LONDON SOUTH BANK UNIVERSITY
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Erfahrungsbericht Merle Flügge (merle.fluegge@gmx.net) Auslandssemester 2012 LONDON SOUTH BANK UNIVERSITY
Einleitung Im fünften Semester meines Architekturstudiums (Bachelor) an der Uni Hannover hatte ich den Wunsch vor meinem Abschluss noch ein Auslandssemester zu machen. Als ich dann beim Internationalen Büro den Aushang der sogenannten "Restplätze" gesehen hatte, habe ich mich sofort für den noch freien Platz für das kommende Sommersemester an der South Bank University in London gemeldet. Dadurch musste ich eigentlich nur einige wenige Kriterien erfüllen, wie offizielle Bewerbung an der Gasthochschule und Motivationsschreiben, sowie einen aktuellen TOEFL-Test mit mindestens 80 Punkten vorweisen. Anfängliches Leider war die Kommunikation mit der Gastuni während der offiziellen Bewerbungsphase sehr schwierig und auf meine Emails wurde nur selten geantwortet. Da half dann nur anrufen und hoffen, dass man die jeweiligen Personen erreicht. Für die Studentenwohnheime (es gibt vier verschiedene) gilt für allgemeine Fragen diese Nummer: +44 (0) 20 7815 6417 / 6412 / 6424. Sämtliche Infos sind auch online zu finden unter: http://www.lsbu.ac.uk/accommodation/index.shtm Für Fragen zum Aufbau des Studiums oder zu den dort angebotenen Kursen (insgesamt eher problematisches Thema, das eigentlich erst vor Ort geklärt werden kann): Mary-Jane Rooney (Erasmus-Koordinatorin Architektur) rooneymj@lsbu.ac.uk oder Alexander Graef (Course Director Undergraduate) graefa@lsbu.ac.uk Nachdem ich in meiner ersten Woche in London zu sämtlichen Veranstaltungen hingegangen bin (auch Postgraduate), traf ich meine Kurswahl, die dann auch mehr oder weniger verbindlich sein sollte. Es ist besser eher viele Kurse zu wählen als wenige, da man sich später immernoch entscheiden kann, welche Kurse man vielleicht lieber doch nicht machen möchte (ist nur am Anfang wichtig, damit man Zugang zu den online-Dateien der Kurse hat). Wenn man sich für die Kurse anmelden lassen möchte und später auch für die Kursanrechnung (Transcript of Records etc), ist das ESBE Institut zuständig:
telefonisch: 020 7815 6776 online: http://www.lsbu.ac.uk/esbe/about/contact.shtml Viel geholfen hat mir hier: Riccardo Pierini peirinra@lsbu.ac.uk Außerdem gibt es hier ein Student-Helpdesk, wo immer jemand bei Fragen hilft und einem die zuständigen Personen nennt. Immer wichtig für alles Mögliche an organisatorischen Unibelangen ist das Telefon-und Emailverzeichnis --> phone directory (online). Anreise Ich bin mit Ryan Air nach Stansted geflogen und habe dann den Shuttle Bus nach London (Liverpool Street) genommen. Da ich mich vorher nicht wirklich informiert hatte (es empfiehlt sich z.B. eine Stadtkarte zu kaufen...haha!), bin ich dann von dort aus mit dem Taxi zum Wohnheim gefahren. Später ist mir aufgefallen, dass von der Liverpool Street auch ein Bus (133) in Richtung LSBU fährt, den kann man auch nehmen, das kostet dann erheblich weniger... Mein Tipp ist so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen, vor allem als Mädchen, weil das ziemlich anstrengend in London werden kann, wenn man 50kg Gepäck dabei hat und auf jeden Fall ne Weile braucht bis man endlich im Zimmer angekommen ist. Krankenversicherung ...sollte man sich auf jeden Fall drum kümmern, was ich allerdings nicht gemacht habe. Ich brauchte in dem halben Jahr auch nichts, aber vernünftiger wäre es sicherlich gewesen, sich da irgendwas zu organisieren (siehe andere Erfahrungsberichte... :-) ). Finanzielles Ich habe in London ohne Probleme meine Deutsche Bank Karte benutzen können. Jedoch empfiehlt es sich definitiv, sich eine Kreditkarte zuzulegen, da vieles in London nur hiermit möglich ist. Außerdem lohnt es sich, sich vor dem Hinflug bei der jeweiligen Bank zu informieren, an welchen Bankautomaten man kostenlos Geld abheben kann, das kann nämlich ansonsten sehr teuer werden. Auch ist es günstiger so oft wie möglich mit Cash zu bezahlen, da jede Transaktion aufgrund der unterschiedlichen Währungen eine Gebühr kostet. Telefon Ich habe in meinem tollen Begrüßungspaket eine O2-Simkarte gehabt, die ich dann auch die ganze Zeit über benutzt habe. Aufladen kann man dann entweder im O2-Shop oder per Kreditkarte. Die
Tarife sind relativ fair innerhalb Englands und das passt dann schon. Für Mama kann man dann ja auch Skype benutzen. Wohnen ...ist natürlich budgetabhängig. Wenn man viel Geld zur Verfügung hat, empfiehlt es sich in Sachen Komfort sicherlich sich privat was zu suchen, wobei man das natürlich schon sehr frühzeitig regeln müsste. Bei kleinem Budget ist eines der vier Wohnheime --> http://www.lsbu.ac.uk/accommodation/residences.shtml empfehlenswert, wobei auch hier die Miete deutlich höher ist als in Deutschland (ca. 130 Euro pro Woche). Ich habe in der Dante Road Residence gewohnt, da dies der einzige Platz war, der frei wurde (es ist prinzipiell schwieriger zum Sommersemester hin ein freies Zimmer zu bekommen, da dann nur wenige Studenten wechseln) und man kommt leider auch erst auf die Warteliste für ein Zimmer, wenn man die offizielle Zulassung von der Uni hat (in meinem Fall erst im gleichen Monat, in dem das Semester schon anfing!!). Das Wohnheim in der Dante Road befindet sich wie die anderen drei Wohnheime in einer sehr guten uninahen und innerstädtischen Lage, die Themse mit direktem Blick auf die Westminster Hall ist in 15 Minuten Fußweg zu erreichen. Außerdem ist der Vorteil in der Gegend "Elephant and Castle" zu wohnen der, dass man Zugang zu sehr vielen Bussen hat, die einen so ziemlich überall in London hinfahren, eine Tubestation befindet sich ebenfalls hier. Das Wohnheim befindet sich leider auf einem sehr niedrigen Standard, wer sich ein Bild machen möchte, kann sich online ein paar Fotos ansehen. Die meisten Wohnungen sind 6er-Wgs, wobei man sich hier die Küche und leider auch die Dusche und Toiletten mit den anderen teilen muss. Eine Reinigungskraft kommt einmal die Woche, die auch nur die Küche und Bäder "reinigt". Die Zimmer sind ziemlich klein und nur mit dem notwendigsten ausgestattet. Nach einem anfänglichen Schock konnte ich mich dann aber doch relativ schnell an alles gewöhnen und die Lage innerhalb Londons ist einfach cool. Prinzipiell hat man vorher die Möglichkeit zu wählen zwischen "mixed sexes" oder "single sex"-Wohnungen. Obwohl ich zwar "mixed sexes" angekreuzt hatte, bin ich in einer Wohnung gelandet, in der nur Mädchen (2 Chinesinnen und 3 Engländerinnen) gewohnt haben. Das hat sich aber als ganz gut erwiesen und als ich für meine "summer residence" in ein anderes Gebäude ziehen musste (man kann im Sommer seinen Aufenthalt dort noch um einige Wochen verlängern), habe ich von vorneherein "single sex" gewählt, was ebenfalls wieder gut war. Wichtig ist es zu wissen, dass man die Miete im Voraus komplett oder in nur 2 Raten bezahlen muss!! Das heißt man muss bei der Ankunft ca. 1600 Euro bezahlen, bevor man überhaupt einen Schlüssel ausgehändigt bekommt. Learning Agreement ...konnte ich erst ausfüllen als ich vor Ort war. Geholfen hierbei hat mir die Erasmus-Koordinatorin für Architektur Mary-Jane Rooney, sehr nett und hilfsbereit, jedoch email-faul. Am besten alles persönlich regeln.
Universität Da ich im sechsten Semester der Bachelorstudenten teilgenommen habe, habe ich am Abschluss- Projekt teilgenommen. Die Tutoren (Alex Graef, Andrew Dawes und Stefan Lengen) sind sehr cool und hilfsbereit. Ansonsten beruht das Studium auch hier natürlich auf Eigeninitiative. Gruppenarbeit wie in Hannover gibt es hier nicht, was für mich aber auf jeden Fall eine hilfreiche Erfahrung war. Insgesamt gab es auch wie in Hannover mehrere Zwischenkolloquien, bei denen man kurz präsentieren musste. Arbeitsräume gibt es hier leider nicht so wie in Hannover. Manchmal habe ich zwar im Studio in der Uni gezeichnet (7. Etage mit Panoramablick über London --> nice!), aber den Großteil der Arbeit habe ich dann doch in meinem Zimmer erledigen müssen, was weniger schön war. Gut wäre, wenn man sich so viele Arbeitsmaterialien wie möglich aus Deutschland mitbringt, da es hier längst nicht so eine gut ausgestattete Werkstatt gibt wie bei uns! Auch sind in London die meisten Sachen doppelt so teuer, was sich dann schnell summiert... Insgesamt hat mir der Kurs aber sehr viel Spaß gemacht und ganz andere Schwerpunkte beim Entwerfen aufgezeigt, was für mein weiteres Studium sicherlich interessant sein wird. Öffentliche Verkehrsmittel Am Anfang bin ich hauptsächlich mit der Tube gefahren, da mich das Bus-System etwas verwirrt hatte. Es lohnt sich aber sich damit schnellstens auseinanderzusetzen, weil es günstiger und viel schöner ist mit dem Bus zu fahren. Es ist absolut sinnvoll sich hierfür eine "Oyster-Card" zuzulegen, da so das Fahren mit Bus und Tube viel billiger und problemloser funktioniert. Ansonsten gilt es immer in beide Richtungen zu schauen bevor man die Straße überquert (man verwechselt die Richtungen nämlich doch, auch wenn man sich sicher ist! :D). Alltag Jeder, der sich für dieses Auslandssemester interessiert, weiß sicher oder hat zumindest eine Ahnung wie toll London ist! :-) Was mich sehr gefreut hat z.B. war, dass viele Museen und Gallerien kostenlos sind. Und bei der Größe des Angebots wird einem natürlich nie langweilig. Aufgrund der Lage der Wohnheime ist auch Vieles relativ schnell zu Fuß zu erreichen. Großer Tipp für Lunchbreaks ist der Borough Market, der sich in der Nähe der London Bridge befindet. Für mich waren ansonsten die öffentlichen Vorlesungen der Bartlett School of Architecture (Bus/Tube: Euston Station) mit Büros wie Atelier Bow-Wow oder Preston Scott Cohen ein großes Highlight!! Auch der nahegelegene Southbank Centre mit der Hayward Gallery war einer meiner absoluten Lieblingsorte, in dem ich zu vielen Konzerten für relativ wenig Geld (nur rechtzeitig Tickets kaufen) gegangen bin! :-) Fazit Auf jeden Fall bewerben!! Ich hatte hier trotz finanzieller Verausgabung eine großartige Zeit und würde das gleiche jederzeit wieder machen!! Und man sollte sich vorher nicht so viele organisatorische Gedanken machen, abgesehen von der Unterkunft! Alles andere hat sich echt erst vor Ort geklärt. Viel Spaß!! :D Merle
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