Dokumentation - Zukunftsforum Familie eV
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dokumentation Fachtagung „Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“ 06. Mai 2021 Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf D ie Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Zuwendung zu schenken, stehen keine Im Mittelpunkt der Fachtagung stand die ist eine der zentralen familienpoli- Regelungssysteme gegenüber, welche die Frage, wie Konzepte für eine gute Verein- tischen Herausforderungen unserer Vereinbarkeit von familiärer Pflege und barkeit aussehen können und wie der Weg Zeit. Die Mehrheit der pflegebedürftigen Erwerbstätigkeit nachhaltig unterstützen. zu einer Gesellschaft beschritten werden Menschen in Deutschland wird zu Hau- Die Situation hat sich unter den Bedingun- kann, die die Sorge um pflegedürftige se gepflegt und überwiegend von Ange- gen der Corona-Krise weiter verschärft. In Menschen als ihre gemeinsame Aufgabe hörigen versorgt. Die meisten Menschen der Folge sind viele pflegende Angehörige begreift. n wollen diese Aufgabe übernehmen. Doch – überwiegend Frauen – enormen finanzi- dem Bedürfnis, füreinander Verantwor- ellen, physischen und psychischen Belas- tung zu übernehmen, Sorge zu tragen und tungen ausgesetzt.
S e i t e 2 | F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf: Handlungsempfehlungen aus dem Fachtag Perspektiven auf die familiäre gen ist es unerlässlich, eine geschlech- rung einer Entgeltersatzleistung für pfle- Sorge für Pflegebedürftige tergerechte Teilhabe in der Erwerbs- und gende Angehörige aus: Sorgearbeit zu ermöglichen und zu för- - Er schlägt einen Rechtsanspruch auf • Die Sorge für Pflegebedürftige ist eine dern. Freistellung von bis zu 36 Monaten pro gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Es liegt pflegebedürftiger Person (ab Pflegegrad in öffentlicher Verantwortung, für gute • Das Wissen darüber, wer und unter wel- 2) vor, die von einer oder mehreren Per- Rahmenbedingungen für privat wie be- chen sozioökonomischen Bedingungen sonen in Anspruch genommen werden ruflich erbrachte Pflege zu sorgen. Die Angehörige pflegt, muss dringend ausge- können. Die Mindestarbeitszeit für die Entscheidung von Angehörigen darüber, baut werden. Nur auf Basis eines guten pflegenden Angehörigen soll durch- ob privat gepflegt wird oder nicht, muss Kenntnisstandes ist es möglich, hilfrei- schnittlich 15 Wochenarbeitsstunden respektiert und unterstützt werden. che und zielgenaue Instrumente für die betragen. In diesem Zeitraum soll es Unterstützung pflegender Angehöriger zusätzlich möglich sein, bis zu sechs • Es muss möglich sein, die Erwerbstätig- umzusetzen. Monate vollständig oder mit einer Min- keit neben der familiären Pflege aufrecht- destarbeitszeit von unter 15 Stunden zuerhalten. Auch vor dem Hintergrund pro Woche aus der Erwerbstätigkeit einer geschlechtergerechten Verteilung auszusteigen. der Sorgearbeit ist dies zentral. Gute Rahmenbedingungen - Erwerbstätige privat Pflegende sollen für die Vereinbarkeit durch eine Lohnersatzleistung finanzi- • Die Rahmenbedingungen für die Verein- von Pflege und Beruf ell unterstützt werden, die analog zum barkeit von Pflege und der Berufstätigkeit Elterngeld ausgestaltet wird und bis müssen verbessert werden, denn die be- • Pflegende Angehörige brauchen verlässli- zu 36 Monate in Anspruch genommen stehenden gesetzlichen Regelungen, wie che Regelungen, um die eigene Erwerbs- werden kann. Pflege- oder Familienpflegezeit, sind zeit- tätigkeit mit der Pflegesituation vereinba- - Für eine kurzzeitige Arbeitsverhinde- lich zu eng befristet und nicht existenzsi- ren zu können. Der Unabhängige Beirat rung auf Grund von Pflege (§ 2 Pflege chernd. für die Vereinbarkeit von Pflege und Be- zeitgesetz) soll die finanziell abgesi- ruf spricht sich für die Ausweitung von cherte Auszeit auf bis zu 10 Arbeitstage • Die Organisation von Pflegefragen be- Freistellungsoptionen und die Einfüh- pro Jahr ausgeweitet werden. rührt das Geschlechterverhältnis, denn auch bei der Sorge pflegebedürftiger Menschen übernehmen Frauen den Lö- wenanteil der privaten Sorgearbeit. Bei der Gestaltung guter Rahmenbedingun- 0 8 / 2 0 21
F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ | S e i t e 3 Die Organisation von Pflegefragen berührt das Geschlechterverhältnis, denn auch bei der Sorge pflegebedürftiger Menschen übernehmen Frauen den Löwenanteil der privaten Sorgearbeit. Pflegesensible pflegende Angehörige zu entlasten und mations- und Beratungsangebote sowie Unternehmenskultur die Vereinbarkeit mit dem Beruf zu er- ehrenamtliche Netzwerke. möglichen. Diese Angebote müssen be- • Unternehmen müssen eine pflegesensib- zahlbar, wohnortnah, muttersprachlich • Beratungsangebote, auch online, müssen le Unternehmenskultur und -kommu- und kultursensibel ausgerichtet sein. dringend quantitativ, aber auch bspw. nikation aufbauen. Nach wie vor ist die Arbeitgeber bieten Tagespflegeplätze in kultur- und sprachsensibel ausgebaut Pflege von Angehörigen am Arbeitsplatz Kooperation mit Leistungserbringern der werden, um niedrigschwellig zugänglich oft tabuisiert und so werden Bedarfe und Pflege an und entlasten ihre Mitarbeiten- zu sein. Pflegende Angehörige können Belastungen der Mitarbeitenden unzurei- den auf diesem Wege sehr. dort, wo es diese Angebote bereits gibt, chend erfasst. konkrete Fragen klären und Sorgen ab- • Ein kommunales Case-Management für bauen. • Führungskräfte und Betriebsräte müssen pflegende Angehörige muss aufgebaut für das Thema Vereinbarkeit von Pflege werden, welches zugehend gestaltet ist, und Beruf sensibilisiert werden. frühzeitig ansetzt, geschlechtersensibel agiert und Begleitung „aus einer Hand“ • Erwerbstätige mit Pflegeverantwortung gewährleistet. Hierdurch kann es gelin- brauchen Angebote flexibler Arbeitszeit gen, gesundheitsgefährdende Belastun- und flexibler Arbeitsortgestaltung. Be- gen pflegender Angehörigen zu verrin- Unabhängiger triebliche Beratungsangebote sollten Be- gern. Gleichzeitig muss gute Beratung Beirat für die schäftigte aktiv informieren, bspw. über immer auch Grenzen aufzeigen, ab wel- Vereinbarkeit Pflegelotsen. chen eine stationäre Pflege besser geeig- von Pflege und Beruf net ist. • Modelle der beruflichen Wiedereingliede- Der Unabhängige Beirat für die Ver- rung nach längeren Pflegephasen müssen • Neben der familiär erbrachten Pflege sind einbarkeit von Pflege und Beruf be- ermöglicht werden. ambulante und (teil-)stationäre Unterstüt- steht aus 21 Mitgliedern und befasst zungsangebote zentral, um pflegende sich ehrenamtlich mit Fragen der Angehörige in so genannten gemischten Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Betreuungsarrangements vor Ort zu un- und ihrer gesetzlichen Umsetzung. Infrastrukturelle Unterstüt- terstützen. Entlastungsangebote müs- 2019 hat er seinen ersten Bericht zungsangebote sen niedrigschwellig und kultursensibel veröffentlicht. ausgestaltet sein. Zur Unterstützung er- • Es muss ein ausreichendes Angebot an werbstätiger pflegender Angehöriger ge- www.wege-zur-pflege.de/beirat sozialen Diensten vorhanden sein, um hören daneben niedrigschwellige Infor- 0 8 / 2 0 21
S e i t e 4 | F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ Pflegende Angehörige sind der größte Pflege dienst unseres Landes, trotzdem wird ihre Leis tung zu selten gesehen. Besonders erwerbstätige Angehörige sind einer enormen Belastung aus gesetzt, denn Pflege kostet Zeit, Geld und Kraft. Pflegende Angehörige sind wichtige Stützen in den Familien und sie brauchen unsere Unter stützung. Deswegen werbe ich für die Weiter entwicklung der Familienpflegezeit und die Idee eines Familienpflegegeldes als Lohnersatzleis tung analog zum Elterngeld.“ Franziska Giffey Bundesfamilienministerin a. D. 0 8 / 2 0 21
F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ | S e i t e 5 Vortrag Vor welchen deutlich öfter als nicht gut und sehen sich Perspektive vor. Mit Blick auf die Wirkung stärker seelischen Belastungen ausgesetzt. mehrerer Differenzkategorien in der Pflege- Herausforderungen Eine spezifische Herausforderung stellt die organisation wird auf Basis der geführten Situation von Menschen dar, die noch mit Interviews mit Angehörigen deutlich, dass stehen pflegende Angehö- minderjährigen Kindern im Haushalt leben der sozio-ökonomische Status (SÖS) bei den rige? Aktueller Stand und und bereits Verantwortung für pflegedürf- tige ältere Angehörige übernehmen. Diese Befragten den stärksten Ausschlag gibt, ob privat geleistete Pflege als gelingend be- politische Perspektiven Gruppe ist derzeit zahlenmäßig eher klein trachtet wird oder nicht. Dieser ist jedoch – es bleibt zu beobachten, wie sie sich wei- nie alleine verantwortlich und kann bspw. terentwickelt. durch familiäre Netzwerke kompensiert Prof. Dr. Andreas Hoff, Hochschule Zittau/ werden. Allerdings kann der SÖS etwa Görlitz, stellvertretender Vorsitzender des Vor dem Hintergrund der beschriebenen von innerfamiliären Abhängigkeitsverhält- Unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit Herausforderungen hat der Unabhängige nissen negativ überlagert werden. Der Mi- von Pflege und Beruf Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und grationshintergrund spielt auf Grund der Beruf, der durch das BMFSFJ eingesetzt Heterogenität der Befragten nur dann eine Das deutsche Care-Regime weist der Fami- wurde, 2019 im Rahmen seines Berichts Rolle, wenn die zu pflegende Person selbst lie traditionell eine zentrale Rolle bei der Handlungsempfehlungen zur Verbesse- eine Migrationsgeschichte hat und etwa auf Pflege von Angehörigen zu, führt Prof. Dr. rung der Rahmenbedingungen für pflegen- kultursensible soziale Dienste angewiesen Andreas Hoff in den Vortrag ein. Laut Sta- de Angehörige bei der Vereinbarkeit mit ist. Eine Erwerbstätigkeit der Pflegeperson tistischem Bundesamt wurden Ende 2019 einer Erwerbstätigkeit formuliert (vgl. Seite ist v. a. mit Blick auf die Aufrechterhaltung etwa 80 % aller 4,1 Millionen Pflegebedürf- 2 – 3). n der eigenen Lebensvorstellungen sowie als tigen zu Hause versorgt, allein durch An- Ausgleich zur häuslichen Pflege bedeutend, gehörige (51,3 %) oder in Zusammenarbeit kann aber auch eine zusätzliche zeitliche mit bzw. durch ambulante Dienste (24 %). Belastung der Angehörigen darstellen. Das Dabei stehen pflegende Angehörige, eben- Geschlecht spielt bei erwerbstätigen Pfle- so wie Eltern mit minderjährigen Kindern, gepersonen mit hohem SÖS keine heraus- oft vor der Herausforderung, diese Aufgabe ragende Rolle. Es kommt aber insbesondere mit dem Beruf zu vereinbaren. Allerdings bei der prekären Pflegebewältigung zum ist Pflege i. d. R. mit Blick auf ihre Dauer Tragen, v. a. durch die Rollenerwartung oder den zeitlichen Umfang weniger plan- bar. Vortrag an Frauen, die Sorge für pflegebedürftige Angehörige, unabhängig von persönlichen Wünschen, übernehmen zu müssen. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist zudem mit Herausforderungen verbun- den, die insbesondere Frauen treffen. Sie Intersektionale Aus den Forschungsergebnissen lassen sich, laut Auth, Bedarfe sorgender Angehöriger übernehmen den Großteil der privaten Perspektive auf bei der Vereinbarkeit mit einer Berufstätig- Sorgearbeit und reduzieren im Vergleich keit ableiten. Zentral sind Regelungen, die zu Männern in größerem Umfang ihre pflegende Angehörige die Aufrechterhaltung einer Erwerbstätig- Erwerbsarbeit. Dies schlägt sich u. a. in ge- keit neben der familiären Pflege unterstüt- ringeren Alterseinkünften nieder („gender zen, etwa eine Lohnersatzleistung analog pension gap“). Daneben wirkt sich die Über- Prof. Dr. Diana Auth, FH Bielefeld zur Elternzeitregelung. Daneben werden nahme familiärer Pflege negativ auf die ge- Bedarfe im Betrieb, auf kommunaler Ebene sundheitliche Situation familiär Pflegender Prof. Dr. Diana Auth stellt Ergebnisse einer bei sozialen Diensten sowie hinsichtlich Be- aus. So beschreiben pflegende Angehörige qualitativen Studie zur Pflegebewältigung ratungs- und Informationsangeboten sicht- ihren allgemeinen Gesundheitszustand sorgender Angehöriger aus intersektionaler bar (vgl. Seite 2 – 3). n 0 8 / 2 0 21
S e i t e 6 | F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ Statement Britta Altenkamp Vorsitzende Zukunftsforum Familie e.V. nachhaltig unterstützen: Die derzeitigen Instrumente reichen nicht aus, sind zeitlich zu eng befristet, nicht „Viele Menschen, die familiäre Pflege übernehmen, existenzsichernd und werden teilweise kaum in An müssen diese Aufgabe mit ihrer Berufstätigkeit verein spruch genommen. Nur wenn wir die Pflege für Ange baren. Vor allem Frauen reduzieren dafür ihre Er hörige als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen werbsarbeit oder geben diese ganz auf. Dem Wunsch, und entsprechend absichern, können wir uns auf den Verantwortung zu übernehmen, stehen keine Rege Weg zu einer solidarischen, geschlechtergerechten und lungssysteme gegenüber, die pflegende Angehörige familienfreundlichen Gesellschaft machen.“ Statement Brigitte Döcker Vorstandsmitglied AWO Bundesverband e.V. Wir setzen uns ein für die Einführung einer Pflegezeit, die sich an der Elternzeit orientiert. Zum zweiten sind Arbeitgeber*innen in der Verantwortung. Schließlich „3,4 Millionen, also 80 % der Menschen mit Pflegebe müssen Kommunen ein Netz an Unterstützung und ein darf werden zu Hause gepflegt. Dahinter stehen die gutes Case-Management vor Ort aufbauen. Die AWO pflegenden Angehörigen, die dieses ermöglichen und setzt sich dafür ein, dass Kommunen finanziell in der das oftmals unter sehr schwierigen Bedingungen. Pfle Lage sind, diese Angebote vorzuhalten. Gemeinsam gende Angehörige brauchen deutlich spürbare Ent müssen wir dafür kämpfen, dass pflegende Angehörige lastungen, sowohl finanziell als auch durch gute An aus dem sozialpolitischen Schatten heraustreten kön gebote vor Ort. Hier ist zum einen der Bund gefragt. nen und die Unterstützung erhalten, die sie brauchen!“ 0 8 / 2 0 21
F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ | S e i t e 7 Blitzlicht: Online-Pflege- und Seniorenb eratung der AWO Gudula Wolf Referentin für Online Pflege- und Senio- geboten, zu Fragen aktiver Lebensgestal- eigenen Rechte und Ansprüche Bescheid renberatung, AWO Bundesverband e. V. tung oder gesundheitlichen Fachthemen. wissen und Leistungen deswegen teilweise Die Anfragen können anonym per Email, nicht in Anspruch genommen werden. im Einzel-Chat oder im themenbezogenen D ie Online-Pflege- und Seniorenbera- Expert*innen-Chat erfolgen. Dabei wen- Ergänzt wird das Online-Pflegeberatungs- tung des AWO Bundesverbandes ist den sich Ratsuchende häufig mit Fragen angebot auf der Webseite awo-pflegebe- ein niedrigschwelliges, vertrauliches, zu Versorgungsmöglichkeiten in akuten ratung.de durch einen Pflegeratgeber mit kostenloses, digitales sowie orts- und zei- Situationen wie einer bevorstehenden leicht verständlichen Informationsblättern, tunabhängiges Angebot für Ratsuchende Krankenhausentlassung oder einer plötz- die einen umfassenden Überblick zu ver- oder Interessierte rund um das Thema lich eintretenden Pflegebedürftigkeit von schiedenen Pflegefragen und gesetzlichen Pflege und Alter(n), erklärt Gudula Wolf. Angehörigen an die Online-Pflegeberatung. Leistungsansprüchen für Pflegebedürftige, Die fachlichen Berater*innen beim AWO Auffällig sei, so Frau Wolf, dass viele fami- pflegende Angehörige oder Nahestehende Bundesverband beantworten Anfragen zu liär Pflegende selbst bei jahrelanger priva- geben und laufend weiterentwickelt wer- Leistungsansprüchen, Dienstleistungsan- ter Pflegeverantwortung nicht über ihre den. n Blitzlicht: Herausforderungen im Unternehmen Sabine Barleben Leiterin des Familienbüros der Charité Initiative „Work & Care“ ins Leben gerufen, rité Schulungen zur Sensibilisierung von Universitätsmedizin Berlin, stellvertreten- die Sabine Barleben in ihrem Vortrag vor- Führungskräften an, um ein Verständnis de Zentrale Frauen- und Gleichstellungs- stellt. von Sorgearbeit zu etablieren, das über Kin- beauftragte 27 % der Beschäftigten der Charité, die an derbetreuung hinausgeht. Um den sehr in- der Befragung „Work & Care“ 2019/20 teilge- dividuellen Bedarfen der Beschäftigten zu nommen haben, pflegen Angehörige (davon begegnen, setzt die Charité auf Beratung, D Mit der Zahl der Berufstätigen, die ne- 85 % Frauen). Da etwa die Hälfte ihre aktu- Unterstützung, Vermittlung sowie auf den ben ihrer Erwerbstätigkeit Angehörige elle Arbeitsfähigkeit als eher eingeschränkt Ausbau von Angeboten bei psychischen Be- pflegen, steigen auch die Anforderun- einschätzt und es für unwahrscheinlich lastungen, Best-Practice-Austausch, einen gen an Unternehmen, entsprechende Rah- hält, diese aufrechtzuerhalten, sind Arbeits- Empowerment-Gesprächskreis sowie die menbedingungen zu schaffen. Die Charité- befreiungen und flexible Arbeitszeiten be- Prüfung und Einführung von Dienstleis- Universitätsmedizin Berlin hat dazu die sonders relevant. Weiterhin bietet die Cha- tungsangeboten. n 0 8 / 2 0 21
S e i t e 8 | F a c h t a g u n g „Ve r e i n b a r k e i t v o n F a m i l i e, P f l e g e u n d B e r u f “ Impressum AWO Bundesverband e.V. Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt Herausgeber: Blücherstr. 62/63 vertritt die fachpolitischen Interessen Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF) / 10961 Berlin des Gesamtverbandes auf der bundespo- AWO Bundesverband e.V. Telefon: (+49) 30 - 263 09 - 0 litischen und der europäischen Ebene. Er Texte: Telefax: (+49) 30 - 263 09 - 325 99 nimmt darüber hinaus die Außenvertre- Alexander Nöhring, Lisa Sommer, E-Mail: info@awo.org tungen in Stiftungen, Hilfswerken, anderen Ulrike Mewald Internet: awo.org Fachverbänden und Netzwerken auf der na- Verantwortlich: tionalen und europäischen Ebene wahr. n Redaktion: apl. Prof. Dr. jur. habil. Jens M. Schubert, Lisa Sommer Vorsitzender des Vorstandes Fotos: Titel: istock.com/mrPliskin, S. 2/3 AveCalvar/ photocase.de, S. 4 BMFSFJ, S. 6 oben SPD- Landtagsfraktion NRW, S. 6 unten AWO Bundesverband e.V., S. 8 Edyta Pawlowska/ photocase.de Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Ar- Gestaltung: beiterwohlfahrt gegründet. Der familienpo- büro G29, Aachen litische Fachverband setzt sich für die In- Zukunftsforum Familie e.V. teressen von Familien ein und kämpft für Druck: Michaelkirchstraße 17–18 soziale Gerechtigkeit in der Familienpolitik. KOMAG mbH, Berlin 10179 Berlin Für das ZFF ist Familie dort, wo Menschen Telefon: (+49) 30 - 2592728 - 20 füreinander Verantwortung übernehmen, Berlin, August 2021 Telefax: (+49) 30 - 2592728 - 60 Sorge tragen und Zuwendung schenken. E-Mail: info@zukunftsforum-familie.de Neben Gliederungen der AWO sind im ZFF Internet: zukunftsforum-familie.de weitere Verbände und Selbsthilfeorganisati- Gefördert vom Verantwortlich: onen organisiert, die mit und für Familien Alexander Nöhring, Geschäftsführer arbeiten. n 0 8 / 2 0 21
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