Energieträger Wasserstoff - Grundlagen, Anwendung, Speicherung, Infrastruktur - www.asue.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
LESE PROB E Energieträger Wasserstoff Grundlagen, Anwendung, Speicherung, Infrastruktur www.asue.de Energieträger Wasserstoff 1
LESE PROB Inhalt E 1 Kenndaten von Wasserstoff 1 Kenndaten von Wasserstoff 2 Wasserstoff wurde 1766 von Henry Cavendish beim Experimentieren mit Quecksilber und Salzsäure ent- 2 Warum Wasserstoff? Vergleich mit Erdgas und anderen Energieträgern 4 deckt und von ihm als brennbare Luft bezeichnet. Unter Umgebungsbedingungen tritt Wasserstoff in 3 Herkunft von Wasserstoff 5 Natürliche Vorkommen 5 der Regel als aus zwei Wasserstoffatomen zusammen- Erdgas-Dampfreformierung 5 gesetztes Molekül – H2 auf. Die Bezeichnung Wasser- Methan-Pyrolyse 6 stoff existiert seit 1787. Der Franzose Lavoisier „tauf- Glycerin-Pyrolyse 6 te“ den Wasserstoff als „hydrogène“ (Altgriechisch: Elektrolyse 6 Elektrolyse in der Energiewende / Power-to-Gas 8 hydor = Wasser und genes = erzeugend) = Wasser- Gasgemische 8 Bildner. Obwohl Wasserstoff im Weltall mit über 90 % Projektkarte: Grüner Wasserstoff in Deutschland 9 aller Atome, das sind rund drei Viertel der gesamten 4 Wasserstoff Anwendung 10 Masse, vorkommt, macht freier Wasserstoff nur etwa Brennstoffzellen 10 1 % der Erdkruste aus und kommt in der Erdatmosphä- Wasserstoff in Gasbrennern aller Art 12 re sogar nur in Spuren vor. KWK-Anlagen 13 Methanisierung von Wasserstoff 13 In chemischer Verbindung mit anderen Elementen ist 5 Wasserstoffspeicherung 14 Unterirdische Wasserstoffspeicherung 14 Wasserstoff auf der Erde jedoch weit verbreitet. Er ist Druck- und Kryospeicherung 15 das kleinste der Elemente und gleichzeitig das leich- Flüssigspeicher 16 teste Gas. Der Siedepunkt von Wasserstoff liegt bei Metallhydrid Speicher 17 -253 °C. Wasserstoff hat im Vergleich zu anderen Adsorption 19 Energieträgern die höchste massenspezifische, aber 6 Wasserstoffinfrastruktur 20 gleichzeitig auch die geringste volumenspezifische Wasserstofftransport 20 Beimischungsgrenzen und Leitungsanforderungen 20 Energiedichte. Wasserstoff im Erdgasnetz: Ausblick 21 Tankstellen 22 7 Zusammenfassung 23 H2 2 Energieträger Wasserstoff
LESE 3 Herkunft von Wasserstoff PROB E Elektrolyse in der Energiewende / Power-to-Gas Gasgemische Im Zuge der Energiewende wird elektrische Für einen beschleunigten Ausbau fehlen Die langfristige Nutzung der Gasnetze ist Energie aus erneuerbaren Quellen (Wind, noch die rechtlichen Rahmenbedin- gegenwärtig Gegenstand umfangreicher Sonne, Wasserkraft) im Power-to-Gas-Verfah- gungen. So werden z. B. Elektrolyseure Untersuchungen und Abwägungen. Schon ren (PtG) genutzt, um elektrolytisch Wasser- rechtlich noch als Letztverbraucher und heute ist das in den Leitungen gemäß den stoff zu erzeugen. Dieser „grüne Wasserstoff“ damit EEG-umlagepflichtig definiert, DVGW-Arbeitsblättern G260 und G262 überführt die natürlichen Energieformen in wodurch die Wirtschaftlichkeit hinfällig transportierte Gas ein Gemisch aus Methan eine gut speicher- und transportfähige Form. ist. und kleineren Anteilen von Wasserstoff, Begrifflich wird der so erzeugte „grüne Was- Butan, Propan und anderen Gasen. Es wird serstoff“ im Energiewirtschaftsgesetz als Um dennoch den notwendigen Aus- diskutiert, den maximalen Anteil von Was- Biogas eingeordnet (EnWG §3, 10c.). bau voranzubringen, hat der DVGW serstoff auf bis zu 20 % anzuheben und so 2018 zusammen mit Partnern das die großflächige Nutzung erneuerbarer Der weitere Ausbau der PtG-Leistung erfolgt Projekt PORTAL GREEN gegründet, um Gase zu aktivieren. derzeit im Rahmen von Pilotanlagen an Orten einen Genehmigungsleitfaden für mit guten Einspeisemöglichkeiten oder beson- PtG-Anlagen zu erstellen. Nach aktu- Neben erneuerbarem Wasserstoff wird auch ders viel abgeregelter Windleistung. Ende 2019 eller Praxis werden PtG-Anlagen als mit Erdgas chemisch vergleichbares Bio- waren in Deutschland 62 PtG-Projekte mit einer chemische Industrieanlagen betrach- methan eingespeist, so dass an der Entnah- gesamten Anschlussleistung von mindestens tet, womit massive Forderungen sei- mestelle immer eine gewisse Bandbreite an 308 MWel geplant. Deutschlands derzeit größte tens der Behörden verbunden sind. Gasbestandteilen festgestellt werden wird. in Betrieb befindliche Elektrolyseanlage REFHYNE Dies soll durch den Leitfaden deutlich Sowohl die Hersteller von Anwendungstech- liefert bei 10 MWp jährlich etwa 1.300 t Wasser- vereinfacht und damit die Umsetzung nik als auch die Gasversorger entwickeln stoff. Sie steht im rheinländischen Werk Wessel, von PtG-Projekten erleichtert werden, derzeit Lösungen dafür in Form von Abrech- wird von Shell und ITM Power betrieben und soll da sich Anlagenbauer und genehmi- nungs- und Bilanzierungsmethoden sowie die dort ansässigen Raffinerien mit CO2-neutra- gende Behörden dann auf gemeinsa- technischen Anpassungen. lem Wasserstoff versorgen. me Richtlinien berufen können. Strom Strom Strom Power-to-Gas BHKW Pyrolyse C Wärme Biogas Elektrolyse Klein- Erdgas + Wasserstoff H2 KWK Erdgas + Wasserstoff Methani- sierung Erdgas Erdgas CH4 H2 H2 CH2 CH4 Wärme Wärme Wärme Wärme ERDGAS + ERNEUERBARE GASE + WASSERSTOFF 8 Energieträger Wasserstoff WÄRME
LESE PROB E Wasserstoff in KWK-Anlagen Methanisierung von Wasserstoff Motor-BHKWs Gasturbinen Ist eine direkte Nutzung von Wasserstoff nicht möglich und der Transport nicht wirt- Stationäre Gasmotor-Blockheizkraft- Für Gasturbinen gelten die gleichen Aus- schaftlich, kann er zu Methan oder anderen werke wurden historisch schon an sagen in der Modifikation des Brennrau- Basischemikalien umgewandelt werden. viele verschiedene Brennstoffe, wie mes wie für Motor-BHKWs. Allerdings Biogas, Holzgas, Propan, Klärgas etc., beschränken sich die bei den bis 400 kWel So kann Wasserstoff chemisch im soge- angepasst. Dies erfolgte häufig durch als Mikrogasturbinen bezeichneten KWK- nannten Sabatier-Prozess zusammen mit Änderungen in der Mischung von Anlagen notwendigen Anpassungen CO2 unter Abgabe von Wärme zu Methan Brenngas und Verbrennungsluft und meist auf den Brenner. Denn in Gasturbi- umgesetzt werden. Des Weiteren gibt es durch Anpassungen im Zündregime. nen strömt das heiße Gas erst nach der mit dem Fischer-Tropsch-Prozess ein Ver- Verbrennung in die sich drehenden Turbi- fahren, in dem Synthesegas (H2 und Koh- Wegen des abweichenden Brennver- nenschaufeln und kann in seiner Tempe- lenstoffmonoxid – CO) zur Kohlenwasser- haltens von Wasserstoff müssen gege- ratur leicht so eingestellt werden, dass es stoffsynthese eingesetzt wird und dort benenfalls die Werkstoffe im Brenn- dort auch ohne Werkstoffanpassung keine Grundlage grüner Erdölersatzstoffe sein raum der Motoren geändert werden. Schäden verursacht. kann. Zudem gibt es in der Pilotphase be- Gleiches betrifft die Ventile und die findliche biologische Verfahren, in denen Zündeinrichtung. Betrachtet man diese Für den Brenner haben Hersteller von Archae-Bakterien unter Sauerstoffab- Änderungen in Bezug auf das gesamte Gasturbinen bereits technische Lösungen schluss den Wasserstoff zusammen mit CO2 BHKW, so sind die Mehrkosten für die gefunden, mit denen vollmodulierend zu Methan umsetzen. sogenannte H2-Readiness gering. Ent- zwischen 100 % Methan und 100 % Was- sprechende Aggregate sind seit 2018 serstoff gefahren werden kann. Wegen der auf dem Markt. Vielzahl an miniaturisierten Flammen hat z. B. KAWASAKI seinen entsprechenden Brenner „Micro-Mix“ getauft. Energieträger Wasserstoff 13
LESE PROB Herausgeber ASUE Arbeitsgemeinschaft für E sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Telefon 0 30 / 22 19 1349-0 info@asue.de www.asue.de Bearbeitung ASUE-Arbeitskreis Erneuerbare Gase Thomas Wencker Jürgen Kukuk Grafik Kristina Weddeling, Essen Verlag wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH Josef-Wirmer-Straße 3 53123 Bonn Telefon 0228/9191-40 info@wvgw.de www.wvgw.de Energieträger Wasserstoff Bestellnummer: 310929 Stand: Februar 2020 Überreicht durch: 24 Energieträger Wasserstoff
Sie können auch lesen