassen eine ange- gungsangebote für Kinder definiert. nen Bodenmodellierungen wird die ehemalige messene Wirtschaftlichkeit erwarten. Schnittansicht Seepromenade und Seeterrasse römische Siedlungsstruktur nachgezeichnet. Dem Gestaltungsduktus der Seepromenade Auch wenn der Umfang der geschnittenen kann in Materialität, Maßstäblichkeit und Vege- Bäume deutlich verringert wurde, vermisst der tationsverwendung vor allem auch im Übergang Auslober in der Überarbeitung Aussagen darü- zum Strandbad Angemessenheit und Detail- ber, wie durch eine geeignete Baumartenwahl qualität bescheinigt werden. die aufwändigen Schnittmaßnahmen reduziert Durch die gestalterische Vertiefung der Berei- werden könnten. che „Seepromenade“ und „via ceramica“ wird Blick über den Stegmattenpark Blick in den Vicus und die Gärten Blick aus dem Auenwäldchen über den See
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 9 Landesgartenschau Lahr 2018 7 1. Preis /2. Rang Überarbeitung hochC, Landschaftsarchitektur, Berlin Topografie der Nachhaltigkeit: Wegekreuzungen: Gabionen und Modellierungen: Raumbildung und Lärmschutz Seeaushub Orientierung und Identität VICUSplatz un VICUSgärten: Römische Spuren, Stadteingang Lahr: Bewegte Kulisse Gemeinschaft und Nachbarschaft BürgerFORUM: Treffpunkt und Interaktion Veranstaltungsplatz: Zirkus und buntes Treiben Naturtribüne im Weinberg mit Multifunktionsweise Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung In der Überarbeitung wurden Modifikationen vor- Im Stegmattenpark bildet der „Stegmattenplatz“ an genommen, die vor allem im Detail zu überzeu- der Vogesenstraße den Auftakt in den Park, hier genden Verbesserungen geführt haben. So wird wird mit zurückhaltenden Mitteln wie bepflanzte die Betonung der Wegekreuze und Planzflächen im Wiesenstreifen und einer Wassertreppe im Über- Stegmattenpark durch großformatiges, polygona- gang zum See ein angemessenes Entrée platziert. les „Lahrer Terrazzo“ unter dem Thema „Orientie- Aus der Neupositionierung des Festplatzes resul- rung und Identität“ als interessanter Beitrag zu tiert eine „Multifunktionswiese“. Authentizität und Identität des Parks gewertet, Die Auseinandersetzung mit dem Verlauf der 110 allerdings bestehen beim Preisgericht Zweifel an kV-Freileitung hat in der Überarbeitung leider zu der langfristigen Funktionalität. nachteiligen Veränderungen in Seegeometrie und Materialität und Gestaltungsduktus finden sich wie- Geländemorphologie geführt. der in der Gestaltung des „vicus-Platzes“ im Mau- Die Verschiebung des Jugendzeltplatzes inner- erfeld, der den Auftakt des Brückenschlags sehr halb des Erlenhains näher an den See und das Mul- selbstverständlich einbindet. Insgesamt bekommt tifunktionsgebäude ist richtig. der Mauerfeldpark durch richtig platzierte Einzel- Eine Qualitätsverbesserung durch die Überarbeitung bäume und Baumgruppen einen angemessenen liegt vor allem im Detail sowie in der verbesserten Gehölzumgriff. gesamträumlichen Struktur des Mauerfeldparks. Die Durch den Hochpunkt in der Erdskulptur im Nord- punktuellen Verbesserungen im Stegmattenpark osten des Stegmattenparks wird der Brücken- (Wegekreuze, Stegmattenplatz) stehen leider im schlag zwar insgesamt kürzer, allerdings sind in Schatten der nachteilig veränderten Landschaftsar- der Überarbeitung die für den Brückenschlag chitektur im Bereich von See und Erdskulptur. geforderten 4% Längsneigung nicht im an- Insgesamt leistet der Beitrag eine gute Diskussi- schließenden Weg weitergeführt, zudem ergeben onsgrundlage im Umgang mit Brückenschlag, Pro- sich Nutzungskonflikte in der Überschneidung von menade und Erdskulptur, ist aber für die Aufgabe Brückenauftakt und Promenade. nicht zielführend. M. 1:15.000
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 10 8 Landesgartenschau Lahr 2018 1. Preis hochC, Landschaftsarchitektur, Berlin DAUERANLAGE M. 1:7.500
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:21 Uhr Seite 11 Landesgartenschau Lahr 2018 9 Behutsames Naturerlebnis am Inszenierung der Stadteinfahrt Lärmschutz als Parklandschaft Spiel und Aufenthalt in der Pappelwäldchen Mauerfeldpromenade Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung ner räumlichen Ausgewogenheit. Auch in diesem Parkbe- Die Arbeit überzeugt im Bereich Stegmattenpark durch ihr reich sind die Anknüpfungspunkte richtig gewählt und die klares Raumgefüge und der Ausgewogenheit der vier prä- Verortung der Grünflächen zur freien Nutzung an den Sied- genden Elemente, See, Wald, großzügige Grünfläche und lungsrand ist richtig und bieten somit eine wohnungsnahe Topografie. Die Lage und Dimension der Seefläche ist rich- Qualität. Das römische Grabungsfeld wird angemessen tig und großzügig gewählt und seine Flächenform fügt sich berücksichtigt. Weniger überzeugend ist die starke Geste sehr gut in den Landschaftsraum ein. Die Verortung des der Wegeachse, deren Anfangspunkt an der Kanadischen intensiven, städtischen Uferbereichs im Norden und die Siedlung zwar richtig ist, aber ihr Endpunkt an der B415 ist naturnahe Ausprägung auf der Gegenseite mit Anschluss an wenig überzeugend. Die Lärmschutzmaßnahmen sind gut, den Krähenwald ist richtig gewählt. Die Positionierung des wobei der Erdkörper am Vicus-Park kritisch beurteilt wird. AUSSTELLUNGSKONZEPT M. 1:15.000 SCHNITT A-A STEGMATTENPARK M. 1:3.750 Gebäudes unmittelbar am Brückenschlag und somit auf kür- Die Konzeption der Gartenschau bietet sowohl in seiner zester Distanz zum Wohnbereich überzeugt. Auch wird die funktionalen als auch räumlichen Verortung ein schlüssiges Erweiterung des Krähenwaldes in südliche und nördliche und tragfähiges Gerüst. Insbesondere wird positiv bewertet, Richtung an den See begrüßt. Sie stellt eine positive ökolo- dass auch schon während der Gartenschau die räumlichen gische und nachhaltige Maßnahme dar. Die räumliche Fas- Qualitäten der beiden Parkteile sich wiederfinden und sung des Stegmattenparks mit einem in seiner Höhenent- sich in dem zu erkennenden Gartenschaukonzept wider- SCHNITT B-B LANDMARKE UND MAUERFELDPARK M. 1:3.750 wicklung angemessenen Topografiewinkel und nur einem spiegeln. Das Konzept hat großes Potential zur Weiterent- Hochpunkt im Bereich der Brücke wird als überzeugend wicklung. bewertet. Die direkte Verbindung der beiden Parkteile über Die Arbeit bietet sowohl in gestalterischer wie funktionaler das Brückenbauwerk ist positiv. Die Konzentration der Hoch- Sicht ein überzeugendes Freiraumkonzept, das den Cha- bauten im Mauerfeldpark im südöstlichen Bereich und die rakter des Ortes in qualitätsvoller Art inszeniert und berück- daraus gewonnene großzügige Freifläche überzeugt in sei- sichtigt.
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 12 10 Landesgartenschau Lahr 2018 3. Preis geskes.hack, Berlin Daueranlage M. 1:7.500
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 13 Landesgartenschau Lahr 2018 11 Ausstellungskonzept M. 1:15.000 Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung schiedliche Nutzung. Der Anschluss des Festplatzes an die Die Wettbewerbsarbeit besticht durch die landschaftliche Promenade im Westen (Vogesenstraße) ermöglicht durch Einbindung und Herausarbeitung vorhandener Strukturen die gute Zugänglichkeit eine hohe Bespielbarkeit der Fläche. und räumlicher Gegebenheiten. Flurgrenzen und vorhan- Ebenso ihre Verortung als Verlängerung der Wegeverbin- dene Wegeverbindungen bilden im Stegmattenpark ein dung nach Mietersheim wirkt schlüssig. Sie steht aber der tragfähiges Gerüst. Im Mauerpark werden orthogonale extensiven und sensiblen Nutzbarkeit des Pappelwäldchens Strukturen aus dem angrenzenden Stadtraum entwickelt. So entgegen. Dies wird durch das seitlich angeordnete Nut- entstehen auf wiedererkennbare Weise unterschiedliche zungsband mit Jugendspielflächen und Aktivitäten verstärkt. Saatkrähenweg Seepromenade Römergarten Mauerfeldpromenade Orte, die entsprechend ihrer Nutzungen und Intensitäten klar Die Ausrichtung der Promenade auf der absonnigen Seite ist und übersichtlich gegliedert sind. Der offenen Weite mit einer in Frage zustellen. Auf Seiten des Mauerfeldparks muss die guten Setzung und Ausformulierung des ca. 3 ha großen dem Wegekonzept unterworfene Redimensionierung der Sees in der Mitte wird auf Seiten des Mauerfeldparks eine Sportflächen und des Multifunktionsgebäudes überprüft und offene Mitte in Form eines kleinen Stadtgartens entgegen- angepasst werden. Die Positionierung des Bürgerhauses gesetzt. wird als gut und schlüssig empfunden. Die sensible Ausein- Die Arbeit formuliert unterschiedliche Freiraumtypologien andersetzung mit der Geschichte und den vorhandenen wie Platz, Park, Garten stichhaltig und konsequent aus und Funden aus der Römerzeit wird gelobt und kann beispielhaft bietet somit robuste Rahmenbedingungen für die verschie- für andere Projekte gesehen werden. denen Nutzungen. Als verbindendes Element wird im Sinne Es wird ein nachhaltiges Bodenmanagement betrieben. Die Schnitt Stegmattenpark M. 1:3.750 des Lärmschutzes mit einer fast architektonisch ausformu- Materialisierung der Promenaden und die intensiv gärtneri- lierten Setzung der Erdwälle auf die Problematik der akusti- sche Ausformulierung der Nutzungsbänder des Mauerfeld- schen Emission reagiert. Die Ausbildung in der Dimension parks bedürfen einer Überprüfung der Wirtschaftlichkeit. und insbesondere in der Höhe ist im Bereich der „Ohren“ und Das Konzept der Gartenschau entwickelt aus der Daueran- entlang der B415 auf Höhe des Segmattenparks zu stark und lage heraus einen robusten Rahmen, der auch im Garten- unglücklich in der Form ausgearbeitet und bedarf einer Redi- schaujahr Freiräume mit ruhiger Aufenthaltsqualität und mensionierung. Eine gebaute Ausformulierung in Form einer Weiträumigkeit vorhält. Mauer entlang der B3 als zusätzlicher Lärmschutz bedarf Es handelt sich um ein robustes, gut durchgearbeitetes Kon- einer wirtschaftlichen und funktionalen Überprüfung. zept, das Elemente entwickelt, die einen hohen Wiederer- Die als Rückgrat formulierten Nutzungsbänder entlang der kennungswert im gesamten Gelände und eine Adressbil- Promenaden bilden ein robustes Grundgerüst für unter- dung für den Ort versprechen. Schnitt Mauerfeldpark M. 1:3.750
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 14 12 Landesgartenschau Lahr 2018 4. Preis lohrer hochrein Landschaftsarchitekten, München Daueranlage M. 1:7.500
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 15 Landesgartenschau Lahr 2018 13 Blick über den Stegmattenpark Gartenschaustruktur M. 1:15.000 Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung Auszug aus dem Erläuterungsbericht Mit einer spielerischen Reihung weich modellierter Erd- Konzept | Zwei Parks wie zwei Brüder –eigenständig, jeweils skulpturen formuliert die Arbeit eine starke landschafts- individuell wie charaktervoll, aber doch von gemeinsamer architektonische Leitidee. In Verbindung mit dem differen- Herkunft und familiärer Ähnlichkeit – das ist das Leitbild für zierten Gehölzkonzept scheint die Entwicklung einer des die neue Parklandschaft im Westen Lahrs. jeweiligen Parks eigenen Atmosphäre gut möglich. Im Steg- Der strukturelle Rahmen beider Teile ist gleich: eine gute Ver- mattenpark überzeugt das Verhältnis von ruhigen, offenen netzung aus und mit der Umgebung, eine markante Mitte als Räumen zu beschirmten Rückzugsflächen. Negativ beurteilt Treff-, Identifikations- und Anlaufpunkt, eine U-förmig rah- wird die Erschließung über 3 Hauptachsen, die alle jäh an mende Gehölzkulisse, die sich zur trennenden Straße den Pegeltürmen im See enden. Die Lage des Multifunkti- gelockert öffnet, eine aus dem Ort abgeleitete, reißver- Parkmitte – Raumstruktur – Wegegrid – onsgebäudes/Strandcafés an der Ostseite ist zu stark abge- schlußartige Topographie als Lärmschutz und markantes See und Rasenfelder Wald und Topographie Ring und Raster koppelt von Hauptparkplatz, Festwiese und Bühne. Der Mau- Zeichen der Stadteinfahrt sowie der die Parks und ihre Zen- erfeldpark ist sowohl hinsichtlich der neuen Gebäude als tren zeichenhaft verbindende Brückenschlag. auch der Freiraumnutzungen gut geordnet. Die Setzung des Innerhalb dieses einheitlichen strukturellen Rahmens ent- römischen Streifenhauses und die Nutzung der angrenzen- wickeln die beiden Parkteile inhaltlich wie gestalterisch ihre den Flächen ist dem denkmalpflegerischen Thema ange- jeweils eigene Prägung – landschaftlich extensiv und offen messen. Für beide Parks werden schlüssige Anbindungen versus geradlinig, intensiv und dicht. an die benachbarten Stadtteile nachgewiesen. Gartenschaustruktur | Die Gartenschau entwickelt sich aus Im Schaukonzept sind Ein- und Ausgänge sicher platziert. der Daueranlage. Das Wechselspiel der beiden Hälften, der Die Hinführung zum Haupteingang ist zu stark vom Parken Reiz der Weite und der Blick in Richtung Schwarzwald wer- dominiert. den prägend. Unter der Baumhalle im Mauerfeldpark und In wirtschaftlicher Hinsicht liegt die Arbeit im oberen Bereich. auf dem zukünftigen Festplatz des Stegmattenparks finden Insgesamt beeindruckt das starke Leitelement der grünen sich die beiden Eingangsbereiche. Temporäre Beiträge wer- Hügel und des rahmenden Saums aus verschiedenen Ge- den konzentriert in Form von „Schau-Inseln“ in der farben- hölz-Themen. Massierung und Dimension der Erdkörper frohen Feldflur des Stegmattenparks verortet. Ein geschlos- werden aber höchst kritisch betrachtet: Die artifizielle Umset- sener Rundweg bildet die Leitlinie und verknüpft die zung und das bewusste Hineinziehen der Vorbergzone in Ausstellungsbereiche. Blütenbänder unterstreichen seinen den Planungsraum scheint nicht passend für den Ort. Verlauf. Schnittansichten M.
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 16 14 Landesgartenschau Lahr 2018 5. Preis Andreas Krause, Freiburg Daueranlage M. 1:7.500
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 17 Landesgartenschau Lahr 2018 15 Stegmattenpark: Blick in die Landschaftsachse zum Schutterlindenberg Ausstellungskonzept M. 1:15.000 Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung und die Heranführung an den See führt zu einer Ausbildung Die grundlegende Idee des Entwurfs ist eine landschaftlich einer ruhigeren und naturnahen Uferzone. herausgearbeitete „Blickachse“ zum Schutterlindenberg, Die Führung der Brücke erfolgt an der richtigen Stelle, sie der in seiner markanten Erscheinungsform einen hohen Wie- kann als Eingangstor zur Stadt ausgebildet werden, ohne dererkennungswert für die Lahrer hat. Neben der Brücke überdimensionale Maße anzunehmen. werden die beiden Parkanlagen durch diese Land- Der Mauerfeldpark weist eine durchdachte Gesamtgliede- schaftsachse miteinander verbunden; diese Leitidee ist in rung auf. Die Sportbereiche sind richtig und kompakt zuge- der Planung gut umgesetzt. ordnet, die soziale Infrastruktur ebenso. Durch die An- Schnitt Nord-Süd Stegmattenpark Bereich Landschaftsachse M. 1:3.750 Die Ausstattung des Stegmattenparks ist sehr zurückhal- ordnung der Tribüne und der Sporthalle parallel zur Bun- tend, wodurch der Park Ruhe ausstrahlt und einen gut ergän- desstraße 415 gelingt der Lärmschutz. Das mögliche Römer- zenden Kontrast zum Mauerfeldpark erreicht. Unterstrichen haus ist freigestellt und wird dadurch aufgewertet. wird dies durch die Modellierung an den Rändern zu den Die Platzsituation am Zugang zur Brücke ist unbefriedigend, Bundesstraßen, die gleichmäßig ansteigt und somit auch für da der Zugang am Rande liegt. gehbehinderte Menschen gut zu begehen ist. Mit einer Höhe Auf Grund der großzügigen Freiflächen könnte das Ausstel- von maximal 5,50 m wird auch ein ordentlicher Lärmschutz lungsprogramm im Jahr 2018 problemlos umgesetzt wer- hergesellt. Die Geländemodellierung integriert sich gut in die den, die Darstellung erfolgt nur schematisch. Umgebung. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist festzustellen, dass Die Seegröße ist mit 2,5 ha angemessen und der See ist rich- der Entwurf sehr schonend mit den vorhandenen Ressour- Schnitt Stegmattenpark Bereich Weg nach Mietersheim M. 1:3.750 tig platziert. Er ist zentraler Mittelpunkt des Parks und ist mit cen umgeht, die Ausweitung des Wäldchens stellt eine deut- den Hauptnutzungen Baden, Gastronomie und Festplatz gut liche Aufwertung dar. verknüpft. Die Stellplätze sind an der Vogesenstraße in aus- Die Arbeit enthält keine kostenintensiven Sonderlösungen, reichender Anzahl richtig zugeordnet. Der Festplatz mit der eine wirtschaftliche Umsetzung ist zu erwarten. Naturtribüne liegt sinnvoller Weise in unmittelbarer Nähe des Im Entwurf wird die Leitidee bis auf die Endpunkte der Achse Parkplatzes. Kritisch ist anzumerken, dass das Wegenetz konsequent herausgearbeitet, die Arbeit schafft eine klar struk- nicht ausreichend ausgebildet ist, insbesondere die turierte Landschaft. Die Arbeit erfüllt in allen Bereichen die Brückenanbindung sollte von Westen und Süden möglich Auslobungsbedingungen. Sie enthält ein großes Potential für sein. Die aufgelockerte Ergänzung des Pappelwäldchens die Herausarbeitung im Detail, die Kritikpunkte sind heilbar. Schnitt Nord-Süd Mauerfeldpark M. 1:3.750 Aussicht Kletterturm M. 1:750
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 18 16 Landesgartenschau Lahr 2018 hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung, Niederkrüchten bbz Landschaftsarchitekten, Berlin · Hetzel + Ortholf, Freiburg Daueranlage M. 1:15.000 Daueranlage M. 1:15.000
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 19 Landesgartenschau Lahr 2018 17 Hackl.Hoffmann, Eichstätt · Klaus Werner Prokschi, Eichstätt faktorgruen Landschaftsarchitekten, Freiburg · K9-Architekten Zwei Parks – getrennt durch die Ein Pappelhain als Stadteingang Der „große Schwung“ Ein Park! un-überwindbar erscheinende Barriere zweier Bundesstraßen? Daueranlage M. 1:15.000 Daueranlage M. 1:15.000
SDL Lahr:Z.D.-Standard (beschr.neu) 14.09.2011 15:22 Uhr Seite 20 1. Preis/1. Rang Überarbeitung club L94-Landschaftsarchitekten GmbH, Köln Prinzipschnitt Strand und Seepromenade Prinzipschnitt Stege Ufer Auenwäldchen Aufsicht Strand und Seepromenade Blick aus dem Auenwäldchen über den See Schnittansicht Seepromenade und Seeterrasse Blick in den Vicus und die Gärten Seeterrasse Blick über den Stegmattenpark
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