Erasmus in Alcalá de Henares - (WS 2019/2020) - Romanistik

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Erasmus in Alcalá de Henares - (WS 2019/2020) - Romanistik
Erasmus in Alcalá de Henares
                                     (WS 2019/2020)

Verwaltung
Bevor ich das Auslandssemester in Spanien antreten konnte musste ich in Deutschland einige Dinge
organisieren. Dazu gehört zum Beispiel Sachen wie die Bewerbung, die Wahl der Universität, ein
Motivationsschreiben und ein Sprachniveau Nachweis. Nachdem meine Bewerbung angenommen
wurde musste ich noch einige Unterlagen and die Gastuniversität und das International Office
senden. Außerdem muss man bevor man ins Ausland geht online einen Sprachniveau Test
absolvieren, den man vom Erasmus and die E-Mail geschickt bekommt. Auch seine Fächer muss man
schon relativ früh wählen, diese kann man aber später auch noch ändern. Die Gastuniversität schickt
einem bevor man ankommt eine E-Mail und bittet um ein erstes Treffen im Erasmus Büro der Uni.
Der zuständige dafür ist in meinem Fall Herr Nacho Rodríguez gewesen und sein Büro findet man im
Colegio de Málaga im zweiten Stock. Die Uni hat keinen richtigen Campus, sondern einzelne Gebäude
in der Stadt nah beieinander verteilt. Im Büro wird dann abgesprochen welche Fächer ihr jetzt
belegen möchtet und euch werden mögliche Fragen zum Studium beantwortet. Man sollte aber auf
jeden Fall ein paar Tage bis eine Woche vorher anreisen da das alles vor dem Vorlesungsbeginn
geklärt werden sollte. Am Hauptgebäude der Universität findet ihr auch ein Erasmus Büro dort müsst
ihr euren Personalausweiß abgeben, um immatrikuliert zu werden. Ansonsten gibt es am Ersten
Vorlesungstag im Colegio de Málaga eine Informationsveranstaltung für alle Erasmus Studenten.
Falls ihr Unterricht zu dieser Zeit haben solltet fällt dieser höchstwahrscheinlich aus, da die Dozentin
wissen das ihr dahin müsst. An der Bibliothek der Universität, die neben dem Hauptgebäude ist,
könnt ihr dann in den ersten Wochen euren Stundenausweis für die Gastuniversität drucken lassen.
Nachdem ihr euch ein paar Wochen in eure Kurse eingelebt hat müsst ihr noch einmal das Learning
Agreement During the Mobility ausfüllen und von der Gastuniversität und der Heinrich-Heine-
Universität unterschreiben lassen. Anschließend schickt ihr die Unterschriebene Datei dann ans
International Office. Frühstens eine Woche bevor ihr wieder zurück nach Deutschland kommt müsst
ihr dann noch ein Termin mit Herr Nacho Rodríguez machen, um das Dokument Letter of
Confirmation unterschreiben zu lassen.

Studium
Der Unterricht an der Universität in Alcalá erinnert einen sehr an eine Schule. In jedem Kurs gibt es
viele Gruppen oder Partnerarbeiten. Die mündliche Beteiligung spielt außerdem auch eine große
Rolle für die Dozenten. Man sitzt nicht mit vielen Leuten in einem Hörsaal und hört dem Dozenten
zu, sondern man kann selbst viel mit agieren. Die Dozenten kannten uns Studenten auch immer beim
Namen, dass machte den Aufenthalt viel persönlicher und man fühlte sich nicht so anonym. In jedem
Kurs hatte ich sehr freundliche und Kompetente Dozenten, die sehr verständnisvoll waren.
Der Stundenplan wird euch von der Universität zusammengestellt ihr müsst lediglich eure Kurse im
Learning Agreement angeben. Es wird auch darauf geachtet, dass sich eure Kurse nicht
überschneiden und falls doch, könnt ihr meistens ohne Probleme in eine andere Gruppe wechseln.
Die Note der jeweiligen Fächer hat sich aus vielen Einzelteilen zusammengelegt. Ich habe 3 Kurse in
der Universität gewählt, unzwar die Kurse ,,Historia de los países de habla inglesa´´, ,,Introducción a
la traducción (íngles-español)´´ und ,,Traducción especializada (alemán- español). Jeder Kurs hatte
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andere Kriterien, um den Kurs erfolgreich zu bestehen deswegen werde ich diese ein wenig näher
erläutern.

Historia de los países de habla inglesa: Dieser Kurs hatte keine Abschlussprüfung, sondern war in
viele kleine Arbeiten eingeteilt. Man muss 2 Essays abgeben, die man zusammen mit einem Partner
schreibt und ein mündliches Referat halten in einer kleinen Gruppe. Außerdem zählt ihm diesen Kurs
auch die Anwesenheit und kleiner Arbeiten, die man zwischendurch abgegeben hat. Der Kurs ist
komplett auf Englisch, wenn man sich relativ selbstsicher in dieser Sprache fühlt hat man keine
Probleme diesen Kurs zu bestehen. Der Kurs beschäftigte sich viel mit der englischen Geschichte, die
einem von den Dozenten sehr gut und mit viel Humor erklärt wurde. Wer sein schriftliches Englisch
und sein Wissen in Geschichte verbessern möchte, dem kann ich diesen Kurs sehr ans Herz legen.

Introducción a la traducción (íngles-español): In diesem Kurs kann man sich aussuchen ob man 2
kleinere Abschlusstests im November und Dezember schreiben möchte oder einen langen
Abschlusstest im Januar. Ich habe mich für die erste Variante entschieden, da ich somit früher nach
Hause konnte und man den gelernten Stoff besser aufteilen konnte. Zudem gibt es in dem Kurs viele
Übersetzungen, die man später in einem Portfolio abgeben muss und ein Gruppen
Übersetzungsprojekt, in dem ihr dann mit den spanischen Kommilitonen zusammenarbeitet.
All diese Faktoren bilden dann am Ende eure Endnote.
Diesen Kurs war am Anfang sehr schwer für mich jedoch wurde es mit der Zeit immer leichter.
Dazu hat vor allem die Zusammenarbeit mit den spanischen Kommilitonen geführt, die einem viel
geholfen haben und das Verständnis der Dozentin, dass man in 2 Fremdsprachen übersetzt.
Der Kurs hat sich einerseits mit der Theorie der Übersetzungswissenschaft befasst aber andererseits
auch viel mit der Praxis des Übersetzens von literarischen Texten. Die meisten Texte werden hier von
Englisch auf Spanisch übersetzt- Von allen Kursen würde ich sagen, dass dieser Kurs der lehrreichste
war und ich am meisten davon mitgenommen habe.

Traducción especializada (alemán- español): Bei diesem Kurs wird vorher abgestimmt wann man die
Teste schreiben möchte bei meinem Fall waren beide vor Weihnachten. Im ersten Test wird Theorie
aus dem Unterricht abgefragt und man muss ein paar Textteile ohne Wörterbuch übersetzen. Beim
zweiten Test bekommt man einen Text, den man am Computer mit Hilfsmitteln übersetzen muss.
Außerdem muss man in diesem Kurs auch einige Übersetzungen einreichen, die dann bewertet
werden und auch die Anwesenheit und mündliche Mitarbeit zählt in diesem Kurs.
Dieser Kurs befasst sich sehr viel mit dem Thema Wirtschaft und dem Übersetzen. Im Kurs werdet ihr
einem spanischen Kommilitonen zugeteilt, mit dem ihr euch dann auf beiden Sprachen miteinander
austauscht. Die Texte sind ausschließlich von Deutsch auf Spanisch zu übersetzen.
Der Unterricht jedoch ist bilingual und es wird immer wieder zwischen den Sprachen gewechselt so
dass die Deutschen und spanischen Studenten beide jeweils ihre Fremdsprache verbessern können.
Dieser Kurs war für mich tatsächlich der schwerste Kurs, obwohl er zur Hälfte auf Deutsch war. Das
hing wahrscheinlich damit zusammen das die Texte, die wir übersetzt haben, nur wirtschaftliche
Texte waren und man deswegen viele neue Vokabeln lernen musste. Der Kurs ist vor allem zu Anfang
sehr schwer, aber auch hier lebt man sich ein und wenn man Zuhause lernt ist auch dieser Kurs gut
machbar.
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Ich glaube das der Auslandsaufenthalt vor allem mein Sprachverständnis verbessert hat und vor
allem die Vokabeln für Alltagssituationen. Zudem haben die Kurse mir vor allem geholfen dabei
geholfen schneller und besser am Computer zu übersetzen.
Ich habe zurzeit noch nicht abgesprochen welche Kurse an der HHU angerechnet werden können,
aber ich denke das man die Übersetzungskurse ganz gut anerkennen kann.

Universität
Erzählen Sie ein bisschen über die Universität bzw. den Campus. Zum Beispiel: Gibt es Möglichkeiten
an der Uni, E-Mail und Internet zu benutzen? Wann und wo finden die Sprachkurse statt? Welche
Mensen und Cafeterien gibt es und wie schmeckt es da? Gibt es Studentenorganisationen, die einem
weiterhelfen oder bei denen man sich selbst engagieren kann? Etc.

Der Campus ist quer durch die Innenstadt von Alcalá verteilt. Jedoch wird darauf geachtet, dass ihr
jeden Kurs im selben oder naheliegenden Gebäude habt. Es gibt eine Cafeteria diese schien aber eher
teuer, da auch oft Touristen kommen, um das Universitätsgebäude zu besuchen.
In den Gebäuden gab es immer Mikrowellen und Automaten in den Aufenthaltsräumen, in denen die
meisten Studenten essen und Kaffee trinken. Ansonsten gibt es rund um die Universität einige
günstige Bars und Restaurants, in denen man essen kann. Es gibt Standesorganisationen, an denen
man teilnehmen kann, jedoch habe ich das nicht gemacht da ich jeden Tag nach Madrid zurück
pendeln musste. Zudem gibt es rund um die Universität viele Parks wo man im Sommer gut seine
Mittagspausen verbringen kann. Von der Universität bekommt ihr eure eigene Email Adresse und
Zugang zu der Plattform Blackboard wo immer wieder Unterlagen hochgeladen werden, wo ihr aber
auch später eure Arbeiten abschicken könnt, wie das ganze funktioniert wird euch jedoch von den
Dozenten erklärt. Der Campus ist sehr schön und immer sehr sauber man spürt in den Gebäuden die
Geschichte, die sich dort damals abgespielt hat.

Wohnen
In meinem Fall hat sich mein Freund um die Wohnungssituation gekümmert und wir haben ein
Zimmer bei dem Unternehmen Erasmos Room gemietet in Madrid. Das kann ich einem aber auf
keinen Fall empfehlen da dieses Unternehmen sehr unverschämt war und das Zimmer für diese
Umstände sehr teuer. Auch wenn Madrid vielleicht seht attraktiv klingt ist es nicht unbedingt der
idealste Ort zum Wohnen. Ich habe 5 Gehminuten von Plaza Mayor gewohnt im Stadtteil La Latina
und es war andauernd sehr Laut von Montag bis Sonntag mit undichten Fenstern. Mein Freund
arbeitet in Madrid und auch nur deswegen sind wir dort hingezogen ansonsten ist man in Alcalá viel
besser und günstiger aufgehoben. Wenn man sich Madrid anschauen möchte kommt man auch gut
mit dem Zug dahin.

Stadt und Leben
Alcalá ist eine sehr schöne Stadt, in der es öfter mal kleine Feste und Veranstaltungen gibt.
Die Menschen in Alcalá sind beispielsweise auch viel freundlich als in Madrid, weil alles etwas kleiner
und persönlicher ist und man Kunden auch mal wiedererkennt. Es gibt außerdem viele gut gepflegte
Parks in Alcalá in denen man Sport machen kann oder spazieren kann. Ich kann jedem ans Herzen
legen sich das Ticket tarjeta transporte publico madrid abono joven zu besorgen, dass 20 Euro im
Monat kostet und mit dem man mit allen möglichen Verkehrsmitteln durch die ganze autonome
Gemeinschaft Madrid fahren kann. Zur Weihnachtszeit gibt es in Alcalá sogar einen kleinen
Weihnachtsmarkt.
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In Alcalá gibt es einige Museen, die man besuchen kann, jedoch denke ich das man was
Sehenswürdigkeiten und große Museen betrifft besser in Madrid aufgehoben ist und auch das
Nachtleben ist in Madrid um einiges aktiver.

Fazit
Der Aufenthalt in Alcalá hat mir sehr bei meinem Sprachverständnis geholfen aber mir auch die
Möglichkeit gegeben das Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich denke das mir vor allem
Übersetzungen viel leichter in Deutschland fallen werden nach meiner Zeit in Spanien. Außerdem ist
das Auslandssemester geprägt von vielen schönen Erfahrungen sowie interessanten und
sympathischen Menschen, die man währenddessen kennen gelernt hat. In den 4 Monaten habe ich
sehr viel davon gesehen wie der typische Alltag in Spanien abläuft. Könnte ich etwas am Aufenthalt
ändern dann wahrscheinlich das ich lieber in Alcalá gewohnt hätte. Der Unterricht hat mir dort sehr
viel Spaß gemacht und das System der Notengebung hat mir in Spanien um einiges besser gefallen als
in Deutschland, da man nicht nur von einer einzigen Prüfung abhängig ist, sondern mehrere kleine
Chancen hat es besser zu machen. Im Endeffekt kann ich sagen das ich sehr froh bin mein
Auslandssemester in Alcalá absolviert zu haben.
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